Der neue IPCC-Bericht SR-15 (2018) ist in allen Details hier erhältlich. Dabei ist zwischen dem ausführlichen Basis-Bericht und der stark verkürzten Fassung für Politiker zu unterscheiden, als SPM bezeichnet (hier). Auf die schon in den vorangegangenen IPCC-Berichten oft vorkommenden sachlichen Widersprüche zwischen der jeweiligen umfangreichen(!) Vollversion und der Version für Politiker (SPM) gehen wir hier nicht ein. Wir beziehen uns nur auf den SR-15 für Politiker. Dieser SR-15 enthält bei genauem Hinsehen sowohl innere Widersprüche als auch Widersprüche zu den derzeit gemessenen Trends in der Natur.
(1) So steht auf Seite 4 im SPM unter A1. „Human activities are estimated to have caused approximately 1.0°C of global warming above pre-industrial levels …“
… und auf der gleichen Seite unter A.2. : „Warming from anthropogenic emissions from the pre-industrial period to the present will persist for centuries to millennia and will continue to cause further long-term changes in the climate system, such as sea level rise, with associated impacts (high confidence), but these emissions alone are unlikely to cause global warming of 1.5°C (medium confidence).“
Mit anderen Worten: Einerseits wird behauptet, die menschlichen Aktivitäten haben den bisherigen Temperatur-Anstieg (alleine) verursacht, andererseits wird eingeräumt, daß auch andere (natürliche) Prozesse eine Rolle spielen. Wir kommen in Folgendem noch darauf zurück.
(2) Von den nun im IPCC-Bericht 2018 behaupteten und prognostizierten Trends zu Extremwetter und Meeresanstieg findet sich nahezu nichts in den aktuellen Meßreihen über die zurückliegenden Jahrzehnte bis heute.
Temperatur
Im IPCC-Bericht AR5, 2013/14 war im Technical Summary auf S. 61 im Zweiten Absatz der Box TS.3 zu lesen (hier): „… Fifteen-year-long hiatus (=Temperaturstillstand, Anmerk. EIKE) periods are common in both the observed and CMIP5 historical GMST time series“.
Im soeben veröffentlichten SR-15 steht sowohl im SPM (S.4) als auch in den hadlines auf S.1 (hier): „Human activities are estimated to have caused approximately 1.0°C of global warming above pre-industrial levels, with a likely range of 0.8°C to 1.2°C. Global warming is likely to reach 1.5°C between 2030 and 2052 if it continues to increase at the current rate (high confidence).“ … „if“ … wenn … ja wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre!
In dem Zusammenhang ist es zunächst interessant, daß auch natürliche Klima-Änderungen als „Erwärmungs-Beitrag“ im SPM 2018 erwähnt werden – wenn auch nur indirekt:
„Warming from anthropogenic emissions from the pre-industrial period to the present will persist for centuries to millennia and will continue to cause further long-term changes in the climate system, such as sea level rise, with associated impacts (high confidence), but these emissions alone are unlikely to cause global warming of 1.5°C.“ [hadlines S.1 und SPM S.4 ]
Dieses ist ja nun eine nahezu kryptische Botschaft:
Kann/darf man daraus schließen, daß IPCC neuerdings maßgeblich(?) auch natürliche Klima-Wandel-Prozesse in seine Überlegungen einbezieht oder einbeziehen will? WENN dem so ist, dann ist das jedenfalls in der hysterischen Reaktion der Politiker und der Medien auf diesen jüngsten IPCC-Bericht vollkommen unter gegangen ! … oder wurde es eben einfach nur ignoriert? … So etwas paßt ja nun ganz und gar nicht in’s Denk- und Handlungs-Schema der selbsternannten Weltenretter, die uns mit einer Grünen Dekarbonisierungs-Diktatur in die Steinzeit zurück befördern möchten.
Mit den aktuellen Temperaturtrends hat sich soeben auch Dr. David Whitehouse (GWPF) beschäftigt (hier):
Abb. 1: Temperatur 2003-2017 (Hadcrut4) < El-Nino-Jahre (2015+2016) treiben die Temperatur >
David Whitehouse führt dazu aus: „It’s a well-known graph that shows no warming trend – except when you add the El Nino at the end, which of course is a weather event and not climate. The effect of the El Nino on the trend is significant. With it the trend for the past 15 years is about 0.15° C per decade, close to the 0.2 per decade usually quoted as the recent decadal trend. Before the El Nino event, however, the warming trend is a negligible 0.02° C per decade and statistically insignificant.“
Mit anderen Worten: Das Witterungs-Phänomen ElNino hat die Klima-Alarmisten derzeit vor einer Blamage gerettet, weil durch einen besonders starken ElNino auch die globalen Temperaturen kurzfristig in den Jahren 2015+16 nach oben geschnellt sind, und der „hiatus“ scheinbar beendet, in der Realität jedoch nur unterbrochen wurde. Genau dies schildert die NOAA (hier). Mit anderen Worten, und wie es auch die Abb.1 zeigt: Seit 2017 fallen die Global-Temperaturen wieder. Noch deutlicher zeigen das die monatlich aktualisierten RSS-Daten bis Sommer 2018 in Abb.2 :
Abb. 2: T-Anomalien der unteren Troposphäre, Textfelder eingefügt. Der eingefügte schwarze Balken ist keine Regression, sondern veranschaulicht, daß die Temperaturen nach dem ElNino 2015/16 im Jahre 2018 wieder auf dem Niveau von etwa 1996/97 angekommen sind.
Ohnehin scheinen die RSS-Satellitendaten gegenüber den HADCRUT-Daten belastbarer zu sein für die Betrachtung der globalen Temperatur und deren Trend, denn die Auswertung und die „Bearbeitung“ der Wetter-Hütten-Temperaturen durch die IPCC-Institute geraten zunehmend in die Kritik. Unmittelbar vor der Veröffentlichung des neuen IPCC-Reports kam dann diese Bombe: Eine detaillierte Untersuchung bringt ans Licht, daß die zugrunde liegenden Temperaturdaten völlig unzulänglich sind. Die erste jemals durchgeführte Inspektion des bedeutendsten Temperatur-Datensatzes der Welt (HadCRUT4) ergab, daß er mit so vielen Fehlern und „sonderbar unglaubwürdigen Daten“ durchsetzt ist, daß er im Endeffekt völlig nutzlos ist (hier, hier, hier, hier).
So schreibt der Blog Watts Up with That: „Climate Bombshell: Global Warming Scare Is Based on ‘Careless and Amateur’ Data, Finds Audit: McLean’s report could scarcely have come at a more embarrassing time for the IPCC. On Monday, it will release its 2018 Summary for Policy Makers claiming that the global warming crisis is more urgent than ever. But what McLean’s audit strongly suggests is that these claims are based on data that simply cannot be trusted.“
Meeres-Anstieg
Im SPM-Bericht, S. 9 unter B.2.1 steht zu lesen: „Model-based projections of global mean sea level rise (relative to 1986-2005) suggest an indicative range of 0.26 to 0.77 m by 2100 for 1.5°C global warming …“.
Bemerkenswert daran ist zweierlei:
(1)
Es wird im SPM nicht von Beschleunigung gesprochen. Die derzeit gemessenen Anstiege sind in der Fachliteratur umstritten. Sie werden zwischen 0,39 bis über 1,6 mm/a bei den säkularen Pegeln und ca. das Doppelte bei den Satelliten-Messungen angegeben, die erst seit 1993 einsetzen (hier, hier, hier). Eine Beschleunigung des Anstieges ist allerdings nirgendwo zu finden (vg. Abbildungen w.u.);
(2)
Im IPCC-Bericht 2013 wird eine „Spanne“ von 26-82 cm bis zum Jahre 2100 prognostiziert (hier): “ … between 26 and 82 centimetres of sea level rise is likely by the end of the century…“. Der obere Wert wird jetzt (SPM 2018, S. 9, B2.1) von 82 auf 77 cm etwas zurück genommen.
Das sind alles Prognosen, die jedoch in der aktuellen Messungen und Trends der Vergangenheit bis „heute“ nicht zu finden sind :
Nordsee-Pegel Norderney:
Abb. 3: Pegel Norderney (Daten NLWKN)
Nordsee-Pegel Cuxhaven:
Abb. 4: Pegel Cuxhaven (Quelle: BSH)
Satelliten-Messungen (hier):
Abb. 5: Satelliten-Messungen (Quelle: AVISO; Textfelder u. Pfeil eingefügt)
Auch die Südsee-Inseln gehen nicht unter :
Abb. 6: Pegel TUVALU; Graphik hermes, Daten (hier)
Ein Übersichts-Artkel zum Meeres-Anstieg ist kürzlich auf „Science Sceptical“ erschienen, wo Michael Krüger schreibt (hier): „Das MThw ist in den letzten 100 Jahren in der Nordsee um ca. 25 cm angestiegen, das MTnw nur um ca 10 cm. Seit 2010 hat sich der Anstieg gar entschleunigt und nicht beschleunigt. Ich frage mich, wie Leute zu genau gegenteiligen Ergebnissen kommen können? In Zeiten des Internets ist es eigentlich ganz einfach sich die Daten selbst zu besorgen und zu interpretieren. Dafür habe ich hier nur 1/2 Stunde gebraucht. Mit fällt immer wieder auf, daß Leute, die Pro Klimaschutz im Internet kommentieren und agieren, weder Willens noch in der Lage sind sich ein eigenes Bild zu bilden. Statt dessen greift man auf Aussagen von sog. Experten zurück und stellt diese per Copy and Paste einfach als unumstößliche Wahrheit hin. Nachdenken nicht erwünscht!“ … Nachprüfung auch nicht !
Arktis – Schmelze
SPM, S. 4, A1.2 schreibt: „Warming greater than the global annual average is being experienced in many land regions and seasons, including two to three times higher in the Arctic.“ Die aktuellen Trends zeigen indes das genaue Gegenteil dieser IPCC-Aussagen:
Abb. 7: Trend der Eismasse Grönland 2017
Dazu passen auch die Trends sowohl der Arktis-Eisfläche als auch des Arktis-Eisvolumens:
Abb. 8: Arktis-Eis-Trend (Fläche)
Abb. 9: Arktis-Eis-Trend: Fläche und Volumen
WIE geht es weiter? Die derzeitigen Prognosen von Wissenschaftlern der Universität Bergen (et al.) stehen den IPCC-Prognosen diametral entgegen :
Abb. 10: Prognose der Uni Bergen zur Arktis; Temperatur und Eis (hier)
Auch diese Prognosen können irren. Bemerkenswert ist aber zumindest, daß es sie von berufener Seite gibt! Bemerkenswert ist ferner, dass es kompetente Arktis-Forscher gib, die sich (mittlerweile) getrauen, so etwas zu veröffentlichen !
Starkregen
Im SPM, S. 8, B1. steht: „Climate models project robust differences in regional climate characteristics between present-day and global warming of 1.5°C, and between 1.5°C and 2°C. These differences include increases in: … heavy precipitation in several regions (medium confidence), ….“ . Dieses „mittlere Vertrauen“ schließt an den IPCC-Bericht 2013 an: „Precipitation extremes also appear to be increasing, but there is large spatial variability„
Zumindest in Deutschland findet der DWD aber so etwas nicht [DWD 2013, Presse-Mitteilung 06.06.2013;„Klimatologische Einordnung der außergewöhnlich heftigen Niederschläge]. „Analysen des DWD haben ergeben, daß sich zumindest in Deutschland aus dem Zeitraum 1951 bis 2000 kein eindeutiger Trend zu vermehrten extremen Niederschlags-Ereignissen ableiten läßt.“ Dazu die DWD-Graphik in Abb.11 :
Abb. 11: Starkregen-Ereignisse in Deutschland: Kein signifikanter Trend!
Dürren
im SPM 2018, S. 8, B1. steht: „Climate models project robust differences in regional climate characteristics between present-day and global warming of 1.5°C, and between 1.5°C and 2°C. These differences include increases in: … the probability of drought and precipitation deficits in some regions (medium confidence).“
Damit wurde das „geringe Vertrauen“ (low confidence) aus dem IPCC-Bericht 2013 (IPCC 2013, AR5, WGI, Technical Summery, Seite 50, pdf-Seite 66) etwas „hochgestuft“: ”There is low confidence in a global-scale observed trend in drought or dryness (lack of rainfall), owing to lack of direct observations, dependencies of inferred trends on the index choice and geographical inconsistencies in the trends.”
Jedoch: Weder das Eine noch das Andere ist in den aktuellen Beobachtungen und Meßreihen aufzufinden – dort finden sich keine Trends (Abb.12) :
Abb. 12 : Feucht- und Trockenphasen in den USA 1900-2013
Stürme
Das Wort „Stürme“ kommt auf den 33 Seiten des SPM 2018 nicht vor (jedenfalls haben wir es nicht gefunden) ; daraus kann man denn wohl schließen, daß auch beim IPCC 2018 noch das gilt, was schon beim IPCC 2013/14 drin stand (hier): “Current datasets indicate no significant observed trends in global tropical cyclone frequency over the past century … No robust trends in annual numbers of tropical storms, hurricanes and major hurricanes counts have been identified over the past 100 years in the North Atlantic basin”
Abb.13 : IPCC 2013 – Kein „Klima-Trend“ bei Stürmen !
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S c h l u ß – A n m e r k u n g e n :
Alle die vorstehend aufgeführten Fakten und Messungen widerlegen in weiten Teilen die Behauptungen des „politisch eingefärbten“ SPM/SR 15 sowie der Alarmisten-Institute. DAS hindert die weitgehend grün-geschalteten Medien nicht daran, alle diese Behauptungen und Prophezeiungen u n g e p ü f t in die Welt zu blasen.
Dazu hatten wir weiter oben den Geowissenschaftler Michael Krüger (eh. Praktikant AWI Potsdam) zitiert :
“ Seit 2010 hat sich der (Meeres-)Anstieg gar entschleunigt und nicht beschleunigt. Ich frage mich, wie Leute zu genau gegenteiligen Ergebnissen kommen können? In Zeiten des Internets ist es eigentlich ganz einfach sich die Daten selbst zu besorgen und zu interpretieren. … Nachdenken nicht erwünscht!“
„U n s e r“ Résumé:
„Der Fall macht deutlich, daß es auch im Journalismus ethische und moralische Grenzen gibt, deren Überschreitung nicht nur riskant, sondern auch verantwortungslos ist. In der Hoffnung auf die große Sensation scheute man nicht davor zurück, sich über etablierte Kontroll-Mechanismen hinweg zu setzen. … Nahezu unkommentiert, unkritisch und gänzlich unreflektiert wurden Auszüge aus den Tagebucheinträgen veröffentlicht. Dies ist wohl der skandalöseste Aspekt …“.
Ist d a s nun wirklich u n s e r Résumé ? NEIN – keineswegs ! Es ist das Fazit der Historikerin JULIA HEIMLICH zu dem ungeprüften Abdruck der Hitler-Tagebücher im stern-Magazin ab dem 28.April 1983 ! Hätte jemand das Gleiche zu dem Umgang des Mainstream-Journalismus mit dem Klima-Alarmismus geschrieben – besser hätte man es kaum formulieren können. [„KUJAUS Sternstunde – Der Skandal um die vermeintlichen Hitler-Tagebücher“; in: Irrtümer und Fälschungen der Archäologie, Herne, (2018), S.157-165.]
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kpl. PDF-Datei zum download h i e r :
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Puls-Lüdecke.K2018.Tx+Abb.h
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