Klimaskeptiker jetzt auch bei den Grauen Panthern

Das damit verbundene Nicht-verstehen-wollen führte immer wieder zu Angriffen auf das Europäische Institut für Klima und Energie (EIKE), das dabei gerne als AfD-nah bezeichnet wird, etwa kürzlich im „Spiegel“ und wenig später im britischen „Guardian“. Denn EIKE und mit ihm die meisten Wissenschaftler sind bekanntlich skeptisch gegenüber der CO2-Ideologie. Das Klima wandelt sich nämlich natürlich-zyklisch und schert sich wenig bis gar nicht um anthropogene Ausscheidungen. Klimaveränderungen hat es zu allen Zeiten gegeben, auch als es keine menschlichen Emissionen von CO2 durch Industrie und/oder Verkehr gab. Für dieses Schulbuchwissen sprechen unendlich viele Belege, darunter die Entwicklung der grönländischen und Alpengletscher, die zyklische Flächenentwicklung der Sahara oder die ständigen Veränderungen des Meeresspiegels. 

Das scheint sich herumzusprechen. So genannte „Klimaskeptiker“ finden sich inzwischen in allen Parteien – sogar bei der Partei „Graue Panther“ in Gestalt des Düsseldorfer Unternehmers Dr. Ulrich Wlecke, deren Spitzenkandidat für die Europawahl (Liste 32) (http://www.graue-panther-waehlen.com/).  Wlecke sieht sich damit fest in der Tradition der durch ihre skurrilen TV-Spots zur Legende gewordenen Trude Unruh verwurzelt, eine Mitbegründerin der Grünen in NRW und späteren Gründerin der Partei „Die Grauen“.

Wlecke schreibt uns in seiner Kandidatenvorstellung, die „sogenannte Energiewende“ sei „total mißraten und geeignet, der deutschen Wirtschaft schwer zu schaden. Klimaveränderungen hat es zu allen Zeiten gegeben, ohne menschlichen Einfluss darauf. Es ist eine Anmaßung, ja geradezu Hybris, anzunehmen, der Mensch könne das Klima beeinflussen. Die Ausrichtung darauf, die menschlichen Emissionen von CO2, den angeblichen Hauptverursacher des Global Warmings, deutlich zu reduzieren, wird uns stark schaden, ohne klimapolitisch etwas zu bringen“. Da bei den Europa-Wahlen keine Prozenthürde gilt, haben auch kleinere Parteien die Aussicht, in das Europa-Parlament einzuziehen. Also auch Herr Wlecke – eine interessante Option. 




EIKE und Heartland bei COP-24 in Kattowitz

Sie ist die Folgekonferenz der im November 2017 in Bonn unter Leitung des Inselstaats Fidschi stattgefundenen COP 23 und soll die Umsetzung des in Bonn mit ca. 200 Seiten vereinbarten „Regelbuchs“ zur Umsetzung des auf der COP 21 2015 in Paris verabschiedeten „Weltklimaabkommens“ einleiten.

Etwa einen Kilometer vom Tagungsort der UN-Klimakonferenz entfernt, im „Vienna House East Katowice“, fand am 4.12.2018 eine vom amerikanischen Heartland Institute und dem Europäischen Institut für Klima und Energie (EIKE) organisierte Vortragsreihe als „Gegenveranstaltung“ statt. In dieser wird die Wissenschaft vorgestellt, die auf der 24. Klimakonferenz vergeblich gesucht wird – da sie den Klimaalarmismus entlarvt. 

Für EIKE sprachen dort der Pressesprecher Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke sowie Generalsekretär Wolfgang Müller. 

Zudem referierten für das Heartland Institute Dr. Craig Idso (Gründer des „Center for the Study of Carbon Dioxide and Global Change“), Dennis Avery (Direktor des „Center for Global Food Issues“) und James Taylor (leitender Mitarbeiter des Heartland Instituts).

Dazu sagt James Taylor vom Heartland Institute: „Wir werden auch Beispiele für Beweise aus der Praxis vorlegen, die wichtigen UN-Klimaschutzansprüchen widersprechen. Wir werden zeigen, dass das einzige, was bei der Debatte über die globale Erwärmung feststeht, die geringe Glaubwürdigkeit der UN-Klimaberichte sind. Skeptiker präsentieren weitaus bessere wissenschaftliche Fälle.“

Hier können Sie alle Vorträge aus Kattowitz nachschauen (auf Englisch).

[ab 1:20:55 Wolfgang Müller und ab 1:31:30 Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke]




Solarstandort Thüringen – Zwischenbilanz eines Fiaskos

Dabei hatte alles so schön angefangen: „Bundesministerin für Bildung und Forschung Prof. Dr. Annette Schavan, Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, Thüringens Minister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie Matthias Machnig und zahlreiche weitere Gäste aus Politik, Wirtschaft und Bildung unterstreichen die Bedeutung der neuen Bildungseinrichtung für den Wirtschafts- und Solarstandort Thüringen. (…) Schwerpunkte sind unter anderem die Bereiche Solartechnologie, Erneuerbare Energien, Halbleitertechnologie und Mikrosystemtechnik. Jährlich können dann insgesamt ca. 2500 Absolventen, darunter Schüler, Studenten, Auszubildende, Arbeitssuchende sowie Mitarbeiter und Führungskräfte aus Unternehmen, ihre Bildungsabschlüsse und Zertifikate erlangen. Insbesondere das breite Ausbildungsangebot im Bereich Solar und Erneuerbare Energien ist deutschlandweit einzigartig und wird Thüringens Position als einer der führenden Solarstandorte in Europa weiter stärken“, faßte eine befreundete PR-Agentur den feuchten Traum einer parteiübergreifenden Koalition anläßlich der Eröffnung zusammen.
Auf die warmen Worte von Bundeswissenschaftsministerin Schavan freute man sich besonders: „Aus Sicht von Schavan sei die Entscheidung, die Forschung in der Photovoltaik-Industrie mit 100 Millionen Euro zu fördern, der richtige Weg“, schrieb damals eine Zeitung. Allerdings zogen damals schon dunkle Wolken auf und die Ministerin hatte erste Subventionskürzungen zu verteidigen, wofür sie die Thüringer Landespolitik, eine schwarz-rote Koalition, damals heftig kritisierte. Plötzlich war auch nicht mehr von „2.500 Absolventen“, sondern nur noch von „351 Ausbildungsplätzen“ die Rede.
Wenig später schaute auch der damalige Umweltminister Röttgen vorbei und lobte das Projekt in den höchsten Tönen. Dabei wagte er die abenteuerliche Prognose, durch Solarstrom könnten Energiekosten gesenkt werden, denn „nur so könne teurer Energieimport aus dem Ausland durch regionale, erneuerbare Energieträger ersetzt werden.“ Christine Lieberknecht, die Ministerpräsidentin Thüringen, setzte noch einen drauf und erklärte, die „Fotovoltaik ist dabei, sich von einer Nische zu einem relevanten Bestandteil der Stromproduktion zu entwickeln.“
Mittlerweile liegen die Fakten auf dem Tisch: Trotz einer Subvention des Landes an den Träger des Zentrums, das „Bildungswerk für berufsbezogene Aus- und Weiterbildung“ (BWAW), von etwa 8 Millionen Euro (80 Prozent der Gesamtkosten) mußte das Hochtechnologie- und Solarzentrum bereits nach etwas über einem Jahr im Juni 2011 Insolvenz anmelden. „Zu Wochenbeginn standen sämtliche Lehrlinge vor verschlossenen Türen, weil der Strom abgeschaltet wurde und die überwiegende Mehrzahl der Mitarbeiter des Zentrums die Kündigung erhalten hatte“, hieß es dann Ende September 2011. Dabei kam heraus, daß im Solarzentrum inzwischen auch Kosmetikerinnen und Friseure ausgebildet wurden – aber offensichtlich auch nur deshalb, weil die Ehefrau eines der Solar-Geschäftsführer diesen Ausbildungsbereich bei der IHK verantwortete. Selbst die Behauptung der solar-seligen Thüringer Zeitungen, die Auslastung habe nur bei der Hälfte gelegen, muß vor diesem Hintergrund mit einem großen Fragezeichen versehen werden.
Dann meldete auch das BWAW Insolvenz an. Denn weil mit dem Wegfall der Lehrausbildung der Förderzweck nicht mehr erfüllt werden konnte, hatte es die 8-Millionen-Subvention zurückzahlen müssen, wozu es nicht mehr in der Lage war. Anscheinend war das Kompetenzzentrum bereits bei Eröffnung ein Jahrhundert-Flop, denn gegen seine beiden Geschäftsführer wurde – nach nur einem Jahr! – bereits wegen des Verdachts auf Insolvenzverschleppung ermittelt. Ende August verhängte das Amtsgericht Erfurt dann deswegen Strafbefehle über „mehrere Tausend Euro“ gegen die beiden Geschäftsführer. Außer der Nichtzahlung von Löhnen wurde einem der Geschäftsführer „Betrug in vier Fällen zu Last gelegt“, meldete der MDR. Wobei sich natürlich die Frage nach den Mitwissern aufdrängt, die es nach Lage der Dinge ja bis hin höchste Regierungskreise geben müßte. Zumal das Zentrum trotz Unterauslastung einen teuren zweiten Standort in Fußnähe zum Thüringer Wirtschaftsministerium unterhielt.
Auch ansonsten sieht es finster aus: Die seit 2008 in Thüringen aufgebaute Bosch-Tochter „Bosch Solar“ schreibt tiefrote Zahlen und brachte dem Weltkonzern 2012  „gut eine Milliarde Verlust“ ein. Die jüngste Solar-Insolvenz betrifft den Erfurter Hersteller Asola. Der verzeichnete einen Umsatzrückgang von 73 Millionen (2010) auf 20 Millionen (2012) und mußte drei Viertel seiner Beschäftigten entlassen. Dabei hätte man es eigentlich besser wissen müssen, denn die Thüringer Solarbranche ist seit ihrer Entstehung aufs Engste mit dubiosen Machenschaften verbunden. So berichtete die „Welt“ bereits 2008 über die Insolvenz der Ökoanlagenfirma Ecovest AG „und der mit ihr verwobenen Solarfabrik Antec Solar in Thüringen“: „Die Pleite wirft einen Schatten auf die Bemühungen des Landes Thüringen, mit Millionensubventionen die Solarbranche rund um Erfurt zu päppeln“, hieß es dort. Dabei wurden um die 9,5 Millionen an direkten und indirekten Landes- und 3,5 Millionen Euro Bundessubventionen verbrannt. 2009 stritt man dann über die Kosten der Altlastensanierung bei Antec, während in Hinterzimmern schon die nächsten Solarsubventionen klar gemacht wurden.
Die Beteiligten an der Eröffnungsfeier von 2010 versuchen jetzt, sich heimlich still und leise aus der Affäre zu ziehen: Weder ist das Grußwort von Ministerin Schavan noch im Web auffindbar, noch die Webseite der einst vom Thüringer Wirtschaftsministerium betriebenen „Solarinitiative Thüringen“. Auf dem Server der Thüringer Landesregierung finden sich keine neueren Hinweise, wie man mit den angestoßenen Solarprojekten weiter verfahren will. Wirtschaftsminister (und Steinbrück-Berater) Machnig schiebt die Schuld weit von sich und verweist bequemerweise auf China. Auch auf der Webseite des länderübergreifenden „Solarvalley Mitteldeutschland“ ist es mittlerweile sehr ruhig geworden. Dabei wäre eine umfassende Aufklärung darüber, ob die Subventionsverbrennung vorsätzlich, das heißt, mit dem Wissen und der bewußten Inkaufnahme ihrer Sinnlosigkeit durch die Beteiligten, dingend geboten.
Dr. Holger Thuß, Europäisches Institut für Klima und Energie




Der angebliche CO2-Rekordanstieg von 2010 – Recherchen zu einer Kampagne

Was (angeblich) passiert war: „Im Jahre 2010 hat der Kohlendioxid-Ausstoß auf der Welt um mehr als sechs Prozent zugenommen – trotz Wirtschaftskrise. Das übertrifft selbst die pessimistischsten Prognosen des Weltklimarates“, so das SZ-Orakel Christopher Schrader, der dann aber weiter unten relativierte, der „bei sechs Prozent liegende“ Anstieg sei Ergebnis „vorläufiger Schätzungen“ des „Carbon Dioxide Information Analysis Centers [sic!] am [sic!] amerikanischen Oak-Ridge-Nationallabor.“ Das Hamburger Abendblatt berichtete von einer „aktuellen Hochrechnung“, korrigierte dann aber ebenfalls, es handele sich „lediglich um eine Schätzung“.

Joachim Wille von der FR wußte hingegen, der „CO2-Zuwachs“ sei „festgestellt“ worden. Auch der „Spiegel“ raunte von „düsteren Fakten“ auf der Basis von „neuesten Berechnungen des US-Energieministeriums“. In der FAZ-Meldung vier Tage später waren es hingegen nurmehr 5,9 Prozent zusätzliches Kohlendioxid. Dort hatte man anscheinend noch die offizielle Zahlen von Kain und Abel, der Sumerer, antiken Griechen, Römer, Inkas und aller anderen versunkenen Reiche parat und konnte daher ergänzen, dass 2010 „so viel Kohlendioxid ausgestoßen worden [ist] wie nie zuvor.“

Was jedoch nichts daran ändert, dass für 2010 überhaupt nichts gemessen, also „festgestellt“ (FR) worden war. Eine ältere Prognose des wenig kompetenten IPCC war von einer jüngeren Schätzung einer bisher wenig aufgefallenen Projektgruppe eines ultragrünen Ministeriums übertroffen worden, weiter nichts. Kenner der Debatte waren und sind schon allein deshalb nicht wirklich überrascht, da sie die Studie der kanadischen Autorin Donna Laframboise kennen („The Delinquent Teenager Who Was Mistaken for the World’s Top Climate Expert – IPCC Expose“ – „Der kriminelle Teenager, der mit dem besten Klimaexperten der Welt verwechselt wurde – das IPCC-Exposé“), die sehr gut herausgearbeitet hat, wer beim IPCC recherchiert: sehr oft Doktoranden, die mit Mitte Zwanzig auf der Suche nach ihrer ersten Festanstellung sehr gerne das aufschreiben, was der Weltklimazirkus von ihnen erwartet.

Befasst man sich intensiver mit diesem Nicht-Ereignis, entwickelt sich die Causa zu einem Lehrstück über die Funktionsweise deutscher Medien. So gelten als Informationsquelle je nach Blatt „Forscher“ und „die US-Regierung“ (Hamburger Abendblatt), das US-Energieministerium und der „US-Professor“ Gregg Marland (FR, Die Welt), das bereits genannte CDIAC des amerikanischen Energieministeriums (FAZ, die kryptisch ergänzt: „Noch fehlen allerdings wichtige Dokumente.“) oder sogar „der oberste deutsche Klimaforscher“ Jochem Marotzke („Spiegel“).

Der vielbeschäftigte Professor sei „Atmosphärenforscher“, „Vorsitzender des Deutschen Klimakonsortiums“ und „Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg“ und habe seinen „Zuhörer[n] aus Politik und Ministerien“ erklärt, warum „sich seine Zunft überhaupt so sicher ist, dass es den Klimawandel gibt“ – so die Herren Traufetter und Schwägerl im „Spiegel“, die zu wissen scheinen, dass man in Deutschland mit einem argumentum ad verecundiam nicht nur dann weiterkommt, wenn man der Hauptmann von Köpenick ist.

In Wirklichkeit hat fast die gesamte deutsche Presse bei dem für seinen extrem einseitige Kampagnenjournalismus bekannten Seth Borenstein (Associated Press) abgeschrieben, der seinen Beitrag „Biggest jump ever seen in global warming gases“ bereits am 3. November um 19.05 Uhr (US-Ostküstenzeit) abgesetzt hatte. Marc Morano von climatedepot.com berichtet seit Jahren regelmäßig über dessen Fehlleistungen in Sachen Klima. Demnach „half“ der bereits genannte Professor Marland „dem Energieministerium in der Vergangenheit beim Rechnen“. Tom Boden war anscheinend der, der beim Kohlendioxid-Informations- und Analyse-Zentrum (CDIAC) die Fäden in der Hand hielt.

Macht man sich im Internet auf die Suche nach den beiden Herren und ihrer Studie, fallen mehrere Fakten auf, die den deutschen Journalisten und damit ihren Lesern entgangen sind. Marland ist Professor an einer Universität, die nicht gerade zur Spitzengruppe Ivy League gehört. Die Appalachian State University (ASU) in North Carolina mag ihre Vorzüge haben, aber im Forbes-Ranking aller US-Universitäten kommt sie 2011 auf Platz 438. 2009 lag sie noch auf Platz 378, 2010 auf 392. In anderen Rankings kommt sie nicht wesentlich besser weg. In dem von „US News“ gilt die ASU sogar nicht einmal als Volluniversität. Mit Berkeley, der Heimatuniversität des verantwortlichen Energieministers Prof. Steven Chu, verbindet sie, dass sie sich in den Rankings der letzten Jahre immer weiter verschlechtert hat.

Tom Boden wird auf der Webseite seines Instituts, das aus nur 13 Mitarbeitern einschließlich Webmaster zu bestehen scheint (und damit sogar kleiner als EIKE wäre) und dem US-Energieministerium zugeordnet ist, als „AmeriFlux data manager, CDIAC Director“ bezeichnet. Sein eigentlicher Job scheint in der Auswertung von CO2-Daten aus einem landesweiten Meßnetz zu bestehen. Als ein weiterer Beiträger, der in den Medien nicht vorkam, erscheint dort T. J. Blasing, Fachgebiet „Atmospheric levels of greenhouse gases, fine-resolution U.S. fossil-fuel CO2 emissions“.

Das CDIAC liegt im ländlichen Oak Ridge in Tennessee (30.000 Einwohner), am Ort des gleichnamigen Nationallabors, zwischen den westlichen Ausläufern des Appalachen-Gebirges, etwa 250 Kilometer entfernt von Prof. Marlands Arbeitsstelle, der ASU am Osthang des Gebirges. Boden, Blasing und Marland macht es also sicher nichts aus, mit einer wenig aufwändigen Datensammlung ein paar Prominenzpunkte einzusammeln. Allerdings haben ihre Erkenntnisse im übergeordneten Energieministerium einen so geringen Stellenwert, dass man sie auf der Ministeriums-Website nicht findet.

Das ist umso erstaunlicher, da Energieminister Chu einer der prominentesten Erderwärmungsapostel der Welt ist und seine Website mehr an die von Greenpeace als an die einer seriösen Behörde erinnert. Chu hat im übrigen derzeit mit ein paar handfesteren Problemen zu kämpfen, da er dem Kongress erklären musste, warum er der bankrotten, aber mit der Demokratischen Partei aufgrund üppiger Parteispenden eng verbundenen insolventen Solar-Bude Solyndra kurz vor Toresschluss noch ein staatliches Darlehen von „nur“ 535 Millionen Dollar besorgt hat.

Die angebliche CO2-Studie selbst besteht bisher aus einer halbseitigen Erläuterung der Methodologie und einer sechsseitigen Tabelle mit dem länderweise geschätzten/erkannten/berechneten CO2-Ausstoß der Jahre 2008 bis 2010. Auf der CDIAC-Website findet sich zudem die Zusammenfassung eines Berichts, „der bereits für eine Peer Review eingereicht wurde“ und vermutlich wie der letzte Bericht dieser Art in der der Wärme-Fraktion äußerst geneigten, da zum Holtzbrinck-Konzern gehörenden Zeitschrift Nature Geoscience erscheinen wird.

Selbst, wenn wir in Betracht ziehen, wie mitunter Peer-Review-Prozesse gehandhabt werden, man denke an den ClimateGate-Skandal und das berüchtigte „Team“ um Michael Mann, wer hätte gedacht, dass Klima-Alarmisten eine Studie anpreisen, die es noch nicht einmal durch den akademischen Begutachtungsprozeß geschafft hat? Einige Alarmistenblogs „verwechselten“ daher das Jahr und gaben den begutachteten Bericht des Vorjahres als diesjährigen Fachaufsatz aus.

Außerdem gibt es eine Art Presserklärung des CDIAC vom Oktober 2011 (ohne genaues Datum) über die „vorläufigen globalen und nationalen Schätzungen [!] der Kohlendioxid-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Treibstoffe und der Zementproduktion“. Demnach nehmen die Wissenschaftler für diesen Teilbereich der globalen anthropogenen CO2-Emissionen (und nur für diesen!) einen Anstieg von 5,9 Prozent für 2010 im Vergleich zu 2010 an. Zur Erinnerung: In der Überschrift der „Süddeutschen“ waren es „mehr als sechs Prozent“.

Während die Emissionen Chinas in diesem Zeitraum um 10 Prozent angestiegen seien, betrage der Anstieg in den USA nur 4 Prozent. Der US-Gesamtausstoß liege noch immer unter dem Wert von 2007. Wie die dazugehörige Tabelle zeigt, ähnelt der US-Trend der Entwicklung in Deutschland. Hier sank der CO2-Ausstoß 2009 aufgrund der Wirtschaftskrise im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent und stieg im Jahr darauf wieder um 4 Prozent an. Vorausgesetzt natürlich, alle Beteiligten haben richtig gerechnet, geschätzt bzw. festgestellt.

Zu den Datenquellen ihrer CO2-Tabelle führen die Autoren aus, dass sie sich nicht (wie das IPCC) auf die Statistikabteilung der UNO beziehen, da diese ihre Zahlen stets erst nach jeweils zwei bis drei Jahren veröffentlicht. Vor allem wegen dieser den komplizierten Umständen der Erhebung geschuldeten Verzögerung habe die CDIAC eine „vorläufige Emissionsschätzung“ (!) vorgenommen. UN-Statistik hin oder her (dieses Thema muss hier außen vor bleiben): Es steht damit fest, dass es sich bei der CDIAC-Tabelle eben nicht um abschließende, ultimative Berechnungen des CO2-Ausstoßes handelt. Diese werden erst für 2012 oder 2013 erwartet! Außerdem sollte man über die Emissionswerte, die angeblich so hoch wie nie zuvor „sprangen“ (Seth Borenstein, AP), wissen, dass die CDIAC-Abschätzungen mit vergleichbarer Methodologie nur „fast 25 Jahre“ zurückreichen. Für die Zeit davor wird auf die UN und die US-Geobehörde verwiesen, für die Zeit vor 1950 auf Rekonstruktionen auf der Basis „einer Vielfalt von Quellen“.

Aber es wird noch besser: „Die Schätzungen für 2009 und 2010 basieren auf Energiedaten des Energieunternehmens BP.“ Das von den deutschen Medien heraus posaunte Nicht-Ereignis ist also in Wirklichkeit eine Rechenübung auf der Basis der jährlichen und altbekannten „Statistical Review of World Energy“ von BP, wer hätte das gedacht! Und zum CO2-Ausstoß durch Erdgasverbrennung heißt es sogar, man „vermutet, die Emissionen sind zu den Werten von 2008 unverändert“ – hierfür hat man also überhaupt keinen neuen Daten herangezogen! Nachvollziehbar sind lediglich die Angaben für die Zementproduktion, bei denen man sich auf die allgemein anerkannte US Geological Survey bezieht. Damit verschwindet der angebliche Anstieg im statistischen Rauschen. Wie so oft muss man festhalten, dass man auch beim CDIAC nichts Genaues weiß.

Dass die Datensammlung aus Tennessee nicht viel hergibt, könnte auch den Kampagne-Helfern in den Medien klar gewesen sein. Denn die aus ihr gestrickten Artikel bestehen zu großen Teilen aus Zitaten von Unbeteiligten, die die Tabelle mit Sicherheit nicht studiert haben, aber offenbar bei jeder sich bietenden Gelegenheit ihre sehr vorhersehbare Meinung zur Klimakatastrophe absondern müssen. In der AP-Meldung sind das vier hierzulande wenig bekannte Professoren mit Verbindungen zur CO2-Forschung, darunter ein Arbeitsgruppenleiter des IPCC. Auch ein Seitenhieb auf die bösen Klimaskeptiker darf hier nicht fehlen.

In den deutschen Medien werden daraus die unvermeidliche Obergrüne Claudia Roth und Fatih Birol von der Internationalen Energie-Agentur (SZ), der besagte Hamburger Professor Marotzke, der laut „Spiegel“ bei seinem Vortrag sogar „stöhnt“, Professor Ottmar Edenhofer, Vizepräsident einer Organisation, die in Fachkreisen als „Potsdam Institut für Kreative Mittelbeschaffung“ bekannt ist, die Grünen-Fraktionsvorsitzende Bärbel Höhn (Welt) oder Ulrike Höfken, ebenfalls Grüne und Umweltministerin von Rheinland-Pfalz. Am 5. November kam dann noch Jochen Flasbarth, Nabu-Aktivist und Chef des Bundesumweltamtes, in einem ausführlichen Interview in der „Welt“ zu Wort, in der er gottgleich davor warnte, „dass uns die Natur das Ruder aus der Hand reißt.“ Man müsse jetzt „alles tun, um die Treibhausgasemissionen zu senken.“ Alles?

Die Auswahl der Politiker belegt im übrigen einmal mehr die Parteipräferenzen deutscher Journalisten, denn sicher hätte auch der eine oder andere Funktionsträger der anderen vier Bundestagsparteien gerne seine große „Betroffenheit“ bekannt gegeben. Erneut wird deutlich, dass weder SPD, noch CDU, CSU und FDP in den Medien von ihrem „grünen“ Opportunismus profitieren.

Am 8. November berichtete schließlich der „Welt“-Autor Wolfgang W. Merkel über die Ergebnisse einer Rostocker Studie, die im Kommentarbereich für wütende Reaktionen sorgte. Überschrift: „Rentner sind mit Abstand die größten Klima-Killer“. Es seien die Mitsechziger, die durch ihren Konsum am meisten „Klimagas“ produzieren. Doch auch diese These kann nicht ernst genommen werden: Der private Konsum von Menschen außerhalb des Berufslebens muss schon allein aufgrund der anders strukturierten Alltagsorganisation anders aussehen, als der von Arbeitnehmern, die die einen Großteil ihrer Zeit am Arbeitsplatz verbringen. Fragwürdig auch, warum sich ein Max-Planck-Institut für demographische Forschungen mit Klimaforschung befasst.

Die genannten Beispiele und der Verlauf der Medienkampagne vom 4. bis 8. November zeigen eindrucksvoll, wie nervös die Wärme-Fraktion geworden ist. Wie in den Vorjahren steht die Kampagne in Zusammenhang mit der nächsten, vermutlich erneut ergebnislosen UNFCCC-Klimakonferenz in Durban, wie in einigen der hier zitierten Beiträge auch unmissverständlich klar gemacht wurde. Allerdings war der jährliche November-Beweis für den globalen Klimakollaps in diesem Jahr so lachhaft und durchschaubar wie nie zu vor. Das sprichwörtliche Eis, auf dem sich die Alarmisten bewegen, wird immer dünner. Denn eine immer größere werdende Schar freiheitlich motivierter und an Wissenschaftsethik interessierter Autoren, Wissenschaftler und Aktivisten ist dabei, den ökologisch-industriellen Komplex auf der Basis unwiderlegbarer Fakten zu entzaubern. Erste Absetzbewegungen unter Politikern sind die Folge.

Es ist zudem sehr verräterisch, wenn UBA-Chef Flaßbarth diesen Vorfall nutzt, um vor dem Hintergrund des 2012 auslaufenden Kyoto-Abkommens eine Aufrechterhaltung des äußerst lukrativen Emissionshandels zu fordern. Dessen Kosten sollen weiterhin beim deutschen bzw. europäischen Steuerzahler abgeladen werden. Mit einer (weiteren) dreisten Angstkampagne, diesmal der Umdeutung harmloser Schätzwerte aus Tennessee zum Klima-GAU und der „Verlegung“ dieses Nicht-Ereignisses vom Oktober in den November, sollte anscheinend dazu beigetragen werden, die Bevölkerung gefügig zu machen und auf weitere Belastungen im Namen einer guten Sache vorzubereiten und damit die Macht der grünen Eliten abzusichern. Ähnliche Beispiele kennt Deutschlands Geschichte leider zuhauf. Das überwältigend negative Echo in den Kommentarspalten aller Zeitungen zeigt, dass das immer weniger gelingt.

Dr. Holger Thuss,

Präsident EIKE




Analyse: Solyndra, Choren, Conergy, SolarWorld & Co. – Kapitalvernichtung en gros, „grünes“ Jobwunder bleibt aus

Mittlerweile kennt er die Antwort auf seine Frage: Nichts wird sein, denn Solyndra hat Insolvenz angemeldet. Besonders brisant: Für üppige Wahlkampfspendendes Solyndra Managements an Barack Obama revanchierte sich dieser mit einem Darlehen von 535 Millionen Dollar im Rahmen eines auch in Deutschland als vorbildlich gelobten Stimulus-Programms, wie sich jetzt im Rahmen einer parlamentarischen Untersuchung im US-Repräsentantenhaus herausstellte (in Deutschland selbstverständlich völlig undenkbar). Obamas Vorzeige-Firma hatte im Gegenzug 4000 grüne Jobs versprochen – alles Schall und Rauch.

Der Zusammenbruch von Solyndra darf als Teilaspekt im Zusammenhang mit dem weltweiten Zusammenbruch eines gigantischen grünen Kartenhauses, einem nie gesehenem Einbruch der Realität in das ökonomische Wunschdenken globaler grüner Eliten, betrachtet werden. Das verhaltene Medienecho läßt darauf schließen, daß die gigantische Geldverbrennung durch Öko-Projekte in einer konzertierten Aktion unter den grünen Teppich gekehrt werden soll.

Dabei dürfte Investoren schon länger klar gewesen sein, daß Investments in Solyndra und Co. keine gute Anlage sind (insofern sie denn die Substanz der Unternehmen überhaupt interessierte):

  1. 1.     Bereits 2 Monate nach Bewilligung der Obama-Bürgschaft, im November 2009, verschob Solyndra seine angekündigte Großinvestition;
  2. 2.     Solyndra produzierte Module, die ohne Silizium auskamen und setzte auf einen steigenden Silizium-Preis. Dieser Preis ist jedoch gesunken, nicht zuletzt, weil China entsprechende Kapazitäten ausbaute und mittlerweile 2/3 der Weltsiliziumproduktion repräsentiert.
  3. 3.     Daß die notorische Consulting-Firma Roland Berger 2010 (und andere „Experten“ diese Kalibers) einen Boom bei alternativen Energien in den USA und Deutschland vorhergesagt hat, sprach ebenfalls dafür, Solar-Aktien schon damals auf „short“ zu setzen;
  4. 4.     In ihrem Whitepaper zu „Natural Gas and Renewables“ vom November 2010 prognostizierte die Deutsche Bank zwar eine glänzende Solar-Zukunft, wies aber auch auf die hohen Produktionskosten und die Unwirtschaftlichkeit dieser Branche („not commercially viable“) hin. 2009 empfahl die Deutsche Bank AG Hongkong zudem Investments in chinesische (!) Kohleminen.
  5. 5.     Schon kurz nach Veränderung der Mehrheitsverhältnisse im US-Repräsentantenhaus im Februar 2011 kritisierte die neue republikanische Mehrheit die intransparente Subventionspolitik im Fall Solyndra;

Auch bei allen anderen Solarwerten war und ist Vorsicht geboten:

  1. 1.     Sämtliche deutsche Solarwerte (Ausnahme-Performances waren bisher stets eine vorübergehende Erscheinung und bestätigen die Regel) sind mittlerweile Penny-Stocks und haben bis zu 95 Prozent ihres Wertes verloren; „Solarwerte gehören leider weiterhin zu den größten Verlierern dieses Börsenjahres“, gibt jetzt auch Nikolai Tietze von der Deutschen Bank zu (stock-world.de, 28.9.2011).
  2. 2.     „Q-Cells, Solon und Conergy – die große Verlierer“ berichtete InvestorInside am 23.9.2011: „Ein Ende des Kursverfalls ist nach unserem Dafürhalten auch nicht in Sicht, da es nicht absehbar ist wann, und ob, der Preisverfall bei den Produkten der Unternehmen gestoppt werden kann.“ Daran ändere auch eine vorübergehende Belebung des Geschäftes nichts.
  3. 3.     Deutsche Solarfirmen machen derzeit nur Nachrichten durch Vorstandsneubesetzungen, Prognosesenkungen bei Umsatz und Ergebnis, Produktionsschließungen und andere Meldungen, die sich nicht sehr vielversprechend anhören. Die Aktien-Performances der Vorzeigefirma SolarWorld AG, aber auch von First Solar Inc. und SMA Solar Technology AG ähneln zwar einem Hockeyschläger, allerdings einem, bei dem bereits sich der Schaft neigt und die Aufschlagfläche mit der Schlägerspitze fast senkrecht nach unten zeigt.
  4. 4.     Q-Cells im sächsischen Möchtegern-Solar Valley macht derzeit mehr Verlust als Umsatz und „kämpft ums Überleben“ (Der Spiegel 36/11).
  5. 5.     Am 27. 9. 2011 trat der Solar-Millenium-Gründer Hannes Kuhn zurück. Im Raum stehen Vorwürfe, die im Rahmen mehrerer Strafverfahren aufgeklärt werden sollen. Ein „neuartiges“ Sonnenkraftwerk, „größer als alles Dagewesene“ im kalifornischen Blythe, „auf dem die Hoffnungen der Anleger ruhten“ (Die Welt, 27.9.2011), hatte eine ähnliche Bürgschaft wie Solyndra erhalten, wonach es im Juni 2011 zu einer bombastischen Grundsteinlegung kam. Am 14. September wurde bekannt, daß das Projekt für angeblich ein Jahr gestoppt wird, weil man nun doch auf Photovoltaik setze und nicht auf solarthermische Parabolrinnen-Kraftwerke. Kurz zuvor hatten Umweltgruppen und Indianerstämme gegen die Zerstörung des wertvollen Wüstenhabitats und historischer Geoglyphen protestiert (http://www.basinandrangewatch.org/Blythe.html).
  6. 6.     Bei Phoenix Solar aus dem bayrischen Sulzemoos brach der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 60% ein;
  7. 7.     „Der Spiegel“ (26/2011) berichtete von Fällen von Bilanzfälschung, Insiderhandel und überzogenen Manager-Gagen bei Solar-Unternehmen;
  8. 8.     Die Euro- und Staatsschuldenkrise „verunsichert Endkunden“ weiter, teilte die SMA Solar Technology AG am 19. September mit, die zugleich ankündigte, 1000 Zeitarbeitnehmer zu entlassen.
  9. 9.     Fast alle vom American Recovery and Investment Act der Obama-Regierung geförderten Unternehmungen stecken in Schwierigkeiten; zu den 2009 geförderten gehörten laut www.energy.gov  und solarserver.de außer Solyndra die Unternehmen Cardinal Fastener, GE Energy, Gamesa und Vestas America.
  10. 10.  Selbst der einstige Propagandist der radikalen Energiewende und Star-Ökonom Jeremy Rifkin hat diese Wende zu mehr „Klimaschutz“ abgesagt und will jetzt das ölbasierte traditionelle Wirtschaftssystem am Leben erhalten (Die Zeit, 23.9.2011);
  11. 11.  Solarbuzz Inc. (San Francisco) veröffentlichte am 26. 9. 2011 einen Bericht (Solarbuzz Quarterly), laut dem Überproduktion und Preisdruck in der Photovoltaik-Industrie auch 2012 anhalten werden. Die Abhängigkeit etwa von der deutschen Einspeisevergütung mache unternehmerische Entscheidungen schwierig. Margen lägen jetzt schon „im Grenzbereich“ – was bedacht werden muß, wenn Erfolgsmeldungen über neue Großaufträge veröffentlicht werden.
  12. 12.  Chinesische Hersteller kündigten den planmäßigen (und staatlich geförderten) Ausbau ihrer Produktionskapazitäten an. Schon jetzt stammen etwa 50 % der in Deutschland verbauten Module aus China. Ein von Solarbuzz und anderen erwarteter Preisverfall wird zu Lasten der europäischen Anbieter gehen. Es wird erwartet, daß es außerhalb Chinas 2012 zu Fusionen und Insolvenzen kommen wird. Solarworld-Chef Asbeck spricht schon jetzt von einem „Industriekrieg“ der Chinesen. Laut „The Australian“ werden nahezu 100% aller in China produzierten Solarmodule in die EU und die USA geliefert. Suntech Power, ansässig im chinesischen Wuxi, ist der weltgrößte Hersteller von Photovoltaik-Modulen auf der Basis von kristallinem Silizium.

Vorsicht auch bei Investments in Bereichen, die nur mittelbar oder „politisch“ zur Solarbranche gehören, wie z.B. die Hersteller von Windkraftanlagen. Diese wurden ebenfalls gegen jede technische und wirtschaftliche Vernunft von der Politik als „Leuchttürme in das Zeitalter der Erneuerbaren“ mit Riesensubventionen hochgepäppelt. Jedoch auch diese Hersteller melden sich Zug um Zug vom Weltmarkt ab. Waren vor 5 Jahren noch 4 deutsche Hersteller und den zehn größten der Welt, so sind es heute noch zwei –Siemens und Enercon. Bei Nordex Aktien meldete die Börse gerade ein 5 Jahres Tief , obwohl man schon 1998 ein Werk in China aufgebaut hatte. Das konnten sie aber gegen die Chinesen nicht auslasten. Erstmals oder die versuchen, irgendwie noch auf den grünen Zug aufzuspringen: Und wenn Siemens ankündigt, in China Windkraftanlagen zu produzieren und zu verkaufen, wird dem aller Erfahrung nach wenig Erfolg beschieden sein (es sei denn, Deutschland wird zukünftig von dort beliefert). In der Windkraft- wie in der Solarbranche werden wohl diverse Betriebe vom Markt verschwinden, vermutet nicht nur der Spiegel („Finsternis im Sonnental“ Der Spiegel 36/2011). Außer riesigen Spesen nichts gewesen, aber der deutsche Verbraucher zahlt weiter

Ähnliches gilt für die Produktion von E-Autos durch BMW, die Gerüchten zufolge auf die persönliche Öko-Marotte gewisser Großaktionäre zurückgehen soll, zumal die angekündigten 1000 Fahrzeuge nur zu Testzwecken hergestellt werden. Allein die Batterie wiegt 480 kg (ein konventioneller BMW1 wiegt ca. 1400 bis 1500 kg). Für 400 „grüne“ Arbeitsplätze werden 800 Mio. Euro investiert (MDR, 20.9.2011).

Auch die Produktion von „klimaschonendem“ Öko-Diesel aus Holz u. ä. durch die sächsische Vorzeige-Firma CHOREN, vor ein paar Jahren von der Kanzlerin mit einem Besuch geadelt, endete im Juli 2011 mit der Insolvenz. 35 Millionen Euro an Steuergeldern haben dabei eine Allianz aus „Politik, Wirtschaft und Wissenschaft“ (Merkel) in den Sand gesetzt (SZ-Online). Choren habe in Wirklichkeit „keinen einzigen Tropfen“ (!) Synthesesprit produziert. 280 „grüne“ Jobs sind dahin. Es habe sich daher um ein „potemkinsches Dorf“ gehandelt, so der Leipziger Wissenschaftler und Biomasseexperte Manfred Kaltschmitt (ee-blog, 16.9.2011). Dazu kommt laut PlusMinus (ARD) das Jonglieren mit falschen Zahlen – Solyndra läßt grüßen. 2006 lobte der „Spiegel“ ein ähnliches Projekt in Schweden noch als Weg in die Unabhängigkeit vom Erdöl. Die dahinter stehende Autofirma SAAB ist mittlerweile ebenfalls insolvent.

Bekanntlich bildet der Markt die tatsächliche Nachfrage ab. Wie schlecht muß es eigentlich um diese bestellt sein, wenn diese nur mit Milliardensubventionen erzeugt werden kann? Sämtliche Indikatoren belegen, daß diese Nachfrage gar nicht vorhanden ist, sondern eines von vielen derzeit schicken Hirngespinsten, vor denen eindringlich gewarnt werden muß.

Auf dem selben Null-Niveau bewegt sich auch der wirtschaftliche Sachverstand und das soziale Gewissen von Politikern, die deutsche Produzenten konventioneller marktfähiger Produkte durch viel Bürokratie, hohe Energiekosten und andere Hürden die Luft zum Atmen nehmen und die schlechten Arbeitsbedingungen und niedrigen Umweltstandards chinesischer Fabriken subventionieren. Bundesumweltminister Röttgen (CDU) geht nach wie vor davon aus, Deutschland sei „Exportweltmeister im Bereich der Umwelttechnologien“, in dem deshalb  „die Arbeitsplätze der Zukunft“ lägen (ebn24). Und lobt begeistert sich und seine kostspieligen Initiativen „weil doch so viele mitmachen“ (CDU/CSU 3. Energiepoltischer Dialog Berlin 26.9.11) Dagegen dürfte Bürgermeister Höß aus Holzkirchen seine Lektion mittlerweile gelernt haben.

Dr. Holger Thuss EIKE

Ergänzender Link: „Solarförderung ist ökonomisch und ökologisch unsinnig“