Mein persönlicher Weg zum Skeptizismus hinsichtlich katastrophaler AGW
[*Das habe ich meinem Freund, dem Meteorologen Hans-Dieter Schmidt gezeigt, der mir das mal aus seiner Sicht erzählt hat. Er wird am Schluss das eindeutige Ereignis nennen, das ihn zur Umkehr gebracht hat. A. d. Übers.]
Bild rechts: Trey Ratcliff via Flickr
Meine eigene Geschichte beginnt an einer Schule in England Anfang der achtziger Jahre. Ich erinnere mich, dass man mir zwischen Bunsenbrennern und Eisenfeilspänen erzählt hat, dass wir den Vorhersagen einiger Wissenschaftler zufolge demnächst in eine neue Eiszeit eintreten werden. Das klang ziemlich aufregend, aber ich habe nie wirklich daran geglaubt, dass es so kommen würde. Ich war damals zu jung, um schon irgendwelche signifikanten Änderungen in der Welt um mich herum zu bemerken, und es schien alles ziemlich weit hergeholt. Ein Atomkrieg erschien viel wahrscheinlicher. Schon bald schmolz die gesamte Befürchtung dahin.
Ich wurde zu einem graduierten Ingenieur mit Interesse an den meisten Bereichen der Wissenschaft, am meisten aber im Bereich Physik. Ich habe die üblichen Bücher gelesen, von Sagan, Feynman und später Dawkins (dessen Buch The Ancestor’s Tale ich nur wärmstens als Lektüre empfehlen kann). Ich habe auch den Bereich Philosophie gestreift via Bertrand Russell. Ich mag den Gedanken, dass diese Lektüre mir geholfen hat, grundlegende Fähigkeiten kritischen Denkens zu entwickeln.
Ich glaube, es war Anfang der neunziger Jahre, als ich zum ersten Mal Vorhersagen bzgl. globaler Erwärmung gehört habe mitsamt den dringenden Warnungen vor den damit verbundenen Kalamitäten. Einige davon kamen aus dem Met Office, und von daher wusste ich, dass man das mit einer gewissen Vorsicht betrachten sollte. Aber auch aus anderen Quellen kam etwas in dieser Richtung, u. a. auch von der NASA, vor der ich persönlich damals große Achtung hatte. Obwohl sie mit dem Space Shuttle das falsche Experiment fehlerhaft durchgeführt hatten, schien die grundlegende wissenschaftliche Expertise nicht in Frage gestellt. Ganz allgemein freute ich mich auf das in UK vorhergesagte wärmere Klima und nahm an, dass die Auswirkungen alles in allem über den Globus verteilt nicht nur schlecht seien.
Nun kenne ich als Engländer alle Unwägbarkeiten des Wetters, aber die Warnungen vor CAGW schienen mir immer sehr sicher zu sein. War es wirklich möglich, das Klima mit solcher Sicherheit vorherzusagen? Das globale Klima musste ein extrem komplexes System sein und sehr chaotisch. Kürzlich habe ich von Finanzquellen gehört, die riesige Geldsummen ausgegeben und die besten Mathematiker und Programmierer angeheuert haben, ohne jedoch halbwegs sicher die Bewegungen an den Finanzmärkten vorhersagen zu können. Vorhersagen hinsichtlich des Klimas müssen doch genauso schwierig sein, oder? Ich wette, dass man die Klimawissenschaftler nicht mit der gleichen Sorgfalt ausgesucht hatte wie die Wirtschaftsexperten von Wall Street. Ich dachte auch zurück an die Angst vor der Eiszeit, die nicht mit absoluter Sicherheit präsentiert worden ist. Warum jetzt diese eindeutige Gewissheit, dass wir eine Erwärmung erleben werden bis hin zu gefährlichen Niveaus? Es begann alles so unplausibel zu klingen.
Das Ganze schien auch schon hinsichtlich des einfachen gesunden Menschenverstandes unsicher zu sein. Konnte die Menschheit wirklich eine solche fundamentale Veränderung unserer Umwelt verursachen, noch dazu so schnell? Ich habe verstanden, dass Eiszeiten sehr schnell kommen und gehen können, und dass nach meiner Kindheit niemand mehr ernsthaft behauptet hat, eine solche vorhersagen zu können. CAGW war nachweislich von der Größenordnung her geringer. Es schien offensichtlich, falls die natürliche Variabilität plötzlich in eine Periode der Abkühlung wechseln würde, gäbe es keine CAGW, egal welche Einwirkungen die Menschheit auf die Atmosphäre ausübt. Noch grundsätzlicher, wie kann irgendjemand wirklich sicher sein, dass die stattfindende Erwärmung nicht ohnehin der natürlichen Variabilität geschuldet ist? Ich habe mich noch einmal vergewissert, dass das den Berichten zufolge nicht der Fall war. Aber ich wusste nicht genug Details, um zu entscheiden, ob ich den Daten zustimmen konnte oder nicht.
Das Andere, was mich wirklich zum Nachdenken gebracht hatte, war die Art Menschen, die im Fernsehen auftraten und sich über die bevorstehende Tragödie ausgelassen haben und dass es sehr bald zu spät sein würde, wenn nicht sofort Maßnahmen ergriffen werden würden. Ob von Wohltätigkeitsorganisationen, Aktivistengruppen oder den UN, ich wusste, dass ich deren schrille und politisch gefärbte Sprache gehört hatte und von deren Überzeugung, Teil des Großen Kreuzzugs zu sein, um die Welt zu retten. Dies waren die CND-Campaigners [CND = Campaign for Nuclear Disarment], klassische Kriegsagitatoren und nützliche Idioten des Kommunismus in neuem Gewand. Plötzlich wurde mir klar, dass sie nach dem Ende des Kalten Krieges einen neuen Grund gefunden haben, anstatt sich etwas Nützlichem zuzuwenden. Sie schlugen Maßnahmen vor, die im Grunde immer sozialistischer Natur waren, verlangten sie doch nach der Installation über-nationaler Einrichtungen, versuchten alles im Wege der Anordnung durchzusetzen und gaben in gewaltigen Mengen das Geld anderer Leute aus. Sie waren eindeutig eifrige Teilnehmer an einer endlosen bürokratischen Gaudi.
Man verstehe mich jetzt nicht falsch: eine wissenschaftliche Theorie ist zutreffend oder nicht ohne Rücksicht darauf, wer die Theorie stützt. Aber als ich die lautesten Befürworter von CAGW gehört hatte und für was sie die Alarmglocken geschwungen haben, wollte ich das Ganze selbst näher untersuchen. Irgendwie hegte ich immer Sympathien für Friends of the Earth, aber nicht so sehr für Greenpeace, zu jener Zeit offensichtlich an vorderster Front eines technikfeindlichen Sozialismus’ und im Grunde schamanistisch in ihren Aussichten. Ich machte mir große persönliche Sorgen um die Umwelt, hatte ich doch Berichte über gefährliche industrielle Verschmutzungen in Entwicklungsländern und dem ehemaligen Ostblock gelesen. Ich habe auch zweimal den Atlantik in einer kleinen Yacht überquert und selbst treibende Plastikabfälle hunderte Meilen von Land entfernt gesehen. (ich habe auch eine ‚Öko-Krieger’-Yacht in Antigua gesehen, mit kreuzfahrenden Hippies und zahlreichen Umweltslogans darauf. Es war schlecht gewartet und hinterließ viel mehr Öl im Wasser als jedes andere Boot dort).
Ich war also bzgl. der Umwelt ziemlich leidenschaftlich, aber im Brennpunkt stand, sie sauber zu halten und alles Leben darin zu sichern. Ich wollte die Menschen von der Überfischung abbringen und dazu bringen, Fischvorräte sorgsam zu behandeln; ich wollte, dass die Landwirtschaft bestmögliche Aussichten hatte, um ausreichend Nahrungsmittel zu erzeugen, ohne die Wildnis oder Wild-Spezies zu gefährden. Ich wollte, dass die Menschen überall saubere Luft zum Atmen und sauberes Wasser zum Trinken haben. Ich hatte gehofft, dass der CAGW-Kreuzzug ebenfalls irgendwie zu besseren Fortschritten hinsichtlich des Kampfes gegen Verschmutzung und anderer Umweltprobleme führen würde. Wenn überhaupt, bewirkte er das Gegenteil. Warum diese absolute Festlegung auf Reduzierung der CO2-Emissionen, warum nahm man als sicher an, dass dieser Weg der einzig Mögliche war? Wo war die öffentliche Debatte über das Gleichgewicht zwischen Prävention und Anpassung? Die CAGW-Protagonisten kamen ausschließlich mit Lösungen daher, die anti-industriell, anti-fortschrittlich waren und immer, immer neue öffentliche Gelder verlangten. Wo war die Ermutigung für Erfinder und Unternehmer, neue Technologien zu finden und zu entwickeln? Und was am schwersten wiegt, warum nur, warum gibt man nicht einen Teil der riesigen Geldsummen dafür aus, eine effektive Verschmutzungs-Kontrolle in Entwicklungsländern zu finanzieren?
Mir ist inzwischen nur zu klar geworden, dass die BBC und ähnliche Medien niemals auch nur ansatzweise diskutieren würden, ob die der CAGW zugrunde liegende Wissenschaft wirklich robust war. Sie wurde einfach zu einer Binsenweisheit. Einer gelegentlich sich erhebenden zweifelnden Stimme würde zwar ein wenig Zeit eingeräumt sich im Interesse der Unparteilichkeit zu äußern, aber einem CAGW-Befürworter würde immer das letzte (und viel längere) Wort zugestanden. Aber, wenn die NASA ihre Kursberechnungen der Voyager-Sonde am Rande des Sonnensystems immer neu berechnen muss (ein durch und durch triviales Problem im Vergleich zur Komplexität des Klimas), wie kann dann die Wissenschaft wie behauptet ‚settled’ sein? Besteht denn die größte Freude der Wissenschaft darin, Ignoranz zuzulassen, indem man eine honorierte Theorie übernimmt und man diese immer weiter verschärft? Die behauptete Gewissheit selbst scheint unwissenschaftlich.
Dann habe ich im Jahr 2007 im Fernsehen einen Trailer gesehen zur kommenden Dokumentation ‚The Great Global Warming Swindle’. Ich habe sehr genau hingehört, denn zum ersten Mal sprachen hier Leute die Wissenschaft und die Daten an, zogen daraus jedoch andere Schlüsse als der Mainstream. Da gab es keine der sonst üblichen Appelle, den Experten zu vertrauen, die wie von Zauberhand die einzigen Wissenschaftler in der Historie waren, die frei von Zweifeln waren. Die Angriffe gegen das Programm waren eine Geschichte für sich.
Nachdem ich seit einiger Zeit zum Internet-User geworden bin, habe ich nach weiteren Informationen gesucht und fand schon bald die exzellente Website von www.climate-skeptic.com. Hier gab es Links zu Daten, die ich nun selbst evaluieren konnte; hier gab es eine kritische Vielfalt von Berichten und Studien, die überall ohne Einwände akzeptiert waren. Von dort kam ich zu WUWT, Bishop Hill, Climate Audit und anderen. Diese alle schaue ich mir an, wann immer ich Zugang zum Internet habe. Wenn auch ziemlich spät, so war ich doch nun in der Lage, in vollem Umfang beide Seiten des Streites kennenzulernen.
Als die Klimagate-E-Mails bekannt geworden waren, fielen mir einige weitere Schuppen von den Augen. Bislang hatte ich angenommen, dass die CAGW unterstützenden prominenten Wissenschaftler in der Regel beste Absichten hatten, aber falsch lagen, ähnlich denen, die seinerzeit der Kontinentalverschiebungs-Theorie ablehnend gegenüber standen. Ich habe an vielen längeren E-Mail-Verkehren teilgenommen und habe augenblicklich vertraute Methoden entdeckt, die von jenen angewendet werden, die das politische und bürokratische Spiel spielen und für die die Daten unendlich dehnbar sind, um ein vorbestimmtes Ziel zu erreichen. Gegen diese Art der Faktenverzerrungen habe ich selbst schon gekämpft.
Ich bin sicher, dass einige (vielleicht viele?) Leser an diesem Punkt denken: ‚Toll, eine Insider-Ansicht darüber, wie jemand Gläubiger einer Verschwörungstheorie wird, vielleicht sollte ich diesen Idioten zur Grundlage einer Forschungsarbeit machen’. Meine Antwort darauf lautet, dass ich wie die meisten Menschen über wirkliche, im Internet kursierende Verschwörungstheorien gestolpert bin. Aber bei WUWT und anderen CAGW-skeptischen Sites wird Kritik am Website-Betreiber nicht nur toleriert, sondern man wird ausdrücklich dazu ermuntert. ‚Zeigen Sie, dass wir unrecht haben! Das wäre faszinierend!“ Es gibt bei WUWT viele Artikel und Ansichten, die ich mit Argwohn betrachte oder mit denen ich einfach nicht übereinstimme, aber alles ist gut belegt. Außerdem bin ich ein erfahrener professioneller Ingenieur und weiß, wie echte Wissenschaft aussieht und wenn jemand die Wissenschaft als Vorwand missbraucht. Neil Armstrong war ein großartiger Mann, und höchstwahrscheinlich ist er auf dem Mond gelandet. Richtig oder falsch, WUWT ist eine Site, auf der wirkliche wissenschaftliche Dinge besprochen werden.
So finde ich mich jetzt mit der Frage zurück gelassen, wohin die Reise von diesem Punkt aus geht. Das globale Klima wird sich weiterhin ändern, wie es das schon immer getan hat, und obwohl ich dazu tendiere, eine gewisse Abkühlung zu erwarten bin ich darüber ziemlich agnostisch. Die Natur wird mit Sicherheit machen, was sie will. Die CAGW-Panik ist dabei, sich tot zu laufen, aber ich erwarte nicht, dass sie demnächst vollständig kollabiert. Ich hoffe, diejenigen bestraft zu sehen, die Daten vorsätzlich manipuliert haben, aber ich bezweifle sehr, dass es je dazu kommen wird. Was auch immer als Nächstes passiert – es wird auf jeden Fall interessant, viel Diskussionsstoff und eine Vielfalt von Standpunkten liefern. Das ist eine gute Nachricht, weil es heißt, dass wir zum Betreiben von Wissenschaft zurückkehren.
Link: http://wattsupwiththat.com/2013/07/25/my-personal-path-to-catastrophic-agw-skepticism/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Zusatz von Dipl.-Met. Hans-Dieter Schmidt:
Als mir mein Freund Chris diesen Artikel gezeigt hatte, war ich regelrecht elektrisiert. Denn auch ich war einst Gläubiger von CAGW, doch gab es ein ganz bestimmtes Ereignis, dass mich augenblicklich zum Skeptiker hat werden lassen, und zwar den Orkan „Kyrill“ im Januar 2007.
Damals wurde landauf, landab verkündet, dass es in einer wärmeren Atmosphäre solche Stürme häufiger und stärker geben würde. Das habe ich damals nicht verstanden, denn im Sommer ist die Atmosphäre IMMER wärmer als im Winter, und es gibt fast NIE solche Stürme (lokal begrenzte Gewitterstürme sind etwas ganz anderes). Immer noch arglos habe ich gefragt, wie dieser Widerspruch zu erklären ist; den DWD, aber auch Fachkollegen. Die erste Antwort kam von Prof. Dr. Horst Malberg an der FU Berlin, der mir erklärte, was für ein Schwindel diese ganze AGW-Geschichte ist.
Nach Monaten kam auch vom DWD eine Antwort. Der erste Satz lautete (und ich werde ihn nie vergessen!): Man habe sich „lange überlegt, ob man diese von offensichtlich fehlender Fachkenntnis geprägten Fragen überhaupt beantworten solle“. Der Brief ging noch weiter, aber ich habe ihn bis heute nicht weiter gelesen.
DWD – Das War’s Dann mit meiner Gläubigkeit!
Hans-Dieter Schmidt