Die Rezession durch niedrige Ölpreise
Es gab mehrere Rezessionen durch steigende Ölpreise: 1973 bis 1975; 1980/81 und 1990/91. Während dieser Rezessionen fiel der Ölpreis ultimativ mit dem Zusammenbruch der Nachfrage.
Aber diesmal sind die Ölpreise um über 70% gesunken (seit Mitte 2014), während die Nachfrage gestiegen ist. Der Rückgang ist vollständig die Folge des Technologie-Durchbruchs in Amerika bzgl. Versorgung, und zwar mit horizontalem Bohren und hydraulischem Brechen. Dies hat den Verbrauchern weltweit etwas eingebracht, dass sich zu Steuersenkungen in Höhe von 7,8 Milliarden Dollar jeden Tag summiert oder 2,9 Billionen Dollar während eines ganzen Jahres.
Sollte es daher also nicht eher zu einem ökonomischen Boom anstatt zu einer Pleite kommen? Ja, vielleicht. Aber erstens, wegen der Größenordnung und des Tempos, mit der die Technologie-Revolution die Preise in den Keller geschickt hat, hat sie auch die wichtigen Institutionen bedroht, die von hohen Preisen profitieren. Insgesamt liegen diese Institutionen 2,9 Billionen Dollar niedriger.
Seit vielen Jahrzehnten haben die größten globalen Unternehmen und Kartelle Öl erzeugender Länder den Ölmarkt kontrolliert. Die Jahre der „profanen Stagnation“ nach der Großen Rezession waren meistens gute Zeiten für sie, wobei Befürchtungen hinsichtlich „Peak Oil“ die inflationsbereinigten Preise zu den höchsten jemals gemacht haben.
Jetzt jedoch gibt es dank der von den USA angeführten Revolution durch Fracking Öl im Überfluss. Das wird noch Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte lang so sein, weil es überall in der Welt Schiefer gibt. Und anders als Megaprojekte, die die Ölindustrie während der letzten Jahrzehnte dominiert haben, kann Schiefer auch durch kleinere Unternehmen mit weniger Kapital erschlossen werden. Der Ölmarkt ist jetzt viel schwieriger zu kontrollieren, wie die OPEC zu ihrem Leidwesen erfahren musste.
Dies ist kapitalistische kreative Destruktion. Aber heute passiert das im Internet-Zeitalter, so dass es auch „Unruhe stiftende Innovation“ ist. Fracking ist für die globale Ölindustrie das, was Uber für den herkömmlichen Taxi-Betrieb ist: großartig für Verbraucher, die sich des plötzlichen Überflusses erfreuen, aber tödlich für alle, deren Geschäftsmodelle auf der Ausbeutung eines raren Stoffes beruhen. (…)
Es gab noch nie eine Rezession, die von niedrigen Ölpreisen verursacht worden ist. Darum gibt es auch keine Anhaltspunkte dafür, wie sich diese jetzt weiterentwickeln wird. Es ist entscheidend abhängig davon, wie die globalen Verbraucher reagieren. Falls die Gegebenheiten der Rezession die Nachfrage nach Öl reduzieren – was für eine typische Rezession normal ist – dann stecken wir in einem Teufelskreis, in dem weiter sinkende Ölpreise die Rezession weiter anheizen.
Aber es gibt auch Grund zu Optimismus. Niedrige Ölpreise machen den globalen Verbraucher sehr belastbar, was Grad und Dauer der Rezession abfedert. Die beste Nachricht ist, dass dank des Fracking Rezessionen durch hohe Ölpreise der Vergangenheit angehören.
Full post (hinter einer Zahlschranke)
Link: http://www.thegwpf.com/the-recession-caused-by-low-oil-prices/
Übersetzt von Chris Frey EIKE