Die (un-) freie Meinung der Bürger zum Klima: Wer nicht dafür ist, ist ein Unmensch

Handelsblatt, 19.09.2016 (Auszug): [1] Jeder Dritte will Kohlekraftwerke schnellstmöglich abschalten
Jeder dritte Bundesbürger will die deutschen Kohlekraftwerke so bald wie möglich abgeschaltet sehen – für den Klimaschutz. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Naturschutzorganisation WWF hervor. … Jeweils neun Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, die Kohlekraftwerke bis maximal 2050 weiterlaufen zu lassen oder gar nicht abzuschalten.

Die Meldung des WWF dazu ist umfangreicher

WWF, 19. September 2016 (stark gekürzte Auszüge): [4] Deutsche wollen Push für den Klimaschutz

In einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag des WWF Deutschlands erteilten die Befragten dem aktuellen Engagement der Bundesregierung in Sachen Klimaschutz schlechte Noten:
Jeder Fünfte (20 Prozent) beurteilte es als schwach oder sehr schwach,
44 Prozent als mittelmäßig.
Gerade einmal 3 Prozent schätzten es als sehr gut ein.
Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) sagte, dass Deutschland viel mehr tun müsse, um international Vorreiter im Klimaschutz zu bleiben.

Dabei ist gut ein Drittel der Bürger (34 Prozent) dafür, die dreckigsten Kohlekraftwerke schnellstmöglich abzuschalten, die restlichen dann mittelfristig, zum Beispiel bis 2035.
Fast ebenso viele (33 Prozent) finden, dass alle Kohlekraftwerke so schnell wie möglich abgeschaltet werden sollten.
Nur 9 Prozent sind der Meinung, dass Kohlekraftwerke gar nicht abgeschaltet werden sollten.

80 Prozent der deutschen Bevölkerung halten die Verankerung der nationalen Klimaschutz- und Energiewendeziele etwa in einem Klimaschutzgesetz zumindest für wichtig, etwa jeder Vierte (23 Prozent) sogar für äußerst wichtig.

Das ist zwar noch nicht so viel Zustimmung wie im Bundestag. Dort stimmten 100 % der Abgeordneten einschließlich der gesamten Opposition für den Klimavertrag. Ein Novum, wie es sonst nur Diktaturen oder sozialistische Staaten kennen. Aber immerhin, für eine Demokratie lieferte die Befragung eindeutige Meinungen.
Wer bei der vom WWF initiierten Befragung allerdings anderer Meinung war, musste sich innerlich überwinden, als Unmensch angeprangert zu sein [2]. Leider ist die Studie selbst nicht im Internet zu finden, deshalb anbei die Kritik dazu von einer Stelle, der sie wohl komplett vorlag:

rwi: [3] Wie man in den Wald hineinruft …Unstatistik vom 28.09.2016

Mit der richtigen Fragestellung zum Wunschergebnis: Wie bereits im August zeichnen die Professoren Gerd Gigerenzer, Walter Krämer und Thomas Bauer auch im September ein Umfrageergebnis mit dem Negativtitel „Unstatistik des Monats“ aus. 53 Prozent aller Bundesbürger meinen, Deutschland sollte viel mehr tun, um auch weiter Vorreiter im Klimaschutz zu sein. Und für das „schnellstmögliche“ oder „so bald wie mögliche“ Abschalten aller Kohlekraftwerke plädieren 67% der Befragten. So ein Ergebnis des britischen Meinungsforschungsinstitutes YouGov, über das viele Medien berichtet haben, unter anderem das Handelsblatt.

Dieses Mal liegt der Missstand nicht in der Interpretation, sondern in der Art der Fragestellung. Die Antworten waren in die Fragen quasi eingebaut.
Die Frage zum Klimaschutz lautete:
„Beim Klimagipfel in Paris wurde 2015 ein internationales Abkommen für den Klimaschutz beschlossen. Anfang des Monats September haben die USA und China dieses Abkommen ratifiziert. Deutschland hat den Prozess noch nicht abgeschlossen und einen schwachen Klimaschutzplan für 2050 vorgelegt. Sollte Deutschland Ihrer Meinung nach mehr tun, um Vorreiter im Klimaschutz zu bleiben?“
Die Frage zu den Kohlekraftwerken lautete:
„Die Stromproduktion aus Kohle allein ist die größte Einzelquelle für die deutschen Treibhausgasemissionen. Was sollte Ihrer Meinung nach mit den Kohlekraftwerken passieren?“
Derart suggestive Fragen lenken die Antworten systematisch in eine vorbestimmte Richtung. Bei neutraler Fragestellung wäre das Ergebnis wahrscheinlich anders ausgefallen. Und bei einem direkten Vergleich mit Atomkraft ebenfalls.

In der Umfrageforschung unterscheidet man zwischen ergebnisorientierter und erkenntnisorientierter Demografie. Die YouGov–Umfrage steht für ersteres. Auftraggeber war der WWF (World Wide Fund for Nature). Was immer man von Kohlekraftwerken hält, die Meinung der Öffentlichkeit dazu sollte man neutral erfassen statt zu versuchen, diese systematisch in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen.

Quellen

[1] Handelsblatt, 19.09.2016: Jeder Dritte will Kohlekraftwerke schnellstmöglich abschalten
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/energie-jeder-dritte-will-kohlekraftwerke-schnellstmoeglich-abschalten/14568118.html

[2] Achgut: Unstatistik des Monats: Fragen mit eingebauter Antwort
http://www.achgut.com/artikel/unstatistik_des_monats_fragen_mit_eingebauter_antwort

[3] rwi: Wie man in den Wald hineinruft …Unstatistik vom 28.09.2016

http://www.rwi-essen.de/unstatistik/59/

[4] WWF, 19. September 2016: Deutsche wollen Push für den Klimaschutz

http://www.wwf.de/2016/september/deutsche-wollen-push-fuer-den-klimaschutz/




Statistisch gesehen, begann der leicht wärmende Klimawandel erst mit dem Ende des kalten Krieges signifikant zu werden

Man versucht, diesem Problem inzwischen mit verfeinerten statistischen Methoden wie der trendbeseitigenden Fluktuationsanalyse (DFA)[3] zu begegnen. Doch auch damit ist das wirkliche Basisproblem der ungenauen, historischen Daten nicht lösbar, schlimmer noch, gerade diese Methode ist auf genaue Vergangenheitsdaten angewiesen.



Video (leider nur in Englisch) von Pat Frank (Juli 10, 2016, Omaha, Nebraska.) als Ergänzung zu den im Beitrag behandelten immensen Unsicherheiten, die den historischen Temperaturdaten zwangsläufig und unabänderlich innewohnen. (Details dazu u. hier und hier und hier) Im Video zeigt der Vortragende unmissverständlich und unwiderlegbar auf, dass bei Anwendung der Fehlertheorie mit ihrem Fehlerforpflanzungsgesetz jegliche Klima-Modellaussage völlig bedeutungslos wird. Weil ihre berechneten Änderungen z.B. der Temperatur, z:B. allein auf Grund der ungenauen Kenntnis der Wolkenbedeckung 140 mal kleiner ist als die unvermeidbare Unsicherheit, die aufgrund des Gesetzes der Fehlerforpflanzung zwangsläufig entsteht. Und der Fehler durch die Wolkenbedeckung ist nur einer von vielen Fehlern.

Hinweis: Wer sich konkreter über diese statistische (DFA) Methode informieren möchte, findet in [6] und vor allem [4] gut erklärende Basisinformation. In [4] sind zudem zwei Temperaturmessreihen in Asien als Beispiele detailliert analysiert und dabei gezeigt, wie weit Trendaussagen abhängig von der verwendeten statistischen Methode differieren können (Anm.: dieses Beispiel aus [4] ist in der Dissertation [8] aufgegriffen und mit Zusatzinformation ergänzt) .
Trotzdem sind die Ergebnisse interessant, da sie die enormen – und wesentlich größer als bisher angenommenen – statistischen Unsicherheiten der Temperaturreihen aufzeigen.

Beispiel Messreihe von Bajtyk (Mongolei).
[4] Tab. 3; 1915-2001: Bajtyk

– Lineare Trendanalyse: 0,7°C auf 100 Jahre;

– DFA-basiertes Verfahren: 0,0 – 0,5°C auf 100 Jahre
Zusätzlich ist dort auch gezeigt, dass die zwei nur 320 km weit entfernte Temperaturstationen Karakol eine deutlich abweichende Trendaussage liefert. Dort beträgt der Trend:
Station Karakol: +1 °C +-0,2 in 100 Jahren

Nach der DFA-Trendanalyse begann der Klimawandel – wenn man ganz sicher sein will – erst nach 1990

In der Dissertation [8] wurde nach der DFA Methodik errechnet, ab wann ein von der Vergangenheit unabhängiger, neuer Temperaturtrend sicher besteht. Er beginnt mit dem Jahr 1990.

[8] In diesem Fall hat man für die näher diskutierten Rekonstruktionen Detektionsjahre id im Bereich von 1990 (Mann1999), 1993 (Briffa2000), 1994 (McIntyre2003) und 1995 (Esper2002) bis 1998 (Moberg2005) und 2002 (Jones1998).

Die Dissertation zeigt aber auch die mit der verbesserten Statistik nicht gelöste Problematik der historischen Ungenauigkeiten, denn Rekonstruktionsanalysen mit „geraden“ historischen Verläufen führen natürlich auch zum früheren „Beleg“ eines Klimawandel-Trends.

[8] Diese Analyse zeigt auch, wie wichtig es ist, über präzise Rekonstruktionen zu verfugen. Denn nur auf ihrer Basis kann die gegenwärtige Klimaerwärmung untersucht werden.

Was gerade global berechnet wurde, zeigt sich ebenfalls deutlich an den Temperaturverläufen in Deutschland (Bild 1) und auch von England (Bild 2). Erst ab dem Jahr 1990 beginnt der wirklich steile Temperaturanstieg. Dies gilt sowohl für die Globaltemperatur (Bild 1), wie auch im Detailverlauf der Station Potsdam (Bild 3), die wegen ihrer seltenen, langen Zeitreihe für Analysen gerne verwendet wird..
Um zu zeigen, über welche großen Zeitintervalle der Temperaturverlauf nicht mit dem anthropogenen CO2-Eintrag korreliert, ist auch dies anhand der Temperaturreihen von Deutschland und England dargestellt (Bild 2).


Bild 1 Bild 1 Temperaturverlauf Deutschland 1750 – 2016, Jahreswerte (blau, linke Temperaturskala), gleitender 30-Jahre Mittelwert (rot, rechte, gedehnte Temperaturskala). Vom Autor anhand der DWD Daten erstellt

Bild 2 Temperaturverlauf Deutschland (dunkelgrün) und Zentralengland (gelb) gleitende 30-Jahre Mittelwerte. Startwert Deutschland auf das Jahr 1783 mit dem Wert von England normiert. Die rechte Temperaturachse gilt für England, der Wert von Deutschland liegt um 1,33 Grad niedriger. Darüber eine Verlaufsgrafik des anthropogenen CO2-Eintrags (schwarz) kopiert. Grafik vom Autor erstellt.

Die Temperaturreihe von Potsdam

In globalen Kurven sind solche Artefakte aufgrund der vielen Mittelungen stark „verwischt“, in Einzelkurven zeigen sie sich deshalb deutlicher.
Das folgende Bild 3 zeigt den Temperaturverlauf der Station Potsdam (Anm.: Der Verlauf der Station Berlin Dahlem ist praktisch identisch). Genau mit der Wiedervereinigung 1989 zeigt sich nach einer langen, horizontalen Stagnation der Beginn eines deutlichen Trends, den auch sowohl der Verlauf von Deutschland und auch von England in Bild 2 aufweisen.


Bild 3 Temperaturverlauf Messstation Potsdam 1883 – 2015 (DWD-Stations-ID 3987) vom Autor aus den Daten erstellt.
Jahresmittel (schwarz), gleitendes Jahresmittel (gelb), gleitendes 30-Jahre Mittel (rot, Hinweis: rechte Temperaturachse),
+-0,5 °C Mittelwerttoleranz (grüner Doppelpfeil)

Um zu zeigen, wie unspektakulär sich dies ohne gedehnte Temperaturachsen darstellt, sind die gleichen Verläufe im Bild 4 bezogen auf die 0-Grad Achse gezeigt. Jeder Leser versuche einmal, die der Welt noch zugestandenen +0,6 Grad Temperaturerhöhung (sind dann +1,5 Grad seit Beginn der Industrialisierung) darin als Problem zu entdecken, wie es unserm Bundestag mit der einstimmigen Verabschiedung des Klimaschutzgesetzes am 22.09.2016 gelang.


Bild 4 Gleiche Daten wie Bild 1, aber bezogen auf 0 Grad und einheitliche Skalierung

In einer statistischen Studie [7] wurde der Fehlerbereich des Mittelwertes der Temperaturreihe Potsdam berechnet und mit +-0,5 °C angegeben.

[7] If the Potsdam anomalies were identically independently distributed data, this error would be about 0.07◦C. For AR(1) data with the given auto-correlation time, it would be about 0.2°C, for a pure long range correlated data set it would be about 0.3°C, and for the model which fits best the data it is 0.5°C.
As particular results, we found that the 95% confidence intervals for 30-year averages of the Potsdam temperatures (Darwin temperatures) are almost as large as (even larger than) the whole warming effect of the past 100 (50) years. Although the physical con sequences of increasing greenhouse gas concentrations are undebatable, this work shows that a quantitative assessment of climate change from observed data is still challenging.
The results shown for Potsdam and Darwin admit with low but finite probability both the absence of climate change as well as a warming of already much more than 1 °C, and without the past 5 years of data, the same analysis shows much less significance for warming.

[Übersetzung von Chris Frey: Falls die Anomalien von Potsdam identische unabhängig verteilte Daten wären, läge dieser Fehler bei etwa 0,07°C. Für die Daten im AR 1 mit der gegebenen Autokorrelationszeit wäre er etwa 0,2°C, für einen reinen, langfristig korrelierten Datensatz etwa 0,3°C und für das Modell, das am besten zu den Daten passt, wäre er 0,5°C.

Im Einzelnen fanden wir, dass die 95%-Vertrauensintervalle für 30-jährige Mittelwerte der Temperaturen von Potsdam (und der von Darwin) fast genauso groß (sogar noch größer) sind als der gesamte Erwärmungseffekt der letzten 100 (50) Jahre. Obwohl die physikalischen Konsequenzen zunehmender Treibhausgas-Konzentrationen nicht zur Debatte stehen, zeigt diese Arbeit, dass eine quantitative Abschätzung des Klimawandels aus Messdaten immer noch eine Herausforderung ist.

Die Ergebnisse für Potsdam und Darwin räumen mit geringer, aber eindeutiger Möglichkeit ein, dass sowohl das Fehlen eines Klimawandels als auch eine Erwärmung von schon jetzt mehr als 1°C abgeleitet werden kann, und ohne die Daten der letzten 5 Jahre würde die Analyse viel weniger Signifikanz für eine Erwärmung zeigen.]

Danach wäre der 30-Jahre Mittelwert der Station Potsdam erst in den letzten Jahren gerade eben aus dem statistischen Fehlerbereich einer horizontalen Verlaufslinie herausgekommen und die Wahrscheinlichkeit, dort wieder hineinzulaufen sehr hoch (sofern wie angenommen die jüngsten Temperaturspitzen zyklisch bedingt sind).

Fazit

Genauere statistische Trendanalysen zeigen, dass die Fehlerbänder der Temperaturkurven wesentlich größer sind als bisher (aus der Stichprobenstatistik berechnet) angenommen. Sie zeigen zudem, dass der belegbare Beginn der Warmphase erst mit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts wirklich begann und man kann zeigen, dass eine starke Korrelation des warmen Klimawandel-Beginns mit dem Ende des kalten Krieges besteht (sowie wie auch mit dem Steigen der US-Postgebühren). Ein gutes Beispiel, wie viel Unsinn selbst starke Korrelationen über die wirklichen Zusammenhänge aussagen können, allerdings auch eine Tatsache, die zum Grübeln über die AGW-Theorie Anlass gibt.

Wer sich schon immer gewundert hat (wie der Autor), wie zu offensichtlich mindestens ungenauen Proxi- und Temperaturverläufen extrem enge Vertrauensbereichs-Bänder hinterlegt sind (weil sie der Computer so berechnet hat, der von statistisch einwandfreien Daten ausging) mit der Wirklichkeit nicht überein stimmen können, findet sich hier bestätigt.

Anm.: Das Thema der Temperaturstufen wurde in [2] bereits mit vielen Beispielen dargestellt.

Nachtrag

Zum Verlauf von globalen Temperaturkurven ein Anhang.
Die Temperaturstationen werden laufend ausgetauscht (wie im ersten Absatz beschrieben) und verändert. Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts begann man jedoch, die Stationszahl extrem auszudünnen und zwar vor allem in ländlichen (also kühleren!) Gebieten[10]. Die Auswirkungen auf die Temperatur korrelieren erkennbar deutlich und ist besonders um das Jahr 1990 auffallend. Dies könnte manche Erklärungen für den „sonderbaren“ Verlauf von Temperaturkurven liefern.

Bild 5 NASA GISS Globaltemperatur (Screenshot der GISS Animation) und vom Autor darüber kopiert die Grafik mit Anzahl und Art der Temperaturstationen aus [10]. Hinweis: die Verlängerungen der Stationsanzahl mit den dunkelgrün gestrichelten Linien sind vom Autor ohne Datenhintergrund rein fiktiv zugefügt.

Bild 6 NASA Giss US Landdaten (Screenshot der Giss Animation) und vom Autor darüber kopiert die Grafik mit Anzahl und Art der Temperaturstationen aus [10]. Hinweis: die Verlängerungen der Stationsanzahl mit den dunkelgrün gestrichelten Linien sind vom Autor ohne Datenhintergrund rein fiktiv zugefügt.

Quellen

[1] EIKE 11.05.2016: Die Problematik der Temperaturrekonstruktion Eine beispielhafte Sichtung dazu anhand des Projektes PAGES 2k
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-problematik-der-temperaturrekonstruktion-eine-beispielhafte-sichtung-dazu-anhand-des-projektes-pages-2k/

[2] EIKE 06.11.2015: Langfrist-Temperaturverläufe Deutschlands: Das Phänomen der „Temperaturstufen“
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/langfrist-temperaturverlaeufe-deutschlands-das-phaenomen-der-temperaturstufen/

[3] EIKE 23.09.2016:Konfidenz-Intervalle für zeitliche Mittelwerte bei langfristigen Korrelationen: eine Fallstudie zu Anomalien der Temperatur auf der Erde
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/konfidenz-intervalle-fuer-zeitliche-mittelwerte-bei-langfristigen-korrelationen-eine-fallstudie-zu-anomalien-der-temperatur-auf-der-erde/

[4] Zentrum für internationale Entwicklungs- und Umweltforschung der Justus-Liebig-Universität Gießen
Discussion Paper Ivo Mossig* und Diego Rybski 2005: Die Erwärmung bodennaher Luftschichten in Zentralasien Zur Problematik der Bestimmung von Trends und Langzeitkorrelationen

[5] EIKE 09.09.2016: Hat die barbusige Dame um 1830 gegen den Klimawandel gekämpft? Eine ganz aktuelle Studie legt es nahe
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/hat-die-barbusige-dame-um-1830-gegen-den-klimawandel-gekaempft-eine-ganz-aktuelle-studie-legt-es-nahe/

[6] Horst-Joachim Lüdecke 26.Feb. 2013: Klimatrends in Temperaturreihen

[7] Max Planck Institute for the Physics of complex SystemsM. Massah, H. Kantz 2016: Confidence intervals for time averages in the presence of long range correlations, a case study on earth surface temperature anomalies

[8] Institut für Theoretische Physik Gießen, Diego Rybski Dissertation 2006: Untersuchung von Korrelationen, Trends und
synchronem Verhalten in Klimazeitreihen

[9] EIKE: US Klimainstitut (GISS) verfälscht rückwirkend Temperaturdaten!
http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/us-klimainstitut-giss-verfaelscht-rueckwirkend-temperaturdaten/
[10] WUWT 2009: How bad is the global temperature data?

How bad is the global temperature data?




Aus dem Lehrbuch zur Erzeugung von Klimaalarm Teil 1 Kapitel: Wie macht man 13,1 Millionen Amerikaner zu Klima-Betroffenen

Bild rechts: Klima-Lügendetektor auf den Klimaretter.Info verweist
Nachdem sich wohl wegen der bevor stehenden Klimakonferenz in Marokko am 18. November die medialen Einschläge des Klimakampfes häufen, nimmt dies der Autor um Anlass, anhand einer dieser typischen Zeitungsmeldungen zu zeigen, welche wirklichen Informationen hinter solchen alarmistischen Meldungen verborgen sind.

Leider kommt diese Information für unsere Berliner Abgeordneten zu spät, da diese der Ratifizierung des Klimavertrags im Parlament bereits zugestimmt haben: SPIEGEL ONLINE „Bundestag billig Weltklimavertrag“. Aber man soll die Hoffnung nie aufgeben, dass trotz Klimawahn wenigstens im Nachspann welchen dämmern könnte, für welches künftige Klimawandel-Betrugsspiel (vorwiegend auf Kosten der Deutschen Bürger) sie ihre Stimme abgegeben haben.

Die Zeitungsmeldung

Das Hamburger Abendblatt und viele andere unserer investigativen Medien brachten kürzlich einen Artikel der dpa, welcher über neue – schlimme – Auswirkungen des Klimawandels in den USA berichtete:

(Kurzer Auszug): [1][2] Klimawandel bedroht US-Küsten: Millionen Menschen betroffen (dpa)
… Steigende Meeresspiegel könnten bis Ende des Jahrhunderts Millionen US-Amerikaner zwingen, ihre Heimat an den Küsten zu verlassen. Grund: die Erderwärmung, das zeigt eine aktuelle Studie.
Washington. Überflutungen, Küstenerosion, extreme Stürme – der Klimawandel kann zu einem ernsten Problem auch für die amerikanische Bevölkerung werden.
13,1 Millionen US-Amerikaner sollen bis Ende des Jahrhunderts unmittelbar vom Anstieg des Meeresspiegels betroffen sein, prognostiziert Geograf Mathew Hauer von der Universität Georgia mit seiner Forschungsgruppe in einer aktuellen Studie. …
Das Informationsportal der Klimaberaterin C. Kemfert wusste es bereits Monate früher und berichtete damals ebenfalls, wie oft, mit zugefügten, weiteren Apokalypsen:

Klimaretter.Info 15. März 2016: [3] USA: Meeresanstieg bedroht Millionen
Der Meeresspiegelanstieg könnte in den USA zu einem wahren Exodus der Küstenbewohner führen. … Den neuen Ergebnissen zufolge dürften deshalb weitaus mehr Menschen von den steigenden Ozeanen betroffen sein als bislang gedacht – dreimal mehr.
Diese Ergebnisse legen nahe, dass das Fehlen von Schutzmaßnahmen zu einer Bevölkerungswanderung in den USA führen könnte in der Größenordnung der Great Migration der Afroamerikaner im 20. Jahrhundert", schreiben die Studien-Autoren um Mathew Hauer von der Universität von Georgia.

Hinweis: In diesem Teil wir nur die These der angeblich 13,1 Millionen betroffener Amerikaner analysiert. Die vielen, weiteren Klimawandel-Problemmeldungen in der dpa-Information werden in einem späteren, 2. Teil dargestellt.

Die 13,1 Millionen Klima-Betroffenen

Der dpa-Zeitungsartikel (und Klimaretter.Info) beziehen sich auf die folgende Präsentation:
[5] Mathew E. Hauer at al.: Population Projections and Risk of Inundation from SLR for the United States in 2100
… welche in Präsentationsform das „Summary“ einer Studie der gleichen Autoren [4] darstellt.

In der Präsentation und der Studie steht sinngemäß:
[5]… bisherige Studien zur Ermittlung der von einem aufgrund des Klimawandels möglichen Anstiegs der Küstenpegel betroffenen US-Einwohner haben versäumt, den künftigen Bevölkerungszuwachs (bis zur Überflutung!) in die Berechnungen mit ein zu beziehen, weshalb alle bisherigen Schätzungen viel zu niedrige Werte ergeben. Die Autoren gehen davon aus, dass sich in den betroffenen Küstenregionen die Bevölkerung (bis zur Überflutung) im Jahr 2100 ungefähr um den Faktor 3 vermehren wird (was bisherige Studien fälschlicher Weise nicht angenommen haben). Von diesen, neuen Zahlen ausgehend, wurden bei einem angenommenen Pegelanstieg von 0m, 0.3m (1 feed), 0.9m (3 feet), und 1.8m (6 feet) die betroffenen Personen neu berechnet.
Dabei errechneten sich bei einem Pegelanstieg von 1,8 m und Verdreifachung der Bevölkerung 13,1 Millionen betroffene Personen.
Studie: [4] We find that in the continental United States approximately 13.1 million people are at risk under the 1.8m scenario (Figure 1)

In der Studienpräsentation [5] zeigt die folgende Grafik (Bild 1) die Auswirkungen eines Küstenpegel-Anstiegs auf die Küstenpopulation. Der Autor hat darin eingezeichnet, wie die 13,1 Millionen Betroffenen zustande kommen.

Bild1 [5] Studienpräsentation Figure 1, Anstieg des US Küstenpegels und betroffene US-Bürger. Die rote Linie kennzeichnet +1,8 m Anstieg und 13,1 Millionen Betroffene (rote Einträge vom Autor ergänzt)
Anmerkung: In der Studie ist das gleiche Bild ebenfalls als Figure 1 enthalten. Dort allerdings um eine dritte Linie mit dem niedrigen IPCC-Pegelwert von ca. 0,3 m ergänzt)

Diskussion: Wie hoch wird der wahrscheinlichere Meerespegel-Anstieg

Wie weit wird der Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 steigen? Dazu findet sich praktisch jeder Wert zwischen 0 und mindestens 2 m.
Der Grund ist, dass man einen beliebigen Anstieg simulieren kann, indem man einfach verschiedene CO2-Szenarien und verstärkende Faktoren annimmt. Für hohe Pegel ist es erforderlich, dass das innere Grönlandeis schmilzt und die Antarktisgletscher ins Meer rutschen. Das ist in der von Menschen belebten Erdgeschichte (wahrscheinlich noch weit länger) zwar immer nur in der umgekehrten Richtung zu Eiszeiten hin geschehen, aber vom Menschen programmierte Computerprogramme ermitteln, es wäre möglich, dass es in den nächsten 84 Jahren dazu kommt, weil der Mensch eine Jahrmillionen dauernde Klimafolge aus dem Takt gebracht hat.
Auf dieser Basis lässt das IPCC simulieren und kam im letzten Sachstandsbericht zu den folgenden Ergebnissen:
IPCC AR5: Meeresspiegel: Bis Ende des 21. Jahrhunderts sind Anstiege um weitere 26 bis 55 cm zu erwarten(Mittelwert. ca.
40 cm), wie es im Bild 2 dargestellt ist.

Bild 2 IPCC AR5 2013: TFE.2, Figure 2 Scenarien Meerespegel (schwarze, gestrichelte lineare Regressionslinie und gestrichelte Scenarienpegel vom Autor zugefügt)

Das Deutsche Klima-Rechenzentrum ist konservativer (oder aktueller) und gibt auf seiner Homepage die Daten von Bild 3 an. Darin ist der Wert des extremen RCP8.5 Szenarios von dem im AR5 angegebenen 0,6 m (Mittelwert) auf 0,3 m gesunken, der Wert für das „normale“ Szenario RCP2.6 von 0,4 m auf 0,1 m. Als Bandbreite gibt das DKRZ an:
DKRZ Homepage: Gegenüber dem vorindustriellen Wert wäre nach dieser Simulation bis 2100 mit einem Anstieg von etwa 20 bis 40 cm zu rechnen – je nach ausgewähltem Szenario.

was einer Anstiegsrate zwischen 2,35 … 4,7 mm pa entspricht, wobei das „normale“ RCP2.6 Szenario dort nur +0,1m Anstieg aufweist.

Bild 3 Simulierte Meerespegel-Anstiege bis zum Jahr 2300 (vom Autor ergänzt). Quelle: Deutsches Klima-Rechenzentrum DKRZ

Im folgenden Bild 4 sind Pegelangaben verschiedener Quellen gelistet. In diesem ist die 1,8 m Angabe von Herrn Prof. Rahmstorf, welche in der Studie [5] angezogen wurde nicht enthalten.

Bild 4 [6] Pegel-Zukunfts-Vermutungen zweier deutscher PIK Klimawissenschaftler und vom Rest der Welt (Bild vom Autor mit Zusatzangaben ergänzt)

In der Studie wird von einem Anstieg bis +1,8 m berechnet: [4] Sea level rise (SLR) is widely recognized as one of the most likely and socially disruptive consequences of future climate change 6. Scenarios of future SLR at the year 2100 range from a low of 0.3 meters to a high scenario of 2.0 meters associated with collapse of polar ice sheets 7.

Die Fußnote 7 verweist dabei auf ein Paper mit Prof. Rahmstorf (PIK) vom Jahr 2009, in welcher als Maximalwert die 1,8 m projiziert werden.

Langfristiger Pegelverlauf USA

Anhand von Pegelbildern wirklicher Messstationen lässt sich abschätzen, welche Spanne für die US-Küsten eine realistische Wahrscheinlichkeit hat.

Bild 5 zeigt den Verlauf des Pegels von San Franzisco, der zeitlich längsten Tidenreihe aller USA-Pegelstationen. Die Regressionsgerade weist den typischen Wert um 2 mm pa aus und läge im Jahr 2100 bei +20 cm. Damit jeder Leser abschätzen kann, ob der in der Studie angenommene Wert von +1,8 m eine Wahrscheinlichkeit hat, ist er mit eingezeichnet.
Bild 6 zeigt die Änderung des Pegelanstiegs der zweit-längsten Pegelmessreihe der USA, diesmal an der Ostküste. Schön zu erkennen ist, dass seit Beginn der Messreihe keine Änderung der Anstiegsrate eingetreten ist. Eine Erhöhung der Änderungsrate ist auch nicht im Entferntesten erkennbar. Man sieht aber auch, dass eine Spanne der Änderungsrate zwischen 2 … 4 mm / pa – also von 100 % – historisch normal ist und somit keinerlei Beleg für einen Klimawandel-Einfluss darstellt.
Damit jeder Leser abschätzen kann, ob der in der Studie angegeben Wert von +22 mm / pa Pegel-Änderungsgeschwindigkeit – welcher zwischenzeitlich schon hätte eintreten müssen – eine Wahrscheinlichkeit hat, ist er im Bild 5 mit eingezeichnet.

Bild 5 In den Pegelverlauf von San Franzisco (1850 … 2005) eingezeichnete Pegel im Jahr 2100 (grün: lineare Weiterführung; rot: Prof. Rahmstorf, PIK)

Bild 6 Ab sofort erforderliche Erhöhung der Pegeländerung von San Franzisco, um im Jahr 2100 +1,8 m Pegel zu erreichen

Aktueller und zukünftiger Pegelverlauf USA

Anhand der wahren Pegeldaten wird man mit der Annahme nicht sehr falsch liegen, dass – da sich bisher kein Hinweis auf eine Änderung zeigt – eine Pegelzunahme bis zum Jahr 2100 von etwa + 20 … 30 cm einstellen könnte. Dass in den kommenden 84 Jahren die riesigen Antarktisgletscher ins Meer rutschen (wie es Simulationen erzeugen können), dürfte jeder mit Realitätssinn versehene Bürger ins Reich der PIK-Fabeln verweisen.

Das IPCC liegt von diesen Werten nicht weit weg. Es hat ein Problem damit, dass die Tidenpegel- und Satellitenpegel-Änderungen deutlich differieren. Aber die Küste interessiert der Satellitenpegel nicht (dort messen die Satelliten zudem ungenau), sondern, das, was am Land wirklich „ankommt“.
Dazu Auszüge aus dem letzten IPCC Sachstandsbericht AR5:

IPCC AR5 über Pegeländerungen:
It is very likely that the long-term trend estimate in GMSL is 1.7 [1.5 to 1.9] mm yr–1 between 1901 and 2010 for a total sea level rise of 0.19 [0.17 to 0.21] m (Figure 13.3c).
Satellitendaten: a GMSL rate of 3.2 [2.8 to 3.6] mm yr
–1over 1993–2012 is found by the different altimetry data processing groups.

Bild 7(b) zeigt, dass die Änderungsgeschwindigkeit seit 1910 global irgendwo zwischen 0 … 4 mm / pa schwankt und sich derzeit mehr am oberen Bereichsende befindet. Am Bild 7(a) (Pegel-Änderungsverlauf) sieht man einen Teil der Zyklik, die man im Bild 6 ebenfalls schon sah. Damit soll gesagt werden, dass es überhaupt nicht so sicher ist, dass der aktuelle, leichte Anstieg zu immer höheren Werten führen muss.

Bild 7 Globale Pegeländerungen vom Jahr 1900 … 2005. Quelle: AR5 Figure 13.7 (Auszug)

Auch jüngste Studien belegen, dass der den von Klimaaktivisten unisono postulierte „sich immer mehr beschleunigende Pegelanstieg“ ein typisches (nur in Simulationen erzeugtes) eher ein Klimaalarm-Märchen sein könnte (wie es die Pegelstationen ausweisen).

kaltesonne, 21. September 2016: Landgewinn trotz Meeresspiegelanstieg: Küsten haben sich in den vergangenen 30 Jahren um 13.500 Quadratkilometer ins Meer vorgebaut

Am 25. August 2016 gab es in Nature Climate Change ein kleines Wunder zu bestaunen. Eine Forschergruppe um Gennadii Donchyts vom niederländischen Deltares Research Institute veröffentlichte eine Statistik zu Landgewinnen und -verlusten in den Küstenzonen der Erde. Angesichts des steigenden Meeresspiegels war ein gewisser Landverlust zu erwarten. Umso größer die Überraschung, als nun die offiziellen Zahlen präsentiert wurden: Die Küstenzonen sind nicht etwa geschrumpft, sondern es wurden in den vergangenen 30 Jahren sogar 13,565 km2 neu geschaffen. Eine echte Sensation. Die deutsche Presse zog es allerdings leider vor, dazu zu schweigen. Unbequeme Daten, die man der Bevölkerung lieber nicht zumuten wollte. In der Publikation heißt es:
Earth’s surface gained 115,000 km2 of water and 173,000 km2 of land over the past 30 years, including 20,135 km2 of water and 33,700 km2 of land in coastal areas. Here, we analyse the gains and losses through the Deltares Aqua Monitor — an open tool that detects land and water changes around the globe.

Und so wurden die 13,1 Millionen betroffenen US-Bürger berechnet

Mit den Angaben des vorherigen Kapitels (aus der Studie [5]) lässt sich nachvollziehen, wie die 13,1 Millionen Betroffenen US-Bürger berechnet wurden:

-Es wird nicht der wahrscheinliche Pegelanstieg von 20 … bis maximal 40 cm angenommen, sondern ein einsamer Extremwert des PIK von 1,8 m, was einem vollkommen unrealistischen Pegelanstieg von ab sofort 21 mm / pa (aktuell ca. 2,1 mm / pa.) entspricht.
-Es wurde angenommen, dass ausgerechnet in den „sicher“ bereits in den nächsten 85 Jahren überschwemmten Gebieten die Bevölkerung weit überproportional noch um das 3-fache anwächst.
Anm.: Die jährliche Zunahme an US-Einwohnern beträgt aktuell +0,7 % / pa (Quelle: Weltbank) mit leicht abnehmender Tendenz. Wenn es bei den 0,7 % bliebe, ergäbe dies bis zum Jahr 2100 eine Zunahme von +81 % und nicht + 200 %, wie in der Studie berechnet. Sicher nicht zufällig hatte eine solch hohe Zunahme bisher auch noch keine Studie angenommen.
-Und es wurde angenommen, dass keinerlei Maßnahmen gegen einen steigenden Meerespegel vorgenommen würden.

Nur sofern alle diese vollkommen unhaltbaren Annahmen gleichzeitig eintreffen würden, sind im Jahr 2100 ca. 13,1 Millionen Bürger betroffen

Nimmt man dagegen realistisch an:
– Der Pegel steigt um den typischen, vom IPCC angegebenen (und den aktuellen Pegelverläufen in etwa gedeckten) Wert von ca. 0,3 m
– Die Population in den ausgewiesenen Flutgebieten wächst nicht mit dem Faktor 3, sondern wird auf dem heutigen Stand eingefroren, da weitere Besiedlungen in den ausgewiesen Flut-gefährdeten Gebieten nicht zugelassen werden
(Anmerkung: Eigentlich müssten die Bewohner in so „sicher“ überfluteten Gebieten ja eher umgesiedelt werden)
dann sind ca. 330.000 Personen in den USA betroffen. Das wären im Jahr 2100 dann 0,023 % der US-Einwohner
(Anmerkung: Lt. der Studie hat sich bis dahin die übrige Einwohnerzahl der USA ja angeblich verdreifacht).

Nimmt man realistisch an, dass es den USA geling, in den nächsten 85 Jahren Küsten-Schutzmaßnahmen gegen einen um ca. 30 cm steigenden Meerespegel durchzuführen, dann bleibt auch davon nur noch ein kleiner Teil an Betroffenen übrig.

Dieses realistische Szenario ist für die USA ganz bestimmt kein Problem und wäre nicht einmal eine Meldung (außer eine Ab-Meldung) wert.

Von der dpa wurde jedoch der unter vollkommen irren Annahmen berechnete Maximalwert von 13,1 Millionen übernommen und mit ihrer Meldung an die deutschen Medien weiter geleitet – und Klimaretter.Info verstärkt die Meldung noch mit der Ergänzung „ … zu einer Bevölkerungswanderung in den USA führen könnte in der Größenordnung der Great Migration der Afroamerikaner im 20. Jahrhundert"

Die extra Erwähnung bei Klimaretter.Info: „… dreimal mehr …“
Ist mit Kenntnis des Hintergrundes schon nicht mehr erheiternd. Die Klimaberaterin hat keinerlei Scheu davor, diese Information ohne die Hintergrundinformation zu bringen, dass diese Verdreifachung (gegenüber bisherigen, bereits mit zu hohen Pegelanstiegen rechnenden Simulationen) ausschließlich dadurch zustande kommt, weil die Autoren zusätzlich simulierten, in den (angeblichen) Flutgebieten würde sich die Bewohnerzahl in den nächsten 85 Jahren zusätzlich überproportional noch verdreifachen.

Fazit

Ein typisches Beispiel, wie willfährige Klimawissenschaftler bewusst einen Alarmheader publizieren, der von der dpa dann „reingewaschen“ und als „Wahrheit“ an die Medien verteilt wird*. Allerdings auch wieder ein Beispiel, wie die (Des-)Informationsseite der Klimaberaterin C. Kemfert dieses „Klima-Alarmspiel“ konsequent unterstützt.

Der Autor stellt an Klimaretter.Info hiermit den Antrag, ihren Beitrag vom 15. März 2016: [3] USA: Meeresanstieg bedroht Millionen, als Lehrbeispiel für bewusste Desinformation in den eigenen KLIMA-LÜGENDETEKTOR aufzunehmen.

*Publizierungen von offiziellen Presseagenturen brauchen von den Zeitungsredakteuren nicht mehr auf Wahrheitsgehalt geprüft werden.

Nachtrag

An ein bereits früher berichtetes Beispiel aus dem „Lehrbuch für Klimaapokalypsen“ sei hiermit erinnert:
Wie man den Meerespegel-Verlauf in die richtige Richtung dreht

Quellen

[1] N24 Welt 12.09.2016: So stark wird der Klimawandel die US-Küsten treffen
http://www.n24.de/n24/Wissen/Mensch-Natur/d/9124902/so-stark-wird-der-klimawandel-die-us-kuesten-treffen.html

[2] Hamburger Abendblatt, 11.09.16: Klimawandel bedroht US-Küsten: Millionen Menschen betroffen
http://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/article208220367/Klimawandel-bedroht-US-Kuesten-Millionen-Menschen-betroffen.html

[3] Klimaretter.Info 15. März 2016: USA: Meeresanstieg bedroht Millionen
http://www.klimaretter.info/forschung/nachricht/20851-usa-meeresspiegelanstieg-bedroht-millionen

[4] Mathew E. Hauer, Jason M. Evans: Millions projected at risk of displacement from sea level rise in the Continental United States (Anm.: Studie)

[5] Mathew E. Hauer, Jason M. Evans, Deepak Mishra: Population Projections and Risk of Inundation from SLR for the United States in 2100 (Anm.: Präsentationsdarstellung)

[6] EIKE: PIK-Alarmmeldung: „Meeresspiegelanstieg: Zu groß zum Wegpumpen“, er könnte bis 2100 um 1,3 m steigen
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/pik-alarmmeldung-meeresspiegelanstieg-zu-gross-zum-wegpumpen-er-koennte-bis-2100-um-13-m-steigen/




Hungrige Polarbären belagern Polarforscher: Eine der dümmsten Nachrichten zum Klimawandel

(Bild rechts: Aktivisten einer BN Kreisgruppe bei einer (Originaltext) „Eisbärenaktion“ zum letzten Klimagipfel Herbst 2015
EIKE: [2] Der Eisbär vermehrt sich stetig – aber sein Aussterben simulieren darf man doch (2)
… und es auch bekannt wurde, dass sie keinesfalls nur Robben fressen würden:
kaltesonne:
Studie: Eisbären können ihre Fressgewohnheiten den Umweltbedingungen anpassen
Eisbären-Statistik-Gruppe räumt ein: Veröffentlichte Eisbärenzahlen sind lediglich eine “qualitative Vermutung mit dem Ziel das öffentliche Interesse zu befriedigen”
… was dazu führte, das die USA den Schutz aufgaben:
ocean care 04.05.2016: Vergangene Woche erklärten die USA, nicht mehr für ein internationales Verbot des Handels mit Eisbär-Körperteilen und -Produkten aufzutreten.

… war anzunehmen, dass es bei den vielen NGOs dagegen massiven Widerstand geben wird. Denn was macht man nun mit den vielen, teuren Eisbärkostümen im Fundus und mit welchem, neuen Kostüm könnte man alternativ so possierlich demonstrieren? Auch, was macht ein bisher immer mit fester Überzeugung trotz Hitze im Eisbärkostüm schwitzender Aktivist danach? Verlangt er vielleicht eine kostenpflichtige, psychologische Eisbär-Traumata Betreuung?
Fragen, denen sich ein NGO stellen muss.

Jedenfalls war abzusehen, dass es bald eine Studie geben würde, die diesem leidigen Problem ein Ende setzt, und sie ist endlich da:
Klimaretter.Info 18. September 2016: [1] Eisbären schmilzt die Eis-Zeit weg
… Die Wissenschaftler haben dazu die Lebensumstände aller 19 Eisbär-Unterpopulationen in der Arktis untersucht und zunächst festgestellt, dass in allen Regionen das Leben der Tiere vom ausreichenden Vorhandensein des Meereises abhängt – als Basis fürs Umherziehen, für die Jagd sowie zur Fortpflanzung.
Setzt sich der gegenwärtige Trend weiter fort, werden die Eisbären nach den Prognosen der Forscher bis 2050 weitere sechs bis sieben weitere Wochen von ihrer Jagdsaison verlieren.
Schaut man in die genannte Studie „Sea-ice indicators of polar bear habitat“ , dann steht darin viel über Eis drin, aber nichts über die wirklichen Auswirkung auf die Bären. Die Studie rechnet wie jemand, der mitteilt: Durch den Klimawandel gibt es immer mehr Vegetarier. Begründung: Die Winter werden immer wärmer und dadurch die Vegetationsperiode länger.

Auch erklärt die Studie nicht, wie die Eisbären die mittelalterliche und römische Warmzeit überstanden haben. Wie sie die aktuelle überstehen und sich (ohne Abschuss) fast explosiv vermehren (würden), hat der Autor in seiner Recherche [2] allerdings gezeigt und in einem Bild dargestellt


Bild [2] Eisbärpopulation mit Bejagung von 1.000 Eisbären pa (keine Nachkommen eingerechnet) und Population ohne Bejagung (grüne Linie)

Aber Klimaretter.Info meldet einen Beleg für die Theorie:
Klimaretter.Info: [1] … Das kann sogar für Polarforscher gefährlich werden, wie jetzt fünf russische Wissenschaftler erfahren mussten: Auf der Insel Trojnoj in der Karasee werden sie laut Presseberichten seit zwei Wochen von hungrigen Eisbären belagert und können nicht einmal ihre Messgeräte ablesen.

Das sind originäre Auswirkungen des Klimawandels: Das größte und unberechenbarste Raubtier der Erde (es hat keine Physiognomie) war sonst dem Menschen gegenüber immer friedlich (weshalb Arktisforscher auf Spitzbergen nur mit einem scharf geladenen Gewehr und vorherigen Schießübungen in die Natur gehen dürfen „AWI: Polarforscher bereiten sich auf Eisbären vor“) und erst der Klimawandel hat es gefährlich gemacht.
Der genannte Artikel „belegt“ es:

russland.NEWS 14. September 2016: Polarstation von Eisbären belagert
Vor etwa zwei Wochen begannen sich Eisbären für die menschliche Behausung zu interessieren und machen seitdem die Arbeit auf „Iswetij ZIK“ nahezu unmöglich. Anscheinend haben die Tiere auch nicht groß vor, mit den Menschen zu kooperieren.

Auf den Geschmack gekommen

Anfangs schlichen sie ja nur um die Anlage herum, drei ausgewachsene Tiere mit ihrem Nachwuchs, und inspizierten ihr mögliches neues Schlaraffenland. Dann jedoch haben sie ernst gemacht und fielen über das Lebensmittellager der Menschen her. Der Jahresvorrat an Lebensmitteln sei akut gefährdet, hieß es aus den Reihen der Forscher. Vertreiben ließen sich die Bären auch nicht, die Schreckschuss-Munition, die die Tiere vertreiben hätte sollen, ist sowieso schon längst aufgebraucht und einer der beiden Hunde aufgefressen worden.

Normalerweise leben hier auf der kleinen Insel während der eisfreien Zeit meist drei bis vier Eisbären, erklären die Meteorologen der Messstation. Diesen Polarsommer jedoch seien es mindestens zehn ausgewachsene Exemplare und mehrere Jungtiere, die Trojnoj besiedeln. Es steht somit zu befürchten, dass sich noch weitere der rund 500 Kilogramm schweren und bis zu drei Meter großen Raubtiere zu dem Stelldichein hinzugesellen werden.

Biologen haben errechnet, dass diese Bärengattung bis zum Jahr 2025 ganz von dem Planeten verschwunden sein wird, sofern nicht schleunigst etwas dagegen unternommen wird.

Der Artikel ist eindeutig:
Eine Polarstation lagert ihren Essensvorrat für Eisbären zugänglich. Das soll wegen der Bären kein Wanderer in Kanada machen, aber dessen Zelt ist auch keine Polarstation. Jedenfalls gefällt es den Eisbären, wohl weil sie sich zur rechten Zeit daran erinnert haben, dass es Studien ihnen „erlauben“ auch etwas anderes als Robben zu fressen. Verjagen lassen sie sich nicht, weil ein Abschussverbot besteht (Eisbären sind nicht ganz dumm und bemerken, wenn sie nicht tot umfallen), was sie gleich ausnutzen und so nebenbei einen Lagerhund mit verputzen (war wohl angeleint und konnte nicht fliehen).
Nun sind es anstelle der üblichen drei Bären gleich zehn (auch auf Spitzbergen werden die „aussterbenden“ Bären zu Plage). Und diese Vermehrung führt dazu, dass Biologen errechnen, es würde im Jahr 2025 keine mehr geben. Anmerkung: Eine wohl vom einem Wahrheitsministerium erzwungene Zufügung, damit der Artikel in Deutschland erscheinen darf.

Viel dümmer können Klimaalarmartikel eigentlich nicht mehr sein – denkt man. Es werden noch viel dümmere kommen! Die 17 Redakteure von Klimaretter.Info haben viel mehr Möglichkeiten des Aufspürens von Klimaunsinn als der Autor, und vor allem bis auf einen nicht im Ansatz eine Ausbildung in Klima oder Energie, dafür aber alle konsequent in Agitation. Wenn der nächste Artikel mit Anwartschaft zur „Klimazitrone“ kommt – erscheint auf EIKE die nächste Glosse dazu. Der Autor bleibt dran.

Quellen

[1] Klimaretter.Info 18. September 2016: Eisbären schmilzt die Eis-Zeit weg
http://www.klimaretter.info/forschung/nachricht/21940-eisbaeren-schmilzt-die-eis-zeit-weg
[2] EIKE: Der Eisbär vermehrt sich stetig – aber sein Aussterben simulieren darf man doch (2)
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-eisbaer-vermehrt-sich-stetig-aber-sein-aussterben-simulieren-darf-man-doch-2/
Ergänzung: Ten dire polar bear predictions that have failed as global population hits 20-31k

https://wattsupwiththat.com/2016/02/25/ten-dire-polar-bear-predictions-that-have-failed-as-global-population-hits-20-31k/

[3] EIKE: Der Eisbär vermehrt sich stetig – aber sein Aussterben simulieren darf man doch (1)
Wie der Münchner Tierpark mit Klimapropaganda Werbung macht und Eisbären Thriller schreiben. Eine umfassende Analyse Teil 1
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-eisbaer-vermehrt-sich-stetig-aber-sein-aussterben-simulieren-darf-man-doch-1/




Der Krieg des Klimas gegen die Menschheit

[1] "Wir sind im Krieg. Gegen den Klimawandel"

Vor ein paar Monaten entfachte unser Feind eine Feuersbrunst in Kanada, die uns zur Evakuierung einer 90.000-Einwohner-Stadt zwang. … Eine seiner Fluten bedrohte Kunstschätze von unermesslichem Wert im Louvre. Der Feind setzt sogar Bio-Waffen ein, um psychologischen Terror zu verbreiten: Der Zika-Virus lässt auf einem ganzen Kontinent die Köpfe von Neugeborenen schrumpfen."

Diese Frontberichterstattung zum Klimakrieg stammt vom lt. WIKIPEDIA wohl berühmtesten Klimaaktivisten der Welt, Bill McKibben, im Original nachzulesen bei: [3] World War III is well and truly underway. And we are losing.
Bill McKibben ist Inhaber des alternativen Nobelpreises „Alternativer Nobelpreis für Bill McKibben“ und gehört zu den 100 Vordenkern der Welt: WIKIPEDIA:  Das Magazin „Foreign Policy“ führt ihn in der Liste der 100 wichtigsten globalen Vordenker und MSN zählt ihn zu einem der einflussreichsten Menschen des Jahres 2009.

Wer so berühmt ist, dessen Aktionen werden auch in Deutschland von investigativen Klima-Alarmseiten befürwortet und hofiert.

Klimafakten.de: [1] … Die Idee selbst ist nicht neu. Schon mehrfach erklärten Klimaschützer, für den notwendigen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft brauche es eine "Mobilisierung wie in Kriegszeiten" – zuletzt fand die Metapher zum Beispiel Eingang ins Wahlprogramm der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton.
In seinem Essay zieht der 55-Jährige das Gedankenspiel konsequent durch und stellt den Kampf gegen den Klimawandel als Dritten Weltkrieg dar, der eigentlich längst begonnen habe. Wie einst in den 1930er Jahren gegen Hitler-Deutschland versuche es die Menschheit bisher mit eher zögerlichen Schritten und einer Appeasement-Politik. Der Klimavertrag von Paris sei so etwas wie
das Münchner Abkommen. Teilweise sehr detailliert vergleicht McKibben die rasante Aufrüstung der USA im Zweiten Weltkrieg mit dem, was heute erforderlich wäre für eine Energiewende – und neben den Hunderten von Panzerfabriken, Schiffswerften, Fallschirmnähereien etc., die einst unter Franklin D. Roosevelt aus dem Boden gestampft wurden, erscheint die notwendige Zahl von Solar- und Windrad-Fabriken plötzlich gar nicht mehr so entmutigend groß…

Und wenn es um bedingungslose, faktenresistente Unterstützung von Klimaalarm geht, ist wie eigentlich immer auch die Infoseite der Klima-Regierungsberaterin C. Kemfert zur Stelle. Ein beispielhaft wohlwollendes Interview mit McKibben anbei zum Einlesen: Klimaretter.Info 24. Oktober 2013: "Amerika steckt den Kopf in den Sand"

Rezension

Erstaunlich ist, dass reine Agitation und vollkommen unkritische Reflexion ausreichen, um zu den 100 globalen Vordenkern der Welt zu zählen und einen (alternativen) Nobelpreis zu bekommt.
Greenpeace Magazin: Die Jury begründete die Wahl mit der „erfolgreichen Mobilisierung einer wachsenden zivilgesellschaftlichen Bewegung gegen den Klimawandel“.
Anm.: Bei Al Gore mit seinem Klimakatastrophenfilm wurde bewiesen, dass das „richtige“ Nobelpreiskomitee dazu keinen Unterschied macht.

Nach diesen Kriterien fällt jeder erfolgreiche Agitator / Diktator darunter (was in der Geschichte auch geschehen ist). Weshalb jedoch ein „Vordenken“ damit verbunden sein soll, erschließt sich wohl nur dem „Entscheidungsteam“ und entspringt wahrscheinlich der Amerikanischen Pilgerväter-Tradition, wonach Erfolg ein untrügliches Merkmal für Gottes Wohlwollen sei und deshalb das wirklich wichtige Bewertungskriterium eines Menschen darstellt. Doch gilt dies nicht nur für die Amerikanische Pilgervätertradition, sondern auch für beide christlichen Hauptkirchen. Alles was ein „Zeichen der Zeit“, also Mehrheitsmeinung geworden ist, ist automatisch auch Gottes Wille, siehe dazu: Kirche und Klimawandel.

Zufügung: Nach der Editierung dieses Artikels entstand aus ähnlichem Anlass einer über die deutsche „Klimaprophetin“, Frau Umweltministerin Dr. Hendricks [15]Frau Hendricks im Klimawahn“, der dann jedoch vorgezogen wurde. Beide Artikel ergänzen sich mit ihren Darstellungen.

Bill McKibben


Gesichtet wird hier nur, was die Öffentlichkeit und Medien aus seinen vielen Publikationen und Mitteilungen extrahieren. Danach ist sein großer Verdienst Leistungen als Organisator von Massenbewegungen:

Klimaretter.Info: Alternativer Nobelpreis für Bill McKibben
Dem Magazin The New Yorker sagte McKibben anlässlich des Ban-Ki-Moon-Gipfels in dieser Woche, dass es zwar schon lange eine "gute, strukturierte Bewegung" aus Klimaforschern und Umweltlobbyisten gebe, aber die Bevölkerung lange Zeit nicht Teil der weltweiten Klimaschutzbewegung gewesen sei. Deshalb habe er 2008 die Kampagne 350.org mitgegründet. Der Name leitet sich aus der geforderten maximalen CO2-Konzentration der Erdatmosphäre von 350 ppm her – der aktuelle Wert liegt bei 400 ppm.
Die Bewegung müsse eine Gegenmacht zur fossilen Industrie aufbauen, so McKibben gegenüber dem New Yorker. Die weltweiten
People’s-March-Veranstaltungen am vergangenen Samstag und die größte Klimademo aller Zeiten am Sonntag in New York seien nur der "Warm-up" für das nächste Jahr, wenn es um das Aushandeln eines neuen Klimavertrages in Paris geht.
2007 startete McKibben mit der landesweiten Kampagne
stepitup2007, um Druck auf die US-Regierung für mehr Engagement im Klimaschutz zu machen. Seine aktuelle Kampagne 350.org ist mittlerweile eine weltweite Bewegung und nach eigenen Angaben in 188 Ländern aktiv. Die Klimaaktivisten von 350.org organisieren weltweite Aktionen wie den People’s March oder Kampagnen gegen fossile Investitionen, aber auch lokalen Protest gegen Kohlekraftwerke oder Teersand-Pipelines.
2009 erlangte McKibben internationale Bekanntheit, als er
5.200 Demonstrationen am selben Tag in 181 Ländern organisierte.

Wenige, eingängige Statements reichen

Seine Argumentationen beschränkt Bill McKibbben als Klimaaktivist auf wenige, eingängige Statements. Seine einfachen Kernthesen lauten:

-Es ist bereits zu viel CO2 in der Atmosphäre
-Die Welt ist eigentlich schon nicht mehr zu retten – wenn überhaupt, dann nur noch mittels Extremmaßnahmen
-Schuld ist die Verbrennung fossiler Stoffe wie Kohle, Erdöl, Gas
-Die Förderung fossiler Stoffe muss verboten werden
-Jeder Weg zur Verhinderung der Förderung ist zulässig
Als Belege bietet er dazu fast durchgängig (für Klimaskeptiker) hanebüchene Ableitungen. Kein Wunder, eine seiner wesentlichen „Belegquellen“ ist wohl Herr James Hansen (Publizierer des Hockey-Stick).

Greenpeace Magazin (über McKibben):
Inzwischen wird der Klimawandel an immer mehr Orten zur spürbaren Wirklichkeit. In New York hat Hurrikan Sandy U-Bahnstationen mit Salzwasser gefüllt. Viele Menschen haben Fluten und Dürren erlebt und fangen an zu verstehen, was tatsächlich mit dem Klima passiert. Selbst dort, wo die Bewohner bisher nur wenig beeinträchtigt wurden, bleibt die simple Mathematik des Klimawandels: Es ist bereits jetzt zu viel Kohlendioxid in der Atmosphäre – der Name 350.org bringt das auf den Punkt.


Erklären Sie uns bitte diese Zahl.
Wissenschaftler sagen uns, dass wir den Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre wieder auf 350 ppm (parts per million) reduzieren müssen, damit der Planet bewohnbar bleibt. Wir sind aber schon bei 400 ppm. Um den Temperaturanstieg unter zwei Grad zu halten, hätten wir schon vor einigen Jahren aufhören sollen, CO2 in die Atmosphäre zu pumpen.


Was sind Ihre zentralen Strategien im Kampf für den Klimaschutz?
Es gibt mindestens zwei Stränge, an denen wir tätig sind. Zunächst geht es darum, sich bei jedem Bauvorhaben für neue Öl-, Kohle- oder Gas-Infrastruktur einzumischen. Das können wir an vielen Orten tun, da weiterhin neue Projekte wie Pipelines, Ölfelder oder Kraftwerke geplant sind. Wir versuchen, diese Vorhaben zu verhindern. Da spielen wir in der Defensive und es klappt gut. Der zweite Strang ist die Divest-Kampagne, sozusagen unser Offensivspiel. Seit 2012 haben sich tausende Institutionen, Kommunen und Einzelpersonen dazu verpflichtet, ihre Gelder aus der fossilen Industrie abzuziehen. Sie repräsentieren gemeinsam ein Vermögen in Höhe von rund 50 Milliarden US-Dollar. Neben hochrangigen Persönlichkeiten wie Bischof Desmond Tutu und dem Weltbankpräsident Jim Yong Kim setzen sich beispielsweise auch die Rockefeller Brothers Stiftung und der Britische Ärzteverband für dieses Ziel ein. So sorgen wir für Unruhe in der Rohstoffindustrie.


2014 war weltweit das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Können wir den Klimawandel wirklich noch stoppen?
Ihn zu stoppen ist keine Option mehr. Das Klima heizt sich auf und es wird wohl weiterhin wärmer werden. Die Frage ist, wie sehr und wie schnell das passiert. Selbst die Zwei-Grad-Grenze, die bisher als rote Linie beschrieben wurde, ist viel zu hoch angesetzt. Schon bei einem Grad schmilzt die Arktis, und es ist eine schlichtweg idiotische Idee, noch darauf zu warten, was bei zwei Grad Erwärmung passiert.

co2Online (unterstützt vom BMUB): Seine wichtigste Botschaft: Schon heute haben wir mit 387 ppm zu viel CO2 in der Erdatmosphäre. Um eine Destabiliserung des Klimas zu vermeiden, müssen wir so schnell wie möglich auf maximal 350 ppm zurück – das zeigen die neuesten Erkenntnisse der Klimawissenschaft eindeutig. Diese Tatsache wird bisher jedoch von den Entscheidungsträgern der Welt weitgehend mißachtet. Daher benötigen wir so viele Menschen wie möglich, die über den neuesten Stand der Wissenschaft informiert sind und dementsprechend handeln.

Dass es sich dabei um reine Agitation eines sich selbst ernannten Weltverbesserers handelt, sei anhand einiger seiner „Belege“ gezeigt:

McKibbens wesentliche Thesen
Der Zika-Virus lässt auf einem ganzen Kontinent die Köpfe von Neugeborenen schrumpfen

McKibben: [1]Der Feind setzt sogar Bio-Waffen ein, um psychologischen Terror zu verbreiten: Der Zika-Virus lässt auf einem ganzen Kontinent die Köpfe von Neugeborenen schrumpfen
[4] Wie stark sich die Welt verändert, zeige aktuell die Verbreitung des Zika-Virus: “Die Moskitos, die die Krankheit übertragen, mögen das warme Klima, das wir zunehmend verbreiten”. Die Krankheit ist der Grund, warum Regierungen in Lateinamerika und der Karibik ihren Bürgerinnen offiziell empfehlen, nicht schwanger zu werden. “Wir haben es so weit kommen lassen, dass Kinder bekommen – die schönste und grundlegendste Sache der Menschheit – vom Klimawandel in Frage gestellt wird. Das kann ich einfach nicht fassen”.

Googeln nach dem Virus bringt natürlich eine Unmenge an Fundstellen hervor. In fast allen wird der Klimawandel als möglich, neue Verbreitungs-Ursache genannt. Das liegt aber nicht an der angeblichen Tatsache (meistens steht ja „mögliche“ Ursache), sondern alleine am Multiplizieren der Ur-Nachrichten. Generell lautet die Argumentation: Wenn es wärmer wird, verbreitet sich die Mücke weiter – und deshalb ist der Klimawandel schuld. Dass es diese Mücke schon lange in einem großen Verbreitungsgürtel rund um die Welt gibt und alleine der Verdacht auf Schädelmissbildung bei Neugeborenen (ausschließlich in Brasilien) überhaupt Aufmerksamkeit erregt hat, wird unterschlagen. Aber mit einer Aussage: „Der Zika-Virus lässt auf einem ganzen Kontinent die Köpfe von Neugeborenen schrumpfen“, lassen sich Massen bewegen.
Wie die Aussage: „.. ein ganzer Kontinent … „ ohne Agitation in Zahlen ungefähr aussieht, lässt sich in einem (lesenswerten) Zeitungsbeitrag sehen.

ZEIT ONLINE 29. Januar 2016: [8] Zika-Virus: Das Märchen von den 4.000 geschädigten Babys
Bei den verbleibenden 270 Meldungen besteht aufgrund von Ultraschall-, Röntgen- oder Laboruntersuchungen der begründete Verdacht auf eine Verkleinerung des Schädels oder eine infektiöse Schädigung des Nervensystems. Bei sechs dieser Fälle wurde das Zika-Virus nachgewiesen.

 Dass das Zika-Virus neben den anderen, von dieser Mücke übertragbaren Krankheiten das wohl kleinste Problem ist, lässt sich auch nachlesen. Aber diese tödlichen Krankheiten kennt man als „alltägliche Tropenkrankheiten“, weshalb man dagegen keine Massen mobilisieren kann. Vor allem müsste man Grundlegendes dagegen tun und das ist weit schwieriger, als Protestmärsche gegen CO2 und Kohleförderung zu organisieren.

[8] Zika war in den Lehrbüchern bislang höchstens im Kleingedruckten zu finden. In den Jahren 2013-14 aber rückte das Virus ins Visier professioneller Seuchenjäger: In Französisch-Polynesien gab es den bis dahin größten Ausbruch mit wahrscheinlich mehr als 10.000 Erkrankten. Die WHO und die Gesundheitsbehörden in Südamerika waren also gewarnt, als im Mai 2015 die ersten Zika-Infektionen in Brasilien auftraten. Doch Brasilien kämpft bereits seit Jahrzehnten erfolglos gegen die Gelbfiebermücke, Aedes aegypti. Die Mücke ist für über 1,6 Millionen Dengue-Erkrankungen jährlich verantwortlich, von denen im letzten Jahr nach offiziellen Berichten 843 zum Tode führten. Die Dunkelziffer der Todesfälle dürfte weit höher sein.
Aedes aegypti hat sich an die Großstätte Lateinamerikas perfekt angepasst. Während der Malaria-Überträger Anopheles nur auf besonders sauberen Naturgewässern brütet, liebt Aedes schmutzige Pfützen in alten Autoreifen, vergammelten Blumentöpfen und weggeworfenen Coladosen. Als echter Großstädter ist Aedes tag- und nachtaktiv und so nervenstark, dass ihn auch verzweifeltes Wedeln und Schütteln kaum vertreiben kann. Das Versprühen von Insektiziden, das vor der Karnevalszeit an den touristisch wichtigen Punkten wie ein Ritual zelebriert wird, bringt langfristig nichts, solange die Nistplätze in den Favelas unbehelligt bleiben. Gegen die Aedes-Plage in Brasiliens Metropolen gibt es nur ein wirksames Mittel: gründlich Aufräumen. Doch mit den entsprechenden Aufrufen sind bereits mehrere Regierungen gescheitert.

Jede Woche verlieren wir 22.000 Quadratmeilen arktischen Eises

McKibben: [1] jede Woche verlieren wir 22.000 Quadratmeilen arktischen Eises
Dazu der aktuelle Bedeckungsstatus der Arktis (Bild 1). Seit dem Jahr 2007 stagniert der Eisrückgang und die Vorhersage von Al Gore ist ebenfalls nicht eingetroffen.


Bild 1 Aktuelle Eisbedeckung Arktis (in etwa mit diesjährigem Minimum, da ab Mitte Sept das Eis wieder zu nimmt, wie Bild 1.1, welches aktuellere Daten hat zeigt)


Bild 1.1 Eisbedec
kung Arktis Detailsicht, Stand 14.09.2016. Quelle: meereisportal.de

Dass sich beim Meereis nicht nur Al Gore getäuscht hat, sondern auch das AWI, welches gerne seine klimapolitisch korrekte Forschung publiziert, zeigt die Meldung vom Frühjahr:

NDR.de 21.04.2016: Arktis droht Rekord-Schmelze: "Ein klares Signal"
Es sind keine guten Neuigkeiten, die Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Institut (AWI) Bremerhaven am Donnerstag über die Arktis bekannt gegeben haben. Denn sie erwarten in diesem Sommer eine neue Rekordschmelze des Meereises in der Arktis. … "Aber die aktuelle Entwicklung bestätigt den Trend der globalen Erwärmung und ist ein klares Klimasignal."

Wie rasend sich beim AWI die Erkenntnisse ändern und wie publiziert wird, dass die Vorhersage nicht eintraf, zeigen die folgenden Meldungen:


13. September 2016: Meereis in der Arktis steuert stark auf sommerliches Minimum zu

14. September 2016: Sommerliches Meereisminimum in der Arktis durchschritten – Das Jahr 2016 zeigt die zweitniedrigste jemals gemessene Meereisausdehnung

Anm.: Die Aussage “jemals gemessen” bedeutet natürlich nur, dass man erst seit der Satellitenära, welche um 1976 begann diese Daten hat. Es bedeutet damit nr: “Seit den gerade einmal 40 Jahren Messzeitraum wurde (sofern man die Fehler der Messungen nicht berücksichtigt) das zweit-niedrigste Sommerminimum gemessen. Die von Al Gore vorher-gesagte, totale Sommerauflösung des Eises spätestens im Jahr 2013 ist bei Weitem nicht eingetroffen”.

Zurück zu McGibben
Unklar ist, woher die 22.000 Quadratmeilen / Woche abgeleitet sind, welche laut der „Schlachtmeldung“ wöchentlich an den Klimawandel verloren werden.

Die Differenz des Arktischen Sommereis-Minimums seit 1979 (davor sind keine verlässlichen Daten verfügbar) beträgt:
-1979: Sommereis-Minimum ca. 7 Mio km2
-2015: Sommereis-Minimum ca. 4,5 Mio km2
-Differenz innerhalb der  36 Jahre Messzeitraum durch Satelliten: ca. 2,5 Mio km2
Umgerechnet sind das ca. 965.250 Quadratmeilen / 1872 Wochen = 516 Quadratmeilen / Woche, seit dem Jahr 1979 also 2,35 % der von McKibben gemeldeten, wöchentlichen Abnahme. Vielleicht weiß ein Blogleser woher McKibbens mehr als hoffnungslos überzogene Angaben resultieren. Seriöse Berichterstattung sieht jedenfalls anders aus.

Dass auf der Südhälfte der Erde davon weiterhin rein gar nichts zu sehen ist, zeigt das folgende Bild der Antarktis. Ist es vorstellbar, dass CO2 nur auf der Nordhalbkugel einen „Klimakrieg“ entfacht hat und die Südhälfte „verschont“?

 

Bild 2 Aktuelle Eisbedeckung Antarktis

Vor ein paar Monaten entfachte unser Feind eine Feuersbrunst in Kanada

McKibben: [1] Vor ein paar Monaten entfachte unser Feind eine Feuersbrunst in Kanada

Wenn man dazu googelt, erscheinen wieder viele Seiten, welche zu wissen meinen, dass Feuer durch den Klimawandel zunehmen. Sieht man sich die wirklichen Daten an, lässt sich auch dies nicht entdecken. Ausgerechnet in Kanada nimmt die Anzahl von Großfeuer-Ereignissen in der Natur seit Beginn der Grafik um 1990 stetig ab. Davor waren sie niedriger. Das dürfte aber wohl an der damals zu geringen Beobachtungsdichte gelegen haben.

Sogar der SPIEGEL hat sich des Themas vor kurzem angenommen: [9] SPIEGEL ONLINE 11.05.2016: Katastrophe in Kanada: Die Mär von den Klimawandel-Waldbränden

 

Bild 3 Feuer-Ereignisse in Kanada. Quelle: Kanada National Forest Database, abgerufen am 31.08.2016

Dazu noch ein Bild für die gesamte USA. Auch dort ist keine Zunahme erkennbar.


Bild 4 [14] Feuerereignisse in den USA, abgerufen am 31.08.2016

Eine seiner Fluten bedrohte Kunstschätze von unermesslichem Wert im Louvre

McKibben: [1] Eine seiner Fluten bedrohte Kunstschätze von unermesslichem Wert im Louvre

Gerade zu den jüngsten Überschwemmungen welche auch Paris getroffen haben, gibt es genügend Analysen welche belegen, dass diese weder durch einen Klimawandel bedingt, noch dass sie einzigartig waren. Und auch die Seine ist in einer Analyse gezeigt:

EIKE 19.06.2016: Ein 106 Jahre altes Foto lässt Alarmisten über die Pariser Überschwemmung „alt aussehen“
Während die einen die
globale Erwärmung als Schuldigen herausstellen, war auf WuWT ein Bericht zu lesen, dass die "Große Flut von Paris im Jahre 1910 Wasserstände auf mehr als 20 Fuß (ca. 8,6 m) über dem normalen ansteigen sah, lange bevor die globale Erwärmung ein Problem war.
"Vor mehr als 100 Jahren stieg die Seine auf einen Rekord von mehr 8,6 m (ca. 20 Fuß) über dem üblichen Niveau, und verursachte eine Katastrophe die als die große Flut von Paris 1910 bekannt wurde." Schrieb Kristine Mitchell in einem
Beitrag für mymodernmet.com am Juni 6.

Es ist zudem gegen die Klimawandel-Theorie, im Sommer mehr Überschwemmungen zu erwarten, weil nach dieser die Sommerniederschläge abnehmen müssen.
Und immer neu muss man zeigen, wann die wirklich schlimmen Überschwemmungen waren – vor dem Klimawandel:


Bild 5[11] Hochwassermarken des Mains bei Würzburg seit dem Mittelalter bis 2013


Bild 6 [11] Hochwasserpegel Köln 1784 – 2013 lt. Daten der Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR (Grafik vom Autor erstellt). Y-Achse: Rheinpegel (m)

Im Artikel Der Klimawandel bedroht die Wüste Namib glaubt Deutschlandradio Kultur“ ist ein weiteres Beispiel früherer Sintfluten ausgeführt.

Und immer wieder trifft der Klimawandel die Korallen

McKibben: [1] … Im Pazifik gelang dem Feind dieses Frühjahr auf Tausenden von Meilen ein großer Durchbruch, als er einen vollen Angriff auf die Korallenriffe startete.

Im Original steht:
In the Pacific this spring, the enemy staged a daring breakout across thousands of miles of ocean, waging a full-scale assault on the region’s coral reefs. In a matter of months, long stretches of formations like the Great Barrier Reef—dating back past the start of human civilization and visible from space—were reduced to white bone-yards.

Gerade die Korallen müssen regelmäßig für den Klimawandel sterben. Doch gibt es auch dazu in der realen Natur wenig Anlass:

kaltesonne 6. Januar 2015: Unerwartete Wendung: Korallen sind viel Wärmestress-resistenter als vormals befürchtet.

So berichtete eine Forschergruppe um Peter Bell von der University of Queensland im April 2014 im Fachjournal AMBIO, dass der Hauptgrund des langfristigen Korallensterbens im Great Barrier Reef in der lokalen Wasserverschmutzung, also der Eutrophierung, zu suchen ist. Kein Wort zur hitzegetriebenen Korallenbleiche oder Ozeanversauerung.

Hier die Kurzfassung der Arbeit im Original:

Long-term monitoring data show that hard coral cover on the Great Barrier Reef (GBR) has reduced by >70 % over the past century. Although authorities and many marine scientists were in denial for many years, it is now widely accepted that this reduction is largely attributable to the chronic state of eutrophication that exists throughout most of the GBR. Some reefs in the far northern GBR where the annual mean chlorophyll a (Chl a) is in the lower range of the proposed Eutrophication Threshold Concentration for Chl a (~0.2–0.3 mg m−3) show little or no evidence of degradation over the past century. However, the available evidence suggests that coral diseases and the crown-of-thorns starfish will proliferate in such waters and hence the mandated eutrophication Trigger values for Chl a (~0.4–0.45 mg m−3) will need to be decreased to ~0.2 mg m−3 for sustaining coral reef communities.

Die Arbeit von Bell und Kollegen blieb von der deutschsprachigen Presse unberücksichtigt. Was der Frankfurter Rundschau ebenfalls entgangen ist: Walter Strack führte eine genauere Überprüfung der alarmistischen PNAS-Great Barrier Reef-Arbeit durch und förderte größere Ungereimtheiten an den Tag (siehe Details auf WUWT).

Auf Arte kam gerade eine Reportage: 07. September 2016 Grenzenloses Frankreich: Neukaledonien

Diese Inselgruppe liegt auf der gleichen Höhe wie das Barriere-Riff und ist auch nicht allzu weit davon entfernt. Wie „üblich“, kam eine Meeresbiologin zu Wort, welche das inzwischen rund um die Welt notwendige „Klimamonitoring“ durchführt, ohne das unsere Erde wohl täglich unbemerkt untergehen könnte. Und diese Beobachterin berichtete im Interview, dass die Korallen um Neukaledonien in einem erstaunlich gutem Zustand sind.

Weiter ist dem Autor eine ZDF- Reportage über die Korallenbleiche in Erinnerung geblieben.

ZDF-Film vom 30.10.2015: „Die geheime Welt der Ozeane, Rotes Meer“
(Passagen-Skizze des Autors): In der Reportage präsentiert sich Phillip Coustou mit durchgängiger Penetranz als der Korallenretter der Weltmeere. Den ganzen Film über erzählt er, dass die steigende Meerestemperatur alle Korallen der Weltmeere unwiederbringlich töten wird, er aber zur Rettung bereit steht. Zum Schluss erreicht die Expedition die Küste vor Eritrea. Dort ist das Meerwasser so heiß, dass lt. Coustou alle Korallen gestorben sein müssen. Der lokale, eritreische Meeresbiologe erzählt ihm jedoch, dass die in geringem Umfang hier zu beobachtende Korallenbleiche sich sehr schnell erholt.
Coustou sieht bei den Tauchgängen selbst, dass die Korallen überhaupt keine Notiz von seinen vorhergesagten Temperaturtod nehmen und trotz der hohen Wassertemperatur prächtig gedeihen. Er ist erkennbar entsetzt – aber (vom eritreischen Meeresbiologen) nicht von seiner falschen Theorie zu überzeugen. Leider endet der Film danach und geht nicht weiter darauf ein.

Auf JoanNova dazu ebenfalls eine erhellende Reportage: Great Barrier Reef: 5% bleached, not 93% says new report “discrepancy phenomenal”

In ihr wird beschreiben, wie Medien aus 7 % „nicht gebleichten Korallen“ 93 % beschädigte (damaged) Korallen machen. Da diese die Tourismusindustrie massiv beeinflusst, wird eine neue Untersuchung initiiert. Diese findet an den als besonders geschädigt gemeldeten Abschnitten (300 km Untersuchungslänge) nur 5 % geschädigten Korallenanteil und keine negative Veränderung zum Zustand einer Untersuchung welche vor 20 Jahren stattgefunden hat:

Cairns Post: Reef right, not white
REEF tourism operators have found less than five per cent of coral has died off — compared to the 50 to 60 per cent estimated by scientists — under “extreme” coral bleaching on the northern Great Barrier Reef.
Ganz aktuell auch auf WUWT: Inconvenient: Giant Coral Reef That ‘Died’ In 2003 Teeming With Life Again

Gerade eben dies  auch auf EIKE erschienen: Lagen die Wissenschaftler falsch? Das Great Barrier Reef ist relativ unbeeinflusst durch die globale Erwärmung

Fazit: Die einfache und gängige „Korallen sterben bei mehr Wärme“ Hypothese erweist sich einfach als falsch.

Weitere Argumentationsschnipsel des „Vordenkers“ der Welt

Klimaretter.Info 03. Mai 2013:[6] Klimawandel: Es geht um Mathematik

McKibben: Die einfache Botschaft lautet: "Mehr als 350 ppm Kohlendioxid in der Luft sind nicht vereinbar mit dem Leben auf der Erde." Für die nächsten Tage oder Wochen wird aber mit einem Wert von 400 ppm (parts per million, Millionsteln) gerechnet.
Es geht einfach um Mathematik. Die Rechnung an diesem Punkt des Klimawandels ist, dass es viel mehr Reserven an fossilen Brennstoffen gibt, als verbrannt werden dürfen. So ziemlich jedes Land auf der Welt stimmt damit überein, dass wir das Zwei-Grad-Limit nicht überschreiten dürfen. Aber die Ölindustrie hat drei- oder viermal mehr Reserven, als wir je verbrennen dürfen. Wir müssen das Bewusstsein dafür verankern, dass es nicht okay ist, in diese Firmen zu investieren, dass sie nicht wie normale Unternehmen behandelt werden dürfen.
Was wir erreichen wollen, ist, dass aus diesen Unternehmen deinvestiert wird und kräftig in erneuerbare Energien investiert wird.
Interviewer: Dann gibt es noch ein großes Speicherproblem bei den Erneuerbaren.
Ja, das stimmt. Mehr und mehr kommt aber der Gedanke auf, dass man an unerwarteten Orten speichern kann, beispielsweise sind Autobatterien ein idealer Speicherplatz, der überall im Netz zur Verfügung stehen kann.
Sie meinen also, wir können darauf vertrauen, dass die Ingenieure eine Lösung finden werden?
Nun, ich glaube, sie sind schon dabei. Schauen Sie, als ich vor 25 Jahren das erste Buch über all dies schrieb, hatten wir keine Idee, wie wir das alles bewerkstelligen würden. Und heute zeigt ein Land wie Deutschland, dass man einen großen Teil einer modernen Wirtschaft mit erneuerbarer Energie versorgen kann.

Mit dieser festen Überzeugung ist McKibben nicht allein.
Klima-Regierungsberater Prof. Schellnhuber hat die gleiche Überzeugung. Nur fehlt ihm vollkommen die messianische Aura, neben „politischer Intelligenz“ auch Massen mobilisieren zu können.

Kaltesonne, 29. August 2016: Nun wird es ernst: Kanzlerinnenberater Schellnhuber fordert bedingungslose Zerstörung der fossilen Brennstoffindustrie
Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Hans-Joachim Schellnhuber, plant eine Revolution. Als Co-Autor des Papers “The biggest gamble of the world” forderte er am 24. August 2016 im Fachblatt Earth’s Future den Zusammenbruch der Industrie, die fossile Brennstoffe verwendet. Erreichen möchte Schellnhuber dies durch eine Zerstörung der Finanzierung, der Technologie und des Konsumverhaltens. Auf Seite 11 des Artikels schreiben die Autoren:
“ Only an induced implosion of the fossil fuelled business as usual through disruptive changes in investment dynamics, technology and consumer behavior could move those scenarios closer to reality”.
Auf Seite 14:
“Eine Weltregierung soll eingesetzt werden aus Akteuren der Wissenschaft, aus dem privaten Sektor und der Zivilgesellschaft” (“This strengthened global governance should be consolidated by an alliance of multiple stakeholders, including academia, the private sector, and civil society.”
S.14)
Das Ganze natürlich sofort und ohne Rücksicht auf die Kosten. 100 Mrd. $ jährlich müssen in einen Klimafonds für die Entwicklungsländer fließen, schreiben Schellnhuber und Kollegen auf Seite 5. Wahrlich das größte Spiel der Welt!

Fazit

Weiter lohnt es sich nicht, Herrn McKibbens Thesen zu analysieren (rein persönliche Meinung des Autors). Sie sind offensichtlich unseriös und zeigen nur den messianischen (und nicht brotlosen) Eifer eines Klimapropheten, der nur deshalb, weil er seine Agitation extrem skrupellos betreibt und damit Erfolg hat, von den Medien hofiert wird.

Das wirklich Erschütternde ist jedoch, welche Preise man damit einheimsen kann und dass auch ihm so viele Menschen (inclusive Deutsche Klimaberater(-innen) folgen. Beides ist aber keine neue Erscheinung in der Geschichte und wiederholt sich regelmäßig.
Das Thema wäre ganz bestimmt eine tiefenpsychologisch / massen-soziologische Betrachtung und Vergleich mit theologischen Mechanismen wert. Dem Autor als Techniker fehlen dazu aber die notwendigen, fachspezifischen Begriffe, um es soziologisch ausreichend unverständlich umschreiben zu können.

Was sagt das IPCC dazu? Dieser nimmt natürlich nicht zum „Klimakrieg“ Stellung, bietet dafür aber einen globalen Überblick.

IPCC Aussagen

Hinweis: Die Detailtexte zu diesen IPCC-Aussagen sind vollständig im EIKE Artikel: [15] „Frau Hendricks im Klimawahn“ enthalten, bei Interesse dort nachlesen.

Quellen (Anm.: Alle Aussagen sind im letzten IPCC-Klimareport, dem AR5 Langebericht hinterlegt, sie sind im Summary nicht zu in dieser Form nicht zu finden): [12][13]
-Tropische Stürme und Hurrikane: keine signifikanten Trends
-Tropische Zyklone: keine signifikanten Trends
-Außer-tropischeZyklone: keine signifikanten Trends
-Dürren: keine signifikanten Trends
-Überflutungen: keine signifikanten Trends
-Hagel und Gewitter: keine signifikanten Trends

IPCC Zusammenfassung

IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 219: “There is limited evidence of changes in extremes associated with other climate variables since the mid-20th century.”

Übersetzung: “Es gibt [nur] begrenzte Anhaltspunkte zu Änderungen bei Extremereignissen, die mit anderen Klimavariablen seit der Mitte des 20. Jahrhunderts verbunden sind.“

Fazit

Was bleibt von den Thesen übrig? Wohl eine kleine Erwärmung der Welt-Mitteltemperatur seit der letzten Kaltzeit. Das ist normal – sonst wäre die Temperatur der Erde ja „eingefroren“, was unwahrscheinlich ist. Es geht nur darum, ob dies vom Menschen, oder von der Natur verursacht wurde. Der Beleg (für die anthropogene Ursache) seien unter anderem die „nicht mehr natürlich erklärbare Anstiegs-Geschwindigkeit“ und der angebliche Beginn mit der Industrialisierung. Beides lässt sich nach Überzeugung des Autors nicht belegen. Begründung: Die Datenlage ist viel zu ungenau: Die Problematik der Temperaturrekonstruktion Eine beispielhafte Sichtung dazu anhand des Projektes PAGES 2k

Nach den vielen erschütternden Kampfberichten zum Abschluss noch ein Bild, welches belegen könnte, dass ein Wandel des Klimas doch mit der Industrialisierung angefangen hat. Etwas weiter gesponnen, könnten weitsichtige Neubürger belegen, dass die nächste Eiszeit bald kommen wird.


Bild 7 Bildquelle: Klimanotizen.de

Quellen

[1]
Klimafakten.de 18.08.2016: "Wir sind im Krieg. Gegen den Klimawandel"
https://www.klimafakten.de/meldung/wir-sind-im-krieg-gegen-den-klimawandel

[2]
Frankfurter Rundschau:
Regierung empfiehlt Notvorrat
http://www.fr-online.de/panorama/sicherheit–regierung-empfiehlt-notvorrat-,1472782,34657538.html

[3]
NEW REPUBLIC: A WORLD AT WAR
https://newrepublic.com/article/135684/declare-war-climate-change-mobilize-wwii

[4]
ze.tt: Umweltaktivist Bill McKibben im Interview: „Der Kampf gegen die Ölfirmen geht weiter“

http://ze.tt/umweltaktivist-bill-mckibben-im-interview-der-kampf-gegen-die-oelfirmen-geht-weiter/

[5]
Klimaretter.Info 24. Oktober 2013: "Amerika steckt den Kopf in den Sand"
http://www.klimaretter.info/protest/hintergrund/14875-qamerika-steckt-den-kopf-in-den-sandq

[6]
Klimaretter.Info 03. Mai 2013: Klimawandel: Es geht um Mathematik

[7]
Kaltesonne, 29. August 2016: Nun wird es ernst: Kanzlerinnenberater Schellnhuber fordert bedingungslose Zerstörung der fossilen Brennstoffindustrie

http://www.kaltesonne.de/nun-wird-es-ernst-kanzlerinnenberater-schellnhuber-fordert-bedingungslose-zerstorung-der-fossilen-brennstoffindustrie/

[8]
ZEIT ONLINE 29. Januar 2016: Zika-Virus: Das Märchen von den 4.000 geschädigten Babys
http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2016-01/zika-virus-who-gesundheitsnotfall-angst/komplettansicht

[9]
SPIEGEL ONLINE 11.05.2016: Katastrophe in Kanada: Die Mär von den Klimawandel-Waldbränden

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/kanada-werden-waldbraende-vom-klimawandel-ausgeloest-a-1091833.html

[10]
Climate Central 2015: THE AGE OF ALASKAN WILDFIRES

[11]
EIKE 21.11.2015: Die bayerische Umweltministerin Frau Scharf: Extremwetter, Extrem-Hochwasser und die Unberechenbarkeit des Wetters nehmen zu. Doch stimmt das wirklich?

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-bayerische-umweltministerin-frau-scharf-extremwetter-extrem-hochwasser-und-die-unberechenbarkeit-des-wetters-nehmen-zu-doch-stimmt-das-wirklich/

[12]
Quelle der Übersetzungen: EIKE 09.12.2015: Pinocchiopresse? Lügenpresse? Die deutschen Medien und ihre "Klimakatastrophen"
http://eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/pinocchiopresse-luegenpresse-die-deutschen-medien-und-ihre-klimakatastrophen/

[13]
IPCC AR5 Langfassung: Fifth Assessment Report CLIMATE CHANGE 2013 The Physical Science Basis
http://www.climatechange2013.org/images/report/WG1AR5_ALL_FINAL.pdf

[14]
US National Interagency Coordination Center Wildland Fire Summary and Statistics Annual Report 2015  http://www.nifc.gov/fireInfo/nfn.htm

[15]
EIKE 14.09.2016: Frau Hendricks glaubt im Klimawahn, Klimapäpstin geworden zu sein und den Irrglauben ihrer Bürger verdammen zu dürfen Zu ihrem Gastbeitrag „Weit verbreiteter Irrglaube“ im Handelsblatt[1]
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/stop-es-kommt-aenderung-frau-hendricks-glaubt-im-klimawahn-klimapaepstin-geworden-zu-sein-und-den-irrglauben-ihrer-buerger-verdammen-zu-duerfen-zu-ihrem-gastbeitrag-weit-verbreiteter-irrglaube-im-handelsblatt1/#postentry