EEG – das Abschaffungsgesetz

Obwohl er mit der Aussage komplette Ahnungslosigkeit beweist, bezeichnete er in einem Interview mit der „Zeit“ „die Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, das uns mittlerweile über 100 Millionen Tonnen (1·108t) CO2 erspart“ als seinen größten politischen Erfolg. Um auf Trittins 3% CO2-Gehalt zu kommen, müsste man mehr als 230 Petatonnen (2.3·1014t) CO2 emittieren.
Aber auch in der momentanen 0.039% CO2-Atmosphäre beträgt Trittins bombastische Einsparung weniger als 0.1 Promille. So beschränkt kann ja nicht einmal Trittin sein um diesen nicht messbaren Wert als seinen größten politischen Erfolg zu bezeichnen. Das CO2 kann es also nicht sein, da dessen Emission weiter steigen wird und zwar unabhängig von dem marginalen deutschen Beitrag. Dies belegt auch die jüngste Exxon-Studie. 
Die folgende Graphik zeigt den Verbrauch an Energieträgern im Jahre 2010 und den prognostizierten im Jahr 2040.

Rebecca Harms von den Grünen interpretiert dies allerdings ganz anders. In Bezug auf das Fracking sieht sie darin „den verzweifelten Versuch einiger wenigen Unternehmen das fossile Zeitalter zu verlängern“. [2]
Die fossilen Energieträger bleiben die Arbeitspferde. Weltweit. Nun ja vielleicht nicht ganz, in einem kleinen Dorf, Deutschland genant, was früher einmal eine blühende Großstadt war, soll dies anders sein. Der Zaubertrank dazu heißt EEG.  
Schauen wir uns zum Verständnis das EEG etwas genauer an. Die novellierte Fassung des EEG vom 1.1.12 der Schwarz-Gelben-Regierung beginnt mit den Worten:

„Zweck dieses Gesetzes ist es, insbesondere im Interesse des Klima- und Umweltschutzes eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung zu ermöglichen, die volkswirtschaftlichen Kosten der Energieversorgung auch durch die Einbeziehung langfristiger externer Effekte zu verringern, fossile Energieressourcen zu schonen und die Weiterentwicklung von Technologien zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien zu fördern.“

Der Umweltminister Altmaier schiebt noch eine Begründung nach, die Energiewende sei wichtig, weil es immer weniger Öl und Gas zu fördern gebe und Öl und Gas deshalb irgendwann praktisch unbezahlbar würden. In Berlin nimmt man entweder die Realität nicht mehr wahr oder sie stört einfach. In den USA fallen dramatisch die Energiepreise, weil immer mehr Öl und Gas gefunden wird. Die Internationale Energieagentur geht davon aus, dass die USA Russland und Saudi-Arabien bis 2020 als größte Ölproduzenten einholen könnten.
Dreizehn Monate danach könnte man eigentlich den Deckel über das Gesetz schließen, denn kein einziger Zweck wurde erfüllt. Das Klima kann man nicht schützen und das Dorf Deutschland kann dies schon gar nicht, (s. o.). Die Umwelt wurde durch Windkraftanlagen verspargelt, die ganz nebenbei die Vögel häckseln. Naturschutz auf grüne Art? Wertvolles Ackerland wurde durch flächendeckende Photovoltaikfelder entfremdet und unfruchtbar. Die Energiekosten explodieren in Deutschland wegen des EEG und der fossile Brennstoffverbrauch steigt weltweit unabhängig von Deutschlands Irrweg. Photovoltaik und Windenergie wachsen noch, aber nur, weil sie durch planwirtschaftlichen Dirigismus am Leben erhalten werden, was letztendlich in die Insolvenz führen muss. Und dies geschieht in einer rasanten und beängstigenden Art und Weise, wie die nächste Graphik belegt. In ihr wird der Anstieg des prozentualen Anteils der „erneuerbaren“ Energie seit 1991 mit dem Anstieg der Ausgaben im Rahmen des EEG seit 2000 in Millionen Euro verglichen. Man erkennt deutlich, dass die Zunahme von „erneuerbarer“ Energie durch eine überproportionale Steigerung der Ausgaben buchstäblich erzwungen wird. Doch dies reicht offensichtlich noch nicht, denn schon fast drohend in Anbetracht der Zahlen geht es im EEG weiter:
Um den Zweck zu erreichen, verfolgt dieses Gesetz das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung mindestens zu erhöhen auf 35 Prozent spätestens bis zum Jahr 2020, 50% (2030), 65% (2040) und 80% (2050).

Die blaue Fitkurve für die realen Ausgaben prognostiziert für 2020 (35%) einen irrsinnig großen Betrag für das EEG von 51 Milliarden Euro! Von den Lobbyisten (grüne Kurve) werden erwartungsgemäß etwas kleinere aber immer noch erschreckend hohe Werte prognostiziert.
So schlimm wird es aber nicht kommen, denn die Kosten werden sukzessive reduziert. Kleines Beispiel aus dem EEG gefällig:

Die Vergütungen und Boni verringern sich jährlich zum 1. Januar für Strom aus Windenergie a) aus Offshore-Anlagen ab dem Jahr 2018: um 7,0 Prozent und b) aus sonstigen Anlagen ab dem Jahr 2013: um 1,5 Prozent.

Dies beruhigt doch den deutschen Michel. Dies gilt vor allem dann, wenn er nicht weiß, welche Kosten noch zusätzlich anfallen. 

1. Vergütung abschaltbarer Lasten

(1) Anbieter von Abschaltleistung aus abschaltbaren Lasten erhalten Vergütungen für die Bereitstellung der Abschaltleistung für den vereinbarten Zeitraum (Leistungspreis) sowie für jeden Abruf der Abschaltleistung (Arbeitspreis).
(2) Der monatliche Leistungspreis im Sinne von Absatz 1 beträgt 1667 Euro pro Megawatt Abschaltleistung für die Bereitstellung der Abschaltleistung.
(3) Der Arbeitspreis muss mindestens 100 und darf höchstens 500 Euro pro Megawattstunde betragen.
Also ein Unternehmen, was 1GWh im Monat verbraucht, bekommt alleine für die Bereitschaft im Fall des Black-outs den Strom abzuschalten, der dann eh nicht da ist, 1.667 Millionen € pro Monat. Für eine GWh zahlt die stromintensive Industrie ungefähr 50 000€ (50€ pro MWh). Für die Bereitschaft bekommt sie also das 33fache ausgezahlt und für den Fall der Fälle kommen noch einmal 100-500 Tausend € drauf. Das meiste Geld gibt es also, wenn die Produktion still steht im Deutschlanddorf Absurdistan.
Es versteht sich natürlich von selbst, dass die Umlage auf die restlichen Verbraucher umgelegt wird.

2. Offshore-Haftungsumlage für 2013

Netzbetreiber sind berechtigt, die Kosten für geleistete Entschädigungszahlungen, die sie an Windkraftbetreiber zahlen müssen, weil diese Windmühlen gebaut haben ohne sicher zu sein, dass diese auch einen Anschluss haben, gegenüber Letztverbrauchern geltend zu machen (2013: 0.25ct/kWh). Dies sind für einen normalen Haushalt mit 4000kWh pro Jahr zusätzliche 100€.
Die Produktionskosten von Wind-, Solar und Biogasanlagen sind weit höher als die von Kohle- oder Atomkraftwerken. Damit sich die Ökostromkraftwerke trotzdem rechnen, nehmen ihnen die Netzbetreiber den Strom zum Fixpreis ab und verkaufen ihn dann selbst an der Strombörse. Die Differenz zwischen Fixpreis und Börsenpreis wird über das EEG-Konto ausgeglichen. Daraus folgt, je niedriger der Strompreis an der Börse ist, desto größer ist die Differenz, die ausgeglichen werden muss.
Im Klartext heißt dies umso mehr Ökostrom produziert wird umso teurer wird er im Deutschlanddorf Absurdistan.
Was für ein Irrsinn und, man glaubt es kaum, das ist noch steigerbar. Weihnachten 2012 gab es viel Windstrom aber wenig Abnehmer. Deshalb wurden knapp 700 Millionen kWh verschenkt. Aus Dank für die Abnahme erhielten die Beschenkten zusätzlich fast 75 Millionen €. Den gleichen Betrag erhielten natürlich die Windanlagenbetreiber. Den deutschen Michel kostete die Weihnachtsgabe somit 150 Millionen €. Gegenwert gleich Null.
Die Prognose für das EEG-Bankkonto, die Differenz zwischen dem Erlös für den Verkauf  des Ökostroms und den Auszahlungen an EEG-Betreiber für 2013 ist in der folgenden Graphik abgebildet. Die Ordinate ist in Millionen € und die Werte sind in der Regel negativ.

3. Wird die Einspeisung von Strom aus Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien, Grubengas oder Kraft-Wärme-Kopplung wegen eines Netzengpasses reduziert, sind die von der Maßnahme betroffenen Betreiberinnen und Betreiber für 95 Prozent der entgangenen Einnahmen.

Wieder die alte Story. Strom der nicht abgenommen werden kann, weil ihn Niemand braucht, wird trotzdem bezahlt von den „Dummen“, die sich entweder keine Anlage leisten können oder die nicht am Irrsinn partizipieren wollen.
Doch auch diesen Irrsinn kann man noch steigern.
Übersteigen die entgangenen Einnahmen in einem Jahr 1 Prozent der Einnahmen dieses Jahres, sind die von der Regelung betroffenen Betreiberinnen und Betreiber ab diesem Zeitpunkt zu 100 Prozent zu entschädigen.
Welch bürokratisches Monster ist nötig um dies bei hunderttausenden von Anlagen zu kontrollieren und was kostet dies den Michel? Aber der weiß ja nicht, dass dies nur die Spitze des Eisberges ist. Es gibt nämlich noch die Berechnung der zusätzlich bereitgestellten installierten Leistung einschließlich des Korrekturfaktors, der Flexibilitätsprämie, des Gasaufbereitungs-Bonus und der Kapazitätskomponente für jede Bioanlage. Berechnung der Marktprämie, des energieträgerspezifischen Referenzmarktwerts bei Strom aus Wasserkraft, Deponiegas, Klärgas, Grubengas, Biomasse und Geothermie. Etc., etc.
Doch Hilfe naht, der Umweltminister will 300 Milliarden € bei der Energiewende einsparen, da diese sonst eine Billion kosten könnte[3]. Doch dagegen haben die Grünen und die SPD im Bundesrat etwas. Trittin konstatierte prompt, dass der Umweltminister mit seiner Kostenprognose „die Energiewende denunzieren“ wolle.
Eine Billion bedeuten einerseits für einen Viermann-Michelhaushalt 50 000€ zusätzliche Kosten. Auch wenn dies über 25 Jahre verteilt wird, sind dies trotzdem 2000€ pro Jahr. Aber anderseits kann sich der Parteifreund von Jürgen Trittin, Frank Asbeck, der Chef von Solarworld, dann ein drittes Schloss auf Kosten des kleinen Mannes kaufen. 
Dies verspricht doch wieder ein erfolgreiches Jahr für die Lobbyisten und ein weiterer Schritt für die Abschaffung von Deutschland in Trittins Sinn zu werden.
Dr. Bernd Hüttner für EIKE


[1] http://www.eike-klima-energie.eu/news-anzeige/ist-das-westliche-klima-establishment-korrupt-die-oeffentlichkeit-kennt-vielleicht-die-wissenschaft-nicht-aber-sie-erkennt-einen-schwindel/
[2] Welt 16.02.13 p5
[3] http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/energiepolitik/umweltminister-altmaier-energiewende-koennte-bis-zu-einer-billion-euro-kosten-12086525.html