Weltuntergang ist abgesagt*

Immer diese Überraschungen! Wie auf dem Opernplatz in Frankfurt. Wie auf dem Schlossplatz in Stuttgart. Wie auf der Domplatte in Köln. Unerklärlich! Wer behauptet da, das hätte man wissen können? Nun ja, wenn immer derjenige die höchste Anerkennung erhält, der das Spiel „Ich sehe nichts, wo du nichts siehst“ besonders gut beherrscht, dann sind solche Überraschungen zu erwarten. Wegsehen will gelernt sein.
Nach den Krawallen am Opernplatz in Frankfurt versteckte sich die Polizei nicht hinter der beschwichtigenden Ausrede, es seien junge Leute der Partyszene gewesen. Man stellte umgehend fest, die Mehrzahl der Randalierer habe einen Migrationshintergrund. Das ist wenig aussagekräftig in einer Stadt, in der mehr als 75 Prozent des Nachwuchses einen Migrationshintergrund haben. Viele Krawallmacher kamen aus Hanau und Offenbach, alles Sammelbecken von Zuwanderern und Problemfällen. Selbstverständlich bekam die Polizei gleich eins auf den Deckel, weil sie auf die Herkunft hinwies. Wieder einmal machte sie sich des Rassismus verdächtig, wieder einmal stellte sie ihr „Racial Profiling“ unter Beweis.
In diesem unterkühlten Bibber-Sommer des Jahrganges 2020, dessen sonnige Tage wie Ausrutscher wirken, müssen sich Prediger des Unterganges Fransen an den Mund reden, um einem fröstelnden Publikum den Unterschied zwischen Klima und Wetter zu erklären.
Trotzdem konnten sie bei aller Anstrengung nicht durchdringen bei Menschen, welche die gerade zuvor abgestellte Heizung wieder aktivierten. Es sei denn, sie haben eine von diesen supermodernen Heizungen, die sich bei 17 Grad vollautomatisch selbst anstellen. Wer so etwas entwickelt oder kauft, der kann ohnehin nicht von der fortschreitenden Erderwärmung überzeugt sein. Andernfalls wäre eine solche Heizung die nutzloseste Erfindung des letzten Jahrzehnts.
Seit Tagen ist die Welt der Klima-Notständler erschüttert. Ein Buch sorgt für Verwirrung. Geschrieben hat es Michael Shellenberger. Er gehörte einst zu den Propheten des baldigen Untergangs, die keine Nachweise mehr erbringen mussten. Sein Name war Nachweis genug. Was er sagte, war richtig, ganz allein, weil er es gesagt hatte. Einfach unfehlbar. Das US-Nachrichtenmagazin „Time“ hatte ihn einst auf die Liste der „Heroes of the Environment“ gesetzt, also zu den Umwelthelden. Mehr Ritterschlag geht nicht. Seit er sich für die Kernkraft einsetzt, ist sein Ruf allerdings lädiert.
Und nun das! Der Guru des Unterganges widerruft. Er gehörte auf die Seite der Guten, jetzt wechselte er auf die Seite der Klimaleugner, aus dem Paulus wurde ein Saulus. Wir haben in unserer schwindenden Kultur gelernt: Paulus prima, Saulus schlecht. Und nun gesteht ein Verräter in einem Beitrag für das Wirtschaftsmagazin „Forbes“, über Jahre die Welt an der Nase herumgeführt zu haben. Dafür bittet der gewandelte Klimaleugner sogar um Entschuldigung: „Im Namen von Umweltschützern überall auf der Welt möchte ich mich offiziell für die Klima-Panikmache entschuldigen, die wir in den vergangenen 30 Jahren erzeugt haben.“
Was schreibt der Mann da? Meinte er tatsächlich „Klima-Panik“? Und alle machen mit. Jeder nutzt die Wissenschaft, wie es ihm passt. Allen voran die Weltgesundheitsorganisation und der Weltklimarat. Für Shellenberger haben beide Organisationen „durch wiederholte Politisierung der Wissenschaft“ ihre Glaubwürdigkeit verloren. Dann weist dieser abtrünnige Mensch auch noch vollkommen überflüssigerweise darauf hin, dass allem Katastrophengeschrei zum Trotz der Kohlendioxidausstoß in Deutschland, Großbritannien und Frankreich seit den 70er Jahren sinke.
Shellenbergers Anhänger, also die von gestern, rätseln. Hat der Guru versehentlich zu viel Chrystal Meth geschluckt? Geriet er unter den Druck von Donald Trump? Möglich. Oder noch schlimmer: Geriet er in die Fänge von Jair Bolsonaro? Noch eher möglich, schließlich stand Prophet Shellenberger beim Kampf für den Regenwald in der ersten Reihe. Und nun entschuldigt er sich, „wie stark wir Umweltschützer die Öffentlichkeit getäuscht haben“. Das Ende der Welt sei nämlich noch gar nicht nahe. Welche Überraschung!
Noch ein Weltuntergang, der ausfällt. Diesmal ist es allerdings eine Absage ganz ohne Corona. Abgesagte Weltuntergänge häufen sich in lockerer Folge, seit die Drohungen vom Ende der Welt von den alttestamentarischen Propheten auf die Klimaschützer übergingen. „Der stumme Frühling“, den der Club of Rome voraussagte, ist immer noch mit Vogelsang gefüllt. Die Borkenkäfer wüten in den Wäldern erfolgreicher als der saure Regen. Die Stickoxide gehen nicht zurück, wenn die Autos nicht fahren. Stattdessen finden Wissenschaftler ständig neue Spuren grundlegenden Wandels der Welt. Jüngste Entdeckung ist das wohl älteste Haus eines Menschen in der Wüste von Libyen. Vor 200.000 Jahren siedelte er am Rande eines riesigen Binnenmeeres. Liebhaber von Fossilien sammeln schon lange versteinerte Muscheln aus der Sahara. In Grönland wachsen auch diesen Sommer Tomaten in Gewächshäusern. Trotzdem verdient Grönland noch lange nicht den Namen, den ihm einst Erik der Rote gab: Grünland. Am anderen Ende der Welt, dort, wo heute die Pinguine ihre Runden drehen, in der Antarktis, lauerten einst Krokodile im Sumpf und trabten Urpferdchen über das Land. Aktuell fanden Wissenschaftler das Fossil eines Froschlurchs im ewigen Eis. Da hat sich wohl ganz schön viel verändert, vollkommen ohne den Menschen.
Doch solche Zeiträume hatten die Menschen wohl nicht im Sinn, die laut Shellenberger überzeugt sind, dass der Klimawandel die Menschheit töten werde. Das glauben 50 Prozent der Befragten. Meinungsforscher in Großbritannien ermittelten, dass 20 Prozent der Kinder Albträume der Klimafurcht haben. Britische Umweltschützer unkten, der Klimawandel töte Kinder. Und da fragen wir noch, was die Kids bei „Fridays for Future“ so aggressiv, so selbstgerecht wütend macht. Gegen die Einflüsterer des Klimakillers war der Rattenfänger von Hameln, gewiss kein Kinderfreund, ein Stümper.
Offensichtlich ist die späte Erkenntnis für Katastrophenprediger Shellenberger keine Offenbarung, die über Nacht über ihn kam. Die Zweifel müssen schon länger vorhanden gewesen sein. Allein, fehlte es an Mut, aus der Panikmache auszusteigen. Aus Angst, seine Freunde und die Gelder seiner finanziellen Förderer zu verlieren, nicht mehr das große Rad drehen zu können, machte er wider besseres Wissen weiter. Die wenigen Male, bei denen er vorsichtige Zweifel äußerte, hat er immer bald bereut. Dann wurde das Klima für den Klima-Aktivisten eisig. Auch jetzt wieder. Das Magazin „Forbes“ nahm den Beitrag Shellenbergers, aus dem hier zitiert wird, aus dem Blatt. Angeblich wegen „redaktioneller Richtlinien“.
Greta hilf! Aber von Greta ist nichts zu hören. Die schweigt schon seit Wochen eisig. Ach so, das könnte an Sommerferien in Schweden liegen? Na, da kann man nichts machen.

 

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Sieg der Wissenschaft über die Politik

Temperaturmessungen dienen in der Bundesrepublik nicht zuletzt dazu, „Spitzenwerte“ zu erzielen, welche die Bundesbürger zu Opfern für die „Klimarettung“ gemahnen sollen. Dafür werden Messstationen auch schon einmal an aus wissenschaftlicher Sicht ungeeigneten Plätzen errichtet.
Ein Beispiel ist der  „deutsche Allzeit-Hitzerekord“ von Lingen im Emsland. Auf 42,6 Grad Celsius sei die Quecksilbersäule in der Station 3023 zwischen dem Stadion und dem Freibad der niedersächsischen 55.000-Seelen-Kommune geklettert, verkündete am 25. Juli vergangenen Jahres der Deutsche Wetterdienst (DWD), eine Bundesoberbehörde, die dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) untersteht.
Interessen-geleitete Messungen
Dabei hatten Experten wie der Schweizer Meteorologe und Gründer der privaten Meteomedia AG, Jörg Kachelmann, bereits im Jahre 2018 kritisiert, dass der Standort der Wetterwarte in Lingen nicht den Qualitätskriterien der World Meteorological Organization (WMO) entspreche. Und tatsächlich liegt sie am Boden einer Senke, in der sich Wärme stauen kann. Darüber hinaus behindern dichte Hecken die Luftzirkulation innerhalb der Station, was besonders dann der Fall ist, wenn der Wind – so wie am 25. Juli des Vorjahres – aus Osten weht. Deshalb maß man in Lingen schon oft um bis zu drei Grad höhere Temperaturen als sonst in der Region. Trotzdem bestätigte der DWD den „Rekord“ unverzüglich.
Am 21. Mai dieses Jahres meldete Lingen 29,4 Grad. Dadurch wurde die Stadt im Emsland nun auch zum bundesweit wärmsten Ort im diesjährigen Frühling proklamiert. Und wieder erklärte der DWD den Lingener Wert für korrekt, obwohl die Thermometer im Umland nur 25 bis 26 Grad angezeigt hatten.
Nun warf auch der mit dem TV Weather Forecast Award der European Meteorological Society (EMS) ausgezeichnete ARD-Wettermoderator Karsten Schwanke den staatlichen Meteorologen öffentlich Ignoranz und Unprofessionalität vor. Die reagierten wie üblich kühl-abweisend, verzichteten dann jedoch ab dem 6. Juni auf die weitere Bekanntgabe von Wetterdaten aus Lingen. Zugleich verkündete der Leiter des Geschäftsbereichs Technische Infrastruktur des DWD, Klaus-Jürgen Schreiber, dass die Messstation an einen neuen Standort in Lingen-Baccum verlegt werden solle.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion : Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  17. Juli 2020, S.4 ; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor Wolfgang Kaufmann  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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Kurven, die in den Untergang führen*

Klimaforscher wie auch Ökonomen sind bekannt dafür, dass sie die Welt gerne in vereinfachten Modellen darzustellen und zu erklären versuchen; aber jetzt wird die Szene dramatisch durch die Epidemiologen aufgemischt. Die Virenforscher haben im März und April einmalige Gelegenheiten für ihre Auftritte genutzt, um den Leuten Pandemie zu erklären und Regierungen zu lenken. Was die Ökonomen in der Wirtschaftspolitik seit Jahrzehnten versuchen und die Klimaforscher seit den neunziger Jahren praktizieren, haben jetzt die Epidemiologen in ganz grossem Stil und mit totaler medialer Präsenz geschafft: die hochspezialisierte, aber eindimensionale Wissenschaft zu missbrauchen, um politische Entscheide zu dirigieren. Mit ihren Modellen, Kurven und Untergangsprognosen, gemäss denen in der Schweiz bis zu 100 000 Tote zu befürchten seien, bewogen sie den Bundesrat zu grenzenlosen Staatseingriffen und einem Shutdown, der über Jahre hinaus existenzielle Schäden verursachen wird.

Schnell und radikal entlarvt

Alle drei Berufsgattungen arbeiten eigentlich nach ähnlichen Grundsätzen: Die Wissenschaftler zwängen komplexe Zusammenhänge und Entwicklungen in vereinfachte mathematische Modelle und leiten daraus Prognosen ab. Das ist ehrgeizig, aber legitim. Werden diese Modelle expertokratisch eingesetzt, sollten sie unabhängig überprüft und demokratisch diskutiert werden.
Die Ökonomen sind aus Erfahrung vorsichtiger geworden, weil sie einerseits die hohen Ungewissheiten nicht linearer Modelle und andererseits die ideologischen Schlagseiten der Modellannahmen nicht verbergen können, so dass ihre Prognosen weder als sicher noch als wertneutral gelten. Die Klimawissenschaftler haben ihre angeblich naturwissenschaftlich basierten Modelle wirkungsvoller auf politisches Verkaufen und mediale Propaganda getrimmt.
Für Klimatologen der Uno ist die Reduktion des CO2-Ausstosses die alles entscheidende Zielgrösse, um die Welt zu retten und zu regieren. So fabrizieren sie methodisch wacklige, aber politisch korrekte Klimamodelle, die auf Jahrzehnte hinaus exakt vorschreiben, wie viel man bis zum Jahr 2050 an CO2-Emissionen reduzieren muss, wenn man die Erderwärmung bis 2100 unter 1,5 oder 2 Grad halten will. Eigentlich ist klar, dass solche Panikprognosen wissenschaftlich unhaltbar und die extrem komplexen Wirkungs-zusammenhänge völlig unsicher sind. Aber mit dem CO2-Dogma haben es die Klimatologen immerhin geschafft, in der Politik die sogenannte Energiewende voranzubringen – ohne Rücksicht auf Verirrungen und Schäden durch Planwirtschaft.
Die Virusexperten treten ebenfalls mit Panikmodellen auf, die statt mit CO2 mit Todesfällen argumentieren. Es gibt zwei fundamentale Unterschiede. Erstens gelten ihre unsicheren Modellprognosen nicht für das Jahr 2050 oder 2100, sondern für die nächsten Wochen, und deshalb werden ihre krassen Prognosefehler schnell und radikal entlarvt. Zweitens sind die Wohlstandsverluste als Folge der durch die Modelle provozierten Massnahmen für die breite Bevölkerung direkt spürbar. Die wirtschaftlichen Schäden der Corona-Diktatur haben schon ein kritisches Umdenken bewirkt.
Nun stellt sich die Frage, wie rasch die Leute in der Klimafrage ähnliche Überlegungen anstellen werden :
Im schlimmeren Fall kann die Verbindung von Klima- mit Corona-Politik die Schweiz definitiv in eine Planwirtschafts- und Schuldenkrise führen, die uns und unsere Kinder und Enkel ökonomisch und sozial um mindestens eine Generation zurückwerfen könnte. Die Erfolge der Schuldenbremse der letzten zwanzig Jahre haben wir in zwei Monaten bereits verbrannt.
Im besseren Fall aber wird das Volk aus dem Corona-Desaster lernen, dass eine Energiepolitik mit unsinnigen Klimamodellen für den Planungshorizont 2050 genauso eine unverantwortliche Anmassung von Wissen ist, die den Wohlstand untergräbt und einen Haufen gescheiterter Fehlinvestitionen mit Schuldenbergen hinterlassen wird.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  :
Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : „Kurven, die in den Untergang führen“ | Die Weltwoche, Nr. 22 (2020)| 28.Mai 2020 ;
EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor  Silvio Borner für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages, wie schon bei früheren Beiträgen :  http://www.weltwoche.ch/
Silvio Borner ist Mitglied im Carnot-Cournot-Netzwerk, einem Interdisziplinären Think Tank für Politikberatung in Technik und Wirtschaft  [http://www.c-c-netzwerk.ch/].

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Wetter … Witterung … Klima … : Verwirrung für alle Zeiten ?

Anschauliche Begriffs-Erklärungen zu „Wetter – Witterung – Klima“ sind [1] :
(1)  Wetter:
„Das Wetter charakterisiert den Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort und zu einem bestimmten Zeitpunkt. Kennzeichnend sind die meteorologischen Elemente Strahlung, Luftdruck, Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Wind, sowie die daraus ableitbaren Elemente Bewölkung, Niederschlag, Sichtweite etc. Das Wetter ist das augenblickliche Bild eines Vorganges (Wettergeschehen), das sich hauptsächlich in der Troposphäre abspielt. Es kann sich – im Gegensatz zur Wetterlage und Witterung – mehrmals täglich ändern.“
(2)  Witterung:
„Der allgemeine, durchschnittliche oder auch vorherrschende Charakter des Wetters an einem Ort über einen Zeitraum mehrerer Tage oder Wochen betrachtet. Besonders in Betracht gezogen werden dabei die fühlbaren Wetterelemente wie Niederschlag, Temperatur, Wind und Luftfeuchtigkeit.“
Die Witterung in einer Region – z.B. in Mitteleuropa und damit in Deutschland – wird bestimmt durch so genannte Großwetterlagen, vom DWD wie folgt definiert [18]:
„Die Großwetterlage ist definiert durch eine mittlere Luftdruckverteilung in Meereshöhe und der mittleren Troposphäre in einem großen Gebiet (z.B. Europa plus Teile des Nordatlantiks) und über eine Dauer von mehreren Tagen. Die Großwetterlage bestimmt den wesentlichen Charakter eines Witterungsabschnittes…“
Typische Großwetterlagen für Europa sind u.a. [3]:
Zyklonale Westlage („atlantische West-Wind-Drift“); Antizyklonale Nordwestlage („Hoch Ostatlantik / Britische Inseln“); Hoch Mitteleuropa (im Sommer warm, im Winter kalt); Trog Mitteleuropa („Höhen-Tief mit anhaltendem Niederschlag“); Antizyklonale Nordostlage (im Winter anhaltend strenge Kälte, auch Schnee; z.B. März 2018!) ; … u.v.a.m. [3].
Derartige Witterungs-Abschnitte sind auch im Volksmund bekannt als z.B. Eisheilige, Schafkälte, Altweibersommer, Hundstage, Weihnachtstauwetter …, in der meteorologischen Fachsprache Singularitäten der Witterung. Diese sind jedoch jährlich sehr unzuverlässig und daher prognostisch nur sehr eingeschränkt brauchbar [4].
(3)  Klima [1]:
„Der für eine Region (bzw. eine größere Klimazone) typische jährliche Ablauf der Witterung, zum Beispiel mildes, raues oder winterfeuchtes Klima. Detailliert beschreiben das Monatskurven von Temperatur und Niederschlägen, die sich aus Wetterstatistiken vieler Jahre bis Jahrzehnte ergeben.“
Seit etwa 100 Jahren gilt ein 30jähriges Mittel als Klima-Definition für bestimmte Zeiträume (derzeit 1961-1990), vorgegeben von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) [5]:
„Das Klima steht als Begriff für die Gesamtheit aller meteorologischen Vorgänge, die für die über Zeiträume von mindestens 30 Jahren regelmäßig wiederkehrenden durchschnittlichen Zustände der Erdatmosphäre an einem Ort verantwortlich sind.“
DWD [6]:
„Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat als zur Zeit gültige internationale klimatologische Referenzperiode den Zeitraum 1961 bis 1990 festgelegt. Davor galt die Periode 1931 bis 1960 als Bezugszeitraum.“
Aus dieser Klima-Definition wird klar :
Es handelt sich um 30jährige Rechen-Mittel-Werte einzelner Wetter-Elemente bzw. um deren Verknüpfung bei der Betrachtung von Klima-Zonen.
(4)  Klima-Alarmisten: Aus WETTER wird flugs KLIMA
Besondere und extreme Wetterlagen und Wetter-Ereignisse gehören zum normalen Variations-Spielraum unserer Atmosphäre. Jedoch: Solche Ereignisse  werden von Klima-Alarmisten und Medien sehr gerne als „Klima-Signale“ bezeichnet – mißbräuchlich und ohne Belege.
Aus Tausenden von derartigen Behauptungen nur diese:
()  NordseeZ. [16]:  Was Katrina (Anm.: Hurrikan 2005) übrig ließ: Auf der Flucht vor dem Klima …Das Drama um den verheerenden Hurrikan … ist sinnbildlich für die Probleme, die im Zuge der Erderwärmung überall auf der Welt auf die Küstenregionen zukommen werden“ ,
()  DIE ZEIT [12]:  „Die Zahl verheerender Stürme, Regenfälle … hat sich in Deutschland seit den 1970er Jahren mehr als verdreifacht – und wird auch in Zukunft zunehmenDie Verbindung von Naturkatastrophen und Klimawandel ist dabei seit Jahren eines der Schwerpunktthemen…„,
()  NZ  [17]:  „Im Norden war’s 2008 zu warm… Hans-Joachim Schellnhuber warnte gleichzeitig vor einer dramatischen Beschleunigung…“,
()  RP-online [13]:  „….die beiden schweren Stürme Christian und Xaver (Anm.: 2013) geben uns einen Vorgeschmack auf das, was wir im Rahmen des Klima-Wandels in den nächsten Jahrzehnten zu erwarten haben….“.
Die CORONA-Pandemie hat in den ersten Monaten des Jahres 2020 dazu geführt, daß die Menschen weltweit erkannten: Es gibt – im Gegensatz zu einer irrational herbei geredeten Klima-Katastrophe – rationale und reale Bedrohungen! Die Klima-Alarmisten gerieten in Schock-Starre – für eine Weile. Doch erwartungsgemäß: Sie haben sich „erholt“ und tragen nun dicker auf als je zuvor. Denn, die Klima-Katastrophiker haben erkannt:  Wenn eine Droge nicht mehr so richtig wirkt, dann muß man die Dosis erhöhen :
()  T-online-Nachrichten 22.04.2020 [19]:
„Klimakrise in vollem Gange ; Animationen zeigen, wie heftig die Erde getroffen wird“ …„Denn die Auswirkungen sind auch heute schon zu spüren. Wetterextreme, wie heiße Sommer und heftige Stürme, nehmen zu. Bilder von riesigen Eisschollen, die an den Polen abbrechen, sind keine Seltenheit mehr.“
Zu beachten für den aufmerksamen Leser ist der Begriff Animationen: Die genannten „animierten Wetterextreme“ werden wieder mal „als Klima-Krise verkauft“ !
()  FAZ 16.04.2020  [20]:
Ob der Gefahr, vergessen zu werden, meldet sich rasch auch der pensionierte Klima-Ober-Guru Hans-Joachim Schellnhuber zu Wort, jetzt fabuliert er unter dem Künstlernamen John :
„Seuche im AnthropozänIm Jahre 2020 erleben wir Ungeheuerliches: Eine Viruskrankheit … entwickelt sich mit historisch beispielloser Geschwindigkeit zur Pandemie.“ …“Aber der Tod kann noch größere Trümpfe als Pandemien ausspielenNatürlich muss in diesem Zusammenhang von der menschen-gemachten Erderwärmung die Rede sein. Man muss hier nicht mit der Parade von zehntausend Belegen kommen, die zeigen, dass unsere Zivilisation mit …. stark überhöhter Geschwindigkeit auf eine Heißzeit zuschleudert, wo die Existenzgrundlage von Milliarden Menschen zusammenbrechen dürfte.“
Und so wird denn von „John“ munter drauf los fabuliert: Auf die CORONA-Angst wird flugs die Klima-Angst drauf gesattelt, damit nun – nach ein paar Monaten der „Klima-Pause“ – niemand vergißt, was wirklich wichtig ist !
Zu diesem Schellnhuber-Elaborat  finden wir u.a. einen ausführlichen Kommentar von Horst Lüdecke, wo es u.a. heißt [21]:
Die Kanzlerin fordert, daß die Corona-Krise die Weltpolitik nicht dazu verleiten dürfe, im Klimaschutz nachzulassen.
G e n u g  der Beispiele !
Sie zeigen: Nahezu jedes etwas extreme Wetter-Ereignis wird von den Alarmisten (nicht von allen) und insbesondere den klima-hysterieformenden und sensations-lüsternen Medien zum Klima-Trend-Ereignis„erklärt“. Eine solche Argumentation ist abenteuerlich, wissenschaftlich unhaltbar und eigentlich peinlich,  d e n n :
Selbst der Klimarat IPCC findet in seinen Berichten keine Trends zu mehr Extremwetter [15] :

Abb. 1 : IPCC-Zitat

Eine ausführliche Zusammenstellung von IPCC-Zitaten aus verschiedenen Berichts-Teilen beweist [14]:
„Die deutschen Medien schlagen anläßlich COP21 in Paris wieder täglich die Klima-Katatrophen-Trommel – fast alle; der Rest schweigt. Den größten und lautesten Unfug verbreiten wieder einmal die „öffentlich Rechtlichen“ ARD, ZDF, Deutschlandradio etc. Woran liegt es, dass die verantwortlichen Redakteure die gut zugänglichen Fakten ignorieren? Totale Unkenntnis, Leseschwäche, ideologische Verblendung? Wir wissen es nicht. Dabei: Man benötigt keine Skeptiker, um zu belegen: Die Wetterdienste dieser Erde finden keine Trends bei Extremwetter aller Art es genügt, in den Original-Berichtendes IPCC zu lesen! Das haben wir in Folgendem getan. Weitere Einzelheiten mit zahlreichen Graphiken kann man den PDF-Anlagen entnehmen!“ [14].
(5)  El-Nino: Aus WITTERUNG wird KLIMA „gemacht“
Die gleiche Umdeutungs-Masche praktizieren die Klima-Alarmisten beim Witterungs-Phänomen El-Nino. Dabei handelt es sich um eine unperiodische aber immerhin zyklische meteorologische Verlagerung des subtropischen Hochdruckgürtels auf dem Südpazifik, und in dessen Folge(!) eine Verlagerung der äquatorialen Meeresströme (Abb.2). Das wiederum hat zur Folge, daß sich großräumig die ozeanischen Oberflächen-Temperaturen verändern – mal wärmer, mal kälter. Die nach dem warmen El-Nino eintretende Abkühlungsphase wird La-Nina genannt (Abb.3).

Abb. 2 : LaNina-ElNino-Schema

Abb. 3 : Infolge des meteorologischen Witterungs-Phänomens ElNino-LaNina ändern sich die Oberflächen-Temperaturen des äquatorialen Pazifiks (1982-2020 [23])

Dabei gibt es im Laufe von Jahrzehnten und Jahrhunderten schwächere und stärkere Ereignisse, die sich letztlich bis heute im komplizierten atmosphärischen Witterungsgeschehen (==> auch ENSO, NAO, AMO et al.) einer  genauen Ursachen-Erklärung und vor allem einer präzisen Vorhersagbarkeit entziehen. Das ElNino-Phänomen ist von den peruanischen Fischern seit Jahrhunderten überliefert, und über Proxy-Daten weiß man darüber hinaus noch mehr [24]:
„Es gibt Hinweise auf sehr starke El-Niño-Ereignisse zu Beginn des Holozäns vor etwa 11.700 Jahren.“
Somit ist klar: Mit einer ständig propagierten angeblich „anthropogenen CO2-Erwärmung“ hat das alles nichts zu tun!
Dabei treten etwa alle 10-20 Jahre extreme „Super-El-Nino-Ereignisse“ auf, so z.B. in den vergangenen Jahrzehnten die Jahre 1983, 1998 und 2015/16 (Abb.3). Diese findet man auch in den globalen Jahres-Mittel-Temperaturen der Luft wieder (Abb.5) – ein „gefundenes Fressen“ für die Klima-Alarmisten !
Das hörte sich jüngst 2015/16 so an:
(a)  DIE ZEIT [7]:  2015 mit Abstand heißestes Jahr seit Aufzeichnungsbeginn“
„Für zehn der zwölf Monate hat die US-Klimabehörde im vergangenen Jahr Rekordtemperaturen gemessen. Forscher sehen bestätigt, dass der Klimawandel „ernste Realität“ ist. Die Erde hat 2015 laut US-Wissenschaftlern das mit Abstand heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880 erlebt. Die US-Behörde für Wetter- und Meeresforschung (NOAA) teilte mit, dass die weltweite Durchschnittstemperatur 0,9 Grad Celsius über dem Mittel des 20. Jahrhunderts gelegen habe. Der bisherige Hitzerekord aus dem Jahr 2014 sei um 0,16 Grad übertroffen worden.“
… und was der ZEIT und der NOAA recht ist, das ist dem PIK allemal billig [7]:
„Wolfgang Lucht vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) sagte: „Nachrichten wie jene vom neuen Rekordjahr 2015 bestätigen, dass der stetige Klimawandel längst ernste Realität ist.“
Zu ElNino : Kein Wort !
(b)  DIE ZEIT[8] : „2016 stellt Hitzerekord auf“ …
„Es war das dritte Rekordjahr in Folge: 2016 waren die Temperaturen weltweit so hoch wie nie seit Beginn der Aufzeichnungen.
Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Hans Joachim Schellnhuber, warnte vor einer sich beschleunigenden Erwärmung: „Momentan sind wir schon nahe an der 1,5-Grad-Linie.“
Zu ElNino : Kein Wort !
(c) … und  w e n n  ElNino denn doch mal ein wenig schamhaft als „Mitverursachet“ für die hohen Temperaturen erwähnt wird, dann wird das Witterungs-Phänomen mal eben rasch zum „Klima-Phänomen“ hoch gejubelt :
nt-v [9]:  „Als Hauptgrund für die Hitzerekorde der vergangenen Jahre benennen Wissenschaftler den menschengemachten Klimawandel. Auch das Klimaphänomen El Niño, das eine Erwärmung des Pazifischen Ozeans bewirkt, habe seinen Anteil – doch der Hauptfaktor sei der „menschliche Einfluss auf das Klima durch den Ausstoß von Treibhausgasenin die Atmosphäre“, sagte der britische Klimaforscher Peter Stott.“
Immerhin – zu alledem gibt es vielfältig auch versachlichende Stimmen, wie z.B. Prof. Fritz Vahrenholt [11]:
„Der El-Nino-Anteil an der Temperaturentwicklung 2015-17 ist deutlich höher als bisher vermutet. Auch hier wurde uns wieder Wetter (kurzfristige Temperatur-Beulen) als Klima verkauft. An die „Klima-Kommunikatoren“ noch ein abschließendes Wort: Macht Euch nicht noch mehr lächerlich! Die Bürger haben inzwischen ein feines Gespür dafür, wenn mit Wetter Propaganda gemacht wird. Sie werden keine Klima-Weltregierung akzeptieren, nur weil Ihr – offenbar in Not – jedes Wetter für Eure Ziele ausnutzen wollt.“
(6)  Fakten-Verdrehungen – und kein Ende ?
Derartige Faktenverdrehungen von Wetter und Witterung zu Klima werden von den freiwillig gleich-geschalteten Medien willfährig unters Volk gebracht.
Und noch ein Taschen-Spieler-Trick der Alarmisten ist stets gut erkennbar :

Ist es WARM, dann ist das KLIMA – ist es KALT, dann ist das WETTER !

Jedoch – ob Klima-Alarmisten ob Medien, sie kamen in Not : Der Klimarat IPCC hatte in seinem Basis-Bericht 2013/14 eine seit 15 Jahren andauernde Stagnation der Temperatur festgestellt [10]:

Abb. 4 : IPCC-Hiatus

Daher war folglich der ElNino 2015/16 für die Alarmisten „Rettung in höchster Not“ :
Dieser hat die seit 1998 andauernde Stagnation der globalen Temperatur 2016/17 unterbrochen, genauer gesagt überlagert -zum „Warmen“ hin; von den Klima-Alarmisten bejubelt, zum „Klima-Signal“ hoch-gejubelt – wider eigenes besseres Wissen(?).
Nun kommt die „Ernüchterung“– seit 2017 pendelt sich die Temperatur wieder in Richtung auf ein deutlich niedrigeres Niveau ein [25]:

Abb. 5 : Global-Temperatur (Abweichungen vom Mittel 1981-2010) [25]

Z u s a m m e n f a s s e n d 
ist zu all den oben ausgeführten Fakten und Analysen festzustellen :

Im Verbund von Klima-Alarmisten und Politikern wird weiter getrickst, geschummelt, die Öffentlichkeit in die Irre geführt – von den  „freiwillig grün-gleich-geschalteten“ Medien wohlgefällig transportiert !


Anm. der EIKE-Redaktion: Der vorstehende Beitrag kann hier als PDF (mit besserer Abb.-Qualität) herunter geladen werden :
Puls.W-Wtrg.-K.Tx.kpl.N
Hochdruck-Sturm.April2020


Q u e l l e n :
[1]  https://de.wikipedia.org/wiki/Wetter
[1a] https://www.eike-klima-energie.eu/2018/04/01/wetter-witterung-klima-verwirrung-fuer-alle-zeiten/
https://www.dwd.de/DE/service/lexikon/Functions/glossar.html?lv2=100932&lv3=101084
https://www.dwd.de/DE/service/lexikon/begriffe/G/Grosswetterlage_pdf.pdf;jsessionid=12A84244321A69BFA35942E27C48B4BB.live11053?__blob=publicationFile&v=4
[5]  https://de.wikipedia.org/wiki/Klima
https://www.dwd.de/DE/service/lexikon/Functions/glossar.html?lv2=101334&lv3=101456
[7]  http://www.zeit.de/wissen/2016-01/klima-2015-temperaturen-rekord
[8]  http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2017-01/klima-2016-temperatur-waermstes-jahr-deutschland
[9]  https://www.n-tv.de/wissen/2016-knackt-alle-Hitzerekorde-article19585377.html
http://tinyurl.com/oxtcp4j
[11]  http://www.kaltesonne.de/die-sonne-im-dezember-2017-und-das-klima-wetter/
[12] DIE ZEIT online, 20.03.2012: http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2012-03/extremwetter-kongress
[13] http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/orkan-xaver-sturmfluten-drohen-der-sturm-laesstfluege-zuege-ausfallen-aid-1.3866302

http://tinyurl.com/h7zp7bw

[15] IPCC: AR5 (2013), WGI, Kapitel 2, Seite 219, pdf-Seite 235
[17] NZ, 30.12.2008, S.1
https://www.dwd.de/DE/service/lexikon/Functions/glossar.html?lv2=100932&lv3=101084
[19]  https://www.t-online.de/nachrichten/id_87745108/klimakrise-und-ihre-effekte-so-hat-sich-die-erde-bereits-veraendert.html
[20] https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/seuche-im-anthropozaen-die-lehren-der-corona-krise-16726494.html
[21] https://www.eike-klima-energie.eu/2020/04/25/woher-nimmt-eigentlich-hans-joachim-schellnhuber-seinen-unglaublichen-klima-unsinn/
[22] https://www.focus.de/perspektiven/corona-krise-und-umweltschutz-klimaexperte-wirtschaft-mit-viel-geld-anzukurbeln-ist-auch-grosse-chance-fuers-klima_id_11932807.html
[23] https://iri.columbia.edu/our-expertise/climate/forecasts/enso/current/?enso_tab=enso-sst_image
[24] https://de.wikipedia.org/wiki/El_Ni%C3%B1o
[25] http://www.climate4you.com/

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Erneuerbare Energie: Windiges Problem für den deutschen Wald*

Wegen der kaum noch vorhandenen Akzeptanz von weiteren Windparks in der Bevölkerung und aus Mangel an sogenannten Vorrangflächen für den Bau neuer Windkraftanlagen drängen die Energiekonzerne verstärkt auf den Bau von Windparks in Wäldern. Laut dem Bundesverband Windenergie (BWE) hat der starke Rückgang der Genehmigungszahlen in den vergangenen drei Jahren zu einem „enormen Nachholbedarf“ geführt.
Zwar haben Bürger theoretisch auch bei Windkraftprojekten in Wäldern ein Mitspracherecht, jedoch liegen die Hürden für ein „berechtigtes Interesse“ sehr hoch, was sich zuletzt am Beispiel des hessischen Reinhardswalds gezeigt hat. Als „Anwälte“ der Wälder gegenüber der mächtigen Windlobby bleiben de facto nur die Naturschutzverbände, von denen aber bisher nur der Naturschutzverband Deutschland (Nabu) gelegentlich als Kläger gegen Windparkprojekte auftrat.
Generell sind BUND und Nabu aber mit der Preisgabe von Waldgebieten für den Bau von Windanlagen einverstanden, was selbst Funktionsträger dieser Organisationen schon veranlasst hat, ihre Mitgliedschaft zu kündigen.
Derartige Vorhaben sind in mehreren Bundesländern verboten, so in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. In Thüringen besteht ein solches Verbot nicht, aber es drehen sich nur zwei Windräder in den Wäldern des Freistaats. Ein Antrag von CDU und FDP, den Bau von Windrädern in Thüringens Wäldern grundsätzlich zu verbieten, stieß Anfang Januar im Erfurter Landtag bei SPD, Grünen und Linken auf Ablehnung, während die AfD den Antrag unterstützt.
In Niedersachsen, wo Ende 2019 bereits 6.311 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 11.205 Megawatt installiert waren, wurde Anfang des Jahres das Windpark-Verbot für Wälder auf Antrag der CDU gelockert. Aus der SPD kam der Vorschlag, Windturbinen auf ausgewiesenen kahlen Flächen nach Sturmschäden und Insektenbefall zu errichten.
Damit entfiele die Vorgabe, dass Kahlflächen in Nutzwäldern aufzuforsten sind. Im Harz, wo schwerwiegende Dürreschäden infolge der anhaltenden Trockenheit verzeichnet werden, könnten somit möglicherweise bald Windräder der neuen Größenklasse mit einer Gesamthöhe von 238 Metern und einem Drehradius der Turbinen von 160 Metern aufragen und das Landschaftsbild prägen.
Die schwarz-grüne Regierungskoalition in Wiesbaden hat sich für einen radikalen Weg entschieden. Ende 2019 drehten sich 1.161 Windräder im Bundesland Hessen. Jedoch lässt sich in Hessen kinetische Energie (Wind), wenn überhaupt, nur über den meist bewaldeten Höhenlagen lohnenswert abgreifen. Neue Anlagen können kaum noch ohne Gerichtsverfahren gebaut werden.
Propeller für Grimms Märchenwald
Mit diesem Argument hat die Landesregierung im vergangenen Jahr weitere Vorrangflächen in Waldgebieten ausgewiesen, sodass man sich in Hessen jetzt mit 1,85 Prozent ausgewiesener Fläche beruhigt dem im Landesentwicklungsplan vorgegebenen Ziel nähert, wonach zwei Prozent der Landesfläche als Windvorranggebiete auszuweisen sind.
Ungeachtet massiver Proteste aus der Region und ganz Deutschland hält Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) am Vorhaben fest, den 1000 Jahre alten Reinhardswald, auch bekannt als „Grimms Märchenwald“ und „Schatzhaus der europäischen Wälder“, in einen Standort für insgesamt 50 riesige Windanlagen umzuwandeln.
Die Grünen im Schulterschluss mit der Industrie – das empört viele Einwohner und Naturfreunde.
Die Dürre hat Folgen, auch im Reinhardswald. Den Windparkbefürwortern dienen die Waldschäden als Rechtfertigung für die Ausweisung von 2000 Hektar (20 Millionen Quadratmeter) für den Bau von 50 riesigen Windrädern. Dass diese ihre Umgebung zusätzlich austrocknen, will auf offizieller Seite niemand wahrhaben. Das Genehmigungsverfahren für die ersten 20 Anlagen hat begonnen. Doch die Projektgegner sind hochmotiviert und wollen nicht aufgeben. „Die Natur Aller fällt der Profitgier Einzelner zum Opfer“, liest man auf der Internetseite der Bürgerinitiative „Rettet den Reinhardswald“.
In Nordrhein-Westfalen ist die Errichtung von Windkraftanlagen in Wäldern durch einen Erlass vom 23. Mai 2018 vom Grundsatz her erschwert worden: „Die Landesregierung will die Akzeptanz für die Nutzung der Windenergie erhalten, weil sie ein wesentlicher Bestandteil für das Gelingen der Energiewende ist.“
Der Energiekonzern BayWa (Bayerische Warenvermittlung) plant jedoch weiterhin den Bau von sieben Windrädern mit einer Nennleistung von je 4,5  Megawatt im Balver Wald westlich der Stadt Balve und südlich der Stadt Hemer.
Der Balver Wald ist die höchste Erhebung der Iserlohner Höhe wie des gesamten Märkischen Oberlandes und ein beliebtes Wander- und Erholungsgebiet. Bis Februar wurden 200.000 Euro von Kleinanlegern eingesammelt, ein nur symbolischer Kostenbeitrag für den Bau der Windturbinen. Indessen fühlen sich die Stadtverwaltungen der beiden genannten Orte bei den Planungen übergangen.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :
https://www.preussische-allgemeine.de/

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