Die Wüste lebt !

Betrachten wir zunächst den Norden der Sahara und die angrenzenden Steppen, so ergibt sich [2]: „Das Re­sul­tat … ist eine Aus­wei­tung der Grün­flä­che zu Las­ten der Wüs­te Sa­ha­ra. Diese schrumpfte in den letzten 20 Jahren um ca. 300.000 km2 , d.h. … ein Gebiet fast so groß wie Deutschland (357.000 km2)“.

 

Noch sehr viel weitgehender ist das Ergrünen im Süden der Sahara, in der SAHEL-Zone.

In einem Übersichts-Artikel [3] dazu heißt es:

„In spite of the gloomy predictions of even more frequent and severe droughts and famines caused by global warming, vegetation in the Sahel has significantly increased in the last three decades. This has been a very welcome and very beneficial development for the people living in the Sahel. The increase in rainfall, which was probably caused by rising temperatures, and rising CO2 concentrations might even – if sustained for a few more decades – green the Sahara. This would be a truly tremendous prospect.“

Auch hier wird kritisch angemerkt, daß angeblich die jüngste globale Erwärmung Ursache für zunehmende Dürre und damit für Mindererträge und Hunger sei.

Solcherart Behauptungen gab und gibt es zahlreich, z.B. [4]: „Trockenheit, Hungersnöte, Elend: Die Zone südlich der Sahara gilt als hoffnungslose Gegend Afrikas…“  …oder [5]: „Dürren, Hunger, Wüstenbildung: Die Sahelzone gilt als Inbegriff einer Katastrophenregion“ …und weiterer spektakulärer Klima-Alarm von den UNO-Experten (am a.a.O.): „Doch alles könnte viel schlimmer werden, falls der Klimawandel die knappen Niederschläge weiter drücken sollte, wie viele befürchten. Die Sahelzone sei der Ground Zero des Klimawandels, warnt Jan Egeland als Sonderberater des UNO-Generalsekretärs.“

Der Irrtum der Klima-Modelle

Die beobachteten Fakten widerlegen alle diese Klimaprognosen und Behauptungen, was mittlerweile in zahlreichen Publikationen dargestellt wird, z.B. [4]:

„…im Sahel ist die Wüste auf dem Rückzug. Die Niederschläge nehmen zu. Mögliche Ursache ist die Klimaerwärmung“ … und weiter a.a.O.: „Ausbleibende Regenfälle haben in Somalia, Kenia und Äthiopien zu Dürre, Hunger und Tod geführt. Der Klimawandel sei Schuld .. wird behauptet. In früheren Jahren war es der SAHEL, der Schlagzeilen … machte.

Die Wüste sei auf dem Vormarsch, hörte man während Jahrzehnten. Politiker und Wissenschaftler sagten voraus, daß die Erderwärmung im SAHEL zu häufigeren und längeren Dürren führe… Doch wie es scheint, hat die globale Erwärmung genau den gegenteiligen Effekt; Die SAHARA schrumpft nachweislich ! … Die südliche Grenze der SAHARA zieht sich seit den frühen 1980er Jahren nach Norden zurück.

Der Afrika-Report der Vereinten Nationen bestätigte, daß die Vegetation in großen Teilen Malis, Mauretaniens und des Tschad von 1982 bis 2003 um mehr als die Hälfte zugenommen hat! Satelliten-Fotos … zeigen die umfangreiche Ergrünung des SAHEL.“

 

 

DER SPIEGEL [5] berichtet das Gleiche: „Auch seriöse Organisationen behaupten immer wieder, daß sich die Sahara Jahr für Jahr weiter nach Süden frißt, aber das stimmt nicht.“ …und weiter a.a.O.: „Nun gibt es gute Nachrichten: Viele Millionen Bäume wachsen in kargem Sandboden heran“

Das Ausmaß des Ergrünens dort in den vergangenen 20 Jahren ist ganz erstaunlich [5]: „Seit 20 Jahren kommen allein im Niger jedes Jahr etwa eine viertel Million Hektar Baumbestand dazu, mittlerweile ist eine Fläche ergrünt, groß wie die Niederlande. Insgesamt … wachsen dort derzeit rund 200 Millionen neue Bäume heran. Und in den Nachbarländern Burkina Faso und Mali sieht es ähnlich aus.“  Dabei handelt es sich um „…schnell wachsende Eukalyptushaine … schlanke Neembäume … und natürlich Affenbrotbäume…“.

Anhand der Satellitendaten ergibt eine Hochrechnung für den ganzen Sahel eine ergrünende Fläche von 5 Millionen Hektar  –  vgl. auch Abbildung 3.

 

 

Daß Dürren im Sahel kein Phänomen der jüngsten Erderwärmung sind, darauf hat soeben das Geoforschungs-Zentrum Potsdam anhand von Untersuchungen [16]  eines internationalen Forschungs-Teams in Kenia hingewiesen: „Klimaschwankungen in Ostafrika folgen seit 20 000 Jahren einem Muster, das offenbar eine Fernwirkung des als El Niño/La Niña bekannten ENSO-Phänomens (El Niño Southern Oszillation) ist.“

Dabei dienten Sediment-Schichten im Challa-See unterhalb des Kilimandscharo als Klimaarchiv. Es erwies sich auch: „Ein Vergleich mit Messungen der Temperaturen im tropischen Pazifik über die letzten 150 Jahre zeigt einen engen Zusammenhang zwischen ENSO-Zyklen und den Rhythmen der Dürren und Überschwemmungen in Ostafrika.“

Damit gilt als gesichert, daß es zwischen dem zyklischen ENSO-System und dem mit dem Sonnenjahr wandernden Niederschlagsband der Inner-Tropischen-Konvergenz-Zone (ITCZ) im Bereich der Tropen und Subtropen über Jahrtausende Wechselwirkungen gibt, bis hinein in die heutige Zeit. Folglich hat der jüngste mäßige säkulare Temperaturanstieg von ca. 0,7°C keine signifikante Bedeutung bei alledem.

CO2 : Vegetation – Erträge – Leben

Betrachtet man die ganze Region südlich der Sahara, so fällt noch etwas anderes auf:

„Die Vegetation hat auch in Regionen zugenommen, wo die Niederschlags-Menge nicht gestiegen ist … es muß darum noch einen anderen Grund geben : Möglicherweise ist es die steigende CO2-Konzentration in der Atmosphäre.“ [4]

Zum gleichen Ergebnis kommen auch andere [3] : The increase in rainfall, which was probably caused by rising temperatures, and rising CO2 concentrations might even – if sustained for a few more decades – green the Sahara.

Das alles ist nicht neu. Seit Jahrzehnten ist bekannt :

Pflanzenwachstum und Ernte-Erträge habe ihr Maximum bei etwa 1000 ppm CO2, dem dreifachen Wert der heutigen atmosphärischen Konzentration. Daher grenzt es in einem Zeitalter weltweiten Hungers an ein Vergehen an der Menschheit, das CO2 als “Umweltgift“ zu verteufeln und – wie z.B. PIK-Professor Schellnhuber [6] und der UBA-Chef Flasbarth [7]   eine “Dekarbonisierung“ Deutschlands und der Welt zu fordern.

 

Daß sich die derzeitige Warmzeit sowie insbesondere auch die höhere atmosphärische CO2-Konzentration sehr positiv auf Pflanzenwachstum und Ernteerträge auswirken, hat bereits vor etlichen Jahren die NASA [8] anhand von Satellitendaten weltweit nachgewiesen: “Von 1980 bis 2000 gab es globale Umweltveränderungen durch die zwei warmen Dekaden einschließlich dreier intensive El-Nino-Ereignisse, Veränderungen in der tropischen Bewölkung und der Monsundynamik und eine 9.3-prozentigen Zunahme des atmosphärischen CO2, beeinflusst durch den mensch-gemachten Klimawandel. Alle diese Veränderungen stoßen das Pflanzenwachstum an.“…vgl. dazu die Abbildungen 4 und 5.

Hunger am Horn von Afrika – warum?

Wenn Korruption, Mißwirtschaft, Bevölkerungsdruck, menschliches Versagen von Regierungen und Diktaturen sowie Kriege und Terror … wo auch immer auf der Erde zu Hunger und Elend führen, dann wird gebetsmühlen-artig zunächst immer ein-und-die-selbe Ursache präsentiert:

Der angeblich anthropogene Klimawandel als moralische und ideologische Beweisführung und Keule für die Notwendigkeit einer irrationalen Schlussfolgerung: Klimaschutz! Nach diesem Muster läuft das auch in der aktuellen Hunger-Situation am Horn von Afrika ab [9]:

„Die landläufige Erklärung für dieses Phänomen heißt Klimawandel, doch ist das nicht die ganze Wahrheit“  und schon etwas ernüchternder a.a.O.: „Versorgung von Mensch und Tier haben in den letzten 50 Jahren dazu beigetragen, daß in der Halbwüste zu viele Menschen und vor allem zu viele Rinder, Dromedare und Ziegen leben. Die Folgen sind massive Überweidung…“.

DER SPIEGEL [10] kommt zum gleichen Ergebnis: „Das Land ist nicht mehr tragfähig genug, in 30 Jahren eine Versechsfachung der Menschen, das ist nirgendwo zu verkraften“.

Korruption und Terror

„Längst wächst auch in in Kenia der Zorn auf eine Regierung, die der Katastrophe ratlos zuschaut: Warum, fragt etwa Patrik Mugo, einer der angesehensten Journalisten des Landes, haben wir es in 48 Jahren Unabhängigkeit nicht geschafft, uns selbst zu versorgen ? Und das, obwohl 75 Prozent der Bevölkerung in irgend einer Form Landwirtschaft betreibt?“ [10].

Und noch ernüchternder die klare und nahezu resignierende Erkenntnis vor Ort lebender Menschen (a.a.O.): „Wir haben vergessen, so ein Kolumnist in der auflagenstärksten DAILY NATION (Anm.: Addis Abeba), daß der Hunger weder ein naturgegebenes Desaster noch ein Akt Gottes ist. Der Hunger ist menschengemacht, er stellt nichts anderes dar als ein monumentales Versagen der Regierung.“ [10].

AGRO-Sprit vom Horn von Afrika für Europas Autos

Dazu berichtet DER SPIEGEL [11]:

„Über eine Milliarde Menschen hungert weltweit. Auch die aktuelle Hungersnot am Horn von Afrika ist nicht allein der Dürre, dem Bürgerkrieg, den korrupten Eliten geschuldet, sondern ebenso den unerschwinglich hohen Nahrungspreisen“  … und kommt dann zur Sache:

„Die Finanzmärkte haben das Geschäft mit Agrarrohstoffen entdeckt. Die Folgen sind verheerend: Großspekulanten und Kleinanleger treiben die Preise für Lebensmittel in die Höhe und stürzen Millionen Menschen in Armut und manchmal sogar in den Tod.“

Dieses alles ist bekannt, und wird auch ausführlich im Weltagrarbericht des IAASTD [12] dargestellt:

„Das Ausmaß des Landraubs in Afrika für den Anbau von Agrosprit wird unterschätzt und unterliegt keinerlei Kontrollen …Auch deutsche Firmen sind an der Landnahme beteiligt.

So hat die in München ansässige Firma  Acazis AG in Äthiopien 56.000 Hektar gepachtet und hält Konzessionen für weitere 200.000 Hektar Land überwiegend zur Biokraftstoff-Produktion.“

Mit dem IAASTD kooperiert sehr eng das IPCC, daher sollte man von Weltklimarat erwarten, daß er die wahren Ursachen derartiger Hungersnöte wie am Horn von Afrika sachlich darstellt, indem er darauf hinweist, daß Klimawandel dort und woanders nur ein Randproblem ist  –  leider Fehlanzeige !!

Insbesondere in Äthiopien und Kenia scheint aber  – ungeachtet des Volks-Hungers – der Profit-Hunger der Eliten unersättlich, denn Steigerungen sind im Gange [13]:

„Der Energieminister Kenias hat beschlossen die Biodieselproduktion des westafrikanischen Landes in den nächsten Jahren stark zu erhöhen…“

Neuerdings wird um die Verwertung der Tropen-Pflanze Jathropa für Biosprit gestritten [14]:

„So dulden indische Bundesstaaten den Anbau von Jatropha auf normalem Ackerland nicht nur, sondern sie fördern ihn sogar. Das verstärkt den Wettbewerb mit Nahrungsmittel-Pflanzen. Nun aber geht das afrikanische Unternehmen Kenya Jatropha Energy noch einen Schritt weiter: In einer küstennahen Region will das Unternehmen im Einvernehmen mit dem Malindi County Council 50.000 Hektar Wald– und Buschland in der Region Dakatcha in Jatropha-Äcker umwandeln…“

Die „Petra-Kelly-Stiftung“ kommt bei einer Betrachtung [15] der Bio-Kraftstoff-Produktion in Äthiopien zu einem vernichtendem Resumè, wo es u.a. heißt:

„Bereits heute (gibt es eine) erkennbare Konkurrenz zwischen ausländischen Agrofuel-

Investoren und einheimischen Produzenten um Land“ …und weiter a.a.O. „Anbau von Agrofuels verschärft bereits heute die Konkurrenz um die Ressource Land“ …sowie „Anbau von Agrofuels trägt direkt zum Anstieg der Lebensmittelpreise bei“ !

F a z i t :

Insbesondere wir Europäer sollten endlich aufhören, solcherart Neokolonialismus zu betreiben, mit dem Vorwand der „Klimarettung“ durch Biokraftstoffe. Weitergehend: Die insbesondere EU-geprägte Irrlehre,  der angeblich anthropogene Klimawandel sei Ursache für die Probleme dieser Welt, sollte endlich entsorgt werden.

Klaus-Eckart Puls EIKE

L i t e r a t u r :

[ 1 ] Das Sahara-Paradox; ZDF, ‚Abenteuer Wissen‘ vom 13.06.2007:

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/1/0,1872,1020545_idDispatch:5236912,00.html

[ 2 ] http://www.oekologismus.de/, Argus, Februar 2007

[ 3 ] Philipp Mueller, The SAHEL is greening, GWPF-Reports, London (2011)

http://www.thegwpf.org/images/stories/gwpf-reports/mueller-sahel.pdf

[ 4 ] Der Sahel wird grün; Weltwoche, Zürich; Nr.35/11, 01.09.2011, S.40-41

[ 5 ]  „Ground Zero“ ergrünt; DER SPIEGEL, Nr.17 (2009), S. 136-138

[ 6 ]  http://www.zeit.de/2007/42/U-Schellnhuber-Interview?page=1, Kasten „Der

Regierungsberater“

[ 7 ]  Sonntags-Journ. Bremerhaven, 23.08.2009, S.1

[ 8 ] NASA, GODDARD-Inst.:

http://www.nasa.gov/centers/goddard/news/topstory/2003/0530earthgreen.html

[ 9 ] Anatomie einer Hungersnot, Weltwoche, Zürich, Nr.32 (2011), S. 46-47

[10] Somalia – Monumentales Versagen; DER SPIEGEL, 33/2011, S. 88-90,

[11] Die Ware Hunger; DER SPIEGEL, 35/2011, S. 75-80

[12]  IAASTD, International Assessment of Agricultural Knowledge, Science and

Technology for Development;

http://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichtes/agrarsprit-und-bio-energie.html

[13]  http://www.biomasse-nutzung.de/regierung-kenias-setzt-auf-biodiesel-aus-jatropha/

[14]  http://www.fr-online.de/wirtschaft/das-ende-der-wunderpflanze-jatropha/- /1472780/4489598/-/index.html

[15] http://www.petrakellystiftung.de/fileadmin/user_upload/newsartikel/PDF_Dokus/Peters-Berries_Biodiesel.pdf

[16] La Niñas ferne Auswirkungen in Ostafrika /Dürren und Überschwemmungen sind ferngesteuerte Klimaeffekte/ GFZ German Research Centre for Geosciences, Franz Ossing – Public Relations – Freitag, 5. August 2011 – GFZ Potsdam

http://www.erdkunde.com/info/Aktuelle%20Meldungen/aktuelle_meldungen.htm

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Ruß, Staub und die Gletscher-Schmelze: Freispruch für CO2?

Neuerdings wird außerdem klar [3]: "Rußpartikel … verstärken auch deutlich die Klimaerwärmung. In der Arktis sind die Rußpartikel für fast die Hälfte der bedrohlichen Eisschmelze verantwortlich".

Das ist keine neue Erkenntnis, denn sowohl die Arktis- als auch die Gletscher-Schmelze ist ohne Ruß nicht zu erklären, wie Glaziologen [4] schon lange wissen: "Unsere Erklärung lautet: Die Luftverschmutzung war früher geringer … der Ruß ist für die Hälfte der Gletscher-Schmelze verantwortlich."

Physikalisch ist das so zu erklären: Schnee und Eis, folglich auch Gletscher haben ein hohes Reflektions-Vermögen für Sonnen-Strahlung. Werden die Oberflächen verschmutzt, z.B. durch Staub und Ruß, so verringert sich der Anteil der reflektierten Strahlung. Es wird dann mehr Strahlung absorbiert und in Wärme umgewandelt.

Gegenbeispiel: dort, wo die Luftverschmutzung geringer ist, dort wachsen auch heutzutage die Gletscher sogar weiter an [5], trotz Erderwärmung: "… auf Neuseeland wachsen die Gletscher sogar kräftig an… Die Entwicklung der Gletscher auf  Neuseeland zeigt eindrucksvoll, daß es kein "globales" Verhalten der Gletscher gibt…"!

Schon aus meteorologischen Gründen ist es völlig unsinnig, eine Klima-Erwärmung von 0,7°C als einzigen Grund für die Arktis-  und Gletscher-Schmelze verantwortlich zu machen: Durch eine solche Erwärmung steigt die mittlere Frostgrenze ("Null-Grad-Grenze") in der Atmosphäre um lediglich 100 Meter an. Für ein Schmelzen höher liegende Gletscher- und Pol-Regionen muß es also andere Gründe geben  – z.B. die Luftverschmutzung sowie natürliche Veränderungen der Sonnen-Einstrahlung.

Zum Abschmelzen der Alpen-Gletscher sagen die Glaziologen aus Österreich [6]: "Zu Beginn des Millenniums (9.-12. Jh.) waren die Alpengletscher ähnlich klein, evtl. noch kleiner als heute."

Die gleiche Meinung vertritt z.B. auch Prof. Jörg Negendank vom GFZ Potsdam  [7]: "In der Römerzeit muss zumindest im Alpenraum ein wärmeres Klima als heute geherrscht haben, da der große Aletsch-Gletscher weiter zurückgezogen war" . 

Folglich: Nachhaltiger menschlicher Einträge in die Atmosphäre wie z.B. von CO2 und Ruß bedarf es gar nicht, um solche Veränderungen herbei zu führen. Die Natur führt es auch alleine vor, früher wie heute. 

CO2 ist für die Klima-Erwärmung eine Marginalie, was neuere Berechnungen  [8]  mehr und mehr zeigen: "Die sog. Klima-Sensivität des CO2, also die Erhöhung der mittleren Globaltemperatur infolge Verdoppelung der CO2-Konzentration, beträgt grob 1°C. Da diese Verdoppelung ungefähr dem Verbrennen aller der Menschheit noch zugänglichen fossilen Brennstoffe gleichgesetzt werden kann, ist der Wert von 1°C unbedenklich und bietet keinen Anlaß zu Katastrophen-Warnungen." Die spektakulären Werte des Klimarates (IPCC) von 3…5 °C und mehr werden in den Computer-Szenarien durch so genannte "positive Rückkoppelungs-Effekte" erzielt. Diese sind hoch umstritten und durch nichts bewiesen. 

Unter Berücksichtigung all dieser Fakten sollten wir uns in unseren Maßnahmen folglich mehr auf den Umweltschutz konzentrieren, als Milliarden teuere Methoden für die Vermeidung oder gar die gefährliche Verpressung  von CO2 (CCS) zu entwickeln. Dazu sagt der frühere Direktor des Meteorologischen Instituts FU Berlin  [9]: "Es wird höchste Zeit, den Umweltschutz anstelle eines fragwürdigen, wissenschaftlich nicht konsensfähigen Klimaschutzes weltweit in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen. Saubere Luft, sauberes Wasser, ein intaktes Ökosystem kommen den Menschen heute und zukünftig zugute. Wie ideologisch vermessen muss man sein, um der Natur ein "2-Grad-Ziel“ vorzugeben."

In dem Zusammenhang ist es interessant, daß die Arktis-Schmelze seit 2007 nicht mehr zugenommen hat, sondern daß es stattdessen in den  Jahren 2008-2010 zur Zeit des spätsommerlichen Minimums wieder mehr Eis gegeben hat (vgl. Abbildung). Da wirkt es schon sehr alarmistisch, wenn in den Jahren davor einige "Experten" stets von einem unumkehrbaren "Kipp-Punkt" der Arktis-Schmelze fabulierten. Neuerdings gibt es Hinweise, daß derartige Spekulationen über allerlei "mensch-gemachte Klima-Kipp-Punkte" dahin kommen, wo sie hingehören: In den Papierkorb der Wissenschaft. Denn –  das Max-Planck-Institut in Hamburg  [10] hat eine Studie zur Arktis publiziert: "Der starke Rückgang des Meereises in der Arktis ließ in den letzten Jahren die Sorge aufkommen, dass die Eisbedeckung sich einem sogenannten Kipp-Punkt nähern könnte…… Aktuelle Forschungsergebnisse …. deuten jetzt jedoch darauf hin, dass es keinen solchen Kipp-Punkt für den Verlust des Sommereises in der Arktis gibt. Stattdessen reagiert die Eisbedeckung relativ direkt auf die jeweiligen klimatischen Bedingungen…."

Dieses alles wird die Katastrophen-Auguren nicht hindern, beim nächsten sommerlichen Eis-Minimum erneut die Apokalypse zu verkünden.

Veröffentlichung hier:

Mit freundlicher Genehmigung der SUT Verlags GmbH, 53757 St. Augustin

Klaus-Eckart Puls; Dipl.-Meteorologe, (EIKE) 

Quellen:

[1] SCHIFFAHRT+HAFEN…, Nr. 8 (2008), S.13

[2] H. Malberg, Langfristiger Klimawandel, Beitr. Berliner Wetterkarte, SO 29/09, 15.09.2009

[3]   DVZ Brief-Express, 14. Juni 2011, Hamburg

[4]   DER SPIEGEL, 52/2009, S.125

[5]   S.Winkler, Univ. Würzburg, 02.05.2007,  http://idw-online.de/pages/de/news206835

[6]   Österreichisches Klima im letzten Millennium, http://www.pisch.at/ernst/wissen/Dorfbuch/node164.html

[7]  Die Geschichte des Klimas aus geobiowissenschaftlichen Archiven", in: Klima im Wandel,

        UWV/BTU Cottbus, Eigenverlag, 2001, S.32-38

[8] H.-J. Lüdecke, CO2 und Klimaschutz, BOUVIER (2010), S.101 ff

[9]  H. Malberg, Über scheinbare und tatsächliche Klima-Erwärmung seit 1850, Beitr. Berliner Wetterkarte,

       SO 26/10, 28.09.2010

[10]  MPI f. Meteorologie HH, Presse-Mitteilung, 4. Februar 2011, "Hoffnung für das Arktische Meereis";

         


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Falscher PIK-Alarm beim Meeres-Spiegel: Neue Satelliten-Daten zeigen keinen Grund für Alarmismus!

Es gibt neue Satelliten-Auswertungen, welche ganz klar zeigen:
Seit Anfang des Jahres 2010 bis Juni 2011 gibt es ein Absinken des Meeres-Spiegels im globalen Mittel.
Die Abbildung 1 zeigt eine Auswertung des Instituts AVISO :

Abbildung 1
Steigen (Transgression) und Rückgang (Regression) des Meeres-Spiegels wird von etwa einem Dutzend natürlicher Faktoren beeinflusst, von denen die wesentlichen sind:
Tabelle: Faktoren Meeres-Spiegel

Von den mindestens 10 Faktoren, welche den Meeresspiegel beeinflussen, können lediglich die Komponenten "Eis" und "Thermische Effekte" in den Klima-Modellen berücksichtigt werden, und selbst diese nur unzureichend und unsicher. Das liegt in der Natur der Szenarien-Rechnerei. Selbst die globale Eisbilanz unterliegt komplizierten Rückkoppelungen und ist ein Prozeß der Jahrhunderte und Jahrtausende: 
"Die Daten von Nord- und Südpol widerlegen düstere Prophezeiungen, der Meeresspiegel könne in kurzer Zeit um mehrere Meter ansteigen. "Bis das Grönlandeis schmilzt, vergehen mehr als tausend Jahre“, versichert Miller, “denn es war in der Vergangenheit auch deutlich wärmer als heute, ohne dass die riesigen Gletscher verschwanden.“ 
Und nochmals das Alfred-Wegener-Institut: 

"Selbst wenn es in Zukunft im Bereich der Antarktis deutlich wärmer werden würde, sind keine wesentlichen Schmelzprozesse zu erwarten. Ein wärmeres Klima in der Antarktis könnte jedoch zu mehr Schneefall führen. Der antarktische Eispanzer würde dann bei einer Erwärmung eher wachsen als schmelzen. Der weltweite Anstieg des Meeresspiegels könnte durch die Antarktis sogar gemindert werden."

Der wesentliche Faktor für den nach-eiszeitlichen Meeres-Anstieg war die Schmelze der riesigen kontinentalen Eismassen etwa im Zeitraum 15 bis 5 Tausend Jahre vor heute. Auch danach stieg und steigt der Meeres-Spiegel immer weiter, unterbrochen von einigen wenigen insgesamt unbedeutenden Regressionen. Dieser bis heute anhaltende Anstieg über die vergangenen Jahrtausende und Jahrhunderte ist durch die w.o. tabellarisch aufgezeigten vielfältigen Ursachen zu erklären, die regional sehr unterschiedlich wirken. Daher gibt es global immer gleichzeitig Regionen mit steigendem bzw. sinkendem Meeres-Spiegel:

 

Abbildung 2
Die Geologen und Geophysiker kennen alle diese Zusammenhänge recht gut, die Klima-Alarmisten anscheinend nicht. Wie sonst ist es zu erklären, daß die Propagandisten des IPCC ("Klimarat") als Ursache des derzeitigen und künftigen Meeres-Anstieges nahezu ausschließlich die Erderwärmung benennen !? Und dabei wird noch – unbewiesen – vorausgesetzt, diese Erwärmung des 20. Jahrhunderts sei "anthropogen". Aus alledem wird der abenteuerliche und absurde Schluß gezogen: ‚Der Mensch verursacht eine dramatische Beschleunigung des Meeres-Anstieges.‘
Alleine schon die Meßwerte der Satelliten und der Küsten-Pegel widerlegen das! Zusätzlich zu Abbildung 1 zeigt eine weitere Auswertung der Satelliten-Daten nahezu das gleiche Ergebnis: 

Abbildung 3
Seit 2010 gibt es insgesamt einen abnehmenden Trend. Dabei ist selbstverständlich anzumerken, daß es auch schon in früheren Jahren und Jahrhunderten immer wieder solche natürlichen Schwankungen und Schwingungen gegeben hat. 
A l l e r d i n g s –  eines zeigen und beweisen die Abbildungen 1 bis 4 gleichermaßen:
Eine säkulare oder dekadische Beschleunigung des Meeres-Anstieges existiert nicht !
Das gleiche Ergebnis dokumentiert die REKLIM-Studie 2010/11 für säkulare Pegel-Messungen :

Abbildung 4
Ausgewertet wurden für den Zeitraum 1843-2008 insgesamt 15 Pegel aus der Deutschen Bucht.

E r g e b n i s :

Eine Beschleunigung des seit Jahrhunderten andauernden Meeres-Anstieges existiert nicht !

Der Trend geht weiter linear aufwärts. Weiterhin muß man berücksichtigen, daß in der Deutschen Bucht noch eine postglaziale Küstenabsenkung stattfindet, deren Ausmaß allerdings unklar ist. Unabhängig vom Ausmaß dieser Küsten-Absenkung: Eine solche führt immer zu einem relativen Meeres-Anstieg. Das bedeutet, daß der maritime Effekt des Meeres-Anstieges in der Deutschen Bucht sich verlangsamt!
F a z i t :
Behauptungen, es gäbe global – oder in der Deutschen Bucht regional – einen beschleunigten Meeres-Anstieg , und ein solcher sei gar "anthropogen", sind frei erfunden. Einer wissenschaftlichen Nachprüfung halten solche Alarm-Meldungen nicht stand !

1 PIK, Presse-Mitt. 20.06.2011, Meeresspiegel steigt heute schneller als je zuvor in den letzten 2000 Jahren
 2 Das Institut AVISO hat seinen Sitz in Ramonville St-Agne, Frankreich. AVISO erfasst und verteilt u.a. Daten der Satelliten-Altimeter-Systeme TOPEX, POSEIDON, Jason 1+2, ERS 1+2, und EnviSat ("Aviso distributes satellite altimetry data from Topex/Poseidon, Jason-1, Jason-2, ERS-1 and ERS-2, and EnviSat…").
3 Prof. Dr. H. Miller, Alfred-Wegener-Institut : Bohrer im Eis, DIE ZEIT, 06.06.2007 , S.40
4 Alfred-Wegener-Institut, Schmilzt die Antarktis?, Poster, 2009
5 REKLIM, Unser Klima, 2010/2011, S.9, Abb.2.4 6 “Anthropogener“ Meeresspiegelanstieg – vom Konstrukt zur Panik ? Naturw. Rdsch. 61 (2008), H.11, S.566-574 


Klaus-Eckart Puls,  EIKE
Der Aufsatz kann als pdf Datei im Anhang herunter geladen werden.

Anmerkung der Redaktion:

Spiegel Online macht derzeit mit der Meldung Furore: 

Klimarat feilscht um Daten zum Meeresspiegel-Anstieg

und leitet dann wie folgt ein:
…Viele Milliarden Euro stehen auf dem Spiel: Ein Uno-Gremium entscheidet über die Prognose zum Anstieg der Ozeane – sie bestimmt, wie viel Steuergeld  die Staaten in den Küstenschutz pumpen müssen. Hunderte Studien werden verhandelt, es geht zu wie auf einem Basar.

Das ist postmoderne Wissenschaft: Bildung tut not

Dieser Beitrag im SPON hat Prof. Rahmstorf nicht ruhen lassen, deswegen hier sein Gegendarstellung auf "Wissenslog" Mit Dank an Spürnase T.L.

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Neues aus dem Phantasialand des PIK: Die Kipp-Kunde der PIK- Punkte

Nur  –  längst hat die Wissenschaft diese Hypothese in den Papierkorb entsorgt. Jüngster Beleg dafür: Das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg (MPI HH) sagt[3]:
"Der starke Rückgang des Meereises in der Arktis ließ in den letzten Jahren die Sorge aufkommen, dass die Eisbedeckung sich einem sogenannten Kipp-Punkt nähern könnte. Bei Überschreiten des Kipp-Punktes wäre der Verlust des verbleibenden Meereises nicht mehr zu stoppen. Aktuelle Forschungsergebnisse des Hamburger Max-Planck-Instituts für Meteorologie deuten jetzt jedoch darauf hin, dass es keinen solchen Kipp-Punkt für den Verlust des Sommereises in der Arktis gibt. Stattdessen reagiert die Eisbedeckung relativ direkt auf die jeweiligen klimatischen Bedingungen."
Im krassen Gegensatz dazu die PIK-Erklärung. Diese liest sich wie eine Schreib-Übung im Gebrauch des Konjunktivs. Es wimmelt nämlich in diese Mitteilung nur so von Konditional-Kostruktionen,  Konjunktiven und ausdrücklich genannten Unsicherheiten –  insgesamt deren[4]>25 (Fünf-und-Zwanzig!) auf nur anderthalb DIN-A4-Seiten  – eine geballte Ladung wilder Spekulation und munteren Fabulierens! Der Realitätsbezug dieser PIK-Meldung ist etwa so groß, als würden Geologen einen eventuellen Vulkanausbruch für Potsdam ankündigen – grundsätzlich kann man den nämlich auch nicht auszuschließen.
Weiter beim PIK: "Das arktische Meer-Eis und die Gebirgsgletscher der Alpen werden unter den in der Studie aufgelisteten Elementen als diejenigen eingeschätzt, die am empfindlichsten auf die Erderwärmung reagieren."
Den "Kipp-Punkt Arktisches Meereis" hat das MPI kürzlich beerdigt (vgl.w.o.). Zum "Kipp-Punkt Alpen-Gletscher" haben Glaziologen aus Österreich[5] unlängst eindrucksvolle Daten vorgelegt:
"Zu Beginn des Millenniums (9.-12. Jh.) waren die Alpengletscher ähnlich klein, evtl. noch kleiner als heute."
Und weiterhin wird von den österreichischen Alpen-Experten (a.a.O.) gesagt, daß sich die Gletscher seit Beginn des 20. Jahrhunderts>"… in Richtung des Minimalstandes zu Beginn des Millenniums, zur Zeit des mittelalterlichen Klimaoptimums, bewegen",  –  also schon aufgrund natürlicher "üblicher" Klima-Schwankungen können Minima erreicht werden, die unter dem heutigen Stand liegen. Nachhaltiger menschlicher Eingriffe in die Atmosphäre (CO2-Debatte) bedarf es folglich gar nicht, um solche Veränderungen herbei zu führen. Die Natur führt es auch alleine vor, früher wie heute! Und ein Kipp-Punkt wurde offensichtlich auch früher nie erreicht, sonst hätten die Gletscher zwischenzeitlich nicht immer wieder wachsen können.
Zum gleichen Ergebnis kommen Wissenschaftler des Geo-Forschungs-Zentrums Potsdam[6]: "In der Römerzeit muss zumindest im Alpenraum ein wärmeres Klima als heute geherrscht haben, da der große Aletsch-Gletscher weiter zurückgezogen war".  Auch das ist plausibel, sonst wäre Hannibal nicht mit Troß und 37 Elefanten Anfang November 218 v.Chr. über die Alpen gekommen wie in einer ausführlichen meteorologisch-klimatologisch betonten Studie in den DMG-Mitteilungen[7]>belegt wird: "Es gibt aus dieser Zeit und auch in der Zeit danach vertrauenswürdige Berichte, wonach mehrere Alpenpässe ganzjährig passierbar waren"  –  und in Bezug auf die damaligen Gletscher-Minima a.a.O. noch deutlicher: "Wenn man berücksichtigt, daß der heutige Gletscherstand der Alpen immer noch ein Relikt der Gletscher-Vorstöße zwischen 1600 und 1850 ist, und die Gletscher vor dieser Zeit geringer waren, als selbst heute nach dem rund 140-jährigen Rückzug, so kann man annehmen, daß zu Hannibals Zeit die Alpen weniger vergletschert waren als heute…." !!! Genau so beeindruckend hinsichtlich der damaligen Warmzeit die Anmerkung a.a.O.: "Weder POLYBIOS noch LIVIOS erwähnen Schnee oder beeinträchtigende Wetter-Erscheinungen während des Aufstieges bis zur Passhöhe…" – immerhin Ende Oktober / Anfang November !
Und der Klima- und Solarforscher Horst Malberg[8] hat wiederholt darauf hingewiesen, daß die heutzutage schmelzenden Gletscher eine Folge mangelnden Umweltschutzes sind, und kaum vom Klimawandel beeinflusst werden:
"So ist das Abschmelzen hoch gelegener Gletscher eine Frage fehlenden Umweltschutzes in der Vergangenheit und nicht des Klimawandels. Eine Erwärmung von 1°C vermag physikalisch bei Gletschertemperaturen weit unter 0°C nichts zu bewirken. Ein mit Ruß und Staub verunreinigter Gletscher verliert dagegen sein natürliches Reflektionsvermögen und absorbiert verstärkt Sonnenlicht und damit Wärmestrahlung. Die Folge: Der Gletscher "schwitzt" in der Sonne, erschmilzt. Die im Schatten liegenden Gletscherregionen schmelzen hingegen nicht."

Längst widerlegt ist auch  d i e s e  PIK-Behauptung:

"Ein Schrumpfen der Gletscher in den Alpen hat Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Wasser in der Region", denn  –  österreichische Hydrologen[9] haben berechnet:
"Das Volumen aller österreichischen Gletscher hat sich seit 1960 von 19 auf 14 Kubik-Kilometer Wasservolumen verringert. Das entspricht etwa 2 Millimeter Niederschlag für ganz Österreich, eine vernachlässigbare Größe. Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt 1170 mm…. Die landläufige Meinung, wenn unsere Gletscher schmelzen, habe das wesentliche Auswirkungen auf den Wasser-Haushalt Österreichs, stimmt also so nicht.“
Diese Aussage ist ohne Weiteres auf Deutschland übertragbar, denn hier beträgt der mittlere Jahres-Niederschlag rund 800 mm[10], in der deutschen Alpen- und Voralpenregion zwischen 1000 und 2000 Millimeter. Daher wirken einige PIK-hypothetische Millimeter Minderung infolge von Gletscher-Schrumpfungen demgegenüber geradezu lächerlich.
Das PIK trägt in seiner Erklärung an keiner Stelle den zunehmenden wissenschaftlichen Zweifeln an Klima-Kipp-Punkt-Hypothesen Rechnung, sondern versteigert sich stattdessen in die kühne Behauptung:
„Wir zeigen hier nur eine Momentaufnahme des Wissensstands, aber sie ist in mancher Hinsicht schärfer als die zuvor gemachten“. Wie "scharf" diese PIK-Aussagen sind, zeigt ein weiterer Blick in die o.a. Publikation des MPI HH. Nämlich: Ein zentraler Punkt in der jüngsten PIK-Fabel sind die Eisschilde in Arktis und Antarktis. So lohnt es sich, dazu nochmals die Erklärung des MPI HH von Februar 2011 zu zitieren:
"Unerwarteterweise erholte sich jedoch in den Modellsimulationen die Eisbedeckung stets innerhalb von etwa drei Jahren, sodass dann wieder Bedingungen wie vor der künstlichen Eisschmelze herrschten. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass der Zustand des Meereises jederzeit eng an die vorherrschenden Klimabedingungen gebunden ist, was die Existenz eines Kipp-Punktes unwahrscheinlich macht."

Und schließlich das notorische PIK-Finale:

"Der entscheidende Punkt ist die hohe Empfindlichkeit gegenüber Veränderungen im globalen Klima”, erklärt Levermann. „Diese stellt ein Risiko dar, dessen sich die Gesellschaft bewusst sein muss.“… "Risiko" gegenüber einem nicht existenten "mensch-gemachten" Klima-Problem ? Das übliche Welt-Rettungs-Evangelium, gleichermaßen ermüdend wie abstumpfend. Denn : Die Gesellschaft hat sich heute, morgen und für überschaubare Zeiten real existierender bedeutsamer Sorgen zu entledigen, wie brutaler Kriege, Staats-Bankrotte, Finanzkrisen …. ! 
Ü b r i g e n s :
EIKE hat schon früher verschiedentlich über die Kipp-Punkt-Spekulationen berichtet, jüngst hier[11].
Klaus-Eckart Puls, EIKE
Anlagen
in W O R D
h i e r unmittelbar unten (zum raus kopieren):
(1)  PIK-PM "mit Auszeichnunen von K.Puls"
(2)  PIK-PM Original
  

(1) PIK-PM , "mit Auszeichnung fett" von KEPuls

Von: Presse PIK [mailto:presse@pik-potsdam.de] 
Gesendet: Donnerstag, 23. Juni 2011 10:55?
An: ‚PIK Pressestelle‘?
Betreff: PIK-PM: Kipp-Elemente im Klimasystem: Forscher verfeinern ihre Einschätzung
Pressemitteilung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK)??23.06.2011 ??
Kipp-Elemente im Klimasystem:
Forscher verfeinern ihre Einschätzung  ??
Das Eisschild der West-Antarktis ist ein mögliches Kipp-Element im Klimasystem, das teils bereits gekippt sein könnte. Wissenschaftler können nicht ausschließen, dass die Eismassen nahe der antarktischen Amundsen See bereits instabil zu werden beginnen. Dies ist eines der Ergebnisse einer jetzt in der Fachzeitschrift Climatic Change erschienenen neuen Einschätzung des gegenwärtigen Zustands von sechs potenziell instabilen Regionen im Klimasystem mit großen direkten Auswirkungen auf Europa. Die Wahrscheinlichkeit des Kippens dieser Elemente steigt im Allgemeinen mit dem Anstieg der globalen Mitteltemperatur, als Folge des von Menschen verursachten Ausstoßes von Treibhausgasen.
„Wir zeigen hier nur eine Momentaufnahme des Wissensstands, aber sie ist in mancher Hinsicht schärfer als die zuvor gemachten“, sagt Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Zum ersten Mal hätten sich Experten für die verschiedenen möglichen Kipp-Elemente als Ko-Autoren zusammen getan, um gemeinsam einen Überblick zum Stand des Wissens über sogenannte klimatische Übergänge zu geben.
Derartige Einschätzungen, das legt der Begriff schon nahe, entwickeln sich ständig weiter, wie Levermann betont. Allerdings werden die betreffenden Systeme immer besser begriffen. „Diese Vorgänge zu verstehen ist von entscheidender Bedeutung als Grundlage  künftiger gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entscheidungen“, sagt Levermann. „Aus dem Blickwinkel der Risiko-Abschätzung  muss die Wissenschaft – natürlich immer unter Hinweis auf Unsicherheiten – Betroffene und Entscheider mit Informationen über Wahrscheinlichkeiten und mögliche Wirkungen von klimatischen Übergängen unterstützen. Einfach Abwarten ist keine Alternative.“
Solch ein teilweiser Abbruch des westantarktischen Inlandeises wäre zum Beispiel gleichbedeutend mit einem zusätzlichen Meeresspiegelanstieg von 1,5 Meter, wie frühere Forschung zeigt. Die meisten Deiche in Europa können um nicht mehr als einen Meter erhöht werden, so die Studie. Danach muss das Hinterland verändert werden. Selbst wenn der vollständige Zerfall des Eisschildes der Westantarktis hunderte von Jahren dauern würde, wären die Auswirkungen erheblich. Zusätzlich zum globalen Meeresspiegelanstieg durch das Schmelzwasser würde auch die Anziehungskraft in Richtung des Südpols verringert – wo die Masse schrumpft, wird auch die Gravitation weniger. Hierdurch könnte der Meeresspiegelanstieg in Europa sogar noch verstärkt werden. All dies fließt in die Schlussfolgerungen der Forscher mit ein.??Das arktische Meer-Eis und die Gebirgsgletscher der Alpen werden unter den in der Studie aufgelisteten Elementen als diejenigen eingeschätzt, die am empfindlichsten auf die Erderwärmung reagieren. Geht das arktische Meer-Eis zurück, so kann dies Auswirkungen auf das System von Hoch- und Tiefdruckgebieten in der Atomsphäre über dem Nordatlantik haben – und hiermit auch auf die vom Atlantik kommenden Stürme in Europa. Ein Schrumpfen der Gletscher in den Alpen hat Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Wasser in der Region, weil sich je nach Jahreszeit der Abfluss von Schmelzwasser in die Flüsse verändert. Mit einer Erwärmung von zwei Grad Celsius würden von den Gletschern nur kleine Reste bleiben. Ob es bei diesen zwei Kipp-Elementen eine Selbstverstärkung der Effekte gibt, ist unsicher. So könnte sich etwa der Rückgang beim arktischen Meer-Eis wieder umkehren, wenn die globale Mitteltemperatur sinkt – auch wenn ein solches Szenario nicht sehr wahrscheinlich ist.??
Das Risiko, bei der Abnahme der Ozonschicht über der Arktis einen Kipp-Punkt zu erreichen, werde unbedeutend, wenn die Menge von Chlor in der Stratosphäre unter das Niveau von 1980 sinkt, so die Einschätzung der Experten. Dies werde voraussichtlich 2060 der Fall sein.
Hohe Unsicherheit gibt es bei der großen Umwälzströmung im Atlantik, der sogenannten thermohalinen Zirkulation. Ihr möglicher Zusammenbruch könnte durch den Zustrom von Süßwasser geschehen, der seine Ursache im Schmelzen der Eisdecke auf Grönland und in veränderten Niederschlagsmustern hat. Die Unsicherheit in der zukünftigen Veränderung dieser Größen spiegelt sich in einer starken Unsicherheit über das Kippen der Ozeanströmung. Entsprechend bleibt, im Gegensatz zu den anderen Kippelementen, die Unsicherheit auch bei starker Erwärmung hoch. ??
Andere Kipp-Elemente wie die Gletscher des Himalaya, der indische Monsun oder das Tauen der sibirischen Permafrostböden werden in der Studie nicht im Detail untersucht, da sie keine direkten Auswirkungen auf Europa haben, so die Autoren.
Allerdings sind indirekte Auswirkungen durchaus wahrscheinlich.??Der Begriff ‚Kipp-Elemente’ ist dadurch definiert, dass hier kleine äußere Störungen eine starke Reaktion auslösen. Dies könnte bei manchen so missverstanden werden, dass die Veränderung dieser Elemente immer selbstverstärkend und unumkehrbar sei. Zwar gehören zu den meisten Kipp-Elementen solche dynamischen Prozesse mit Selbstverstärkung, aber nicht zu allen. „Der entscheidende Punkt ist die hohe Empfindlichkeit gegenüber Veränderungen im globalen Klima”, erklärt Levermann. „Diese stellt ein Risiko dar, dessen sich die Gesellschaft bewusst sein muss.“
?Artikel: Levermann, A., Bamber, J., Drijfhout, S., Ganopolski, A., Haeberli, W., Harris, N., Huss, M., Krüger, K., Lenton, T., Lindsay, R., Notz, D., Wadhams. P., Weber, S.: Potential climatic transitions with profound impact on Europe, Review of the current state of six ‘tipping elements of the climate system’. Climatic Change (2011) [DOI 10.1007/s10584-011-0126-5]?Weblink zum Artikel???
Weitere Informationen??Lenton, Timothy: Early warning of climate tipping points. Nature Climate Change (2011) [DOI: 10.1038/nclimate1143]?Weblink zum Artikel??E. Kriegler. J. Hall, H. Held, R. Dawson, H.-J. Schellnhuber (2009) Imprecise probability assessment of tipping points in the climate system. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS), 106(13): 5041-5046??T. Lenton, H. Held, E. Kriegler, J.W. Hall, H. Held, R. Dawson, H.-J. Schellnhuber (2008) Tipping element’s in the earth’s climate system. Proceedings of the National Academy of Sciences USA, 105: 1786-1793.???–
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ?Tel: +49 331 288 25 07 ?Fax: +49 331 288 25 70 ?E-Mail: presse@pik-potsdam.de
(2) PIK-PM Original hier abrufbar


[1] Presse-Mitt. PIK, 23.06.2011, Kipp-Elemente im Klimasystem; h i e r: Original verlinken

[2] …was bis heute eine unbewiesene Hypothese ist !

[3] Max-Planck-Inst. f. Meteorologie, HH,  Erklärung v. 04.02.11, http://www.mpimet.mpg.de/aktuelles/single-news/article/hoffnung-fuer-arktisches-meereis.html

[4] vgl. gelbe Markierungen in der Anlage

[5] http://www.pisch.at/ernst/wissen/Dorfbuch/node164.html

[6] J. Negendank, GFZ Potsdam, Die Geschichte des Klimas aus geobiowissenschaftlichen Archiven, in: Klima im Wandel, UWV/BTU Cottbus, Eigenverlag, 2001, S.32-38

[7] H.v.Rudloff, Hannibals Alpenüberquerung, Mitt. DMG 3/1992, S. 9-20

[8] H. Malberg, Langfristiger Klimawandel, Beitr. Berliner Wetterkarte, SO 29/09, 15.09.2009

[9] J. Fürst und P. Nachtnebel in: "Planet Austria“, Kurier, Wien, Sonderausg. Mai 2009, S.5

[10] Quelle: DWD

[11] http://www.eike-klima-energie.eu/news-anzeige/klima-kipp-punke-spekulationen-am-ende/




Die Klima-Klempner: Geo-Engineering

In der letzten Ausgabe des LAUFPASS[1] wurden erste gesellschaftliche und politische Aspekte von Geo-Engineering aufgezeigt. Ergänzend werden in Folgendem nun die naturwissenschaftlichen Gesichtspunkte der einzelnen Geo-Projekte dargestellt und bewertet.
Definition WIKIPEDIA[2]: “Der Begriff  Geo-Engineering bezeichnet technische Eingriffe in geochemische oder biogeochemische Kreisläufe, etwa um die Klimaerwärmung oder die Versauerung der Meere zu bremsen.“
Mittlerweile gibt es eine umfangreiche Literatur zu dem Thema, mit einem genau so umfangreichen Katalog vorgeschlagener Maßnahmen, von denen die wesentlichen hier vorgestellt und bewertet werden sollen.

Der Heiz-Strahler Sonne …

… erwärmt unsere Erde. Der weit überwiegende Teil der Sonnen-Strahlung erreicht auf direktem und indirektem Wege (Streuung) die Erdoberfläche. Diese erwärmt sich, und gibt fühlbare Wärme (Wärmeleitung) an die bodennahen Schichten der Troposphäre ab. Die Abkühlung erfolgt auf dem gleichen Wege  – durch Wärme-Leitung und auch Abstrahlung.
Nun hat die Natur einige Möglichkeiten auf Lager, die an der Erdoberfläche ankommende Strahlungs-Energie zu verändern: Variationen der Sonnen-Aktivität, Staubeintrag in die Atmosphäre durch Vulkane und Sandstürme, in selteneren Fällen Staub- und Wassereintrag durch Meteor-Einschläge, langzeitige Veränderungen der globalen Bewölkung, ….
Was die Natur vormacht, das glaubt nun auch der Mensch mit Geo-Engineering zu beherrschen, um aktiv in die Gestaltung unseres Klimas einzugreifen. Das Motto dazu lautet neuerdings :  “Wir müssen durch Geo-Egineering unser Klima retten, um der anthropogenen CO2-Erderwärmung gegen zu steuern!“

Schwefel+Staub in die Atmosphäre

Aus der älteren und jüngeren Klima-Geschichte[3] ist bekannt, daß von Vulkanen in die Stratosphäre geblasene Aerosole und Gase dort zu Veränderungen des Strahlungs- und Energiehaushaltes führen. Eine wesentliche Rolle spielt dabei auch Schwefeldioxid, das durch Oxidation in Aerosole, nämlich Sulfate[4] umgewandelt wird. Ein Teil der eingestrahlten Sonnenenergie wird durch diese stratosphärischen Aerosole reflektiert, ein anderer Teil wird absorbiert. Letzteres führt zu einer Erwärmung der Stratosphäre, beides zusammen zu einer Abkühlung der bodennahen Luftschichten (Troposphäre) aufgrund dort erfolgender Strahlungs-Minderung.
Wahrscheinlich war es der Chemiker Paul Crutzen[5], der als erster einen ausführlichen Ansatz für entsprechende menschliche Eingriffe publizierte: Schwefel-Dioxid oder Sulfate in die hohe Atmosphäre einbringen. Dort sollen sich –  analog zum Vulkanismus  – zusammen mit Wassermolekülen viele feine Tröpfchen und letztlich ein dünne globale Wolke bilden, die Sonnen-Strahlung abfängt (Reflektion und Absorption).
Daraus entwickelte die US-Firma Intellectual Ventures[6] neuerdings die Idee, mit Hilfe eines 25 km langen, ballon-getragenen Schlauches Schwefel nach oben zu pumpen, oder Schornsteine von schwefel-emittierenden Fabriken unmittelbar mit Schläuchen in die Stratosphäre zu verlängern.
Noch weiter gehende Ideen entwickelte der Meteorologe Alan Robock[7] von der amerikanischen Rutgers University: „Wir haben noch keine solche Technologie, aber die Leute denken über eine Flugzeug-Flotte nach, die regelmäßig in die untere Stratosphäre fliegt, um dort das Gas auszusprühen. Eine andere Idee wären Ballons, die mit Helium und Schwefeldioxid gefüllt sind und die man dann oben einfach platzen lässt. Möglich wäre vielleicht auch Artillerie: also Geschosse, die Projektile in die Stratosphäre jagen. Oder man baut einen Turm am Äquator, 20 Kilometer hoch, von dem aus man das Gas hinaussprüht.“??
Doch selbst Robock bleibt kritisch (a.a.O.) : “
Wenn man eine Stratosphären-Wolke geschaffen hat, weiß man noch lange nicht, wie sich diese Maßnahme wirklich auswirkt…“ und weiter “… Diese Maßnahme ist also sehr gefährlich, denn man kann sie nur prüfen, wenn man sie schon zur Anwendung gebracht hat.“??
Das allerdings sehen auch andere Wissenschaftler[8] so: „Der Plan ist beängstigend, weil er unerwartete Folgen haben kann.“

Schirme + Spiegel im All …

…  sind eine andere Variante, in der oberen Atmosphäre Strahlung abzufangen.
So will der Astronom Roger Angel von der University of Arizona im Weltall einen Sonnenschirm aufspannen, genauer gesagt eigentlich 16 Billionen Sonnenschirm’chen. Sein Plan sieht vor, daß an genau dem Punkt zwischen Sonne und Erde, an dem sich die Anziehungskraft der beiden Himmelskörper gegenseitig aufhebt (dem so genannten Lagrange-Punkt), eine Armada von hauchdünnen Siliziumscheiben schwebt (Abbildung1). Die 60 Zentimeter breiten Plättchen sollen in Päckchen zu je einer Million mit zwei Kilometer langen Spezialkanonen ins All geschossen werden. Um die beabsichtigte Schattenwirkung zu erzielen, müssten 20 solcher Kanonen im Abstand von fünf Minuten zehn Jahre lang solche Platten-Container ins All feuern. Auch der verstorbene Physiker Edward Teller, der „Vater der Wasserstoffbombe“, hatte schon die Idee[9], Millionen kleiner Aluminiumballons in der Stratosphäre schweben zu lassen, um Sonnenstrahlung zu reflektieren und abzuschirmen.
Kritiker sind entsetzt[10]: “Mit etwas so entscheidendem und wenig erforschten wie der Sonnenstrahlung herumzuspielen, könnte dramatische und unvorhergesehene Konsequenzen für das Klima auf der Erde haben, warnen sie“.
 
Abbildung 1:  Spiegel im Weltraum
http://www.capital.de/politik/:Interaktive-Infografik–Geoengineering-Weltklima-selbstgemacht/100027692.html

Reflektorbälle im Meer

Was oben gehen soll, das kann man vielleicht auch unten machen:
Andere Forscher[11] schlugen analog zu den stratosphärischen Experimenten schon Mitte der 1960-er Jahre vor, die tropischen Ozeane mit High-Tech-Müll zu pflastern: Milliarden von reflektierenden Objekten, Tischtennisbällen vergleichbar, sollten die Energie der Sonnenstrahlen von der Wasseroberfläche ins All zurückschicken.
Vielerlei Problemen treten dabei auf, denn auch Kunststoffe altern und veralgen[12]: “Schwimmende Plastikteile werden von den unterschiedlichsten Meeresorganismen besiedelt, die auf diese Weise über weite Strecken in neue Habitate einwandern und unter Umständen als Neozoen bzw. Neophyten erheblichen Schaden anrichten können.“ Von besonderem Interesse bei der hier erörterten Geo-Egineering-Variante ist ein physikalischer Effekt: Die sich derart verändernden Plastik-Oberflächen werden physikalisch schwarz, reflektieren weniger und absorbieren mehr Strahlung. Dann tritt nach einiger Zeit das Gegenteil von dem ein, was beabsichtig ist: Erderwärmung statt Abkühlung!

Versprühen von Meerwasser in die Atmosphäre

Eine große Flotte von Glasfaserbooten[13] soll auf den Ozeanen mit Hilfe von wind-getriebenen Turbinen kontinuierlich Meereswasser in die Atmosphäre sprühen (Abbildung 2). Ziel dabei: Es werden für die Beschleunigung und Verstärkung von Wolkenbildung Milliarden von Kondensations-Kernen (Salz) sowie Wasser und damit potentiell auch Wasserdampf in die Troposphäre geblasen. Wolken in der unteren Atmosphäre wirken abkühlend auf die unteren Luftschichten , im Wesentlichen aufgrund der Reflektion von Sonnenstrahlung an der Wolken-Oberfläche. Auch so soll einer weiteren Erderwärmung entgegen gewirkt werden.
Unbekannt und damit auch unkalkulierbar sind dabei die Auswirkungen auf das Wetter. Die Methode erinnert an die jahrzehnte-langen Versuche der Wetter-Beeinflussung, insbesondere der “Regenmacher“. Alle diese Versuche wurden allerdings wegen weitgehender Erfolglosigkeit weltweit eingestellt. Einer der letzten Versuche dieser Art wurde von den Chinesen anläßlich der Olympischen Spiele 2008 durchgeführt  – ohne erkennbare Wirkung.
Wenn nun jedoch in einem solchen wie oben geplanten “Groß-Versuch“ über riesige Flächen der Ozeane derart in den atmosphärischen Wasserhaushalt eingegriffen wird, so erscheinen unkalkulierbare Folgen für das Wetter möglich.
 
Abbildung 2 : Meerwasser-Versprühung
http://www.capital.de/politik/:Interaktive-Infografik–Geoengineering-Weltklima-selbstgemacht/100027692.html

Ozean-Oberfläche aufwirbeln

Konzept und Ziel eines solchen globalen Experimentes werden im Wissenschaftsteil der BZ[14] anhand einer Publikation im Fachmagazin Nature so beschrieben:
“Der Chemiker James Lovelock von der University of Oxford und der Astrophysiker Christopher Rapley, Direktor des Londoner Science Museum, wollen das Klima retten, indem sie die Ozeane dazu anregen, mehr CO2 aufzunehmen. Ihr Konzept erläutern sie im Fachmagazin Nature. Lovelock und Rapley planen, zehn Meter dicke Röhren im Ozean zu installieren, die von Schwimmkörpern an der Oberfläche gehalten werden und hundert bis zweihundert Meter senkrecht in die Tiefe reichen. Am oberen Ende jeder Röhre pumpt ein Klappventil, das von der Wellenenergie des Meeres angetrieben wird, das Wasser heraus. Auf diese Weise soll nährstoffreiches Wasser aus der Tiefe an die Oberfläche gepumpt werden. Tiefere Wasserschichten enthalten nämlich Phosphate, Nitrate und Silikate – alles Substanzen, die an der Oberfläche fehlen. Das nach oben gepumpte Wasser löst dort wie ein Dünger eine Algenblüte aus, hoffen die Forscher. Algen verbrauchen beim Wachsen das Kohlendioxid der Luft. Wenn sie absterben, sinkt auch der von ihnen aufgenommene Kohlenstoff mit in die Tiefe. Auf diese Weise könnten der Atmosphäre schon bald große Mengen CO2 entzogen werden, schreiben Lovelock und Rapley.“
Aber es gibt auch Kritik (a.a.O.): “Andere Wissenschaftler bezweifeln allerdings, dass die Methode tatsächlich funktionieren würde. Zu ihnen gehört der Meeresbiologe Ulf Riebesell vom Kieler Leibniz-Institut für Meeresforschung IFM-Geomar. Zwar räumt er ein, dass die tieferen Wasserschichten jene Nährstoffe enthielten, die an der Oberfläche zu einer Algenblüte führen könnten. Aber in dem Wasser, das nach oben gepumpt wird, befindet sich auch gelöstes Kohlendioxid, erläutert er. Gelangt das Wasser an die Oberfläche, dann entweicht das Klimagas in die Luft. Nach Ansicht Riebesells würde die Methode von Lovelock und Rapley allerdings den natürlichen Kohlenstoff-Kreislauf nicht durchbrechen, sondern ihn nur beschleunigen: Die absterbenden Algen bringen den Kohlenstoff in die Tiefe, dort werden die Organismen zersetzt, das entstehende CO2 löst sich, wird nach oben gepumpt und so weiter. ’Das ist ein Nullsummenspiel’, sagt der Biologe.“
Gedanklich ein ähnlicher Ansatz ist die

Meeres-Düngung zwecks Algen-Wachstum

An der Grenzfläche zwischen Atmosphäre und Ozeanen (“Meeres-Oberfläche“) wird u.a. ständig CO2 ausgetauscht  – in beiden Richtungen. Schiffe streuen nun Mineralien in die oberen Schichten der Meere, zum Beispiel Eisen-Sulfat. Diese regen das Algenwachstum an, was zu einem Entzug von CO2 aus dem Wasser und letztlich auch aus der Atmosphäre führt.
Nach bio-chemische Umsetzungen nehmen die Algen das CO2 als Sediment mit auf den Meeresgrund, und sollen auf diesem Wege CO2 dem natürlichen Kreislauf entziehen, um den Treibhaus-Effekt zu vermindern.
Ein solches Experiment namens “LOHAFEX“ wurde vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) durchgeführt. Dazu berichtet das AWI[15] : “Das LOHAFEX-Team … war von Januar bis März 2009 auf dem Forschungsschiff POLARSTERN unterwegs und verwendete zehn Tonnen gelöstes Eisensulfat, um eine Fläche von 300 km2 im Zentrum eines Ozeanwirbels zu düngen. Binnen zwei Wochen entstand eine Phytoplanktonblüte im eisenreichen Wasser, die danach  –  trotz einer weiteren Düngung  – nicht mehr zunahm.“ … und weiter a.a.O.: “Die Biomassen von anderen großen Phytoplanktonarten, die in Küstengewässern häufig Blüten erzeugen,  wurden durch den Wegfraß der großen Zooplanktonbestände, vor allem der Ruderfußkrebse, in Schach gehalten. … Daher kann angenommen werden, daß die Eisendüngung unter den angegebenen Bedingungen nicht zur erhöhten Einlagerung von Kohlenstoff im Ozean führt.“
Die Nordseezeitung[16] brachte es auf den Punkt: “Als Waffe im Kampf gegen den Klimawandel dürfte der Eisendünger damit wohl ausgedient haben.“
Ohnehin hatte es im Vorfeld des LOHAFEX-Experimente erhebliche Proteste von Umwelt-Organisationen gegeben, die dazu führten, daß das Bundes-Umwelt-Ministerium[17] in einer Presse-Mitteilung noch während des laufenden Experimentes die Genehmigung durch das BMBF massiv kritisierte: International ist der Ansatz der Meeresdüngung höchst umstritten, da die Wirksamkeit der Methode fraglich ist. So weisen sowohl der Interstaatliche Rat zum Klimawandel (IPCC) als auch der Wissenschaftliche Beirat für Globale Umweltveränderungen (WBGU), das gemeinsame wissenschaftliche Beratungsgremium des BMBF und des BMU, in ihren Gutachten wiederholt darauf hin, dass die Risiken der Meeresdüngung im Hinblick auf die mittelbaren Folgen für die Meeresökosysteme schwer abzuschätzen sind und lehnen diese daher ab. Entgegen den Angaben des BMBF, dass das Projekt reine Grundlagenforschung darstelle, wurde der Projektleiter des AWI in einem „Spiegel“-Interview damit zitiert, dass die Einwände gegen die Eisendüngung “weggefegt“ würden, wenn die Ohnmacht gegenüber dem Klimawandel sichtbar würde.
Damit setzt sich der verantwortliche Projektleiter des AWI für dieses Experiment in einen klaren Widerspruch zum Bundesforschungsministerium. Das Plädoyer des AWI-Projektleiters zur Meeresdüngung hat maßgeblich zu der kritischen internationalen Reaktion beigetragen. Auch in indischen Medien wird das Projekt teilweise als Einstieg in einen lukrativen Milliardenmarkt gesehen. Für das BMU ist es ein fataler Ansatz, den Klimawandel durch ein Herumdoktern an unseren Meeresökosystemen aufhalten zu wollen. Dieses unwissenschaftliche Denken hat unmittelbar in die Klimakrise geführt und taugt nicht zu ihrer Lösung. Einig sind sich BMU und BMBF, daß Eisendüngung kein Instrument der Klimapolitik werden darf. Hier gilt es nun, diese Grundhaltung auch dem AWI zu vermitteln und nicht in Indien oder anderswo auf der Welt die Vision eines Zukunftsmarktes „Meeresdüngung“ aufkommen zu lassen“… das war’s dann wohl mit ’Kohlenstoff gab ich für Eisen’.

Kalkung der Meere

Neuerdings gibt es eine neue Variante der Klimahysterie: Die “Versauerung der Meere“.
Der Säuregrad von Wasser wird mit dem pH-Wert definiert, wobei es sich um den negativen Exponenten der Wasserstoff-Ionen-Konzentration handelt: pH 6,9 und weniger ist “sauer“, 7 ist neutral und ab 7,1 basisch. Nun heißt es neuerdings in der wissenschaftlichen Literatur[18] und auch in allen Medien : “Die Ozeane werden immer sauerer …. So ist der pH-Wert im Oberflächen(!)-Ozean seit Beginn der industriellen Revolution um 0,1 Einheiten gefallen …“ –  und zwar angeblich von 8.2 auf 8.1 (Abb.2 a.a.O.).
Dazu muß man wissen:
(1)  Von einem ganzzahligen pH-Wert zum nächsten ändert sich die H-Ionen-Konzentration um eine Zehnerpotenz, eine Zehntel Einheit ist also keine dramatische Änderung,
(2)  Ob pH 8,2 oder 8,1  –  von “sauer“ kann unter chemischen Aspekten überhaupt keine Rede sein, denn wir liegen in jedem Falle um mehr als eine Zehnerpotenz oberhalb von “neutral“ (pH7) im basischen Bereich,
(3)  Es ist meist ausdrücklich von den Ozean-Oberflächen die Rede, was sich in Tiefen von mehreren Kilometern ändert, das ist nahezu unbekannt,
(4)  Die Ozeane überdecken rund 350 Mill. km2 der Erde, und sind im Mittel ca. 4 km tief. So war es früher wie heute sowohl an der Oberfläche als auch in der Tiefe nur stichprobenartig möglich, diesen pH-Wert zu messen. Da mutet es schon mehr als fragwürdig an, wenn nun neuerdings pauschal über eine “Ozean-Versauerung“ spekuliert wird.
(5)  Der pH-Wert der Meere differierte schon immer je nach Breitengrad ganz erheblich, und zwar zwischen 7,8 und 8,2[19]. In den Nordmeeren ist der pH-Wert am höchsten, dort wird CO2 absorbiert: hohe Löslichkeit im kalten Wasser. Am Äquator ist er am niedrigsten, dort wird CO2 emittiert: geringere Löslichkeit im warmen Wasser. Die Meeresströme tragen ebenfalls zur Ungleichverteilung bei.
Zusammenfassend darf man den Physik-Professor Horst-Joachim Lüdecke[20] zitieren: “Die Werte <7 kennzeichnen den saueren und die Werte >7 den basischen Bereich. Meerwasser ist mit seinem Wert von 7.9-8,25 basisch, von ’Versauerung’ zu reden ist daher blanker Unsinn.“

Trotzalledem:  Eine neue Variante von Klima-Ängsten wird geschürt.

D a z u  “muß“ angeblich sofort gehandelt werden. Und das will man auch unverzüglich, indem man die Ozeane kalkt:
Kalk (Kalzium-Oxid) soll in die Ozeane eingebracht werden, wo daraus in Verbindung mit Wasser Kalziumhydroxid (Löschkalk) entsteht. Dieser wiederum verbindet sich mit dem im Wasser gelösten Kohlendioxid und bildet Karbonatsalze, die letztendlich als Sediment zum Meeresgrund absinken. Wie sich das alles auf die angeblich bedrohte Fauna und Flora in den Meeren auswirkt, das ist allenfalls hypothetisch bedacht. Möglicherweise fängt mit der Kalkung die Bedrohung erst an.
Dazu schreibt der FOCUS[21] : “So zeigten Berechnungen einiger US-Forscher, welche Anstrengungen die Kalkung der Ozeane erfordern würde, die der Londoner Tim Kruger vorschlägt. Dafür würden 1000 bis 1500 Kubikkilometer Kalkstein benötigt, was ungefähr dem Volumen des Mars-Mondes Deimos entspricht oder auf der Erde den Dolomiten. Um diese Menge abzubauen, müßten 333 000 mittelgroße Kalksteinbrüche ein Jahr lang arbeiten. Blieben 50 Jahre Zeit, um die Aufgabe zu vollenden, brauche es immer noch 6700 Steinbrüche. Dies sei nicht im Entferntesten möglich, schlußfolgern sie, zumal viel Kalkstein auch für andere Zwecke gebraucht werde.“
 

CO2 unter die Erde : CCS

Die meisten Geo-Klima-Experimente sind noch Theorie, aber eines wird bereit erprobt: CO2 abscheiden, komprimieren, verflüssigen und in die Erde zu verpressen. Dieses Verfahren wird als “Carbon Capture and Storage  – CCS“ bezeichnet. Dazu werden geeignete geologische Schichten (“Formationen“) unter der Erde gesucht  –  für  sogenannte “CO2-Endlager“. Der Übergang zwischen gasförmigem und flüssigem CO2 (“kritischer Punkt“)[22] liegt bei rund 30°C + 74bar. Um auf der sicheren Seite zu ein, soll bei einem Druck von bis zu 250 bar verpreßt werden. Das birgt Risiken:
Durch den hohen Druck kann es über dem CO2-Lager zu Verwerfungen, Rissen, Sickerungen, Ausgasungen … kommen. Bei Ausgasungen  gibt es erhebliche Gefahren. Zunächst: Bei Konzentrationen unter 0,1% (1000 ppm) und folglich auch dem derzeitigen atmosphärischen Wert von knapp 400 ppm (0,04%) gibt es keinerlei gesundheitlich Gefahren. Das traf auch in den vergangenen 800.000 Jahren zu, als die CO2-Konzentration zwischen 180 und 280 ppm schwankte, wobei im Auf+Ab der Eis- und Warmzeiten CO2 der Temperatur folgte[23], und nicht – wie oft behauptet  –  umgekehrt.
Die ausgeatmete Luft enthält übrigens 4000 ppm (0,4%) CO2[24], folglich die 10-fache CO2-Konzentration der eingeatmeten Luft! Gesundheitliche Probleme entstehen erst bei dem etwa 100- bis 1000-fachen der eingeatmeten atmosphärischen CO2-Konzentration:
“ Eine Anreicherung in der Luft von 5 % führt zur Bewußtlosigkeit, ein Anteil von 8 % innerhalb kurzer Zeit zum Tode.“[25] Es gibt andererseits Hinweise[26], daß bei langzeitiger Einwirkung bereits unter 10.000 ppm (unter 1%) Probleme für Lebewesen eintreten können.
An anderer Stelle in der Fachliteratur[27] heißt es dagegen: Kohlendioxid ist ein nicht brennbares und nicht explosives Gas, das schwerer als Luft ist (Anm.: ca. 1,5-mal), in höheren Konzentrationen die menschliche Gesundheit gefährdet und erst bei Luft-Gehalten von 20% und mehr zum Tode führt“. Letztlich geht es darum: Alle diese Konzentrationen können erreicht werden, wenn CO2 aus Endlagern unkontrolliert an die Erdoberfläche austritt und sich bei wind-schwachen Wetterlagen in Tälern und Mulden sammelt:“… dann allerdings besteht für ganze Bevölkerungen die Gefahr durch Erstickungstod, vor dem Flucht dann nicht möglich ist.“[28] Ein solches Ereignis trat m August 1986 am Nyos-See in Kamerun auf: Etwa 1700 Menschen und viele Tiere kamen zu Tode[29].
Die Gefahr der Fehleinschätzung selbst bei gutachterlich zunächst als unbedenklich eingestuften CO2-Lagerstätten ist jedoch mittelfristig noch viel größer[30]: “Zu den Gefahren einer Technologie addieren sich Risiken durch fehlerhaftes Vorgehen, menschliches Versagen oder gewinnorientierte Risiko-Abschätzung. Man sollte aus dem ’Fall Asse’ schlußfolgern, daß Vorhersagen über potentielle Gefahren sich nach Jahrzehnten oft als falsch erweisen können.“
 
Abb. 3
Demo in Südtondern (Schleswig-Holstein)
http://www.shz.de/nachrichten/top-thema/article//ccs-entwarnung-in-schleswig-holstein-1.html
Daher gibt es zunehmend Widerstand gegen derartige Endlager[31]: “Im vergangenen Jahr hat er (Anm.: Reinhard Hassa/VATTENFALL) zunehmend Gegenwind gespürt. Nachdem RWE angekündigt hatte, Speicher in Schleswig-Holstein errichten zu wollen, formierte sich zunächst der Bürgerprotest, dann entzog die CSU im Bundestag dem fertigen Gesetzentwurf ihre Zustimmung … Ministerpräsident Harry Carstensen (CDU) warnte davor, das kostenlose CO2-Klo der Republik zu werden.“
Auch an anderen geplanten CCS-Standorten scheiterte die Planung von CO2-Endlagern am gemeinsamen Widerstand von Bevölkerung und Kommunalpolitikern, so in Brandenburg (FAZ a.a.O.) und im Cuxland[32].
Auch die bisherigen Erfahrungen in anderen Ländern[33] mit CCS lassen nichts Gutes ahnen: “Erfahrungen vermittelt das Sleipner-Ölfeld in der Nordsee. Seit 1996 werden jährlich eine Million Tonnen CO2 hineingepumpt. Seither breitet sich die Gaslache unterirdisch aus und wandert mit einem Meter pro Tag seitwärts … Der Druck im Boden hat sich über die Injektionsstelle hinaus deutlich erhöht. Dadurch können … haarfeine Risse im Erddeckel entstehen. Es gibt keinen unterirdischen Speicher, der zu hundert Prozent dicht ist. Man muß sich mit möglichen Leckagen auseinander setzen.“

Projekt schwarze Erde

Zunächst ein Zitat aus dem FOCUS-Magazin[34]: “Die Kritik am Machbarkeitswahn hindert die Forscher nicht, immer wieder neue Ideen zur Planetengestaltung zu entwickeln. Der neueste Vorschlag lautet ’Terra preta’ (portugiesisch = „schwarze Erde“) …“. Im weiteren berichtet der FOCUS darüber, daß die Briten Craig Sams und Dan Morrell weltweit auf 2,5% der Ackerflächen schnell wachsende Hölzer anbauen wollen, um diese dann zu verschwelen und die Holzkohle in den Boden einzubringen. Dadurch soll ein erheblicher Teil des bei der Fotosynthese gebundenen CO2 im Boden gebunden werden. Dieses Verfahren wollen die beiden genannten Initiatoren sowohl in der Grafschaft Sussex als auch im südamerikanischen Belize erproben. Für diese Idee hatte auch bereits der NASA-Forscher Jim Hansen bei Präsident Obama geworben.
Der FOCUS (a.a.O.) zieht folgendes Resumè: “Daß Plantagenhölzer wie Eukalyptus einen enormen Wasserverbrauch haben, die lokalen Ökosysteme verändern, heimische Arten verdrängen und die Plantagen biologisch verarmen, ficht die Erdingenieure nicht an – vom Erhalt der Primärwalder ganz zu schweigen. Wiederum wird der Irrsinn solcher Ideen deutlich.“
Physikalisch gibt es für das Projekt noch weitere kontra-produktive Effekte:
(1) Wälder wirken wegen erhöhter Strahlungs-Absorption “erwärmend“,
(2) Beim Verbrennen der Wälder wird (neben CO2) Wärme erzeugt,
(3) Eine “Schwarze Erde“ vermindert die Strahlungs-Reflektion der Erde (Albedo), mit der Folge: “Global Warming“ !

Luft-CO2 in Zement binden

Diese Idee entwickelte der Chemiker Brent Contstantz[35] von der kalifornischen Stanford University. Dabei soll CO2 aus Kraftwerks-Abgasen durch Meerwasser geleitet werden, wo nach chemischen Umsetzungen Karbonate entstehen. Nach Abschätzungen von Brent Constantz wird pro Tonne Karbonat eine halbe Tonne CO2 gebunden. Dann wird der Karbonat-Schlamm getrocknet und zu Zement verarbeitet. Bis 2010 soll die erste Anlage dieser Art in Betrieb gehen. Schon die derzeitige konventionellen Zement-Produktion erfordert bekanntermaßen einen aberwitzigen Energieverbrauch. So darf man gespannt in, wie die Energie-Bilanz und damit die wahre CO2-Bilanz bei dem neuen Verfahren ausfällt.

Kontroverse Debatte

Die Erde ist kein Labor, sondern unser unersetzbarer Lebensraum. GEO-Experimente können zuvor nicht im Labor ausprobiert werden, sondern stets wird unmittelbar der “Ernstfall“ geprobt  – bei negativem Ausgang gibt es kein “ZURÜCK“ !!
So sieht das z.B. auch Prof. Gerhard Schulze[36]: “Im Klimadiskurs betrachten einige Diskurs-Teilnehmer die Erde als reparaturbedürftige Maschine, die sie durch Geo-Engineering wieder in Ordnung bringen wollen: von allen guten Geistern verlassene Klimaklempner, die Vulkanausbrüche simulieren und Partikel in die Atmosphäre schleudern würden, um die Temperatur zu senken.“
Oder der Physik-Professor Knut Löschke[37]: “Anstatt … Milliarden und Abermilliarden zu verschwenden, um CO2-Abgase in Bergbaustollen zu vergraben … braucht es etwas anderes: Eine Rückkehr zur wissenschaftlichen und … politischen Vernunft. … Denn eines ist sicher: Es wird herauskommen, daß die natürlichen und permanenten Veränderungen des Klimas nicht wesentlich von unserem CO2-Eintrag abhängig sind, und daß alle darauf bauenden Argumente und Folgerungen falsch sind.“
Und die Süddeutsche Zeitung[38]: “ … befindet sich Geoengineering auf dem besten Weg, um Spielball einzelner Staaten oder finanzkräftiger Organisationen zu werden.“
Das alles hindert Prof. Schellnhuber[39] (PIK),  einen der Haupt-Alarmisten der Klima-Debatte nicht, den STAR-WARE zu propagieren:“…darüber debattieren, ob man nicht eine Art Star-Ware gegen den Klimawandel führen muß , also massives Geo-Engineering betreiben … Einbringen von Schwefelladungen in die Stratosphäre, massive Eisendüngung der Ozeane und vieles mehr … am Krieg gegen den Klimawandel wird bereits gearbeitet.“

F a z i t  :

Hier genügt es, eine zusammenfassende Wertung des FOCUS[40] anzuführen :
“Weiter drohen politische Verwerfungen … Wer soll die Hände am Thermostaten der Erde haben? Es ist unwahrscheinlich, daß sich die Welt auf ein optimales Klima einigen kann. Was geschieht, wenn es Russland ein wenig wärmer haben will, Indien aber ein paar Grad kühler? Ganz zu schweigen von den zusätzlichen Treibhausgas-Emissionen durch die massenhaften Flugzeugstarts, die auch an den Erdölreserven der Welt zehren. Andere Forscher lassen an solchen Projektideen kein gutes Haar. Die Pläne, das Erdklima nach eigenem Gutdünken zu gestalten, seien größenwahnsinnig und vermutlich gar nicht durchführbar. Zudem wisse niemand, wie sich solche Eingriffe auf die Ökosysteme des Planeten auswirken.“
Dipl. Meteorologe Klaus E. Puls EIKE.


[1] Hack the Planet; LAUFPASS Nr.25 (2010), S.6-7
[2] Wikipedia: Geo-Engineering
[3] Bengtsson, L.: promet, H.4 (2004), S.191
[4] P. Bissolli, Natw.Rdsch., H.9 (1997), S.343
[5] CRUTZEN, P.: Albedo Enhancement by Stratospheric Sulfur Injections, Zschr. Climatic Change, 2006
[6] Wikipedia
[7] http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1115602/
[8] http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,425979,00.html
[9] http://www.geo.de/GEO/technik/60186.html
[10] http://sciencev1.orf.at/science/news/109319
[11] http://www.geo.de/GEO/technik/60186.html
[12] Plastikmüll in den Weltmeeren, Natw.Rdsch. H.8 (2010), S.425, Abb.2
[13] Steven Levitt, Stephen Dubner: Superfreakonomics. Harper Collins, New York 2009
[14] http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2007/0927/wissenschaft/0020/index.html
[15] Das Eisendügungsexperiment LOHAFEX, AWI-Report 2008/2009, S. 46-50
[16]  NZ, 23.03.09, S.20, Polarstern kehrt aus Antarktis zurück
[17] http://www.bmu.bund.de/pressearchiv/16_legislaturperiode/pm/42974.php
[18] Naturw.Rdsch., H.11 (2008), S. 597-580
[19] CD Römpp Chemie Lexikon, Version 1.0, Stuttgart/New York, Georg Thieme Verlag, 1995
[20] Prof.Dr.H.-J.Lüdecke: CO2 und Klimaschutz, Bouvier (2010), S.126
[21] FOCUS, 30.01.09, Kann Technik den Planeten retten?
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/odenwalds_universum/frage-von-angela-schultes-kann-technik-den-planeten-retten_aid_365431.html
[22] (http://de.wikipedia.org/wiki/Kritischer_Punkt_Thermodynamik)
[23]  http://www.geocraft.com/WVFossils/stomata.html
[24] A. Nitsch: Klimawandel, CO2-Ausstoß und die öffentliche Meinung, Neue Landwirtsch., 5/2009, S.56
[25] http://www.kugelerde.de/jgs_db.php?action=show&eintrags_id=13169&katid=70
[26] Dr. Albrecht Nitsch, Bremervörde, pers.Mitt., 2010
[27] Natw.Rdsch., H.8 (2010), S.417
[28] Prof. Dr. C.O. Weiß:>Rückkopplung im Klimasystem der Erde; http://www.eike-klima-energie.eu/news-anzeige/rueckkopplung-im-klimasystem-der-erde/
 
[29] http://www.kugelerde.de/jgs_db.php?action=show&eintrags_id=13169&katid=70
[30] Im Untergrund herrscht keine Sicherheit, Umwelt-Magazin WATERKANT, Sandstedt, H.1 (2009), S. 8-10
[31] FAZ, 01.04.2010, S.12, “Alles unter die Erde“
[32] SoJourn. 24.01.2010, S.15: CO2-Lager abgewendet, EON darf im Cuxland nicht suchen
[33] S. Haszeldine, Univ. Edinburgh, sowie GFZ Potsdam in Handelsblatt: Unterirdische Klimaretter, 18.02.2010, S.20,
[34] FOCUS, 30.01.09, Kann Technik den Planeten retten?
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/odenwalds_universum/frage-von-angela-schultes-kann-technik-den-planeten-retten_aid_365431.html
[35] FOCUS, 30.01.09, Kann Technik den Planeten retten?
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/odenwalds_universum/frage-von-angela-schultes-kann-technik-den-planeten-retten_aid_365431.html
[36] G. Schulze, Schriftenreihe VONTOBEL-Stiftung, Nr. 1920, Krisen, Zürich, 2010, S.41
[37] Gefährliches Nichtwissen, FTD, 02.07.2010
[38]  SZ, 5./6.06.2010, Wer verstellt den globalen Thermostaten?
[39] “Manchmal könnte ich schreien“ ; DIE ZEIT, Nr.14, 26.03.09, Dossier S.17
[40] FOCUS, 30.01.09, Kann Technik den Planeten retten?
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/odenwalds_universum/frage-von-angela-schultes-kann-technik-den-planeten-retten_aid_365431.html
 

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