Kann diese Wunderwaffe unser Klima retten?

Bild Künstliche CO2-Bäume. Quelle FOCUS-Artikel[1]

Gäbe es nicht auch den FOCUS, welcher regelmäßig über beides den Bürger investigativ berichtet, würde man dazu vieles nicht erfahren. Und obwohl man sich beim bisherigen Frühsommer-Wetterverlauf eher mehr Klimawandel wünschen würde, seien unregelmäßige FOCUS-Leser über eine solche nicht mehr taufrische, aber zur Klimaangst-Beruhigung bleibend wichtige Meldung an dieser Stelle kurz informiert.

FOCUS (kurzer Auszug): [2] Wahnsinnsprojekt von deutschem Physiker

1000-mal effektiver als Bäume: Kann diese Wunderwaffe unser Klima retten?

Ohne drastische Minderung der Emissionen drohen unserem Planeten gravierende Konsequenzen. Zwar holen Bäume und andere Pflanzen CO2 aus der Luft, doch den gewaltigen Zuwachs können sie nicht kompensieren.

Das sei auch gar nicht nötig, meint der Physikprofessor Klaus Lackner. Denn künftig ließe sich das Treibhausgas mit künstlichen Mitteln aus der Atmosphäre entfernen.

Die künstlichen Bäume

Ein solches Mittel will der deutschstämmige Wissenschaftler zur Verfügung stellen, der das erst kürzlich eingerichtete Center for Negative Carbon Emissions der Arizona State University leitet. In langjähriger Forschungsarbeit entwickelte er ein synthetisches Material, das CO2 absorbiert und auch wieder abgibt.

Bei der APS-Tagung präsentierte er eine aus dem Wunderstoff gefertigte Membran, die das Spurengas über tausendmal effizienter einfangen soll als Bäume. Lackner will daraus künstliche Bäume fertigen, die senkrecht stehenden, riesigen Tennisschlägern gleichen. Sie sind mit Modulen von etwa der Größe einer Matratze bestückt. Nach etwa einer Stunde ist der Membranfilter gesättigt.

Laut Lackners Konzept holt ihn dann ein Roboter aus der Halterung und bringt ihn zu einem Behälter unter dem Fänger. Darin übergießt ihn ein automatisches System in einer Vakuumkammer mit Wasser; alternativ lässt sich auch Wasserdampf hindurch leiten. Dies setzt eine zweite chemische Reaktion in Gang, bei der das CO2 wieder frei wird.

Eine Frage der Kosten

Es sind mindestens 100 Millionen Fänger nötig. Noch ist unklar, ob solche Systeme wie erwartet funktionieren und ob sie auch wirtschaftlich sind. Eine Gruppe von US-Forschern veröffentlichte kürzlich eine Schätzung, derzufolge der Preis pro eingefangener Tonne CO2 zwischen 600 und 1000 Dollar liegen könnte. Lackner dagegen glaubt, dass es auch billiger geht (Anm.: bis zu 30 Dollar / Tonne)

Sie könnten dort aufgestellt werden, wo sie wenig stören – etwa in Wüsten, eventuelle kombiniert mit Windanlagen, oder entlang von Autobahnen, und zwar auf der ganzen Welt. Es wäre ein riesiges Geoengineering-Projekt. Anders als andere Technologien, mit denen manche Forscher die Erde abkühlen wollen, kann es aber sofort gestoppt werden, wenn sich negative Folgen zeigen.

Das sind Lösungen wie man sie liebt

Im Bild kann man sehen, wie geradezu „lustvoll“ und ästhetisch sich diese CO2-Kunstbaum-Giganten in die Landschaft und Wald einfügen. Wenn Wanderer (die ganz kleinen Personen im Bild) dazu noch Shirts und Hosen passend zum Farbton der CO2-Kunstgiganten (wie im Bild dargestellt) tragen, ist die Symbiose perfekt und wieder ein „Erlebnisorte für einen emotionalen Zugang zur Energie- und Klimawende mit ausgewogenem Klang zwischen den Bauwerken und der umgebenden Landschaft“ geschaffen[2].

Geld hat die Welt ja im Überfluss

Ein Projekt, bei dem „ … ist unklar, ob solche Systeme wie erwartet funktionieren und ob sie auch wirtschaftlich sind“ reiht sich nahtlos in das ein, was von Klimaschutz- und EEG-Maßnahmen bekannt ist. Also ist es subventionswürdig, mindestens für umfangreiche vorbereitende Forschungsvorhaben. Und eine grandiose Reißleine hat die Erfindung auch, man kann sie sogar stoppen.

Berlin sollte auf jeden Fall schon einmal das nötige Kleingeld beiseite legen

Nachrechnen der FOCUS-Angaben ergibt als Schätzwerte, dass ein solcher CO2-Baum etwa 400 Tonnen CO2 im Jahr „einfängt“ (fast 40.000.000.000 CO2-Tonnen Welt pa / 100.000.000 CO2-Bäume = ca. 400 T CO2 pa / Baum).

940 Mio. Tonnen CO2 werden jährlich von Deutschland emittiert. Benötigt werden dazu für die CO2-Emission von Deutschland lediglich ca. 2.350.000 St. (940.000.000 Tonnen CO2 pa / 400 Tonnen pro Baum pa = 2.350.000 St.), also reine Peanuts. Diese können auf den vielen Flächen stehen, wo sie „nicht stören“. Benötigt wird lediglich ein Wasseranschluss, ein Roboter, also Stromanschluss, noch etwas Infrastruktur und eine Zufahrtsstraße, um das „eingefangene“ CO2 abzutransportieren sowie zentrale CO2-Großverwertungs-Anlagen. Das gibt es selbstverständlich überall, bzw. lässt sich weltweit leicht errichten, vor allem auch in den Wüsten.

Somit kostet das Einfangen des deutschen CO2 abhängig vom endgültigem CO2-Baum-Preisniveau für die 2.350.000 CO2-Bäume zwischen 564 Milliarden bis gerade einmal 28 Milliarden Dollar im Jahr – eine vom EEG bekannte, typische WIN-WIN-Situation, wenn man die vielen dadurch zu schaffenden Arbeitsplätze mit einrechnet.

Bereits 2009 wurde diese Erfindung propagiert[3][4]. Damals war sie noch erheblich billiger zu haben und weit effektiver (gegenüber den neueren Angaben im FOCUS). Die „Rettungsinflation“ ist also gewaltig. Man muss demnach schnell zugreifen, wenn sie sich noch rechnen soll, auch wenn sich das mit dem Prototypen in der Zwischenzeit anscheinend noch nicht gelöst hat, womit kleinere Restrisiken verbleiben.

Einen Nutzen hat diese Erfindungs-Idee auf jeden Fall

Man erkennt die Genialität des CO2-Zertifikatehandels und lernt diese auch als Klimaskeptiker zu schätzen. Dieser ist getestet, funktioniert reibungslos und schaufelt das Geld ohne den Umweg über monströse Technik direkt in die Taschen der Protagonisten . Vor allem ist er viel billiger (aktuell ca. 5 EUR / Tonne) und mit nur einem Federstrich noch viel leichter stoppbar ohne dass danach massenhaft Technikruinen entsorgt werden müssen.

Die Altvorderen wussten schon, warum sie parallel zum recht mühseligen und Nutzflächen besetzenden Kirchenbau alternativ den Ablass als Zertifikatehandel für Zukunfts-Rettungsmaßnahmen erfanden.

Quellen

[1] FOCUS: Wahnsinnsprojekt von deutschem Physiker1000-mal effektiver als Bäume: Kann diese Wunderwaffe unser Klima retten?

http://www.focus.de/wissen/weltraum/odenwalds_universum/so-retten-wir-unseren-planeten-co2-faenger-so-funktioniert-die-klimaschuetzende-wunderwaffe_id_4698011.html

[2] EIKE 21.06.2016: Die Akzeptanz von Windstrom steigt, wenn der grüne Strom schon bei der Entstehung zur Landschaft passend eingefärbt wird

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-akzeptanz-von-windstrom-steigt-wenn-der-gruene-strom-schon-bei-der-entstehung-zur-landschaft-passend-eingefaerbt-wird/

[3] GREENBUSINESBLOGm unternehmerische Ideen für eine bessere Welt, 10.2009: Künstliche Bäume – die ultimative Lösung des Klimawandels?

http://greenbusinessblog.natur.de/?p=364

[4] Deutschlandfunk 01.09.2009: Künstliche Bäume als Klimaretter, Forscher wollen das globale Thermostat zurück drehen

http://www.deutschlandfunk.de/kuenstliche-baeume-als-klimaretter.676.de.html?dram:article_id=26722




EON verliert Schadensersatzprozess wg. erzwungener Abschaltung seiner KKW. Gericht: EON blieb zu lange untätig!

Bild rechts: E.ON CEO Johannes Teyssen. Quelle: E.ON Homepage

Bild 2 E.ON „Nachhaltigkeitsbekenntnis“, Quelle: E.ON Homepage

Nun hat ein CEO mindestens auch ein bisschen Verantwortung für das Vermögen seines Konzerns und deshalb blieb es Herrn Teyssen nicht erspart, notgedrungen für eine Verlustreduzierung zu kämpfen, was er mit markigen Sprüchen ankündigte "Abschaltung alter AKW ist Enteignung". Aber auch da bewies der CEO, dass ihm außer Sprüchen nichts gelingt. Das Gericht stellte nämlich nun etwas fest, was geradezu aus der Feder eines E.ON-Kritikers stammen könnte:

Ein Konzern, der obwohl er im Recht ist sich nicht wehrt und dadurch die Einspruchsfristen versäumt, kann den Verlust nicht irgendwann wie es ihm gerade passt einklagen.

BSZ 04.07.2016: [1] Millionenklage abgewiesen

Der Energieriese Eon hat trotz der Zwangspause zweier Atommeiler nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima keinen Anspruch auf Schadenersatz. Das Landgericht Hannover wies am Montag (Anm.: 04.07.2016) eine Klage über rund 380 Millionen Euro ab. Zur Begründung hieß es, dass der Energiekonzern gegen den damaligen Verwaltungsakt vor ein Verwaltungsgericht hätte ziehen müssen. Da diese Anfechtung ausblieb, sah sich das Landgericht nicht veranlasst, über Schadenersatzfragen inhaltlich zu entscheiden. Denn eine Schadenersatzpflicht entfalle, "wenn der Verletzte vorsätzlich oder fahrlässig unterlassen hat, den Schaden durch Gebrauch eines Rechtsmittels abzuwenden".

Eon habe damals nicht das Naheliegende versucht, nämlich vor das Verwaltungsgericht zu ziehen, und dürfe sich daher über die Folgen im Nachhinein auch nicht beschweren.

Das Gericht sagte im Urteil zudem deutlich, dass die Bundesregierung die Kernkraftwerks-Abschaltungen widerrechtlich anordnete und eine Widerspruchsklage sehr wohl Erfolgsaussichten und eventuell aufschiebende Wirkung gehabt hätte. Und es sagte, dass E.ON keine Zivilcourage hatte um seine berechtigten Standpunkte durchzusetzen.

[1] Die Kammer argumentiert, dass Eon die aufschiebende Wirkung mit dem Gang zum Verwaltungsgericht durchaus zumutbar gewesen sei: "Für die betroffenen Kernkraftwerke lagen Betriebsgenehmigungen vor." Erst kurz vor der Fukushima-Katastrophe sei eine Laufzeitverlängerung für die Kernkraftwerke beschlossen worden. "Die Klägerin trägt zudem selbst vor, die Situation der deutschen Kernkraftwerke sei mit der in Japan nicht vergleichbar." Die Kammer ließ daher auch das Argument nicht gelten, dass der öffentliche Druck damals zu groß gewesen sei, um ein Weiterlaufen der Meiler durchzuziehen. Die Kernenergie sei in Deutschland schon immer umstritten, was Eon auch gewusst habe.

Interessant sind natürlich auch die Kommentare der Parteien. Hier sei aber nur der der in Bayern dafür zuständigen Umwelt-Ministerin Scharf erwähnt, welche wie so oft (rein persönliche Meinung des Autors) alleine Wissen über Parteiprogramme, aber nicht über die Themen aus ihrem Zuständigkeitsbereich zeigt. Was im Urteil steht, hat sie – wie man aus ihrer Kommentierung erkennen kann – gar nicht erst gelesen.

Denn die Richter haben das Gegenteil ihres Kommentars argumentiert. Die Ablehnung einer (vom Gericht explizit als berechtigt anerkannten Klage) wegen Fristversäumnis ist niemals eine richterliche Bestätigung eines „Atomausstieg-Konsens’“ wie sie erklärt.

[1] Die bayerische Staatsregierung hat die Abweisung einer Schadensersatzklage begrüßt. Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) sagte, sie sehe die die Entscheidung als Bestätigung des gesamtgesellschaftlichen Konsens‘ über den Atomausstieg. "Am Atomausstieg wird nicht gerüttelt – spätestens 2022 geht der letzte Reaktor vom Netz." Der Rückbau der Kernkraftwerke sei nun eine der größten umweltpolitischen Aufgaben. "Der Schutz der Bevölkerung hat oberste Priorität – sowohl beim Betrieb der Kernkraftwerke als auch beim Rückbau. Es gibt bis zum letzten Tag keinen Sicherheitsrabatt." (dpa)

Im Blog „Zettels Raum“ ist dieser Minister(innen)-Kommentar detailliert und umfassend rezensiert.

Die Atomverschwörung (3): Gesamtgesellschaftlicher Konsens

Auf Im Gegensatz zu den Linkspopulisten Natascha Kohnen (SPD) und Ludwig Hartmann (Grüne), die in der E.on-Klage in gewohnter Manier lediglich einen Versuch sehen, die Steuerzahler zu melken, gab sich die Umweltministerin Scharf deutlich staatstragender: Nicht um den schnöden Mammon ging es ihr, sondern um den Schutz der Bevölkerung und den gesamtgesellschaftlichen Konsens. 
Leider hat die Ministerin nicht etwa die erfreuliche Idee, die Bevölkerung VOR dem Konsens zu schützen, sondern etwas anderes, und das ist bedenklich: Nimmt man die Ministerin beim Wort, so ist die Aufgabe eines Gerichtes nicht etwa, die Rechtmäßigkeit eines Anspruches zu bestätigen (oder eben nicht), sondern politische Vorstellungen gegen widersprüchliche Interessen durchzusetzen. Da das aber nicht so schön klingt, wird mit dem "gesamtgesellschaftlichen Konsens" argumentiert. Will man der Ministerin am Zeug flicken, so hat das ganz schalen Beigeschmack in Richtung "gesundes Rechtsempfinden". Weiterlesen auf
Zettels Raum

Bild 3 E.ON Aktienkursverlauf. Quelle: godmode

Quellen

[1] BSZ 04.07.2016: Millionenklage abgewiesen

http://www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/politik/detailansicht-politik/artikel/millionenklage-abgewiesen.html

[2] e.on: Homepage

https://www.eon.com/en.html




Das Unwetter bei Simbach am Inn – Ein Nachtrag zur Debatte im Bayerischen Landtag

Bild rechts: Aufgrund des gebrochenen Damms durch Simbach fließende Hochwasser-Sturzflut. Quelle Startbild BR-Video

Nachdem der Autor über die Flut von Simbach bereits einen Artikel auf EIKE publiziert hat: „An den Unwettern ist der Mensch eher nicht schuld – aber ganz sicher an deren Folgen“[2] war dies Anlass nachzusehen, was die Verantwortlichen darauf hin für Schlüsse ziehen und welche Maßnahmen eingeleitet werden und auch, ob sich die damaligen Aussagenals richtig erwiesen haben.

Eine Info zuerst: Die Darstellungen und Aussagen im damaligen Bericht trafen haargenau zu.

Die Info danach: es ist ein schlimmes Lehrbeispiel für die Unfähigkeit unserer Parteien, Fakten wissen zu wollen und von Wissenschaftlern die dabei mithelfen.

Die Fakten zum Hochwasser in Simbach

Es hat sich bestätigt (was der Autor damals recherchierte und gegen die Aussagen der damaligen „offiziellen“ Berichterstattung kombinierte[2]), dass ein Dammbruch die Ursache der Flut war. Es hat sich auch bestätigt, dass das extrem viel mitgeschwemmte Holz (bis zur Baumstammgröße) welches zu zusätzlichen Verstopfungen im Bachlauf und großer Zerstörung führte, nicht wie in einem Medium angegeben “aus dem Wald“, sondern vom Holzlager einer Sägerei stammte.

Einige Medien berichteten inzwischen mit etwas Zeitversatz über diese Ursachen:

SZ [4]: Die Ursache der tödlichen Flutkatastrophe in Simbach am Inn war offenbar ein verstopftes Rohr. Weil eine Unterführung des Simbachs durch Bäume und Sträucher verstopft war, hatte sich vor einem Straßendamm im Norden der Stadt ein gigantischer Stausee gebildet. Als dieser Damm brach, ergoss sich am Nachmittag des 1. Juni eine riesige Flutwelle über die Stadt. Fünf Menschen starben. Weite Teile der Altstadt wurden zerstört.

Der Schwall riss innerhalb kürzester Zeit das gelagerte Holz eines Sägewerks mit, das gleich hinter dem geborstenen Straßendamm liegt. Das Holz türmte sich dann in der Stadt.

SZ [5] Wer neue Katastrophen verhindern will, muss die alten analysieren. Damit haben die Simbacher nun begonnen. Das Verhängnis hat seinen Ursprung in den frühen Siebzigerjahren. Damals wurde im Simbacher Stadtnorden das Schulzentrum errichtet und mit ihm der Straßendamm für eine Verbindungsstraße zur Stadt – mit dem Rohr für den Bach darunter.

Dass dieses Rohr und der Wall darüber 40 Jahre nach dem Bau der ganzen Altstadt zum Verhängnis würden, das konnte niemand kalkulieren.

Stadtrat Winkler und die zwei Rentner sind sich einig: Hätte sich diese eine Röhre nicht verstopft und den Stau und den eklatanten Druck auf den Straßendamm verursacht, wäre dieses Hochwasser glimpflicher verlaufen: "Klar war es ein Jahrtausendhochwasser, das mindestens genauso viel Schaden angerichtet hätte wie Überschwemmungen im vergangenen Jahrhundert", sagt einer der Rentner

Bild 2 [5] Originaltext: An dieser Stelle brach im Norden der Stadt der Damm, über den die Schulstraße führt. Das 30 Meter lange Stahlrohr wurde von den Fluten des Simbachs mitgerissen. (Foto: privat). Ergänzung durch den Autor: Noch sichtbar ist das Geäst, welches das Durchlaufrohr des „Dammes“ verstopfte

Erinnerung: Eine Diplomarbeit von 2007 bewertete bereits die latente Gefahr durch Ignoranz des Hochwasserschutzes am Oberlauf des Simbach:

[2]… Beim Simbach kann man davon ausgehen, dass Laufverkürzungen auf Grund von Begradigungen im Umfang von bis zu 50% vorliegen. Die ursprüngliche Länge betrug 13-15 km, wobei es heute nur noch etwa 10 km sind. Als absolutes Hauptproblem ist die Beeinträchtigung durch Begradigung des Flusslaufes zu sehen. Diese zog eine Eintiefung des Gewässerbettes nach sich und damit sind natürliche Ausuferungen kaum noch möglich. Es besteht kaum noch Raum für eine Retention der Hochwasserwelle und die Uferstreifen- und Rückhaltefunktion ist gestört, bzw. nicht vorhanden. Dazu kommt der fehlende oder untypische Uferbewuchs.

… Durch Sohl- und Uferverbau wird dem Gewässer sein Verlagerungspotential, seine Breiten- und Tiefenvariabilität sowie seine Strukturausstattung genommen …

Die Darstellung der Unwetter-Ursache durch Medien und einen Fachmann

Die Medien wissen bei Naturereignissen immer genau eine Ursache, an der es keinen Zweifel geben kann – es ist ausschließlich der Klimawandel. Und ein Professor der es bestätigt, findet sich immer.

DIE WELT[6]:

Zwei Wochen nach der Flutkatastrophe von Niederbayern verheißt die erste vorsichtige wissenschaftliche Bewertung nichts Gutes für die Zukunft: Eine vergleichbare Wetterlage wie Ende Mai und Anfang Juni hat es nach Einschätzung eines Experten noch nie gegeben – und technische Schutzmaßnahmen gegen so genannte tausendjährige Hochwasser gebe es in keinem Staat der Welt. Das sagte Martin Grambow am Donnerstag im Landtag, er ist Leiter der bayerischen Wasserwirtschaft und Professor an der Technischen Universität München.

"Phänomen neuer Ausprägung"

Tausendjähriges Hochwasser – im Fachjargon als "HQ 1000" bekannt – bedeutet, dass ein Gewässer auf einen Rekordpegel anschwillt, der im statistischen Schnitt nur alle tausend Jahre einmal erreicht wird.

SZ [5]: Niederschlagsmengen wie am Mittwoch vergangener Woche im Landkreis Rottal-Inn, etwa 110 Liter pro Quadratmeter über sechs Stunden, hatte bis dato kein Ingenieur für möglich gehalten.

Bayerischer Rundfunk 07.06.2016: Tödliches Wasser Was tun gegen Sturzfluten und Schlammlawinen?

Der Klimawandel ist schuld. Diese Aussage hört man in den vergangenen Tagen häufig. Eines ist klar: Das Tief "Elvira" brachte die Wassermassen vom Mittelmeerraum über die Alpen nach Süddeutschland, die sich dann in heftigen Unwettern mit Niederschlägen von 60 Litern und mehr pro Quadratmeter abregneten. Ein Extremereignis, das sich laut Prognose der Experten in Zukunft häufen wird.

Fakten-Information der Unwetter-Ursache

Warum es zu dieser schlimmen Überschwemmung kam, ist bereits am Anfang, in [2] und der SZ dargestellt:

Es war fast ausschließlich ein eklatantes Versagen der zuständigen Behörden. Dies betrifft sowohl den baulichen (nicht erfolgten) Hochwasserschutz bzw. dessen eklatante Mängel, die (nicht erfolgten) Vorwarnungen des Wetterdienstes und nicht erfolgtes, vorbeugendes Krisenmanagement. Warum man sich trotz solch erdrückender Fakten nicht besser vorbereitete, wir wohl ein Geheimnis der Rathauspartei bleiben.

Vielleicht war auch einfach kein Personal und Geld übrig, denn man musste ja gegen das CO2 kämpfen. Und nur dafür bekommt man auch so öffentlichkeits-wirksame Preise wie den Climate-Star vom europäischen Städtenetzwerk „Klima-Bündnis“.

Nur bleibt die Frage: War das Unwetter selbst wirklich ein „Jahrtausendereignis“, gegen das man sich nicht vorbereiten konnte? Der Autor behauptet: Es war ein in dieser Gegend relativ normales Starkregenereignis, wie es mindestens alle 10 Jahre, wenn nicht noch deutlich häufiger auftritt. Und das lässt sich ganz einfach mit den Aufzeichnungen der Wetterstation Simbach belegen.

In „An den Unwettern ist der Mensch eher nicht schuld – aber ganz sicher an deren Folgen“[2] wurde detailliert gezeigt, dass die Stadt Simbach in der Stadtgeschichte regelmäßig von schlimmen Hochwassern wahlweise vom Inn, dem Simbach und beiden gleichzeitig heimgesucht wurde. Dazu nochmals ein Auszug aus der Stadtchronik:

[2]… Wieder nur 18 Jahre später kam die nächste Flutkatastrophe auf den Ort zu. Diesmal war der Simbach der Auslöser, der im Juli 1938 nach einem Gewitterregen derart anschwoll, dass er aus seinem Bett heraustrat und weite Teile Simbachs überschwemmte.

Und noch einmal nur 16 Jahre später, im Juli 1954, wurde Simbach von der nächsten Flutkatastrophe heimgesucht; diesmal aus einer Kombination von Simbach- und Inn-Hochwasser. Nach wochenlangem Regen trat zunächst am 8. Juli der Simbach über die Ufer und überschwemmte kurzzeitig von der Bach- über die Inn- und Gartenstraße den gesamten Ortskern. Das Wasser floss schnell wieder ab, doch nun wurde die Lage am Inn immer brenzliger. Am 9. Juli wurde dort die Hochwassermarke von 1899 überschritten. Immerhin gab es nun einen funktionstüchtigen Damm, doch auch dieser drohte jetzt, dem Wasser nicht mehr standhalten zu können.

Wie unberechenbar die Simbacher Gewässer bleiben, zeigt auch eine Einschätzung von Rudolf Vierlinger zur Hochwassergefahr durch den Simbach. Nach den Erfahrungen von 1954 wurde auch dieser aufwändig ausgebaut, um zu verhindern, dass er noch einmal über die Ufer tritt. Über die Baumaßnahmen, die 1958 abgeschlossen wurden, schreibt Vierlinger 1986: Was Jahrhunderte hindurch von vielen Generationen sehnlichst erwünscht wurde, ging endlich in Erfüllung. Die Bewohner der Stadt Simbach haben nun von dieser Seite her keine Gefahr mehr zu befürchten.

Doch nur fünf Jahre, nachdem diese Zeilen geschrieben wurden, zeigte der Simbach, dass er noch immer unberechenbar war. Nach heftigen Regenfällen schwoll er binnen kürzester Zeit so stark an, dass er am Abend des 31. Juli 1991 auch sein nun ausgebautes Bett verließ und sich als Wasserwalze durch die Straßen von Simbach schob. Wieder wurden weite Teile der Stadt überschwemmt, von den direkt am Bach gelegenen Straßen, über die Inn- bis weit hinein in die Gartenstraße.

Das bisher letzte Kapitel dieser ereignisreichen Hochwassergeschichte fand nun also im Juni 2013 statt. Doch wenn man in die Vergangenheit zurückblickt, liegt die Vermutung nahe, dass es keine hundert Jahre dauern wird, bis das nächste Jahrhundert-Hochwasser Simbach erreicht.

Es ist also unmöglich. dass niemand der Verantwortlichen von dem latenten Problem wusste. Da die letzten in den Jahren 2013 und 2007 geschahen, muss es auch vielen noch in den Knochen gesteckt haben:

Der Tagesspiegel 02.01.2008: Rekordjahr 2007

[7] Der meiste Regen an einem Tag fiel am 10. Juni in Simbach am Inn, wo bei einem starken Gewitter 109 Liter pro Quadratmeter niedergingen.

Blogeintrag auf der BR-Homepage vom Freitag, 03.Juni

ich muß Lotti hier uneingeschränkt recht geben!
ich lebe seit mehr als 50 Jahren in Simbach. Ich weiß noch wie es hier Stück für Stück mehr und mehr zugebaut wurde. Bis zum letzten cm wird an die Bäche rangeackert. An jeden Hang werden Häuser gebaut und Bäume abgeholzt. So rutscht bei jedem Starkregen, und da müssen es nicht unbedingt 150l sein, immer mehr Dreck in die Bäche. Die Bäche werden immer mehr in kleine Bachbetten mit "Durchlässen" gezwängt.
Wasser sucht sich seine Bahn.
Ich habe in den letzten 30 Jahren dreimal erlebt das der Simbach die Dämme überflutet hat, aber so wie dieses mal war es noch nie. Noch nie wurde so viel Holz und Unrat mitgeführt und hat letztendlich alles platt gewalzt.

Die Daten der Wetterstation Simbach

Inzwischen liegen die Daten des Deutschen Wetterdienstes vor und die in [2] gezeigte Darstellung der Niederschläge von Simbach lässt sich um das aktuelle Ereignis ergänzen. Und das sieht wie folgt aus:

Bild 3 Simbach am Inn Zeitraum 01.01.1981 – 20.06.2016 Tagesauflösung von Niederschlag mm (blau) und Tagestemperatur °C (braun). Grafik der DWD Daten, ergänzt um die aktuellen DWD Daten aus der WESTE-Datenbank

Anhand dieser gemessenen Daten der Wetterstation Simbach lässt sich eindeutig feststellen:

– Das Unwetterereignis war eher „klein“ als groß

– Eine vergleichbare Tages-Regenmenge trat in Simbach zwischen 1981 und 2016 ca. 8 Mal auf, also im Mittel alle 4,4 Jahre!!

– Es gab in der jüngeren Vergangenheit (seit 1991) schon 4 Mal, also ganz grob alle 7 Jahre erheblich höhere Regenmengen

– Die obere Tagestemperatur-Grenze in Simbach ist seit 1981 nicht gestiegen

– Die schlimmen Regenfälle erfolgen keinesfalls immer mit den höchsten Temperaturwerten (nur 1991 traf dies genau zu)

Daten Deutschland

Wenn es Klimawandel-bedingt wäre, müsste es in Deutschland anhand der Wetterdaten sichtbar sein. Doch weder der Mai, noch der Juni zeigen Auffälligkeiten. Noch „schlimmer“ ist, dass der für dieses Unwetter wichtige Mai kälter wird und damit alle Erklärungstheorien über den Haufen wirft (Bilder 6 und 7).

Bild 4 Niederschlagsmengen Mai Deutschland von 1881 bis 2011 [12]

Bild 5 Niederschlagsmengen Juni Deutschland von 1881 bis 2011 [12]

Bild 6 Die zehn wärmsten Mai-Monate in Deutschland von 1881 bis 2011 [12]. Daten um Werte von Herrn Kowatsch ergänzt

Obwohl der Mai damit seit über 150 Jahren messbarerheblich kälter wird, gelingt es Medien, daraus eine Erwärmung zu dichten:

Wetter Mai 2016

Die Durchschnittstemperatur im Mai 2016 lag mit 13,6 Grad in etwa um +1,5 Grad über dem langjährigen Mittelwert von 1961-1990 und gegenüber der Referenzperiode von 1981-2010 betrug die Abweichung noch +0,6 Grad. Anders formuliert ist der Mai 2016 zu warm ausgefallen.

Das in Bild 6 gezeigte wurde auf EIKE im Detail ebenfalls belegt: Der Mai wird kälter anstatt wärmer:

EIKE Stefan Kämpfe, Josef Kowatsch: Der Wonnemonat Mai: Wo ist die Erwärmung?[13] und für den Juni [15]

Bild 7 [13] Originaltext: Grafik 1: Über die letzten 100 Jahre zeigt der Monat Mai eine deutliche Kältedelle in der Mitte des letzten Jahrhunderts, erst ab 1965 stiegen die Temperaturen wieder bis zu einem weiteren Wendepunkt um das Jahr 2000. Aber wo stehen wir 2016?

Und auch die weltweiten Niederschlagswerte zeigen keinen Klimawandel-Einfluss:

kaltesonne 1. Juli 2016: Universität Leipzig: Klimawandel hat sich bisher noch nicht auf den Durchschnittswert der globalen Niederschlagsmenge ausgewirkt

Anm.: In [2] sind noch weitere Daten gezeigt.

Ergebnis der Datensichtung

– Da der Mai langfristig kälter wird, kann er nicht an einer Verstärkung von Regenereignissen durch „Feuchteverstärkung“ schuld sein.

– Die Messdaten von Simbach und Deutschland zeigen, dass die Starkregenereignisse im Mai und Juni eher ab- als zunehmen.

– Die Starkregen erfolgen bei Simbach auch bei niedrigeren Temperaturwerten und nicht nur bei oder zum Ende einer Hitzewelle.

– Sehr starke Niederschlagsstreuungen hat es in der Vergangenheit schon immer gegeben.

– Die stadthistorischen Hochwasserdaten belegen die konstante Regelmäßigkeit von Starkregen und Überschwemmungen auch durch den Simbach.

Fazit

– Ein Zusammenhang mit Temperaturerhöhung durch einem AGW-Klimawandel kann nicht vorliegen – kein Indiz deutet darauf hin:

Weder nimmt die Maitemperatur als Feuchte-Verstärker zu, noch nehmen die gemessenen Mai-Niederschläge zu.

Folgerung: Mit extremem Geldaufwand durch Temperatur-Verringerung (sofern dies gelänge) solche Ereignisse reduzieren zu wollen, ist buchstäblich zum Fenster hinaus geworfenes Geld der Bürger.

Nachdem eine einfache, durchbrochene Queraufschüttung im Bachverlauf vor Simbach geschätzte Schäden von 1 Milliarde EUR verursacht hat, sollte eigentlich für jeden erkennbar sein, wie sich Schäden wirkungsvoll, einfach und billig verhindern lassen und dass der AGW-Ideologiewahnsinn mit seiner CO2-Vermeidungshysterie ausschließlich den weltweiten Zertifikatehändlern und beteiligten Institutionen Nutzen bringt.

FOCUS[3]: Nach neuen Schätzung des zuständigen Landratsamtes hat die Flutwelle einen Schaden von mehr als einer Milliarde Euro verursacht. 5000 Haushalte sind betroffen, 500 Häuser schwer beschädigt, zweihundert Brücken zerstört, ganze Straßenzüge komplett weggespült, Hunderte Fahrzeuge haben Totalschaden erlitten und viele Wirtschaftsbetriebe sind in ihrer Existenz bedroht.

Welche Lehren ziehen unsere politisch Verantwortlichen daraus

Die bayerische Landtagsdebatte – Ursachenfindung

Liest man die Informationen zur Landtagsdebatte über das Ereignis, kommt man aus dem Stauen nicht mehr heraus. Was da besprochen wurde, war ein simuliertes Modell-Simbach. Das reale Simbach hat überhaupt niemanden interessiert. Es diente lediglich als Staffage zur Verkündung der allbekannten Parteidoktrin – und das war der unerbittliche, ideologisch begründete CO2- K(r)ampf gegen den fiktiven Klimawandel.

Onetz: [9] Grüne und SPD: Staatsregierung unternimmt zu wenig gegen Klimawandel

… Grüne und SPD warfen der Staatsregierung am Donnerstag vor, zu wenig gegen den Klimawandel als Ursache derartiger Wetterextreme zu unternehmen. Die CSU-Staatsregierung wies vor allem Vorwürfe der Grünen scharf zurück. Den Streit um den Windkraft-Ausbau mit der Flutkatastrophe in Verbindung zu bringen, sei "herzlos und vollkommen unangebracht", sagte Umweltministerin Ulrike Scharf.

Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann hatte der CSU vorgeworfen, den Ausbau der Windkraft abzuwürgen und den Bau neuer Stromtrassen zu blockieren: "Was Sie machen, ist ein Klimaverbrechen, kein Klimaschutz", kritisierte er.

… der CSU-Abgeordnete Martin Huber. Scharf warnte davor, zu suggerieren, man könne alle Gewässer gegen derartiges Hochwasser sichern. "Eine tausendjährige Sturzflut wie in Simbach ist nicht beherrschbar." Für kommunale Gewässer soll es neue Hochwassergefahr- und Hochwasserrisiko-Karten geben.

Anm. des Autors: Wie in [2] gezeigt, gibt es diese Hochwasserkarten längst und sie weisen diese Gebiete bereits als hochwassergefährdet aus.

Bayerischer Landtag 9. Juni 2016: [10] Hochwasserkatastrophe: Landtag debattiert über politische Konsequenzen

Umweltministerin Scharf: Die erlebte Sturzflut zeige die gravierenden Folgen des Klimawandels, der 2013 mit dem verheerenden Hochwasser und 2015 mit Trockenheit aufgetreten sei und sich nun mit einer „Mega-Regenzelle“ niederschlage. „Deswegen ist Klimapolitik Existenzpolitik“, erklärte die Staatsministerin.

Ludwig Hartmann, Fraktionsvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, nannte die Überhitzung des Erdklimas ebenfalls als Ursache für die immer häufigeren, sintflutartigen Regenfälle und Überschwemmungen. Er kritisierte die Mitglieder der Großen Koalition in Berlin, die nicht bereit seien, politische Lehren aus den Folgen der Klima-Überhitzung zu ziehen. Statt dafür zu sorgen, dass weniger Klima-Gifte in die Atmosphäre gelangten, würden sie als „Schutzheilige der Braunkohle“ die erneuerbaren Energien ausbremsen und beim fortschreitenden Flächenfraß tatenlos zuzusehen

Frau Scharf: Für den nur 20 Zentimeter breiten Simbach wären dafür meterhohe Deiche notwendig gewesen. „Die Grünen wären die Ersten gewesen, die dagegen demonstriert hätten“, sagte Scharf. 

DIE WELT:

[6] Eine vergleichbare Wetterlage wie Ende Mai und Anfang Juni hat es nach Einschätzung eines Experten noch nie gegeben – und technische Schutzmaßnahmen gegen so genannte tausendjährige Hochwasser gebe es in keinem Staat der Welt. Das sagte Martin Grambow am Donnerstag im Landtag, er ist Leiter der bayerischen Wasserwirtschaft und Professor an der Technischen Universität München.

Bayerischer Landtag:

[11] Der Bericht der Staatsregierung über die Katastrophe von Simbach war gleichermaßen ausführlich, fachspezifisch und mit Superlativen gespickt: Prof. Grambow spricht von Megazellen, Extremhochwasser, nie gekannter Größe, Zerstörung, Überlastung und er sagt zugleich: „Unsere Befürchtung ist, dass solche Ereignisse in Zukunft wesentlich häufiger auftreten werden.“ „Handelt es sich denn dabei um ein Klima- oder ein Wetterphänomen?“ fragt Hans Ritt (CSU). Das sei unter Experten umstritten, sagt Grambow – wobei die Allermeisten der Ansicht seien, man habe es hier mit den Boten des Klimawandels zu tun. „Wenn es den Klimawandel gibt, dann schaut er genauso aus.“ Also Starkregen, Sturzfluten, Überschwemmungen, milliardenschwere Schäden und schlimmstenfalls Tote – darauf werden wir uns einstellen müssen.

Das Hochwasserereignis, das die Simbacher Megazelle hervorgerufen hat, war ein etwa tausendjährliches Ereignis – also ein Ereignis, das statistisch gesehen alle Eintausend Jahre einmal auftritt. Darauf sind Hochwasserschutzanlagen aber gar nicht ausgelegt. Hochwasserschutzanlagen, wie Deiche und Mauern – die es auch in Simbach gab – müssen lediglich auf ein hundertjährliches Ereignis ausgelegt sein. Es sei aber auch nicht das Ziel des Umweltministeriums, das tausendjährliche Ereignis zum Normalfall zu erklären, so Grambow.

Die bayerische Landtagsdebatte – Problembehebungen

Natürlich wurde auch über direkte Maßnahmen gesprochen.

Nach der Schilderung des Experten muss sich Bayern aktuell im technischen Zustand eines 3. Welt-Entwicklungslandes befinden, was im Hochtechnologieland Deutschland bisher nur nicht bemerkt wurde. Gerade so, als hätte es Starkregen und Hochwasser bisher noch nie gegeben und wären erst durch einen sogenannten Klimawandel ganz plötzlich hereingebrochen.

Weder Wetter vorhersagen noch mit den überall vorhandenen Sirenen warnen konnte man bisher (aber Autos fahren bald hochintelligent ohne Fahrer)! Und nun kommt man sogar auf die Idee, das Brücken und Durchlässe eine Rolle spielen. Allerdings muss man erst die Normen überarbeiten, um dies offiziell erkennen zu dürfen. Dass nicht noch mit einer EU-Richtlinie argumentiert wurde, welche nicht ausreichend präzise und unmissverständlich genau forderte, von Fachpersonen Ausbildung, Wissen und Denken zu verlangen, verblüfft. Man ist sogar schon so weit gekommen, wenigstens zu überlegen, ob man mit den vorhandenen Sirenen auch warnen könnte.

Man meint, einen VW-Vorstand reden zu hören: Vorher war alles möglich, doch leider stellte sich hinterher heraus, dass alles Täuschung war, was aber wirklich niemand der Verantwortlichen auch nur im Entferntesten ahnen konnte.

In den USA hat man damit einen Richter „vor den Kopf gestoßen“, im mit viel klügeren Politikern gesegneten Deutschland passiert so etwas nicht, hier meldet man dazu: „ … alle Fragen der Ausschussmitglieder zu deren Zufriedenheit beantworten“ [11].

Bayerischer Landtag 16. Juni 2016 (Hervorhebungen durch den Autor)

[11] Bisher war beispielsweise eine Vorhersage für Starkregenereignisse nicht möglich. Das Ministerium prüft nun mit dem Deutschen Wetterdienst, ob man solche Vorhersagen ermöglichen kann. Außerdem in der Überlegung: Eine Warnung der Bevölkerung mit Sirenen bei bevorstehenden Sturzfluten und schnell ansteigenden Pegelständen. Damit aber nicht genug: Grambow spricht auch von einer Fortschreibung der technischen Normen für Hochwasserschutzanlagen, von einer Überprüfung der Bemessungsgrundlagen für ein tausendjähriges Hochwasser, von einer Überprüfung des Kanalnetzes und von einer besseren Berücksichtigung der Brücken und Durchlässe in den Hochwasserrisikokarten. Hochwasserrisikokarten wurden in den letzten Jahren für ganz Bayern erstellt. Hier ist dargestellt, welche Flächen im Falle eines Hochwassers überschwemmt werden und welche Gebäude und Infrastruktur betroffen ist. Brücken und Durchlässe spielen im Zusammenhang mit Hochwassern eine wichtige Rolle, weil hier Äste, Bäume oder sonstige mitgeschwemmte Materialien zu einer Verstopfung und dadurch zu einer Verschlimmerung der Hochwassersituation führen können.

Die Feststellungen des Autors zur Debatte

Wirklich niemand in der Debatte zeigt auch nur eine Spur von Kenntnis zu den (inzwischen bekannten) Hintergründen (oder will sie haben). Auch das wahre Klima interessierte niemanden. Man hat den Eindruck, das Wetter „erfahren“ unsere Politiker nur aus der Parallelwelt des PIK über deren Simulations-Informationen.

Die verantwortliche Fachministerin Frau Scharf

Die verantwortliche Fachministerin Frau Scharf belegt mit ihren Darstellung explizit ihre Unkenntnis und vollkommen mangelhafte Vorbereitung. Ansonsten könnte sie argumentieren, anstelle den Tatsachen widersprechend mitzuteilen: "Eine tausendjährige Sturzflut wie in Simbach ist nicht beherrschbar" und den Simbach, welcher regelmäßig die Stadt überflutet als „nur 20 Zentimeter breiten Simbach“ zu bezeichnen, obwohl schon WIKIPEIA als normalen Wasserpegel 50 Zentimetern angibt[14] und auch der Imagefilm der Stadt Simbach zeigt, dass der Bach sicher weit mehr als 20 cm breit ist.

Nicht alles muss man als höchste verantwortliche Person im Freistaat vorab wissen, aber man muss danach bereit sein, sich über die Fakten zu informieren. Es ist einfach bei ihrer Position äußerst schwer vorstellbar, dass sie vom Dammbruch als Ursache überhaupt nichts wusste. Dann aber von den angeblich erforderlichen „ … meterhohen Deichen“ am Simbach zu sprechen, zeigt dass sie Ursache und Problemstellungen nicht verstanden hat. Als Ausrede die Grünen ins Gespräch zu bringen, weist auf zwischenzeitlich eklatante Schwächen in der CSU-Führungsmannschaft hin.

Bild Die Bayerische Umweltministerin. Quelle [9]

Obwohl (oder weil) niemand Ahnung hat, wird der Klimawandel als „belegte“ Ursache in den Raum gestellt. Und obwohl alle (leicht recherchierbaren) Fakten dagegen sprechen, widerspricht niemand der Anwesenden und stellt das richtig.

Der Fachmann

Geradezu ein Affront an den Verstand sind die Aussagen des „Experten“ Martin Grambow im Landtag zum Unwetter.

Man kann nur vermuten, dass dieser Experte alleine die Aufgabe hat, die politisch und fachlich Verantwortlichen vor Klagen Geschädigter durch seine allen Tatsachen widersprechende „Expertise“ zu schützen. Nur dies lässt auch erklären, warum alle Abgeordneten mit seinen hanebüchenen Ausführungen zufrieden waren.

Als Experte von einem „Jahrtausendereignis“ zu faseln, wenn bereits ein kurzer Blick in die Niederschlagsdaten der Messstelle Simbach sowie der Hochwasserhistorie alle seine Argumente als geradezu absurd ausweist, ist weit mehr als unseriös. Das einzige Jahrtausendereignis an dieser Stelle mag der Umstand sein, dass man in Simbach auf die Idee kam, quer zum Lauf eines für regelmäßige, extreme Hochwasser bekannten Baches einen einfachen, vollkommen ungeeigneten Schüttdamm zu setzen. Es zu wissen und trotz regelmäßiger Gefahrenwiederkehr nicht zu beheben – das passiert vielleicht nur alle tausend Jahre.

Und der Berichtskommentar auf der Homepage des Bayerischen Landtags spricht dazu Bände:

[11] Prof. Grambow kann alle Fragen der Ausschussmitglieder zu deren Zufriedenheit beantworten.

Dazu lässt sich nur sagen: Wenn ein Wissender Unwissende unwissend lassen will, bemerken die Unwissenden es nicht, bedanken sich in ihrer gebliebenen Unwissenheit aber herzlichst dafür, so geblieben zu sein.

Fazit

Einfach nur beschämend, was unsere Politiker und Wissenschaftler an Showveranstaltungen zur Beruhigung des Wahlpublikums liefern. Und damit wollen sie belegen, klüger als das Wahlvolk zu sein. Dabei besteht im Grad an Faktenignoranz und ausschließlicher Konzentration auf die Parteiideologie zwischen Opposition und Regierungspartei kein Unterschied mehr. Auch der Grad an Unwissenheit ist der selbe

Um nochmals zur Einleitung und den Artikel der nordbayerischen Nachrichten zurück zu kommen. Der Autor vermutet, dass dort ein Redakteur etwas mehr wusste. Das durfte er aber nicht schreiben, um das über Jahre sorgfältig indoktrinierte Leserpublikum nicht mit Fakten vor den Kopf zu stoßen. Und so entstand das Beispiel an Hofberichterstattung (unbequeme Daten weglassen), wie wir es seit der Vermerkelung als Dauerzustand erleben.

Wie informieren Informationsportale, wie zum Beispiel das einer Regierungsberaterin?

Auf dem Portal der offiziellen Regierungsberaterin für Klima und Energie, C. Kemfert, durfte der Pressesprecher der Kampagnenorganisation Compact ungehindert und unkommentiert seine den aktuellen Fakten absurd widersprechenden und damit lupenreinste Propaganda darstellenden Ansichten vom CO2-verursachten Weltuntergang publizieren.

Klimaretter.Info 05. Juni 2016 (Auszüge):

Braunsbach. Simbach. Neun Tote. Szenen wie in einem "Horrorfilm" (Winfried Kretschmann): Dorfstraßen werden zu reißenden Flüssen, auf denen Autos vorbeischwimmen, als wären es Badeentchen. Taucher suchen in versunkenen Fahrzeugen nach Leichen.

Die letzten Tage zeigten uns das hässliche Gesicht des Wetters in diesem neuen Erdzeitalter, das wir Menschen geschaffen haben. Nicht nur im württembergischen Braunsbach und im niederbayerischen Simbach spielte das Wetter verrückt – auch in Nordrhein-Westfalen gab es schwere Schäden. In Xanten stand die Altstadt unter Wasser. In Frankreich trat die Seine über die Ufer.

Denn Braunkohle ist der Energieträger, der das Klima am meisten schädigt, und Deutschland das Land, das mehr Braunkohle verstromt als jedes andere auf der Welt. Allein RWE ist für etwa ein halbes Prozent der globalen Treibhausgase seit Beginn der Industralisierung verantwortlich. Die Katastrophe von Braunsbach wurde auch durch die deutsche Braunkohle mitverursacht.

Die Grundlogik ist einfach: Mittlerweile hat die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas die Atmosphäre um ein Grad aufgewärmt. Eine wärmere Atmosphäre kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, und schwül-feuchte Luft ist der Treibstoff für Gewitter. Für Deutschland kommt eine Studie über Gewitterregen zu dem Schluss, dass diese sogar noch rascher zunehmen, als es aufgrund der höheren Wasserspeicherfähigkeit von wärmerer Luft zu erwarten wäre.

Braunsbach und die Kosten

Braunsbach ist zerstört – der Wiederaufbau wird Millionen kosten. Immer klarer wird nun: Braunkohleverstromung kommt uns sehr teuer zu stehen. Die Klimafolgekosten, die in Braunsbach, Simbach, an der deutschen Küste und vielerorts im Lande bereits jetzt anfallen, werden von RWE, Vattenfall und Mibrag nicht getragen. Und die tschechische EPH, die nach der mitteldeutschen Mibrag nun auch die Vattenfall-Tagebaue und -Kraftwerke in der Lausitz kaufen will, spekuliert ganz offensichtlich darauf, dass die Folgekosten der Rekultivierung am Ende von den Steuerzahlern getragen werden. Sozialschmarotzertum als Geschäftsmodell.

Braunsbach und Berliner Politik

Finde den Fehler: Während in Braunsbach noch Rettungskräfte aktiv waren, und in Simbach die Flut anstieg, saßen in Berlin die Ministerpräsidenten der Bundesländer mit Kanzlerin Merkel zusammen. Ihr Thema: Die erneuerbaren Energien. Ihr Ergebnis: Der Ausbau der besonders kostengünstigen Windenergie an Land soll zukünftig stark abgebremst werden. Kaum mehr als die Hälfte der Windräder wie im Durchschnitt der vergangenen zwei Jahre soll zukünftig gebaut werden.

Wir werden eine Wahl zu treffen haben. Entweder wir beschleunigen Energiewende und Kohleausstieg und halten damit den Klimawandel in Grenzen. Oder wir werden Katastrophen wie in Braunsbach und Simbach öfter und schlimmer erleben.

Fazit

Kann man sich Schlimmeres an bewusster Desinformation vorstellen?

Und die Professorin welche dies unterstützt, berät inzwischen Frau Hendricks zu genau diesen Themen und soll Frau Hendricks sogar auf „Fehlentwicklungen in der Umweltpolitik hinweisen“. Ob nicht eher das Gegenteil damit beabsichtigt war?

Klimaretter.Ifo 02. Juli 2016: Claudia Kemfert wird Sachverständige

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) hat sich neu zusammengesetzt. Neu in den Rat kommt unter anderem die Energieexpertin und klimaretter.info-Mitherausgeberin Claudia Kemfert. Kemfert leitet die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Zudem ist sie Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der Hertie School of Governance.

Die Sachverständigen – allesamt Professoren – sollen die Bundesregierung in Umweltfragen beraten und auf [11]hinweisen. Sie werden vom Bundesumweltministerium für jeweils vier Jahre berufen.

Quellen

[1] Lokalausgabe der nordbayerischen Nachrichten vom 2. Juli 2016, Artikel: Simbacher Flutwüste

[2] EIKE 09.06.2016: An den Unwettern ist der Mensch eher nicht schuld – aber ganz sicher an deren Folgen

Darstellung des Unwetters um Simbach Niederbayern

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/an-den-unwettern-ist-der-mensch-eher-nicht-schuld-aber-ganz-sicher-an-deren-folgen/

[3] FOCUS 04.06.2016: Seehofer in SimbachFlutopfer wütend auf Ministerpräsident

http://www.focus.de/politik/deutschland/hochwasser-katastrophe-in-bayern-flut-opfer-wuetet-gegen-seehofer-jedes-bierfest-ist-besser-organisiert-als-das-hier_id_5595786.html

[4] SZ 10. Juni 2016: Hochwasser Simbach diskutiert über das verstopfte Rohr

http://www.sueddeutsche.de/bayern/hochwasser-simbach-diskutiert-ueber-das-verstopfte-rohr-1.3028970

[5] SZ 9. Juni 2016: Hochwasserkatastrophe Rohr löste offenbar Flutwelle in Simbach aus

http://www.sueddeutsche.de/bayern/hochwasserkatastrophe-rohr-loeste-offenbar-flutwelle-in-simbach-aus-1.3027211

[6] DIE WELT 16.06.16: Die Analyse der Simbacher Sturzflut ist beunruhigend

http://www.welt.de/regionales/bayern/article156272293/Die-Analyse-der-Simbacher-Sturzflut-ist-beunruhigend.html

[7] DER TAGESSPIEGEL 02.01.2008: Rekordjahr 2007 – Hohe Temperaturen und viel Regen

[8] Donaukurier 09.06.2016 21: "Beim Wetter sind wir machtlos, bei den Folgen nicht"

http://www.donaukurier.de/nachrichten/bayern/Muenchen-Beim-Wetter-sind-wir-machtlos-bei-den-Folgen-nicht;art155371,3228794

[9] Onetz: Grüne und SPD: Staatsregierung unternimmt zu wenig gegen Klimawandel

http://www.onetz.de/bayern-r/politik-by/gruene-und-spd-staatsregierung-unternimmt-zu-wenig-gegen-klimawandel-hochwasser-scheidet-die-geister-d1674509.html

[10] Bayerischer Landtag 9. Juni 2016: Hochwasserkatastrophe: Landtag debattiert über politische Konsequenzen

https://www.bayern.landtag.de/aktuelles/sitzungen/aus-dem-plenum/landtag-debattiert-ueber-politische-konsequenzen-aus-der-hochwasserkatastrophe/

[11] Bayerischer Landtag 16. Juni 2016: Hochwasser in Simbach und Maßnahmen gegen weitere Katastrophen

https://www.bayern.landtag.de/aktuelles/sitzungen/aus-den-ausschuessen/umweltausschuss-zieht-schluesse-aus-hochwasserkatastrophe-in-simbach/

[12] Wetterdaten für Deutschland 1881 bis jetzt, Niederschlagsdaten

http://www.rm-54.de/Wetter%20Deutschland.htm

[13] EIKE 04.06.2016, Stefan Kämpfe, Josef Kowatsch: Der Wonnemonat Mai: Wo ist die Erwärmung?

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-wonnemonat-mai-wo-ist-die-erwaermung/

[14] WIKIPEDIA: Simbach am Inn

https://de.wikipedia.org/wiki/Simbach_am_Inn

[15] EIKE 30.06.2016, Stefan Kämpfe, Josef Kowatsch: Zum Sommerstart: Die vergebliche Suche nach der „Klimaerwärmung“ im Frühsommermonat Juni. Teil 2- Auch der Juni wird in der Gegenwart immer kälter.

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/zum-sommerstart-die-vergebliche-suche-nach-der-klimaerwaermung-im-fruehsommermonat-juni/




Deutschland muss wegen des Kampfes gegen den Klimawandel in der EU bleiben Und deshalb war auch das EU-Verbot leistungsstarker Staubsauger richtig

Rechts: Bild der Putzfrau aus dem englischen Brexit-Werbespot. Quelle: Screenshot vom YouTube-Video der Anne Will Talkshow

Das Argument des wegen zu großer Wattzahl verbotenen Staubsaugers nahm der Leiter des ARD-Studio Brüssel, Rolf Dieter Krause jedoch zum Anlass für eine Erklärung, warum Europa und vor allem Deutschland die EU unbedingt benötigen:

[1] Anne Will Talkrunde ab Zeitpunkt ca. 48:00: Argumentation des Leiters ARD-Studio Brüssel, Rolf Dieter Krause

Aber nehmen sie mal die großen Fragen … dass die Dame den großen Staubsauger nicht mehr benutzen darf ….Quatsch, schlichtweg falsch.

Das große Thema um das sich die EU kümmert, heißt Bekämpfung des Klimawandels. Wenn sie da mit einem hehren Beschluss … wir wollen den Energieverbrauch senken … dann passiert gar nichts. Und deswegen hat man beschlossen, dass Elektrogeräte unter anderem weniger Energie verbrauchen sollen – by the way – sie können einen Staubsauger genau so leistungsfähig bauen mit weniger Wattverbrauch … Wissen Sie, wir haben heute Autos die verbrauchen weniger Sprit denn je und sind oft leistungsstärker denn je; warum? – Weil es politisch verordnet wurde, dass der Spritverbrauch herunter geht. (Anm. Begründung, warum die Motoren leistungsstärker wurden:)… natürlich, es wurde die Erhöhung der Mineralölsteuer gemacht und es wurden Umweltbestimmungen für Autos eingeführt … das sind die großen Themen

Nun kann jeder Leser selbst überlegen, ob das schlüssige Argumente unserer Eliten sind, wegen denen Deutschland niemals aus der EU austreten darf.

Die Stichhaltigkeit der technischen Aussagen des Herrn Krause sollen im Blog diskutiert werden.

[1] ARD 26.06.16, Anne Will – Großbritannien sagt Nein: Wer sagt jetzt noch Ja zu Europa?

https://www.youtube.com/watch?v=CG3RkbU2RBY




Nur Deutschlands Bundes-Politiker reisen klimaneutral

Bild rechts: Bildquelle: UBA Homepage [3]

Zu diesen modernen Menschen gehören selbstverständlich unsere Politiker. Denn wo man Vorbild sein muss, steht diese Spezies immer ganz vorne an der Front.

Nun, wirklich schwer fällt das nicht, denn bezahlen muss es ja der Bürger – aber das mit dem Vorbild bleibt. Damit bei so viel Vorbild aber nicht etwa trotzdem so etwas Nervendes wie Arbeit hängen bleibt, gibt es natürlich eine Behörde, welche dafür sorgt, dass auch das niemals passieren kann.

Und so ist das Umwelt-Bundesamt dafür da, sicher zu stellen, dass unsere Berliner Politiker durch Ihre Reisen auf gar keinen Fall das Klima schädigen und selbstverständlich auch zur Abwicklung dafür:

[3] Umweltbundesamt: Bundesregierung kompensiert alle Treibhausgasemissionen ihrer Dienstreisen

Sie wird dazu für das Jahr 2014 Emissionsgutschriften in Höhe von 138.038 Tonnen Kohlendioxid aus hochwertig internationalen Klimaschutzprojekten im Rahmen des Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung (Clean Development Mechanism, kurz CDM) erwerben und anschließend löschen. Das Umweltbundesamt (UBA) bereitet den Ankauf vor – und ruft nationale und internationale Anbieter dazu auf, Gutschriften aus CDM-Projekten anzubieten. „Das Umweltbundesamt wird bei der Projektauswahl streng auf die Qualität der für die Kompensation angebotenen Projekte achten und solche Projekte bevorzugen, die positive neue Entwicklungen im CDM unterstützen. Dazu gehören programmatische Projekte, die die nachhaltige Entwicklung eines Landes fördern oder solche aus den am wenigsten entwickelten Ländern“, so UBA-Präsidentin Maria Krautzberger.

Nichts wird dabei dem Zufall überlassen. Ganz genau wird alles berechnet, erfasst und kontrolliert. Was wäre ein Nutzen auch wert, den man nicht genauestens ermittelt und berechnet hätte. Schließlich muss man auch beim Retten des Klimas jeden Cent ganz genau umdrehen.

Aufgabe der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) im Umweltbundesamt

Wir unterstützen die Bundesregierung, in dem wir die Emissionen berechnen, hochwertige Klimaschutzprojekte auswählen und CDM-Zertifikate (so genannte zertifizierte Emissionsminderungen, kurz CER) beschaffen und löschen.

Die Kompensation der Dienstreise-Treibhausgasemissionen der Bundesregierung setzt ein wichtiges klimapolitisches Zeichen und schafft positive Anreize. So sollen private Akteure in ihrer Entscheidung zur Kompensation von nicht vermeidbaren Emissionen durch dieses Vorbild gestärkt werden.

Datenerhebung und -auswertung sowie Emissionsberechnung

Die Maßnahme der Kompensation bezieht sich auf Pkw-Fahrten und Flugreisen. Bahnfahrten müssen nicht kompensiert werden, weil der Bund für den Personennah- und -fernverkehr „Grüne Fahrkarten“ erwirbt. Der Strombedarf für diese Fahrten wird vollständig aus erneuerbaren Energien gedeckt – diese Dienstreisen sind also bereits klimaneutral.

Jeder Bürger achte deshalb am besten darauf, dass bei einer Zugfahrt ein deutscher Politiker aus Berlin im Zug mit drin sitzt (dazu die dringende Bitte an die Bahn, eine App dafür bereit zu stellen). Dann kann er sicher sein, dass die Bahn genau zu diesem Zug grünen Strom lenkt und vielleicht fällt davon auch etwas für seinen Reiseanteil ab und entlastet etwas sein eigenes, negatives Klima-Footprint.

Man soll auch über solche Maßnahmen niemals lächeln. Für das Jahr 2014 (neuere Zahlen liegen scheinbar noch nicht vor) wurden präzise ermittelte 138.038 Tonnen Treibhausgas-Äquivalente „Verdienst-gereist“ und damit kompensiert. Das Zertifikat für ein Tonnenäquivalent CO2 kostet aktuell ungefähr 5 EUR[1], womit die Nettokosten 690.190 EUR betragen. Nicht unwahrscheinlich ist, das der erforderliche Verwaltungs-, Datenermittlungs-, DV-Bereitstellungs- und Projektaufwand ähnliche Größenordnungen erreicht – die künftigen Pensionsansprüche nicht eingerechnet.

Nach der Forcingtabelle:

hätten die Bonner Politiker ohne die Kompensation das Weltklima um mindestens die folgenden Temperaturerhöhungen geschädigt:

0,000000138 °C pa nach IPCC-Forcing,

0,000000046 °C pa nach dem wahrscheinlicheren, wirklichen Forcing

Zur Rettung des Weltklimas um nicht messbare 0,2 Grad Temperaturdifferenz betragen die Kosten auf diesem Weg

1.449,275 Milliarden EUR (nach IPCC-Forcing). Ausgewiesene 300 Experten haben deshalb einmal beim PIK in Potsdam darüber diskutiert und sind wieder zu dem Schluss gekommen: Vermeiden ist billiger als Anpassen.

[6] Grundsätzlich seien die Anpassungsmöglichkeiten aber sehr limitiert. „Insofern ist die Eingrenzung des Klimawandels so wichtig.“

Die kürzlich Starkregen-Geschädigten durften das erfahren. Man stelle sich vor, der gebrochene Damm im historisch regelmäßig überfluteten Ort Simbach hätte besser gebaut Stand gehalten[7] und die Wetter-Gefahrenmeldungen in Verbindung mit den Notfall-Einsatzplänen hätten besser funktioniert. So etwas ist im Technologieland Deutschland leider „limitiert“ und Geld der klammen Kommunen kostet es obendrein. Schließlich müssen die schon die überall eingestellten, wichtigen Klimaschutzmanagement-Manager bezahlen. Bestimmt war es da zielführender, in Simbach den CO2-Vermeidungs „„Climate-Stars“ über ein Geothermieprojekt zu erkämpfen um das Klima in 1000 Jahren nicht zu gefährden.

Unter diesen Gesichtspunkten scheinen die Ausgaben für das Jahr 2014 von geschätzten 1 Mio EUR pa bestimmt gut angelegt. Und weil es so außerordentlich erfolgreich ist, werden dafür demnächst wohl 2 Mio EUR pa bereitgestellt [4].

Es ist deshalb schon sehr verwunderlich, warum dieses Klimarettungs-Effizienzprogramm nicht schon längst auf Landes- und Kommunalebene für alle Politiker heruntergebrochen wurde.

Man stelle sich vor, ein Politiker des Bundes und einer der Landesebene reisen gemeinsam. Der Eine rettet damit gleichzeitig die Welt und der Andere zerstört sie. Wie kann der Beamtenbund eine solch himmelschreiende Ungleichheit dulden? Fragen, welche Deutschlands Politik nicht in Ruhe lassen darf.

Zum großen Glück für das Klima ist es nicht nur dem Autor aufgefallen.

Auch die FDP in Niedersachsen hat das Problem erkannt und dazu eine parlamentarische Anfrage gestellt:

[4] Niedersächsischer Landtag, Drucksache 17/4996, Antrag der FDP: Wann reist die Landesregierung klimaneutral?

Die gestellten Fragen zeigen, dass nur Politiker die wirklichen Probleme der Welt ahnen können, was dem normalen Bürger verwehrt bleibt. Und sie zeigen, mit welcher Akribie und Tiefsinnigkeit das dazu erforderliche Wissen buchstäblich immer neu erkämpft wird. Welcher Bürger hat schon die Möglichkeit, das in den Antworten sichtbare, geballte Wissenspotential einer Landesbehörde in solcher Ausführlichkeit zu erhalten. Dagegen sind EIKE, kaltesonne und die anderen Infoportale nur „kalter Kaffee“ und auch viel zu (un-)wissenschaftlich.

Auf jeden Fall zeugen sie von den ehrlichen Sorgen einer Partei, die erkannt hat, was in Deutschland wirklich mangeln könnte und einer dringenden, parlamentarischen Bearbeitung bedarf.

Frage Nr. 10 belegt zudem, dass die FDP eine bissige Partei ist, welche sich auch traut, an Grundfesten der Politik zu rütteln – allerdings nur auf Landesebene und in Anfragen und in der Opposition. Als die FDP noch im Bundestag saß, war sie eine erklärte Befürworterin der CO2-KLimatheorie.

[5] Der Streit, inwiefern CO²-Ausstoß und Klimawandel miteinander korrelieren, ist uns bekannt. Wenn man einen breiten Querschnitt der wissenschaftlichen Analysen nimmt, kommen die meisten Betrachter zum Ergebnis, dass diese Korrelation mehr als wahrscheinlich ist. So auch eine breite Mehrheit an FDP-Abgeordneten im Bundestag.

Doch nun für die EIKE-Leser endlich die Fragen der FDP welche das Klima bewegen (Auszug):

[4] Drucksache 17/4996, Antrag der FDP: Wann reist die Landesregierung klimaneutral?

2. Wird die Landesregierung diesem Beispiel (Anm.: des Bundes) folgen, und, falls ja, wie viel Geld soll dafür zur Verfügung gestellt werden?
Die Landesregierung hat ein Gutachten zur Vermeidung von Treibhausgasen in der Landesverwaltung vergeben, auf dessen Grundlage weitere Maßnahmen entwickelt werden.

4. Welche konkreten Effekte für das Weltklima haben die niedersächsischen Klimamaßnahmen?
Der Primärenergieverbrauch in Niedersachsen geht seit 1996 in der Tendenz zurück (siehe Tabelle 10, Nds. Energie- und CO
2-Bilanzen 2012 vom 20.10.2015).

6. Um wie viele Meter wird der Meeresspiegel durch Klimaschutzmaßnahmen in Niedersachsen gesenkt?
Klimaschutzmaßnahmen sind nicht geeignet, eine Senkung des Meeresspiegels herbeizuführen. Sie sollen und können aber dazu beitragen, seinen Anstieg zu begrenzen.

9. Wie viel CO2 wurde bei der Reise der niedersächsischen Delegation zur Klimakonferenz in Paris ausgestoßen?
Die niedersächsische Delegation ist mit der Deutschen Bahn und somit klimafreundlich gereist. Der CO
2-Ausstoß lässt sich nur auf der Basis von Durchschnittswerten berechnen. Siehe dazu auch Antwort auf Frage 2.
10. Wäre es für das Klima besser gewesen, wenn die Landesregierung nicht nach Paris gereist wäre?
Mit Verweis auf den Beitrag des Ministers für Umwelt, Energie und Klimaschutz im Rahmen der Aktuellen Stunde des Landtags am 15.12.2016 zu den Konsequenzen der UN-Klimakonferenz für das Küsten-, Agrar- und Industrieland Niedersachsen: Nein.

Quellen

[1] finanzen.net: CO2 Emissionsrechte Chart in Euro

http://www.finanzen.net/rohstoffe/co2-emissionsrechte/Chart

[2] Umweltbundesamt: Bundesregierung reist klimaneutral

https://www.dehst.de/DE/Klimaschutzprojekte/Freiwillige-Kompensation/Dienstreisen-Bundesregierung/dienstreisen-bundesregierung_node.html

[3] Umweltbundesamt: Bundesregierung kompensiert alle Treibhausgasemissionen ihrer Dienstreisen

https://www.umweltbundesamt.de/presse/presseinformationen/bundesregierung-kompensiert-alle

[4] Niedersächsischer Landtag, Drucksache 17/4996: Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung mit Antwort der Landesregierung
[5] Fachinformation Dr. Hans Penner: FDP und Klimawandel Einstellung der FDP-Bundestagsabgeordneten zur Klimakatastrophen-Hypothese.

http://www.fachinfo.eu/klimawandel.htm

[6] Potsdamer neueste Nachrichten, 18.02.2014: Erderwärmung: Anpassen oder vermeiden? : Im Klimadilemma. Zwischen Anpassung und CO2-Vermeidung: Experten diskutieren in Potsdam Strategien für den Klimaschutz.

[7] EIKE 09.06.2016: An den Unwettern ist der Mensch eher nicht schuld – aber ganz sicher an deren Folgen Darstellung des Unwetters um Simbach Niederbayern

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/an-den-unwettern-ist-der-mensch-eher-nicht-schuld-aber-ganz-sicher-an-deren-folgen/