Den Öko-Zeloten zufolge ist Wachstum etwas Schlechtes, weil es unseren Umwelt- Fußabdruck vergrößert. Auf Seite 2 seines letzten Buches beklagt sich David Suzuki, dass unser Wirtschaftssystem
auf konstantem Wachstum und ewig weiter ausufernder Ausbeutung begrenzter Ressourcen auf einem begrenzten Planeten basiert (Hervorhebung hinzugefügt; screencap hier)
Zu Beginn eines Kapitels mit der Überschrift Ist die Ökonomie … dumm? spricht er von unserem „gegenwärtigen ökonomischen Paradigma“ und davon, was „eine Ökonomie tun sollte“. Er erklärt, dass unser „ökonomisches System eine menschliche Erfindung ist, die modifiziert, verbessert oder verändert werden kann, um unseren Bedürfnissen gerecht zu werden“. Ständig wiederholt er:
Es ist absurd, dass wir immer noch abhängig sind von einem kürzlich erfundenen System, das auf endlosem Wachstum basiert, während wir auf einem begrenzten Planeten leben (Hervorhebung hinzugefügt; screencap here)
Moment, es ist Zeit, die Realität zu checken. Suzuki ist ausgebildeter Genetiker. Ich weiß von keinem einzigen Nachweis, dass er auch nur einen einzigen Lehrgang in Ökonomie absolviert hat. Viele Menschen in dieser Welt haben in diesem Bereich einen PhD. Sie haben Jahrzehnte damit verbracht, die Nuancen der Wirtschaftstheorie zu erkunden. Suzuki ist keiner von ihnen. Er ist hinsichtlich Ökonomie genauso ein Amateur wie ich hinsichtlich Genetik.
Wenn er über Absurditäten reden möchte, wollen wir bei der Tatsache anfangen, dass jemand, der so wenig von diesem Fachgebiet weiß, so viel Zeit aufgewendet hat, uns mit seiner naiven ökonomischen Perspektive zu beglücken.
Dieser Perspektive fehlt jedwede Originalität. Sie hängt zusammen mit einer ganz speziellen Sicht der Welt, die in wenigen Worten zusammengefasst werden kann: Kapitalismus saugt uns aus.
Unter ihrer grünen Fassade entpuppen sich sehr viele Umweltaktivisten als Altlinke, die es immer noch nicht verstehen. Sie kleben an der kindischen Phantasie, dass die Weltwirtschaft „festgeschrieben“ [fixed] werden kann – dass sie manipuliert werden kann wie ein Hampelmann. In dieser Phantasiewelt gibt es niemals unbeabsichtigte Folgen, und die Menschen können nicht selbst denken. Stattdessen verhalten sie sich genauso, wie es die grünen Kreuzzügler erwarten und wollen.
Während der letzten Jahre haben die Öko-Aktivisten Konferenzen mit einem „Negativ-Wachstum“ organisiert. Wie es in einem FAQ-Abschnitt heißt, der für ein 2012 de-growth gathering [etwa: ein Treffen über Negativ-Wachstum im Jahr 2012] vorbereitet worden ist: Das Problem der heutigen Gesellschaft besteht darin, dass wir uns der „Religion des Wachstums“ verschrieben haben und vom „Lügendogma unbegrenzten Wachstums in einer begrenzten Welt“ in die Irre geführt worden sind (backup link).
Meine Frage an diese Kreuzzügler lautet also: Wenn wir alle es wirklich mit weniger machen, wenn wir alle uns zurücknehmen sollen – anstatt zu expandieren – unseren Verbrauch von Ressourcen, wenn Wachstum ein verderbliches Konzept ist, warum sind dann grüne Organisationen selbst gewachsen wie schlimme Unkräuter?
Die David Suzuki Foundation wurde im Jahre 1990 gegründet. In seiner Autobiographie schreibt Suzuki, dass sein erstes Büro
sich über einer Auto-Reparaturwerkstatt befunden habe und billig war … Das Dach leckte, die Papierkörbe waren mit Mäusen bevölkert, und alles, was wir in dem Büro hatten – eine schäbige Sammlung von Möbeln und Regalen – war geborgt oder gespendet (screencap here).
Während der ersten beiden Jahre war seine einzige Mitarbeiterin eine Freiwillige – seine Frau Tara Cullis.
Heute residiert die Suzuki-Foundation im zweiten Stock eines Gebäudes im trendigen Stadtteil Kitsilano – einem in Strandnähe gelegenen Stadtteil von Vanvouver, vollgestopft mit vegetarischen Restaurants, Yoga-Studios und Surf-Shops.
Ein Foto aller Mitarbeiter, bis vor Kurzem 47 Personen, aus dem Jahr 2012 (siehe Bild oben rechts) wurde auf der Website der Foundation gepostet. Das neue Bild mit allen Mitarbeitern aus dem Jahr 2013 steht hier. Wenn ich mich nicht verzählt habe, arbeiten dort derzeit fast 60 Individuen.
Aber das Suzuki-Empire ist hier noch nicht zu Ende. Diese Foundation besitzt noch Büros in drei anderen Städten – Toronto, Ottawa und Montreal.
Büros der David Suzuki Foundation
Wenn „konstantes Wachstum” falsch ist; wenn der „immer weiter zunehmende“ Verbrauch von Ressourcen etwas Schlimmes ist, warum wächst die Suzuki-Foundation weiter und immer weiter?
Es ist auch nicht die einzige Organisation [mit einem solchen Wachstum]. Greenpeace war ein „Emporkömmling von Friedensgruppe aus Vancouver“, die in einer unitarischen [?] Kirche Versammlungen abhielt. Nachdem sie ein 30 Jahre altes „knarrendes Fischerboot“ gechartert hatten, um gegen einen Nukleartest der USA zu protestieren, konnte sie es sich kaum leisten, auch nur den Treibstoff zu bezahlen (siehe dieses Buch aus dem Jahr 1996).
Vier Jahrzehnte später, im Jahr 2010 hat der Guardian über die nach speziellen Greenpeace-Wünschen gebaute 14 Millionen Pfund-Mega-Yacht berichtet.
Warum ist diese Art Wachstum in Ordnung?
Gerade in diesem Moment hält der Environmental Defense Fund (EDF) ein Treffen für Praktikanten in Texas ab. Das Online-Jobangebot enthält im ersten Absatz Folgendes:
Diese führende grüne Gruppe mit Programmen von Boston bis nach Peking hat sich während des vergangenen Jahrzehnts verdreifacht … (Fettdruck hinzugefügt; Backup hier)
Das vergangene Jahrzehnt hielt für viele von uns Herausforderungen bereit. Menschen wurden arbeitslos, haben ihre Häuser und viele ihrer Ersparnisse verloren. Einige Individuen werden sich nie mehr von der Orientierungslosigkeit erholen, die mit diesem Erfahrungen im Zusammenhang steht.
Vor diesem schlimmen Hintergrund hat der EDF diesen Sturm nicht nur abgewettert, sondern ist auch noch um 300 Prozent gewachsen!
Er prahlt mit seinem Wachstum. Das fängt schon bei der Online- Biographie von Peter Robinson an, dem Leitenden Direktor der Suzuki-Foundation, prahlt er doch damit, dass er während der acht Jahre seiner früheren Beschäftigung als Beschaffer von Ausrüstung
die Organisation durch eine Zeit anhaltender Verkäufe und wachsender Mitgliederzahlen in ganz Kanada geführt hat.
Betrachten Sie mich als total durcheinander. Wachstum ist schlecht. Außer wenn grüne Gruppen ihre Büros von einem auf vier aufstocken – oder ihre Gesamtgröße verdreifachen.
Verbrauch ist schlecht. Außer wenn Greenpeace Yachten kauft und die Suzuki-Foundation Verkaufszahlen präsentiert.
Wieder einmal wird offensichtlich, dass die Grünen Wasser verkünden und Wein trinken. Sie brennen darauf, die Übrigen von uns zu verdammen, aber sie selbst sind nicht in der Lage, nach den von ihnen propagierten Regeln zu leben.
Im besten Fall sind diese Leute philosophisch und moralisch inkohärent – altmodische Scheinheilige.
Im schlimmsten Fall arbeiten sie auf eine Gesellschaft hin, in der es zwei Klassen von Bürgern gibt: die grünen Eliten, deren Einfluss und Verbrauch immer weiter steigt – und normales Volk, die ungewaschenen Massen.
Es sind unsere Leben, unsere Wahl und unsere Gelegenheiten, die begrenzt werden müssen. Schließlich muss der Planet gerettet werden.
Donna Laframboise
Link: http://nofrakkingconsensus.com/2013/04/04/greens-against-growth-except-their-own/
Übersetzt von Chris Frey EIKE