Zum Beispiel der Deutsche Wetterdienst (1): „Bei extremen Wetterereignissen sind in Deutschland hingegen bisher keine signifikanten Trends zu beobachten gewesen“. Und der DWD nochmals in seiner jüngsten großen Presse-Konferenz (2) ?Bislang sind jedoch – mit Ausnahme der bereits erwähnten sommerlichen Starkniederschläge – keine systematischen Veränderungen oder Verschiebungen der Extremwerte nachweisbar“. Dieses gilt gleichermaßen global (3): Entgegen ständig anders lautenden Behauptungen der Medien sowie einiger (weniger!) Institute zeigen die Wetteraufzeichnungen des letzten Jahrhunderts: Es gibt weltweit keine Zunahme an Zahl und/oder Intensität bei Hurrikanen, Stürmen, Tornados, Unwettern aller Art; der seit Jahrtausenden (letzte Eiszeit) andauernde Meeresspiegel-Anstieg hat sich von Jahrhundert zu Jahrhundert verlangsamt, auf mittlerweile ca. 18 cm im 20. Jahrhundert – Tendenz weiter abschwächend! Damit stimmt auch IPCC überein (4): „Das IPCC konnte auf globalem Niveau keinen Trend bei den Extremwetterereignissen erkennen und zuordnen“ . Nur Herrn Schellnhuber ist das alles nicht bekannt?
Weiter im Schellnhuber-Text: ??unser Institut hat gerade eine Forschungsarbeit über die Versauerung der Ozeane veröffentlicht??. Auch diese Versauerung gibt es nicht, denn aus einigen wenigen Einzelmessungen der riesigen Ozeanflächen (350 Mill. km2) ergibt sich lediglich, dass der PH-Wert sich an ausgewählten Messstellen von 8.2 auf 8.1 verringert hat (5); ?sauer? fängt bei 6.9 an, wir liegen dagegen weltweit um mehr als eine Zehnerpotenz darüber.
Schellnhuber (Zitat): ??die schrecklichen Folgen der Buschfeuer in Australien??; dürre Sommer gehören in Australien zum Normalen, die Australier selbst haben keinerlei Klima-Lamento angestimmt, sondern Dutzende von Prozessen gegen Brandstifter eingeleitet!
Und dann doch noch eine fast sensationelle Feststellung von Schellnhuber, dessen Institut sich im Verbund mit anderen IPCC-Auguren bisher im Besitz der absoluten Klima-Wahrheit sah: ?Zunehmend setze ich meine letzte Hoffnung ?darauf .. dass sich die Wissenschaftsgemeinschaft in der Klimafrage kollektiv geirrt hat, ? vielleicht haben wir irgend etwas Entscheidendes übersehen ??. Ist das nun eine reale neue Einsicht, oder nur der beginnende Schulterschluss mit der Absetzbewegung der medienweit bekannten Schellnhuber-Kollegen aus Kiel (Latif et al.), über die vor kaum einem Jahr plötzlich und unvermittelt in der Presse (6) zu lesen war: ?Klimamodelle?das große Frösteln? Atempause im Klimawandel, wie die Propheten irren? quasi im Handstreich wurden alle bisherigen Klimaprognosen zumindest für die nähere Zukunft auf den Kopf gestellt??.
Aber zunächst hat Schellnhuber doch noch ein As im Ärmel, nämlich (Zitat) ??darüber debattieren, ob man nicht eine Art Star-Ware gegen den Klimawandel führen muss , also massives Geo-Engineering betreiben ? Einbringen von Schwefelladungen in die Stratosphäre, massive Eisendüngung der Ozeane und vieles mehr ? am Krieg gegen den Klimawandel wird bereits gearbeitet.? Dieser Schellnhuber- Rundgang durch das Ideen-Panoptikum zur Welt-Klima-Rettung mutet an wie die Fahrt mit einer Geisterbahn. Welche Staaten dürfen denn, und welche nicht? Wer darf, wer soll so ein Experiment mit unserem Hausboot Erde kontrollieren? Wer stoppt die Geister, wenn die sich im Sinne von Goethes Zauberlehrling verselbständigen? Kaum zu glauben, dass ein ernsthafter Wissenschaftler so etwas von sich gibt.
Und dieses alles auf dünnem Eis, denn bis heute ist nicht bewiesen, dass ein CO2-Treibhaus die Erde in den ständig genannten apokalyptischen Ausmaßen verbrennen kann. Stattdessen handelt sich um eine auf schwachen physikalischen Füßen stehende Hypothese, derer sich die Politik bemächtigt hat. Auf dieser schmalbrüstigen naturwissenschaftlichen Basis ein globales Billionen-Euro-Spiel mit globalen Engineering-Experimenten zu beginnen, heißt die Menschheit in doppelter Hinsicht zu ruinieren: Finanziell und existentiell !
So mutet es an wie eine Kamekaze-Aktion, eine virtuelle Klima-Welt retten zu wollen mit drakonischen Global-Experimenten, die gegenüber einer bisher moderaten und für die Zukunft ohnehin unsicheren Erderwärmung anmuten wie das Spiel von Hasardeuren. Gnade uns Gott, wenn ideologisierte Physik-Experimentatoren wie dieser Potsdamer Professor noch mehr Macht erhalten, als sie ohnehin schon haben.
Dipl.-Met. Klaus-Eckart Puls EIKE
* Anmerkung:
Die angegebenen Quellen dienen der Nachprüfbarkeit der obigen Angaben durch die ZEIT-Redaktion.
Post scriptum:
Ist die ZEIT noch unabhängig genug und ausreichend ideologiefrei, um einen solchen Leserbrief abzudrucken? Ich bin gespannt.
)1 Mitteilungen der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft, 3/2002, S. 2
)2 24.04.2007, Berlin, http://metportal.dwd.de/bvbw/generator/Sites/DWDWWW/Content/Presse/
)3 Nature, Not Human Activity, Rules the Climate (pdf), http://www.heartland.org/Article.cfm?artId=22835
)4 Beising, R.: Klimawandel und Energiewirtschaft, VGB PowerTech Service GmbH, Essen, 2006, S.137
)5 Nat.Rdsch. H.11/2008, S.580 )6 FAZ, 07.05.08
Leserbrief an Die Zeit zum Interview mit Prof. Schellnhuber.