Wo bleibt die Arktis-Schmelze ?

Update 13.5.12: Vor fünf Jahren prophezeiten "Wissenschaftler" in National Geographics, dass die Arktis bis zum Ende des Sommers 2012 nahezu eisfrei sein würden. Davon ist weit und breit nichts zu sehen. Das Gegenteil ist der Fall. Mark Serreice, der spätere Leiter des ICE Center in Boulder Colorado machte sich darin unsterblich lächerlich mit dem Satz: "Die Arktis weint" Details dazu hier.

..Mit dem Spätsommer endet in der Arktis die saisonale Eisschmelze, so daß zumeist Mitte September das Minimum der arktischen Eisbedeckung erreicht ist.
Den Verlauf der Jahre 2002-2011 zeigt die Abbildung 1:
 
Abb. 1
Arktische Eisbedeckung 2002-2011 [7]
Der Abbildung 1 kann man entnehmen, daß das arktische herbstliche Eisminimum zwischen 2003 und 2007 einen mehr oder weniger abnehmenden Trend zeigte. Das bisherige Minimum seit Beginn der Satelliten-Beobachtungen war 2007 erreicht, was Klima-Institute und Medien im Dezember zu Katastrophen-Schlagzeilen dieser Art veranlaßte: "Nordpol bereits in fünf Jahren eisfrei" [8], oder "Arktisches Eis-Rekordschmelze alarmiert Forscher" [9]. Und dann wurde munter drauf los fabuliert [8]: "Ein Team internationaler Klimaforscher und Wissenschaftler der NASA behaupten, dass der arktische Sommer bereits 2013 eisfrei sein wird. Grund: Die bisherigen Berechnungen seien falsch …" ; oder [9] : "Neueste Schätzungen eines NASA-Klimaforschers geben dem Eis des Arktischen Ozeans gerade noch eine Hand voll Jahre".
Nun sind diese "Hand voll Jahre" rum (2007-2012!), und es lohnt sich wieder einmal, derartige Vorhersagen anhand der Realitäten in der Natur zu überprüfen. Dazu mag zunächst die Abbildung 2 dienen:
 
Abb. 2
Arktische Eisbedeckung 2007-2011 [10] (Zahlen und Texte eingefügt)
ERGEBNIS : Nichts von alledem ist eingetreten, im Gegenteil:
In allen Folgejahren nach 2007 lag das spät-sommerliche Minimum der arktischen Eisbedeckung mehr oder weniger deutlich über dem Minimum von 2007. Schon bis hier her sind die Fakten ein Desaster für die IPCC-Auguren.
Nun zeichnet sich aber aktuell sogar ab, daß der "Fliegende Holländer der Weltklima-Propheten" in noch schwerere See – sprich: dickes Treib-Eis –  gerät, wie die Abbildung 3 veranschaulicht:
 
Abb. 3
Arktische Eisbedeckung Januar 2007- April 2012 [10]
Die rote Kurve stellt den Eisverlauf 2012 bis 25. April dar: Zum Ende des Monats April 2012 sehen wir uns einer Eisbedeckung gegenüber, wie es sie in diesem Umfang seit 10 Jahren nicht gegeben hat! Mehr noch: Wir haben eine Eisbedeckung, die knapp oberhalb des 25-jährigen Mittelwertes liegt.
Eine andere Darstellungsart zeigt die jährliche arktische Eis-Ausdehnung in den März-Monaten 1979-2012 in der Abbildung 4:
 
Abbildung 4
Arktische Eis-Ausdehnung März 1979-2012 [11];
(gestrichelte Linien eingefügt)
Man muß 10 Jahre zurück gehen, um eine größere Eis-Ausdehnung zu finden, als bis März 2003.
Zu alledem passt auch diese Meldung [12]:
"The amount of floating ice in the Arctic’s Bering Sea – which had long been expected to retreat disastrously by climate-Cassandra organisations such as Greenpeace reached all-time record high levels last month, according to US researchers monitoring the area using satellites. The US National Snow and Ice Data Center (NSIDC) announced last week that ice extent in the Bering for the month of March has now been collated and compared, and is the highest seen since records began."
Trotzalledem: Selbst angesichts dieser beachtlichen winterlichen Eis-Ausdehnung würden wir uns hier niemals anmaßen  –  im Gegensatz zu den IPCC-Forschern und deren Instituten  – nun daraus eine September-Prognose abzuleiten. Keineswegs kann man u.E. nun zum Beispiel auf ein "10-Jahres-Maximum an Eis" im September 2012 schließen. Allerdings  –  das ist auch gar nicht erforderlich, um die Dreistigkeit und Peinlichkeit der bisherigen Arktis-Prognosen von IPCC-nahen Instituten darzustellen  – schon bis heute war alles falsch!
PIK-Kunde der "Kipp-Punkte"
Der aktuelle Befund der letzten Jahre steht in krassem Gegensatz u.a. zu Verlautbarungen des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), das auch in der Arktis immer wieder von irgendwelchen Klima-Kipp-Punkten fabuliert [13]: "Das arktische Meer-Eis und die Gebirgsgletscher der Alpen werden unter den in der Studie aufgelisteten Elementen als diejenigen eingeschätzt, die am empfindlichsten auf die Erderwärmung reagieren" …u.w.a.a.O.: "Die Wahrscheinlichkeit des Kippens dieser Elemente steigt im Allgemeinen mit dem Anstieg der globalen Mitteltemperatur, als Folge des von Menschen verursachten Ausstoßes von Treibhausgasen."
Seltsam: Die Treibhausgase steigen, aber die Fläche des Arktik-Eises auch!
Nun gibt es Hoffnung, daß die Spekulationen über allerlei "mensch-gemachte Klima-Kipp-Punkte" dahin kommen, wo sie hingehören: In den Papierkorb der Wissenschaft. Denn –  das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg hat eine Studie zur Arktis publiziert [14], wozu das MPI zugleich eine Presse-Mitteilung  [15] herausgegeben hat mit der Überschrift: "Hoffnung für das Arktische Meereis". Dort wird u.a. ausgeführt:
"Der starke Rückgang des Meereises in der Arktis ließ in den letzten Jahren die Sorge aufkommen, dass die Eisbedeckung sich einem sogenannten Kipp-Punkt nähern könnte. Bei Überschreiten des Kipp-Punktes wäre der Verlust des verbleibenden Meereises nicht mehr zu stoppen. Aktuelle Forschungsergebnisse des Hamburger Max-Planck-Instituts für Meteorologie deuten jetzt jedoch darauf hin, dass es keinen solchen Kipp-Punkt für den Verlust des Sommereises in der Arktis gibt. Stattdessen reagiert die Eisbedeckung relativ direkt auf die jeweiligen klimatischen Bedingungen. Der fortschreitende Verlust des Arktischen Meereises könnte also verlangsamt oder sogar gestoppt werden, wenn die globale Erwärmung verlangsamt oder gestoppt würde."
Und genau das zeigt uns die Natur: Seit 14 Jahren gibt es keine Erderwärmung mehr, eher eine mäßige Temperatur-Abnahme [1], wozu die seit 2007 zu beobachtende Eiszunahme im Sinne der Verlautbarung des MPI HH [15] paßt!
Schon immer hat es – in angenehmen wissenschaftlichem Kontrast z.B. zum PIK-Alarmismus  –  auch besonnene Stimmen gegeben, z.B. vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven. So sagt AWI-Vizedirektor Prof. Dr. Heinrich Miller [16]: "Wann und ob die Arktis eisfrei sein wird, können wir nicht mit Sicherheit sagen".
Zum gleichen Thema die AWI-Direktorin Prof. Dr. Karin Lochte [17] auf die Frage, ob die Nordpol-Umrundung 2008 von FS POLARSTERN ein Hinweis auf den globalen Klimawandel sei: “Das ist noch nicht klar… Es gibt noch keine Antwort auf die Frage, ob der Rückgang des Meereises anhalten oder ob es wieder eine kältere Phase geben wird.“
Der Eisbär stirbt zuletzt
Im Zusammenhang  mit der "Anthropogen-Global-Warming-Hypothese" (AGW) wird ja gerne von "grünen" NGO’s und selbst von Klima-Instituten immer wieder über das Aussterben von polaren Tier-Populationen spekuliert. Auch da ist es offensichtlich an der Zeit für Realismus [18]:
"Während die Klima-Panikmacher im Namen der Verhinderung der Erderwärmung ihre Forderungen nach der Einführung einer weltweiten Steuer auf Kohlenstoffdioxid-Emissionen bekräftigen, geht es den Pinguinen, Eisbären, Gletschern und dem Arktis-Eis blendend!
Während die düsteren Prophezeiungen eines eisfreien arktischen Sommers bereits umfassend widerlegt worden sind, zeigen auch die jüngsten Daten, dass die Tierwelt und die Umwelt der kältesten Regionen auf dem Planeten nicht jene katastrophalen Zerstörungen erfahren haben, die aufgrund des anthropogenen Klimawandels vorausgesagt wurden.
Die Prognosen, die kanadische Eisbärenpopulation würde aufgrund der Erderwärmung bedeutend zurückgehen, haben sich als völlig falsch herausgestellt. Die jüngste Untersuchung dazu zeigt, dass Eisbärenpopulation in der Region um Hudson Bay fortwährend bei 1.000 Tieren liegt – derselben Zahl, die auch während einer Studie des Jahres 2004 festgestellt wurde. Diese Zahlen zeigen, so Canadian Press, dass ’sich die ´schwarzmalerischen` Vorhersagen der Umweltschützer bezüglich des Untergangs des Eisbären nicht bewahrheitet haben.‘
‚Die Leute haben versucht, den Eisbären als eine Art von Aushängeschild zu nutzen – er ist ein schönes Tier und erregt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, um die Menschen auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen … Wir können diese Folgen zum jetzigen Zeitpunkt nicht beobachten. Es ist keine Krisensituation da, so wie es eine Menge Leute der Welt gerne glauben machen wollen‘, so Drikus Gissing, der Chef der Wildtierverwaltung von Nunavut.
Unterdessen berichtet Live Science, dass ‚eine neue Studie unter Verwendung von Satelliten-Kartentechnologie enthüllte, dass es in der Antarktis doppelt so viele Kaiserpinguine gibt, wie ursprünglich angenommen‘."
Wie sagte doch gleich die AWI-Chefin Karin Lochte [19] in einem FAZ-Interview auf die Frage, ob die starken Meereisverluste im Sommer 2007 ein Indiz für eine beschleunigte künstliche Klima-Erwärmung sei:
"Das müssen wir erst noch sehen. Wir wissen heute noch nicht, ob das Teil eines Zyklus ist. Wir wissen nicht, ob wir in vielleicht fünf Jahren wieder mehr Eis haben, oder ob das doch ein ungebrochener Trend in Richtung Eisschmelze ist."
Die 5 Jahre sind rum: TREFFER – Frau Lochte! Kompliment !
Klaus-Eckart Puls, EIKE
Q u e l l e n :
[1]  http://www.cru.uea.ac.uk/cru/info/warming/
[2] EIKE Falscher PIK Alarm beim Meeresspiegel

[3] Ist das noch normal? Die extrem schwierige Analyse von Extremwetter; 24. April 2012, http://www.kaltesonne.de/?p=2962
[4]  http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/presseschau-zum-ipcc-extremwetterbericht-mehr-extremwetter-fehlanzeige/
[5]  http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/aktuell-zur-durban-un-klimakonferenz-neuer-ipcc-bericht-zunahme-von-extremwetterlagen/
[6]  Himalaya-Schmelzkatastrophe abgeblasen: Das Neueste aus der Welt der Gletscher;
22. April 2012,  http://www.kaltesonne.de/?p=2939
[7]  http://www.ijis.iarc.uaf.edu/en/home/seaice_extent.htm
[8]  http://www.welt.de/wissenschaft/article1456952/Nordpol_bereits_in_fuenf_Jahren_eisfrei.html ; 13.12.2007
[9]  http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,522976,00.html; 12.12.2007
[10]  http://arctic-roos.org/observations/satellite-data/sea-ice/ice-area-and-extent-in-arctic
[11]  http://nsidc.org/arcticseaicenews/
[12] Amount of ice in Bering Sea reaches all-time record, Posted in Science11th April 2012;
http://www.theregister.co.uk/2012/04/11/bering_sea_ice_cover/
[13]  Presse-Mitt. PIK, 23.06.2011, Kipp-Elemente im Klimasystem
[14] Tietsche, S., D. Notz, J. H. Jungclaus, and J. Marotzke (2011), Recovery mechanisms of Arctic summer sea ice, Geophys. Res. Lett., 38, L02707, doi:10.1029/2010GL045698
[15] MPI HH, Presse-Mitteilung, 4. Februar 2011,
 http://www.mpimet.mpg.de/aktuelles/single-news/article/hoffnung-fuer-arktisches-meereis.html
[16] Interview mit Professor Dr. Heinz Miller, Stellvertretender Direktor des Alfred-Wegener-Instituts. Er beschäftigt sich als Geophysiker mit Klimarekonstruktion und Eisdynamik, 03.11.2007 ; http://www.awi.de/de/aktuelles_und_presse/bild_film_ton/tonbeitraege/miller_3112007_klimawandel/
[17] ElbeWeserAktuell, 29.10.2008, S.6BC
[18]  http://www.propagandafront.de/1108340/albtraum-der-oko-maoisten-pinguinen-eisbaren-gletschern-und-arktis-eis-gehts-blendend.html?utm_source=feedburner&utm_medium=email&utm_campaign=Feed%3A+Propagandafront+%28PROPAGANDAFRONT%29
[19] FAZ 15.11.2007; http://www.faz.net/aktuell/wissen/klima/karin-lochte-im-gespraech-natuerlich-kann-man-noch-viel-pessimistischer-sein-1488102.html

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Klima-Panik-Orchester spielt in der Antarktis

Das stets und gerne auf Katastrophen-Szenarien eingestellte PIK [1] ließ verlauten: "Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) halten es für möglich, dass das Klimasystem in der Westantarktis gekippt sein könnte, und das Eisschild unaufhaltsam abtauen wird."
Oder jüngst DER SPIEGEL [2] : "Die Bilanz der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA ist alarmierend: Seit 2002 hat das Larsen-B-Eisschelf in der Antarktis drei Viertel der Eisfläche verloren. Beobachtet hat dies der Satellit "Envisat". Schuld an der Schmelze ist die Erderwärmung."
Zunächst: Die Satelliten-Daten sind nicht anzuzweifeln.
Alles andere ist dann die beim Klima-Thema übliche Medien-Mischung von Halbwahrheiten, Weglassen von konträren Fakten, Fakten-Verdrehungen sowie emotional formulierter Angst- und Panik-Mache.
Bei dieser Art Verlautbarungen täte es einer sachlichen Information der Leser gut – insbesondere von naturwissenschaftlich weniger belesenen – , wenn auch folgende Aspekte ergänzend und komplettierend dargestellt würden :
(1)  Die AA-Halbinsel umfaßt kaum 1% der Fläche der Antarktis (in Folgendem: AA), ⇒ Abb.1
(2)  Die in [2] genannte Fläche von LARSEN-B und WILKINS liegt folglich flächenmäßig im Promille-Bereich der AA-Fläche (Abb.1).
 
Abb. 1: Eis-Schelfe Antarktis [3]
(3)   99% der gesamten AA-Region zeigt einen säkularen Kälte-Trend der Temperatur [4];
(4) Selbst der immer wieder behauptete Erwärmungs-Trend der AA-Halbinsel einschließlich LARSEN- und WILKINS-Schelf ist nach aktuellen Auswertungen [5] nicht zu finden:

"It’s The Claim “Antarctica Is Warming” That Is Disintegrating – And Not Much Else": …

This tradition of yearly alarms continues this year as well, this time from the European Space Agency (ESA), which appears in a report at Spiegel." …u.w.a.a.O.: "According to ESA, the blame for this is (man-made) global warming. After all, northern West Antarctica has warmed 2.5°C over the last 50 years." …u.w.a.a.O.: "Let’s take a look at the results from measurements taken at the Larsen Ice Shelf. We see immediately that the trend is relatively constant, if not slightly downward, since measurements began in 1985." (⇒ Abb.2)
 
Abb. 2 Temperature development Larsen Ice Shelf ; NASA GISS; nach [5]
Und weiter a.a.O. [5]: "However, the measurements at the Larsen Ice Shelf go back only to 1985, and the ESA press release expressly states a temperature development going back 50 years. So let’s look at the next stations closest to the Larsen Ice Shelf with sufficiently long measurement histories. They are (see charts below) Faraday (since 1944), Rothera Point (since 1946), Bernado O’Higgins (since 1963), Base Esperanz (since 1945) and Base Arturo P (since 1966). All these stations have one thing in common: A “warming of 2.5°C over the last 50 years” is nowhere to be found. And any warming that did occur, did so without exception before 1980. Taking this into account, attributing the break-up of the Larsen Ice Shelf to global warming is already quite adventurous, to put it mildly."
(5)   Die gesamte AA-Eisfläche einschließlich des Schelf-Eises zeigt zwar bezüglich der Veränderungen regional ein etwas differenziertes Verhalten, aber insgesamt wächst sie [4], vgl. auch Abbildungen 3-5 hier.

Abb. 3 Sea-Ice-Anomaly : No sign of melting here  [5]  

Abb. 4: See-Eis-Fläche Antarktis [6]
 
Abb. 5: See-Eis-Ausdehnung Antarktis [7]
(6)  Der Grund für das Abbrechen von Eis im Bereich von LARSEN-B + WILKINS ist keineswegs – wie z.B. im o.a. SPON-Artikel [2] behauptet – die "Erderwärmung", denn die gibt es in der AA nicht! Dazu heißt es in einer Übersicht  [4] :
"Nahezu die gesamte Antarktis ist innerhalb der vergangenen 30 Jahre kälter geworden. Die einzige wesentliche Ausnahme ist die Antarktische Halbinsel. Das hat meteorologische Gründe: Die AA-Halbinsel liegt in der Westwindzone der Südhemisphäre. Dieser südhemisphärische Westwind-Gürtel unterliegt stochastischen zyklischen Luftdruck-Schwankungen, wie auch alle anderen globalen Windsysteme. Daher wird analog zu den Schwankungen des Luftdruckgürtels in den gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel, der sogenannten Nord-Atlantischen Oszillation NAO, auch für die Südhalbkugel ein solcher Index berechnet: Die Ant-Arktische Oszillation AAO."
Und weiter a.a.O. [4] :
"Den Verlauf des AAO-Index 1948-2002 zeigt die Abb.3 [in 4] : Vor etwa 1980 gab es eine Dominanz von meridionalen Wetter-Lagen, während seitdem zonale Wetterlagen stark überwiegen. Das bedeutet eine Verstärkung der Westwind-Zirkulation und damit der Sturm-Aktivität. Gleichzeitig wird damit häufiger mildere Luft vom Pazifik gegen die AA-Halbinsel geführt. Somit führen Stürme mit milderer Luft vom Pazifik her an der AA-Halbinsel thermisch zu Eis-Schmelz-Prozessen und mit höheren Wellen mechanisch zu überdurchschnittlichem Abbrechen von Eis. Bekannt geworden sind dabei in jüngerer Zeit Eisabbrüche (Eisberge) beim Wilkins-Schelfeis an der Westküste der AA-Halbinsel.
Die Ursachen sind also meteorologischer Natur und haben mit irgend einer "Klima-Katastrophe" nichts zu tun."
Klaus-Eckart Puls, EIKE
Q u e l l e n
[1a]  Eisberg voraus; http://www.eike-klima-energie.eu/publikationen/klaus-puls-dipl-meteorologe/puls-publikation/eisberg-voraus-weltuntergang-auch/
[1]  http://www.pnn.de/campus/549280/
[2]  SPON: 10.04.2012, Satellit dokumentiert zehn Jahre Eisschmelze;
            http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,826669,00.html
[3]  WIKIPEDIA; http://de.wikipedia.org/wiki/Schelfeis
[4]   http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/klima-kaelte-trend-in-der-antarktis/
[5]  http://notrickszone.com/2012/04/12/its-the-claim-antarctica-is-warming-that-is-disintegrating-and-not-much-else/
[6]  http://nsidc.org/data/seaice_index/images/daily_images/S_timeseries.png
[7]  http://nsidc.org/data/seaice_index/images/daily_images/S_daily_extent_hires.png

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Wikinger wieder in Grönland? PIK lässt schon mal das Eis schmelzen!

Update:Neueste Satellitendaten (GRACE) widerlegen allesamt die Aussagen der PIK Forscher: 

GRACE-Mission: Himalaja-Gletscher schmelzen nicht ab (hier)

 Fortsetzung Text

Was steckt dahinter ? Wissenschaftler des PIK und der Universidad Complutense de Madrid haben die Reaktion des Eisschildes von Grönland auf Temperatur-Veränderungen modelliert [4]. Dabei kommen sie z.B. zu folgenden Kern-Aussagen:

" Here, using a fully coupled model, we show that this criterion systematically overestimates the temperature threshold and that the Greenland ice sheet is more sensitive to long-term climate change than previously thought. We estimate that the warming threshold leading to a monostable, essentially ice-free state is in the range of 0,8–3,2°C, with a best estimate of 1,6°C " … u.w.a.a.O.: "For 2,0°C regional summer warming, which is just above the deglaciation threshold in the representative case, complete melting of the GIS takes about 50.000 years. In contrast, with warming of 4,0°C, the ice sheet needs about 8.000 years to melt completely, and for warming of 8°C, 20% of the ice sheet melts in just 500 years and the entire ice sheet melts within about 2.000 years."

Bei all diesen Zahlen handelt es sich um die Szenarien eines Modells. Das alles kann man tun, muß man sogar tun, wenn das Ziel wissenschaftliche Erkenntnis-Findung ist. Offensichtlich werden aber hier weit darüber hinaus gehende politisierende und moralisierende Interessen verfolgt, denn wie sonst ist es zu erklären, daß es zum Schluß der Arbeit heißt [4], gewissermaßen als "wissenschaftliche Quintessenz": "Therefore, if anthropogenic CO2 emissions in the coming century drive the temperature considerably above the deglaciation threshold, irreversible total loss of the GIS will be difficult to avoid, ensuring continued substantial sea-level rise for millennia."

So wirkt es wieder einmal befremdlich, wie auch hier "wissenschaftlich suggestiv" für die Öffentlichkeit gearbeitet wird, offensichtlich mit dem medialen Ziel (vgl. Zitate w.o.), wieder einmal Klima-Panik zu verbreiten.

Und  d a s  ist gelungen [2]:

"Tritt das massive Schmelzen des Grönlandeises ein, könnte dies langfristig zu einem Anstieg des Meeresspiegels von mehreren Metern beitragen. ‚Damit würden wir das Leben vieler Generationen unwiderruflich verändern‘, sagte Rahmstorf, der zu den Leitautoren des 2007 veröffentlichten Vierten Sachstandsberichtes des UN-Weltklimarates (IPCC) gehört" ….

oder [3]: "Klimawandel – Grönland-Eis könnte komplett abschmelzen … Besiedelte Küstengebiete sind langfristig bedroht…".

Schließlich heißt es in der PIK-Presse-Mitteilung [1] suggestiv für eine Zukunft von Jahrtausenden: "Das Modell bewies dabei die Fähigkeit, sowohl die heute beobachtbare Eisbedeckung korrekt zu berechnen als auch ihre Entwicklung über die vergangenen Eiszeit-Zyklen hinweg. Deshalb wird der Simulation zugetraut, auch die Zukunft richtig abzuschätzen. All dies macht die neue Abschätzung verlässlicher als die vorherigen."

Damit wird wieder einmal der Eindruck vermittelt, der anthropogene CO2-Ausstoß führt unmittelbar und unausweichlich zur weiterer ungebremster Erwärmung, mit den genannten "katastrophalen Folgen" für Grönland-Eis und Meeres-Spiegel.

Mit keinem Wort wird auf die zahlreichen Unsicherheiten hingewiesen:

Es handelt sich um ein Modell  [4]; die Natur macht in aller Regel etwas anderes. Was sind – wie vorliegend – Modell-Spekulationen über die Jahrhunderte und gar Jahrtausende wert, wenn schon die aktuellen Trends eine ganz andere Sprache sprechen:

(1) Von keinem Modell prognostiziert: Die Erderwärmung stagniert seit 14 Jahren [5];

(2) Es gibt seit 14 Jahren keine Korrelation mehr von CO2 und Global-Temperatur;

(3) Diese Korrelation ist – in Vergangenheit und Zukunft – grundsätzlich und zunehmend umstritten [6], folglich gleichermaßen auch eine weitere Temperatur-Zunahme, wie in der Arbeit  [4] vorausgesetzt;

(4) Der Meeresspiegel-Anstieg zeigt seit Jahrhunderten und vor allem auch ganz aktuell keinerlei Beschleunigung, sondern eher das Gegenteil [7];

(5) …und das Absurdeste von alledem ist vielleicht das: In der Original-Arbeit [4] sowie in den Presse-Verlautbarungen wird mit Jahrtausenden herum-spekuliert, als handele es sich um die nahe Zukunft !

Bei alledem: Bei der Simulation des Grönland-Eises [4] handelt es sich um ein Modell. Modelle berechnen Szenarien, sind folglich keine Prognosen!  Sind schon Prognosen – z.B. zu Wirtschaft, Wetter, Sozial-Strukturen… – für politische, geschäftliche und private Entscheidungen nach wie vor mit erheblichen Unsicherheiten behaftet, so sind Modell-Szenarien für Entscheidungen zu weitreichenden Maßnahmen unbrauchbar.

Was von Modellen und deren Szenarien zu halten ist, das brachte jüngst die FAZ [8] unter der Rubrik ‚Natur und Wissenschaft‘ auf diesen Punkt: "Gut Ding will Weile haben, davon legt die Wissenschaft im Allgemeinen und die Klimaforschung im Besonderen gelegentlich Zeugnis ab. Vom August des Jahres 2008 ereilte uns neulich die erschütternde Nachricht … Dem verzweifelten Eisbär schmilzt der Boden unter den Füßen weg … Das Meereis galt deshalb klimatechnisch als akut gefährdet – als mögliches Kippelement…. Der Nordpol würde eisfrei…. Muss er aber nicht mehr. Denn aus Hamburg… wird uns jetzt nach Jahren der akribischen Klimamodellierung die Kunde von der "stabilisierenden Rückkoppelung" übermittelt. Die Modelle zeigen nun, so Jochem Marotzke, dass das Polarmeer die sommers aufgenommene Wärme durch die dünne Eisdecke im Winter wieder bereitwillig abgibt. Folge: Selbst nach einem total eisfreien Sommer schwimmt auf dem simulierten Meer drei Jahre später wieder frisches Eis ….. Das Eis hat Erholungs-Potential. Und so schwimmen die Klima-Modellierer weiter von einer Scholle der Einsicht zur nächsten – immer auf der Suche nach frischer Nahrung. Zu verhungern drohen sie dabei bislang nicht."

Eine andere wichtige Frage wird bei alledem offensichtlich vermieden: Wie kommt es, daß das Grönland-Eis in der jüngeren Klima-Geschichte nie weitreichend, geschweige denn völlig abschmolz,  o b w o h l  es selbst im Holozän über Jahrhunderte deutlich wärmer war als heute (Abbildung).

Von den alpinen Glaziologen [9] weiß man:

"Die aus Geländebefunden abgeleiteten Temperaturverhältnisse ergeben, dass in 65 % der letzten 10.000 Jahre die Sommerhalbjahre so warm oder wärmer waren als heute. Die aktuelle Temperaturentwicklung liegt im normalen Schwankungsbereich. Warmphasen dieser Art wurden bisher immer als ‚Klimaoptima‘ bezeichnet. Vielleicht sollt man diese Tatsachen bei der derzeitigen Klimadiskussion stärker in Rechnung stellen." Zu einem völligen Abschmelzen der Gletscher führte das weder in den Alpen noch in Grönland!

Schließlich darf noch erwähnt werden, daß nach den Milankovic`-Zyklen im Laufe der nächsten Jahrhunderte … Jahrtausende mit dem Beginn einer neue Eiszeit zu rechnen ist. Das ist genau  d e r  Zeitraum, in dem sich die o.a. Modell-Spekulationen hinsichtlich einer Grönland-Eis-Schmelze bewegen.

F a z i t :

Wieder einmal entsteht der Eindruck, daß ein im Grunde wissenschaftlich dienlicher Ansatz für die öffentliche Hysterie-Formung im Sinne teuerer CO2-Vermeidungs-Maßnahmen mißbraucht wird. Die Bevölkerung soll offensichtlich weiter mit Angst+Schrecken überzogen werden, damit Ökosteuern, Einschränkungen des Lebensstandards und steigende Strom-Preise eher akzeptiert werden.

Der ehemalige Fernseh-Meteorologe Wolfgang Thüne antwortete auf die Interview-Frage zu der neuen Grönland-Hypothese [10]: Grönland – ohne Eis … Was soll man davon halten?

"Nichts! Theoretisch kann man sich alles Mögliche ausdenken, dies in Formeln kleiden und berechnen, dass in exakt 1.900 Jahren der Weltuntergang eintreten wird. Dann würde die Menschheit um das Schauspiel ‚eisfreies Grönland‘ in 2.000 Jahren betrogen sein. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung erinnert mich an das griechische ‚Orakel von Delphi‘, aber auch an die ‚Offenbarung des Johannes‘, die Vision der Apokalypse mit ihren prophetischen Bildfolgen. Im Jahre 1033 sollte schon einmal die Welt untergehen und der Weltklimarat prophezeite noch 2007 den Klimakollaps für 2020. Mit ihren Supercomputern machen die Klimaforscher uns glauben, sie hätten die ‚Sieben Siegel‘ geöffnet und damit den ‚verborgenen Geschichtsplan Gottes‘ enthüllt. Alle charakteristischen Merkmale der Apokalypse, ob aus der Glaskugel gelesen oder mit dem Computer berechnet, findet man heute unter dem Namen ‚Science Fiction‘ wieder."

Klaus-Eckart Puls, EIKE

Q u e l l e n :

[1] http://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/gronlands-eismassen-konnten-komplett-schmelzen-bei-1-6-grad-globaler-erwarmung ; 11.03.2012

[2] http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article13916939/Groenlands-Eispanzer-droht-komplett-zu-schmelzen.html?print=truehttp://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article13916939/Groenlands-Eispanzer-droht-komplett-zu-schmelzen.html ; 12.03.2012

[3] http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,820702,00.html ; 12.03.2012

[4] A.Robinson, R.Calov and A.Ganopolski;  Multistability and critical thresholds of the Greenland ice sheet; NATURE CLIMATE CHANGE / ADVANCE ONLINE PUBLICATION, www.nature.com/natureclimatechange , © 2012 Macmillan Publishers Limited. All rights reserved.

[5] http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/g-l-o-b-a-l-c-o-o-l-i-n-g-wo-bleibt-die-erderwaermung/  ; 25.02.2012

[6] F.Vahrenholt & S.Lüning, Die Kalte Sonne, Hoffmann u. Campe, (2012)

[7] Der Meersspiegel steigt, seit 15000 Jahren; 14.03.2012,  http://www.kaltesonne.de/?p=1742

[8] FAZ, 9. Feb. 2011, Natur und Wissenschaft, Dünnes Eis

[9] G. Patzelt, Gletscherschwund und Vorzeitklima, Bergauf, 2 (2008), S. 34-35, Innsbruck

[10] Luxembg. Tageblatt,15. März 2012, Das Orakel von Delphi;  http://www.tageblatt.lu/nachrichten/story/-Orakel-von-Delphi–11105134




Extrem-Wetter-Hysterie … und kein Ende !? Oder neues aus der Anstalt!

Man muß genau hinschauen:

Es handelt sich (wieder mal) fast ausschließlich um Zukunfts-Projektionen,sgn. Modell-Szenarien, also noch nicht einmal um – "nur" unsichere – "Prognosen",   sondern um Modell-Spekulationen, die für Entscheidungen mit teueren Folgen für die Bevölkerung unbrauchbar sind !Die Realitäten sehen soundefined aus. oder undefinedso, oder undefinedso, oder undefinedso, oder undefinedso

Sogar IPCC und die Medien mußten im Dez. 2011 nach einem IPCC-Sonderbericht vor der Klima-Konferenz in Durban eingestehen, daß es weltweit keine signifikanten Trends zu mehr Extrem-Wetter undefinedgibt:

Dabei ist es so einfach: Alle IPCC-Berichte sind aus dem Internet frei herunterladbar (allerdings nur in englischer Sprache). Bereits im IPCC-Bericht des Jahres 2001 ist das umfangreiche Kapitel 2.7 "Has Climate Variability, or have Climate Extremes Changed"? dem Problem der Extremwetterzunahme gewidmet. Ergebnis: Nichts maßgebendes aufzufinden! Dann wieder in 2011 der IPCC-Bericht für Politiker mit exakt der gleichen Aussage (s. hierzu auch die EIKE-News vom 9.12.2011 mit dem Titel "Der aktuelle Extremwetterbericht – kommentiert von den Klimaforschern Judith Curry und Hans von Storch"). Das IPCC spricht stets nur von Zukunftsereignissen aus der Kristallkugel seiner "Klimamodelle". Die Verlässlichkeit dieser Kristallkugel ist dann wieder ein anderes Thema.

Aktuell wird die Münchner Rück zitiert (NZ 21.03.2012, S.8): 

"Die Daten in unserer Natur-Katastrophen-Datenbank zeigen ganz eindeutig:    Die Anzahl der wetterbedingten Naturkatastrophen in Deutschland hat sich seit 1970 mehr als    verdreifacht" und w.a.a.O.: "Ohne den Klimawandel sei dies "vermutlich" nicht zu erklären…".    

Interessant dabei, daß die NZ das Wort "vermutlich" in Anführungs-Strichelchen setzt. Aus gutem Grund, denn bei genauerem Hinsehen weist auch die Münchener Rück selbst immer wieder darauf hin – wie auch andere Rück-Versicherer  – daß die eigentlichen Ursachen steigender Schäden ganz woanders zu finden sind, nämlich in den sich verändernden "sozio-ökonomischen" Randbedingungen :

"… der Hauptgrund für die markant steigenden Schadensummen durch Naturkatastrophen (ist) in den sozio-ökonomischen Bedingungen (Wertekonzentration und Besiedlung exponierter Regionen, Bevölkerungszunahme, höhere Schadenanfälligkeit) zu suchen."(Quelle: Münchener Rückversicherung, T. Grimm, "Starke Zunahme der Schäden durch Hurrikane"; in: WETTERmagazin 04/2006, Extremwetter-Kongreß HH, S.31).

Dazu ausführliche Begründungen und Zitate  undefinedh i e r:

Ob MünchnerRück, SWISS-Re oder andere … bei genauem Hinsehen bleibt bei den steigenden Schädenfür die "Klima-Katastrophe" nicht viel übrig:

Übrigens  –  bezüglich einer angeblich "verdreifachten Anzahl der wetterbedingten Naturkatastrophen" argumentiert die MünchnerRück offensichtlich gegen ihre eigenen Statistiken, zumindest gegen diejenigen, die sie noch im Vorjahr selber publiziert hat:

 

Wie schreibt doch der bekannte Klima-Forscher Hans von Storch ganz richtig:

“Ein recht bekanntes Bild zeigt die Abb.3 (Anm.: in der Quelle), in der die zunehmenden Schadenskosten aufgrund extremer Wetterereignisse dargestellt werden. Der größte Anteil steht mit Stürmen in Verbindung. Beim ersten Betrachten könnte man versucht sein, die Abbildung als Beweis zu akzeptieren, daß es immer häufigere oder heftigere extreme Wetterlagen gäbe.  Aber dieses ist nicht der Fall … Ein unverändertes Sturmklima geht einher mit deutlich höheren Schäden als früher. Abb.3 ist also zuallererst eine Darstellung des zunehmenden Wohlstandes … derartige Diagramme stammen aus der Versicherungsindustrie, die natürlich keine Einwände gegen den Eindruck eines erhöhten Wetterrisikos haben kann, verbessert dies doch die Marksituation.“

(Quelle: Prof. Dr. Hans von Storch, Veränderliches Küstenklima, Mitt. OVR 61, 6 (2006), S.227-240, vgl. auch Abb.3, S. 239.

KE Puls EIKE

Dazu passend die jüngste Pressemitteilung aus dem Potsdam Institut für Klimaforschungsfolgen PIK:

Neues aus der Anstalt :

Pressemitteilung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) 23.03.2012

SPERRFRIST bis einschließlich 25. März, 19.00 Uhr
Wetterrekorde als Folge des Klimawandels: Ein Spiel mit gezinkten Würfeln

Das vergangene Jahrzehnt war eines nie dagewesener Wetterextreme. Dass diese Häufung nicht einfach nur Zufall ist, belegen jetzt Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Aus den vielen einzelnen Ereignissen fügt sich ein Bild zusammen. Zumindest bei extremen Regenfällen und extremen Hitzewellen ist der Zusammenhang mit der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung deutlich, so zeigen die Wissenschaftler in ihrer Analyse des Forschungsstands in der Fachzeitschrift Nature Climate Change. Weniger klar ist dagegen der Zusammenhang bei Stürmen, trotz der beobachteten Zunahme der Stärke von Hurricans.

Allein 2011 gab es in den USA 14 Wetterextreme, von denen jedes Kosten in Höhe von mehr als einer Milliarde Dollar verursachte – in mehreren Bundesstaaten waren die Monate Januar bis Oktober die nassesten, die dort jemals gemessen wurden. Aber auch in Japan gab es Rekord-Regenfälle, und im Becken des chinesischen Jangtse-Flusses Rekord-Trockenheit. Ähnlich in den Jahren zuvor. 2010 erlebte Westrussland den heißesten Sommer seit Jahrhunderten, und Pakistan und Australien Spitzenwerte bei den Niederschlägen. 2003 war in Europa der heißeste Sommer seit mindestens einem halben Jahrtausend. Und 2002 fiel auf die Wetterstation von Zinnwald-Georgenfeld im Erzgebirge an einem Tag mehr Regen als in Deutschland je zuvor gemessen wurde – hierauf folgte die Jahrhundertflut der Elbe.

„Die Frage ist, ob diese Wetterextreme Zufall oder eine Folge des Klimawandels sind“, sagt Dim Coumou, Haupt-Autor des Artikels. „Im Einzelfalls lässt sich die Erderwärmung als Ursache meist nicht dingfest machen – in der Summe aber wird der Zusammenhang mit dem Klimawandel deutlich.“ Dies hat seine Untersuchung von Daten und Studien ergeben.  „Das Ganze ist keine Frage von Ja oder Nein, sondern eine Frage von Wahrscheinlichkeiten“, erklärt Coumou. Die Häufung von Wetterrekorden, sagt er, ist nicht mehr normal.

„Es ist wie ein Spiel mit gezinkten Würfeln“, so Coumou. „Eine Sechs kann es auch so ab und zu mal geben, und man weiß nie, wann das passiert. Aber jetzt gibt es viel öfter die Sechs. Weil wir den Würfel verändert haben.“ Die vergangene Woche illustriert dies: In Nordamerika wurden allein zwischen dem 13. und 19. März an mehr als eintausend Orten historische Wärmerekorde übertroffen.

Dabei stützen die Forscher ihre Analyse auf gleich drei Pfeiler: elementare Physik, statistische Analyse und Computersimulationen. Bereits grundlegende physikalische Prinzipien legen nahe, dass die Erwärmung der Atmosphäre zu mehr Extremen führt. So kann warme Luft mehr Feuchtigkeit halten ( aufsteigende IR-Wärme entzieht der Luft die Feuchtigkeit sehen Sie Miskolczi-Diagramm = Verdoppelung des C02-Gehaltes ergibt eine Annahme der Feuchtigkeit um 3% (HHüne) ), bis diese plötzlich abregnet. Zweitens ließen sich statistisch in den Temperatur- und Niederschlagsdaten klare Trends finden, wie die Forscher erklären. Und drittens bestätigen auch detaillierte Computersimulationen den Zusammenhang zwischen Erwärmung und Rekorden bei Temperatur und Niederschlag.

Tropenstürme – je nach Region Taifune oder Hurricans genannt – sollten bei wärmeren Wassertemperaturen zwar stärker werden, aber nicht häufiger, so der Stand des Wissens. Im abgelaufenen Jahrzehnt sind mehrere Rekordstürme aufgetreten, beispielsweise Hurrican Wilma 2004. Allerdings sind die Zusammenhänge komplex und teils noch nicht entschlüsselt. Die beobachtete starke Zunahme der Intensität von Tropenstürmen im Nordatlantik 1980 bis 2005 etwa könnte neben der globalen Erwärmung auch eine Abkühlung der obersten Luftschichten als Ursache haben. Zudem sind die historischen Daten teilweise nicht genau genug.

Kälte-Extreme nehmen mit der globalen Erwärmung insgesamt ab, fanden die Forscher. Allerdings gleiche dies nicht die Zunahme der anderen Extreme aus. 

„Einzelne Wetterextreme haben oft mit regionalen Prozessen zu tun, wie einem blockierten Hochdruckgebiet oder natürlichen Phänomenen wie El Niño“, sagt Stefan Rahmstorf, Ko-Autor des Artikels und Leiter des Forschungsbereichs Erdsystemanalyse des PIK. „Das sind komplexe Prozesse, die weiter erforscht werden. Aber diese Prozesse entfalten sich jetzt vor dem Hintergrund einer globalen Klimaerwärmung. Und die kann dann aus einem Extremereignis ein nie zuvor beobachtetes Rekordereignis machen.“
Artikel: Coumou, D., Rahmstorf, S. (2012): A Decade of Weather Extremes. Nature Climate Change [DOI: 10.1038/NCLIMATE1452]

Weblink zum Artikel, wenn er veröffentlicht ist:http://dx.doi.org/10.1038/NCLIMATE1452  

Und noch etwas aus dem Tollhaus: 

Meteorologen erklären 2011 zum wärmsten La-Niña-Jahr

Auszug (kompletter Link hier):

Die Messungen zeigten, dass "der Klimawandel jetzt stattfindet und nicht eine Gefahr in irgendeiner fernen Zukunft ist", sagte WMO-Generalsekretär Michel Jarraud. "Die Welt erwärmt sich aufgrund menschlicher Aktivitäten und das hat weitreichende und potentiell nicht rückgängig zu machende Auswirkungen auf unsere Erde, die Atmosphäre und die Ozeane", sagte er.




Golfstrom im Visier der Klima-Alarmisten!

Seit einiger Zeit kann man Schlagzeilen dieser Art lesen [4]: "Forscher warnen – Der Golfstrom läuft heiß", dagegen aber auch [5]: "Golfstrom ist stabil" und [6] "Kein Trend bei der Meeresströmung an der Grönland-Schottland-Schwelle".

Der Golfstrom 

Das weiß jeder: Die warme Meeres-Strömung namens Golfstrom transportiert große Mengen warmen Wassers von West nach Ost über den Nordatlantik und sorgt an den Westküsten Europas zwischen etwa 50 und 70 Grad nördlicher Breite ganzjährig für ein mildes Klima. Diese Wohltat der Natur begreift man erst, wenn man in der genannten geographischen Breite über den Atlantik an die Ostküste des nordamerikanische  Kontinents schaut. Dort bestimmt der Antagonist des Golfstroms Wetter und Klima, nämlich der aus der eisigen Baffin-Bay nach Süden strömende kalte Labrador-Strom. So hat St. Jones an der Ostküste von Neufundland in 47°N ein Jahresmittel von 5°C, dagegen haben am Westeingang des Englischen Kanals die Orte Brest auf 48°N und Plymouth auf 50°N ein Jahresmittel von jeweils 11°C ! Das sind Wetter- und Klima-Welten in einer anderen Liga!

Wer von den historischen Seefahrern diese quer über den Atlantik reichende Meeres-Strömung als erster bemerkt hat, wird im Dunkel der Geschichte verborgen bleiben. Fest steht soviel [7]: "1513 entdeckte der spanische Seefahrer Ponce de Leon vor der Küste Floridas eine starke Strömung, die seinen Schiffen das Vorwärtskommen nach Westen erheblich erschwerte. Später wurde diese Strömung als Golfstrom bezeichnet, weil ein großer Teil der Strömung aus dem Golf von Mexiko stammt."

Zur Namensgebung findet man [8] : "Der Name Golfstrom wurde von Benjamin Franklin geprägt und bezieht sich auf den Golf von Mexiko. Früher wurde er auch "Floridastrom“ genannt, auf den Karten des 16. und 17. Jahrhunderts heißt er Canal de Bahama."

Die erste systematische Erfassung und Untersuchung von Meeres-Strömungen, also auch des Golf-Stromes, wurde auf Veranlassung des US-Amerikanischen Seefahrers und Wissenschaftlers Matthew Fontaine Maury (1806-1873) veranlasst [9]: "Maury war Initiator und Organisator der Golfstromforschung, durch die wichtige technische Entwicklungen angestoßen wurden. Diese wurden speziell durch Probleme sowohl bei der Erfassung der Wassertiefe und die Beschaffung von guten Bodenproben als auch durch die Messung der Wassertemperatur als Funktion der Tiefe ausgelöst."

Was treibt die Meeres-Ströme ?

Die Planetarischen Windsysteme sind Ursache und Antrieb der weltweiten Meeres-Ströme (Abb.1).

 

Abbildung 1

Planetarische Windsysteme

Wie die Abbildungen 1 und 2 veranschaulichen, sind die Passate und die West-Wind-Gürtel dabei von herausragender Bedeutung. Die Zusammenhänge sind unübersehbar.

 

Abbildung 2

Meeres-Ströme, Schema

Auf dem Nord-Atlantik entsteht durch stetigen Nordostpassat die Meeresströmung  "Nördliche Passat-Drift" (Abb.3). Dieser Meeres-Strom wird durch die in Strömungsrichtung nach rechts ablenkende Kraft der Erdrotation, die so genannte Coriolis-Kraft, zunächst in eine nach Westen und dann mehr und mehr nach Nordwesten und Norden gerichtete Strömung umgelenkt. Zusätzlich trägt dazu die Küsten-Konfiguration Mittel- und Nordamerikas bei, wie die Abb.3 veranschaulicht. Eine bedeutsame Rolle spielt dabei auch der Golf von Mexiko, letztlich sogar als Namensgeber. Bei 40° Nord – also östlich von New York – hat der Golfstrom eine Strömungs-Geschwindigkeit von 5 km/h. Das ist für einen Meeresstrom gewaltig, die Seefahrer müssen damit seit eh und je zurecht kommen.

Abbildung 3

Entstehung und Verlauf des Golf-Stromes

Meeres-Ströme: "Flüsse" im Meer ?

Nein  –  ganz und gar nicht. Denn es gibt weder Ufer noch sonstige Begrenzungen, abgesehen von Küsten natürlich. So passiert auch bei den Meeres-Strömen das, was wir von jeglicher strömender, fließender Materie auf der Erde kennen: Infolge von Reibungen, physikalischen Instabilitäten, Temperatur- und Dichte-Unterschieden, Corioliskraft sowie auch Wetterlagen (Stürme) bilden sich Wirbel in verschienen Größenordnungen. Die Natur arbeitet in Wirbeln, fast überall, insbesondere auch in der Atmosphäre. Wirbel transportieren Masse und Energie. Natürlich entstehen bei Meeres-Strömen durch Wind und Wellen auch vertikale Wirbel, im Wesentlichen in den oberen Dekametern. Die Wirbel an der Meeres-Oberfläche sind seit etwa 20 Jahren in den Infrarot-Aufnahmen der Satelliten erkennbar, auch beim Golfstrom – Abb.4.

Abbildung 4

Infrarot-Bild des Golf-Stromes [10]

Aus vielen solcher IR-Aufnahmen kann man dann ein detailliertes Schema modellieren, wie in der Abb. 5 dargestellt [11].

Abbildung 5

Modell-Bild des Golf-Stromes [11]

In den Abbildungen 3 und 5 ist erkennbar, daß der Golfstrom nach dem Einschwenken in die gemäßigten Breiten nun von den Stürmen des Westwind-Gürtels in östlicher Richtung weiter getrieben wird. Dabei fächert der Golfstrom auf (èAbb. 3). Der Hauptstrom geht an Irland, Schottland und Skandinavien vorbei bis in Barents-See, und sorgt entlang seiner Bahn ganzjährig für eisfreie Häfen. Ein kräftiger Seitenarm schwenkt in die Biskaya und den Englischen Kanal. Ein anderer Arm zweigt ab in die Irminger See, und zum Teil sogar weiter zwischen Grönland und Island hindurch nach Norden.

Die thermo-haline Zirkulation

Der Golfstrom verliert auf seinem Weg durch die Subtropen und die gemäßigten Breiten Wasser und Wärme durch Verdunstung. Hinzu kommt ein Verlust von fühlbarer Wärme an die immer kälter werdende Luft, je weiter der Golfstrom nach Norden kommt. Infolge von Verdunstung und Temperatur-Abfall steigt die Salz-Konzentration, das Wasser wird dichter und  –  bezogen auf die Volumen-Einheit  –  damit auch "schwerer". So beginnt in höheren Breiten ein Absinken des Golf-Oberflächen-Wassers. Das hat eine masse-ausgleichende Gegenströmung zu Folge: Kaltes Tiefenwasser strömt aus nördlichen Breiten nach Süden. Damit gibt es also  – zusätzlich zu den o.a. Windsystemen (Abb. 1)  – für das System der Meeres-Strömungen mit dieser thermo-halinen Zirkulation einen weiteren Antrieb, der wie eine "Umwälzpumpe" wirkt.

AGW: Kollabiert der Golfstrom ?

Im Zusammenhang mit der seit etwa 150 Jahren gemessenen mäßigen Erderwärmung von einem Dreiviertel Grad werden nun immer wieder Horror-Meldungen durch die Medien gejagt – z.B. derart, daß es zu einem Kollaps des Golfstromes und damit zu einer "Europäischen Eiszeit" kommen könne.

Dabei werden häufig zunächst drei Aspekte außer Acht gelassen:

(1)       Schwingungen und Veränderungen (auch) des Golfstroms gehören zur Normalität der globalen Zirkulationen;

(2)       Selbst in den Warmzeiten unserer aktuellen Klima-Periode (Holozän) hat es keine solche Kollapse gegeben, obwohl z.B. die Temperaturen während der Optima des Holozäns (4000-8000 vor heute), der Römer (um 2000 v.h.) und des Mittelalters (um 1000 v.h.) phasenweise höher lagen als heute;

(3)       Es gibt zwar auch in den letzte Jahrzehnten "Pendelungen" im Golfstroms bezüglich Strömungs- und Temperatur-Änderungen, aber keinerlei Anzeichen für dramatische Veränderungen oder gar Umbrüche.

So ließ jüngst das MPI Hamburg zu (1) verlauten [12] :

"Doch was die Forscher noch gar nicht so lange wissen: Die Zirkulation schwankt. Sie variiert mit den Jahren und kann mal schwächer, dann wieder stärker ausfallen."

Bei den Diskussionen zum Golfstrom sollte man  –  zumindest im Ansatz  –  zwei Aspekte unterscheiden:

(A)      Änderungen der Strömung in Intensität und Richtung, als ggf. signifikante Abweichungen von normalen säkularen Schwingungen;

(B)      Temperatur-Änderungen, ebenfalls unter dem Gesichtspunkt extremer Veränderungen gegenüber normaler säkularer Fluktuation.

Zu alledem gibt es eine Menge Literatur, mit z.T. widersprüchlichen Aussagen.

Intensität und Richtung

Seit 1996 beobachten und untersuchen Forschungs-Institute aus Kiel [13] in einem umfangreichen Projekt den Golfstrom: "Nahezu alle Klimamodelle zeigen, dass sich der Golfstrom in Zukunft abschwächen wird und einige unserer ausländischen Kollegen meinten, erste Anzeichen dafür in Messdaten erkennen zu können … Dies konnte aber in den von uns durchgeführten Langzeitbeobachtungen nicht bestätigt werden“. Und weiter heißt es in diesem Forschungsbericht: "Selbst wenn sich die Vorhersagen der Klimamodelle bestätigen sollten, werden wir hier in Europa nicht über kurz oder lang in eine Eiszeit rutschen … Bestenfalls wird die zu erwartende Klimaerwärmung in Nordeuropa etwas moderater ausfallen".

Für die Seegebiete vor Neufundland, in dem Golf- und Labrador-Strom aufeinander treffen, gibt es ebenfalls Ernüchterung: "Anders als erwartet zeigten die Strömungsmessungen am Ausgang der Labradorsee zwar große Schwankungen über Zeiträume von Wochen und Monaten, aber bislang keine dramatischen langfristigen Trends, die auf eine Abnahme der Golfstromzirkulation hindeuten würden."

Sogar in den katastrophilen Medien [5] steht dann manchmal Sachliches:

"Entgegen Befürchtungen von Klimaexperten ist der Golfstrom in den vergangenen Jahren nicht schwächer geworden. Seit 1995 habe die warme Meeresströmung, die für das Klima in Europa von großer Bedeutung ist, keinerlei Anzeichen einer Verlangsamung gezeigt, berichtet der NASA-Ozeanograf Josh Willis in der Fachzeitschrift ‚Geophysical Research Letters‘. Seine Studie stützt sich auf  Satellitenbilder und Messdaten von mehr als 3000 Forschungs-Bojen, die unter anderem Informationen über Temperatur und Salzgehalt lieferten. Die Fließgeschwindigkeit des Golfstroms habe sich demnach sogar leicht erhöht, was einem natürlichen  Zyklus entspreche. Klimaforscher hatten indes vorhergesagt, daß  die globale Erwärmung und das mit ihr einher gehende Abschmelzen polarer  Gletscher viel Süßwasser in den Atlantik spülen würde. Dadurch könnte, so ihre Befürchtung, der Golfstrom abgeschwächt werden."

Von Grönland über Island bis nach Schottland erstreckt sich am Meeresboden ein Höhenrücken – die Grönland-Schottland-Schwelle. Diese wirkt hemmend für den Wasser-Austausch, folglich auch bei Meeres-Strömen. Wenn der kalte nördliche Tiefenstrom sich in diesem Bereich verändert, so kann sich das auch auf den in oberen Atlantik-Schichten nach Norden fließenden Golfstrom auswirken, wegen einer abschwächenden themo-halinen Zirkulation (vgl.w.o.). Das wurde bereits 1973 in einer großen internationalen Forschungs-Expedition untersucht [14], und die Ergebnisse bis heute immer wieder überprüft [6]: "Kein Trend bei der Meeresströmung an der Grönland-Schotland-Schwelle : … Im Nordatlantik fließt warmes Wasser in den Arktisraum, sinkt dort durch Abkühlung ab, und gelangt als Tiefenwasser wieder nach Süden. Bisher wird vermutet, daß sich zukünftig diese Zirkulation durch den Klimawandel abschwächen kann. Messungen und Modellrechnungen einer neuen Studie lassen aber zumindest lokal für die Tiefenwasser-Strömung in der Nähe der Faröer-Inseln keinen Trend seit 60 Jahren feststellen."

Bleibt festzuhalten:

In den letzten 60 Jahren keine signifikanten Änderungen, kein Klima-Trend!

Golfstrom-Prognose möglich ?

Neuerdings gibt es Ansätze, den Golfstrom zu modellieren [12] : "Nun präsentieren Hamburger Klimaforscher im Fachmagazin "Science" ein Verfahren, mit dem sich die Schwankungen des Golfstroms treffsicher prognostizieren lassen."

Bei den Untersuchungen dazu gab es offensichtlich Erkenntnisse, die den ganzen Golfstrom-Alarmismus der letzten Jahre widerlegen: "Bis 2014 bleiben Atlantikzirkulation und Golfstrom weitgehend konstant und ändern sich kaum." …. "Eine durchaus beruhigende Nachricht. Denn im Frühjahr 2010 hatte es so ausgesehen, als würde die Zirkulation nachlassen. Manche werteten das schon als Zeichen einer dauerhaften Abschwächung oder gar eines Versiegens des Golfstroms, und zwar als mögliche Folge des Klimawandels. Doch heute ist klar: Das Nachlassen der Zirkulation vor zwei Jahren war nichts anderes als ein Intermezzo, hervorgerufen durch kurzzeitige Störungen in der Atmosphäre."

Ist nun eine Vorhersage des Golfstrom-Verhaltens möglich? Bezüglich des komplizierten Zusammenspiels zwischen Golfstrom, atmosphärischer Zirkulation, Wechselwirkungen mit anderen Meeres-Strömen sowie mit der themo-halinen Zirkulation gilt das, was auch für das ganze Klima-System gilt: Es handelt sich um ein nicht-lineares, überwiegend stochastischen System [15], daher sind Zweifel an einer realistischen Modellierbarkeit und gar Vorhersagbarkeit angebracht. Zumindest das Versagen der Klima-Modelle hinsichtlich der stagnierenden bzw. leicht zurück gehenden Temperaturen der letzten 14 Jahre gestatten auch bezüglich einer Vorhersagbarkeit des Golfstrom-Verhaltens erhebliche Zweifel. Unter all diesen Aspekten mutet die o.a. Aussage [12] über "… ein Verfahren, mit dem sich die Schwankungen des Golfstroms treffsicher prognostizieren lassen" … recht vermessen an. Aber auch hier gilt für Gegenwart und Zukunft: Die Natur schreibt die Wahrheit, und die sieht meist ganz anders aus, als die Ergebnisse der Modell-Szenarien!

Temperaturen des Golfstromes

Die Temperaturen des Oberflächenwassers sinken auf dem langen Weg des Golfstromes von etwa 30°C in den Subtropen bis auf Werte nahe Null in den hohen Breiten ab.

Nun gab es jüngst dramatische Meldungen [16]: "Der Golfstrom dreht Europas Fernheizung auf!", wozu u.a. ausgeführt wurde: Ein "internationales Forscherteam … kommt im Fachmagazin ‚Nature Climate Change‚ zu dem Schluss, dass sich der Golf- beziehungsweise Nordatlantikstrom im Verlauf eines Jahrhunderts doppelt bis dreifach stärker erwärmt hat als der Rest des Atlantiks und die Weltmeere insgesamt. Während der Atlantik an der Oberfläche um 0,9 Grad Celsius zulegte und die Ozeane weltweit um 0,6 Grad, erwärmte sich der Golfstrom um 1,8 Grad."

AGW-Klima-Katastrophe ? Nicht unbedingt, denn (a.a.O.): "Noch ist nicht definitiv geklärt, was Auslöser der Erwärmung ist."

Mehr noch: Noch ist auch nicht geklärt, ob diese Erwärmungs-Meldungen überhaupt signifikant und bewiesen sind, denn z.B. die Messungen des ARGO-Bojen-Systems zeigen das nicht (vgl.w.u.).

Dennoch Alarm (a.a.O.): "Die thermohaline Zirkulation könnte im Extremfall ganz zum Stillstand kommen", …aber zugleich wieder Entwarnung:  "In diesem Jahrhundert wird dies allerdings kaum passieren".

Und dann wird  – ausnahmsweise  –  auch mal darauf hingewiesen, daß weder die Forscher noch die Modelle irgend etwas im Griff haben (a.a.O.): "An diesem Punkt sehen sich die Forscher mit einer verzwickten Situation konfrontiert. Was überwiegt: die gerade entdeckten überproportional steigenden Temperaturen des Golfstroms, die dem Norden mehr Wärme bringen? Oder dessen Stocken, was Europas Fernheizung drosselt? Die Forscher wissen es noch nicht."

Schließlich wird für die ganz Ängstlichen sogar noch eine kleine Beruhigungspille verabreicht [16]: "Keineswegs würde das Stocken des Nordatlantikstroms also bedeuten, dass sich die Nordhemisphäre plötzlich dramatisch abkühlt".

Fazit: Vielleicht rettet AGW uns Europäer doch noch vor der Kälte-Starre ?

Wie dem auch sei  –  einer Nachprüfung halten die angeblich dramatischen Anstiege von Golfstrom-Temperaturen nicht stand, denn umfangreiche und langfristige Messungen der Temperaturen der Weltmeere u.a. auch mit dem Bojen-System ARGO finden nichts dergleichen:

Meeres-Temperaturen

Alarmistische Behauptungen, die Meere würden sich dramatisch erwärmen, werden durch Messungen widerlegt.

Zum Beispiel: Seit 1999 gibt es ein globales Netz von mittlerweile 3000 Bojen, die durch Auf- und Absteigen in den oberen 2000 Metern die Meeres-Temperaturen messen : ARGO.

 

Abb. 6

Das Bojen-System ARGO

Auswertungen von ARGO ergaben zum Beispiel [17]:

"Die ARGO-Bojen haben die AGW-Alarmisten enttäuscht, weil sie keinerlei Anzeichen für einen bevorstehenden Klimawandel gefunden haben. Wie Dr. Josh Willis, der für das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA arbeitet, in einem Interview mit National Public Radio bemerkte: Es gab eine ganz schwache Abkühlung …. aber das ist nicht wirklich signifikant.”

Eine Übersicht zu den zeitlichen Verläufen von Meeres-Temperaturen auf den Ozeanen geben die Abbildungen 7 bis 13 :

Abb. 7 [18]

Wasser-Temperaturen (SST) ARGO ; 2003-2008;

Fluktuationen, aber kein Trend.

 

Abb. 8 [19]

Wasser-Temperaturen ARGO (10 – 1500 Meter Tiefe); 2005-2011;

Fluktuationen im Bereich von Hundertstel(!) Graden, aber kein Trend.

 

Abb. 9

Wasser-Temperaturen östlich vor New York (1984-2010);

Die erheblichen Temperatur-Schwankungen zwischen 27°C im Sommer

und 5°C im Winter lassen erkennen, daß diese Meßboje im

mäandernden Bereich zwischen Golf- und Labrador-Strom liegt (è Abb.3);

Fluktuationen, aber kein Trend.

 

Abb. 10

Wasser-Temperaturen im Pazifik (Hawaii-Inseln);

1984 – 2010; Fluktuationen, aber kein Trend.

 

Abb. 11

Trends von CO2, Sea-Level und Meeres-Temperaturen (1993-2009)

(Hinweis-Pfeile eingefügt)

Auch in der Fram-Sraße zwischen Grönland und Spitzbergen ist kein Erwärmungs-Trend erkennbar, obwohl die Arktis sich angeblich dramatisch erwärmt :

Abb. 12

Meeres-Temperaturen (0 – 500 Meter Tiefe) in der Fram-Straße

zwischen Grönland und Neufundland; 1997-2010.

 

Abb. 13

Meeres-Temperaturen in den oberen 300 Metern;

Pazifik 130°E – 80°W; 1979-2011;

Fluktuationen, aber kein Trend.

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F a z i t

Als Fazit genügt hier die Einschätzung zweier Fach-Institute, welche die Golf-Strom-Debatte kurz+knapp auf den Punkt bringen:

(1) Das Max-Planck-Institut in Hamburg: [20]

"Kann die globale Erwärmung zum Abriss des Golfstroms führen? Kann dies eine neue Eiszeit hervorrufen? Die kurze Antwort ist: Nein. Einen Golfstrom wird es immer geben, solange der Atlantik von Kontinenten umgeben ist, sich die Erde dreht und die Passat- und Westwinde wehen. Der Golfstrom kann also nicht abreißen. Ebensowenig kann die menschengemachte globale Erwärmung eine globale Abkühlung, vergleichbar mit der letzten Eiszeit, nach sich ziehen."

(2) Der Deutsche Wetterdienst: [21]

"Über eine Abschwächung des Golfstromes bei weiter zunehmender globaler Erwärmung wird immer wieder spekuliert. Bisher liegen jedoch keine verläßlichen Messungen über eine Abschwächung vor. Vorübergehende Schwankungen sind normal."

Klaus-Eckart Puls EIKE

Q u e l l e n :

[1]       http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/g-l-o-b-a-l-c-o-o-l-i-n-g-wo-bleibt-die-erderwaermung/  ; 25.02.2012 

[2]       (a) http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/aktuell-zur-durban-un-klimakonferenz-neuer-ipcc-bericht-zunahme-von-extremwetterlagen/  ; 23.11.2011

(b) http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/presseschau-zum-ipcc-extremwetterbericht-mehr-extremwetter-fehlanzeige/ 09.12.2011

[3]       http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/falscher-pik-alarm-beim-meeres-spiegel-neue-satelliten-daten-zeigen-keinen-grund-fuer-alarmismus/ 16.07.2011

[4]       http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article13840350/Forscher-warnen-Der-Golfstrom-laeuft-heiss.html  ; 29.01.2012

[5]       DIE WELT: Wissenschaft/Umwelt, 03.04.2010

[6]       Naturwissenschaftliche Rundschau, Heft 2 (2009), Seite 82-83

[7]       http://www.google.com/imghp

[8]       http://de.wikipedia.org/wiki/Golfstrom#Entstehung

[9]       R. A. Krause, Matthew Fontaine Maury, Pathfinder of the Seas, Deutsches Schiffahrtsarchiv, 32 (2009), Oceanum Verlag

[10]     http://www.revelation-of-silence.com/upload/golfstrom.jpg

[11]     http://www.ifm-geomar.de/index.php?id=3583

[12]     http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1646447/

Deutschlandfunk, Forschung aktuell : Stabile Wärmepumpe, 6. Januar 2012

[13]     http://www.ifm-geomar.de/index.php?id=3583 ; 16.11.2010

PULS, K.E.; MEINCKE, J.: General Atmospheric Circulation and Weather Conditions in

the Greenland-Scotland-Area for August and September 1973, "Overflow ’73" – Expedition

Contribution No.17, Ber.Inst.f.Meeresk.Univ.Kiel, Nr.14 (1975), 24 S.

[14]      PULS, K.E.; MEINCKE, J.: General Atmospheric Circulation and Weather Conditions in the Greenland-Scotland-Area for August and September 1973, "Overflow ’73" – Expedition Contribution No.17, Ber.Inst.f.Meeresk.Univ.Kiel, Nr.14 (1975), 24 S.

[15]     IPCC, 3. Ass.Rep., 2001, Sect. 14.2.2.2,  S. 774

[16]     DIE WELT, 01.02.2012; http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article13845405/Der-Golfstrom-dreht-Europas-Fernheizung-auf.html?wtmc=Newsletter.NL_Weltbewegt

[17]     http://www.klimaskeptiker.info/index.php?seite=einzelmeldung.php?nachrichtid=407 ; 26.03.2008

[18]     http://www.klimaskeptiker.info/index.php?seite=einzelmeldung.php?nachrichtid=1504 ; 16.01.2012

[19]     http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/mr-spock-uebernehmen-sie-ueber-die-bearbeitung-der-daten-der-argo-bojen/  ; 16.01.2012

[20]     MPI Hamburg; http://www.mpimet.mpg.de/aktuelles/presse/faq-haeufig-gestellte-fragen/kann-die-globale-erwaermung-zum-abriss-des-golfstroms-fuehren-kann-dies-eine-neue-eiszeit-hervorrufen.html, August 2011

[21]     DWD, Gerhard Müller-Westermeier, Leiter DWD-Abt. "Nationale Klima-Überwachung": "Wetter ist nun mal chaotisch", Sächs.Zeitg., 01.02.2011, S.5

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