Winter 2014/15 in Deutschland: Erneut zu mild – warum?

Bild rechts: Winter im Flachland, teilweise schneearm, im Hintergrund die Schwäbische Alb Foto: Kowatsch

Ein wichtiges Indiz für den Charakter eines Winters ist die Anzahl der Tage mit einer Schneedecke von mindestens 1 cm Höhe. Diese lässt sich nach den Aufzeichnungen der Station Potsdam bis 1893/94 zurückverfolgen. Da Schnee mitunter schon im Oktober und noch im April fallen kann, ist es sinnvoll, die „saisonalen“ Schneedeckentage zu betrachten, wobei eine Saison immer vom 1. Oktober bis zum 30. April des Folgejahres dauert:

Abb.1: Die Anzahl der Schneedeckentage blieb – bei enormen Schwankungen – langfristig nahezu unverändert, von zunehmender Schneearmut keine Spur. Der im Tiefland eher schneearme Winter 2014/15 ist hier noch nicht enthalten; allerdings wird er deutlich mehr Schneedeckentage aufweisen, als der extrem schneearme Winter 1974/75. (Datenquelle: PIK).

Betrachtet man nur den „meteorologischen“ Winter, so ist ebenfalls fast kein langfristiger Trend erkennbar. Allerdings gibt es periodische Schwankungen (Abbildung 2):

Abb.2: In den 1910er bis 30er Jahren sowie um die „Jahrtausendwende“ gab es etwas weniger Schneedeckentage, dafür aber tendenziell feuchtere, mildere Winter (Datenquelle: PIK).

Großmaßstäblich (gesamte Nordhalbkugel) liegen verlässliche Daten zur Schneebedeckung erst seit 1967 vor. Seit dieser Zeit schwankte die Schneebedeckung der Nordhemisphäre stark, ohne jedoch insgesamt abzunehmen:

Abb. 3: Seit 1967 ist keine Abnahme der im Winter mit Schnee bedeckten Fläche auf der Nordhalbkugel festzustellen (Quelle: Amerikanischer Wetterdienst NOAA).

Wintertemperaturen in Deutschland – Keine Erwärmung, sondern Abkühlung.

Im Folgenden verwenden wir die gleichen Betrachtungszeiträume wie in früheren Arbeiten. Nur, aus damals 25 und15 Jahren rückwärtiger Betrachtung wurden nun 28 und 18 Jahre. Eigentlich müsste man bei Temperaturbetrachtungen über 25 Jahre hinaus bereits eine Wärmeinselbereinigung vornehmen, darauf wollen wir jedoch verzichten, weil die Ergebnisse auch so schon eindeutig genug sind. Trotzdem sei hier erwähnt, dass aufgrund der ständigen und wärmenden Landschaftsveränderung durch den Menschen -, täglich werden etwa 108 ha in Deutschland überbaut – die von Menschenhand erzeugten Wärmezonen um die Messstationen herum sich ständig erweitern. Und die Thermometer messen diese schleichende Zusatzwärme automatisch mit.

Der Winter 2015 wird vom Deutschen Wetterdienst aktuell mit 1,8 Grad angegeben. Das sei der zweite „zu milde Winter“ in Folge. Was aber uns Menschen nicht gesagt wird: Über einen längeren Zeitraum sind die Wintertemperaturen gesunken, es wurde kälter. Das zeigt die nächste Abbildung 4. Alle Daten sind Originaldaten des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach.

Abb. 4: Seit fast 3 Jahrzehnten fallen in Deutschland die Wintertemperaturen. Daran können auch die letzten zwei milden Winter nichts ändern.

Ergebnis: Trotz der ständig vorhergesagten angeblichen „Erderwärmung“, die sich als erstes bei der Jahreszeit Winter zeigen sollte, verhalten sich die deutschen Wintertemperaturen keinesfalls nach den Erwärmungsvorhersagen der selbst ernannten Klimafolgenforscher. Die Wintertrendlinie ist fallend und nicht steigend. Es müssten nun einige milde Winter folgen, damit die Trendlinie ausgeglichen wird.

Eine kurze Begriffserläuterung sei nun hier gestattet. Klimaforscher beschäftigen sich mit der Temperaturentwicklung wie sie tatsächlich ist, eben mal rauf und mal runter. Denn Klimawandel gibt es über längere Zeiträume immer. Klimafolgenforscher hingegen glauben an die CO2-menschengemachte ständige Weitererwärmung. Oft ist dieser Glaube wie beim Weltklimarat bereits in der Satzung so festgeschrieben. Abkühlungsphasen zwischendurch werden einfach ignoriert oder Messdaten sogar verfälscht. Einzelfakten oft ohne Zeit-Grafiken im Sinne einer ständigen Weitererwärmung herausgestellt, um utopische Vorhersagen zu treffen.

Doch nun zurück zu den Winterbetrachtungen. Die Winterwerte der obigen Graphik sind die Originalwerte des Deutschen Wetterdienstes. Sie sind wie schon erwähnt, noch nicht wärmeinselbereinigt. Trotzdem ist die Trendlinie fallend. Mit einer WI-Bereinigung wäre die Trendlinie sogar deutlich fallender, was nichts anderes heißt, als dass die Winter in Deutschland entgegen den Vorhersagen kälter wurden. Aussagen, welche die Erwärmungsgläubigen und Klimafolgenforscher so nie treffen würden. Zur Beurteilung reichen ihnen die letzten 2 Winter – die etwas milder ausfielen – als Beweis einer sich ständig fortsetzenden Erwärmung. Ohne irgendwelche Temperaturgrafiken wird in den Medien dann so erzählt, also wäre dies die Regel. Siehe hier in der Südwestpresse, Artikel vom 17.Feburuar 2015: http://www.schwaebische-post.de/ueberregional/blick/10419990/ Dem Leser wird durch den Inhalt des Artikels der falsche Eindruck vermittelt, als wären die Wintertemperaturen ganz nach den Vorhersagen immer weiter gestiegen.

Als nächstes betrachten wir die Einzelmonate: Der Winter 2015 besteht meteorologisch aus den drei Wintermonaten Dezember 2014 sowie Januar und Februar 2015. Betrachten wir nun diese drei Wintermonate über denselben Zeitraum, dann ergibt sich ein leicht unterschiedliches Bild.

Beginnen wollen wir mit dem Dezember:

Abb. 5a: Der Monat Dezember zeigt nach den Originaldaten des Deutschen Wetterdienstes ebenfalls ein leichtes Kälter werden an. Insgesamt sind die Daten fast ausgeglichen, nur der Kältedezember 2010 zieht die Trendlinie am Schluss leicht nach unten. Bereits ein weiterer milder Dezember 2015 würde einen Ausgleich herbeiführen.

Ergebnis Dezember: Die Dezember der letzten 30 Jahre wurden unmerklich kälter, sie sind jedoch fast ausgeglichen. Von einer vorhergesagten Klimaerwärmung ist jedoch weit und breit keine Spur. Die Daten sind ebenfalls nicht wärmeinselbereinigt, was nichts anderes bedeutet als dass in der freien Fläche Deutschlands weitab der Wärmeinseln, die Dezembermonate spürbar kälter wurden.

Betrachten wir nun zum Vergleich den Hochwintermonat Januar

Abb. 5b: Der Monat Januar ist deutlich kälter geworden, trotz der zwei letzten milden Januar-Jahre.

Erg. Die Januartrendlinie ähnelt im Verlauf der Trendlinie der Abb. 4 über den Gesamtwinter. Klimaerwärmung- wo? Nirgendwo. Die vorhergesagte Wintererwärmung existiert nur in den Computern des Geschäftsmodelles Klimaerwärmung.

Der Monat Februar

Abb. 5c: Der Februar ist etwas wärmer als der Januar – die Trendlinie verläuft weiter oben auf der Skala- aber der Trendlinienverlauf ist stärker fallend als die fallende Januartrendlinie.

Ergebnis: Aus den Februartemperaturen lässt sich überhaupt kein verfrühter Frühlingsbeginn ablesen. Dieser Februar 2015 lag vollkommen im Mittelfeld der letzten drei Jahrzehnte und laut DWD-Daten war er kälter als der Februar 1988, dem Beginn unseres Zeitraumes. Beim Betrachten unserer Grafiken sollte nun auch den Förstern und Waldbauern klar werden, warum sie keine wärmeliebenden Bäume anpflanzen dürfen. Ein zunehmendes Waldsterben aufgrund einer sich verstärkenden Klimaerwärmung, wie noch in den Waldschadensberichten Ende des Jahres 2014 reihenweise von den Umweltministern der einzelnen Bundesländer behauptet wurde, gibt es einfach nicht. Und in der freien Fläche des Landes, weitab der städtischen Wärmeinseln, wo die Wälder nun mal stehen, erst recht nicht. Dort sind die realen Temperaturen noch tiefer und die Trendlinie noch stärker fallend als die Grafiken vorgeben.

Gesamtergebnis: Der Winter in Deutschland geht seiner eigenen Wege. Ihm ist es egal, was Weltklimarat oder PIK Potsdam über die Medien in den letzten 20 Jahren vorhergesagt haben. Die drei Wintermonate richten sich nicht nach deren Erwärmungsgeschrei. Erwärmung- wo? Jedenfalls nicht bei den drei Wintermonaten und nicht in Deutschland.

Das Wort „Klimawandel“ wird stets im Sinne von Wärmer werden gebraucht. Doch durch eine Anzahl neuer politischer Verordnungen wie der Winterreifenpflicht und der Pflicht zur Energieeinsparung durch Kältedämmung bei Neubauten und bei Althausrenovierungen hat die Politik längst auf das Kälter werden reagiert. Und dieses Jahr müssen per Gesetz alle alten Heizungen ausgetauscht werden. Man verkündet und erwartet hohe Einsparungen beim Heizöl und Erdgas Das sind alles Maßnahmen gegen das Kälter werden und nicht gegen eine Erwärmung. Aber eine Vorhersage stimmt: In all dieser Zeit sind die Kohlendioxid-Konzentrationen, die nach Meinung der Treibhausgläubigen die Erwärmung bewirken sollten, natürlich weiter gestiegen. Darüber gibt die folgende Grafik Auskunft: 

Abb.6: Anstieg der Kohlendioxidkonzentration in der Luft, gemessen am Mouna Loa. Letztes Jahr sollen bereits kurzfristig Konzentrationen von 400 ppm gemessen worden sein. 400ppm wären 0,04%CO2-Anteil in der Luft. (ppm = parts per million). Trotz der fast geradlinig steigenden CO2- Werte (grüne Linie), sind die Wintertemperaturen, hier am Beispiel der DWD- Station Flughafen Erfurt/Weimar (alter Name: Erfurt- Bindersleben) dargestellt in blau), merklich gefallen.

Fast könnte man meinen, dass mit einem zunehmenden CO2- Gehalt in der Atmosphäre die Temperaturen immer kälter werden, dass es also so etwas wie einen umgekehrten Treibhauseffekt geben müsse. Allerdings wirken zahlreiche, kaum zu quantifizierende Einflüsse auf die Wintertemperaturen (einige, wichtige werden im weiteren Text noch erörtert). Mehr CO2 kühlt, wäre daher nur eine mögliche Schlussfolgerung aus den Grafiken 4 bis 6. Den Eindruck gewinnt man umso mehr, je mehr man in die Gegenwart kommt und kürzere Zeiträume betrachtet, das zeigt die nächste Grafik 7.

Abb. 7: Die Februartemperaturen sind vor allem seit der Jahrtausendwende besonders gefallen. Auch in diesem Winter war der Februar wieder der kälteste der drei Wintermonate.

Fazit: Wo ist die Klimaerwärmung, die wir seit gut einem Jahrzehnt massiv in Deutschland bekämpfen müssen? Vor allem die Wintermonate sollten wärmer geworden sein. Kein Schnee mehr im Flachland und Wintersport nur im Hochgebirge, hat man uns angedroht. Das waren die Vorhersagen kurz vor und um die Jahrtausendwende. Keine einzige dieser Temperaturgrafiken, die alle nach den Originaldaten des Deutschen Wetterdienstes gezeichnet sind, kann diese Panikmeldungen, angeblich hervorgerufen durch den „Klimakiller CO2“, bestätigen. Es waren also lediglich Vorhersagen aus der Kategorie neue Deutsche Märchen. Noch schlimmer ist aber, dass den Deutschen diese Wahrheit der Temperaturabnahme erfolgreich verheimlicht wird. Keine einzige unserer Grafiken wird in den Medien abgebildet. Und die Daten der Grafiken sind noch nicht einmal wärmeinselbereinigt, sonst wären die Abkühlungstrendlinien noch stärker fallend. Das ist die traurige Wahrheit, die eigentlich eine handfeste Lüge ab unserem Volk darstellt. Das angebliche Unwort „Lügenpresse“ ist beim Klima absolut treffend für die deutschen Medien. Es gibt nur wenige rühmliche Ausnahmen.

Die Bevölkerung wird von den Erwärmungsverkündern der Geldmaschine „menschengemachte CO2-Klimaerwärmung“ weiterhin gezielt über die Medien belogen. Wie unsere Geschichte zeigt, eignen sich Deutsche aber auch besonders gut für derartige Betrügereien, weil Deutsche weniger hinterfragen, dafür umso häufiger gutgläubig sind. Was die Propaganda des Alltags von sich gibt, das wird gerade bei den Deutschen gerne geglaubt und ungeprüft weiter gegeben. Bei so einem oberflächlichen Verhalten ist letztlich die Demokratie in Deutschland in Gefahr. Laut Beamtengesetz hätte jeder Lehrer, vor allem jeder Schulleiter die Pflicht, gegen solche Machenschaften von Falschbehauptungen vorzugehen. Doch davon ist die Realität in den Schulen und all den anderen Behörden weit entfernt.

Und in England? In Zentralengland zeigt sich ein ähnliches Bild; hier ist seit vollen 30 Jahren kein Anstieg, sondern ein geringer (nicht signifikanter) Rückgang der Wintertemperaturen festzustellen:

Abb. 8: In Zentralengland ist schon über eine ganze klimatisch relevante Periode (volle 30 Jahre) kein Anstieg, sondern ein geringer Rückgang der Wintertemperaturen zu verzeichnen.

Nun ergibt sich die Frage, warum dieser Winter 2014/15 in Deutschland insgesamt mild ausfiel, und welche Faktoren die Wintertemperaturen beeinflussen. Wir können nicht alle Ursachen und Einflussfaktoren beleuchten und konzentrieren uns auf die wichtigsten.

Besonders zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar wehte der Wind mit nur kurzen Unterbrechungen fast ausschließlich aus West bis Südwest. Er führte milde atlantische Luftmassen nach Deutschland, die sich bei den relativ hohen Windgeschwindigkeiten kaum abkühlten und sich häufig bis zum Boden durch setzten (die im Winter häufigen Inversionen mit bodennah kalter Luft gab es über längere Zeit nur im Februar, ansonsten fehlte das hierfür erforderliche schwachwindige Hochdruckwetter meist). Vom noch milderen Winter 2013/14 unterschied sich der von 2014/15 aber vor allem durch das viel seltenere Auftreten der südlichen Strömungskomponente. Offenbar sind es vor allem jedoch westliche Luftströmungen, welche im Winter erwärmend wirken. Den allgemeinen, recht engen Zusammenhang zwischen Westströmungen und Wintertemperaturen veranschaulicht die Abbildung 9:

Abb. 9: Das Deutschland- Wintermittel der Lufttemperaturen (°C Deutschland, blau, unten) ähnelt in seinem Verlauf der Häufigkeit der am stärksten erwärmend wirkenden Großwetterlagen mit westlichem Strömungsanteil (W, SW und NW, violett).

Als die Westströmung Anfang und Ende Dezember sowie nach Mitte Januar teilweise oder gänzlich fehlte, kühlte es sich sofort deutlich ab. Allerdings hatten Nord- und Ostsee die Wärme des Jahres 2014 gespeichert und milderten die Kälte, so dass die von Nordströmungen dominierten kurzen Abschnitte keine sehr strengen Fröste brachten. Man erkennt in der Abbildung 3 eine etwa 60ig- bis 80ig- jährige Schwankung mit auffälligen Maxima um 1915 und 1990. Ursache hierfür ist die sogenannte NAO („Nordatlantische Oszillation“), ein Maß für das Luftdruckgefälle zwischen dem südlichen Westeuropa (Portugal bis Azoren) und dem nördlichen Westeuropa (Island). Bei hohen, positiven NAO- Werten steht einem kräftigen „Azorenhoch“ ein kräftiges „Islandtief“ gegenüber, und es entwickelt sich eine lebhafte Westströmung, die sich öfters bis nach Mitteleuropa durchsetzen kann. Sind Azorenhoch und Islandtief schwächer oder fehlen ganz, so stellen sich in Mitteleuropa mehr oder weniger kalte Nord- bis Ostlagen, Zentrallagen oder im Winter nicht immer zu milde Südlagen ein- es ist dann also mit erhöhter Wahrscheinlichkeit kälter, als bei „Westwetter“.

Der Blick auf zwei für diesen Winter typische Wetterlagen zeigt die gegensätzlichen Verhältnisse:

Abb. 10: Am 28. Dezember 2014 (Quelle: UKMO, links) reichte ein Hoch bis nach Island. Das „normale“ Island- Tief, welches häufig im Zusammenspiel mit dem Azorenhoch“ mildes Westwetter bringt, fehlte. Dafür lag ein Tief im nördlichen Mittelmeerraum. Die von dieser Konstellation erzeugte Kältewelle dauerte nur kurz und machte schon bald der rechts dargestellten Situation Platz. Zwischen einem kräftigen „Azorenhoch“ und tiefem Luftdruck über dem Nordmeer strömte am 09. Januar 2015 milde Luft nach Mitteleuropa.

Die Abbildung 11 verdeutlicht, dass die NAO in den milden Phasen Mitte Dezember und Mitte Januar stark positive Werte aufwies:

Abb.11: Verlauf der NAO in den vergangenen Monaten. Insgesamt überwogen im Winter 2014/15 positive NAO- Werte; die 2 deutlichsten Positiv- Phasen Mitte Dezember und Mitte Januar passen genau zu den mildesten Witterungsabschnitten. Die kältesten Perioden des Winters (Ende Dezember sowie Monatswechsel Januar/Februar) fielen in Phasen mit geringeren, teils sogar negativen NAO- Werten.

Bei der Frage, was die NAO und damit die Westlagenhäufigkeit steuern könnte, stößt man neben globalen Ursachen wie El Nino und anderen Telekonnektionen, auf welche hier nicht eingegangen wird, unweigerlich auf die AMO und das Verhalten des arktischen Meereises. Die AMO („Atlantische Mehrzehnjährige Oszillation) ist ein Maß für die Wassertemperaturschwankungen im zentralen Nordatlantik. Sie schwankt in einem etwa 50ig- bis 80ig- jährigen Zyklus; wobei das letzte Maximum in den 2000er Jahren lag; aktuell scheint diese positive AMO- Phase zu enden. Weil sich die Häufigkeit der westlichen Lagen aber tendenziell spiegelbildlich zu den AMO- Werten verhält, wird die aktuelle leichte Häufigkeitszunahme der Westlagen nach ihrem Minimum der frühen 2000er Jahre plausibel. Mehr über den interessanten Zusammenhang zwischen AMO, Großwetterlagen und Deutschland- Temperaturen unter http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/im-takt-der-amo-und-der-nao-1-das-haeufigkeitsverhalten-der-grosswetterlagenund-dessen-auswirkungen-auf-die-deutschland-temperaturen/ und http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/im-takt-der-amo-und-der-nao-2-das-haeufigkeitsverhalten-der-grosswetterlagenund-dessen-auswirkungen-auf-die-deutschland-temperaturen/ sowie http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/im-takt-der-amo-und-der-nao-3-das-haeufigkeitsverhalten-der-grosswetterlagen-und-dessen-auswirkungen-auf-die-deutschland-temperaturen/

Die Abbildung 12 illustriert den recht eindrucksvollen, inversen Zusammenhang zwischen AMO und „Westwetter“ im Winter:

Abb.12: Während der AMO- Positivphasen (spätes 19. Jahrhundert, kurz vor der Mitte des 20. Jahrhunderts und späte 1990er bis frühe 2000er Jahre) gab es im Winter tendenziell etwas weniger westliche Lagen in Mitteleuropa.

Bei AMO- Warmphasen wird mehr Wärme in die Arktis eingetragen. Die minimalen Eisausdehnungen und die geringere Westlagenhäufigkeit der 2000er Jahre „passen“ recht gut zum AMO- Maximum. Genaueres Zahlenmaterial zur Eisausdehnung liegt leider erst seit 1979 vor (Einführung der flächendeckenden, satellitengestützten Überwachung). Zumindest in diesem relativ kurzen Zeitraum von 35 Jahren bestand ein deutlicher Zusammenhang zwischen der AMO und der Fläche des winterlichen Arktis- Meereises:

Abb. 13: Mit steigenden AMO- Werten nahm die von Meereis bedeckte Fläche deutlich ab.

Es gibt deutliche Hinweise, dass dieser Zusammenhang auch langfristig besteht; so wurde in den 1930er Jahren, also während der letzten AMO- Positivphase, ebenfalls ein Meereisrückgang sowie vor allem ein starkes Abschmelzen der Grönland- Gletscher beobachtet. Näheres dazu unter http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/fotos-aus-den-dreissiger-jahren-groenland-gletscher-haben-sich-damals-schneller-zurueck-gezogen-als-heute/ Als mit den kalten Winter 2009/10 und 2012/13 die Vertreter der „globalen Erwärmung“ in arge Erklärungsnöte gerieten, wurde eiligst die Mär vom „schmelzenden Arktiseis, welches die großräumige normale Zirkulation stören und somit Winterkälte in den gemäßigten Breiten begünstigen sollte“, in die Welt gesetzt. Besonders die immer geringere Eisausdehnung am Ende des Spätsommers (September) sollte kalte Winter verursachen; in der Realität der Graphik 14 zeigt sich jedoch kein Zusammenhang:

Abb. 14: Die Ausdehnung des arktischen Meereises im September hat keinerlei Einfluss auf die Wintertemperaturen in Deutschland. Auch bei Betrachtung anderer Zeiträume (Herbsteisbedeckung zu Winter oder im Direktvergleich Wintereis zu Wintertemperaturen) ergibt sich kein Zusammenhang.

Die tägliche Meereisbedeckung der Nordhalbkugel kann man hier abrufen: http://ocean.dmi.dk/arctic/icecover.uk.php Eigentlich sollte der Nordpol doch ab Mitte 2013 eisfrei sein? War da nicht eine Vorhersage, unter anderem vom Ober- Alarmisten Al Gore? Näheres zu dieser Fehlprognose bei http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/alex-newman/al-gore-sagte-voraus-2-13-sei-die-arktis-voellig-eisfrei-stattdessen-ist-die-eisschicht-um-die-ha.html

Trotzdem hat das komplizierte und noch weiter zu erforschende Zusammenspiel zwischen Meeresströmungen, AMO, Meereis und Großwetterlagen mit hoher Wahrscheinlichkeit großen Einfluss auf Wetter, Witterung und Klima in Mitteleuropa, wobei es aber keine einfachen Erklärungen gibt. Ist mehr Eis vorhanden, so ist die Arktis kälter; es besteht dann ein höheres Temperaturgefälle zwischen niederen und höheren Breiten, was die Entstehung von Westlagen tendenziell begünstigen könnte. Allerdings spielen dabei auch andere Einflussgrößen, besonders die Sonnenaktivität, eine wesentliche Rolle. Auch könnte die Meereisbedeckung die Häufigkeit nördlicher Luftströmungen im Winter über Mitteleuropa beeinflussen (wegen des geringen Betrachtungszeitraumes ist der gefundene Zusammenhang jedoch relativ unsicher):

Abb.15: Mäßiger, negativer Zusammenhang zwischen arktischer Meereisbedeckung und der Häufigkeit nördlicher Luftströmungen in Mitteleuropa. Bei geringerer Eisbedeckung scheint die Häufigkeit nördlicher Strömungen im Winter zuzunehmen; die große Streuung verbietet jedoch sichere Aussagen.

Ob ein gefundener deutlicher Zusammenhang zwischen arktischer Meereisbedeckung und den Deutschland- Lufttemperaturen (weniger Eisfläche, mehr Wärme) im Frühling, besonders im April, mehr als nur eine „Scheinkorrelation“ ist, muss noch untersucht werden. Denn seit 1979 nahm auch die Globalstrahlung in Deutschland zu, vor allem im April, welche einen viel dominanteren Einfluss auf die Frühlingstemperaturen hat, als das weit entfernte Arktiseis.

Zusammenfassung und Ausblick

Häufige Westwetterlagen im Dezember und Januar hatten einen relativ milden Winter zur Folge. Die wieder leicht fallenden Wassertemperaturen im zentralen Nordatlantik (Ende der AMO- Positivphase) verursachten diesmal und vermutlich in auch naher Zukunft eine leichte Zunahme westlicher Luftströmungen.Es sind also natürliche, sehr komplexe Ursachen, auf welche dieser relativ milde Winter zurückzuführen ist. Die nach dem Warmjahr 2014 sehr hohen Wassertemperaturen der Nord- und Ostsee begünstigten die milde Witterung zusätzlich. Langfristig schwanken die Wintertemperaturen periodisch. Die Anzahl der Schneedeckentage blieb trotz dieser periodischen Schwankungen langfristig unverändert; die oftmals geäußerte Befürchtung einer „katastrophalen, unumkehrbaren Klimaerwärmung“ lässt sich anhand dieser Fakten nicht bestätigen.

Abschließend soll noch eine Bewertung der für den Ablauf dieses Winters getroffenen Temperaturprognosen (Bezugsbasis: CLINO- Werte 1981 bis 2010) erfolgen. Um eine objektive Bewertung zu gewährleisten, wurden nur Prognosen untersucht, die spätestens eine Woche nach Beginn des meteorologischen Winters (Anfang Dezember) vorlagen. Die Bilanz fällt ernüchternd aus. Von 7 untersuchten Prognosen waren 2 völlig mangelhaft, 3 ungenügend, und selbst die 2 halbwegs zutreffenden kamen wegen der sehr allgemein formulierter Aussagen nicht über die Schulnote 4 hinaus. Angesichts dieses bescheidenen Ergebnisses schon für nur wenige Monate im Voraus stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit der langfristigen Klimaprognosen. Die folgende Tabelle mit den 7 Prognosen ist eine kleine Premiere. Denn während bislang vor dem Winter die meisten Prognosen mit viel Getöse verkündet, aber kaum hinterfragt wurden, kann hier jedermann die Ergebnisse kritisch betrachten.

Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Josef Kowatsch, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Aktualisierung: Im anhängenden PDF können alle Graphiken eingesehen werden. Auch die Tabelle am Schluss des Artikels ist dort gut leserlich!

Aktualisierung 2: Im mdr hat Wettermoderator Thomas Globig Teile dieser Graphiken gezeigt:

http://www.mdr.de/mediathek/fernsehen/video255968_boxIndex-1_zc-51f8dc33_zs-2d7967f4.html

PDF:

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Hat die Digitalisierung der Mess-Stationen die Messmethode beeinflusst? Ist die Messmethodenänderung für die „menschengemachte Klimaerwärmung“ verantwortlich?

Er stellt fest: Die digitalisierte Methode in der neuen Wetterhütte brachte bei seiner Station über achteinhalb Jahre eine Erhöhung um 0,9K gegenüber der herkömmlichen Messung, siehe hier seine aktuellen Veröffentlichungen
http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Meteorologe-findet-Diskussion-um-Klimaschutz-laecherlich-id32569342.html
und bei Hagers Seite: http://www.hager-meteo.de/aktuelle%20berichte.htm  und  http://www.hager-meteo.de/ 
Auch bei EIKE wurde am 13. Jan. ein Artikel darüber veröffentlicht.
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/augsburger-meteorologe-findet-diskussion-um-klimaschutz-laecherlich/
In der Berliner Wetterkarte wurden die Ergebnisse ausführlich diskutiert: http://wkserv.met.fu-berlin.de/Beilagen/2013/Autom%20WSt_Hager.pdf
Damit stellt sich die Frage, ob dieses Ergebnis der 0,93K Erwärmung durch die Messmethodenänderung nur ein Einzelfall in Augsburg war oder ob das Ergebnis verallgemeinert werden kann. Hat die Umstellung der Messmethoden in den Jahren zwischen 1985 und 2000 generell zu einer gemessenen Klimaerwärmung geführt, die in der freien Natur so gar nicht stattgefunden hat?
Um diese Frage zu beantworten, unterteilen wir im Folgenden die DWD-Zeitreihen in drei Zeitabschnitte.
1) Temperaturmessung mit der alten Methode von 1900 bis 1985. 2) Die Zeit der Umstellung auf neue elektronische sowie automatische Temperaturmessungen von 1985 bis 2000 und 3) Die Zeit ab dem Jahre 2000 bis heute, alle 2000 Messstationen sind umgestellt.
Die folgenden Diagramme sind alle nach den Originaldaten des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach erstellt. Aufgetragen sind immer die vom DWD aus vielen deutschen Stationen ermittelten Jahresdurchschnittswerte. Die Frage wäre also, können wir aus den Trends der DWD-Messungen irgendwelche Ungereimtheiten oder gar Parallelen zu den Angaben von Herrn Hager aus Augsburg erkennen?
Fakt ist, in Deutschland wurde um die Mitte der 80er Jahre mit der Digitalisierung und der Umstellung der alten Wetterhütten begonnen, sie dauerte etwa bis zur Jahrtausendwende.
Schauen wir uns als erstes die die deutschen Jahrestemperaturen von 1900 bis 1985 an, also die Zeit vor dem Digitalisierungsbeginn und der Messmethodenänderung.

Abb1.die Trendlinie ist nahezu ausgeglichen. Es gab somit in den ersten 85 Jahren des letzten Jahrhunderts, von 1900 bis 1985 fast keine Erwärmung.
Ergebnis 1: Von 1900 bis 1985 waren die Temperaturen in Deutschland sehr ausgeglichen, es gab zwar wärmere und kältere Jahre und Jahrzehnte. Doch genau diese Feststellung ist die Beschreibung für normales Temperaturverhalten. Auf 85 Jahre betrachtet, kaum Erwärmung trotz Industrialisierung und der damit verbundenen CO2- Zunahme. Die Trendlinie, zugleich fast der Mittelwert, liegt bei etwa 8,2C. Die Werte wurden alle mit der alten Messmethode und mit Glasthermometern ermittelt. Wir stellen aber auch fest: Der Anstieg des Treibhausgases Kohlendioxid zeigte 85 Jahre lang keinerlei Wirkung.
Wir sehen außerdem: Bei der Witterung ist nichts ist konstanter als der Wandel. Es gab wie 1934 sehr warme Jahre, aber schon kurz darauf mit 1940 das kälteste Jahr seit 1900. Über einen längeren Zeitraum gesehen, hat sich die Temperatur nicht verändert, obwohl der C02- Gehalt in diesen 85 Jahren selbstverständlich weiter gestiegen ist.
Betrachten wir nun den kurzen Zeitraum nach 1985 bis 2000, die Zeit der Umstellung der deutschen Wetterstationen auf automatisierte und elektronische Messverfahren. Wegen seiner geringen Dauer ist dieser freilich nur sehr eingeschränkt hinsichtlich des allgemeinen Temperaturtrends aussagefähig, trotzdem ist unstrittig, dass es in diesem Zeitraum in Mittel- und Westeuropa, beginnend mit dem Winter 1987/88, eine rasche Erwärmung („Klimasprung“) gab.

  • In diesem Zeitraum gegen Ende des letzten Jahrhunderts hat von 1985 bis 2000 die Hauptmasse der Digitalisierung der 2000 deutschen Messstationen stattgefunden. In der folgenden Abbildung wollen wir den Temperaturverlauf nur in diesen 15 Jahren vor der Jahrtausendwende näher erläutern. Das Ergebnis ist überraschend: Denn tatsächlich beginnt in Abb.2 die Trendlinie zu steigen. Laut der Trendlinie wird es in diesen 15 Jahren während der Umstellung der Stationen wärmer, genauso wie es Herr Hager in Augsburg aufgrund der Messmethodenumstellung als Ursache festgestellt hat. Ist es ein Zufall? Besteht ein Zusammenhang? Man könnte es meinen.


Abbildung 2: Die Jahrestemperaturen zeigen einen deutlichen Temperatursprung
Ergebnis 2: die Trendlinie der deutschen Werte steigt in diesen 15 Jahren der Digitalisierung und der Messmethodenänderung ebenfalls um gut 0,9 Grad wie in Augsburg. Ein Zufall?
Die Frage ist erlaubt. Wurde es in diesen 15 Jahren tatsächlich wärmer oder stimmt das Ergebnis mit Herrn Hagers Veröffentlichungen überein? Bestätigt es seine Aussagen? Die dritte Möglichkeit wäre natürlich nicht ein Entweder Oder, sondern beides könnte zutreffend sein. Dann wäre nur bei manchen Stationen schlampig gearbeitet worden und es hätte nur bei manchen Stationen keinen Abgleich gegeben, eine fehlerhafte Homogenisierung stattgefunden. Die Naturbeobachtungen aus dieser Zeit sprechen allerdings eindeutig für eine markante, reelle Erwärmung im betreffenden Zeitraum, denn nahezu alle phänologischen Phasen (Entwicklungsstadien der Pflanzen) haben sich besonders zwischen 1987 und 1990 enorm verfrüht. Ein weiterer, ernster Hinweis für einen tatsächlichen Temperaturanstieg ist die Anzahl der Schneedeckentage, welche in jenem Zeitraum deutlich abnahm (Datenquelle: PIK Potsdam):

Abb. 3: Ein ernster Hinweis auf einen reellen Temperaturanstieg in den letzten 15 Jahren des 20. Jahrhunderts ist beispielsweise die abnehmende Zahl der Tage mit einer Schneedecke von mindestens 1cm Höhe in diesem Zeitraum. Besonders die Winter 1987/88 bis 1989/90 waren extrem schneearm, weil ihre Niederschläge bei den hohen Temperaturen meist als Regen fielen. Nach dem Jahr 2000 wurden die Winter wieder schneereicher, und bei langzeitlicher Betrachtung (in Potsdam 1893 bis heute) ist fast kein Trend erkennbar.
Gegen eine Dominanz von Messfehlern beim Zustandekommen der Erwärmung des „Klimasprungs“ sprechen auch die vom DWD durchgeführten aktuellen Referenzmessungen. In der Arbeit Augter, Gisela (Hrsg.: Deutscher Wetterdienst): Vergleich der Referenzmessungen des Deutschen Wetterdienstes mit automatisch gewonnenen Messwerten. – 2., korr. Aufl. -Offenbach am Main: Selbstverlag des Deutschen Wetterdienstes, 2013.(Berichte des Deutschen Wetterdienstes ; 238), ISBN 978-3-88148-455-8, kommt der DWD zu folgendem Ergebnis: „Der Vergleich manuell gewonnener Referenzmesswerte mit den Werten, die automatisch ermittelt werden, hat ergeben, dass die Differenzen der Terminwerte in den meisten Fällen so gering sind, dass die Homogenität einer Messreihe beim Wechsel des Messverfahrens nicht gestört wird.“ Freilich räumt der DWD in dieser Veröffentlichung auch ein, dass es bei einzelnen Parallelmessungen Abweichungen (mittlere Differenzen) bis zu 0,35K gegeben hat, beispielsweise an der Station Lindenberg südöstlich von Berlin. Diese wenigen Einzelfälle beeinflussen freilich das Gesamtergebnis kaum.
Wir fragen aber auch ironisch, warum hat in diesen 15 Jahren der „C02-Treibhauseffekt“ plötzlich seine volle Wirkung entfalten dürfen, nachdem er zuvor 85 Jahre ohne jede Wirkung blieb? Wer hat dem „C02-Treibhauseffekt“ in diesen 15 Jahren den Turbo gezündet?
Und wie ging es nach 2000 weiter?
Nach 2000 waren alle Klimastationen des DWD digitalisiert, es kamen also keine mehr dazu, die quasi von heute auf morgen höhere Werte anzeigen konnten. Zunächst stellt man fest: Die Temperaturergebnisse sind auf dem erreichten höheren Niveau fortgeführt worden. Das zeigt die Abb. 4:

Abb. 4: Die Temperaturen nach 2000 steigen nicht weiter, sie fallen sogar ganz leicht. Die Trendlinie im neuen Jahrtausend liegt etwa um 1 Grad höher wie die Trendlinie von 1900 bis 1985, zwischen 9,4°C und 9,2°C.
Ergebnis 3: Nach dem Umstellungsende der etwa 2000 deutschen Stationen ist auch der Trendlinienanstieg beendet. Die Temperaturen sinken seit 2000 sogar wieder leicht. Und wo bleibt der „Treibhauseffekt“: Irgendjemand hat den „CO2-Treibhauseffekt“ wieder ausgeschaltet. Oder wirkt der ab dem Jahre 2000 abkühlend auf das Klima?
Wären die in Augsburg festgestellten 0,9 Grad Messfehlererwärmung auf ganz Deutschland übertragbar, dann würde der 2000er Jahres-Wert von 9,9 C nur 9 Grad betragen, also ähnlich wie die Jahrestemperaturen reihenweise vor 1985 schon waren.
Weiter ergäbe sich: Auch die 10,3°C von 2014 wären dann nur 9,4°C. Das Jahr 1934 wäre demnach mit 9,6°C das wärmste Jahr der Neuzeit gewesen. Mehrere Fragen seien an die Klimawissenschaft gestellt: Ist die weltweite, aber vor allem in Deutschland laut verkündete Klimaerwärmung tatsächlich menschengemacht? Hat diese menschengemachte Klimaerwärmung ausschließlich zwischen 1985 und dem Jahr 2000 stattgefunden? Brachte die Messmethodenänderung die Klimaerwärmung?
Die jetzigen, also nach dem Jahre 2000 mit der neuen Methode ermittelten Temperatur-Werte liegen alle um etwa ein Grad höher als vor 1985.
Aus den drei Diagrammen lässt sich aber nur ein Faktum gesichert ablesen. Das angebliche „Treibhausgas CO2“ ist nirgendwo beteiligt an diesem gemessenen Temperaturverhalten. Im ganzen Zeitraum sind CO2-Konzentrationen der Atmosphäre gestiegen, während die Jahrestemperaturen immer wieder Sprünge aufweisen.
Zusammenfassung: Von 1900 bis 2014 wurde es nach den Temperaturstatistiken des Deutschen Wetterdienstes um etwa 1 Grad wärmer. Erwärmungsgläubige sehen das als Beweis einer menschengemachten C02-Klimaerwärmung an.
Die Erwärmung erfolgte allerdings in drei Schüben

  1. Von 1900 bis 1985, also 85 Jahre lang fast gar keine Erwärmung

  2. Innerhalb von 15 Jahren von 1985 bis 2000 erfolgt die Erwärmung schlagartig von etwa einem Grad.

  3. Seit 2000, also seit 15 Jahren, stagniert die Erwärmung, die Trendlinie ist sogar leicht fallend.

Diese drei Schübe kommen besser zur Geltung, wenn man nur die drei Trendlinien der drei Zeitabschnitte aneinanderreiht.

Abb. 5: Die drei geglätteten Trendlinien der drei Zeitabschnitte von Abb. 1 bis Abb. 3 ergeben überhaupt keine homogene Erwärmung. Auffallend ist der starke Anstieg von 1985 bis zum Jahr 2000. In diesem recht kurzen Zeitraum fand fast die gesamte „Klimaerwärmung“ statt.
Zwischen Kohlendioxid und gemessener Temperaturerwärmung gibt es keinerlei Zusammenhang. Der Anstieg von knapp 0,03% auf jetzt 0,04% CO2 in den letzten 120 Jahren erfolgte leicht beschleunigt, während die Temperaturerhöhung nur sprunghaft zwischen 1985 bis 2000 stattfand.
Da alle vier Grafiken auf den Originaldaten des DWD in Offenbach basieren, ist ein Irrtum ausgeschlossen.
Während für die sprunghafte Erwärmung um 1990 mit hoher Wahrscheinlichkeit eine erhöhte Einstrahlung (Globalstrahlung) infolge der Luftreinhaltemaßnahmen und des Zusammenbruchs der Industrien der Mittel- und osteuropäischen Staaten sowie Zirkulationsänderungen in Betracht kommen (zeitweise mehr Westlagen im Winter, insgesamt mehr südliche Lagen im gesamten Jahr), wirkten langfristig außerdem auch folgende Ursachen erwärmend:
Änderungen der Landnutzung (Entwässerung, Intensivierung der Landwirtschaft) sowie ein zunehmender Bebauungs- und Versiegelungsgrad, einhergehend mit mehr Abwärme (Heizungen, Verkehr, Industrie); neuerdings auch Solar- und Windparks, die den kühlenden Wind bremsen und/oder die Albedo (das Rückstrahlungsvermögen) verringern. Es handelt sich um Wärmeinsel- Effekte im weitesten Sinne.
Zunehmende Sonnenaktivität im 20. Jahrhundert.
Stationsverlagerungen, geänderte Messtechnik und Beobachtungszeiten.
Ergebniszusammenfassung: Die in der Überschrift gestellte Frage, ob allein die Messmethode zu diesem Temperatursprung zwischen 1985 und 2000 geführt hat, beantworten wir mit Nein. Die Änderung der Messmethoden und die neuen Wetterhütten haben jedoch sicherlich einen Anteil an diesem Erwärmungssprung. Wie groß dieser Anteil ist, das können wir mit diesem Artikel und dem uns vorliegendem Datenmaterial nicht beantworten. Der Augsburger Stationsleiter schreibt selbst, die von ihm ermittelten 0,93K würden nur für Augsburg gelten und jede Station würde sich anders verhalten.
Josef Kowatsch, unabhängiger Natur- und Klimaforscher
Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher