«Die Zukunft gehört der Kernenergie» )*

=========================================================

Der renommierte amerikanische Wissenschaftspublizist Michael Shellenberger skizziert,

wie eine gute Energiepolitik aussehen müsste.

=============================================================

Beat Gygi (Red. WELTWOCHE Zürich)*

Mit seinem Buch «Apocalypse Never – Why Environmental Alarmism Hurts Us All» hat sich der amerikanische Wissenschaftspublizist und Bestsellerautor Michael Shellenberger einen Namen gemacht als nüchterner Analytiker, der den Weltuntergangswarnungen der Klima-Aktivisten die Grundlage entzieht. Im Gespräch legt er hier dar, wie sich der Alarmismus auf Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt auswirkt und welche Art von Klimapolitik den Menschen mehr bringt.

Weltwoche: Herr Shellenberger, die Preise für Erdöl und Erdgas schiessen in die Höhe, die Energieversorgung wird für Private und Firmen teurer, vielerorts werden Mangelsituationen befürchtet. Das müsste doch die Chance sein für Alternativen, wie sie die Klimabewegung will, für neue erneuerbare Energieformen aus Sonne und Wind. Solche Preissteigerungen unterstützen doch die Entwicklung in Richtung massiver CO2-Reduktion, wie sie Klimapolitiker im Uno-Rahmen vorantreiben wollen.

Michael Shellenberger: Es läuft anders. Die ganze globale Klima-Agenda ist grundsätzlich in einer völlig verfahrenen Situation. Die Welt leidet tatsächlich unter einer ungenügenden Öl- und Gasproduktion, es gibt Mangelsituationen. Was man beobachtet, ist, dass viele Länder zur verstärkten Nutzung von Kohleenergie zurückgehen. Das hat zur Folge, dass die CO2-Emissionen wieder steigen, nachdem sie vorher abgenommen haben.

Weltwoche: Viele Regierungen haben aber im Dezember am Uno-Klimagipfel in Glasgow zugesagt, ihre Emissionen drastisch zu reduzieren.

Shellenberger: Es hat sich doch klar gezeigt, dass diese Uno-Klimagespräche eine Farce waren.

Weltwoche: Warum? Hat Glasgow denn nichts verändert an der Energiepolitik der Länder? Viele Regierungen legten sich in den Klimaversprechen nach dem Pariser Abkommen doch auf eine Reduktion der Treibhausgas-Emissionen auf netto null bis 2050 oder ähnlich fest. Auch die Schweizer Regierung. Bringt das nichts?

Shellenberger: Ich glaube, das Glasgow-Treffen hat vielen gezeigt, dass man die Klimawandeldebatten der Uno nicht ernst nehmen kann. Das beginnt schon mit der computeranimierten Darstellung eines sprechenden Dinosauriers, der in eine Uno-Versammlung eindringt und die Menschheit davor warnt, durchs Zulassen des Klimawandels sich selbst auszurotten. Das ist absurd.

Weltwoche: Das ist halt Marketing für die Klimasache.

Shellenberger: Ja, aber etwa gleichzeitig beschwor der als Klimaretter auftretende amerikanische Präsident Joe Biden die Erdölproduzenten des Opec-Kartells, ihre Ölförderung zu steigern, damit es Ruhe an den Märkten und in der Bevölkerung gebe. Das zeigt, wie schizophren Klima-Aktivisten handeln, die vorgeben, sie seien in grosser Sorge um den Planeten.

Weltwoche: Hat die Glasgow-Konferenz aber insgesamt den Klima-Alarmismus in Öffentlichkeit und Politik verstärkt?

«Null Emissionen bedeutet im Prinzip Greenwashing: sich grün geben, aber nicht so handeln.»

Shellenberger: Ja, aber gleichzeitig hat diese Bewegung auch gezeigt, wie kraftlos und wie ziellos sie eigentlich ist. Die Aktivisten haben sich quer über den Globus als Bewegung organisiert, haben die ganze weltweite Medienszene mehr oder weniger auf ihrer Seite, aber letztlich doch wenig Einfluss auf die Politik.

Weltwoche: Aber es gibt doch vielerorts Regierungen und Parlamente, die neue Klimaregulierungen mit Blick auf die Pariser Ziele erlassen haben.

Shellenberger: Gut, man kann sagen, der Alarmismus habe die Politik insofern beeinflusst, als die Öl- und die Gasproduktion reduziert wurden. Und das führte zur schwersten Energiekrise in Europa seit fünfzig Jahren. Die Energiepreise schossen auf Rekordwerte hoch, vor allem in Deutschland, aber auch in Grossbritannien oder Frankreich. Dass an den Märkten Öl und Gas so knapp wurden, ist darauf zurückzuführen, dass unter dem Druck der Klimaaktivisten die öffentlichen und privaten Investitionen in die Öl- und in die Gasproduktion reduziert wurden.

Weltwoche: Also war die Uno-Konferenz eigentlich eine teure Sache.

Shellenberger: Ja, und die Europäer bezahlen den Preis für diesen Klima-Aktivismus jeden Tag.

Weltwoche: Dass bei den fossilen Energieformen der Verbrauch verringert und der Preis erhöht wird, entspricht ja der Klimapolitik gemäss Uno-Zielen. Das soll die Anreize zum Ausbau von Solar- und Windenergie steigern.

Shellenberger: Die Reduktion der Investitionen in Öl und Gas hat die Energiepreise in die Höhe getrieben, klar, das liegt auf der Linie der Aktivisten. Aber die Wirkung ist nicht so, wie sie es wollen. Vielmehr gibt es den grossen Rückschlag, indem die Welt wieder zurückgeht zu mehr Kohleverbrauch. Wenn Erdgas fehlt, ist die Alternative, mehr Kohle zu verbrennen.

Weltwoche: In vielen Ländern laufen aber mehr oder weniger grosse Programme zum Ausbau von Solar- und Windenergie.

Shellenberger: In einigen Ländern sicher, aber es gibt jetzt wachsenden Widerstand dagegen. Sanktionen gegen China wegen Menschenrechtsverletzungen und Arbeitsbedingungen schlagen allmählich auch auf den Solarsektor durch. Die meisten Solarpanels kommen aus China, aus einer Produktion, deren Arbeitsbedingungen kritisiert werden. Das macht eine Verteuerung dieser Produkte wahrscheinlich. Hinzu kommt das Entsorgungsproblem, das nicht gelöst ist. Solarpanels kommen nach Ablauf ihrer Lebensdauer in den Abfall, massenhaft, eine Mischung aus vielen unterschiedlichen Rohstoffen. Die Internalisierung der Umweltschäden durch Solarabfälle, Recycling, da ist kaum etwas geregelt. Das kann teuer werden.

Weltwoche: Was sollen denn die Politiker jetzt machen?

«Die Welt sollte langfristig den Weg fortsetzen, der zu Erdgas und Kernenergie führt.»

Shellenberger: Ich glaube, die Energiekrise bietet jetzt eine gute Chance für die Kernenergie. Wir sehen in Frankreich, Grossbritannien, Japan und in den Niederlanden Bestrebungen, sich wieder mehr auf die Atomkraft einzulassen. Wir haben von unserer Organisation aus die Entwicklung in den Niederlanden längere Zeit näher mitverfolgt, ich habe kürzlich eine Analyse dazu verfasst.

Weltwoche: Haben Sie den Eindruck, der Ausbau der Kernenergie sei politisch ein gangbarer Weg?

Shellenberger: Ja, nach meiner Einschätzung war die Nuklearenergie aus einer politischen Perspektive betrachtet nie in einer besseren Ausgangslage als heute. Die Popularität der Kernenergie hat dramatisch zugenommen. In den USA hat sie vor allem auch bei den Demokraten an Zustimmung gewonnen, jetzt nach der Verknappung auf den Energiemärkten erst recht. Auch in vielen anderen Ländern denkt man angesichts der massiv gestiegenen Energiepreise nicht an den Ausbau der wetterabhängigen erneuerbaren Energien aus Sonne und Wind, sondern an neue Investitionen in die Kernenergie. Die Kernenergie steht meiner Ansicht nach im Zentrum. Erdgas ist und bleibt auch eine wichtige Quelle, sodass man sagen kann: Die Welt sollte langfristig den Weg fortsetzen, der zu Erdgas und Kernenergie führt.

Weltwoche: Wie sehen Sie die Entwicklung des Energiemix der nächsten zwanzig Jahre?

Shellenberger: Wir werden definitiv den Übergang sehen von Kohle zu Erdgas. Dann aber auch die Zunahme von Kernenergie. In China beispielsweise ist der Bau von viel neuer Nuklearenergie-Kapazität unterwegs, von ungefähr 150 Reaktoren in den nächsten fünfzehn Jahren. Diese neue Kapazität übertrifft das, was in den vergangenen 35 Jahren erstellt wurde.

Weltwoche: Die CO2-Emissionen drückt das aber wohl noch nicht im grossen Stil.

Shellenberger: Gut, aber wir befinden uns am Anfang des Endes des Emissionswachstums aus der Verbrennung fossiler Energien. Dieser Rückgang war bereits im vergangenen Jahrzehnt zu beobachten, und er wird sich verstärken in dem Ausmass, in dem die Länder vom Kohleverbrauch zu Erdgas übergehen. Die CO2-Emissionen von Erdgas sind bei der gleichen Energie nur halb so hoch wie bei Kohle, von daher kommt die laufende Verbesserung. Das war auch der Grund, warum die USA in den vergangenen zehn Jahren sinkende Treibhausgasemissionen auswiesen.

Weltwoche: Aber wie ist es mit China, Indien und anderen Entwicklungsländern?

Shellenberger: Nach meiner Einschätzung dürfte China jetzt etwa auf dem Höhepunkt sein. Der Rückgang wird einsetzen, Indien braucht dazu noch etwas länger. Weltweit dürften wir das Maximum in näherer Zukunft sehen, dann sollten die Belastungen nachlassen.

Weltwoche: Welche Innovationen sollte man staatlich fördern? Und wieweit ist das Sache des Privatsektors?

«Das Glasgow-Treffen hat gezeigt, dass man die Klimawandeldebatten der Uno nicht ernst nehmen kann.»

Shellenberger: Die wichtigste Massnahme ist, von Kohle auf Erdgas umzustellen und dann den Übergang zur nuklearen Energie voranzutreiben. Gewisse staatliche Forschungsinvestitionen sind sicher sinnvoll.

Weltwoche: Viele Ökonomen schlagen eine CO2-Steuer vor, um schneller zu emissionsärmeren Energieformen zu kommen, zu Nachhaltigkeit in Richtung netto null. Ist das ein gutes Rezept?

Shellenberger: Das Problem mit CO2-Abgaben oder CO2-Steuern ist, dass sie sehr hoch sein müssen, um eine Lenkungswirkung zu erreichen und die Emissionen spürbar zu drücken. Aber auf solch hohem Niveau drücken sie derart auf das Einkommen, dass Konsum und Wirtschaft Rückschläge drohen. Deshalb sind CO2-Steuern wenig wirksam in der Dekarbonisierung des Energiemix.

Weltwoche: Nach Berechnungen namhafter Ökonomen sollten Preise von 50 bis 70 Dollar pro Tonne CO2 die Welt auf einen nachhaltigen Klimapfad bringen können. Finden Sie das zu niedrig angesetzt?

Shellenberger: Ein solcher Preis kann helfen bei der Beschleunigung des Übergangs von Kohle zu Erdgas, vor allem in Ländern, in denen Kohle noch etwas billiger ist als Erdgas. Aber der Ersatz von Kohle durch Erdgas kann auch mit anderen politischen Massnahmen oder Umweltregulierungen erreicht werden.

Weltwoche: Um Treibhausgasemissionen zu drücken, ist in den Klimagesprächen der Uno eine Entschädigung der Armen durch die Reichen vorgesehen. Wie beurteilen Sie solche Nord-Süd-Zahlungen, die in ärmeren Ländern die Dekarbonisierung beschleunigen sollen?

Shellenberger: Da wird hauptsächlich die Entwicklungshilfe in neuer Hülle präsentiert. Zahlungen, die bisher als Hilfsgelder von Nord nach Süd flossen, werden in Klimaanpassungshilfe umbenannt. Ändern tut sich grundsätzlich wenig. Die Entwicklungshilfe war nie besonders erfolgreich in der Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung. Ja zum Teil nutzte man sie als Rechtfertigung, um Investitionen in traditionelle Kraftwerke wie Staudämme oder Gaskraftwerke zu verhindern.

Weltwoche: Leiden die Entwicklungsländer so gesehen unter der Klimapolitik?

Shellenberger: Jedenfalls ist zu befürchten, dass die reichen Länder unter dem Druck von Umwelt-Interessengruppen, Hilfswerken und Klimabewegung Investitionen in die Energieproduktion, die in Entwicklungsländern nötig wären, zurückfahren. Dabei ist das Wichtigste für die wirtschaftliche Entwicklung, dass wir billige und allgemein gut verfügbare Energie haben. Es entwickelt sich ja automatisch so, dass die Treibhausgasemissionen abnehmen, je günstiger und breiter verfügbar Erdgas wird und die Kohle ablöst. Um diesen Prozess noch weiterzuführen, müssen die Regierungen dafür schauen, dass der Ausbau der Nuklearenergie vorankommt.

Weltwoche: Viele Firmenchefs, alle, die etwas auf sich halten, präsentieren jetzt Pläne, um ihr Unternehmen auf netto null Emissionen zu bringen, mit 2040 oder 2050 als Ziel. Sind das effiziente Initiativen der Wirtschaft auf privater Basis?

Shellenberger: Das ergibt kaum Sinn. Null Emissionen bedeutet ja meistens, dass die Unternehmen dann die Energie aus dem Stromnetz beziehen. Das ist im Prinzip Greenwashing, sich grün geben, aber nicht so handeln. Viele kaufen Kompensationszertifikate, die aber oft von ungewissem Wert sind. Wenn da etwa steht, der Partner verpflichte sich, bestimmte Bäume nicht zu fällen – woher weiss man denn, dass er sie überhaupt fällen wollte?

Weltwoche: Wie würde ein wirklicher Green Deal aus Ihrer Sicht aussehen?

Shellenberger: Ich würde sagen, so, wie die Niederlande es gemacht haben. Da ist es gelungen, dass in der Gesellschaft und den Regierungsparteien ein Konsens zustande kam, der darauf abzielt, dass die Kernkraftwerke weiterlaufen und dann zusätzliche Reaktoren dazukommen sollen, um die Energieversorgung zu sichern.

============================================================================

Michael Shellenberger zählt zu den renommiertesten Wissenschaftsautoren und ist in der Politikberatung in mehreren Ländern engagiert. Sein Buch «Apocalypse Never – Why Environmental Alarmism Hurts Us All» (2020), das in siebzehn Sprachen vorliegt, beeinflusste nachhaltig die aufgeheizte Klimadebatte.

============================================================================

)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  :

https://weltwoche.ch/story/die-zukunft-gehoert-der-kernenergie ==================================================================




Das Schweigen der Männer*

Klaus-Eckart Puls

„Was nicht paßt, das wird passend gemacht“… sagt ein Sprichwort. Dazu gehört auch, daß man Fakten einfach ausblendet und/oder Halbwahrheiten präsentiert. Nach dieser Methode verfahren die Klima-Alarmisten schon lange, weil die Messungen in der Natur immer weniger zu den Klimamodellen und zu den AGW-Weltuntergangs-Prophezeiungen passen. Jüngstes Beispiel ist eine Pressemitteilung des AWI zum Klimawandel in der Antarktis [1].

=======================================================

Nach zwei Überschrifts-Schlagzeilen lesen wir in dieser Pressemitteilung des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) im ersten Satz zunächst das :

„Trotz der globalen Erwärmung und des Meereisverlustes in der Arktis ist die antarktische Meereisausdehnung seit 1979 im Durchschnitt konstant geblieben. Derzeitige Klimamodell-Simulationen zeigen im Gegensatz zu den tatsächlichen Beobachtungen jedoch für denselben Zeitraum eine starke Meereisabnahme.“

DAS ist korrekt, und entspricht den SAT-Messungen [2]:

Nun weiter a.a.O. [1] :

„Wie Forschende des Alfred-Wegener-Instituts nun zeigen, könnte der Ozean die Erwärmung rund um die Antarktis dämpfen und den Rückgang der Eisbedeckung verzögern. Weil dieser Faktor und die Rolle der Ozeanwirbel in vielen Modellen noch nicht ausreichend wiedergegeben werden können, liefert die jetzt im Fachmagazin Nature Communications erschienene Studie eine Basis für bessere Simulationen und Prognosen zur künftigen Entwicklung in der Antarktis.“

Dabei sind folgende Aspekte interessant :

(1)

Im Konjunktiv wird angemerkt, daß der umgebende Ozean die bisher modellierte (und „gewünschte“ ?) Erwärmung  ; eine beachtliche Trivialität für ein (einstmals?) renommiertes Institut, denn ob global oder wie hier regional – in jedem Klima-System gibt es zahlreiche Parameter, die eine Rolle spielen „könnten“ !

(2)

Die bisherigen Modelle sind ganz offensichtlich grob falsch, also versucht man es mit anderen Modellen [1]: „… erschienene Studie eine Basis für bessere Simulationen und Prognosen …“.

Die Ergebnisse derartiger Experimente kannte schon Bertold Brecht [3]  :

(3)

Wieder einmal wird der Öffentlichkeit in einer Instituts-Verlautbarung suggeriert, daß aus Klima-Modellen Prognosen abgeleitet werden können [1] :

„…Simulationen und Prognosen…“.

NEIN – denn dabei gilt ganz grundsätzlich :

Mit Klimamodellen werden Szenarien…Simulationen gerechnet, keine Prognosen. Genau DAS haben renommierte Klimaforscher immer wieder klar gestellt, hier nur zwei Beispiele :

()  Prof. Dr. Hans von Storch [4] :

Wir Klimaforscher können nur mögliche Szenarien anbieten,

es kann also auch ganz anders kommen„.

()  Prof. Dr. Lennart Bengtsson [5] :

„Ein Leben lang versuchte Lennart Bengtsson, Wetter und Klima genauer vorauszusagen. … Der schwedische Meteorologe lehrte in den USA, Kanada, Japan, China, leitete das Hamburger Max-Planck-Institut und das Berner Raumfahrt-Institut. Unter Wissenschaftlern gilt Bengtsson als Autorität, die Liste seiner Publikationen füllt mehrere Seiten.“ … „Am Ende seiner über 50-jährigen Forscherlaufbahn sagt er“ :

«Ich bin frustriert von unserer Unfähigkeit, Prognosen zu treffen.»

Die „Qualitäts-Treppe“ von unten nach oben ist :

Szenarien/Simulationen  ==>  Prognosen  ==>  Messung/Realität !

Die Ergebnisse derartiger Simulationen zeigen nicht nur die in der AWI-PM zitierten AA-Eis-Modelle, sondern auch die Temperatur-Szenarien in den IPCC-Berichten. Die bisherigen Ergebnisse von Klima-Simulationen sind total falsch, sind von den Messungen in den letzten Jahrzehnten widerlegt  ==> 

(4)

Wenn nun in der AWI-PM über allerlei neue Simulationen mit/über …den umgebenden Ozean …  die Rolle der Ozeanwirbel  … Zirkulation durch die verstärkten Westwinde …“  fabuliert wird, dann wird dabei der entscheidende und wirkungsvollste Aspekt überhaupt nicht erwähnt – schlichtweg ausgeblendet [6] :

“Statistically Significant Cooling Trend Over Entire Continental Antarctica“ :

==>

Über derartigen Messungen wird in den Medien nahezu nicht berichtet, solche Meßergebnisse passen so gar nicht in das AGW-KAT-Muster. Das ärgert auch den Chef-Meteorologen vom „Wetterkanal“ Jörg Kachelmann :

Auch hier also :

                            o   „Die schreiende Stille der Medien“ …

                            o   „Das Schweigen der Männer“… und der Frauen auch …

                            o   Was nicht paßt, wird ausgeblendet !

Bei alledem ist es hoch interessant, daß auch die AWI-Antarktis-Meßstelle an der NEUMAYER-Station seit mittlerweile 40(!) Jahren einen signifikanten Abkühlungs-Trend dokumentiert :

Nun reicht die Datenreihe in der o.a. Graphik nur bis 2014; folglich ist zu fragen: Hat sich zwischenzeitlich die Abkühlung umgekehrt in eine („gewünschte“) Erwärmung ? Nein, keineswegs – die Abkühlung geht weiter :

… Und auch hier „AWI-Ausblendung“ der eigenen Meßergebnisse. Kein Wort in der o.a. AWI-PM zur Abkühlung an der eigenen AA-Neumayer-Station. Auch hier: „Das Schweigen der Männer“. Fairerweise sei dabei angemerkt: Die linearen Regressionen mit dem abnehmenden Temperatur-Trend sind auf der AWI-Homepage dokumentiert.

F a z i t  von alledem :

Wenn nun ein so gewaltiger Kontinent wie die AA sich über Jahrzehnte abkühlt, dann ist es doch naheliegend, daß die schwimmende Eis-Umgebung sich ebenfalls abkühlt – zumindest sich nicht erwärmen und schmelzen kann, oder ?!

Die Messungen belegen genau DAS :

Und nochmals der Vergleich von Modell-Rechnung und Realität :

Und schließlich :

Wenn es kälter wird, dann paßt dazu auch eine Zunahme der Massenbilanz von Eis+Schnee – und genau das beobachtet die NASA :

In der o.a. AWI-PM werden alle diese Aspekte noch nicht einmal in einem Nebensatz erwähnt; auch da haben wir es also wieder :                                      „Das Schweigen der Männer“ … und der Frauen auch !

Ein derartiges Verhalten wäre für ein international bekanntes Institut wie das AWI früher eine große Peinlichkeit gewesen – aber die Zeiten haben sich geändert.

Und nun zur Arktis

Dazu ist in der schon oben zitierten AWI-PM zu lesen [1] :

„Noch vor 2050 – so zeigen aktuelle Modellrechnungen – könnte die Arktis im Sommer komplett eisfrei sein, in vereinzelten Jahren möglicherweise bereits vor 2030.“

Wie hat sich denn nun die Eis-Ausdehnung dort in den vergangen 10 Jahren entwickelt ? So :

Und in der SAT-Übersicht der Jahresgänge sieht das so aus :

F o l g l i c h :

Seit ca. 12 Jahren gibt es einen Trend wieder zunehmenden Meer-Eises in der Arktis. DAS ist dem AWI verborgen geblieben? Wirklich ?

Nein, denn es wird in einer diesbezüglichen AWI-PM [7] durchaus angesprochen, aber – auf eine seltsam verschleiernde Art :

„Die Meereisausdehnung im Nordpolarmeer hat am 12. September 2021 mit 4,81 Millionen Quadratkilometern ihr jährliches Minimum erreicht. Damit reiht sich das Jahr auf Platz zwölf der Negativliste der absoluten Werte ein.“

Mit anderen Worten:

In ELF(!) Jahren zuvor war die sommerliche Eisbedeckung geringer.

Dieses gemessene(!) Phänomen klipp+klar anzusprechen, DAS könnte im Bezug zum öffentlichen AGW-KAT-Mainstream gefährlich werden, also wird rasch ein wenig drumrum fabuliert (a.a.O.) :

„Von einer Erholung des arktischen Meereises kann trotz dieses vergleichsweise moderaten Eisrückgangs keine Rede sein“, sagt Prof. Dr. Christian Haas, Leiter der Sektion Meereisphysik am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI).“

… spürt man da vielleicht auch ein wenig die Angst im Nacken, mit den nachweislich falschen globalen Modell-Temperatur-Simulationen Arktischer Weltuntergang verschoben !

Wenn wir nun in der AWI-PM über eine in naher Zukunft eisfreie Arktis lesen [1]:

„Noch vor 2050 – so zeigen aktuelle Modellrechnungen könnte die Arktis im Sommer komplett eisfrei sein, in vereinzelten Jahren möglicherweise bereits vor 2030″ …

… dann erinnert sich mancheiner vielleicht daran, daß die eisfreie Arktis nach früheren Modell-Rechnungen eigentlich schon seit fast 10 Jahren zu betrachten sein müßte, nämlich seit 2013 (!) :

? Dramatische Gletscher-Schmelze in Grönland ?

Immer wieder werden Meldungen von rasch schmelzenden Gletschern durch die Medien gejagt, mit der angeblichen Folge eines dramatisch beschleunigten Meeres-Anstieges.

E i n e r s e i t s  :

Ein signifikant beschleunigter Meeres-Anstieg ist in den vergangenen Jahrzehnten nicht aufzufinden [8].

A n d e r e r s e i t s  :

Die Schnee- und Eisbilanzen in Grönland sind sehr differenziert:

Eine flächendeckende Negativ-Bilanz ist nicht vorhanden ! Auch dabei wieder :

Die  gemessenen(!) Widersprüche werden ausgeblendet !

… und ganz aktuell :

Ist es nun Zufall, daß seit 10 Jahren nicht nur das arktische Meer-Eis wieder zugenommen hat (s.w.o.), sondern auch die Schnee-Eis-Massen-Bilanz von Grönland (==> oben) ?

Die Arktis hat sich in der Neuzeit über Jahrzehnte erwärmt – bis vor etwa 10 Jahren eine Stagnation oder dann sogar ein leichter Temperaturrückgang einsetzte (==> Abb. unten [9]). Wie viele Jahrtausende muß man nun zurück gehen, bis man eine ähnliche warme Phase findet? Gar keine Jahrtausende, kaum 100 Jahre genügen :

In der Graphik ist zu erkennen :

Etwa im Zeitraum 1935-1945 war es zumindest genau so warm wie heute. Und damals lag der atmosphärische CO2-Gehalt um mehr als 100 ppm unter den heutigen Werten [10]  – die AGW-KAT-Hypothese war auch noch nicht erfunden.

… und möglichst gar nicht wird berichtet, wenn es in A und/oder AA neue Minus-Rekorde der Temperatur gibt, wie hier 2020 in der Arktis :

… und weiter ist dort (s.Abb.o.) zu lesen [11] :

„Und die Medien schweigen.

Die Mainstream-Medien, die jedes nach ihrer Ansicht klimabedingte Husten einer australischen Feuerfliege melden, die sich überschlagen, wenn eine Rekordtemperatur im positiven Bereich der Skala an irgend einem Ort der Erde im Thermometer erscheint, sie schweigen, verschweigen den bislang zweitkältesten Tag, der je in der nördlichen Hemisphäre gemessen wurde.“

Also auch hier wieder : „Das Schweigen der Männer“.

=============================================================

)* Anmerkungen:

(2) Markierungen, Strukturierungen und farbige Schriftzüge, auch in den Zitaten, durch die EIKE-Redaktion.

(3) Eine PDF des vorstehenden Beitrages hier :

Puls.Tx.kpl.(X)

=============================================================

Q u e l l e n :

https://www.awi.de/ueber-uns/service/presse/presse-detailansicht/ozeanwirbel-koennten-antarktisches-meereis-paradoxon-erklaeren.html

[2]  http://www.climate4you.com/

[4]  DER SPIEGEL, 11/2007, S.56

https://www.tagesanzeiger.ch/hintergrund-und-analyse/der-ueberlaeufer/story/17338168

[6] 17.09.2021: https://wattsupwiththat.com/2021/09/17/surprising-and-statistically-significant-cooling-trend-over-entire-continental-antarctica/

[7]  https://www.awi.de/ueber-uns/service/presse/presse-detailansicht/jaehrliches-meereisminimum-in-der-arktis.html

[8]  https://www.aviso.altimetry.fr/en/data/products/ocean-indicators-products/mean-sea-level/data-acces.html#c12195

[9]  http://www.climate4you.com/

[10]  https://www.volker-quaschning.de/datserv/CO2/index.php

[11]  https://sciencefiles.org/2020/02/21/temperaturrekord-auf-gronland-649-grad-celsius-minus-versteht-sich/




Klima-Inflation*

Beat Gygi (Red. WELTWOCHE)*

Je erfolgreicher die Umweltaktivisten sind,

desto teurer wird das Leben der normalen Leute.

=================================

Die Klima-Inflation ist da, etwas, was es bisher nicht gab. Geldpolitik und Klimapolitik prallen aufeinander wie zwei Sturmtiefs, die sich verwirbeln und mit noch nie erlebter Wucht übers Land fegen. Beide Stürme sind staatsgemacht: Die Geldpolitik überschwemmt die Wirtschaft seit langem mit Geld, und die Klimapolitik macht Energie künstlich teurer – und alle Preise, die damit zusammenhängen, schaukeln sich in die Höhe.

Klar, die Inflation, gemessen am Konsumentenpreisindex, ist in der Schweiz zurzeit mit einer Jahresrate von 1,5 Prozent noch nicht wild. Aber der Wert lag 2020 bei minus 1,3 Prozent, viel tiefer, und die Tendenz zeigt nach oben. In Deutschland ist die offizielle Inflationsrate bereits bei 5,3 Prozent, in den Niederlanden bei 5,7 Prozent, in der Euro-Zone bei 5 Prozent, in den USA bei 7 Prozent.

Und die Verteuerung der Energie durch die Klimapolitik steht erst am Anfang. In der Schweiz beschloss der Bundesrat eine Erhöhung der CO2-Abgabe auf Öl und Gas von 96 auf 120 Franken pro Tonne ab 2022, das sind gut 6 Rappen pro Liter Heizöl. Man kann einwenden, das sei nicht viel, aber die Verteuerung geht weit über Brennstoffe und Treibstoffe hinaus und zieht sich durch die ganze Wirtschaft.

Es gibt in der Schweiz Gemeinden, die für ihre Gasbezüger den Tarif jetzt um zwei Drittel erhöht haben, das macht pro Einfamilienhaus um die achtzig Franken Mehrkosten pro Monat. Schwer wiegen auch die Kosten, wenn, gesetzlich befohlen, Öl- oder Gasheizungen durch viel teurere Wärmetauscher-Elektroheizungen zu ersetzen sind.

Moment, Bundesrätin Simonetta Sommaruga will doch die Klimapolitik künftig mehr über Subventionen für klimakorrektes Verhalten vorantreiben, weniger über neue CO2-Abgaben, mit Zückerchen, nicht Peitsche. Aber auch diese Politik belastet die Bürger, denn die Umweltsubventionen werden ihnen ja vorher aus der Tasche gezogen. Und bei dieser Umverteilung geht sogar noch ein Teil des Geldes verloren zum Betreiben des Staatsapparats – Klima-Inflation durch Bürokratiewachstum.

Nun kontern die Klimapolitiker:

Hinter der Energieverteuerung stünden doch vor allem die Preisbewegungen an den Weltmärkten für Öl, Gas, Metalle und Rohstoffe, das sei doch nicht Klimapolitik. Der Erdgaspreis hat sich in Europa letztes Jahr vervielfacht, Erdöl verteuerte sich um zwei Drittel, Preise für Metalle und Stoffe, die für die Solar- und Batterieindustrie zentral sind, explodieren. Doch, genau das ist auch Klimapolitik – nicht durch Hochschrauben der Umweltabgaben, sondern durch Hinunterschrauben der verfügbaren Ressourcen. Vernichten von Quellen. Die heutigen Knappheitssituationen hängen weitgehend damit zusammen, dass schon einige Kernkraftwerke abgeschaltet wurden und dass zudem nicht mehr viel ins Erschliessen neuer fossiler Vorkommen investiert wird, ausser etwa in Russland oder China.

Viele Behörden erteilen keine Bewilligungen mehr für neue Projekte. Und die Finanzbranche beeilt sich, die grüne Finanzregulierung der EU umzusetzen, die in ihrem Nachhaltigkeits-Beurteilungsraster alle Investitionen in Öl-, Kohle- und Gasexplorationen mit Minuspunkten versieht. Die westlichen Rohstoffkonzerne sind unter Druck, sich vom fossilen Geschäft zu distanzieren. Vernachlässigung der Energievorsorge, steigende Risiken und Preise, dafür politisch korrekte Klimapolitik.

Aufgestauter Preisauftrieb

Es kommen Spielarten der Inflation auf, an die man längere Zeit nicht mehr gedacht hat. In der DDR gab es seinerzeit keine offene, sondern eine verdeckte Inflation. Die Leute hatten Geld und wollten Güter kaufen, es gab aber kein entsprechendes Angebot. Autos waren Mangelware. In Märkten hätten die Kunden sich überboten, um an eines der raren Stücke zu kommen.

In der Zentralverwaltungswirtschaft mit administrierten Preisen war das nicht vorgesehen. Die Folge waren Warteschlangen. X Jahre mussten die Leute nach der Bestellung auf den Trabant warten. Das war aufgestaute Inflation: Zu viel Geld jagt zu wenige Güter, aber das ging nicht in die Preise, sondern eher in den Schmerz unerfüllter Wünsche.

Und heute? Wer ein Auto oder Wohnmobil kaufen will, muss je nach Typ ein Jahr Lieferfrist oder mehr in Kauf nehmen. Gestörte Lieferketten, Chipmangel und Produktionsplanung führen zu Warteschlangen, die an aufgestaute Inflation erinnern. Wobei – ein Stück weit spielen die Märkte doch: Beim Kauf des Wohnmobils mit jähriger Lieferfrist gibt es einen Preisaufschlag von 7 Prozent – wegen besonderer Marktlage, also Übernachfrage. Ungefähr so kann eine Inflationsspirale entstehen. Man erwartet steigende Preise und baut die im Angebot schon ein. Bei Löhnen kann Ähnliches entstehen: Preis-Lohn-Preisspiralen.

=================================================================

)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  :

http://www.weltwoche.ch/; Hervorhebungen und Markierungen v.d. EIKE-Redaktion.

==================================================================




Windflauten lösen Unruhe bei Energiekonzernen aus*

Dagmar Jestrzemski (Red. PAZ)*

Immer mehr Windräder, aber weniger Wind –

Könnte eine hohe Konzentration an Windparks zu den in vielen Ländern verzeichneten „Winddürren“ führen?

====================================================

Nach mehreren Dürrejahren in Folge regnete es 2021 in großen Teilen Deutschlands wieder reichlich. Zumindest die oberen Bodenschichten waren gut durchfeuchtet. Zugleich wurde für Deutschland die geringste Sonnenscheindauer seit langer Zeit registriert.

In anderen Teilen Europas hat jedoch die Dürre im vierten Jahr in Folge drastische Ausmaße angenommen, so in Großbritannien und Irland. Ursache war ein außergewöhnlich langes statisches Hochdruckgebiet zwischen Island und Schottland von April bis Anfang Oktober. Die damit einhergehende Dürre und Flaute wurde als die schwächste Windphase seit 60 Jahren bezeichnet. Die Windenergie-Firmen RWE und Ørsted gaben eine Warnung heraus. Auch die Stromerzeugung durch Wasserkraft fiel laut SSE (Scottish and Southern Energy) um 32 Prozent niedriger aus als erwartet.

In mehreren Online-Magazinen wurde über mögliche Ursachen der in den vergangenen Jahren weltweit gehäuft aufgetretenen sogenannten Omega-Hochdruckgebiete spekuliert. Erörtert wurde die Interaktion zwischen dem dynamischen System von Atmosphäre und Ozean und dessen Auswirkung auf das Wettergeschehen.

Im aktuellen Fall war jedoch kein Zusammenhang mit einer derartigen Konstellation erkennbar. Jedenfalls würden die monatelangen „Winddürren“ veranschaulichen, dass die Erneuerbaren Energien auf Vermutungen basieren, „wie die Welt funktioniert“, befand das Online-Politikmagazin slate.com. Die Welt würde gerade aus ihrer Balance geworfen.

Eine Nachwuchsforscherin im Bereich der Klimarisikoforschung, Hannah Bloomfield von der Universität Bristol, präsentierte im Magazin Energypost.eu („Die besten Denker über Energie“) weitergehende Schlussfolgerungen als in der der Windindustrie zugeneigten Wissenschaftsgemeinschaft üblich. Mit ihrem Team habe sie aufgezeigt, dass die stagnierenden Hochdruckgebiete über Zen-traleuropa und monatelangen Schwachwindphasen zu einem Problem für die zukünftigen Energiesysteme werden könnten. Die letzte lange Windflaute sei eine Mahnung, wie veränderlich diese Art der Energieerzeugung sei und dass Windenergie nicht die einzige Investition für eine verlässliche zukünftige Energieversorgung sein könne.

Bloomfield gibt zu bedenken: Die beobachtete abnehmende Geschwindigkeit des oberflächennahen Windes könnte auf das Phänomen „Global Stilling“ (global abnehmende Windgeschwindigkeiten) zurückzuführen sein, das am auffälligsten in den mittleren nördlichen Breiten Europas und Nordamerikas sowie in Teilen Asiens in Erscheinung tritt. Die Ursachen sind bisher nicht eindeutig feststellbar. Jedoch scheint es in der Forschung eine Übereinkunft darüber zu geben, dass ein Zusammenhang mit dem Klimawandel besteht.

Auffällige Flauten in Windparknähe

Seit den 1970er Jahren hat die Windgeschwindigkeit weltweit pro Dekade im Durchschnitt um 0,5 Kilometer in der Stunde abgenommen. Noch weitaus gravierender dürfte dies in Europa der Fall sein. Der letzte Bericht des Weltklimarats (IPCC) sagt für Europa eine weitere Abnahme der Windgeschwindigkeit um acht bis zehn Prozent voraus. Nach Erkenntnissen einer von der EU in Auftrag gegebenen Großstudie würde eine langfristige Fortsetzung des „Stilling“ die Gesellschaften substanziell gefährden.

Bereits 2018 und 2019 war die Ursache für das ungewöhnlich langanhaltende Sommerwetter über Europa und andere Regionen der Nordhalbkugel eine Abfolge von stabilen, sich ständig erneuernden Hochdruckgebieten. Ein solches Blockadewetter mit einer langen Schwachwindphase herrschte auch in Nordamerika großräumig ab Mitte 2018 und etwas abgeschwächt bis Ende 2019.

Trotz eines massiven Zubaus der Windstromkapazität um zehn Prozent innerhalb dieses Zeitraums generierten die US-Windparks 2019 nur 4,3 Prozent mehr Strom als im Vorjahr. In der westlichen Hälfte und in den zentralen US-Bundesstaaten herrschte zuvor bereits von Juni 2013 bis Mitte 2015 und nochmals 2016 die schwerste und längste „Winddürre“ seit den 60er Jahren. Die meisten Meteorologen glaubten, das Extremwetter sei zumindest teilweise auf die Pazifische Dekaden-Oszillation zurückzuführen, eine abrupte Änderung der Oberflächentemperatur im nördlichen Pazifik.

Auffällig war jedoch, dass sich die Windflaute in Verbindung mit einer verheerenden Dürre am meisten in Staaten wie Texas, Oklahoma und Kansas auswirkte, wo die größten Windparks mit jeweils Tausenden von Windrädern konzentriert sind. Für die internationale Klimaforschung ergibt sich daraus die Notwendigkeit, dementsprechend endlich auch diesen Faktor in den Blick zu nehmen, was bislang nicht in Betracht kommt.

=================================================================

)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  28. Januar 2022, S.7; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie der Autorin Dagmar Jestrzemski für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.

=================================================================




Klima : Schwarzseherei verkauft sich besser*

Wolfgang Kaufmann (Red. PAZ)*

Wirrwarr um Referenzwerte :

Deutscher Wetterdienst mogelt bei den Zahlen zur Erderwärmung

=============================================

Am 23. Februar 2021 gaben Frank Kaspar, Florian Imbery und Karsten Friedrich von der Abteilung Klimaüberwachung beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach eine Pressemitteilung zur „Nutzung klimatologischer Referenzperioden ab 2021“ heraus. Darin hieß es: „Gemäß den Empfehlungen der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ist es üblich, zur Erfassung des Klimas und seiner Änderungen Mittelwerte über einen Zeitraum von 30 Jahren zu bilden, um den Einfluss der natürlichen Variabilität aus der statistischen Betrachtung des Klimas auszuklammern. Hierfür kam in der Vergangenheit häufig der Zeitraum 1961 bis 1990 zum Einsatz.“ 

Dieses Verfahren sei nun aber hinfällig geworden, denn „der Mittelungszeitraum 1991–2020 ist deutlich besser geeignet“, um aktuelle Temperaturdaten einzuordnen. Deshalb werde der DWD „mit Ende des Jahres 2020 … die Vergleichsperiode für aktuelle klimatologische Bewertungen durch die Periode 1991 bis 2020 ersetzen“ – ganz wie von der WMO angeraten.

Referenzperiode 1961 bis 1990

Allerdings nahm der DWD-Bericht „Deutschlandwetter im Jahr 2021“ vom 30. Dezember 2021 dann doch wieder auf die faktisch obsolet gewordene Referenzperiode Bezug. In dem Papier verwies die Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr dabei zunächst auf den Klimawandel, um anschließend zu schlussfolgern: „Unter dem Strich war das Jahr 2021 durchschnittlich nass, leicht zu sonnig und zu warm.“ Das ergebe sich aus den Auswertungen der Daten von rund 2000 DWD-Messstationen.

Danach schrieb der Deutsche Wetterdienst: „Die Durchschnittstemperatur lag im Jahr 2021 mit 9,1 Grad Celsius (°C) um 0,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. 2021 war damit das elfte zu warme Jahr in Folge.“ 

Das klingt dramatisch – wobei diese Dramatik aber ausschließlich daraus resultiert, dass der eigentlich nicht mehr relevante Mittelungszeitraum von 1961 bis 1990 anstatt der nunmehr üblichen 30-Jahres-Spanne von 1991 bis 2020 als Vergleichsbasis herangezogen wurde. Eine Begründung für diese Vorgehensweise gab der DWD nicht.

Oder: Referenzperiode 1991 bis 2020

Allerdings ließ sich das Narrativ von der „Erderwärmung“, dessen Verbreitung hierzulande schon seit Längerem ein Teil der Staatsräson geworden ist, so deutlich besser bedienen.

Mit Blick auf die von der WMO empfohlenen Referenzperiode wäre ein ganz anderes Ergebnis zustande gekommen. Dann müsste die Pressemitteilung lauten: „Das Jahr 2021 mit seiner Durchschnittstemperatur von 9,1 Grad Celsius war deutlich kühler als 2020 – die Differenz betrug exakt 1,3 Grad. Und wenn man das Mittel der Zeit von 1991 bis 2020 zugrunde legt, dann beträgt die Abweichung minus 0,2 Grad. Insofern handelte es sich bei 2021 um ein zu kaltes Jahr. Oder anders ausgedrückt: Seit 1991 gab es 21 Jahre, die wärmer waren als 2021, aber nur neun Jahre mit einer noch niedrigeren Durchschnittstemperatur.“

Dies so explizit auszusprechen, hätte aber wohl mehr Mut erfordert als Zahlen-Tricksereien

unter Verwendung ungeeigneter Basisdaten. 

=========================================================

Anm. der EIKE-Redaktion:

Diese vom DWD ausgeübte „Zahlentrickserei“ zugunsten einer weiteren Übersteigerung des Narratives einer dramatischen anthropogenen Erderwärmung ist nun allerdings auch anderen Medien aufgefallen, zum Beispiel :

=================================================================

)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  21. Januar 2022, S.4; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor  Wolfgang Kaufmann für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.

=================================================================