Der Klimaschutzplan 2050 für Marrakesch: Ich bitte dich, komm sei so gut, mach meine heile Welt kaputt, Teil 2

Bild rechts: Screenshot der Mitverfasser am „Klimaschutzplan 2050 der Deutschen Zivilgesellschaft“
EIKE: Lässt Frau Merkel ihre Umweltministerin hängen? Barbara Hendricks reitet ein totes Pferd

Bisher von Frau Merkel vorbehaltlos unterstützt und damit lange nicht angreifbar, wurde von Frau Hendricks ein Klimaschutzplan vorangetrieben, der mit seiner Realitätsferne selbst den homöopathischen Gedankenrest der Berliner Koalition in Rage brachte und (erst) ganz zum Schluss in einzelnen Ministerien zu Protesten führte, weshalb er etwas zurechtgestutzt werden musste.
Mit diesem Plan reist Frau Hendricks nun zur Konferenz der Klima-Society nach Marrakesch um der dort versammelten Meute an Empfängerländern zukünftiger Ausgleichszahlungen und einer schier unübersehbaren Masse ebenfalls daran partizipierender NGOs das geforderte Futter zu geben.

Die Industrie meint, den Gewinner im Klimakampf zu kennen

Unsere „Intelligenz“ macht sich solche Gedanken nicht. Ihr ist es viel wichtiger, in der Schlacht auf der richtigen Seite zu stehen und positioniert sich deshalb früh genug und konsequent für die Zeit nach dem Sieg im Klimawandel-Endkampf. Dafür hält man schon mal einen Strategievortrag auf dem Grünen Parteitag und outet sich vorsichtshalber als grüner Vordenker:
Frankfurter Allgemeine, 13.11.2016: [3] Daimler-Chef Zetsche verteidigt sich bei Grünen-Parteitag
Zetsche bekannte sich in seiner Rede zu den vereinbarten Klimaschutzzielen und betonte Übereinstimmungen mit den Forderungen des Grünen-Vorstands. „Die Grünen sagen, dass die Automobilindustrie nur überleben wird, wenn sie ein emissionsfreies Fahrzeug entwickelt. Das sehe ich genauso“, sagte Zetsche zu den Delegierten.
Zu den von Herrn Zetsche neuerdings bei Auftritten so geliebten Turnschuhen und dem auf Jugendlich getrimmtes Outfit fehlt nur noch, dass er beginnt Marathon zu laufen um sich dann auf einen Parteiposten zu bewerben.

Einem Teil der „restlichen Industrie“ kann es allerdings ebenfalls nicht schnell genug gehen. Schließlich will man am planmäßigen Untergang möglichst planbar verdienen.

Süddeutsche Zeitung, 7. November 2016: Unternehmen fordern mehr Klimaschutz
Der Aufruf der Unternehmer dagegen stellt nun die Chancen in den Vordergrund. So brauche es für die einzelnen Wirtschaftsbereiche, etwa Verkehr, Industrie, Landwirtschaft und den Baubereich, jeweils klare Klimaziele.

Opposition verbleibt alleine dem Bürger

Nachdenken bleibt somit alleine dem Bürger vorbehalten. Das soll nicht heißen, dass andere nicht ebenfalls für ihn denken. Es ist aber fraglich, ob diese Gedanken und die daraus folgenden Vorschläge in seinem Sinn sind:
EIKE: Rosige E-Mobil Zukunft? Ein Bericht von 2050 aus dem Ministerium für Energiezuteilung und Mangelwirtschaft
EIKE: Aufwand vs. Ertrag – Die Kosten und Nutzen der Energiewende

Wer Wohlstand fördert, ist nicht humanistisch und beutet aus

Weshalb „der Bürger“ auch mit der „humanistischen Intelligenz“ bzw. einer „Deutschen Zivilgesellschaft“ kollidiert, welche eine Ökodiktatur – wie auch die GRÜNEN – begeistert nicht nur herbeisehnt, sondern vehement fordert mit der lapidaren Begründung:
[4] Das Jahr 2015 war erneut das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Extremwetterereignisse nehmen zu und weltweit sind Menschen in sehr unterschiedlicher Intensität bereits heute von den Folgen des Klimawandels betroffen.

Klima-Allianz Deutschland: [4] Klimaschutzplan 2050 der Deutschen Zivilgesellschaft:
ZENTRALE FORDERUNGEN
Die im kommenden Klimaschutzplan 2050 enthaltene Orientierung an einer Temperaturobergrenze von bisher „unter 2 Grad“ muss nachgeschärft werden auf „deutlich unter 2 Grad und möglichst 1,5 Grad“ in Anlehnung an die Ergebnisse von Paris
Die Energiewende muss konsequent, sozial gerecht und naturverträglich vorangetrieben werden. Anstatt den Ausbau der erneuerbaren Energien drastisch zu deckeln, wie bei der aktuellen EEG-Reform vorgesehen, müssen die Anstrengungen deutlich erhöht werden.
Energieeinsparung und Energieeffizienz müssen zu einer tragenden Säule der Energiewende werden. Eine Reduktion der Treibhausgasemissionen bis spätestens 2050 um mindestens 95 Prozent ist nur möglich, wenn der Energieverbrauch mindestens halbiert wird. Dafür braucht es verbindliche Effizienz- und absolute Einsparziele für alle Sektoren, zum Beispiel in Form eines Effizienzgesetzes.
Zentrale Voraussetzung für die Dekarbonisierung der Energiewirtschaft ist, dass die Bundesregierung noch in dieser eingeleitet und bis spätestens 2035 abgeschlossen werden, wobei ein Großteil der Kohlekraftwerke schon deutlich früher vom Netz gehen muss.
Der Ausstoß an Klimagasen aus der Landwirtschaft muss bis 2050 um 60 Prozent reduziert werden. … Darüber hinaus ist eine gesamtgesellschaftliche Reduktion des Konsums tierischer Produkte notwendig.
Wir brauchen eine ökologische Verkehrswende mit dem Ziel einer Dekarbonisierung bis spätestens 2050
Sämtliche umweltschädlichen Subventionen müssen abgeschafft und die Verschmutzung der Atmosphäre mit einem starken Preis belegt werden. Die externen Kosten nicht nachhaltiger Wirtschaftsaktivitäten müssen vollständig internalisiert werden. Eine transformative Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) muss in allen formalen, nonformalen und informellen Bildungssystemen strukturell verankert werden, damit die Bevölkerung befähigt wird, sich politisch und strukturverändernd für eine klimafreundliche Gesellschaft zu engagieren und partizipativ mitzugestalten. Die Verankerung von BNE und Klimaschutz in allen Lehrplänen und Prüfungsordnungen sowie in Aus-, Weiter- und Fortbildungsangeboten für Lehrende ist hierfür notwendig.

Diese „Intelligenz“ ist fest davon überzeugt, dass unsere Armut erforderlich ist, um den Globus überleben zulassen.

Im Artikel „Kirche und Klimawandel“ wurde diese (oft von beamteten Professoren in kirchlichen Institutionen) herbeigewünschte Armut bereits aufgezeigt:
(Auszug) Armut wird auch Europa retten:
Ziel: Einen globalen Wohlstand etwa auf dem Niveau von Chile bzw. Slowenien
Wohl wenigen der brav Kirchensteuer zahlenden Bürger werden die befreiungstheologischen Aussagen und Ziele bekannt sein, welch zur Lösung des Klimawandelproblems inzwischen seitens der Kirche vertreten werden. Neben dem, dass Herr Prof. Edenhofer vom PIK als Vertreter der „großen Transformation“ aktiv als Berater der Kirche zum Klimawandel beteiligt ist, auch Fundamentalisten in der Kirche wie H. P. Gensichen, immerhin Gründungskurator der Deutschen Bundesstiftung Umwelt schwärmen davon und arbeitet an einer Befreiungstheologie für den (zu reichen) Norden der Welt. In dieser geht es nicht mehr um die Befreiung des Südens aus der (südlichen) Armut, sondern um den Abschied des Nordens daraus in den „Reichtum“ durch südliche Armut.
Hans-Peter Gensichen (Gründungskurator der Deutschen Bundesstiftung Umwelt), Armut wird uns retten:
These 5 (Arme leben zukunftsfähig): Die Seligkeit der Armen und Randexistenzen – ArmSeligkeit – holt die Zukunft des Reiches Gottes in die gesellschaftliche Gegenwart. Das gegenwärtige Leben der Armen ist zukunftsfähig und zukunftsträchtig.
These 10 (Ein gemeinsamer Wohlstand): Südliche Theorie der Befreiung aus der Armut und Nördliche Theorie der Befreiung zur Armut und aus dem Reichtum heraus sind verwandt, allerdings über Kreuz. Eine akzeptierte und gestaltete Süd-Nord-Annäherung der Entwicklungsniveaus drückt diese Verwandtschaft aus: Eine dortige Befreiung aus der Armut und eine hiesige Befreiung in die Armut haben ein gemeinsames Ziel: Einen globalen Wohlstand etwa auf dem Niveau von Chile bzw. Slowenien.

Der Politikwissenschaftler Schiffer-Nasserie, Dozent an der Evangelischen Hochschule Bonn sagte es ebenfalls in einem am vom 18.10.2016 veröffentlichten Zeitungsinterview der „nordbayerischen Nachrichten“: „Die weltweite Zerstörung gehört dazu“
Gibt es etwas, was man als Einzelner tun kann?
Schiffer-Nasserie: …Vom Standpunkt der Bundesbürger wäre ein erster Ansatz dass sie mehr an sich denken und für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen hier bei uns kämpfen. Das führt nicht nur automatisch zu höheren Beiträgen in die Sozialversicherungen.
Es schadet auch der Konkurrenzfähigkeit der Deutschen Wirtschaft – und wenn diese weniger konkurrenzfähig ist, zerstört sie auch die Lebensgrundlagen in Entwicklungsländern nicht mehr so sehr.

Anstatt nachzudenken, ist es immer einfacher Bomben zu werfen

Im Nahen Osten kann man die Ergebnisse sehen. Nirgends hat es wie vorhergesagt funktioniert, dass danach aus dem Staub „blühende Gärten“ auferstehen. Und beim Klimakampf verhält es sich nicht anders. Der aktuelle Parteitag der GRÜNEN bestätigt dies. Eine Politologin versicherte: „Es geht nicht nur um den Klimaschutz, sondern um einen Spitzenplatz bei der wirtschaftlichen Erneuerung. Deutschland fällt rapide zurück“, womit sie sicher recht, aber bestimmt keine Einsicht hat: Mit Windmühlen und Solarpaneelen bleibt man auf dem Weltmarkt niemals ein Technologieführer und fällt notgedrungen rapide zurück und Fahrrad-Schnellstraßen werden Verkehrsprobleme der Zukunft nicht lösen.

Homepage Bündnis 90 7 Die Grünen – Information zum Parteitag: BDK 2016
Um die Folgen der Klimakrise beherrschbar zu halten, brauchen wir jetzt mutige Politik für mehr Klimaschutz. Der grüne Parteitag fordert deshalb, dass ab 2030 nur noch abgasfreie Autos zugelassen werden und wir den Kohleausstieg bis 2025 umsetzen. So wollen wir die Energie- und Verkehrswende einleiten.
2016 wird das heißeste jemals gemessene Jahr. Wir brauchen jetzt mutige Visionen, damit wir unseren Planeten für uns und unsere Kinder lebenswert erhalten können. Der grüne Parteitag hat mit seinem
Beschluss “Energiewende retten, Verkehrswende einleiten” die Weichen gestellt, damit das gelingt.
Neben der Verkehrswende müssen wir auch die Energiewende retten, um die Folgen der Klimakrise beherrschbar zu halten. Doch die Große Koalition hält bislang am Klimakiller Kohle fest und bremst beim Ausbau der Erneuerbaren Energien. Gastrednerin Regine Günther vom WWF
(Anmerkung: Studium: Politische Wissenschaft und Geschichte, Leiterin des Fachbereichs Klimaschutz und Energiepolitik der Umweltstiftung WWF-Deutschland). forderte zu entschlossenem Handeln auf und warnte: “Es geht nicht nur um den Klimaschutz, sondern um einen Spitzenplatz bei der wirtschaftlichen Erneuerung. Deutschland fällt rapide zurück.”
Die grünen Delegierten setzten diese Forderung direkt um: Anstelle der Forderung des grünen Bundesvorstands, den Kohleausstieg bis 2035 umzusetzen, beschlossen die grünen eine noch mutigere Zielsetzung aus:
Bis 2025 soll Deutschland vollständig aus der Kohlekraft aussteigen.

Das sind einschneidende Beschlüsse – welche nur noch von denen der SPD überboten wurden:
SPD-Ministerium von Frau Hendricks, Klimaschutzplan 2050: Vom Jahr 2030 an sollen Autos ohne Benzin und Diesel fahren, alte und neue Häuser besser gedämmt und Gas- und Ölheizungen für Neubauten verboten werden.
Hinweis: Aktuell beträgt der Anteil Gas- und Ölheizungen in Deutschland 75 % (Quelle: bdew: Studie zum Heizungsmarkt 07. Dezember 2015). Eine bezahlbare Ersatztechnologie dieser Größenordnung ist auch in 15 Jahren nicht in Sicht.

Allerdings, wenn über etwas wenig Ahnung vorhanden ist, lässt es sich auch leicht verbieten:
Deutsches EnergieRohstoff-Zentrum Technologien für das Nach-Erdölzeitalter, computergestützte telefonische Befragung durch das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid mittels einer für Deutschland bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe im Zeitraum von 24.10.2014 bis 20.11.2014.

Ergebnis: Die deutsche Bevölkerung ist unzureichend über die fundamentale Aufteilung des Strommix informiert. Dadurch sind Fehleinschätzungen sowohl hinsichtlich der negativen und positiven Konsequenzen, als auch hinsichtlich der Substituierbarkeit der Braun- und Steinkohle als Energieträger wahrscheinlich.
Ergebnis: Der Anteil des Energierohstoffs Kohle am deutschen Strommix wird durch die deutsche Bevölkerung weiterhin stark unterschätzt. Ein Großteil der Bürgerinnen und Bürger scheint sich der derzeitigen Bedeutung der Kohle für die Energieversorgung Deutschlands nicht bewusst

Dabei ist der Anteil Deutschlands am weltweiten Kohleverbrauch sehr gering. Ganze Industriezweige und die Energieversorgung deshalb aufs Spiel zu setzen bleibt einfach hirnrissig.

Daten (Quelle: WIKIPEDIA):
Weltweiter Gesamtverbrauch Kohle: 8.175 Mio. t / pa
Verbrauch Deutschland: 240 Mio. t (3% des Weltverbrauchs)

Was richtig ist weiß doch jeder, das braucht man nicht zu hinterfragen

Schon oft wurde es angesprochen: Immer wenn die Lösung eines Weltproblems angeblich mit wenigen Worten erklärt werden konnte, war die Lösung falsch. Häufig scheiterte sie kurz danach, oder sie wurde auf den „Sankt-Nimmerleinstag“ weit weg in die Zukunft verschoben.
Die Welt ist nicht so einfach, wie es sich die „Gutmenschen“ wünschen. Beim CO2 ist es nicht anders. Trotzdem „vertrauen“ viele gottesfürchtig den von Menschen programmierten Simulationen des Weltuntergangs, als ob fehlendes Wissen über den Weg durch Computer zu Wahrheiten würde.

Bei einer realistisch angenommenen CO2-Sensitivität fällt der ganze Klimawandel aus

EIKE, M. Limburg: Die „Berechnung“ der noch zulässigen CO2 Menge, die in die „Deponie“ (O. Edenhofer“) Atmosphäre entlassen werden darf, beruht auf der Annahme einer viel zu hohen „Equlibrium Climate Sensitivity“ (ECS). Das ist die Erwärmung die – wenn man an die CO2 Treibhaus-Hypothese glaubt- sich (irgendwann in ferner Zukunft, nämlich bei Erreichen des neuen Gleichgewichtszustandes) einstellt, wenn sich die CO2 Konzentration verdoppelt. In diesem Fall von 280 ppm „vorindustriell“ auf 560 ppm. Daraus leitet sich unter bestimmten Annahmen die „noch zulässige“ Emissionsmenge ab, die zum Erreichen der 1,5° noch emittiert werden darf. Das IPCC bzw. die Kollegen um Schellnhuber und Cie, rechnen dabei mit 3°C pro Verdopplung.
Das Problem dabei ist, diese Zahl ist völlig falsch, was das IPCC auch – wenn auch nur in einer Fußnote- zugibt. 
Schaut man in die Literatur, in der dieser ECS Wert bestimmt wird, dann kennt dieser nur eine Richtung: steil nach unten. Inzwischen ist er deutlich unter 1 °C gelandet. Irgendwo zwischen 0,2 und 0,6 °C. 
Setzt man diesen Wert ein, um die „zulässigen“ Emissionen bzw. die Zeit die "uns noch bleibt" zu berechnen, dann schnellt diese Zahl steil nach oben. irgendwo auf 430 bis 1100 Jahre. Und das auch nur, wenn man vergisst, dass dann bereits die gesamten bekannten und vermuteten Reserven an fossilen Brennstoffen mehrmals verbrannt werden müssen. 

Eigentlich eine Unmöglichkeit, aber das interessiert in Marrakesch niemanden. Dort wird weitergemacht, weil ja das Ziel – eine große Transformation herbeizuführen – nur dank extremer Bedrohung erreicht werden kann. 
Und die bietet eben dieser Unsinn, vom baldigen Erreichen des 1,5 oder 2 °Zieles, perfekt. Und wenn es nicht so bald klappt, dann klappt zumindest das Einsammeln von 100 Mrd. $  ab 2020, die umverteilt werden können, was viel Macht und Einfluss verspricht. 
Da kann man sich gerne über geltende Naturgesetze hinweg setzen, es lohnt sich immer. 

Deutschland emittiert (noch) knapp 900 Mio t CO2 pro Jahr. China hat gerade angekündigt, bis 2020 200 GW an Kohlekraftwerken zusätzlich zu bauen. Die werden rd. 900 Mio t CO2 pro Jahr emitieren. Update 17.11.16: Genauerer Berechnungen zeigen, und je nachdem ob es Srein- oder Braunkohle-Krafwerke sein werden, sind es zwischen 1300 bis 1600 Mio t. pa. (Mit Dank an Leser Dr. Rasim für diese Korrektur) Wenn Deutschland sich dann – dank Klimaschutzplan- industriell abgeschafft hat, wird es -außer den Deutschen- nicht mal einer merken, Das Klima schon mal gar nicht.

Quellen

[1] Süddeutsche Zeitung, 11. November 2016: Klimawandel Der Klimaschutzplan der Bundesregierung ist ein missratenes Signal
http://www.sueddeutsche.de/politik/klimawandel-der-klimaschutzplan-der-bundesregierung-ist-ein-missratenes-signal-1.3245738

[2] ZEIT ONLINE, 11. November 2016: Regierung einigt sich auf Klimaschutzplan
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-11/klimakonferenz-marrakesch-klimaschutzplan-bundesregierung-einigung-angela-merkel-sigmar-gabriel-barbara-hendricks

[3] Frankfurter Allgemeine, 13.11.2016: Daimler-Chef Zetsche verteidigt sich bei Grünen-Parteitag
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/delegiertenkonferenz-daimler-chef-zetsche-verteidigt-sich-bei-gruenen-parteitag-14525696.html

[4] Klima-Allianz Deutschland: Klimaschutzplan 2050 der Deutschen Zivilgesellschaft
http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/publikationen/energie/160420_bund_klima_energie_klimaschutzplan.pdf




Was der aussetzende Klimawandel für Folgen haben kann: Gendergerechtes Schneeräumen versagt in Stockholm

(Bild 1 rechts: Früher Wintereinbruch im Allgäu. Quelle: BR-Homepage (Stand 13.11.2016)
meteo.plus: Die Schneefläche in der Nordhemisphäre ändert sich infolge der Jahreszeiten gravierend. Während sie im Sommer nahezu verschwinden kann, nimmt sie im Winter in weiten Teilen Nordamerikas, Grönlands, Europas und Asiens auf mehr als 45 Millionen Quadratkilometer zu. Infolge der Klimaerwärmung hat sich in den letzten Jahrzehnten jedoch kaum etwas an der Ausdehnung der Schneefläche geändert. Die Trends deuten seit den 1990er Jahren eher wieder auf eine Zunahme der Schneebedeckung hin.


Bild 2 Jährliche Schneebedeckung der Nordhemisphäre Quelle: meteo.plus (Datenquelle: Rutgers University Global Snow Lab (NOAA)

Das ist nichts Neues, auch wenn es nach Grüner Überzeugung eigentlich nicht mehr wirklich vorkommen sollte. Aber dieser Wintereinbruch offenbarte auch ein bisher eher unbekanntes Beispiel, wie beim Lösen eines Klimaproblems (eigentlich ist es ja Wetter) nicht nur Grüne Ideologie, sondern auch Grüne Lösungen versagen. Es kam dem Autor zu Ohren und da man sich gut vorstellen kann, dass so etwas auch einmal in Deutschland verordnet wird, soll es den EIKE-Lesern nicht vorenthalten werden.

Die Vorgeschichte:
In Stockholm wurde angeordnet, dass bei Schneefall nicht die Straßen, sondern zuerst die Gehwege geräumt werden. Der Grund ist, dass die Räumung der Straßen die Männer als Haupt-Autofahrer bevorzugt, was als nach Gender-Gesichtspunkten nicht zulässige Benachteiligung der eher zu Fuß gehenden weiblichen Personen angesehen wurde. Allerdings hatte man – neben vielem Anderen – übersehen, dass zum Räumen der Gehwege die Räumdienste geräumte Straßen zum Hinkommen benötigen.

Wie immer, wenn Politiker etwas beschließen (es erinnert so stark an das EEG), darf allerdings nicht der Beschluss der Grund des Übels sein…
(Auszug)[1] Nach Wetterchaos: Stockholm verteidigt gendergerechtes Schneeräumen
STOCKHOLM. Der Vizebürgermeister und Verkehrsminister von Stockholm, Daniel Helldén, hat nach dem Wetterchaos in der schwedischen Hauptstadt die Kritik am gendergerechten Schneeschippen zurückgewiesen. „Die gendergerechte Schneebeseitigung ist nicht schuld“, sagte er der Tageszeitung Expressen.
„Es gibt derzeit einen Mangel an gendergerechter Schneebeseitigung“, unterstrich der Politiker. „Es ist immer noch schwierig, auf den Gehsteigen zu gehen.
Gehwege zuerst geräumt
Weil aus Gründen der angeblichen Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit Gehwege zuerst geräumt wurden, waren die nach einem unerwartet hohen Schneeaufkommen zugeschneiten Straßen weder für Einsatzkräfte noch für Berufstätige nutzbar.
In der Folge blieben Firmen, Schulen, Kindergärten und Geschäfte geschlossen, Zugstrecken und Autobahnen konnten nicht mehr befahren werden. Auf den glattgeschaufelten Gehsteigen häuften sich indes die Unfälle. „Ja, es ist offensichtlich, dass es nicht funktioniert hat.
Mangel an „geschlechtergerechter Schneeräumung“
Die rot-grüne Stadtkoalition in Stockholm hatte im Vorjahr beschlossen, künftig beim Schneeräumen feministische Aspekte zu berücksichtigen. Eine Untersuchung hätte ergeben, daß Männer auf dem Weg zur Arbeit eher das Auto nutzen als Frauen. Diese seien zwar seltener berufstätig, nutzen aber häufiger die Gehsteige mit dem Fahrrad oder zu Fuß.
Sozialdemokraten und Grüne stellten daraufhin einen „Mangel an geschlechtergerechter Schneeräumung“ fest und ordneten an, Gehsteige zuerst zu räumen.

Hoffen wir, dass die Münchner Rückversicherung (MuRe) dies nicht als klimabedingtes Extrem-Wetterereignis in ihre Schadensstatistik-Datenbank einträgt, denn Grün-Linke Dummheit lässt sich an deren Daten nicht nachträglich herausrechnen.

Quellen

[1] JUNGE FREIHEIT: Nach Wetterchaos: Stockholm verteidigt gendergerechtes Schneeräumen




Hurra, wir haben das EEG-Speicherproblem in Lösung – mit Beton-Pumpspeichern! Aber…

Bild rechts: Beton-Pumpspeicher. Bild Werbebild Hochtief Solutions. Zufügung: Man beachte, dass die Wassertiefe 700 m betragen muss.

STUTTGARTER ZETUNG, 08. November 2016: Im Bodensee sollen Betonkugeln Strom speichern
Eine Betonkugel im Wasser zur Speicherung von Energie? Diese Idee wollen Forscher nun im Bodensee testen. Die Kugel mit einem Durchmesser von drei Metern wurde jetzt in Konstanz zu Wasser gelassen und mit Hilfe von Luftkissen und einem Schiff nach Überlingen gezogen.
Mit dem Bodensee selbst hat das Projekt Stensea nur wenig zu tun. Die Abkürzung steht vielmehr für Stored Energy in the Sea, zielt also auf die Speicherung von Strom im Meer ab. Dort fällt in Zukunft immer mehr Windstrom an, der beispielsweise nachts so reichlich vorhanden ist, dass er an Land keine Abnehmer hat. Dann würde es sich lohnen, ihn so zu speichern, wie dies beispielsweise in Pumpspeicherkraftwerken an Land geschieht. Ist zu viel Strom im Netz, wird bei Stensea aber kein Wasser in höher gelegene Gebiete gepumpt, sondern eine mit Wasser gefüllte Kugel geleert – und damit der Speicher gefüllt. Wird dann Strom benötigt, darf Wasser in die Kugel strömen und läuft dabei über eine Turbine, die Strom produziert – so wie bei einem Pumpspeicher Wasser vom oberen Becken ins untere fließt.
Viele Vorteile
Die Vorteile solcher Meeresspeicher liegen für die Experten auf der Hand: Sie befinden sich in der Nähe der Strom produzierenden Windräder und man erspart sich endlose Diskussionen um Standorte und notwendige ökologische Ausgleichsmaßnahmen, wie sie beim geplanten Pumpspeicher in Atdorf im Schwarzwald seit Jahren geführt werden. Allerdings muss diese Technik erst noch entwickelt und erprobt werden.
Einen großen Schritt vorwärts will nun das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik mit dem Experiment im Bodensee tun.
Mit drei Metern Durchmesser und einem Gewicht von 20 Tonnen hat die Experimentierkugel noch vergleichsweise bescheidene Ausmaße. Später sollen die Kugeln einen Durchmesser von 30 Meter haben, 10 000 Tonnen wiegen und ein Speichervermögen von 20 Megawattstunden haben, bei einer Entladezeit von vier bis acht Stunden. In der Vision der Ingenieure könnte dann eine ganze Batterie von Betonkugeln ausreichend große Speicherkapazitäten für große Windparks liefern.

Gefördert wird das richtungsweisende Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und dem für Wissenschaft. Ob deren Angaben zu den (angeblich geringen) Kosten nicht einer hoffnungslosen Euphorie geschuldet sind, kann leider nicht nachgeprüft werden. Die von Hochtief gebaute Elbphilharmonie (ca. 10-fache Kostensteigerung) lässt es jedoch ahnen.

BMWi, 17.10.2016: [4] Pumpspeicherkonzept StEnSEA
Die kommerziellen Zielgrößen pro Energiekugel liegen derzeit bei etwa 20 MWh (Entladezeit von 4 Stunden mit einer 5-MW-Pumpturbine) pro Speichereinheit. Bei diesen Zielgrößen liegen die Speicherkosten pro Speichereinheit im Bereich von wenigen Eurocent pro Kilowattstunde und bei leistungsbezogenen Bau- und Gerätekosten im Bereich vom State of the Art Pumpspeicherkraftwerken. Die zu Grunde gelegten Untersuchungen und Berechnungen zum Speicherinhalt gehen von einem Lade-Entlade-Wirkungsgrad von 80 bis 85 % aus.

Eine „Wissenszeitung“, angeblich für Ingenieure und „power by VDI Verlag“ kann sich vor Enthusiasmus fast nicht mehr retten:
INGENIEUR.DE: [2] Die Idee ist genial: Warum nicht Energie in riesigen, hohlen Betonkugeln am Meeresgrund speichern? Wenn die Betonkugeln standhalten und sich die Technik bewährt, könnten Offshore-Windparks mit Kugeln ausgestattet werden, die pro Stück 20 MWh speichern können.
Die Vorteile dieser Technik sind enorm: Die Pumpspeicherkraftwerke können auf die Infrastruktur der Windparks zurückgreifen und sie liegen in großen Tiefen auf dem Meeresgrund, ohne zu stören.
Komischer Weise steht in keiner der euphorischen Medienberichte, dass diese „Lösung“ in der gesamten Nord- und Ostsee nicht möglich ist, weil die Wassertiefen nicht im Entferntesten reichen. Für Deutschlands EEG-Speicherproblem fällt diese wundersame „Erfindung“ als Lösung damit schon einmal vollkommen aus.
FRAUNHOFER IWES: [3] Sicher ist, dass das Konzept erst ab Wassertiefen von ca. 600-800 Metern im Meer wirtschaftlich anwendbar sein kann.
WIKIPEDIA: Die Nordsee ist ein Schelfmeer mit einer durchschnittlichen Tiefe von nur 94 Metern. Der Meeresboden liegt größtenteils auf dem Schelf, und so steigt die Tiefe von 25 bis 35 Metern im südlichen Teil auf bis zu 100 bis 200 Metern am Kontinentalhang zwischen Norwegen und nördlich der Shetlandinseln. Der gesamte südliche Teil des Meeres ist dabei höchstens 50 Meter tief. Die Ausnahme bildet die Norwegische Rinne; an dieser tiefsten Stelle misst die Nordsee 725 Meter.

Wen interessieren jedoch solche, eine EEG-Lösung verhindernden Fakten. Der „Südkurier“ schoss den Vogel ab, indem seine Redaktion die erforderlichen Tiefen in der Nord- und Ostsee einfach mal „schnell ausbaggerte“ und schrieb:
Südkurier 27.01.2016:[1] Strom aus der Betonkugel auf dem Seegrund
Und später irgendwo in 700 Metern Wassertiefe in der Nordsee oder Ostsee mit vielen weiteren Kugeln für ein stabiles Stromnetz sorgen.
Man muss nicht alles Wissen im Kopf haben, aber nicht einmal googeln können und damit eine Redaktion bestücken, zeigt vielleicht den Einfluss der im Ländle durchgeführten Schulreform, auf jeden Fall aber nicht seriöse Information.

Zum Schluss soll noch kurz abgeschätzt werden, was man für Deutschlands Offshore-Windanlagen benötigen würde, sofern die Nordsee zufällig hinter den Offshore-Windparks steil auf 700m Wassertiefe abfallen würde. Deutlich sieht man, dass der Betonlieferant wohl das größte Geschäft machen könnte.

Deutschlands Offshore-Windparks

Im Jahr 2016 installierte Anschlussleistung: 3552 MW
Speichervolumen einer 10.000 t Kugel: 20 MWh (falls die Kugel vorher leer war)
Benötigte Anzahl Speicherkugeln für 1 h Speicherung: 178 Stück
für 24 h Speicherung: 4260 St (42.624.000 t Beton)
für 2 Wochen Speicherung: 60.000 St (600.000.000 t Beton)

Ja nach „Leerstand“ der Kugeln entsprechen multiplizieren. Rechnet man im Mittel mit 50 %, reicht Verdoppeln.

Quellen

[1] Südkurier 27.01.2016: Strom aus der Betonkugel auf dem Seegrund
http://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis-oberschwaben/ueberlingen/Strom-aus-der-Betonkugel-auf-dem-Seegrund;art372495,8475988
[2] INGENIEUR.DE, 26.04. 2016: Betonkugeln im Bodensee sollen Windstrom speichern
http://www.ingenieur.de/Themen/Energiespeicher/Betonkugeln-im-Bodensee-Windstrom-speichern

[3] FRAUNHOFER IWES: StEnSEA – Stored Energy in the Sea
http://www.energiesystemtechnik.iwes.fraunhofer.de/de/projekte/suche/laufende/stensea-storing-energy-at-sea.html

[4] BMWi, 17.10.2016: Pumpspeicherkonzept StEnSEA: Kugelpumpspeicher unter Wasser
http://forschung-energiespeicher.info/projektschau/gesamtliste/projekt-einzelansicht/95/Kugelpumpspeicher_unter_Wasser/




Lässt Frau Merkel ihre Umweltministerin hängen? Barbara Hendricks reitet ein totes Pferd

Es geht um unsere Umweltministerin, Frau Dr. Hendricks, welche vollkommen unbeirrt – genauer, mit absoluter Sturheit – ihrer tiefen Klimaalarmgläubigkeit frönt und nicht im Entferntesten versteht, dass es Menschen gibt, welche dieser Glaubensangst nicht bedingungslos zustimmen.
Auf Klimaretter.Info, kam dazu ein entsprechender Artikel, aus dem die Überschrift entnommen wurde: [2] Merkel lässt Hendricks hängen. Kurz darauf brachte P. Heller aus einem anderen Anlass zum gleichen Thema einen interessanten Essay: [1] Klimaschutz? Hat sich erledigt, aus dem die die zweite Überschrift stammt.

Beide Publikationen nehmen mit ihrem zeitlichen Zusammentreffen symbolisch eine Kollision der offiziellen Klimaschutzpolitik mit der ökonomischen Wirklichkeit vorweg. Während der Artikel auf „Klimaretter“ nach dem Überfliegen ohne Gedächtnishaftung beim üblichen Klima-Propagandamüll verschwindet, bietet der von P. Heller jedoch lesenswerte Gedanken.

Ist CO2-Vermeidung billiger als direktes Handeln

Seit Jahren gilt beim Klimaschutz eine dogmatische “Wahrheit“ welche besagt, dass Handeln viel billiger wäre als nicht handeln, im Klartext: CO2-Vermeidung wäre immer billiger als direkter Schutz in mögliche Auswirkungen. „Belegt“ wurde dies im „Stern-Report“, der trotz enormer Kritiken immer noch als seriös gilt (danach kann man in 50 … 200 Jahren anfallende Kosten heute genau berechnen) und zum Beispiel von Frau Merkel in ihrer Rede zum VII. Petersberger Klimadialog am 5. Juli 2016 als richtungsweisend gelobt wurde.
Was die wenigsten Befürworter dieses Reports beachten ist, dass (neben Anderem) alleine durch Verändern der von Stern angenommenen Diskontierungsrate sein Ergebnis genau so leicht ins Gegenteil gerechnet werden kann: „Klimapolitische Beratung im Grenzbereich von Ethik und Ökonomie“.
Zwischenzeitlich sind ca. 10 Jahre vergangen und über den Umfang der (angeblich) notwendigen CO2-Vermeidung liegen neuere Studien vor. Eine solche wurde gerade von der Umweltbehörde der Vereinten Nationen veröffentlicht und Herr Heller nahm sich diese vor.

Klimaschutz? Hat sich erledigt

TYCHIS EINBLICK, 04.11.2016, Peter Heller (Auszüge, empfohlen wird das verlinkte Original zu lesen):

[1] Klimaschutz? Hat sich erledigt
Barbara Hendricks reitet ein totes Pferd. Schon, als die Bundesumweltministerin im vergangenen Jahr voller Enthusiasmus nach Paris aufbrach, um das im Nachhinein als “historischen Durchbruch” verklärte Klimaabkommen mitzuverhandeln, hätte sie es merken können. Denn keiner ihrer Kabinettskollegen, geschweige denn die Kanzlerin, hat sie begleitet. Auch die Verkündung der Ergebnisse in der Bundespressekonferenz blieb ihr allein überlassen.

… In ihrer neuen, am 3.11. nur wenige Tage vor Marrakesch veröffentlichten Studie, hat die Umweltbehörde der Vereinten Nationen (UNEP – United Nations Environmental Program) daher auf Basis von zehn Szenarien, vier Klimamodellen und eben der 66%-Grenze kalkuliert, wie groß das gesamte noch zur Verfügung stehende weltweite Budget an Kohlendioxid-Emissionen ist, will man die zwei Grad nicht reißen. Es beträgt 553 Gigatonnen. Im Jahr 2015 wurden 36,2 Gigatonnen in die Atmosphäre geblasen. Selbst wenn es gelingt, die Emissionen auf diesem Niveau einzufrieren, verblieben der Menschheit also nur noch fünfzehn Jahre. Danach wäre der Verbrauch fossiler Energierohstoffe auf null zu senken, weltweit und sofort.
Steigen die Emissionen weiter wie in den letzten Jahren an, verkürzt sich die verbleibende Zeitspanne für die vollständige Dekarbonisierung weiter.

Das ist der Hintergrund der Forderung der Grünen, ab 2030 die Neuzulassung von Verbrennungsmotoren bei PKW ab 2030 zu verbieten. Was natürlich bei weitem nicht ausreichen würde. Auch der Bestand müsste stillgelegt werden – und das im gesamten Automobilverkehr, eingeschlossen beispielsweise Busse und Lastkraftwagen. Eisenbahnen, Schiffe und Flugzeuge hätten ohne Diesel oder Kerosin auszukommen. Die Erdgasheizung wäre Geschichte, die Stromproduktion aus Kohle ebenfalls. Stahl, Zement, Keramik, Glas und viele Kunststoffe könnten nicht mehr hergestellt werden. Der gesamte Konsum hätte “klimaneutral” zu erfolgen, ab 2030 müssten alle Menschen Vegetarier werden. Um gemäß der Klimasimulationen zumindest mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% unter 1,5 Grad zu bleiben, dürfte man gar nur noch 217 Gigatonnen Kohlendioxid produzieren. Der vollständige, weltweite Rückfall ins Mittelalter wäre dann bis 2022 zu vollziehen.

Eine solche Politik ist natürlich nicht durchsetzbar, weder global, noch in einzelnen Ländern. … Mit der Einleitung, ja schon mit der ernsthaften Vorbereitung der oben geschilderten Maßnahmen, die übrigens in den ersten Entwürfen des Klimaschutzplans tatsächlich auftauchten, gäbe man den politischen Gegnern weit größere Mobilisierungsoptionen, als durch die konzeptionslose Flüchtlingspolitik. Nur Barbara Hendricks hat das noch nicht verstanden. Deswegen scheitert sie fortwährend.

zum Offenbarungseid
Die Botschaft des aktuellen UNEP-Reports ist klar. Wenn tatsächlich mit einer Erwärmung von zwei Grad im weltweiten Mittel apokalyptische Folgen verbunden sind und wenn die Klimamodelle wirklich stimmen, dann ist die Klimakatastrophe durch keine Macht der Welt mehr aufzuhalten. Also kann man die Klimaschutzpolitik in der gegenwärtigen Form, in der sie sich auf die Reduzierung und Vermeidung von Emissionen konzentriert, auch lassen.
Diese einfache Wahrheit nach Jahrzehnten der Propaganda einzuräumen, wäre aber politisch mindestens ebenso vernichtend, wie eine umfassende Dekarbonisierung. Daher öffnet die UNEP den Regierungen einen Fluchtweg: Wir machen einfach so weiter wie bisher, mit Appellen, Papieren, Verhandlungen und der ein oder anderen eher symbolischen Maßnahme, und verschieben die Lösung auf die nachkommende Generation. Die dann ab 2050 gezwungen sein wird, Kohlendioxid in großem Maßstab wieder aus der Atmosphäre zu entfernen. Mit Technologien und Verfahren, die es noch gar nicht gibt. Nur diese sogenannten “negativen Emissionen” schützen das Pariser Abkommen vor dem Papierkorb.
Der Glaube, auf diese Weise die Steuerzahler zur weiteren Alimentierung der Klimaschutzindustrie motivieren zu können, beweist einmal mehr den Mangel an Respekt, den Regierungen und Verwaltungen den Bürgern entgegenbringen.

Klimaschutz ist entweder nutzlos, weil die Natur doch macht, was sie will, oder er ist gefährlich, weil die Dekarbonisierung die Menschen in Armut und Verwundbarkeit stürzt, oder er ist sinnlos, weil die gesteckten Ziele nicht erreichbar sind. Für letzteres gibt es nun eine offizielle Bestätigung von höchster Stelle.

Quellen

[1] TYCHIS EINBLICK, 04.11.2016, Peter Heller: Klimaschutz? Hat sich erledigt
http://www.tichyseinblick.de/kolumnen/lichtblicke-kolumnen/klimaschutz-hat-sich-erledigt/

[2] Klimaretter.Info, 02.11.2016: Merkel lässt Hendricks hängen
http://www.klimaretter.info/politik/nachricht/22181-merkel-laesst-hendricks-haengen




Ein Vorgeschmack zum Klimaschutzplan 2050: Kaminöfen sind auf Helgoland ab dem Jahr 2016 zu verbieten

Worum ging es?
Pinneberger Tageblatt 3. Oktober 2016: [1] … Die Insel ist an ein Fernwärmenetz angeschlossen. Gut 80 Kaminöfen gibt es aber noch. Die neue Fernwärmesatzung wurde zwar bereits 2014 erlassen. Nach einer Übergangszeit wurde darin die Nutzung der Öfen und Kamine zum „1. Juli 2016 auf der Insel Helgoland verboten“. Das will die Initiative der „Ofen-Freunde“ nicht akzeptieren und hat dagegen das Bürgerbegehren „Private Öfen heben Lebensqualität“ gestartet und 349 Unterschriften gesammelt.

Die Ofen-Befürworter argumentieren, sie wehrten sich nicht gegen den Anschluss- und Benutzerzwang an das öffentliche Fernwärmenetz. Die Öfen würden nicht als primäre Wärmequelle genutzt. Das Verbot werten sie als unrechtmäßigen Eingriff in ihre Lebens- und Wohnqualität. Weil die Gemeindevertretung aber an ihrer Entscheidung von 2014 festhält, kommt es am 6. November zu einem Bürgerentscheid.

Der Beschwerde über einen „Eingriff in ihre Lebens- und Wohnqualität“ setzten die Befürworter des Verbotes entgegen: „Wenn die anderen gewinnen, wird die ganze Insel verlieren.“ Es sei unstrittig, dass jeder Ofen Feinstaub produziere. Die Insel-Ziele wie die CO2-Neutralität und auch der Gesundheits-Tourismus seien in Gefahr. „Die Gesundheit des Menschen ist aber ein höheres Gut als die Behaglichkeit eines Kaminfeuers.“
Bei einem solch drastischen Gefährdungspotential des Lebens, der CO2-Neutralität und (ferner liefen noch) denkbarer touristischer Einbußen (ertragen und wollen Touristen auf einer unwirtlichen, öden Insel wirklich kein behagliches Kaminfeuer?) ist klar, dass kein Argument – schon gar nicht das einer fiktiven „Lebensqualität“, akzeptiert werden kann. Auch, dass die „Belastung“ nicht messbar ist, darf man nicht als Argument betrachten:

Der gelegentliche Betrieb von einigen ordnungsgemäß geprüften Kaminen auf einer windumtosten Insel, auf der an über 200 Tagen pro Jahr Windstärken über 6 Beaufort gemessen werden, erscheint daher kaum geeignet zu einer nennenswerten Feinstaubbelastung zu führen…“, heißt es in einer Stellungnahme der Initiative.

Helgolands Tourismusdirektor Klaus Furtmeier sieht im verantwortungsvollen Umgang mit Öfen keine negativen Auswirkungen für die hochgeschätzte Luftqualität. „Die regelmäßig stattfindenden, stets zwölfmonatigen Luftmessungen auf Helgoland, die unter anderem für den Erhalt des Prädikates ‚Nordseeheilbad‘ vorgeschrieben sind, haben seit vielen Jahren (auch damals wurden Öfen eingesetzt) immer sehr gute Werte ergeben.“

Wie es auch die Volksvertreter sahen, welche das Verbot befürworteten:
… Die Gemeindevertretung argumentiert, Gesundheit gehöre zu den wichtigsten Grundwerten für das Gemeinwohl auf der Insel.

Aber die Inselbewohner wehrten sich – und gewannen (wenn auch sehr knapp):
shz.de, 06. November 2016: [2] Bürgerentscheid: Helgoland entscheidet sich für Kaminöfen

Helgoland hat sich mit in einem Bürgerentscheid für die Nutzung von Kaminöfen auf der Insel entschieden. Die aktuelle Satzung der Gemeinde Helgoland muss geändert und der § 6 Absatz 3 der Fernwärmesatzung abgeschafft werden. Das amtliche Wahlergebnis wird im Laufe des Abends erwartet.

678 Helgoländer gingen an diesem Sonntag in die Wahlbüros auf dem Ober- und dem Unterland. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 51,32 Prozent. 54,25 Prozent (364) der Wähler stimmten mit „Ja“. 45,75 Prozent (307) der Wähler stimmten mit „Nein“. „Helgoland entscheidet sich für ,Gemütlichkeit’“, kommentiert Bürgermeister Jörg Singer.

Und die Moral von der Geschichte? Den Bürgern auf dem Festland bleibt diese Möglichkeit verschlossen. Doch es zeigt, wie Abstimmungen wohl auch in Deutschland ausfallen würden, wenn nicht die Volksvertreter unter Fraktionszwang, sondern die Bürger entscheiden dürften:
EIKE: 15.10.2016: Volksbegehren für eine „Grüne Wirtschaft“ in der Schweiz gescheitert

Quellen

[1] Pinneberger Tageblatt 3. Oktober 2016: Gegen den Feinstaub: Warum die Helgoländer über Kamine streiten
http://www.shz.de/lokales/pinneberger-tageblatt/gegen-den-feinstaub-warum-die-helgolaender-ueber-kamine-streiten-id14992656.html

[2] shz.de, 06. November 2016: Bürgerentscheid: Helgoland entscheidet sich für Kaminöfen
http://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/panorama/buergerentscheid-helgoland-entscheidet-sich-fuer-kaminoefen-id15272181.html