Friday for Future aus historischer Sicht





„Denn Sie wissen nicht, was sie tun“: Strom-Autarkie auf Inseln

Nun wird uns täglich, stündlich und minütlich eingehämmert, dass wir die Energiewende viel schneller vollenden müssen, wir müssen doch endlich was tuuuuun! Der Anfang ist gemacht, 3 Ct an der Tankstelle, obendrauf auf die übrigen Steuern und Abgaben. Aber, darf man mal fragen, wie soll es denn wirklich gehen? Man hat es ausprobiert, im ganz kleinen Bereich. Und zwar auf anscheinend bestens geeigneten Inseln.

Vom Grundsatz wäre das ja wohl richtig. Allerdings hat man dort nicht gleich die ganze die Energiewende ausprobiert. Denn schon die Stromwende allein (die hat nur 1/5 des Umfangs der Geamtenergie) ging voll in die Hose. Gab es daraus Konsequenzen? Keine! Außer der „wer hat die besten Ausreden?“.

Der Größenwahn ist total. Was, wie unten gleich beschrieben wird, auf kleinen Inselchen nicht gelungen ist, das machen wir dann komplett für ganz Deutschland? Es muss einfach gehen, weil wir es so wollen, Hurrah! Physik? – „nein danke, geht auch ohne so etwas Altmodisches„. Nun hier die drei bekanntesten Pleiten. Der Ablauf ist immer derselbe: man startet das Projekt mit großem Medienaufwand, wenn möglich, einschließlich Ministerpräsidenten. Das „Abräumen“ dagegen geschieht dann klamm-heimlich. Keiner will es gewesen sein.

Wie Kleinkinder fängt man erst einmal mit dem Spielen an, Windrädchen sind einfach zu schön für unsere Kleinen. Die Versorgung mit Windkraft (und mit Photovoltaik) geht also erst mal los, einfach so. Dann kommen, oh Schreck, plötzlich Versorgungslücken, weil das Wetter nicht mitmacht, oder weil es sogar nachts dunkel wird. Das mit der Dunkelheit ist ja geradezu unverschämt, man kann schließlich nicht an alles denken! Hmmm… denken die spielenden Ratsherren von Seldwyla jetzt nach, wir brauchen Stromspeicher! Dann wird es plötzlich ganz real „Oh Gott, die Dinger sind ja unbezahlbar„. Natürlich konnte es niemals funktionieren. Und es ist auch nichts in Sicht, warum sich das jemals ändern sollte – it’s physics stupid! Ausprobiert und gespielt hat man in unserem Seldwyla in folgenden drei Fällen.

Fall 1: Utsira, 2004

Utsira ist eine kleine Insel vor der Küste von Norwegen. Gestaltet wurde das Projekt von Enercon, dem großen Windmühlenbauer. Versorgt werden sollten nicht die ganze Insel, sondern nur 10 Haushalte (zehn in Worten!). Als Speichermedium hatte man Wasserstoff vorgesehen, eine Sache, die jetzt wieder ganz groß im Gespräch ist. Wasserstoff, so meinten die norwegischen Seldwyla-Ratsherren, stellt die Stromversorgung auch bei Windstille sicher. Utsira hat im Jahresdurchschnitt tatsächlich nur drei bis vier windstille Tage. Wäre also super. Die Insel liegt in einem starken Wind und Wetter ausgesetzten Gebiet in Norwegen, eigentlich günstigste Voraussetzungen. Eine Beschreibung findet man (hier):

Man feierte die Eröffnung in Anwesenheit der norwegischen Ministerin. Die beiden Windmühlen stehen immer noch, die übrigen Anlagen sind längst wieder eingepackt, da war dann die Politik nicht mehr dabei. Ende, aus!

Fall 2, Pellworm, 2013

Im Herbst 2013 feierlich unter Anwesenheit von Ministerpräsident Thorsten Albig, sozusagen dem deutschen Seldwyla Bürgermeister, feierlich eröffnet. Ich habe die Insel im Oktober 2016 besucht und einen Bericht davon gemacht, da lief noch alles scheinbar nach Plan (hier). Gut, dass ich nicht später gekommen bin, denn im nächsten Jahr kamen schon die Meldungen, man würde wohl wieder abräumen. Jetzt aktuell wollte ich aber doch wissen, was genau aus dem Projekt geworden ist. Die Homepage gibt es noch (hier). Und da sieht man denn auch noch ein schönes Bild der Anlage, das ist allerdings eine Fata Morgana.

Man kann den Ergebnisbericht downladen, da wird munter erzählt, was man da so alles erforscht hat und dass man nie vor hatte, eine Insel unabhängig zu versorgen. Da kommen einem die Tränen vor so viel Ehrlichkeit, ganz ää..ährlich. Verschämt in einem Nebensatz auf der letzten Seite schließlich der Hinweis, dass man auch den Abbau „erfolgreich“ bewältigt hat. Donnerwetter, auch das noch, bravo, Ihr wackeren Seldwyla Ratsherren! Wörtlich: „Hierbei wurden komplexe Vermarktungsoptionen erfolgreich getestet …“ Merke, wenn die einfachen Dinge nicht funktionieren, dann wird’s „komplex“. Weiter wird auch noch kackfrech verkündet: „...so dass auch langfristig eine sichere und stabile Stromversorgung der Menschen auf Basis von Wind und Sonne in einer Region möglich ist.“ Man fasst es nicht: wenn die sichere und stabile Versorgung möglich ist, warum ist man dann eigentlich nicht gleich dabei geblieben? Bereits ein paar gute Abiturienten mit Leistungskurs Physik hätten den Planern um die Ohren hauen können, was passieren würde.

Nun, ich wollte es genauer wissen und habe beim Hansewerk angerufen, dies über drei Tage lang. Aber ich konnte niemanden erreichen, der sich noch an das Projekt erinnern wollte. Schließlich habe ich es dann bei der Gemeinde Pellworm versucht. Die konnten mir dann jemanden benennen, der sich auskennt. Und da schließlich wurde mir bestätigt: Es ist tatsächlich so, die schönen Speicher sind alle wieder weg. Da, wo sie standen, ist nun wieder grüne Wiese. Man hatte für die Anlage so einige Millionen verpulvert (wer hat die bezahlt?). Aber auch die schon fertigen Speicher verschlangen  allein für den Unterhalt so viele Euronen, dass man sich nur noch mühsam in den Abbau retten konnte. Aus der Versorgung der Pellwormer wurde also nichts, denen bleibt nur eine interessante Erinnerung. Das sind ja tolle Aussichten für das Projekt „Energiewende“ Eine interessante Zusammenstellung findet man auch (hier).

Fall 3, El Hierro

Hierro ist die kleinste Insel der Kanaren. Hier hat man es anders versucht, denn diese Insel ist extrem gebirgig. Und da lag es nahe, ein Pumpspeicherwerk einzusetzen. Die Erwartungen waren groß. Die Enttäuschung dann auch, denn das Speicherbecken war viel zu klein. Man hatte sich leider ein bisschen verrechnet, es hätte 20 mal größer sein müssen, und so etwas Gewaltiges ist auf der stark zerklüfteten Insel Hierro unmöglich. Wie üblich, wurden riesige Mengen an Fördergeld versenkt, 85 Millionen (wer hat die wohl bezahlt?). Die Autarkie habe man einmal kurzzeitig für 2 Stunden erreicht (in Worten zwei!), dann niemals mehr. Die Versorgung wird nach wie vor durch ein Kraftwerk sichergestellt, das mit Diesel betrieben wird, der mit einem Schiff herantransportiert werden muss (Anm. der Redaktion: auch die zweitkleinste kanarische Insel Gomera wird mit Diesel versorgt). Dafür, dass Hierro auch ein bisschen mit „Öko“ versorgt wurde, bezahlt man da 81 Ct für die kWh – dies nur schon mal als Warnung für die künftige Entwicklung. Berichte gibt es (hier, hier und hier).

Bei El Hierro kommt noch ein weiteres Problem hinzu. Hierro kann nicht über ein Stromkabel mit dem Festland verbunden werden, wie dies bei einigen deutschen Inseln gemacht wird. Dafür ist der Abstand zum Festland zu weit. Einem Kabel, das kurzfristige Schwankungen ausgleichen kann, ganz einfach, weil im Netz auf dem Festland die Stabilität nur durch die großen Schwungmassen der Strom-Generatoren in Kohle- und Kernkraftwerken sichergestellt wird. Zumindest so lange, wie hierzulande diese Kraftwerke noch laufen. Sind die erst einmal von unseren lieben grün-rot-schwarzen Seldwylern abgeschafft, ist es auch damit vorbei. Dann wackelt nämlich der Strom eines ganzen Landes so sehr, dass uns hören und sehen vergeht, böse Zungen sprechen sogar von gefährlichen Black-Out-Ereignissen (hier). Was die Stromglättung angeht, ist die Rede übrigens von der „45-Prozent-Regel“. Die beschreibt einen Mindestanteil, der durch große Kraftwerks-Generatoren geleistet werden muss, damit die Versorgung beherrschbar bleibt, näheres dazu (hier). Also kam es, wie es kommen musste: unkontrollierbare Schwankungen in El Hierro traten auf, und es wurde nichts mit der Stromautarkie.

Die Ergebnisse dieser drei Experimente legen eigentlich jedem Zeitgenossen mit Resthirn zwischenden beiden Ohren klar, dass eine komplette Stromwende und schon gar nicht eine Energiewende mit Wind und Sonne in einem industrialisierten Land möglich ist, welches auf funktionierende Stromversorgung angewiesen ist. Man sollte besser eine Energiewende mit den neuen Kernkraftwerken der Generation IV anstreben, die sind nämlich abfallfrei und können inhärent sicher gebaut werden (hier). Könnte passieren, dass unsere Seldwyler Ratsherren die nächsten 100 Jahre verschlafen, bis sie auf diese Idee kommen, die die restliche Welt dann längst in die Tat umgesetzt hat

 



Die jüngste internationale Petition von Klimaexperten gegen „Klimanotstand“

Über die Herkunft dieser ominösen 97% ist nicht nur in den EIKE-News  schon mehrfach berichtet worden, stellvertretend nur (hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier). Zudem kann gar nicht oft genug wiederholt werden, dass es in der Wissenschaft keinen Konsens gibt. Echte Wissenschaft, die Fortschritte erzielen will, basiert nun einmal auf anzweifeln und in Frage stellen von bereits Bekanntem,, wobei es absolut keine Ausnahmen gibt. Ohne diesen grandiosen Fortschritt der Aufklärung gegen von Religionen oktroyierten Glaubensdogmen  stünden wir immer noch im Mittelalter. Wollen wir das?

Wenn man sich die Aussagen eines autistischen Kindes vor der UNO anhört, kann diese Frage heute nicht mehr eindeutig beantwortet werden. Offensichtlich befürwortet zumindest hierzulande ein großer Teil der Bevölkerung Maßnahmen, die zur Zertörung unserer Industrie und damit unserer Lebensgrundlagen führen. Der restlichen Welt ist Deutschland ziemlich egal. Würden die von diesem autistischen Kind geforderten Maßnahmen weltweit durchgesetzt – wozu es nicht kommen wird, denn nicht alle sind so verrückt wie wir – wären die Folge Milliarden Tote, die Schrumpfung der Weltbevökerung auf vielleicht einige 100 Millionen und eine Rückkehr zu Mittelalter, Mord, Totschlag und Kannibalismus. Es ist bemerkenswert, dass diese Einschätzung inzwischen sogar von mutigen Kabarettisten ausgesprochen wird, wie z.B. in der Sendung Comedy & Satire im ARD vom 27.9.2019 mit Dieter Nuhr von Minute 5:00 bis 9:25 sowie 15:20 bis 19:30 (hier).

Aber zurück zum „Konsens“. Es kann ebenfalls nicht genug daran erinnert werden, dass Klimaforscher und fachnahe Wissenschaftler, deren Anzahl in die Tausende geht, keineswegs mit dem aktuellen Klimakatastrophen-Aktivismus einverstanden sind und heftig den Verlautbarungen des IPCC widersprechen. Somit kann von Konsens keine Rede sein, unabhängige davon, dass es Konsens in ordentlicher Wissenschaft, wie bereits erwähnt, nicht geben kann.

Um nun den Titel dieser News nicht zu vergessen: Erst jüngst vor wenigen Tagen haben 500 Klimawissenschaftler und mit dem Thema befasste Experten weltweit an den UN-Generalsekretär António Guterres eine Petition geschrieben unter dem Titel „Es gibt keinen Klimanotstand“ (hier), die Liste der Unterzeichner (Namensliste_500_Petition_2019) und die Thesen der Unterzeichner (Thesen_500_Petition).

Dabei sollen die bisherigen Petitionen und Manifeste aber nicht vergessen werden und zwar nachfolgend

  1. Eine (unvollständige) Zusammenstellung von begutachteten Klimafachveröffentlichungen mit anderen Ergebnisse, als denen, die vom IPCC bevorzugt werden (hier), ferner eine Aufzählung von prominenten, weltbekannten Physikern, die einer maßgebenden, gefährlichen globalen Erwärmung widersprechen (hier).
  2. Oregon-Petition, im Jahre 2008, 31.000 Unterzeichner, davon 9000 promoviert, die meisten aus dem Ingenieurbereich, aber auch zahlreiche Klimaforscher (hier).
  3. Das Heidelberger Manifest, 1992, 4000 Naturwissenschaftler, 72 Nobelpreisträger, überwiegend keine Klimaforscher (hier). Bemerkenswert ist, dass es diesen Wikipedia-Eintrag nur im Englischen Wikipedia gibt, im deutschen Wikipedia werden dem IPCC widersprechende Artikel zensiert.
  4. Leipziger Manifest, 1995, (80 Forscher der Naturwissenschaft, 25 Meteorologen), (hier). Auch hier nichts im deutschen Wikipedia.
  5. Der U.S. Senate Minority Report, 11.12.2008, 700 Naturwissenschaftler (hier).
  6. Offener Brief an Angela Merkel, 26.7.2009, (hier).
  7. Die Eingabe an US-Präsidenten Obama (100 Fachwissenschaftler, (hier).
  8. Offener Brief an UN Generalsekretär Ban Ki-Moon (125 Naturwissenschaftler, (hier).
  9. Petition an Präsident Donald Trump, (hier).
  10. Physiknobelpreisträger Ivar Giaever: Youtube gegen den Klimawahn.
  11. Petition italienischer Wissenschaftler, 6.7.2019, (hier).
  12. Schlussendlich der bereits oben erwähnte Brief an die UN.

Es gibt vermutlich noch weitere Petitionen, die aber „erfolgreich“ aus dem Internet gelöscht wurden. Uns bekanntes Beispiel ist die von kanadischen Wissenschaftlern an den damaligen kanadischen Ministerpräsidenten Harper. Falls irgend ein EIKE-Leser diese „verschollene“ Petition noch aufstöbern kann, wären wir für eine entsprechende Mitteilung dankbar.

 

 

 

 




Du schöne Schweiz – bist auch verrückt geworden?

Die schweizerische Energie- und Klimapolitik wetteifert um die Verleugnung etablierter Naturgesetze. Über Geothermie hören wir seit längerem nichts mehr, und Bioenergie ist (abgesehen von Abfallverwertung) als ökologisches und ökonomisches Desaster entlarvt worden. Bei den Bränden im Amazonasgebiet werden nur die Fleischesser zu Sündern gestempelt, aber nicht die zerstörerischen Monokulturen für «klimarettende» Biotreibstoffe. Neuerdings anerkennen selbst offizielle Stellen in der Schweiz die praktische Ausschöpfung der Wasserkraft. Atomstrom ist juristisch und politisch tot. Den Windrädern weht ein kritischer Wind entgegen. Es bleibt somit nur noch die Hoffnung auf die Sonne. Aber in unseren Breitengraden kann Solarstrom nie die Grundversorgung sichern. Die physikalischen und ökonomischen Schranken für Solarzellen, Windstromanlagen und Batterien, sind weitgehend ausgereizt.

Die neue Energiereligion glaubt daran, dass der technische Fortschritt in der Energieumwandlung bei Sonne, Wind und Batterien analog zur IT immer rasanter wird und schliesslich zu Grenzkosten von null führen wird, so dass Energie gratis würde. Das ist Unsinn. Grenzkosten sind nur kurzfristig relevant bei gegebenen Kapazitäten und keinem Investitionsbedarf. Aber für Sonne, Wind und Batterien steigen die Investitionskosten für die Systemstabilität permanent, weil im Gegensatz zur Produktion von Information die Umwandlung von Energie in immer mehr Schritten immer mehr Ressourcen verschlingt, während der Börsenwert des Flatterstroms immer öfter negativ wird.

Nicolas Léonard Sadi Carnot hat im vorletzten Jahrhundert bewiesen, dass Dampfmaschinen und Verbrennungsmotoren beim Wirkungsgrad eine obere Grenze haben (Vorläufer des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik). Genauso ist es bei Photovoltaik. Die maximale Umwandlung von Licht in elektrische Energie mit der SI Technologie beträgt 34 Prozent, und davon sind bereits 26 erreicht. Bei Wind erzielt die maximale Umwandlung von kinetischer Energie in Strom immerhin 60 Prozent, gut 40 sind schon realisiert. Die Energiedichten von Sonne und Winden sind naturgegeben begrenzt. Batterien sind extrem ressourcenintensiv. Für jedes Kilo Batterie müssen 50- bis 100-mal mehr Rohstoffe verarbeitet werden – ein potenzielles ökologisches Desaster.

Dies eben in krassem Gegensatz zur IT, wo ein Handy einen Fünfzigstel bis einen Hundertstel an Maschinen, Apparaten und Festnetzen erfordert. Die Jahresproduktion des grössten Batterieproduzenten Tesla vermöchte gerade einmal drei Minuten des amerikanischen Stromverbrauchs zu speichern.

Ein Digitale-Intelligenz-Netz kann wohl die Nutzung etwas glätten, aber die physikalischen Grenzen der Energiedichte sowie der Umwandlungsverluste um keinen Millimeter verschieben. Es wird noch Fortschritte geben, aber immer kleinere. Echte technologische Revolutionen sind marktfähige Neuanfänge auf der Basis von Grundlagenforschung und eben nicht Weiterentwicklungen bereits überalterter Technologien mit politischer Förderung. Auch Windräder und Sonnenkollektoren benötigen enorme Ressourcen für Landverbrauch, Bau, Unterhalt und Entsorgung.

Je mehr wir via Solar und Wind Energie umwandeln und diese via Batterien speichern, desto höher werden nicht nur die Kosten, sondern auch die gesamte Umweltbelastung. Ein 100-prozentiges Solar- und Windstromnetz muss nicht nur den Spitzenbedarf jederzeit garantieren, sondern auch die temporäre Spitzenproduktion bei geringem Verbrauch direkt in Batterien oder indirekt mit Wasserpumpen oder chemischer Umwandlung puffern können. Das ist für die saisonale Speicherung enorm ressourcenintensiv. Für jede Kilowattstunde eliminierten Atomstroms müssen wir deshalb in der Schweiz mindestens 4 bis 5 Kilowattstunden in Sonne und Wind installieren, um den Jahresverbrauch zu sichern.

Aber weil Sonne und Wind in Dunkelflauten bis gegen null sinken, reicht auch das nicht. Netzparität von Sonne und Wind ist daher im Lichte sowohl der Physik wie der Ökonomie ein Schwindel. Die nackten und sinkenden Produktionskosten an der Quelle für Flatterstrom sind irreführend, weil mit steigendem Anteil die Speicher-, Reserve und Stabilisierungskosten überproportional ansteigen, so dass die volkswirtschaftlich relevanten Systemkosten immer grösser werden. Fossile und nukleare Energieträger haben nicht nur extrem hohe Energiedichten und Lastfaktoren, sondern auch viel tiefere Lagerkosten und globale Transportkapazitäten.

Deutschland hat mittlerweile dreimal höhere Stromkosten als die USA, messbar an den Subventionen minus Markterlösen und Verbraucherpreisen – ohne Klimanutzen, aber mit steigenden ökonomischen und ökologischen Schäden. Der politische Schaden der Naturgesetzleugnung kommt leider erst ganz am Schluss, wenn die Krise voll zugeschlagen hat.

Ergänzende Anmerkungen von Horst-Joachim Lüdecke

Über das Thema der Schweizer Energiewende, die als Kopie der deutschen Energiewende gelten darf, ist bereits schon einmal eine EIKE-News erschienen (hier). Anlass war eine Einladung von Silvio an mich, an der Uni Basel anlässlich einer Tagung des Carnot-Cournot-Netzwerks ( 2019_01_15_Flyer_SBorner ) einen Fachvortrag zur Energiewende zu halten. Die Auswirkungen der Tagung dürfen als Irritationen – an der Universität Basel, aber auch in den Schweizer Medien – bezeichnet werden. Der ideologisch-religiöse Widerstand gegen Fakten ist in der Alpen-Nation manchmal ebenso heftig wie hierzulande. Aber lesen Sie einfach selber (hier).

Ich wünsche an dieser Stelle dem Carnot-Cournot-Netzwerk und insbesondere Silvio weiterhin allen Erfolg bei seiner in der Schweiz ebenso dornigen Aufklärungsarbeit wie sie für EIKE hierzulande ist.




Friday for Future wirklich bescheuert, oder doch nicht?

Sie war stocksauer, weil wir sie (klimaschonend) nicht abgeholt haben und sie geschlagene 3 Stunden in Bus und Bahn abhängen mußte. Beim trockenen aber immerhin veganen Sojakuchen (nur für sie, wir hatten Käsekuchen) gab´s dann noch ’ne Überaschung.
Sie darf jetzt morgens mit dem Bus zur Schule. Das ist zwar etwas blöde, weil der hier nur jede Stunde fährt und sie dann entweder ’ne Stunde zu früh in der Schule ankommt (der wir heute vorgeschlagen haben, sie nicht mehr zu heizen, weil das immer noch mit Öl passiert) oder eben zu spät erscheint.

Mit dem Fahrrad will sie auch nicht, wegen der vielen Berge und Steigungen, und außerdem ist ja bald Winter…, es sei denn, sie bekommt zu Weihnachten ein E-Bike. Auf mein väterliches Erstaunen „Weihnachten“ ?, das ist doch voll anti-öko, all die bunten Lichter und erst der CO2-Ausstoß der  Kerzen !“ kam dann schon der erste prä-pubertäre Protest, der ihrer Trotzphase zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr erstaunlich ähnelte. Und wie jetzt…. „E-Bike“ ? Hat unser Töchterchen die verwüsteten Gegenden noch gar nicht gesehen, die bei der Gewinnung seltener Erden für die Akkus entstehen ?

Jetzt sitzt sie oben in ihrem Zimmer, bei 8 Grad. Wir haben die Heizung schon wegen des ökologischen Gewissens abgeschaltet. Wahrscheinlich tippt sie sich wenigstens ihre Finger warm, indem sie auf dem I-Phone wütende Mails über ihre „Scheiß Eltern“ an ihre Freund+innen tippt. Wir haben ihr angekündigt, daß sie dieses I-Phone um 19 Uhr los ist. Denn schließlich ist es unverantwortlich, weiter Strom zu verschwenden um mehr oder weniger nützliche Konversation zu betreiben und zweitens…siehe Lithium-Gewinnung und ökologische Folgen…

Ihrem Protesten gegen diese Enteignung versicherten wir mit ruhiger Stimme, daß wir das I-Phone entweder direkt an hungernde Kinder in Afrika schicken oder es verkaufen und den finanziellen Gegenwert zur Rettung des südamerikanischen Regenwaldes spenden würden. Richtig lustig wird´s ab Montag: Da tauschen wir ihre hübsche Kleidung gegen Jute-, Wolle- und Hanffaser-gewebte Sachen aus. Ihre Nikies mit Plastesohle werden konsequent gegen holländische Holztreter ersetzt. (Und wenn jetzt jemand meint, das wäre Satire: Nein, wir ZIEHEN DAS DURCH !)

Wenn sie dann immer noch rumkreischt, hat sie 2 Alternativen:

1) zu erkennen, welchen hirnlosen Öko-Faschisten sie da gerade aufsitzt!
2) zu erkennen, welchen hirnlosen Öko-Faschisten sie da gerade aufsitzt !

Danke Greta! Du hast uns inspiriert, wie es in Erziehungsfragen sonst wohl niemand geschafft hätte. Mutti und ich haben gerade zu Töchterchen hochgerufen: „Wir FAHREN jetzt zu Mc Donalds, willste mit ?“ Wir hoffen, das hysterische Geschrei hat aufgehört, wenn wir zurück sind.

EIKE dankt dem Autor, der aus zärtlicher Rücksicht auf sein Töchterchen nicht genannt werden möchte.