Folge der Energiewende: 1 Million Menschen ohne Strom.

In 85%  dieser Fälle wurde eine schnelle Lösung gefunden, meist übernahm das Amt die Kosten in Form eines Kredites, der über ein Jahr abgestottert werden muss. Dazu kommen die Kosten des Wiederanschlusses. Nun könnte man meinen, es handele sich um Menschen, denen andere Sachen wichtiger sind, als Stromrechnungen zu bezahlen. Sicher gibt es da einige, aber dem größten Teil tut man vermutlich Unrecht: In Essen z.B. lebt eine sehr große Zahl der ALG2 (Hartz IV) – Empfänger unter 65 Jahren bundesweit – 19%.  Und unter 18 Jahren – 30%. (Da alle Bildungspolitiker sagen, dass, wer in Hartz IV groß wird, in Hartz IV verbleibt, sind das in 18 Jahren – wie viele?!).

Für Alleinstehende  ist ein Betrag in Höhe von 28 €/Monat für Strom vorgesehen. Sollte die Warmwasserbereitung über Strom laufen, gibt es etwas mehr. Bei einem derzeitigen ( Januar 2015) Preis von 29,13 Ct/kWh  ergibt das rund 96 kWh/Monat. Laut Energieagentur NRW [1] braucht aber ein Ein-Personen-Haushalt im Schnitt 1798 kWh/a, das sind pro Monat ca. 150 kWh. Die durchschnittliche Abweichung beträgt 54 kWh bzw. 15,73 €. Der durchschnittliche Stromverbrauch wurde anhand von Stromverbräuchen von Haushalten mit geringem Einkommen ermittelt. Der Haken daran ist, dass ALG2-Bezieher mehr zu Hause sind und häufiger selber kochen, so dass sie eher mehr Strom verbrauchen. 15 € Mehrbelastung bei einem Bezug von 391 € sind viel. Da lohnt es sich, mal einen Blick auf die Gestaltung des Preises zu werfen. Die Zusammensetzung des Strompreises pro Kilowattstunde (kWh) in Cent (BDEW Stand 05/14) [2]:

Transport, Vertrieb, Gewinn: 13,87
zuzüglich EEG-Umlage:  6,24
Konzessionsabgabe: 1,79
Offshore-Haftungsumlage: 0,25
KWK-Aufschlag: 0,178
§19 Strom-NEV-Umlage: 0,092
abLa-Umlage: 0,009     
Stromsteuer: 2,05
MWSt: 4,65     

Die Abgaben machen in summa 15,26 Cent, das bedeutet 52,4% von 29,13 Cent für eine Kilowattstunde beruhen auf Abgaben und Steuern:


"Die Konzessionsabgabe ist als Entgelt für die Einräumung von Wegerechten in den Kommunen eingeführt worden. Diese Regelungen gehen auf das Energiewirtschaftsgesetz 1935 zurück, das zwischenzeitlich mehrfach novelliert, in diesem Regelungsbereich aber beibehalten wurde. Die Einnahmen sind für die Kommunen eine wesentliche Finanzquelle.
    Die EEG-Umlage ist mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Jahr 2000 eingeführt worden. Sie gleicht den Unterschied zwischen dem Strompreis aus konventionellen und erneuerbaren Energiequellen aus. Ihre Höhe wird jährlich aus der Differenz zwischen Aufwendungen (Zahlungen an EEG-Einspeiser und zugehörige Aufwendungen) und Einnahmen (Verkauf des EEG-Stroms) ermittelt. Wegen ihrer Umverteilungswirkungen und hier vor allem aufgrund der Tatsache, dass energieintensive Unternehmen mit ihrem 1 GWh/Jahr übersteigenden Stromverbrauch weitgehend von der EEG-Umlage befreit sind, ist die EEG-Umlage immer wieder Gegenstand der politischen Diskussion. (..)
    Die KWK-Umlage ist mit dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) im Jahr 2002 eingeführt worden. Das Gesetz dient der Förderung der Stromerzeugung aus Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung.
    Die Umlage nach § 19 Abs. 2 StromNEV (Stromnetzentgeltverordnung) ist im Jahr 2012 zum Ausgleich für Netzentgeltbefreiungen stromintensiver Unternehmen eingeführt worden.
    Die Offshore-Haftungsumlage nach § 17f EnWG (Energiewirtschaftsgesetz) ist im Jahr 2013 zur Deckung von Schadensersatzkosten eingeführt worden, die durch verspäteten Anschluss von Offshore-Windparks an das Übertragungsnetz an Land oder durch langdauernde Netzunterbrechungen entstehen können.
    Die Umlage für abschaltbare Lasten nach §18 AbLaV (Verordnung über Vereinbarungen zu abschaltbaren Lasten) wurde im Jahr 2014 eingeführt. Die von den Übertragungsnetzbetreibern „abLa-Umlage“ genannt Umlage dient zur Deckung von Kosten abschaltbarer Lasten zur Aufrechterhaltung der Netz- und Systemsicherheit."
[3]

Sollten Sie bis hierhin durchgehalten haben, ahnen Sie es schon:

Viele Kosten und Risiken werden durch Abgaben auf den Privatverbraucher und die kleinen Betriebe abgewälzt!


Der Strompreis ist für den privaten Verbraucher seit 1998 um 70% gestiegen, für die von der EEG-Umlage befreite Großindustrie mit einem Verbrauch > 1GWh/Jahr hingegen sogar gesunken. Größten Anteil an der Erhöhung haben Steuern: Strom-(Öko-)steuer und MWSt. Der Abgaben-Anteil ist von 24,5% in1998 auf heute 52,4% gestiegen. Jede Erhöhung der EEG-Umlage zieht auch eine Erhöhung der MWSt nach sich – damit treibt der Staat mit seinen Abgaben und Steuern den Strompreis für private Verbraucher nach oben. Da die Differenz zwischen Strompreis und bezahlter Einspeise-Vergütung als EEG-Umlage ausgeglichen werden muss, sinkt bei steigender Stromproduktion der Strompreis an der Strombörse, steigt dafür umgekehrt die EEG-Umlage und mit ihr die MWSt. Das nennt man schlechthin eine Umverteilung: Vom Verbraucher hin zum grünen Produzenten und hat mit Marktwirtschaft nicht das geringste zu tun. Auf Deutschland betrachtet, bezahlen z.B. die Menschen mit kleinem Einkommen in NRW die Energiewende zum Vorteil der Großindustrie im gesamten Land, aber auch zum Vorteil von Sonnen- und Windbauern.

Dabei stößt Deutschland jetzt mehr CO2  aus als vor der Energiewende.

Erklärtes Ziel war jedoch, den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten, indem der Ausstoß des  ach so gefährlichen CO2 verringert werden sollte!
Daraus dürfen Sie vermutlich richtig schließen, dass es mit dem menschengemachten Klimawandel wohl doch nicht so weit her ist.


CO2 war schon immer in der Luft, wie sonst käme es in Öl, Kohle und Holz, bei deren Verbrennung es entweicht? "Das ist Dünger! " heißt es auch bei  Dieter Nuhr. Wenn man – im Gegensatz zum IPCC – Zeiträume über Millionen Jahre betrachtet, dann ist der CO2 -Gehalt  sogar dramatisch gesunken. Aber – überlegen Sie, was wäre, wenn sich der menschengemachte Klimawandel als eine Farce herausstellte, als eine ganz große Veräppelung seitens Al Gore und dem IPCC? Die USA (!) haben das Kyoto-Protokoll bislang nicht ratifiziert, haben sich völkerrechtlich nie verpflichtet, irgendwelche Treibhausgase zu verringern! Als Erstes hätte Deutschland seine Wirtschaftskraft geschwächt. Seinen Vorsprung in Wissenschaft und Technik herkömmlicher Stromerzeugung und Bergbau verloren. Milliarden wären in umweltschädliche Dämm-Materialien geflossen, der Bevölkerung würde Geld für Vorsorge und Konsum entzogen. Stattdessen in sinnbefreite Projekte, Institute und Forschung gesteckt. Kann das sein?! Um Himmels willen! Deshalb lassen sie uns weiter glauben, dass die Energiewende uns und unser Klima retten wird.
Die kleinen Einkommen aber eher nicht.

 Q u e l l e n :

[1] https://energietools.ea-nrw.de/_database/_data/datainfopool/erhebung_wo_bleibt_der_strom.pdf
[2] http://www.wie-energiesparen.info/fakten-wissen/der-strompreis-wie-setzt-er-sich-zusammen/#Die_Strompreisentwicklung_1998_bis_2015
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Strompreis
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)*  Dieser Beitrag ist zunächst erschienen in: Dorfzeitung Essen Januar 2015 / Nr.1 ; vgl. dazu Abbildung oben.

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„Misereor – Die zweifelhafte Leuchte des Herrn“

Bernhard Blach

"Die Katholische Institution Misereor gibt sich gerne das Label eines Bischöflichen Hilfswerks. Unter der Schirmherrschaft von Kardinal Reinhard Marx als Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz wird seit dem 99. Katholikentag in Regensburg nicht mehr nur gegen den Hunger und gegen die Armut in der Welt zu Felde gezogen, sondern…

…nun will man auch das Klima retten.

Daß sich die Hilfsorganisation bei diesem Thema mehr als verhoben hat, wollen wir im folgenden Beitrag deutlich machen und offenlegen, wie das Hilfswerk versucht, mit dem Thema Stimmung zu machen, um sich als Retter des Klimas gegenüber der Gemeinde zu generieren. Daß dieser Versuch keineswegs dazu beiträgt, Brücken zu bauen, wird dadurch deutlich, daß die Organisation nicht nur falsche Behauptungen und Vereinfachungen zum Besten gibt, sondern das Ihr Hauptgeschäftsführer Monsignore Pirmin Spiegel ausgerechnet das rot-grüne Markenzeichen für Verdrehungen von Tatsachen und Texter von wirren Pamphleten, Toralf Staud, in Ihrer Zeitschrift "Misereor“ zu Wort kommen läßt …".

                           

 Und weiter a.a.O.:

"Da das Thema Energiewende mittlerweile aber nicht mehr mit rein wissenschaftlichen Sachargumenten geführt wird, sondern den Charakter einer Ersatzreligion angenommen hat, paßt die ideologisch geführte Debatte wahrscheinlich auch ganz gut in das Gesamtkonzept Katholischer Seelsorge hinein, um die ahnungslosen Schäfchen mit "Entweder-Oder-Parolen" weiter zu verunsichern, um sich dann als Erlösungshort für Umweltretter zu präsentieren."

 Und w.a.a.O.:

"… wie eng die (einseitige) Beziehung zwischen  dem Hilfswerk Misereor und dem Potsdam-Institut für Klimaforschung (PIK) mit dem bereits von uns kritisierten Prof. Dr. Otmar Edenhofer tatsächlich ist. Die Zusammenarbeit funktioniert dergestalt, daß die Panikmacher des PIK immer neue Angstszenarien – getarnt als wissenschaftliche Erkenntnisse – in die Welt setzen, die von Misereor nach Belieben übernommen werden, um per Mitleidsmasche gutmütige Christen zu noch mehr Spenden zu animieren. Ein guter Teil dieser Spenden fließt dann – als Forschungsgeld deklariert – an PIK wieder zurück. In den Jahren 2007 bis 2010 waren das immerhin über 520.000 EUR…".  [Quelle in der Original-Arbeit].

Und w.a.a.O.:

"Welche grotesken Formen der Weltrettungswahn mittlerweile auch in christlichen Kreisen angenommen hat, zeigt ein Artikel von Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes Windenergie in der Zeitschrift "Neue Energie“. Da schreibt er z.B., das "Christus zum Sinnbild für alle geworden ist, die verspottet und verachtet werden wie die Energiewende-Akteure, die für eine nachhaltige Energieerzeugung und damit für den Erhalt der Erde kämpfen. Getrieben von Spott schleppt sich die Branche wie Christus in Richtung Golgatha. Die Nägel, mit denen die Energiewende gekreuzigt werden soll, hat die Politik schon geschmiedet. Beseitigen Sie, liebe Abgeordnete, die Nägel einer unsäglichen Kreuzigung.“ [Quelle in der Original-Arbeit].

Und w.a.a.O.:

"Zusammen mit dem Naturschutzverein BUND hat Misereor beim Wuppertaler Institut für Klima-Umwelt-Energie GmbH bereits in 1996 eine Studie mit dem Titel "Zukunftsfähiges Deutschland“ erstellen lassen. Dieses 450-seitige Werk wurde rasch zur Bibel der deutschsprachigen Öko-Bewegung, denn es enthält die Begründungen für die Forderung nach einem Ausstieg aus der Atomwirtschaft, nach Verminderung des Kohle-Einsatzes und die Forderung nach einer Reduzierung des C02-Ausstosses um 80 % bis zum Jahre 2050, weil klar wäre, das der Mensch der Verursacher der Klimaerwärmung ist."

Und w.a.a.O.:

"Michael Rosenberger, Professor für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Privat-Universität Linz sieht die Diskussion und die in Deutschland seit Jahren geschürte Angst vor Radioaktivität und Klimakatastrophe als eine moderne Form der Gottesfurcht. Gottesfurcht wäre die Mutter der Weisheit. Daher dürfe man mit guten Gründen Ängste schüren. Er hält die Forderung der Öko-Bewegung nach einer großen Transformation der Gesellschaft für voll gerechtfertigt." [Quelle in der Original-Arbeit].

Und w.a.a.O.:

"… nennen wir es schlicht Dummheit, wenn Misereor und die Katholische Bischofskonferenz in überheblicher Weise glaubt, beim Thema Energieversorgung zeitgeist-konform die Mehrheits-Ideologie zu vertreten und damit glaubt, auf der guten Seite zu stehen. Wir halten dagegen und sagen, daß es keineswegs gut ist, wenn Windkraftanlagen jede Menge Umweltschäden verursachen, jede Menge Land verbrauchen, aufgrund der bestehenden Volatilität keine Versorgungssicherheit gewährleisten können, jede Menge Vögel jedes Jahr das Leben kostet und der Strompreis für viele Menschen aufgrund der Dauersubventionen in wenigen Jahren bald unbezahlbar sein wird. Und  es ist auch nicht gut, wenn für Biogas geworben wird, ohne  darauf aufmerksam zu machen (jedenfalls nicht auf dem Kirchentag), daß durch die Erzeugung in Deutschland wertvolles Ackerland aufgrund des Anbaus von Mais verloren geht und in der Welt zu einer Verteuerung von Nahrungsmitteln aufgrund der Konkurrenz zwischen Tank und Teller führt. Wir halten das Verheizen von Mais und Weizen zum Zwecke der Erzeugung von Biogas oder Sprit jedenfalls für moralisch höchst unanständig, weil dadurch die Überlebens-Chancen für die Ärmsten der Armen in der Welt weiter sinken."

Q u e l l e n :

[1] Misereor – das Magazin 2014: Kirchen, Energiewende und Klima; Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke: 31.05.2014 http://tinyurl.com/nnhryzp

[2]  Kirche im Klimawahn: "Nicht mehr als JA und AMEN"; Klaus-Eckart Puls; 19.12.2014; http://tinyurl.com/q9zfvmd

[3] MISEREOR – DIE ZWEIFELHAFTE LEUCHTE DES HERRN; Bernhard Blach,; Der Beitrag erschien im Jahrbuch für Energiepolitik und Montankultur, Rückblick 2014, Ausgabe 2015, Hrsg: Revierkohle e.V., Hamburg 2015; http://www.revierkohle.de/

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Anmerkung der EIKE-Redaktion:

Der komplette Aufsatz ist öffentlich erschienen und abgedruckt im "Jahrbuch für Energiepolitik und Montankultur" [3] , sowie auch über http://www.revierkohle.de/ einsehbar.

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Wo bleibt der Meeres-Anstieg ? Verlangsamung statt Beschleunigung !

Siehe auch Video zum Meeresspiegel in Kirbati, Tuvalu und anderen Inseln am Ende dieses Beitrages

(1)  Neues von den Nordsee-Pegeln:

      Keine säkulare Beschleunigung !

Im September 2013 ist in Earth-Science-Reviews eine Arbeit [6] erschienen, in der ein internationales Autoren-Team die Meeres-Spiegel-Trends von Nordsee-Pegeln auswertete. 

                                                         Abbildung 1

          Karte und Chronologie der Nordsee-Pegel [6]

Analysiert wurden rund um die Nordsee-Küsten die Aufzeichnungen von 30 Pegeln, von denen einige bis zu 200 Jahre zurück reichen, die Mehrzahl zumindest um die 100 Jahre – eine belastbare Daten-Basis.

Bei regionalen Untersuchungen und Aussagen zu Pegel-Trends wie hier in der Nordsee ist es wichtig, auch die isostatischen und eustatischen Trends der Küsten-Regionen einzubeziehen, um die absoluten Trends (AMSL) von den relativen Trends (RMSL) zu unterscheiden. Dieses wurde in der Studie berücksichtigt: "Furthermore, advanced models and geodetic techniques now allow a more accurate separation of AMSL and RMSL changes." Auf verbleibende Unsicherheiten wird dabei hingewiesen.

Das zusammengefaßte Ergebnis:

"The long-term geocentric mean sea level trend for the 1900 to 2011 period is estimated to be 1.5 ± 0.1 mm/yr for the entire North Sea region." Folglich: Der aktuelle Trend beträgt 15 cm in 100 Jahren.

 

Abbildung 2

                   Säkulare Registrierungen der Nordsee-Pegel [6]

                                                          Abbildung 3

        Pegel-Registrierungen: Vergleich von Nordsee und Weltmeeren [6]

Die Abbildung 3 zeigt:

"Long-term sea level trends in the North Sea are similar to global long-term trends …".

….u n d  etwas differenzierter:

"In summary the long term trends in the North Sea are not significantly different from global sea level trends, while the inter-annual and decadal variability are much bigger in the North Sea and hardly comparable to those derived from the global sea level reconstruction considered here."

 Mit anderen Worten:

Die Variationen der Pegel über Jahre und Dekaden sind in der Nordsee größer als auf den Welt-Meeren, aber der Trend unterscheidet sich nicht: Weder die Anstiegsraten noch der Anstieg selber zeigen eine Beschleunigung.

 Für die alarmistischen Meeres-Szenarien im Rahmen der Klima-Debatte ist das Ergebnis nahezu ein Desaster, denn es wird festgestellt, daß es überhaupt keinen Trend zu einer Beschleunigung des Anstieges gibt, weder säkular noch in den letzten Dekaden:

"The recent rates of sea level rise (i.e. over the last two to three decades) are high compared to the long-term average, but are comparable to those which have been observed at other times in the late 19th and 20th century."

 Folglich:  Es gibt Variationen, aber keine säkulare Beschleunigung !!!

Desweiteren werden in der hier besprochenen Arbeit verschiedene mögliche Ursachen für die säkularen Variationen des Meeresspiegels diskutiert, wie z.B. meteorologische Effekte, variable Meeres-Ströme, eine "quasi 60-year-oscillation in global mean sea level"  – aber abschließend heißt es: "However, the question what are the driving factors of such fluctuations remains unanswered."

Dabei bleiben für AGW-Klima-Spekulationen "Räume", aber keine Beweise, noch nicht einmal Korrelationen.

Die Ergebnisse stehen in völliger Übereinstimmung mit früheren Studien zu den Nordsee-Pegel, z.B. (nachzitiert a.a.O.):

"The last detailed regional study was by Shennan and Woodworth [7]. They used tide gauge and geological data from sites around the North Sea to infer 20th century and late Holocene secular trends in MSL. They concluded that a systematic offset of 1.0 ± 0.15 mm/yr in the tide gauge trends compared to those derived from the geological data could be interpreted as the regional geocentric rate of MSL change in the 20th century. They also constructed a sea level index to represent the coherent part of sea level variability in the region and found no evidence for a statistically significant acceleration in the rates of SLR over the 20th century. These results were in agreement with those of Woodworth (1990), who found a significant acceleration in the order of 0.4 mm/yr per century when focusing on time scales longer than a century (up to 300 years) but not for the 20th century.

Mit anderen Worten:

Wenn es überhaupt eine Beschleunigung gab, dann in früheren Jahrhunderten, jedoch nicht in der Zeit des 20. Jahrhunderts, in welcher der angeblich anthropogen verursachte Klima-Wandel begonnen haben soll ! Eine Klatsche für die Alarmisten!

Die Federführung des internationalen Autoren-Teams um Thomas Wahl lag bei der Universität Siegen, die dazu im Juli 2013 eine Presse-Mitteilung heraus gab [8]. Darin redet der Projekt-Leiter der Arbeit, Prof. Dr. Jürgen Jensen, Leiter des Forschungsinstituts Wasser und Umwelt (fwu) im Department Bauingenieurwesen an der Universität Siegen, Klartext:

 "Es gibt ein relativ konstantes Anstiegsverhalten des Mittleren Meeres-Spiegels seit Beginn des 20. Jahrhunderts, aber keinen außergewöhnlichen Anstieg in den letzten Jahrzehnten, den wir direkt dem Klimawandel zuschreiben könnten.“

(2)  Pegel in der Deutschen Bucht

 Schon 2011 sind von WAHL [9]  et al. Auswertungen von Nordsee-Pegeln publiziert worden, und zwar für die Deutsche Bucht (Abb. 4) :

                                                      Abbildung 4

Auswertung von Küsten-Pegeln in der Deutschen Bucht (Daten [9])

Auch in dieser Auswertung ergibt sich:

Es wird in den zum Teil bis 160 Jahre zurück reichenden Pegeln keine Beschleunigung des Meeres-Anstieges beobachtet, eher eine leichte Abschwächung, wie das Polynom beweist.

(3)  Globale Messungen

Auswertungen und Zusammenstellungen globaler langer Pegel-Messungen zeigen immer wieder das gleiche Ergebnis  [10]:

"Die verfügbaren Pegel zeigen global im 20. Jahrhundert einen Anstieg von etwa 16 bis 18 cm, deutlich weniger als in den Jahrhunderten davor. Eine Beschleunigung des Anstieges ist nicht erkennbar, bei der überwiegenden Zahl der Auswertungen zeigt sich eher eine Abschwächung. Ein anthropogenes Signal des Meeresspiegel-Anstieges ist nicht zu finden!"

Seit etwa 20 Jahren wird der Meeres-Anstieg von Satelliten aus mit Altimetern gemessen: 

                          Abbildung 5

                       Auswertung von Satelliten-Altimetern ; Daten: [11]

Selbst in diesen zwei jüngsten Dekaden ist keine Beschleunigung zu erkennen, sondern eine Abschwächung (Abb. 5).

Zum gleichen Ergebnis kommt eine andere Auswertung (Abb. 6):

Abbildung 6

Auswertung von Satelliten-Altimetern ; Daten: [12]

Dazu werden international renommierte Institute zitiert [13]:

"Die höheren Anstiegsraten seit 1993 seien nichts Außergewöhnliches, meint Guy Wöppelmann von der Université de La Rochelle in Frankreich. Im 20. Jahrhundert habe sich der Meeresspiegel-Anstieg zuvor schon mal ähnlich beschleunigt; doch dann verlangsamte er sich wieder. Ähnliches geschehe nun wieder, sagt Eduardo Zorita vom GKSS-Institut für Küstenforschung:

In den vergangenen acht Jahren habe sich der Anstieg der Ozeane abgeschwächt; wie es weitergehe, sei ungewiss."

Noch deutlicher wird die  "Entschleunigung" des Meeres-Anstieges in jüngerer Zeit, wenn man – zeitlich aufeinander folgend und übergreifend gemittelt – die Anstiegsraten betrachtet (Abb. 7) :

Abbildung 7

                  Anstiegs-Raten 1993-2011 [14]

(4)  GRACE-Satelliten bestätigen Pegel-Messungen

Schwerkraft-Messungen mit Satelliten [15] bestätigen die Pegel-Messungen:

"Eine neue Studie, erstellt mit den GRACE-Daten (Gravity Recovery And Climate Experiment) zeigt, dass der Meeresspiegel während der letzten 9 Jahre mit einer Rate von nur 1,7 mm pro Jahr gestiegen ist. Das ergibt ein Äquivalent von 6,7 Inches (fast 17 cm) pro Jahrhundert. Dies passt gut zu Messungen an Pegeln. Die Studie bestätigt das Sea-Level-Budget von NOAA 2012 [16], dem zufolge der Meeresspiegel nur um 1,1 bis 1,3 mm pro Jahr während der vergangenen 7 Jahre von 2005 bis 2012 gestiegen ist. Sie bestätigt auch die Ergebnisse einer Studie von Chambers et al. [17], dass nämlich "der Meeresspiegel im Mittel während der letzten 110 Jahre um 1,7 mm pro Jahr gestiegen ist“.

(5)  Satelliten-Daten TOPEX+JASON

      versus Pegel-Messungen

Die weltweiten Pegel-Messungen (Abb. 2 – 7 ; und weitere [18]) sowie die Schwerkraft-Messungen (GRACE) zeigen einen mittleren jährlichen Anstieg von 1,5 – 1,7 mm pro Jahr, also säkular 15-17 cm.

Demgegenüber ergeben die Satelliten-Daten mit 3,2 mm pro Jahr (Abb.8) nahezu doppelt so hohe Werte. 

Das ist widersprüchlich und grotesk. Untersuchungen dazu kommen zu diesem  Ergebnis [19]:

"Dabei ging er insbesondere der Frage nach, warum Pegelmessungen nur einen Anstiegswert von etwa 2,0 mm pro Jahr oder weniger zeigen (…), während Satellitendaten mit 2,8 mm/Jahr fast einen Millimeter höhere Wert anzeigen. Homewood überprüfte dazu eine Reihe von Küstenpegelmessungen und kam zu folgendem Ergebnis:

„Meine Analyse ergab keinen Hinweis auf eine kürzliche Beschleunigung der langjährigen Meeresspiegel-Anstiegsrate. Die Anstiegsrate beträgt noch immer 2 mm pro Jahr oder sogar weniger.".

Und an anderer Stelle [20]:

"…wurden an den Küsten der Erde Messlatten eingerammt (Anm.: Pegel) , die seit vielen Jahrzehnten regelmäßig abgelesen werden. Die Daten sprechen eine klare Sprache. Seit mehr als 50 Jahren steigt der Meeresspiegel im globalen Durchschnitt um knapp 2 mm pro Jahr an. Eine Beschleunigung dieses Anstiegs ist jedoch nicht verzeichnet worden, trotz der jetzt um einige Zehntelgrade höheren Temperaturen."

Es gibt aber noch einen anderen Aspekt zu den "seltsamen" systematischen Unterschieden zwischen den Satelliten-Messungen (ca. 3 mm/Jahr) und den globalen Pegel-Messungen (unter 2 mm/Jahr) :

Die Satelliten-Daten wurden mehrfach "nach oben hin korrigiert", nachdem diese Daten ab 1992 und auch noch später zunächst sogar niedrigere Werte anzeigten als die globalen Pegel.

In einer Untersuchung dazu [21] heißt es: 

"Der “Environmental Satellite” (Envisat) ist so etwas wie das Prunkstück der European Space Agency (ESA). …  Der von Envisat gemessene Anstieg des Meeresspiegels betrug im Zeitraum von Ende 2003 bis Ende 2011 lediglich 0,48 mm/Jahr, was 4,8 cm in 100 Jahren entsprechen würde. Die Messungen des Jason-1 Satelliten haben für den gleichen Zeitraum einen Anstieg von 2,05 mm pro Jahr gefunden. Um diesem Umstand zu begegnen wurden bei der ESA bereits im letzten Jahr Methoden diskutiert, wie man die Envisat Daten rechnerisch an die Ergebnisse der Messungen der Jason Satelliten angleichen kann. Diese Anpassung wurde jetzt beim Umstellen auf die neueste Version der Envisat Daten (Version 2.1) offensichtlich vorgenommen. Aus dem bisherigen minimalen Anstieg von 0,48 mm/Jahr wurde dadurch quasi über Nacht ein Anstieg von 2,32 mm/Jahr  

Anpassungen dieser Art sind in der noch jungen Geschichte der Satelliten-Altimetrie nichts Ungewöhnliches. Wobei man sich im jeweiligen Fall durchaus die Frage stellen muss, ob die vorgenommenen Korrekturen nun die Wirklichkeit besser widerspiegeln, oder ob sie vorgenommen werden, damit die Ergebnisse besser zu einer vorgefertigten Meinung passen." 

Eine andere Recherche kommt zu diesem Ergebnis [22]:

"Wenn man die Entwicklung der Trends bei den Satellitendaten in den letzten 10 Jahren betrachtet, dann drängt sich einem der Eindruck auf, es soll nach Kräften verhindert werden, dass die publizierten Daten unter einen Wert fallen, der dann nicht mehr als besorgniserregend wahrgenommen würde.

Kaum anders ist es zu erklären, dass die Satellitenmessungen der University of Colorado trotz des seit mittlerweile fast 7 Jahre andauernden Rückgangs des Anstiegs unvermindert hohe Werte von über 3 mm Anstieg pro Jahr angeben. Und auch die aktuell bei den Daten des europäischen Envisat-Projektes vorgenommenen Korrekturen folgen nicht nur dem altbekannten Schema, dass diese Maßnahmen ausnahmslos in eine Richtung weisen, und zwar zu höheren Werten. Auch die Begründung, welche die Wissenschaftler anbieten trägt mehr zur Verschleierung bei, als dazu aufzuklären, warum ein so fundamentaler Eingriff in die Daten vorgenommen werden musste. 

Was bleibt ist der Eindruck, dass hier Daten systematisch “schöngerechnet” werden. Schließlich steht der nächste Zustandsbericht des Weltklimarates (IPCC) für das Jahr 2014 an. Und dieser kann seine volle Wirkung nur entfalten, wenn alles sich noch viel schlimmer darstellt, als man im letzten Report 2007 bereits gesichert wusste. Ein seit Jahren langsamer werdender Anstieg des Meeresspiegels wäre hierzu ganz sicher nicht hilfreich." 

In einer Graphik lässt sich das so zusammen fassen (Abb. 8) :

                       Abbildung 8

Messungen von globalen Küsten-Pegeln gegenüber Satelliten

([23] ;Textfelder ergänzt) 

Die erhebliche Diskrepanz zwischen Sat-Daten und Pegeln ist bis heute u.E. nicht geklärt [24]:

"Trotz der neuen Satellitenmessungen wurden die Pegelmessungen natürlich weitergeführt. Und die ließen sich nicht beirren und blieben stur bei ihrem alten Kurs von deutlich unter 2 mm/Jahr. Anstatt die Satellitendaten nun an die real am Boden gemessenen Daten anzupassen und nach unten zu korrigieren, besteht die Diskrepanz zwischen Pegel- und Satellitenmessungen aber leider bis heute weiter. Und es scheint irgendwie auch niemanden zu stören. Ein mysteriöser Fall."

(6)  SPIEGEL: "Feilschen wie auf dem Basar"

Bemerkenswert ist u.E. noch, was DER SPIEGEL [25] unter dem Titel "Klimarat feilscht um Daten zum Meeresspiegel-Anstieg" über die Art und Weise der "Entstehung" von Meeres-Spiegel-Prognosen beim IPCC von einer diesbezüglichen Tagung  der Meeresspiegel-Forscher (Juli 2011) berichtet :

"Viele Milliarden Euro stehen auf dem Spiel: Ein Uno-Gremium entscheidet über die Prognose zum Anstieg der Ozeane – sie bestimmt, wie viel Steuergeld  die Staaten in den Küstenschutz pumpen müssen. Hunderte Studien werden verhandelt, es geht zu wie auf einem Basar."

Und weiter a.a.O. :

"Das Feilschen um die Ergebnisse gleicht dem Handel auf einem Basar:

Auf der einen Seite haben Forscher alarmierende Meeresspiegel-Prognosen veröffentlicht, die die Angaben des letzten Uno-Klimareports weit übertreffen.

Demgegenüber stehen tatsächliche Messungen des Meeresspiegels: Sie lassen bislang keinen extremen Anstieg erkennen.""4000 Experten diskutierten auf der IUGG-Tagung von Ozeanforschern im australischen Melbourne ihre Ergebnisse. Mitunter lautet dabei die Maxime: "Wer bietet mehr?" "Der Klimaforscher James Hansen von der Nasa zum Beispiel warnt in einem aktuellen Papier vor einem Anstieg der Meere um fünf Meter in den nächsten 90 Jahren – er verneunfacht damit die Schätzung des Höchstszenarios aus dem letzten Uno-Klimareport. Der Nasa-Forscher riskiere mit der Extremprognose seine Glaubwürdigkeit, meinen manche Klimatologen." 

Bei dieser Art von "BASAR" gibt es allerdings auch nüchterne sachliche Stimmen (a,a,O.):

"Die höheren Anstiegsraten seit 1993 seien nichts Außergewöhnliches, meint Guy Wöppelmann von der Université de La Rochelle in Frankreich. Im 20. Jahrhundert habe sich der Meeresspiegel-Anstieg zuvor schon mal ähnlich beschleunigt; doch dann verlangsamte er sich wieder. Ähnliches geschehe nun wieder, sagt Eduardo Zorita vom GKSS-Institut für Küstenforschung: In den vergangenen acht Jahren habe sich der Anstieg der Ozeane abgeschwächt; wie es weitergehe, sei ungewiss."

Dieses alles hat den Klimarat nicht davon abgebracht, gegen alle früheren und aktuellen Meßdaten nun im IPCC-Bericht 2013/14 eine weitere Beschleunigung des Meeres-Anstieges für die nächsten 100 Jahre zu prognostizieren, nachdem man in den Berichten davor Schritt um Schritt eine weitgehende Anpassung an die Meß-Realität vorgenommen hatte (Abb. 9) :

Abbildung 9

IPCC-Prognosen zum Meeres-Anstieg 

(7)  Vertrauens-Krise der IPCC-Institute

       auch beim Meeres-Spiegel 

Mit dem "Climate-Gate-Skandal" begann 2009 eine schwere Vertrauens-Krise [26] des IPCC, die bis heute anhält.

Dieser Vertrauens-Verlust in die IPCC-Prognosen zeigt sich immer wieder auch bei den von einigen Instituten verbreiteten Phantastereien zu gigantischen Meeresspiegel-Anstiegen, wovon DER SPIEGEL berichtet [27]:

"4000 Experten diskutierten auf der IUGG-Tagung von Ozeanforschern im australischen Melbourne ihre Ergebnisse. Mitunter lautet dabei die Maxime: "Wer bietet mehr?"

Der Klimaforscher James Hansen von der Nasa zum Beispiel warnt in einem aktuellen Papier vor einem Anstieg der Meere um fünf Meter in den nächsten 90 Jahren – er verneunfacht damit die Schätzung des Höchstszenarios aus dem letzten Uno-Klimareport. Der Nasa-Forscher riskiere mit der Extremprognose seine Glaubwürdigkeit, meinen manche Klimatologen."

…und weiter a.a.O.:

"Diese Woche eskalierte die Diskussion. Die Geoforscher Jim Houston vom Engineer Research Center in Vicksburg und Bob Dean von der University of Florida in Gainsville in den USA legten im Fachblatt "Journal of Coastal Research" überraschend dar, dass der Meeresspiegel während des vergangenen Jahrhunderts ziemlich gleichbleibend angestiegen sei – eine Beschleunigung sei nicht zu erkennen."

So kann es nicht verwundern, daß Planer beim Küstenschutz derartigen Prophezeiungen keinen Glauben mehr schenken. Daher werden auch Stefan Rahmstorf und das PIK mit derartigen Extrem-Prognosen zum Meeres-Spiegel international kaum noch ernst genommen [28]:

"Unter sorgfältiger Abwägung aller verfügbaren Informationen entschied der Senat von North Carolina im Juni 2012 mit 35 zu 12 Stimmen, dass bei Küstenschutzplanungen zukünftig mit der historisch gut dokumentierten Meeresspiegel-Anstiegsrate kalkuliert werden muss. Eine Beschleunigung wie sie von der Rahmstorf-Gruppe für die Zukunft postuliert wird, soll nicht eingerechnet werden. (Siehe Berichte auf junkscience, Climatewire, WUWT, John Droz Jr.).

Das Gesetz wurde Anfang Juli 2012 auch vom Repräsentantenhaus von North Carolina abgesegnet. … Die republikanische Politikerin Pat McElraft hatte sich für die beschlossene Regelung eingesetzt und erklärte, dass sie eine zukünftige starke Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs als unrealistisch ansieht und dies lediglich Vermutungen darstellen."

Die Vertrauenskrise des IPCC ist mittlerweile auch in den deutschen Medien [29] angelangt:

"Wenn bald über die Verlierer des Jahres nachgedacht wird, stehen die Klimaforscher auf vielen Listen si­cher weit oben. … Stocker [30] war schon einige Wochen vorher bei der Vorstellung seines IPCC-Berichts prak­tisch baden gegangen, weil er der Öf­fentlichkeit und Politik vergeblich zu vermitteln versuchte, dass die jahrelan­ge Quasi-Stagnation der Welttempera­tur, der „Hiatus“, von der Klimapolitik ausgeklammert werden sollte. … Die Lo­gik der Politik ist aber eine andere:  Wenn die Klimaforschung schon so gravierende Schwankungen der Gegen­wart nicht auf ihrer Rechnung hat, wie sollen wir ihr dann die Prognosen für die nächsten hundert Jahre abneh­men ?"

DER SPIEGEL [31] macht bereits einen "Abgesang" auf den Klimarat:

"Der Ehrentag des Klimarats der Vereinten Nationen (IPCC) wurde am Freitag mit einer spärlich besuchten Pressekonferenz in der georgischen Stadt Batumi (Anm.: 18.10.2013) begangen … Zum 25. Geburtstag kamen kaum Gäste, es wurde nur Wasser gereicht … Es wirkte wie ein Abgesang auf jene Organisation, die 2007 immerhin mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde.  Einen weiteren großen Klimareport wird es womöglich nicht mehr geben."

F a z i t :
Die ständigen Alarm-Meldungen zu angeblich dramatischen Meeres-Spiegel-Anstiegen in Gegenwart und Zukunft können durch Messungen nicht bestätigt werden, sondern sind durch die Datenlage sogar zu widerlegen. Weltweit zeigen weder die Pegel-Daten noch die Satelliten-Daten eine Beschleunigung des Meeres-Spiegel-Anstieges, statt dessen eine Abschwächung. Das steht in krassem Widerspruch zu früheren und derzeitigen Aussagen von etlichen Klima-Instituten, der Klima-Modelle sowie des Klimarates IPCC. Darüber hinaus gibt es Anhalts-Punkte dafür, daß die Satelliten-Daten zu höheren Beträgen hin "über-korrigiert" wurden. 

Klaus-Eckart Puls,  EIKE

Weil es thematisch so gut passt, zeigen wir im Folgenden ein Video von Rainer Hoffmann. Es dokumentiert in knapp 32 Minuten, dass weder Klimawandel und/oder Meeresspiegelanstieg noch ein Tsunami für die Zerstörung des Dorfes auf einer Kiribati Insel im Jahr 2004 verantwortlich war, sondern die Zerstörung des Dorfes auf einen historischen Eingriff der Inselbewohner von Abaiang vor ca. 70 Jahren zurückzuführen ist.

Das Video dokumentiert auch, mit welchen abenteuerlichen Behauptungen und wider besseres Wissen manche "Journalisten" durch die Medienlandschaft geistern  um ihre Ideen von der "Klimaschuld" der Industrieländer an den Mann zu bringen. Ferner zeigt es am Schluss auf, dass auf den Inseln wie den Malediven, Tuvalu und diversen anderen, seit einigen Jahrzehnten, kein Anstieg des Meeresspiegels zu verzeichnen war.

Q u e l l e n :

[1] DER SPIEGEL, Nr. 25, 17. Juni 2013, S.108-110, SPIEGEL-GESPRÄCH mit Hans von STORCH, "Wir stehen vor einem Rätsel: Seit 15 Jahren steigen die Temperaturen nicht mehr an"

[2] "Aktuell zur Durban-UN-Klimakonferenz Neuer IPCC Bericht: Zunahme von Extremwetterlagen?" 23.11.2011; http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/aktuell-zur-durban-unklimakonferenz-neuer-ipcc-bericht-zunahme-von-extremwetterlagen/

[3] "So viel Meereis in der Antarktis wie seit 30 Jahren nicht mehr" ; 26. Oktober 2013 ; http://www.kaltesonne.de/?p=13913

[4] "Wo bleibt denn nur die Arktis-Schmelze ?" ; 01.10.2013 ; http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/wo-bleibt-denn-nur-die-arktis-schmelze/

[5] SPIEGEL: KLIMA – Ratloses Orakel; 21.09.2013; http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-113750868.html

[6] T. Wahla, et al.: "Observed mean sea level changes around the North Sea coastline from 1800 to present" ; Earth-Science Reviews ; Volume 124, September 2013, Pages 51–67; http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0012825213000937

[7] Shennan, I., Woodworth, P.L., 1992. A comparison of late Holocene and twentieth century sea-level trends from the UK and North Sea region. Geophys. J. Int. 109, 96–105.

[8] "Die Ergebnisse geben uns eine gewisse Planungssicherheit für den Küstenschutz"; Aktualisiert via XIMS am 18.07.2013, von K.Knoche;  http://www.unisiegen.de/start/news/forschung/536040.html

[9] (1) Albrecht, F., T. Wahl, J. Jensen and R.Weisse (2011); Determinig sea level change in the German Bight, Ocean Dynamics, doi:2010.1007/s10236-011-0462-z

(2) Wahl, T., Jensen J., Frank, T. and Haigh, I.D. ; (2011) Improved escmates of mean sea level changes in the German Bight over the last 166 years, Volume 61, Number 5, 701-705

[10] “Anthropogener“ Meeresspiegelanstieg – vom Konstrukt zur Panik?" Naturw. Rdsch. 61 (2008), H.11, S. 566-574

[11] http://sealevel.colorado.edu/

[12] http://www.aviso.oceanobs.com/en/news/ocean-indicators/mean-sea-level/

[13] SPIEGEL: "Klimarat feilscht um Daten zum Meeresspiegel-Anstieg" ; 14.07.2011 ;  http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,774312,00.html

[14] http://wattsupwiththat.com/2012/09/13/sea-level-acceleration-not-so-fast-recently/#more-70961 ; 13.09.2012 ; data available from http://sealevel.colorado.edu/

[15] Paulson, A., Zhong, S. and Wahr, J. 2007. Inference of mantle viscosity from GRACE and relative sea level data. Geophysical Journal International 171: 497-508 ; und :

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/neue-studie-mittels-grace-daten-meeresspiegel-steigt-um-weniger-als-17-cm-pro-jahrhundert/ ; 09.07.2013

[16] http://hockeyschtick.blogspot.de/2012/12/noaa-2012-report-finds-sea-levels.html

[17] http://www.agu.org/pubs/crossref/pip/2012GL052885.shtml

[18] (1) http://wattsupwiththat.com/2012/05/16/is-sea-level-rise-accelerating/ und:

        (2) http://www.kaltesonne.de/?p=4429

[19] nachzitiert nach http://www.kaltesonne.de/?p=4429

[20]  http://www.kaltesonne.de/?p=4544

[21]  http://www.science-skeptical.de/blog/was-nicht-passt-wird-passend-gemacht-esa-korigiert-daten-zum-meeresspiegel/007386/

[22]  http://www.kaltesonne.de/?p=4544

[23]  http://climatesanity.wordpress.com/2011/06/06/deception-from-nasa-satellites-are-true-cause-of-sea-level-rise/

[24] http://www.kaltesonne.de/?p=4544 ; 14. Juli 2012

[25] SPIEGEL: "Klimarat feilscht um Daten zum Meeresspiegel-Anstieg" ; 14.07.2011 ; http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,774312,00.html

[26] http://laufpass.com/ausgaben/eBook/eBook_0210/flash.html ; Nr.24 (2010), S. 8-13 ;    u n d  

http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/vertrauen-in-welt-klima-rat-im-freien-fall-die-irrungen-wirrungen-und-manipulationen-des-ipcc-ein-update/ ; 08.06.2010

[27] http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,774312,00.html ; "Klimarat feilscht um Daten zum Meeresspiegel-Anstieg" ; 14.07.2011

[28] http://www.kaltesonne.de/?p=4506 ; 12. Juli 2012

[29] FAZ, 27.11.2013, "Durchhaltemodelle"

[30] Thomas Stocker, Sitzungsleiter des Klimara­tes auf der IPCC-Tagung in Stockholm, Sept. 2013

[31] SPIEGEL: Uno-Forscher wollen große Klimaberichte abschaffen ; 18.10.2013 ; http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/umbau-des-uno-klimarats-klimabericht-des-ipcc-arbeitsgruppe-2-a-928717.html

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„XAVER“ – ein herbstliches Orkantief wie andere auch : Mißbrauch durch die Klima-Alarmisten von der Natur widerlegt!

(1)  Schon im Vorfeld: Die mediale Katastrophe

Schon Vorfeld von XAVER ging es in den "Katastrophen-süchtigen" Medien mal wieder rund (05.12.2013) [1]:

"+++ 13.18 Uhr: Wetteronline hat keine guten Nachrichten: Der Orkan "entwickelt sich weiterhin noch stärker als die Wettermodelle berechnet haben."

…und falls es noch Leute geben sollte, denen das noch nicht genug Angst macht, so haben wir ja noch das Mittelalter (a.a.O.):

 "++ 13.35 Uhr: In Erinnerung an eine Katastrophe vor mehr als 800 Jahren. Die historische Nikolausflut überschwemmte am 6. Dezember 1196 weite Gebiete von Nord-Holland bis Ostfriesland."

…und ab 20 Uhr beginnt Sylt unter zu gehen (a.a.O.):  "+++ 20.29 Uhr: Sylt verliert an Boden: Laut "Wetter Online" ist die Lage auf der legendären Insel lokal angespannt. Der Orkan hat demnach an besonders exponierten Stellen Teile der Dünen weggerissen."

Auch die Süddeutsche Zeitung – in sicherer Küsten-Distanz – trägt kräftig auf  [2]:

"Orkan über Norddeutschland: Wie ‚Xaver‘ in der Nacht getobt hat" … "Böen stoppen Bahn- und Flugverkehr: Scheitel der Sturmflut erreicht ostfriesische Inseln +++ Bundesliga-Spiel gefährdet +++ Verletzte in Niedersachsen +++ Amtliche Gefahrenmeldung der Hamburger Innenbehörde: Hochwasser 6,10 Meter über Normalnull +++ Windstärke zwölf auf Helgoland, Sylt und in Kiel +++ Tote und Vermisste in Großbritannien, Dänemark und Schweden +++ Massive Behinderungen im Schiffs-, Bahn- und Flugverkehr…"

FOCUS [3]  setzt noch einen drauf :

"Orkan ‚Xaver‘ wird zum Schneesturm: Es ist fast wie ein Blizzard".

 Und natürlich dürfen auch sofortige Hinweise auf die Klima-Katastrophe nicht fehlen [4]:

"Wie stürmisch wird die Zukunft? Hier fallen die Prognosen aus Geesthacht [5] schon deutlicher aus. Bis Ende des Jahrhunderts wird die jährliche Sturmhäufigkeit im Norden um bis 20 Prozent steigen, vor allem bedingt durch den Ausstoß von Treibhausgasen und damit den Klimawandel. Das veränderte Weltklima sorgt nicht nur für mehr, sondern auch stärkere Stürme. Die Windgeschwindigkeiten könnten sich bis zum Ende des Jahrhunderts um bis zu 13 Prozent steigern."

Und da will natürlich auch ein Grüner Umweltminister nicht zurück stehen:

6. Dezember 2013 +++ 7.43 Uhr [1]:

Einerseits: "Nach Einschätzung von Schleswig-Holsteins Umwelt- und Küstenschutzminister Robert Habeck ist die Gefahr durch das Orkantief "Xaver" für die deutsche Küste vorüber."

Andererseits: Diese Entwarnung hat Habeck nicht daran gehindert, im DLF-Interview [6] am Morgen des 6. Dezember  dann doch wenigstens für die Zukunft die Katastrophe an die Wand zu malen (Zitat sinngem.): ‚   ….die beiden schweren Stürme Christian und Xaver geben uns einen Vorgeschmack auf das, was wir im Rahmen des Klima-Wandels in den nächsten Jahrzehnten zu erwarten haben….‘. 

Die mediale Hysterie-formende Wirkung erreichte schon am Abend des 5. Dezember einen gewissen Höhepunkt [1] :    "+++ 10.05 Uhr: Das Interesse der Deutschen an Orkan "Xaver" ist groß: Meistgesehene Sendung des gestrigen Tages war mit 7,71 Millionen Zuschauern (Marktanteil 23,9 ) der "Brennpunkt: Orkan über Norddeutschland" des NDR. Das "ZDF spezial" um 19.20 Uhr zu dem Sturm erreichte 5,22 Millionen Menschen (19,3 Prozent)."

(2)  IPCC-Bericht 2013 nimmt Sturm-Prognosen raus !

Bereits an dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß der Klimarat IPCC soeben seine – zuvor ebenfalls über nahezu zwei Jahrzehnte verbreiteten – Sturm-Prognosen eingestampft hat [7]:

"Warnungen aus dem letzten Report vor zunehmenden Extrem-Ereignissen wie Hurrikanen, Tornados oder Stürmen etwa wurden mittlerweile als "wenig vertrauenswürdig" eingestuft –  und in der neuen Zusammenfassung des Reports nicht mehr erwähnt."

Und an anderer Stelle [8]:  "Die Warnung vor einer Häufung gefährlicher Hurrikane wurde im neuen Bericht (Anm.: IPCC 2013) gestrichen."

Und  [9]:   "Die Prognosen über Stürme sind so unzuverlässig, das der Uno-Klimarat sie nicht mit aufgenommen hat in seine Zusammenfassung."

Folglich: Die IPCC-Aussagen sind eindeutig, es gibt keine auch nur annähernd vertrauenswürdigen Sturm-Prognosen. Das ist mittlerweile weitgehend bekannt, nur eben etlichen deutschen Medien und Politikern nicht !?

(3)  Keine Signale für einen säkularen Sturm-Trend

  

                                 Abb. 1 : Stürme und Sturmfluten (Quellen in d.Abb.)

Die Abbildung 1 beweist:

Es gibt keinen Trend zu mehr Stürmen und Sturmfluten, in den letzten zwei Jahrzehnten eher eine Abnahme.

Das wissen und sagen auch die zuständigen Deutschen Institutionen:

Deutscher Wetterdienst [10]:

“Es lässt sich für Mittel- und Westeuropa bisher keine langzeitliche Zunahme von Stürmen an Stärke und/oder Häufigkeit nachweisen“;

BSH Hamburg [11]:

 “Ein generell steigender Trend bei der Häufigkeit und Intensität von Sturmfluten als Vorbote des globalen Klimawandels ist gegenwärtig  nicht erkennbar … Schon jetzt sind Küstenschutz und Deiche so ausgelegt, dass sie auch höheren Sturmfluten Stand halten als den bisher eingetretenen“

Und [12]:  "Treten Stürme in Norddeutschland heute bereits häufiger auf?
 In der Vergangenheit ist aufgrund starker Schwankungen von Jahr zu Jahr kein signifikanter Trend in der Sturmhäufigkeit zu erkennen. Betrachtet man die letzten 60 Jahre, so gibt es heute in Norddeutschland zwar im Vergleich zu den 50er Jahren etwa drei bis vier zusätzliche Sturmtage. Jedoch sind diese nicht auf die Folgen menschengemachter Treibhausgas-Emissionen zurückzuführen, sondern natürlichen Schwankungen zu zuordnen."

Und [13]:  "Anders als oft behauptet wurde jedoch weder bei der mittleren Windgeschwindigkeit noch bei den Stürmen ein Langzeittrend festgestellt".

Und [14]:   "Messungen von Luftdruck und Wind seit Mitte des 19. Jahrhunderts zeigen keine Zunahme von Stürmen an der Nordsee. Die vergangenen Jahre verliefen in der Region sogar eher windarm. Die Schwankungen von Jahr zu Jahr sind aber hoch, einen Trend in der Sturmhäufigkeit können Wissenschaftler dabei nicht erkennen."

(4) XAVER und seine Brüder

Atlantische Sturmtiefs entstehen infolge eines Temperatur-Gegensatzes in der unteren Atmosphäre, in der so genannten Troposphäre. Dabei stehen warmen Luftmassen in südlicheren Breiten (z.B. Azoren-Biskaya) kalten Luftmassen in arktischen und subarktischen Breiten (z.B. Grönland-Island-Skandinavien) gegenüber. Daraus ergibt sich in der Troposphäre ein Luftdruck-Gegensatz (NAO), zunächst aus thermischen Gründen. Dieser hat in höheren Luftschichten eine anfangs Süd-Nord gerichtete Ausgleichs-Strömung zu Folge, die sofort durch die Erdrotation (Coriolis-Kraft) in eine West-Ost-Strömung umgelenkt wird. Dabei kommt es aus strömungs-dynamischen Gründen (Divergenzen) frühzeitig zu einer Verstärkung mit Wirbel-Bildung: Die Tiefdruckgebiete der nordatlantischen Frontalzone entstehen. Die Intensität dieser Sturm-Entwicklungen hängt vom o.a. Temperatur-Gefälle ab. Dieses ist besonders stark im Herbst und Frühwinter.

Einerseits: Zu dieser Zeit hat das Oberflächenwasser des Nordatlantik seine höchsten Werte, weil sich die Erwärmung des Wassers durch die Sonne (Strahlung)  und die Luft (fühlbare Wärme) aufgrund der großen Unterschiede der spezifischen Wärmen zwischen Luft und Wasser (bezogen auf die Volumen-Einheit: 1:3000) gegenüber den meteorologischen Jahreszeiten um mehre Monate verzögert.

Andererseits: Vom Nordpol nach Süden hin schreitet nach dem 22. September die Polarnacht voran, und es bildet sich sehr rasch arktische Kaltluft über den Nordmeeren, welche den Temperatur-Gegensatz über dem Nordatlantik verstärkt – die meteorologische Frontal-Zone entsteht. Das ist der Grund für die besonders stark ausgeprägten Stürme im Herbst und Frühwinter. Das Kind einer solcher Situation ist/war XAVER.

Das zeigen die Wetter-Karten vom 6. Dezember 2013 sehr schön: 

                            Abb. 2 : Höhen-Wetterkarte vom 06.12.13 06 GMT [15]

 

                        Abb. 3 : Boden-Wetterkarte vom 06.12.13 00 GMT [DWD]

 

                                                Abb. 4 : Satelliten-Bild vom 06.12.13 [16]

Sehr anschaulich zeigt das Satellitenbild mit einer mehr als 2000 km langen "Wolkenstraße", wie die Schauer- und Gewitter-Wolken (Cumulus congestus und Cumulonimbus) vom Polarmeer ausgehend über das skandinavische Nordmeer und über die Nordsee bis zu den Alpen heran rauschen. Dabei bilden sich im Lee von Inseln wie Jan Mayen Strömungs-Wirbel (KARMAN-Wirbel) – ein optisches Vergnügen für das meteorologisch geschulte Auge!

(5) Wie "extrem" war XAVER ?

 Die erste Wetterkarte in Deutschland wurde 1876 an der Seewarte in Hamburg gedruckt.  Seit dieser Zeit werden auch die Stürme dokumentiert, und ihre Intensitäten – wobei der tiefste Luftdruck (Kerndruck) die wichtigste Orientierung ist. So wurden seit mehr als 100 Jahren immer wieder atlantische Tiefs mit Kerndrucken von unter  940 und sogar unter 920 hPa beobachtet. Extreme Beispiele aus "jüngerer Zeit" sind der Orkan vom 10.01.1993 mit 915 hPa Kerndruck, sowie am 15.12.1986 mit 910 hPa.

Bei dem Sturmtief vom 13.11.1972 wurden beim Seewetteramt HH 955 hPa gemessen, was noch nicht einmal dem Kerndruck entsprach.

Gegenüber alledem sieht XAVER mit etwa 960 hPa Kerndruck über Skandinavien (Abb. 3) noch recht zahm aus.

Gleichermaßen verhält es sich mit den Sturmstärken [17]:

"Xaver war nicht so heftig wie der Orkan "Christian" Ende Oktober, aber er erreichte ebenfalls extreme Windstärken, dauerte außergewöhnlich lange und betraf ein besonders großes Gebiet. Einige der höchsten Windgeschwindigkeiten in der Nacht auf Freitag wurden laut Deutschem Wetterdienst (DWD) an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins gemessen. In Glücksburg mit 158 Kilometern pro Stunde, am Kieler Leuchtturm mit 144 km/h. Auch auf dem Brocken (155 km/h), in List auf der Nordseeinsel Sylt (174) und in Büsum (137) wurden hohe Werte registriert."

Und [1] : "Auf dem höchsten Berg Norddeutschlands, dem Brocken im Harz, hat Orkantief "Xaver" am Donnerstag eine Spitzengeschwindigkeit von 155 Stundenkilometern erreicht. Doch man bleibt gelassen. "Das ist nichts Besonderes für unsere Verhältnisse", hieß es bei der Wetterstation auf dem Berg."

"Nichts Besonderes für einen Orkan" –  so war es landauf-landab bei den gemessenen XAVER-Windstärken.

In Erinnerung ist manch einem noch Tief "LOTHAR" vom 26.12.1999, der z.B. im Bergland Windspitzen von über 200 km/h erreichte.

In "jüngerer" Erinnerung ist auch noch eine ganze Serie von fünf Orkanen innerhalb weniger Wochen zwischen dem 25.01. und dem 28.02.1990, die als "VIVIAN, WIEBKE + Co." in die Wettergeschichte eingingen. Dabei wurden in ganz Deutschland verbreitet Spitzenwerte um die 150 km/h gemessen, sogar 265 km/h auf dem Wendelstein.

Wie dem auch sein – die bei XAVER gemessenen Werte um die 150 km/h sind in Europa und Deutschland für einen Sturm historisch nichts Besonderes.

(6) XAVER: Keine Rekord-Sturmflut

 Zunächst  [17] : "Am Pegel Husum wurden 3,27 Meter verzeichnet, in Glückstadt 3,73 Meter. ‚Damit würde diese Sturmflut Platz sechs der Sturmfluten seit 1962 einnehmen‘, sagte Johannes Oelerich, Direktor des Landesbetriebs für Küstenschutz Schleswig-Holstein. In Hamburg wurden die zweithöchsten Wasserstände seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen; nur 1976 stiegen die Pegel höher. Mitte der neunziger Jahre stiegen die Pegel zweimal fast so hoch wie diesmal."

Am 24.11.1981 lief die Sturmflut in Hamburg zu 3,90 m ü.MHW auf, was Xaver fast den 2. Platz (3,96 m) hinter 1976 (4,76 m) gekostet hätte.

An andere Stelle [1] :  "+++ 5.33 Uhr: Bereits in der Nacht hat der Scheitel der Sturmflut die ostfriesischen Inseln erreicht, wie der Leiter für Sturmwarnungen beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg, Sylvin Müller-Navarra, der Nachrichtenagentur AFP sagte. Bei Cuxhaven wurde der Höchststand mit 3,11 Meter über dem örtlichen mittleren Hochwasser gegen 2.30 Uhr erreicht. Wilhemshaven meldete demnach 3,30 Meter. Auf Borkum wurden gegen ein Uhr 2,66 Meter erreicht, im nordfriesischen Büsum waren es gegen drei Uhr drei Meter."

Eine ganze Serie von sechs(!) schweren Sturmfluten mit Pegelständen von jeweils mehr als 3 Metern über Mittel-Hoch-Wasser (ü.MHW) in Hamburg gab es im Zeitraum 13.11.-17.12.1973 innerhalb von nur fünf Wochen – was nun schon 40 Jahre zurück liegt.

Diese wie auch die Sturm- und Sturmflut-Serie von 1990 (vgl.w.o.) wurden seinerzeit als das angesehen, was sie sind: "Meteorologisches Rauschen" im variablen Wetter-Geschehen. Niemand wäre sz. auf die Idee gekommen, diese "Serien" irgend einer "Klima-Katastrophe" zu zuordnen.

Andererseits: man stelle sich auch nur eine einzige solche Serie heutzutage vor – die Klima-Alarmisten würden sich "überschlagen". 

Wo also ist das "Klima-Signal" von XAVER ??  Das gibt es nicht.

Das bestätigt auch der Deutsche Wetterdienst, in mehrfacher Hinsicht:

"In manchen Regionen etwa im mittleren Niedersachsen blieben die Windböen unter den vorhergesagten, räumt der Deutsche Wetterdienst ein…" [18].  u n d:

"+++ 13.13 Uhr: Auch wenn mit "Christian" und "Xaver" in diesem Herbst schon zwei Orkane über Deutschland gefegt sind, sehen Experten darin kein Zeichen des Klimawandels. "Das, was wir jetzt erleben, sind Einzelereignisse", betonte Gerhard Lux, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst in Offenbach, am Donnerstag." [1]

(7)  XAVER:  Schäden "in Grenzen"

Xaver verursachte in Europa Tote und Verletzte, und auch bemerkenswerte Sach-Schäden. So kann eine Wertung immer nur relativ sein.

Wenn man jedoch die nahezu hysterische mediale Vorgeschichte betrachtet, dann ist dem gegenüber das Ergebnis glücklicherweise moderat [19]: "Kreis CUXHAVEN/BREMERHAVEN … Trotz einiger Verletzter und Millionenschäden fällt die erste Bilanz nach dem Orkan "XAVER" glimpflicher aus als befürchtet."

… u n d [17] : "Was die Folgen des Windes angeht, sei die Sturmnacht aber weniger dramatisch verlaufen als bei Orkan "Christian", teilte die Feuerwehr Schleswig-Holstein mit."  

TAZ [20] :  "Der Orkan sorgt in Norddeutschland für Überflutungen. Größere Schäden blieben bisher aus…"

SPON [18] :  "Gleichwohl hätte es schlimmer kommen können. ‚Wir haben mit Stand Freitagmittag im Vergleich zu Orkantief "Christian" nur ein Zehntel so viele Schadensfälle‘, sagte ein Sprecher von der Versicherung Provinzial Nord Brandkasse."

NRW (WDR2, 06.12.13) [21] :  "Das Sturmtief "Xaver" ist über NRW hinweg gezogen, ohne größere Schäden zu hinterlassen" … "Die Nacht sei verhältnismäßig ruhig geblieben, sagte ein Polizeisprecher im NRW-Lagezentrum in Düsseldorf am Freitagmorgen".

Belgien [1] :  "Nach dem Durchzug des Orkans "Xaver" sind die befürchteten Überschwemmungen an der belgischen Küste ausgeblieben. Ein regionaler Katastrophenplan wurde wieder aufgehoben, berichtete der öffentlich-rechtliche Radiosender RTBF am Freitag"

Neederland [1]  :  "Xaver" hat in den Niederlanden keine großen Schäden hinterlassen. Das teilten die Behörden am Freitag mit."

F a z i t  [22] :
"Insgesamt lief das Unwetter aber glimpflich ab!"

Bei alledem sind selbstverständlich zwei Dinge anzumerken:

Die Sicherheit der Deiche ist eine ganz andere als z.B. noch 1962, und das Katastrophen-Management ist im Laufe der letzten Jahrzehnte immer besser geworden.

Klaus-Eckart Puls, EIKE

Ergänzender Hinweis der Redaktion:

Auch manchen Medien fiel nachträglich auf, dass ihre "Spezials", Sondermeldungen und ganzseitigen Berichterstattungen dem eigentlichen Anlass – ein etwas stärkerer aber ziemlich gewöhnlicher Wintersturm, mit dem schönen Namen Xaver- nicht gerecht wurden und brachten auch einige wenige kritische Berichte. Darunter der des unübertroffenen Hans Zippert mit "Zippert zappt" in der Welt vom 7.12.13

Hier ein Auszug:

Der Wetterdienst hat seine Warnungen teilweise aufgehoben. Die gefährlichsten Live-Ticker der Fernsehsender flauen ab, ohne größere Schäden anzurichten. Die nach unten offene Sack-Skala zeigte Werte von bis zu 40 Sack Reis pro Stunde, die irgendwo in Deutschland umgefallen sind. Im Garten von Schloss Bellevue fiel der Weihnachtsbaum um. Es wird darüber spekuliert, ob Gauck deshalb zurücktreten oder eine Rede halten muss. In Berlin wurden mehrere Seiten aus dem Koalitionsvertrag weggeweht. Helmut Schmidt, der schon bei der Sturmflut 1962 Hamburg vor dem Schlimmsten bewahrt hatte, versuchte vergeblich, sich auf dem Balkon eine Zigarette anzuzünden. Er konnte aber unversehrt ins Haus zurückgeschoben werden.

Q u e l l e n :

[1] http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/orkan-xaver-sturmfluten-drohen-der-sturm-laesst-fluege-zuege-ausfallen-aid-1.3866302

[2] http://www.sueddeutsche.de/panorama/orkan-xaver-hamburger-behoerde-warnt-vor-sehr-schwerer-sturmflut-1.1836032 ; 6. Dezember 2013 05:51

[3] http://www.focus.de/panorama/wetter-aktuell/sturm-xaver-im-live-ticker-sturm-xaver-im-wetter-ticker-orkan-xaver-bedroht-hamburg-berlin-bremen-bremerhaven-kiel-rostock-sylt-unwetter-kueste-sturmflut-norddeutschland_id_3456501.html ; 06.12.2013, 15:12 Uhr

[4] http://green.wiwo.de/supersturm-xaver-fuenf-wichtigsten-fragen-zum-orkan/ ; 05.12.2013, 11:22h

[5] Helmholtz-Zentrum für Küstenforschung, HH-Geesthacht

[6] DLF, 06.12.13, "Informationen am Morgen"

[7] SPIEGEL-ol, 06.10.2013: Widersprüchliche Prognosen: Forscher entdecken Unstimmigkeiten im Uno-Klimabericht; http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/vorhersagen-im-5-ipcc-bericht-2013-kritik-am-uno-klimareport-a-926348.html

[8] Die Weltwoche, 25.09.2013, Ade, KlimakatastropheSPIEGEL-ol, 06.10.2013: Widersprüchliche Prognosen: Forscher entdecken Unstimmigkeiten im Uno-Klimabericht; http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/vorhersagen-im-5-ipcc-bericht-2013-kritik-am-uno-klimareport-a-926348.html

[9] SPIEGEL-ol ; 27.09.2013 Welt-Klimareport: Fünf große Sorgen, fünf große Fragen ;  http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/bilanz-des-5-ipcc-uno-klimareports-in-stockholm-2013-a-924791.html

[10] G.ROSENHAGEN: Zur Entwicklung der Sturmaktivität in Mittel- und Westeuropa,  promet, Nr.1/2, 2008, S.60

[11] Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie, Presse-Mitt. 26.09.2007

[12] IDW Pressemeldung vom 04.12.2013 ; Helmholtz-Zentrum Geesthacht – Zentrum für Material- und Küstenforschung

[13] H.v.Storch, J.Doerffer, U.Kreis : Metropol-Region Hamburg, Klimabericht, KlimaCampus Univ. HH, 2010, Auszug, S.21

[14] http://www.spiegel.de/panorama/sturm-und-sturmflut-fragen-und-antworten-zu-orkan-xaver-a-937583.html ; SPON 06.12.2013, 14:35 Uhr

[15] http://www.wetter3.de/

[16] http://www.wetterzentrale.de/topkarten/fssatms1.html

[17] http://www.spiegel.de/panorama/sturm-und-sturmflut-fragen-und-antworten-zu-orkan-xaver-a-937583.html ; SPON 06.12.2013, 14:35 Uhr

[18] http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/bilanz-von-orkan-xaver-sturmflut-warnung-vor-sturm-und-hochwasser-a-937664.html    06.12.2013 ; 20:48 Uhr

[19] Nordsee-Z., 07.12.2013, S.1

[20] http://www.taz.de/Sturm-Xaver-erreicht-Deutschland/!128831/ ; 05. 12. 2013

[21]  http://www1.wdr.de/themen/panorama/wetter1198.html

[22] DLF, 07.12.2013, 08.45h, Informationen am Morgen

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Scheitern einer Prophetie

Vor mehr als fünf Jahren, im Mai 2008, erschien factum mit der Titelgeschichte «Die überhitzte Prognose – Fakten und Meinungen rund um den Klimawandel». Die Interviews und Berichte waren eine kritische Bestandsaufnahme der damaligen Berichterstattungin den Medien: Inwieweit entsprach die Behandlung des Themas der journalistischen Verpflichtung zur Wahrhaftigkeit?

Die Bilanz fiel ernüchternd aus. Wissenschaftliche Fakten und Ereignisse, die gegen einen anthropogenen (von Menschen verursachten) Klimawandel sprechen, wurden ausgeblendet.

Sie wurden schlicht nicht berichtet. Fast alle Medien, auch die Politik, vermittelten den Eindruck, in der Wissenschaft bestünde Einigkeit darüber, dass es eine dramatische Klimaerwärmung gäbe – ja, dass eine globale Katastrophe schier unausweichlich sei.

Die erste Aussage erwies sich damals (wie auch heute) als falsch. Die Medienwissenschaftler Prof. Mathias Kepplinger und Senja Post hatten im Rahmen einer Studie alle 239 professionellen Klimaforscher Deutschlands im Range eines Professors befragt, wie sie zu dem Thema stehen. Ergebnis: Nur eine Minderheit der Klimaforscher glaubte 2008 an einen von Menschen verursachten Klimawandel [1]. Als Mediennutzer musste man zu einem anderen, einem ganz falschen Eindruck kommen. Die Meinung der Mehrheit der Forscherfand in den Medien keinen Widerhall. 2008 gab es praktisch keine Berichterstattung über Aussagen von Wissenschaftlern, darunter viele Nobelpreisträger, die dem Mainstream widersprachen.

Das hat sich inzwischen geändert, seit der Klimarat einräumen musste, dass die Temperatur der Erde seit 15 Jahren unverändert ist. Und doch herrscht in der Öffentlichkeit noch immer ein falsches Bild von vielen Fakten, vor allem, weil Medien auf Übertreibung und Katastrophismus getrimmt sind. So glauben heute wie damals die meisten, dass es ein dramatisches globales Abschmelzen von Gletschern gäbe.

Für diese Behauptung fehlt aber jede wissenschaftliche Grundlage: Nur ein winziger Bruchteil der Gletscher, im Promillebereich, wird überhaupt untersucht. Von weltweit 160 000 Gletschern liegen gerade einmal von 120 Daten vor, berichtet der Gletscherforscher Jonathan Bember. Und keinesfalls alle Gletscher, über die Informationen vorliegen, schmelzen. Manche wachsen, manche werden kleiner.

Ebenso sind die meisten Menschen der Meinung, es bestehe ein ursächlicher Zusammenhang zwischen dem Rückgang von Gletschern und der postulierten Erwärmung durch menschliche Einflüsse. Tatsache ist aber, dass es auch in früherer Zeit starke Gletscherschmelzen (und auch erneutes Wachstum) gab. Vor allem ist zu bedenken, dass der gegenwärtige Rückgang von Alpengletschern bereits 1860 begann, zu einer Zeit also, als menschliches Verhalten schwerlich der Grund gewesen sein konnte.

Medien sind süchtig nach der Katastrophe und dem Skandal, weil ihre Nutzer genau dies nachfragen. Dass der Nordpol aktuell einen Zuwachs von 1,6 Millionen Quadratkilometern Eisfläche hat (60 Prozent mehr als im Spätsommer 2012) stand in kaum einer Zeitung. Auch wurde kaum vermeldet, dass der Südpol 2012 so viel Eisfläche hatte wie noch nie seit Beginn der Messungen. Hingegen stand die Rekordschmelze des Nordpols von 2012 auf jedem Titel.

Die Einstellung der Bevölkerung wird von veröffentlichter Meinung geprägt, nicht von Tatsachen.

Aus wissenschaftlicher Sicht kann man sich auch fragen, welchen Sinn es hat, CO2 zu einer Art Grunderkrankung des Erdballs zu erklären. Ohne CO2 gäbe es kein Leben auf der Erde. Steigende Werte bewirken eine Vitalisierung alles Lebendigen. Pflanzen wachsen schneller, sind robuster und ertragreicher. Schweizer Forscher stellten fest, dass höhere CO2-Werte die Biodiversität im Alpenraum erhöhen. Schwankende CO2-Werte sind kein Phänomen unserer Zeit. Es gab sie immer. Wie es dazu kam, dass der industrielle Ausstoss von CO2 zum wichtigsten klimarelevanten Stoff deklariert wurde, hat der ehemalige Greenpeace-Aktivist Jeremy Leggett in dem Buch «The Carbon War» in erstaunlicher Offenheit geschildert. Es war eine politische Entscheidung, keine wissenschaftliche.

In der Februar-Ausgabe der «Prodeecings of the National Academy of Sciences», einem der weltweit angesehensten wissenschaftlichen Magazine, kommen Forscher der Universität von Washington in Seattle zu dem Ergebnis, dass der anthropogene Anteil an der globalen Erwärmung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts masslos überschätzt werde. Kollegen der Universität Oslo kommen in einer aktuellen Studie zu einem ähnlichen Ergebnis. Sogar eine Verdopplung des CO2-Ausstosses hätte demnach bei Weitem nicht die behauptete dramatischen Auswirkung.

Darauf, dass die Wirkung von CO2 auf die Erdtemperatur überschätzt wird, weist sogar dessen aktueller Bericht hin: Trotz einem Anstieg von CO2 blieb die Erwärmung aus. Der postulierte Zusammenhang fehlt offenbar. Auch im vergangenen Jahrhundert verlief das Auf und Ab der CO2-Werte nicht synchron mit dem Temperaturverlauf. Ungeachtet der Fakten hält der Klimarat nicht nur an der Erwärmung fest, sondern behauptet zudem, jetzt stehe «mit 95-prozentiger Sicherheit» fest, dass der Mensch schuld sei. Aufgrund welcher Fakten, an welcher Erwärmung?

Nüchtern betrachtet wirken auch die Daten von 1951 bis 1998 wenig dramatisch, geschweige denn katastrophal: 0,12 Grad Erwärmung in einer Dekade. Seither der Stillstand mit 0,05 Grad. Dabei muss man noch wissen, dass eine solche Temperaturmessung eine Wissenschaft für sich ist und dass es sich beim Klima der Erde um ein gigantisches und unendlich komplexes System handelt, welches zudem zu annähernd 100 Prozent von kosmischen Faktoren bestimmt wird, vor allem von der Sonne. Die Vorstellung, die Erdtemperatur sei nur bei 0,000 Grad Veränderung «gesund», 0,05 Grad Veränderung sei katastrophal, ist unsinnig. Ist überhaupt vorstellbar, dass die Parameter eines so gigantischen, interdependenten und komplexen, quasi lebendigen Systems sich statisch verhalten, unverändert bleiben?

Die gegenwärtige Entwicklung ist keine Erwärmung. Das war von 950 bis 1250 n. Chr., als die Wikinger ins grüne Grönland zogen und Ackerbau betrieben – und erst recht beim Klimaoptimum in biblischer Zeit – anders. Klimaerwärmung und -Abkühlung sind normale Phänomene. Höhere Temperaturen waren immer zum Wohl der Menschen wie der ökologischen Systeme. Klima ist Wandel.

Auf Messergebnisse kann der Weltklimarat seine Bedeutung nicht gründen – weil die Wirklichkeit diese Daten nicht hergibt. Er versucht, durch möglichst erschreckende, ja apokalyptische Aussagen die Menschen zu einer Folgsamkeit aus Furcht zu führen. Sein politisches Gewicht, seine Macht gründet auf seinen Zukunftsvorhersagen, nicht auf objektiven Messungen. Völlig zu Unrecht erweckt er den Anschein, einwissenschaftliches Gremium zu sein.

Aber ebenso wie der Weltklimarat kein wissenschaftliches, sondern ein politisches Gremium ist, so ist auch dessen Bericht kein wissenschaftliches, sondern ein politisches Dokument. Politiker und Verbandsvertreter feilschen um die Formulierungen. So versuchten deutsche Politiker die ausbleibende Erwärmung der vergangenen anderthalb Jahrzehnte in der Zusammenfassung des Berichts unter den Tisch fallen zu lassen.

Mit dem Klimarat ist die Wissenschaft in die Hände der Politik geraten. Es entstand eine Art bürokratisch-politischer Komplex, der Zugang zu den Geldtöpfen nationaler und internationaler Behörden und Institutionen und zu den Medien gefunden hat. Seine Haupttätigkeit besteht darin, Öffentlichkeitsarbeit für seine eigene Existenzberechtigung zu machen. Die Aussagen des IPPC widersprechen empirischen Erkenntnissen. Das scheitert jetzt und das musste auch scheitern. Langsam dreht sich der Wind.

Kein Mensch kann die Zukunft vorhersagen und es gibt auch keine wissenschaftliche Methode, die dies leisten könnte. Eine aktuelle, in der Fachzeitschrift «Nature Climate Change» publizierte Studie hat 117 der Prognosen zur Entwicklung der Welttemperatur überprüft. Die Trefferquote ist praktisch bei Null. Die Prophetien lagen fast alle (114) falsch und überschätzten die Temperatur. Prophetische Aussagen taugen nur zur Verifizierung einer Theorie und stärken nur dann die Autorität des Propheten, wenn sie eintreffen. Das ist hier nicht der Fall.

Am Beginn des Medienereignisses Klimawandel stand zuerst die Festlegung, dass es einen solchen (menschengemacht und katastrophal) unzweifelhaft gibt und danach begann die «wissenschaftliche» Arbeit: Bestehende und neue Daten wurden anschliessend in das bestehende, nicht mehr hinterfragte Paradigma eingebaut. Das ist vergleichbar mit dem Paradigma von den «geologischen Zeiträumen», die unzweifelhaft Millionen Jahre alt seien.

Zuerst wurde diese Feststellung getroffen, anschliessend wurden die gesammelten Daten in dieses Modell integriert. Den Wissenschaftlern macht das zunehmend Mühe. Früher ging man davon aus, dass es hunderte von Millionen Jahre dauert, bis eine auch nur millimeterdünne Gesteinsschicht entsteht. Heute weiss man, weil es vielfach bei Naturkatastrophen beobachtet wurde, dass sogar dicke Schichtfolgen in kürzester Zeit entstehen können. Da dies mit dem Paradigma von den unendlich langen Zeiträumen kollidiert, postulieren Geologen jetzt, die langen Zeiträume lägen nicht in den sichtbaren Schichten, sondern sie lägen zwischen den Schichten.

So ist es mit dem Klimawandel, hier postuliert schon das Wort die Unanzweifelbarkeit des Sachverhaltes. Dabei ist es absolut unwissenschaftlich, von der Unanzweifelbarkeit auszugehen. Es kann sich, aus wissenschaftlicher Sicht, nur um eine Theorie handeln. Darauf weist auch der Physik-Nobelpreisträger Prof. Ivar Giaver hin: «Die Aussage, ein menschen-gemachter Klimawandel sei ‹unwiderlegbar›, ist unwissenschaftlich und unhaltbar.»

Der ehemalige britische Finanzminister Lord Nigel Lawson hat dazu bemerkt: «Der Glaube an einen menschengemachten Klimawandel trägt religiöse Züge: Dies erklärt auch, warum er in Europa, wo sich die Kirchen leeren, wesentlich stärker ist als etwa in den USA.»

Mit dem postulierten direkten Zusammenhang von CO2 und Erdtemperatur verliert die Klimapolitik ihre Grundlage. Wer übernimmt dafür die Verantwortung? Die wirtschaftlichen Folgen dieser Verschwendung öffentlicher Gelder sind immens. Die Folgen tragen vor allem die ärmeren Bevölkerungsschichten.

Die ökologischen Folgen der Klimapolitik sind schwerwiegend: Dazu zählen, neben vielem anderen, die Brandrodung riesiger Urwälder in Indonesien, um aus Nahrungsmitteln «Biosprit» zu machen. Kaum eine Zeitung interessiert sich für diese Naturzerstörung oder für die Klagen von Ornithologen und Vogelschützern über die Tausende Vögel und Fledermäuse, die durch Windräder jämmerlich verenden. Eine im Wildlife Society Bulletin veröffentlichte Studie nennt die Zahl von 573 000 Vögeln, die jedes Jahr getötet werden, davon 83 000 Greifvögel.

Das christliche Hilfswerk «Brot für die Welt» beklagt die verheerenden Folgen der buchstäblich menschenverachtenden, ja menschenopfernden Energiewende: Nur noch knapp die Hälfte (47 Prozent) der weltweiten Getreideernte dient der menschlichen Ernährung.

Der Anteil, der zu Sprit verarbeitet wird, steigt ständig. Praktisch die ganze amerikanische Maisernte wird verflüssigt. Auch in Europa werden die Flächen zum Anbau von Getreide, aus dem Sprit gemacht wird, ständig ausgedehnt. Gewaltige Mengen, ein Drittel der benötigten Energiepflanzen, wird importiert, um die halbe Welt transportiert, vor allem aus Südamerika und Indonesien, wo Bauern von ihrem Land vertrieben werden und für Hungerlöhne arbeiten müssen. Der Ernährungsexperte von «Brot für die Welt», Bernhard Walter, sagt: «Hunger und Armut sind die Folgen.» Weder aus ökologischer noch aus christlicher Sicht ist es zu vertreten, aus Nahrungsmitteln Treibstoff herzustellen.

Die Theorie vom Klimawandel ist längst milliardenschwere Politik geworden. Sie wird nicht so schnell vergehen wie jene zur Bewahrung vor dem in den 90er-Jahren prophezeiten Waldsterben. Zu sehr konnte sie sich schon global in den Institutionen implementieren. Sie ist Teil eines Systems geworden, welches mit der Notwendigkeit, die Welt zu retten, eine alternativlose «Weltinnenpolitik», eine Weltregierung, anstrebt. Und doch: Mit der Glaubwürdigkeit verliert die Klimatheorie auch als Angstszenario an Kraft.

Viel Geld wurde verschwendet, um das prophezeite Waldsterben abzuwenden. Unimogs quälten sich durch das Unterholz und sprühten hunderttausende Tonnen Kalk in den Wald. Förster, die den Unsinn nicht mitmachen wollten, konnten froh sein, wenn sie nicht strafversetzt wurden. Viele Menschen waren verunsichert, geängstigt durch die schrecklichen Aussichten. Die Schriftstellerin Zoë Jenny erinnert sich an ihre Schulzeit: «Monatelang stand das Thema Waldsterben auf der Tagesordnung. Mit neun Jahren war ich überzeugt, dass es irgendwann, wenn ich gross bin, auf dieser Welt keine Bäume mehr geben wird. Warum konnte man uns nicht auf die Schönheiten der Natur hinweisen und uns auf diese Weise Respekt vor der Umwelt beibringen?»

Mit dem Alarmruf «Waldsterben» war die für die Medien bis dato wenig interessante Forstwissenschaft plötzlich en vogue. «Kritische» Forstwissenschaftler wurden zu gefragten Gästen von Sondersendungen. Deren Modellrechnungen über den Gesundheitszustand von Bäumen waren der «Beweis» für eine katastrophale Entwicklung. Die Meinungen besonnener Forstwirte konnte kein Journalist für seine Story brauchen – allenfalls als Beleg dafür, dass auch im aufgeklärten Zeitalter im Dunkel des sterbenden Waldes noch immer Hinterwäldler hausen. Kein Politiker hätte es sich leisten können, nicht auf den Zug aufzuspringen, Betroffenheit zu zeigen und Gelder zu bewilligen. Heute geht es dem Wald bestens, der Flächenzuwachs in Deutschland, der Schweiz und Österreich ist enorm und der Wald wird immer naturnaher.

Andere Drohgebäude werden den Klimawandel ersetzen. Es wird, und muss, wieder ein globales Bedrohungsszenario sein. Die Theorie von der angeblichen Versauerung der Meere bietet sich als Projektionsfläche an. Das ist dann die Neuauflage der Theorie von der Versauerung der Wälder – diesmal im globalen Massstab.

Schneller kann man kein gutes Gewissen bekommen als durch den Glauben an derlei Katastrophismus. Die Handlungen, die er einem abverlangt, sind leicht zu erfüllen. Der postmoderne Vorteil dieses Glaubens ist, dass er durch solche religiösen Ersatzhandlungen von der Notwendigkeit zu befreien scheint, tatsächlich auf sein Gewissen zu hören. Denn ein Merkmal haben alle Untergangsszenarien gemeinsam: Sie kollektivieren die Schuld und sie begründen eine starke politische, (welt-)zentrale Macht, die entschlossen, notfalls undemokratisch handeln muss, weil ja «Gefahr im Verzuge» ist. Sie verlagern also politische Macht nach oben und gewähren dafür dem zustimmungswilligen Fussvolk die Absolution des guten Gewissens.

Aber: Schuld ist immer persönlich, jeder trägt allein an seiner Schuld und muss – seinem echten Gewissen folgend, das Richtige tun. Das gilt für ein tatsächlich ökologisch verantwortetes Handeln (welches die Natur schützt) genauso wie für die Fragen nach persönlicher Schuld und Erlösung.

[1] Senja Post: «Klimakatastrophe oder Katastrophenklima? Die Berichterstattung über den Klimawandel aus Sicht der Klimaforscher». Medien Skripten, Bd. 51, Verlag Reinhard Fischer, 2008.

EIKE Redaktion zum Artikel:

Der vorstehende Artikel ist erschienen in „factum“, 8 (2013), S. 24-26;  Monatszeitschrift mit aktuellen Themen aus den Bereichen Wissenschaft und Natur, Gesellschaft, Glaube, Literatur und Politik.

EIKE dankt der factum-Redaktion für die Genehmigung des ungekürzten Nachdrucks.

(1)  Link zu factum (hier)

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