IPCC Chef Pachauri nimmt Geld vom WWF


Bild: Offizielle Sponsoren des Nachhaltigkeits-Gipfels von TERI
Das IPCC soll eigentlich eine wissenschaftliche Institution sein. Aber dessen Vorsitzender, Rajendra Pachauri, kann sich offenbar nicht selbst helfen. Er verbündet sich weiterhin mit grünen Aktivisten.
Jedes Jahr findet in Delhi ein Nachhaltigkeits-Gipfel statt, der vom TERI organisiert wird, dem Institut, dessen Generaldirektor Pachauri ist. In diesem Jahr endete dieses Ereignis vor zwei Tagen.
Bild oben rechts: Titelseite der Webiste des Gipfels 2013
Auf der Steuerungsleiste der Konferenz-Website findet sich ein Button mit der Bezeichnung Sponsoren. Der Mauszeiger auf diesem Button bringt einen zu der Seite, auf der die Organisationen gelistet sind, die diese Konferenz gesponsert haben.
Es erscheinen zahlreiche Regierungs-Dienststellen, Banken und UN-Organisationen. Wenn man an Nachhaltigkeit denkt, denkt man nicht als erstes an einen Hersteller von Luxusautos. Dennoch, BMW war zweimal ein Sponsor.
Aber hier kommt die echte Bombe: Die Sektion Indien des WWF war ebenfalls Sponsor!
Das stimmt, Leute! Der Vorsitzende des IPCC kassiert Schecks vom WWF.
Mit Dank an den New Nostradamus of the North blog, mich an diese Konferenz zu erinnern, und an Tom Nelson.
Siehe auch:
 Pachauri’s 5-Star Sustainability Summit,  What Pachauri Means by ‘Sustainable’ und den letzten Abschnitt von Big Oil Money for Me, But Not for Thee, der die lange Liste fossiler Treibstoff-Unternehmen listet, die Pachauris Nachhaltigkeits-Gipfel seit dem Jahr 2003 gesponsert haben.
Hintergrund der Website, auf der die Sponsoren dieses Jahres vorgestellt werden, ist hier.
Link: http://nofrakkingconsensus.com/2013/02/04/pachauri-takes-wwf-money/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Rädchen in der Klima-Maschine

Den Bewertungen der Medien zufolge ist das IPCC ein wissenschaftliches Wunderwerk. Von der Zeitung Guardian wurde es folgendermaßen beschrieben:

  • …der Welt führende Autorität bzgl. Klimaänderung… (2012)
  • …die Spitzen-Klimawissenschaftler der Welt… (2011)
  • …die größte jemals da gewesene Leistung bzgl. globaler wissenschaftlicher Zusammenarbeit… völlig einheitlich und richtungweisend… (2011)
  • …goldener Standard hinsichtlich wissenschaftlicher Berichterstattung… (2010)

Aber das  geheime Nikolaus-Leck von drei IPCC-USB-Sticks wirft ein anderes Licht auf diese Organisation. Sie enthüllen, dass die den Bericht schreibenden Individuen in Wirklichkeit gar nicht die wissenschaftliche Literatur evaluieren und ihre Schlussfolgerungen dann in geradliniger Art und Weise veröffentlichen.
Stattdessen sind sie Teil einer Bürokratie – einer Bürokratie, die eine Menge Zeit damit zubringt, sich mit Dingen zu befassen, die mit Wissenschaft gar nichts zu tun haben.
Einige der internen Dokumente auf diesen Sticks waren niemals für die öffentliche Einsichtnahme vorgesehen. Darunter ist eine Reihe von vorläufigen Berichten, geschrieben von Begutachtern [Review Editors RE].
Jedes der 30 Kapitel im besprochenen Teil des IPCC-Berichtes hat zwei oder drei REs. Von diesen Leuten war erwartet worden, dass sie im September 2012 Berichte einreichten, in denen es um die von externen Begutachtern, die Einsicht in den Entwurf hatten, aufgeworfenen Fragen und Bedenken gehen sollte.
Des Weiteren habe ich beobachtet, dass ein Drittel der REs offensichtlich dieser Aufgabe nicht nachgekommen sind und keinen Bericht eingereicht haben. Aber 37 dieser Dokumente finden sich auf dem grünen Stick. Ich habe sie in ein einziges, 102-seitiges pdf-Dokument gepackt, dass man hier oder hier herunterladen kann. Die unten genannten Seitenzahlen beziehen sich auf diese Zusammenfassung.

Bürokratischer Alptraum

Diese Berichte sind die interessanteste Lektüre, die mir bisher auf den geheimen Nikolaus-Sticks unter gekommen ist. Unter anderem machen sie klar, dass die beim IPCC involvierten Wissenschaftler nicht die Freiheit haben, ihr eigenes Kapitel so zu schreiben, wie es ihnen passt.
Beispiel: Experten-Begutachter, die den Entwurf von Kapitel 4 mit dem Titel Terrestrial and Inland Water Systems gelesen haben, sagten, dass diese Überschrift verwirrend ist. Ihrer Meinung nach sollte das Wort Systems durch das Wort Ecosystems ersetzt werden (Kommentare 4, 10, 14 und 53).
Aber die für dieses Kapitel verantwortlichen Wissenschaftler dürfen diese einfache Änderung nicht vornehmen. Wie die REs in ihrem Bericht schreiben:
Die Kommentare scheinen ziemlich berechtigt zu sein, aber wenn man ihnen folgen würde, müsste man den dornigen Pfad einer von einem Plenum genehmigten Änderung der Formulierung gehen… die Autoren müssen sich das überlegen und einen Vorschlag machen, der alle notwendigen Schritte aller IPCC-Akteure und Institutionen durchläuft, falls notwendig bis hin zu einer Plenarsitzung, damit sie diese Angelegenheit erledigen können… (Seite 8 dieses 102-seitigen pdf-Dokuments).
Einfacher ausgedrückt: die Überschriften jedes einzelnen Kapitels (ebenso wie die der untergeordneten Abschnitte) wurden schon vor langer Zeit festgelegt. Sie wurden auf einem IPCC-Treffen beschlossen, an dem leitende Funktionäre teilgenommen haben, die verschiedene Länder repräsentieren.
Eine Änderung, so gering wie diese – lediglich bestehend aus der Einfügung dreier Buchstaben – kann ohne Bittgänge zu vielen Ebenen der IPCC-Bürokratie nicht vorgenommen werden.
Ähnlich liegt der Fall bei Opha Pauline Dube, einer RE von Kapitel 22. Sie bedeutet ihren Autoren, dass sie „Unterabschnitte so neu fassen müssen, wie sie unter der allgemeinen Kapitelüberschrift vom IPCC-Plenum genehmigt worden sind“ (Seite 75). Genauso drängt Ana Rosa Moreno ihre Autoren von Kapitel 26 „sicherzustellen, dass alle vom Plenum genehmigten Dinge auch angesprochen werden…” (Seite 87).
Übersetzung: Es spielt keine Rolle, ob zu diesen Themen brauchbare wissenschaftliche Informationen existieren. Auf einem Treffen von IPCC-Funktionären waren diese Themen zur Pflicht erhoben worden.
Als naive Mitglieder der Öffentlichkeit stellen wir uns vor, dass die „führenden Klimawissenschaftler der Welt“ beim IPCC so hoch geachtet werden, dass sie es sind, die bestimmen, was wichtig ist und worauf die Betonung gelegt werden sollte.
Aber in Wirklichkeit wird diesen Wissenschaftlern vorgeschrieben, worüber sie schreiben sollen. Sie werden angewiesen, auf wie vielen Seiten sie das sagen müssen, was sie sagen müssen. Und sie werden wieder und immer wieder gedrängt sicherzustellen, dass ihre Kapitel nicht von dem abweichen, was schon in früheren IPCC-Berichten gestanden hat – oder was andere Kapitel dazu sagen.
Zum Beispiel sagen die REs von Kapitel 4 ihren Autoren, dass dem letzten wesentlichen, 2007 veröffentlichten IPCC-Bericht „besondere Aufmerksamkeit“ geschenkt werden muss, um die nahtlose Fortsetzung früherer IPCC-Bemühungen sicherzustellen. (Seite 10)
RE Dube drängt ihre Autoren, Fallstudien auszuwählen, die zum „generellen Thema“ [the overall theme] des jetzigen Berichtes beitragen (Seite 77)
John Balbus, ein RE für Kapitel 8, nennt manche Kommentare der Begutachter „K. O.-Kriterien“ [showstoppers]. Nach seinen Worten sind sie es, „weil sie auf potentielle interne Konflikte mit anderen IPCC-Kapiteln oder –dokumenten hinweisen…“ (Seite 22).

Wissenschaft ist ein Fluss

Die Tatsache, dass Experten-Begutachter des IPCC oftmals beobachten, dass die Autoren eines Kapitels etwas ziemlich anderes sagen als die Autoren in einem zweiten Kapitel ist wichtig. Es zeigt, dass viele dieser Dinge alles andere als ‚settled’ sind.
Forschungsstudien kommen oft zu widersprüchlichen Schlussfolgerungen. Verschiedene Personen, die sich die gleichen Daten anschauen, interpretieren diese Daten unterschiedlich. Wissenschaft gleicht ihrem Wesen nach einem Fluss. Wie in  einem echten Fluss kommt es zu Mäandern – die manchmal von selbst wieder die ursprüngliche Richtung einschlagen, manchmal aber auch völlig unerwartete Wege nehmen.
Aber die Geschäftsgrundlage des IPCC ist es, der geradeaus führenden und eng begrenzten offiziellen Linie bzgl. der Klimaänderung zu folgen. Die an der Spitze der IPCC-Hierarchie Stehenden erwarten vom bevor stehenden Bericht, dass er sich nahtlos an die Grundlagen aus vier voran gegangenen Klimahypothesen plus an zahlreiche kürzere Dokumente anfügt.
Da wird es keine Überraschungen geben. Die Richtung, in die der Bericht geht, wurde vor Jahrzehnten festgelegt. Anstatt authentischer wissenschaftlicher Dokumente hat das IPCC folglich lediglich Lego-Bausteine erzeugt.

Politisch peinlich genau

Das IPCC ist die Art von Umgebung, von der Etienne Piguet, ein RE für Kapitel 13, beobachtet, dass die Gleichheit der Geschlechter und (in geringerem Umfang) die Gleichheit des geographischen Ursprungs unter den Begutachtern gewährleistet ist (kursiv im Original, Seite 36).
Ähnlich verhält es sich mit einem von 963 Kommentaren zu Kapitel 18, der zu einer Klage über den Autoren-Mix kumuliert, der dieses Kapitel geschrieben hat – ein Bedenken, dass der RE Bernard Seguin für wichtig genug hielt, um es zu erwähnen.
Der ganze Text dieser „wissenschaftlichen Experten-Begutachtung” ist es wert, erwähnt zu werden, weil er die vollständig nichts mit Wissenschaft zu tun habende Erwartung dokumentiert, die einige Personen vom IPCC haben:
Ich wundere mich nur über die geographische Ausgewogenheit der Autoren. Beide (Leitautoren) stammen von der Nordhemisphäre, der entwickelten Welt. Die meisten (Leitautoren) kommen aus „westlichen“ Ländern. Alle beitragenden Autoren kommen aus der Nordhemisphäre, entwickelte Nationen. Alle REs kommen aus entwickelten Ländern. Ich dachte, dass es ein implizites (wenn nicht explizites) Verständnis gibt, dass das IPCC Wissenschaftler aus der entwickelten und der Entwicklungswelt zusammenbringt – aber vielleicht wurde diese Mission in diesem Zustandsbericht fallengelassen? (Neofotis, Peter, City University of New York & Climate Impacts Group, Columbia Univ ) {Hervorhebung hinzugefügt}.
Einerseits sagt uns der Guardian, dass das IPCC beispielhaft „den goldenen Standard wissenschaftlicher Berichterstattung“ zeigt. Andererseits hat der Experten-Begutachter Peter Neofotis den Eindruck, dass die „Mission“ des IPCC darin besteht, sich darum zu kümmern, wo die Autoren dieser Berichte geboren worden sind.
An anderer Stelle werden indigene Personen und ihr „traditionelles Wissen“ durch REs diskutiert (Seiten 18, 20, 46, 90, 91, 97 und 99), ein RE bringt den „Zugang der Armen zum Gesetz“ auf das Tapet (Seite 36), und ein dritter erklärt: „Es wäre nützlich, einen [gender] Experten als beitragenden Autor zu verpflichten“ (Seite 18)*.
[*Mir ist beim besten Willen keine sinnvolle Übersetzung dieses Adjektivs eingefallen. Die offizielle Übersetzung des Wortes ‚gender’ lautet ‚geschlechtsneutral’. Kann das hier gemeint sein? A. d. Übers.]
Zusammengefasst sind die IPCC-Berichte hoch bürokratische Erzeugnisse, gestaltet von Dingen, die nur wenige von uns als wissenschaftlich angesehen werden würden. Weder die Kapitel-Überschriften noch die allgemeine Richtung wird von den Wissenschaftlern bestimmt, deren Namen später unter diesen Dokumenten auftauchen.
Wenn alles gesagt und getan ist, sind diese Wissenschaftler nichts weiter als Rädchen in der Klima-Maschine.
Donna Laframboise
Link: http://nofrakkingconsensus.com/2013/01/10/cogs-in-the-climate-machine/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Moral und Klimaänderung

Manche Leute haben seit Jahren gesagt, dass die Klimaänderung eine moralische Sache sei, dass die Bekämpfung der globalen Erwärmung ein ethischer Imperativ sei. Sowohl im ersten als auch im letzten Abschnitt seines Essays/Buchauszuges, den er 2006 auf der Website von National Public Radio (US) gepostet hatte, erklärt Al Gore:
…bei der globalen Erwärmung geht es nicht nur um Wissenschaft, und … sie ist nicht nur eine politische Angelegenheit. In Wirklichkeit ist sie eine moralische Angelegenheit.
… bei dieser Krise geht es überhaupt nicht um Politik. Sie ist eine moralische und spirituelle Herausforderung. (Fettdruck hinzugefügt).
Vier Jahre später sagt er vor Studenten an der Duke University:
Machen Sie keinen Fehler, dies ist keine politische Sache, keine Sache des Marktes, keine Sache der nationalen Sicherheit, keine Sache über Arbeitsplätze. Es ist eine moralische Sache. (Fettdruck hinzugefügt).
Auch Autor Willis Eschenbach sieht die Klimakampagne als eine moralische Angelegenheit. Aber seine Betrachtung der Moral stimmt mit der meinen überein, weil die Situation der armen Leute mit einbezogen wird – von denen die Umweltaktivisten am liebsten so tun, als würde es sie gar nicht geben.
Die Grünen sind eindeutig mit ihrer Aussage. Die Klimaänderung erfolgt wegen zu viel CO2. Darum muss der CO2 produzierende Energieverbrauch drastisch zurückgefahren werden. Daher sollten die Preise erheblich steigen, um die Leute davon abzubringen, Energie zu verbrauchen.
Keine andere Ernst zu nehmende Analyse wurde von der großen grünen Maschinerie hervorgebracht. Es ist das grundlegende Argument zur Klimaänderung. Das Problem besteht darin, dass es zu einem Krieg gegen die Armen ausartet.
Wie Eschenbach schreibt, sind die Auswirkungen dieser Denkweise für einen großen Prozentsatz der Weltbevölkerung verheerend. Mag sein, dass überprivilegierte Akademiker und Bürokraten nicht merken, wenn sich die Heizkostenrechnung für ihre Häuser verdoppelt – oder ob es doppelt so viel kostet, das Auto aufzutanken. Viele dieser Leute könnten sogar meinen, dass es diese Extrakosten wert ist.
Ja, es würde weniger Geld zum Ausgeben in ihren Taschen belassen, sagen sie, aber mit Sicherheit ist es dieses Opfer wert, um den Planeten zu retten. Während ich von einem gewerkschaftlich organisierten Angestellten der Australian Broadcasting Corporation im vorigen Sommer interviewt worden bin, wurde mir ziemlich genau das gesagt.
Aber Eschenbach erklärt das Ganze folgendermaßen:
Der Unterschied zwischen reich und arm, zwischen entwickelt und entwickelnd ist die Verfügbarkeit billiger Energie.
…Je ärmer man ist, ein desto größerer Anteil des Budgets von einem Armen geht für energieintensive Dinge drauf, wie Mobilität und Wärme und Strom. Verdoppelt man den Energiepreis, wird jeder ärmer, aber die Armen trifft es am härtesten. Einen Anstieg der Energiepreise aus welchem Grund auch immer zu verursachen ist die regressivste vorstellbare Steuer.
… Ich finde es sowohl verwerflich als auch unbegreiflich, wenn diejenigen von uns, die zu den 1% ganz oben auf dem Wohlstandsberg Stehenden gehören, wie Präsident Obama und Energieminister Steven Chu unbekümmert davon sprechen, die Benzinpreise zu verdoppeln und die Stromkosten explodieren zu lassen, als ob es dadurch keine negativen Folgen gäbe, als ob es nicht zu weit verbreitetem Leiden führen würde, so tun, als ob billige Energie nicht der beste Freund der Armen wäre. Was Obama und Chu vorschlagen, sind verrückte Pläne; es sind Schemata aus einem Elfenbeinturm von Leuten, die total blind gegenüber den Realitäten sind, denen die Armen dieser Welt gegenüber stehen, ob nun innerhalb oder außerhalb der USA.
Das ist es, was ich den Anti-Klimaänderungs-Kreuzzug in einen moralischen Zusammenhang stellen nenne. Eschenbachs Schlussfolgerung finde ich höchste vernünftig:
…Es tut mir leid, aber ich habe nicht die geringste Lust, heute mit billiger Energie zu handeln, welche die wirkliche Rettung der Armen unserer Zeit ist, und zwar um eine mögliche geringe Reduktion der Temperatur in fünfzig Jahren zu erreichen. Das ist einer der schlimmsten Händel, die ich mir vorstellen kann, nämlich gegenwärtige Not durch das Versprechen einer geringen Reduktion der Temperatur im Jahr 2050 zu ersetzen.
Donna Laframboise
Read the entire essay here: We have met the 1%, and he is us
Link: http://nofrakkingconsensus.com/2013/01/14/climate-change-morality/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Bemerkung des Übersetzer hierzu: Gilt das hier Gesagte, nämlich die rasante Verteuerung der Energie, nicht auch für Deutschland, Stichwort „Energiearmut“? Haben sich nicht alle Parteien von grün bis schwarz bei uns  genau das extensiv auf die Fahnen geschrieben?
C. F.




Brisante IPCC Unterlagen jetzt öffentlich zugänglich: Das geheime Nikolaus-Leck

Bild rechts: Siehe Postscript 2 am Ende des Beitrags
Eine Woche vor Weihnachten gelangte ich in den Besitz von drei USB-Sticks mit 661 Files, zusammen etwa 1 Gigabyte Material. Sie wurden vom IPCC erstellt, einer UN-Organisation, die gegenwärtig an einem hoch profilierten Bericht arbeitet.
Mit der geplanten abschnittsweisen Veröffentlichung im September wird dieser Bericht auf Pressekonferenzen der Regierungen über die ganze Welt verbreitet werden. Funktionäre werden auf die Ergebnisse deuten und weiterhin Milliarden für Maßnahmen gegen die Klimaänderung ausgeben.
Das IPCC besteht aus drei Arbeitsgruppen. Sie untersuchen jeweils die wissenschaftlichen Beweise in Bezug zur Klimaänderung, die Auswirkung auf Mensch und Natur sowie mögliche Reaktionen.
Diese Sticks wurden an das Personal der Arbeitsgruppe 2 ausgegeben – die über die Auswirkungen des Klimawandels schreiben. Der blaue Stick trägt die Bezeichnung „Working Group II AR5 LAM1“ und bezieht sich auf das erste Treffen ihrer Leitautoren im Januar 2011 in Japan. Der goldene Stick steht im Zusammenhang mit einem zweiten Treffen fast ein Jahr später in San Franzisko. Der grüne Stick stammt von ihrem dritten Treffen vor 10 Wochen in Buenos Aires.
Das IPCC hat die Authentizität der beispielhaften Dokumente auf diesen Sticks bestätigt. Heute bin ich dabei, diese massive Datensammlung (mit Kommentaren der Begutachter), die ich „Das geheime Nikolaus-leck“ nenne, zu veröffentlichen. Einige dieser Dokumente stehen bereits online. Viele andere wären vom IPCC wohl erst in Jahren veröffentlicht worden. Noch andere hat das IPCC dauerhaft zu verstecken beabsichtigt.
Es ist sehr viel Information darin, und bislang habe ich nur einen kleinen Teil davon untersucht. Erstens enthält dieses Leck – zusammen mit  demjenigen des vorigen Monats – Entwürfe des bevor stehenden IPCC-Berichtes, und zwar solche, die mehrheitlich öffentlich zugänglich gemacht werden sollen. 44 von 60 Kapiteln – 73% – stehen jetzt für eine Untersuchung zur Verfügung. Die Behauptung des IPCC-Vorsitzenden, dass das IPCC eine „absolut transparente” Organisation sei, und das alles, was das IPCC tut, „in jedem Stadium für genaueste Überprüfungen zur Verfügung steht“, ist näher an der Wahrheit als jemals zuvor.
Zweitens, das IPCC hat nicht ein bisschen aus dem Skandal um die Himalaya-Gletscher gelernt. Unter dem Deckmantel „wissenschaftlicher Experten-Begutachtung“ hat es kürzlich bei seinen Autoren aggressive Lobbyarbeit hinter den Kulissen durch WWF-Beschäftigte und andere Aktivisten zugelassen. Die Entwurfs-Version der Arbeitsgruppe 2 listet in den Referenzen am Ende des Kapitels derzeit Veröffentlichungen, die von WWF und Greenpeace erstellt worden sind.
Ich habe ein .zip-File des Inhalts jedes Sticks erstellt. Am Ende dieses Artikels stehen Torrent-Info und andere Optionen zum Herunterladen.
Blue data stick zipped, 26 mb – here or here
Gold data stick zipped, 140 mb –  here or here
Green data stick zipped, 675 mb – here or here

Mein 2011 erschienenes Buch The Delinquent Teenager Who Was Mistaken for the World’s Top Climate Expert [es liegt inzwischen auch auf Deutsch vor mit dem Titel „Von einem Jugendstraftäter, der mit dem besten Klimaexperten der Welt verwechselt wurde: Ein IPCC-Exposé“. A. d. Übers.] dokumentiert die zahlreichen Glaubwürdigkeitsprobleme des IPCC. Darunter ist der verstörende Einfluss grüner Aktivisten darauf, was ein rigoroser wissenschaftlicher Körper sein sollte.

Der Abschnitt der Arbeitsgruppe 2 des bevorstehenden IPCC-Berichtes enthält 30 Kapitel. Der dritte Entwurf dieser Kapitel (intern konfus als der zweite Entwurf) ist noch nicht geschrieben worden, aber zwei frühere Versionen befinden sich auf diesen Sticks. Der als erster Entwurf bekannte Abschnitt besteht aus 2465 Seiten und kann hier vollständig heruntergeladen werden oder getrennt nach Kapiteln (unten).
Als Teil der Erstellung dieses Berichtes lädt das IPCC Externe zum Feedback ein, die es als „wissenschaftliche Experten-Begutachter“ beschreibt. Die Namen dieser von der Arbeitsgruppe 2 auserwählten Personen sind hier gelistet. Deren Kommentare finden sich auf dem grünen Stick. Der Pfad lautet: Buenos Aires Documentaion>c_ExpertReviewFiles>Review Editor FOD Reports.
Die meisten dieser Kommentare scheinen konstruktiv zu sein und werden wahrscheinlich die Qualität des endgültigen Berichtes verbessern. Aber einige der Personen, die daran teilhatten, sind Aktivisten. Viele ihrer Vorschläge sind unverhohlene Versuche, aktivistisches Quellenmaterial – und aktivistische Perspektiven – in einem wissenschaftlichen Dokument unterzubringen.
Mit anderen Worten, unter dem Deckmantel „wissenschaftlicher Experten-Begutachtung“ hat das IPCC hinter den Kulissen aggressive Lobbyisten-Bemühungen gefördert.

WWF-Personal drängt das IPCC, sich auf Veröffentlichungen des WWF zu beziehen

Der letzte große IPCC-Bericht aus dem Jahr 2007 enthielt einen blamablen Fehler über die erwartete Abschmelzrate der Gletscher des Himalaya. Dieser Fehler war Anfang 2010 Gegen­stand weit verbreiteter Berichterstattung in den Medien, was in vielen prominenten  Zeitungen den Ruf nach dem Rücktritt des IPCC-Vorsitzenden laut werden ließ.
Es gibt nichts, das hinsichtlich des Himalaya-Debakels kompliziert wäre. Die damals verantwortlichen Autoren für das Kapitel 10 der Arbeitsgruppe 2 haben weniger alarmistische Schlussfolgerungen, die in begutachteten Fachzeitschriften veröffentlicht worden waren, missachtet und sich stattdessen entschlossen, sich auf Statements zu verlassen, die sich in der Veröffentlichung einer grünen Lobbygruppe fanden (siehe Seite 10 hier).
Die fragliche Gruppe war der WWF. In Nordamerika immer noch unter dem Originalnamen World Wildlife Fund bekannt, hat er sich anderswo umbenannt in World Wildlife Fund for Nature. Er ist wohl kaum eine kleine Anhängsel-Organisation, denn  der der WWF unterhält Büros in mehr als 60 Ländern und beschäftigt 5000 Personen.
Der WWF ist die Organisation, die uns jedes Jahr im März die Earth Hour beschert. Seit vier Jahrzehnten durch Zuwendungen von der Industrie fossiler Energie gefördert (die  erste Firmen-Sponsor war Shell Oil) glaubt der WWF jetzt, verarmte Nationen dazu bringen zu müssen, ihr fossiles Öl lieber in der Erde zu lassen, anstatt es zu nutzen für Licht, Wärme und Krankenhäuser für ihre Völker.
Mein Buch enthüllt, wie der WWF in der Vergangenheit den Prozess der Erstellung der IPCC-Berichte infiltriert hat. Zwei Drittel der Kapitel im Bericht 2007 wurde unter Teilnahme von mindestens einer Person erstellt, die mit dem WWF verbunden war. Ein Drittel der Kapitel wurde von einem mit dem WWF verbundenen Autor geleitet.
Weder das IPCC noch der WWF scheinen seitdem etwas über Umsicht gelernt zu haben.
Susan Evans arbeitet bei WWF Kanada. Sie hat einen Masterdiplom in Zoologie, aber viele der von ihr dem IPCC eingereichten Kommentare sind frei von wissenschaftlichen Inhalten. Zum Beispiel betrachtet sie diesen Bericht als eine Gelegenheit, „einen Sinn für Verwaltung und Verantwortung für das Ökosystem zu fördern“ (Kapitel 00/Kommentar 44).
Bei vier einzelnen Gelegenheiten rät Evans dem IPCC, ein 72 Seiten starkes Handbuch zu Rate zu ziehen, das vom Global Arctic Programme des WWF veröffentlicht worden ist (Kapitel 00/Kommentar 45, 2/727, 14/577, 15/367).
In einem anderen Fall drängt sie das IPCC dazu, ein 246 Seiten starkes WWF-Dokument mit dem Titel Buying Time in Betracht zu ziehen. Im Vorwort werden Leser dazu ermutigt, politische Aktivisten zu werden (14/406).
Bei drei Gelegenheiten hat Evans die Aufmerksamkeit des IPCC auf ein drittes WWF-Dokument gelenkt über die Pacific marine ecosystems (13/300, 26/260, 26/417). In drei weiteren Beispielen verweist sie auf einen vierten Bericht über Klimaänderung in Westkanada, bei dessen Erstellung der WWF geholfen hat (15/367, 15/370, 26/316). An anderen Stellen drängt sie das IPCC, ein fünftes WWF-Dokument zu konsultieren, und zwar eine 69-seitige Publikation über die Verwaltung der Wasserversorgung (15/455).
In einem längeren Kommentar zu Kapitel 20 lässt sich Evans über die Notwendigkeit aus, „unsere gegenwärtige Rate von Entwicklungs- und Verbrauchsverhalten signifikant zu reduzieren“. Dabei drängt sie das IPCC, den jüngsten Living Planet-Bericht des WWF zu konsultieren (20/16.1 und 16.2).
Über genau dieses Dokument habe ich unmittelbar nach dessen Veröffentlichung etwas geschrieben und darauf hingewiesen, dass die Ausdrücke Gleichheit und Ungleichheit (equality and inequality) 28 mal vorkommen. Mit anderen Worten, es handelt sich um ein politisches Traktat.
Evans Bemühungen, die WWF-Perspektiven im IPCC-Bericht unterzubringen, wurden von ihrer Kollegin Cassandra Brooke weiter vorangetrieben – laut IPCC leitet sie das WWF-Büro in der Schweiz. Eine formelle Biographie zu erhalten ist schwierig, aber laut einer solchen aus dem Jahr 2008 hält sie einen PhD in Geographie.
In ihrer Eigenschaft als Experten-Begutachterin glaubt Brooke, dass das IPCC dem gleichen Arktis-Handbuch Aufmerksamkeit schenken sollte, dass schon Evans zu vier Gelegenheiten empfohlen hatte (4/943).
Sie drängt die IPCC-Wissenschaftler, ihre Informationen über Mangroven und Klimaänderung von einer WWF-Website zu beziehen, und ist enttäuscht darüber, dass der IPCC-Bericht „nicht erkennt, dass kulturelle und spirituelle Werte eine Form des Ökosystem-Service“ sind (4/1011, 5/1204).
Aber es sind ihre Bemerkungen über das Aussterben bestimmter Spezies, die besonders entlarvend sind. Kapitel 19 ist ein Synthese-Kapitel. Sein Ziel ist es, die Ergebnisse der anderen 29 Kapitel der Arbeitsgruppe 2 zusammenzufassen. Der Job jener Autoren ist es also folglich, akkurat zu reflektieren, was anderswo geschrieben worden ist.
Brooke macht es in ihrem Kommentaren zu Kapitel 19 umgekehrt. Sie beobachtet, dass die Sprache in Kapitel 4 „sehr vage“ und „inkonsistent im Tonfall“ mit dem ist, was Kapitel 19 sagt. Ganz klar, sie glaubt, dass die Wortwahl in Kapitel 4 eher verschärft werden sollte als der abgeschwächte Tonfall in der Zusammenfassung.
Brooke ist bekümmert, weil Kapitel 4 „sich selbst von starken Statements distanziert“ hinsichtlich Klimaänderung und dem Aussterben von Spezies, was im IPCC-Bericht aus dem Jahr 2007 erschienen ist (4/664, 19/428). Aber dieser Rückzug ist eine gute Nachricht. Wie ich schon anderswo diskutiert habe, verlässt sich das IPCC auf eine einzige Studie, die bereits von anderen Wissenschaftlern verurteilt worden ist [demolished]. (Ein berühmter Biologe nannte sie „die schlimmste Studie, die ich je in einem wissenschaftlichen Magazin gesehen habe“). Das IPCC hat diese heftigen Zurückweisungen nicht nur nicht beachtet, sondern es sogar abgelehnt, die Leser davon in Kenntnis zu setzen, dass sie überhaupt existieren.
Man würde erwarten, dass wissenschaftliche Experten-Begutachter erfreut sein würden, dass sich das IPCC jetzt verantwortlicher verhält. Man würde erwarten, dass sie dem IPCC ob dessen Hinwendung zu mehr soliden Beweisen applaudieren würden.
Aber Brooke ist keine wirkliche Experten-Begutachterin. Sie ist Mitarbeiterin des WWF. Und das WWF mag Übertreibungen. Wie er auf seiner Haupt-Website erklärt: „Es ist fast unmöglich, die Bedrohung durch den Klimawandel zu überschätzen“.

Andere Aktivisten als „Experten-Begutachter“

Unter den anderen Organisationen, die versuchen, den wissenschaftlichen IPCC-Bericht via Experten-Begutachtung zu beeinflussen, finden wir die Alliance of Small Island States. Deren Website bekennt freimütig, dass es sich dabei um „eine ad-hoc-Lobby handelt und es eine Verhandlungs-Stimme sei“ für bestimmte politische Interessen. Hier sind noch ein paar andere:

Angela Andrade, eine bei Conservation International beschäftigte Anthropologin, drängt IPCC-Wissenschaftler gleich zweimal, ein von einem Dutzend Aktivistengruppen gemeinsam veröffentlichtes Diskussionspapier zu konsultieren (15/172, 16/120).
Bei zwei anderen Gelegenheiten weist sie sie auf ein Dokument mit dem Titel Building Resilience to Climate Change hin [etwa: Resistenzbildung gegen Klimawandel] (15/430, 16/123). Dieses war von der International Union for Conservation of Nature veröffentlicht worden, deren Website von „einer gerechten Welt“ spricht.
Aber Gerechtigkeit ist ein politisches Konzept. Vernünftige Leute stimmen nicht damit überein, wie Gerechtigkeit aussieht. Ist eine grüne Gruppe, die sich Gerechtigkeit auf die Fahnen geschrieben hat, eine verlässliche Informationsquelle? Das IPCC glaubt das offenbar. Der jetzige Entwurf der Arbeitsgruppe 2 erwähnt schon jetzt die Building Resilience-Veröffentlichung in den Kapiteln 5 und 9 (siehe Seiten 379, 402 und 813 des 2465-seitigen Entwurfs).
Ganz ähnlich macht sich die Aktivistengruppe Germanwatch Sorgen über die „globale Gleichheit“ und vertritt bevorzugt gewisse politische und ökonomische Gedanken. Sven Harmeling, der bei ihnen als Teamlader Klimapolitik fungiert, hat die IPCC-Autoren zweimal gedrängt, ein Diskussionspapier von WWF-Germanwatch zu Rate zu ziehen (14/555, 15/224).
Anderswo lenkt er die Aufmerksamkeit des IPCC auf ein zweites, zusammen mit dem WWF veröffentlichtes Dokument mit dem Titel Institutions for Adaptation (15/418). Um alles komplett zu machen, verweist er auf ein drittes Dokument, diesmal ein kurzes Informationspapier von seinem Arbeitgeber und zwei weiteren Organisationen (15/343).
Noch ein weiteres Beispiel ist das International Rivers-Netzwerk. Die Leute, die dort arbeiten, sehen sich selbst als „das Herz der globalen Anstrengungen, Flüsse zu schützen“. Eine Beschäftigte von ihnen, Katy Yan, beschreibt sich selbst auf Twitter als eine „Klima-Kämpferin“. Sie ist ebenfalls eine Experten-Begutachterin des IPCC.
Ähnlich wie die zuvor erwähnten Individuen glaubt Yan, dass die Veröffentlichungen ihrer eigenen Organisation es verdienen, in einem wissenschaftlichen Bericht erwähnt zu werden. Sie verlangt dies zweimal von einem Dokument mit dem Titel Before the Deluge [etwa: Vor der Sintflut]. Es wurde geschrieben vom geschäftsführenden Direktor von International Rivers – mit anderen Worten, von ihrem Chef (3/752, 3/766).
Zusätzlich verlangt Yan nach zwei NachrichtenBerichten, die auf der Website ihrer Organisation veröffentlicht worden sind, eine Online-Bibliographie von „wissenschaftlichen Schlüssel-Artikeln“, die von ihren Mit-Aktivisten ausgewählt worden sind, nämlich ein 90-seitiger Bericht über alternative Energie in Guatemala sowie zwei andere Dokumente über erneuerbare Energie in Chile. All dieses Material wurde von der Organisation erzeugt (3/869, 3/891, 27/339, 27/345).
Alles das ist also von Aktivisten erstellte graue Literatur – genau die Art von Geschehnissen, die den Kummer des IPCC in der Vergangenheit verursacht haben.
Was denkt das IPCC? Warum rollt es den roten Teppich für Aktivisten aus und erlaubt ihnen, direkt auf die IPCC-Autoren Einfluss zu nehmen?
Das ist nicht geeignet, ein weiteres Himalaya-Debakel zu vermeiden.

Literatur vom WWF und von Greenpeace

Schon vor dieser Lobbyisten-Parade listete der Entwurf der Arbeitsgruppe 2 schon die folgenden neun WWF- und zwei Greenpeace-Veröffentlichungen unter den Referenzen am Ende des Kapitels. (Die Seitenzahlen in Klammern beziehen sich auf diesen 2465-seitigen Entwurf):

  1. IUCN 2008: Ecosystem-based adaptation: An approach for building resilience and reducing risk for local communities and ecosystems. A submission by IUCN, The Nature Conservancy, WWF, Conservation International, BirdLife International, Indigenous Peoples of Africa Co-ordinating Committee, Practical Action, WILD Foundation, Wildlife Conservation Society, Fauna and Flora International and Wetlands International. Gland, Switzerland: IUNC. [p. 371]
  2. Fish, M.R. and C. Drews, 2009: Adaptation to Climate Change: Options for Marine Turtles. WWF. San Jose, CA, USA, 20 pp. [p. 514]
  3. Fish, M.R., A. Lombana and C. Drews, 2009: Climate Change and Marine Turtles in the Wider Caribbean: Regional Climate Projections. WWF, San Jose, CA, USA, 20 pp. [p. 514]
  4. Kollmuss, A., H. Zink, and C. Polycarp, 2008: Making sense of the voluntary carbon market: A comparison of carbon offset standards. WWF Germany. [p. 1067]
  5. Harmeling, S., S. Kreft, and S.C. Rai (2011) Institutions for adaptation: Towards an effective multi-level interplay. Germanwatch and WWF International, available at http://www.germanwatch.org/klima/ad-inst.htm [p. 1726]
  6. Sattler, P., M. Taylor, 2008: Building Australia’s Safety Net 2008: Progress on the directions for the National Reserve System. WWF-Australia, Sydney. [p. 2007; actual title is Building Nature’s Safety Net]
  7. Allianz and WWF, 2006: Climate Change and Insurance: An Agenda for Action in the United States, Allianz and WWF. [p. 2071]
  8. Constable, A.J. and S. Doust, 2009: Southern ocean sentinel  – an international program to assess climate change impacts on marine ecosystems: Report of an international workshop, Hobart, April 2009. ACE CRC, Commonwealth of Australia & WWF-Australia, pp. 81. [p. 2287]
  9. Experts Workshop on Bioregionalisation of the Southern Ocean (September 2006: Hobart), S. Grant Antarctic Climate, Ecosystems Cooperative Research Centre, WWF-Australia, Peregrin, S. Grant, A. Constable, B. Raymond, and S. Doust, 2006: Bioregionalisation of the southern ocean:  Report of the experts workshop (Hobart, September 2006), [report prepared by: Susie grant … [et al.]] Sydney: WWF-Australia Head Office. [pp. 2289-90]
  10. Richter, C., S. Teske, and R. Short, 2009: Concentrating solar power: global outlook 2009. SolarPaces, Greenpeace and ESTELA. [p. 879]
  11. Anisimov, O.A., M.A. Belolutskaya, M.N. Grigor’ev, A. Instanes, V.A. Kokorev, N.G. Oberman, S.A. Reneva, Y.G. Strelchenko, D. Streletsky, and N.I. Shiklomanov, 2010: Assessment Report: The Main Natural and Socioeconomic Consequences of Climate change in Permafrost Areas: A forecast Based upon a Synthesis of Observations and Modelling. Greenpeace, Russia. 40 pp. [p. 1892]

Wenn die den wissenschaftlichen IPCC-Bericht schreibenden Wissenschaftler keine Argumentationskette aufbauen können, ohne sich auf Aktivisten-Literatur zu beziehen, sollten sie diese Argumentation schon von Anfang an gar nicht übernehmen. Sollte man denken.
Deshalb handelt es sich hier um eine Organisation, die nicht ein bisschen aus seiner Erfahrung mit den Himalaya-Gletschern gelernt hat.

Das IPCC & Vertraulichkeit

Alle drei Daten-Sticks enthalten eine Kopie eines IPCC-Dokuments zur Vertraulichkeit (hier auch im Netz zugänglich). Obwohl es mit einer feierlichen Beteuerung beginnt, dass das „IPCC Vorbild für Offenheit“ ist, macht der Rest des Textes klar, dass diese Organisation das gleiche Verhältnis zu Transparenz hat wie Vampire zum Sonnenlicht.
Das IPCC sagt, dass Geheimniskrämerei zu einem „Produkt höchster Qualität“ führt. Es sagt, dass Beratungen hinter verschlossenen Türen einem effektiven Prozess gleichen. Es sagt, dass das IPCC von Vertraulichkeit abhängig ist, während der Bericht geschrieben wird.
Dies ist auf törichte Weise kurzsichtig. Das IPCC muss offen und ehrlich über jeden einzelnen Schritt Auskunft geben, mit denen es zu seinen Schlussfolgerungen kommt. Das Letzte, mit dem man gebildete Leute im 21. Jahrhundert überzeugen kann, ist eine Gruppe von Schatten-Experten, die uns lächelnd sagen, dass wir ihnen vertrauen sollen.
Geheimniskrämerei hat nichts mit Wissenschaft zu tun. Sie wird allerdings von jenen bewertet, die darauf brennen, die Botschaft zu durchleuchten. Geheimniskrämerei erlaubt es dem IPCC, seine Berichte konzertiert zu veröffentlichen, um große Medien-Fanfaren hervorzurufen. Sie erlaubt auch das Durchsickern weiterer Ausgaben an wohlwollende Journalisten.
Angesichts der Tatsache, dass eine Untersuchung „in jedem Schritt des Erstellungsprozesses signifikante Schwächen ans Licht gebracht hat“, ist es jetzt an der Zeit, Licht auf diese Organisation zu werfen.
Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, jedes jemals von dieser UN-Organisation erstellte Papier genau zu untersuchen. Dies ist nicht nur in der Gegenwart wichtig, sondern auch für Wissenschaftler späterer Zeiten.
Wenn bei Lobbygruppen beschäftigte Aktivisten Entwürfe dieses Berichtes lesen können, kann die Öffentlichkeit das auch. Wir haben auch ein Recht darauf zu erfahren, und zwar in so kurzer Zeit wie möglich, welche Art Rückmeldungen diese Entwürfe erhalten – und zu beurteilen, wie gut oder schlecht das IPCC darauf reagiert.
Das Vertraulichkeits-Dokument enthält diese pathetische Feststellung:
Der Erstellungs-Prozess kann nicht effektiv sein, wenn während der Vorbereitung (des jetzigen Berichtes) Material der Entwürfe bekannt oder öffentlich diskutiert wird.
Aber das IPCC glaubt das nicht wirklich, und zwar aus folgenden Gründen:
Mitte Dezember sind Entwürfe der 14 Kapitel durchgesickert, die den Teil der Arbeitsgruppe 1 im kommenden IPCC-Bericht umfassen. Diese geheimen Nikolaus-Datensticks enthalten Entwürfe von weiteren 30 Kapiteln.
Dies bedeutet, dass inzwischen Entwürfe einer Mehrheit von Kapiteln im kommenden Bericht (44 von 60, oder 73%) in öffentlichem Besitz sind.
Wenn das Vertraulichkeits-Dokument das Papier wert ist, auf dem es geschrieben steht, müsste das IPCC die Arbeit an dem bevorstehenden Bericht sofort suspendieren. Es wird ankündigen, dass die extensive Natur dieser Lecks es unmöglicht macht weiterzuarbeiten.
Aber das Handtuch zu werfen ist das Letzte, was ich von dieser Bürokratie erwarte.

Postscripts:

1. Wir wissen noch nicht, wie viele mit dem WWF verbundene Leute gegenwärtig an diesem IPCC-Bericht arbeiten, weil die Namen aller beitragenden Autoren noch nicht bekannt gemacht worden sind. Aber wir wissen, dass Jennifer Morgan involviert ist, die sonst die Klima-Chef-Sprecherin beim WWF ist.
2. Eine hoch aufgelöste Version des Bildes oben rechts befindet sich hier. Medien und Blogger können alle Versionen dieses Bildes frei verwenden. Photo: Donna Laframboise
3. Falls irgendjemand die technischen Fähigkeiten hat, dass geheime Nikolaus-Leck zugänglich zu machen, wäre das wunderbar.
4. Die Personen der Arbeitsgruppen 1 und 2 werden hiermit herzlich eingeladen, dabei zu helfen, die Öffentlichkeit darüber zu informieren, was hinter verschlossenen Türen vor sich geht. Kontaktinfo hier.
5. Dieser Blog verfügt nicht über ein regelmäßiges Trinkgeld-Konto. … Wenn Sie glauben, dass es wichtig ist, wenn Journalisten das IPCC durchleuchten, bitte überlegen Sie sich eine kleine Spende.

2. Teil: Sind ein Drittel der IPCC-Begutachter MIA?

[MIA = Missing in Action]
Die Begutachter des IPCC sollten im September einen Bericht anfertigen. Ein Drittel von ihnen hat sich offensichtlich gar nicht damit befasst.

Das IPCC arbeitet derzeit an einem Bericht, der so wichtig ist, dass er als Klimabibel bekannt ist. Der IPCC-Vorsitzende Rajendra Pachauri hat immer behauptet, dass der Prozess, mit dem seine Organisation diese Berichte schreibt, ein offenes Buch sei.
In einem Interview für eine Zeitschrift im Jahr 2009 hätte er nicht deutlicher sein können: „Was immer wir tun, steht immer und bei jedem Schritt für eine genaue Untersuchung zur Verfügung“.
Aber ein Dokument unter den über 600 Files in der öffentlichen Domäne als Ergebnis des geheimen Nikolaus-Lecks erzählt eine andere Geschichte. Tatsächlich wird darin gewissen Mitarbeitern des IPCC versichert, dass manche Berichte, die sie schreiben, niemals ans Tageslicht kommen werden:
Alle diese Berichte sind nur für interne Zwecke bestimmt und werden nicht veröffentlicht… Den IPCC-Regeln und Prozeduren zufolge bekommen nur (Experten-Begutachter) und den Autoren Verantwortliche diese Berichte zu Gesicht (siehe hier).
Die fraglichen Berichte können auf dem grünen Stick gefunden werden. Der Pfad ist: Buenos Aires Documentaion>c_ExpertReviewFiles>Review Editor FOD Reports. Es ist unklar, warum das IPCC beabsichtigt hatte, sie für immer unter den Teppich zu kehren. Aufzeichnungen von US-Präsidenten beispielsweise werden der Öffentlichkeit 5 bis 12 Jahre nach dem Ende der Administration bekannt gemacht.
Die wichtigste Nachricht ist jedoch, dass ein Drittel des IPCC-Personals, das aufgefordert wurde, solche Berichte zu schreiben, dies offenbar nicht getan hat.
Das geheime Nikolaus-Leck berührt den Abschnitt der Arbeitsgruppe 2 des bevorstehenden IPCC-Berichtes. Jedes der 30 Kapitel hat eine Gruppe von Autoren, plus zwei oder drei Leute, die als Begutachtungs-Herausgeber [Review Editors, RE] fungieren.
Die Aufgabe der REs ist es sicherzustellen, dass Rückmeldungen von externen Begutachtern von den IPCC-Autoren beachtet und nicht missachtet werden. Ein RE muss nicht unbedingt gut Freund mit dem Autorenteam sein. Er oder sie sollte ein Vorgesetzter sein.
Die Rolle der REs ist einer der wenigen Übersichts-Mechanismen innerhalb des IPCC-Prozesses. Wenn ein Drittel der Übersichtler Missing in Action ist, dann ist irgendetwas ganz furchtbar schief gelaufen.
Das gleiche Dokument, in dem den REs die Geheimhaltung versichert wird, sagt ihnen auch, dass erwartet wird, dass sie ihren ersten Interimsbericht bis zum 24. September 2012 einreichen. Ihnen wird geraten, einen zweiseitigen Beispielbericht zu konsultieren. Und ihnen wird gesagt, dass es Ok für die REs ist, ein gemeinsames Dokument einzureichen, wenn sie am gleichen Kapitel arbeiten.
Von insgesamt 66 REs haben 29 Berichte selbst eingereicht, 16 einen gemeinsamen Bericht, und 21 scheinen überhaupt keinen Bericht geschrieben zu haben.
Diese Berichte waren dazu ausersehen, die „wesentlichen Sorgenbereiche“ zu beleuchten sowie „umstrittene und kontroverse Angelegenheiten“ zu identifizieren, und zwar vor einem Treffen der Leitautoren, das einen Monat später geplant war. Aber die Autoren mancher Kapitel waren offenbar mit ihren Werken allein gelassen worden.
In Kapitel 3 geht es um Frischwasser-Reserven. 950 einzelne Kommentare waren von Begutachtern eingereicht worden. Aber Berichte von REs dieses Kapitels befinden sich nicht auf dem Daten-Stick. Es scheint, dass weder Pavel Kabat (der beim IPCC die Niederlande repräsentiert) noch Zbigniew Kundzewicz (der polnische Vertreter) ihrer Pflicht nachgekommen sind.
In Kapitel 5, in dem es um Küstengebiete und tief liegende Gebiete geht, ist es ähnlich. Das IPCC hat fast 1400 Kommentare zum Entwurf dieses Kapitels erhalten. Aber weder Robert Nicholls (UK) noch Filipe Santos (Portugal) scheinen ihren Kapitel-Autoren irgendeinen Bericht abgeliefert zu haben.
Die Berichte folgender REs fehlen auch noch:

Mit anderen Worten, nur 13 von 30 Kapiteln erhalten die Überwachung, die sie erhalten sollten.
Ob die REs ihren Pflichten nachkommen oder nicht ist kein neues Problem. Ich habe schon früher von einem herbei phantasierten IPCC-RE namens Bubu Jallow  berichtet. Er repräsentierte Gambia während der Erstellung des letzten IPCC-Berichtes 2007.
Im November 2006 setzte Jallow seinen Namen unter ein bemerkenswertes Statement. „Ich kann bestätigen“, sagt er, dass das gesamte Feedback an die Autoren von Kapitel 3 „geeignete Beachtung geschenkt worden ist… in Übereinstimmung mit den IPCC-Prozeduren“.
Aber Jallow hatte gar keine Kenntnis von diesem Vorgang aus erster Hand. Einer der Leiter des Kapitels, Kevin Trenberth, machte dies unmissverständlich klar, als er in einer e-mail an IPCC-Funktionäre geschrieben hat:

Ich schreibe dies, um gegen die Nennung von Bubu Pateh Jallow als Review Editor unseres Kapitels zu protestieren. Er spielte keine wie auch immer geartete Rolle in unserem Kapitel. Er nahm an keinem Treffen teil, er hat keine E-Mail beantwortet und sollte NICHT aufgeführt werden (Hervorhebung hinzugefügt).

Das IPCC hat beschlossen, dass Jallow offiziell ohnehin ein Review Editor war. Sein Name findet sich am Ende der Seite der Online-Version von Kapitel 3 der Arbeitsgruppe 1 im Bericht von 2007. Sechs Jahre später wird der Öffentlichkeit immer noch weisgemacht, dass drei Review Editoren in diesem Beispiel verpflichtet worden waren.
Warum ist das so? Das IPCC ist eine UN-Organisation. Daher kümmert es sich intensiv um Dinge wie Diversität und regionale Präsenz. Die anderen beiden REs stammen aus UK und den USA – entwickelten Ländern. Jallows Name lässt das Kapitel mehr multi-regional und multikulturell erscheinen.
Es scheint, dass es den IPCC-Funktionären weitgehend egal ist, ob die REs ihrer Pflicht nachkommen oder nicht.

Postcripts:

1. Eine Untersuchung im Jahr 2010 im IPCC, durchgeführt vom InterAcademy Council-Komitee, kam zu der Schlussfolgerung, dass die REs eigentlich keine formelle Autorität haben. Wie es auf Seite 3 oben heißt: „Die Leitautoren haben das letzte Wort zum Inhalt ihres Kapitels“ – egal was ein RE dabei fühlen könnte. Mit anderen Worten, REs sind ein schwacher Begutachtungs-Mechanismus. Aber selbst dieser Mechanismus scheint bei den meisten Kapiteln der Arbeitsgruppe 2 nicht voll zu funktionieren.
2. Das Statement von Jallow ebenso wie die E-Mail von Trenberth sind Teil eines 7 mb .zip-files, der mir im November 2011 von David Holland zugesandt worden ist. Seinen Worten zufolge enthält der File Material, das von David Hoskins, einem weiteren RE zum Jallow-Kapitel, „nach Klimagate auf Druck vom Information Commissioner von UK“ veröffentlicht worden ist. Es kann hier oder hier heruntergeladen werden.
3. Bubu Jallow arbeitet jetzt bei den UN.
Donna Laframboise is a Canadian investigative journalist. She is the author of The Delinquent Teenager Who Was Mistaken for the World’s Top Climate Expert, an IPCC exposé. Recently translated into German, it is available in a variety of formats. Donna can be reached at NOconsensus.org AT gmail.com.
[Hervorhebung durch Fettdruck durch den Übersetzer im Original! Es ist schön, dass Donna selbst auf die Übersetzung ins Deutsche hinweist! A. d. Übers.]
http://nofrakkingconsensus.com/2013/01/08/the-secret-santa-leak/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
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IPCC Veröffentlichungspraxis: So etwas nennt man Schummeln!

Im Jahre 2010 hat ein IPCC-Insider Ermittlern des  Inter Academy Council IAC mitgeteilt, dass Wissenschaftler, die bestimmte Informationen in den IPCC-Berichten unterbringen wollen, manchmal Zeitschriftenartikel auf Anforderung erstellen. Das liest sich so:

Regierungen wollen, dass das Kapitel über aktuell relevante Fragen, für die es oftmals „graue“, aber kaum begutachtete Literatur gibt, dazu etwas sagt… Eine in solchen Fällen gängige Methode war es, dass Leitautoren versuchen, das Material in begutachteten Journalen zu veröffentlichen, während sie am Entwurf des IPCC-Kapitels arbeiten, so dass die veröffentlichten Artikel im endgültigen Entwurf des IPCC-Kapitels aufgeführt werden können. (Hervorhebung hinzugefügt; siehe Seite 68 in diesem 678-seitigen PDF-Dokument]

In meinem Buch über das IPCC sage ich:

Das nennt man schummeln. Und offensichtlich ist es ein offenes Geheimnis, dass so etwas passiert.

Ich weise darauf hin, dass, obwohl eine spezielle Ausgabe des Journals Climatic Change erst noch veröffentlicht werden muss, 16 der 21 Kapitel im letzten großen IPCC-Bericht sich bereits darauf bezogen. Tatsächlich scheint diese Ausgabe des Climatic Change durch das IPCC-Personal im Schnellverfahren zusammengestellt worden zu sein, damit sie eine ganze Palette von Dingen nennen können, die sich in der wissenschaftlichen Literatur noch nicht durchgesetzt haben (siehe IPCC Cites an Unpublished Journal 39 Times [etwa: Das IPCC zitiert 39 mal aus einem unveröffentlichten Journal]).

Etwas verdächtig Ähnliches passiert jetzt noch einmal. Und es scheint, als ob IPCC-Funktionäre es stillschweigend durchgehen lassen.

Als sich Leitautoren der IPCC-Arbeitsgruppe 2 Ende Oktober dieses Jahres in Buenos Aires trafen, hatte jeder von ihnen ein Informationspaket erhalten, das ein Dokument mit dem Titel Special Issue on ISI-MIP results enthalten hatte. Es machte sie auf eine bevor stehende Ausgabe des Journals der National Academy of Sciences (PNAS) aufmerksam.

Dem IPCC-Dokument zufolge wird es in einigen dort erscheinenden Studien um die Ergebnisse des Inter-Sectoral Impact Model Intercomparison Project gehen. Aber das Dokument weist auch darauf hin, dass darunter auch Studien zu Themen wie Extremereignisse, Wasserversorgung und CO2-Düngung sind.

IPCC-Funktionäre wissen, dass die zu veröffentlichenden Studien in dieser Ausgabe der PNAS noch nicht geschrieben worden sind. Ihrem eigenen Dokument zufolge liegt der Einsendeschluss nicht vor dem 31. Januar 2013.

Warum also gibt das IPCC seinen Autoren diese Art der Aufmunterung? Weiß es schon im Voraus, dass diese Studien so grundlegend sein werden, dass das IPCC gar nicht in der Lage ist, sie zu ignorieren?

Vielleicht. Oder vielleicht sagen IPCC-Funktionäre den Autoren, wo sie nach Material suchen können, das unbequeme Lücken in ihren Schriften auffüllen kann.

Das IPCC-Dokument bemerkt, dass der Gastautor dieser PNAS-Sonderausgabe Hans Joachim Schellnhuber sein wird. Falls jemand eine Liste hoch politisierter, aktivistischer Wissenschaftler zusammenstellt, wäre dieser Herr ganz oben zu finden.

Schon Monate, bevor die Autoren des bevor stehenden IPCC-Berichtes überhaupt benannt worden waren, erklärte deren Vorsitzender öffentlich, zu welchen Schlussfolgerungen dieser Bericht kommen wird.

Oben habe ich über ein seltsames Dokument berichtet, dass an die IPCC-Autoren verteilt worden ist, und dem zufolge sie auf noch nicht durchgeführte Studien hingewiesen werden.

Die einzige vernünftige Erklärung lautet, dass erwartet wird, diese Studien kommen zu Schlussfolgerungen, die das IPCC als hilfreich ansieht. Das bedeutet, dass das IPCC nicht die existierende wissenschaftliche Literatur in unparteiischer Manier durchforstet und dann einen objektiven Bericht darüber schreibt.

Stattdessen wird die Integrität seiner eigenen Prozesse durch seine eigenen Funktionäre unterminiert. Warum? Weil sein bevor stehender Bericht zu der richtigen Schlussfolgerung kommen wird.

Ich weiß, das klingt zynisch und lieblos von mir. Aber wie ist es hiermit?

Die Namen der Auserwählten, die den 5. Zustandsbericht schreiben sollen, wurden erst im Juni 2010 bekannt gegeben. Aber neun volle Monate zuvor, im September 2009, wusste der Vorsitzende des IPCC -der Eisenbahn Ingenieur Rajendra Pachauri- schon, was in dem Bericht stehen würde.

Folgendes hat er vor Zuhörern in New York gesagt:

Wenn der 5. Zustandsbericht des IPCC 2013 oder 2014 erscheint, wird es eine erhebliche Wiederbelebung des Interesses an Maßnahmen geben, die durchgeführt werden müssen. Die Leute werden sagen ‚Mein Gott, wir müssen viel schneller als geplant Maßnahmen ergreifen’.

(Fettdruck hinzugefügt; backup-Link hier, Dank an Tom Nelson)

Lange bevor die Autoren ausgewählt worden waren, Jahre bevor sie sich durch Tausende Seiten Text gewühlt haben, lange bevor sie sich aus ihrem normalen Arbeitsleben ausgeklinkt haben, um zu Treffen in San Francisco, Buenos Aires, Japan, Südafrika und Neuseeland zu fliegen, wusste der Vorsitzende nicht nur, was sie schreiben würden, er wusste auch, dass ihre Schlussfolgerungen so dramatisch sein würden, dass die öffentliche Reaktion OMG [= Oh My God] wäre.

Meine Damen und Herren, das bedeutet, die IPCC Position ist festgelegt!

Der Vorsitzende des IPCC glaubt, dass es das Ziel seiner Organisation ist, uns zu ängstigen – uns so furchtbar zu ängstigen, dass wir in Panik geraten und Dinge tun, die wir anderenfalls als unnötig ansehen würden.

Das scheint mir ein guter Zeitpunkt zu sein, daran zu erinnern, dass während der letzten Jahre the London Sunday Times, the UK Telegraph, the Financial Times, and the New Scientist nach dem Rücktritt von Pachauri gerufen haben.

Solange er an der Spitze verbleibt, kann kein vernünftiger Mensch auch nur eine Spur an Vertrauen zu dem haben, was das IPCC sagt.

Es hat über den 1. Teil dieses Artikels eine Diskussion auf dem Bishop Hill blog gegeben. Unter den Kommentaren finden sich ein paar von dem Ökonom Richard Tol, der gegenwärtig für ein Kapitel der Arbeitsgruppe 2 des IPCC verantwortlich ist.

Hier folgt eine bearbeitete Version darüber, was er über die noch durchzuführenden Studien sagt, die in einer bevorstehenden Sonderausgabe in PNAS veröffentlicht werden sollen:

Die PNAS-Sonderausgabe ist aus folgenden Gründen abwegig. Sie berichtet von einem Modellvergleich… der kleinste gemeinsame Nenner – der Komparitor – in diesen Modellen ist die Auswirkung, die die Klimaänderung in der heutigen Welt ohne Anpassungen haben würde.

Wir wissen aus der Literatur, dass Anpassung die Auswirkungen der Klimaänderung erheblich reduzieren würde. Wir wissen, dass die zukünftige Verwundbarkeit bzgl. der Klimaänderung gegenüber heute sehr unterschiedlich und möglicherweise viel geringer sein würde – zum Beispiel bzgl. Sorgen hinsichtlich Auswirkungen der Klimaänderung auf Malaria, wenn bis dahin ein Impfstoff entwickelt wäre, der die Malaria zum Verschwinden bringen würde.

Daher wird die PNAS-Sonderausgabe nicht unsere besten Schätzwerte hinsichtlich der Auswirkung der Klimaänderung vergleichen, sondern vielmehr unsere schlimmsten Schätzwerte. Es ist alarmistisch durch Fahrlässigkeit (einige würden sagen konstruktionsbedingt).

…Wir haben die PNAS-Sonderausgabe (in meinem Kapitel) besprochen und uns dazu entschlossen, deswegen nicht umzufallen. Werden andere Kapitel dem Beispiel folgen? Weil die PNAS-Sonderausgabe unmittelbar vor Redaktionsschluss erscheinen wird, werden (IPCC-fremde Begutachter) geringe bis gar keine Chancen haben, die ungeeignete Verwendung dieses Materials zu kommentieren.

Donna Laframboise

Hier können Sie das sorgsam recherchierte Buch von Donna Laframboise zu den skandalösen Vorgängen innerhalb des IPCC kaufen.

Link: http://nofrakkingconsensus.com/2012/12/20/this-is-called-cheating-part-1-and-2/

Übersetzt von Chris Frey EIKE