DIW „Studie“: Claudia Kemfert und Cie. versuchen mit fragwürdigen Zahlenspielen die „Energiewende“ zu retten.

Anliegen der DIW-Autoren ist es, einen wissenschaftlichen Nachweis dafür zu finden, dass der (ausschließliche) Einsatz alternativer Energien, speziell von Wind- und Solarenergie, ökonomisch vorteilhafter als der Einsatz von Kernenergie oder von fossilen Energieträgern mit anschließender CO2-Abscheidung, -Transport und -Speicherung (Carbon Capture, Transport, and Storage, CCTS) ist. Ohne weitere Beweisführung wird die These aufgestellt, dass Kernenergie noch nie wettbewerbsfähig gewesen sei und es auch nie sein wird. Den Alternativenergien dagegen wird ein „atemberaubender Produktivitätszuwachs“ bescheinigt – der selbstverständlich auch anhält (Interview Chr. von Hirschausen).
Die Autoren erheben den Anspruch, in ihren Berechnungen die „Gesamtkosten einschließlich sozialer Umwelt- und Transaktionskosten“ zu bewerten. Diese völlig richtige Forderung wird bedauerlicherweise von den Autoren selbst ignoriert. So wird bei unliebsamen Techniken (Kernkraftwerke) kritisiert, dass bestimmte Kostenfaktoren von der Kommission nicht einbezogen wurden, woraus vom DIW eine (dauerhaft) fehlende Wirtschaftlichkeit abgeleitet wurde. Bei den Alternativenergien dagegen werden wichtige Kostenbestandteile ignoriert, wodurch diese „schöngerechnet“ wurden.
Der Kommission wird vorgeworfen, bei den Kernkraftwerken die Versicherungskosten für potentielle Nuklearunfälle, die Kosten des Kraftwerks-Rückbaus, der nuklearen Endlagerung sowie „Fertigstellungsrisiken“ nicht berücksichtigt zu haben. Ebenfalls unberücksichtigt worden seinen die „Umweltkosten“ von fossilen Energieträgern.
Umgekehrt werfen die DIW-Mitarbeiter der Europäischen Kommission vor, die alternativen Energien, insbesondere Photovoltaik und Onshore-Windenergie, zu pessimistisch angesetzt zu haben.
Tatsächlich wird in der Studie die Einsatzweise und Verfügbarkeit der betrachteten Alternativenergien völlig außer Betracht gelassen. Es wird nicht berücksichtigt, dass fossile und nukleare Kraftwerke in der Lage sind, den täglich und jahreszeitlich schwankenden Elektroenergiebedarf voll zu befriedigen, während Photovoltaik- und Windenergieanlagen das nicht können, weil ihre Erzeugung – völlig unabhängig vom tatsächlichen Energiebedarf – sporadisch, unplanmäßig und unbeeinflussbar erfolgt. Um sie betreiben zu können, bedarf es zusätzlicher Anlagen. Dazu gehören konventionelle Kraftwerke Kernkraftwerke, Kohlekraftwerke, Gaskraftwerke), die aus dem Standby-Status jederzeit sekundenschnell einspringen, um ausfallende Leistung von Solar- und Windenergieanlagen zu ersetzen. Während in der Vergangenheit Kraftwerke in Verbraucherschwerpunkten gebaut wurden (oder sich um Kraftwerke energieintensive Industrien entwickelten – siehe Ruhrgebiet oder mitteldeutsches Chemiedreieck),  so werden nach bisherigen Vorstellungen die Entfernungen zwischen Erzeugungsanlagen und Bedarfsschwerpunkten immer größer, was den Bau zusätzlicher Freileitungen (oder Kabel) zwischen Nord- und Süddeutschland erforderlich macht. Theoretisch könnten anstelle der Standby-Kraftwerke auch Energiespeicher eingesetzt werden. Allerdings werden sie in absehbarer Zeit nicht verfügbar sein. In gleicher Richtung soll der Einsatz sog. Smart-meter wirken, mit denen Verbraucher angeregt werden sollen, genau dann Wäsche zu waschen oder Geschirr zu spülen, wenn gerade der Wind weht oder die Sonne scheint.
Praktisch bedeutet das die Installation eines zweiten, parallelen Erzeugungs- bzw. Transportsystems, das nur dann genutzt wird, wenn die Alternativenergien nicht bereitstehen. Daraus resultieren neben Investitionskosten auch zusätzliche enorme Betriebskosten (Personalkosten, Netzverluste, erhöhter Brennstoffverbrauch infolge schlechter Kraftwerks-Auslastung, Speicher-Verluste), die umso größer werden, je mehr Anlagen zur Wind- und Solarenergienutzung installiert werden. – All diese mit dem Betrieb alternativer Stromerzeugungsanlagen notwendigerweise verbundenen Kosten werden in der Studie des DIW unterschlagen.
Während immer wieder auf die Risiken der Kernenergetik verwiesen wird, werden die durch Windenergieanlagen verursachten Umwelt- und Gesundheitsschäden mit keinem Wort erwähnt. Das gilt analog auch für Risiken bei Biomasse-, Sonnenenergie- oder Geothermienutzung.
Bemerkenswert ist, dass Angaben zu Kosten und Risiken bei Bau und Betrieb von Offshore-Windenergieanlagen nicht zu finden sind. Den Autoren genügt es, in einer Fußnote zu vermerken, dass auf Offshore-Windanlagen „aufgrund noch unsicherer Kostenschätzungen hier nicht eingegangen“ wird, obwohl die mit 10.000 MW bis 2020 künftig einen großen Anteil der installierte Leistung übernehmen sollen. Aber gerade hier muss mit hohen Versicherungskosten, nicht zuletzt wegen des Risikos von maritimen Havarien, mit erheblichen Kosten für den zukünftigen Rückbau und mit „Fertigstellungsrisiken“ gerechnet werden. Es sind gegenwärtig auch keine Investitionskosten-Senkungen sichtbar.
Zu Recht wird der Aufbau der CCTS-Technik von den Autoren abgelehnt. Ihre Argumentation beruht allerdings lediglich auf Kostenrechnungen. Die mit dieser Technik verbunden lebensbedrohlichen Risiken, die zur generellen Ablehnung in Deutschland führten, werden ignoriert. Auch hier werden die „Gesamtkosten“ nicht beachtet.
Unterschlagen werden auch die Risiko-Kosten, die mit der wachsenden Unzuverlässigkeit der Elektroenergieversorgung durch zunehmende Nutzung fluktuierender Erzeugungsanlagen verbunden sind: Wie hoch sind die volkswirtschaftlichen  Kosten eines landesweiten Blackouts über einen Tag oder gar eine Woche? Im DIW-Bericht taucht eine solche Überlegung nicht auf.
Der EU wird vorgeworfen, dass in ihren Szenarien „nicht die gesellschaftlichen Kosten der Stromerzeugung, wie zum Beispiel die Risikokosten für Atomenergie oder auch die Umweltkosten von fossilen Energieträgern“ berücksichtig werden. Daher würden „die tatsächlichen Kosten dieser thermischen Stromerzeugung weit unterschätzt“ und „die Kosten der Erneuerbaren werden perspektivisch überschätzt. Das vom DIW monierte „ungleiche Bild der Stromerzeugungsperspektiven“ wird – allerdings  mit umgekehrten Vorzeichen – vom DIW selbst gezeichnet!
Ähnlich einseitig wie bei Kostenbetrachtungen gehen die Autoren mit der Bewertung der künftigen technischen und wirtschaftlichen Entwicklung um.
So unterstellen sie bei den Alternativenergien Wind und Sonne „angesichts technischer Innovationen sowie noch reichlich vorhandenem Lernpotential bis 2050 weitere Rückgänge spezifischer Produktionskosten.“ Sie begründen das mit folgenden Aussagen:
–          Photovoltaik: Es gab „sowohl steigende Wirkungsgrade als auch Kostensenkungen bei den Anlagen; dies führte zu erheblich rückläufigen Durchschnittskosten“
–          Onshore-Windkraftanlagen: Es gab „in den vergangenen Jahren erhebliche Produktionszuwächse sowie Kostenrückgänge. Die meisten Szenarien rechnen damit, dass auch in Zukunft Kostensenkungen möglich bleiben.“
Bei der (ungeliebten) Kernenergie dagegen nehmen die Autoren an, dass es dort keinen technischen Fortschritt gibt, der zur Kostendegression führt: „Entsprechend den bisherigen empirischen Erfahrungen steigender sicherheitstechnischer Anforderungen ist auch für diese Generation von Kraftwerken (die dritte – D. U.) künftig nicht mit Kostendegression zu rechnen; vielmehr werden konstante Kapitalkosten angenommen.“
Es wird zwar eingeräumt, dass Alternativenergien „heute noch mit höheren Investitionskosten verbunden“ sind „als einige konventionelle Stromerzeugungstechnologien“, jedoch wird eine „starke Kostendegression“ in den vergangenen Jahren lediglich bei den (geliebten) Alternativenergien konstatiert.
Also: Technisches Entwicklungspotential gibt es nur bei den alternativen Energien, nicht aber bei der Kernenergie!

Zusammenfassung:

Die DIW-Studie zeichnet sich insbesondere durch zwei grundlegende Fehler aus:
1. Es werden selbstgestellte – und sehr berechtigte – Forderungen nach einer Gesamtkosten-Betrachtung bei der Bewertung von Techniken zur künftigen Elektroenergieerzeugung nur sehr einseitig realisiert, nämlich nur dann, wenn eine Technik-Richtung diskriminiert werden soll (Kernenergie). Bei den politisch-ideologisch gewünschten Technologien werden entscheidende Bestandteile der Gesamtkosten völlig außer Betracht gelassen.
2. Ebenso einseitig wird einigen Techniken (Alternativenergien) ein großes technisches Entwicklungspotential unterstellt, während der Kernenergie überhaupt kein Entwicklungspotential eingeräumt wird.
Aufgrund der dilettantischen Herangehensweise an die Bearbeitung des hochwichtigen Problems der künftigen Elektroenergieversorgung in Deutschland kann die DIW-Studie „Europäische Stromerzeugung nach 2020: Beitrag erneuerbarer Energien nicht unterschätzen“ von Chr. von Hirschhausen, C. Kemfert, F. Kunz und R. Mendelevitch nicht als wissenschaftliche Arbeit bewertet werden.
Dr. Dietmar Ufer ist promovierter Energiewirtschaftler und Gründungsmitglied von EIKE
Hier ein paar links zum Hintergrund von Frau Kemfert
http://kuerzer.de/8PyVQBTdN
http://kuerzer.de/VpSsstYo8
http://kuerzer.de/3cp9OADVc
Mit Dank an Leser C. Thumulla




Zustimmung des VDI zur Energiewende gefährdet zehntausende von Arbeitsplätzen von VDI MItgliedern

Der nachfolgende Briefwechsel, der auf einem Interview des Vorsitzenden der VDI-Gesellschaft für Energie und Umwelt, Prof. Dr.-Ing. H.-J. Wagner (hier), beruht, verdeutlicht die Misere unter den deutschen Ingenieuren. Wenn schon innerhalb des VDI grundsätzliche Debatten nicht initiiert oder sogar behindert werden, so will EIKE mit nachfolgenden Papieren einen weiteren Anstoß zu dieser längst überfälligen Debatte – im VDI und darüber hinaus – geben.
Dr. Dietmar Ufer
Sehr geehrter Herr Professor Wagner,
als langjähriges VDI-Mitglied und als Energiewirtschaftler mit mehr als einem halben Jahrhundert Berufserfahrung habe ich sehr aufmerksam Ihr Interview „Energiewende: Die Entscheidung ist ehrgeizig, verfolgt aber einen richtigen Weg“ in den VDI nachrichten vom 31. Mai 2013 gelesen. Ich gestehe Ihnen: Ich war maßlos enttäuscht von dem, was Sie als Vorsitzender der VDI-Gesellschaft für Energie und Umwelt zur Energiewende zu sagen hatten.
Im Interview weisen Sie mehrfach darauf hin, was getan werden muss, um die „Energiewende“ durchzusetzen: Beispielsweise verweisen Sie auf die Notwendigkeit, Energie einzusparen (die Erhöhung der energetischen Effizienz wird seit mindestens hundert Jahren erfolgreich praktiziert, ist aber nur sinnvoll, wenn sie mit ökonomischer Effizienz verbunden ist), im Verkehrsbereich den Energiebedarf um 40 Prozent zu senken oder etwa 2  Prozent der deutschen Gebäude pro Jahr energetisch zu sanieren. Sie möchten die Genehmigungsdauer für 2800 km neue und 1000 km auszubauende Hochspannungstrassen reduzieren, indem Sie unliebsame „Einzelklagen“ besorgter Bürger verhindern wollen.
Als Ziel betrachten Sie es, „erneuerbare Energien zu bevorzugen“. Als Erfolg auf diesem Wege sehen Sie, dass „Windenergie und Sonnenenergie … heute in Deutschland über das Jahr gesehen 15 % des Stromverbrauchs“ decken und „derzeit schon 32 GW Windanlagen und 34 GW Photovoltaikanlagen installiert“ sind. Ich gestehe, dass ich sehr nachdenklich wurde, als ich in Ihrem Interview lesen musste, dass wir in zwei oder drei Jahren an „einem wind- und sonnenreichen Wochenende mittags … 100 % unseres Stromverbrauchs mit Wind- und Sonnenenergiestrom decken können.“ Meinen Sie wirklich, dass das irgendeine energiewirtschaftliche Relevanz besitzt? Es handelt sich hier um maximal ein bis zwei Stunden unter außerordentlich günstigen und relativ seltenen meteorologischen Bedingungen. In dieser Zeit müssten alle konventionellen Kraftwerke ihre Leistung auf Null zurückfahren, um eventuell 10 Minuten später, wenn eine Windflaute eintritt oder sich die Sonne hinter Wolken versteckt, wieder am Netz zu sein? Wollen Sie damit etwa ausdrücken, dass das einige Jahre später auch fünf, sechs oder gar 24 Stunden und vielleicht noch später nicht nur als Wochenenden, sondern sogar ganzjährig, auch in windstillen Winternächten, möglich sein könnte? Sie wissen sehr genau, dass der Gedanke an eine derartige Entwicklung utopisch – besser: unsinnig – ist! Zwar verweisen Sie auf die Absicht der Bundesregierung, die Energiespeicherung zu fördern, wissen aber darüber nicht mehr zu sagen, als dass es sich hier um eine nicht finanzierbare Technik handelt. Ich muss Sie nicht darauf hinweisen, dass die Speicherung ohnehin schon überteuerter Energie aus alternativen Quellen die Stromkosten für Durchschnittsbürger und sehr viele Unternehmen praktisch unbezahlbar machen würde.
Recht weltfremd erscheint mir Ihre Vorstellung, man könne auch in Zukunft überschüssigen Strom aus deutschen Wind- und Solaranlagen exportieren. Die daraus entspringenden Export-Erlöse, die bekanntlich zeitweise auch negativ sind, lassen Sie vorsichtshalber völlig unberücksichtigt! Und wenn andere Länder, von denen Sie annehmen, dass auch die größere Wind- und Photovoltaikkapazitäten aufbauen, ihrerseits überschüssigen Strom nach Deutschland liefern wollen? Hat die VDI-Gesellschaft für Energie und Umwelt eine Antwort darauf?
Es ließ sich im Interview wohl nicht vermeiden, auf die Kosten der „Energiewende“ hinzuweisen. Sie konstatierten – sinngemäß identisch mit der inzwischen sattsam bekannte Politiker-Phrase „Die Energiewende ist nicht zum Nulltarif zu haben“: „Die Energiewende kostet Geld“. Auch Sie stellten fest, dass es „politische Forderungen gibt, die Energiekosten zukünftig nicht mehr ansteigen zu lassen“. Von ebenfalls laut geäußerten Forderungen, die Energiekosten zu senken, war bei Ihnen nichts zu lesen. Ihr „Lösungsvorschlag“: „Die neue Bundesregierung wird erhebliche Anstrengungen unternehmen müssen, um die Strompreiserhöhungen in Grenzen zu halten“. Weiß der VDI, welche „Anstrengungen“ das sein sollen? Und wo sind die „Grenzen“ einer – Ihrer Meinung nach nicht zu vemeidenden – Strompreis-Erhöhung?
Sie bringen zusätzliche Belastungen der Industrie durch höhere Strompreise (Abschaffung der EEG-Kostenbefreiung) ins Spiel, obwohl sehr gut bekannt ist, dass das für die Stromrechnung der Bevölkerung kaum Entlastungen bringen dürfte. Es ist sehr interessant, dass auf der gleichen Seite der VDI nachrichten, auf der Ihr Interview erschien, der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), Volker Fasbender, erklärte: „Industriearbeitsplätze zu sichern ist wichtiger als private Stromrechnungen zu schonen.“ – Wie sieht das die VDI-Gesellschaft für Energie und Umwelt?
Sie haben aber auch ein „konkretes“ Rezept zur Finanzierung der „Energiewende“ zu bieten: „Um auch Energieeinsparungen im Gebäudesektor voranzubringen, wird man mehr Anreizprogramme schaffen müssen.“ Sie wissen, wer diese Anreizprogramme finanziert: Der Steuerzahler, der als Energieverbraucher zugleich der Finanzier der „Energiewende“ ist! Oder kennen Sie angesichts der gegenwärtigen Finanzkrise andere Geldquellen?
Wie Pfeifen im Wald hört sich Ihre Beteuerung an, dass die „Energiewende“ Deutschland „viel Nutzen“ bringen würde, weil wir die – in Deutschland schon nicht bezahlbare – „Energiewende“-Technik exportieren könnten. Sie setzen dabei voraus, dass andere Industrieländer die gleichen energiepolitischen Geisterfahrten unternehmen wie Deutschland.
Insgesamt enthält Ihr Interview eine Menge ungelöster technischer, ökonomischer und politischer Probleme der „Energiewende“ (Umwelt-Probleme haben Sie gar nicht angesprochen). Lösungsvorschläge, die zu einer wirtschaftlichen, zuverlässigen und umweltfreundlichen Energieversorgung führen („Strategisches Zieldreieck der Energiepolitik“), waren an keiner Stelle Ihrer Ausführungen zu erkennen. Das alles hielt Sie aber nicht davon ab, die politische Entscheidung für die „Energiewende“ als „richtig“ zu bewerten.
Sie erklärten: „Die angestrebten Ziele – Energieeinsparung, langfristig weg von fossilen Energieträgern und Kernenergie hin zu erneuerbaren Energien – sind, vor dem Hintergrund der angespannten weltweiten Energiemärkte und der Notwendigkeit Klimaschutz zu betreiben, richtig.“ Wenn das Begründungen für die Notwendigkeit der völligen Umgestaltung der deutschen Energiewirtschaft sein sollen, so halte ich sie für extrem dürftig, sogar für falsch!
Welche „angespannten weltweiten Energiemärkte“ haben Sie denn im Auge? Es gibt keinen Energiemangel – nicht heute und auch nicht in 50 oder 100 Jahren, folglich auch keine „angespannten Energiemärkte“! Ich muss Sie wohl nicht auf die Tatsache hinweisen, dass sich die USA auf dem Wege vom Energieimporteur zum Energieexporteur befinden, dass insgesamt Kohle-, Erdöl- und Erdgas-Vorräte für mehrere Jahrhunderte verfügbar sind, dass immense Vorkommen von Uran und Thorium bekannt sind, die für Millionen Jahre reichen, und dass die Menschheit an der Erforschung der Kernfusion arbeitet. Welche weiteren Ideen unseren Nachkommen zur Deckung des ständig wachsenden (!) Energiebedarfs  noch einfallen werden, können weder Sie noch ich absehen. Welchen Energiemangel soll denn die deutsche „Energiewende“ beheben? Warum wohl wollen Sie „weg von fossilen Energieträgern und Kernenergie“, wenn doch beide nahezu unbegrenzt verfügbar sind?
Woraus leiten Sie die „Notwendigkeit Klimaschutz zu betreiben“ ab? Wovor soll denn das Klima eigentlich geschützt werden? Wenn Sie unter „Klimaschutz“ verstehen, weniger von dem lebensnotwendigen Spurengas CO2 zu emittieren, um die Temperaturen nicht steigen zu lassen, dann möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass trotz weiter steigender Emissionen die Durchschnittstemperaturen weltweit in den letzen 15 Jahren nicht – wie vorhergesagt – gestiegen, sondern gefallen sind. Diese Tatsache beweist, dass mathematische Modelle keine Klimaprognosen ermöglichen, was übrigens schon 2001 vom IPCC festgestellt wurde: „In climate research and modelling we should recognize, that we are dealing with a coupled non-linear chaotic system, and therefore that the long-term prediction of future climate states is not possible“. (Third Assessment Report,  Section 14.2.2.2,  S.774). Bekannt sein dürfte Ihnen auch, dass es bisher nicht einen einzigen wissenschaftlichen, d. h. messtechnisch belegten, Nachweis für Temperaturerhöhungen als Folge eines steigenden CO2-Gehalts der Atmosphäre gibt. Wenn der VDI über einen solchen Nachweis verfügen würde – der Nobelpreis (und zwar der für Physik!) wäre ihm sicher!
Und warum wollen der VDI und Sie persönlich auf die Kernenergienutzung verzichten? Glauben etwa auch Sie an die Unbeherrschbarkeit, an die unermessliche Gefährlichkeit dieser Technik? Nicht einmal Forschungen auf diesem Gebiet oder gar den Ersatz heutiger Kernkraftwerke durch modernere (andere Länder praktizieren das!) wollen Sie zulassen? Brütertechnologie und Transmutation, über die in Deutschland noch nicht einmal gesprochen wird, werden alle Debatten über die „Endlagerung“ gegenstandlos machen. Es ist in der modernen Technikgeschichte ein wohl einmaliger Akt, dass durch die Politik die Forschung auf einem technisch höchst wichtigen Gebiet untersagt wird! Und der VDI findet kein Wort der Erwiderung, sondern unterwirft sich demütig grün-ideologischen Forderungen!
Ich hätte erwartet, dass Sie angesichts der vielen technischen Probleme, für die zum großen Teil noch nicht einmal Lösungsansätze erkennbar sind, und der riesigen Kosten, die auf uns zukommen werden – sogar Bundesumweltminister Peter Altmaier sprach von einer Billion Euro, einer m. E. sehr geschönten Zahl – die Frage aufwerfen, ob die „Energiewende“ überhaupt notwendig ist. Warum fragen Sie nicht, warum wir eine gut funktionierende, wirtschaftliche und umweltfreundliche Energieversorgung durch eine in jeder Beziehung unsicheres unbezahlbares und umweltschädliches System ersetzen müssen? Warum wollen wir plötzlich die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft, den Wohlstand der Bürger und die Umwelt in Gefahr bringen? Können Sie und der VDI verantworten, dass durch die Abwanderung großer Teile der Grundstoffindustrie infolge überhöhter Energiepreise hunderttausende Arbeitsplätze in Deutschland vernichtet werden?
Vom VDI, dem ich seit vielen Jahren angehöre, hätte ich solche Fragestellungen erwartet! Die Wiederholung von Glaubenssätzen und die damit verbundene bedingungslose Unterwerfung unter das „Primat der Politik“, wie sie im Interview zu finden sind, hilft möglicherweise bestimmten politischen Kräften, nicht aber Bürgern, der Wirtschaft, der Technik oder gar der Wissenschaft!
Eine ehrliche Antwort auf die Frage nach der Notwendigkeit der „Energiewende“ kann nur lauten: Die Entscheidung war falsch! Ich weiß: Diese Antwort ist nicht „politisch korrekt“, aber sie ist technisch, ökonomisch, sozial und – nicht zuletzt! – wissenschaftlich korrekt!
Wenn nicht einmal der VDI mit seinem großen Fachpotenzial den Mut aufbringt, sachlich über Sinn und Unsinn der „Energiewende“ zu sprechen, dann dürfen Sie sich nicht wundern, wenn immer mehr Fachleute resignieren und den VDI verlassen! Noch schlimmer: Mit Ihrem Verhalten stoßen Sie begabte junge Menschen von der Beschäftigung mit bedeutenden traditionsreichen Zweigen der Energietechnik ab. Nicht nur Ihr Interview, sondern das gesamte opportunistische Verhalten des VDI (einschließlich VDI nachrichten)  führt dazu, offenen Debatten zu energiepolitischen Grundsatzfragen völlig zu unterbinden! Will das der VDI wirklich?
Ich bin mir völlig darüber im Klaren, dass ich von Ihnen keine Antwort auf diese mich – und viele andere Fachkollegen – bewegenden Fragen erhalten werde. Daher erlaube ich mir, diesen Brief einem weiten Kreis von Fachleuten zur Kenntnis zu geben – mit der Absicht, auf diese Weise eine offene Diskussion zur „Energiewende“ in Deutschland in Gang zu setzen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dietmar Ufer EIKE
Antwort von Prof Dr. H.J. Wagnwer
RUHR-Universität Bochum Lehrstuhl Energiesysteme und Energiewirtschaft
Prof. Dr.-Ing. H.-J. Wagner FAKULTÄT FÜR MASCHINENBAU, Institut für Energietechnik Lehrstuhl Energiesysteme und Energiewirtschaft Gebäude IB 4/125
Universitätsstraße 150, 44801 Bochum
PROF. DR.-ING. H.-J. WAGNER
13. Juni 2013
Ihr Schreiben vom 10. Juni 2013
Sehr geehrter Herr Dr. Ufer,
zunächst einmal möchte ich Ihnen dafür, dass Sie auf meinen Artikel in den VDI-Nachrichten geschrieben haben, danken.
Wir kennen ja unsere gegenseitigen beruflichen Aktivitäten schon seit einiger Zeit. Ihre Ausführungen habe ich mit Interesse gelesen, viele davon waren mir allerdings nicht neu, da Sie dies bereits mehrfach geäußert haben, auch unter Widerspruch. Beim Beantworten der Fragen der VDI-Nachrichten habe ich insbesondere auch daran gedacht, dass die weit überwiegende Mehrzahl der Leser der VDI-Nachrichten nicht das spezifische Energiefachwissen hat, was die Energieingenieure mit sich bringen. Man kann nicht davon ausgehen, dass den Lesern a priori klar ist, was 32 und 34 GW installierte Leistung an Photovoltaik- und Windenergieanlagen bedeutet. Deshalb habe ich das Beispiel gebracht, das damit Mittagsspitzen in einigen Zeiten abgedeckt werden können, was auch eintreten wird. Ich habe nicht damit die These vertreten, das dann die Energieversorgung Deutschlands gesichert sei und wir keine konventionellen Kraftwerke mehr benötigen würden. Ich bitte Sie, dies zu berücksichtigen. 
Des Weiteren habe ich mit einer Reihe von Aspekten zu verstehen gegeben, welche Fragestellungen in der nächsten Legislaturperiode anliegen werden und in geeigneter Weise gelöst werden müssen. Dazu zählt auch die Frage, wer bei zunehmenden erneuerbaren Energien die Einspeisevergütung zahlen soll. Berücksichtigen müssen Sie auch, dass in letzter Zeit die Politik bereits erklärt hat, dass die Einspeisevergütung für private Verbraucher trotz Zunahme der Photovoltaikleistung nicht mehr steigen soll. Wie bitte erwarten Sie, dass dann diese Mehrausgaben gedeckt werden?
In Bezug auf die von Ihnen intensiv in der Öffentlichkeit – und auch gegenüber dem VDI – vertretende Meinung, dass die CO2-Problematik nicht existiere, möchte ich darauf hinweisen, dass es viele andere Einschätzungen gibt. Selbst, wenn vielleicht manche Meinungen bzgl. des Temperaturanstiegs infolge von CO2 auf der pessimistischen Seite liegen, wird der grundsätzliche Einfluss von CO2 auf die weltweite Klimabildung aber nicht von den Wissenschaftlern infrage gestellt. Außerdem wissen Sie sehr gut, dass sich gerade VDI-GEU bemüht hat, zu einem wissenschaftlichen Diskussionsgespräch in Form einer kleinen Veranstaltung zu kommen, um die unterschiedlichen Meinungen gegenüberzustellen und zu diskutieren. An dieser Stelle spreche ich dem VDI ein großes Kompliment aus dafür, dass er versucht hat, diesen Weg zu gehen.
Insgesamt gesehen finde ich es gut, dass Sie sich intensiv mit der Thematik auseinandersetzen. Ich teile jedoch in vielen Punkten Ihre Meinung nicht und halte auch die teilweise von Ihnen vorgenommene Darstellung als nicht ausreichend breit für die Beschreibung der vorhandenen Thematik. 
Trotzdem herzlichen Dank, dass Sie meinen Artikel gelesen haben.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr.-Ing. H.-J. Wagner
Antwort D. Ufer
Dr. Dietmar Ufer
04103 Leipzig, 18. Juni 2013
Herrn Prof. Dr.-Ing. Hermann-Josef Wagner
Ruhr-Universität Bochum
Lehrstuhl für Energiesysteme und Energiewirtschaft
Universitätsstraße 150
44780 Bochum
 
Sehr geehrter Herr Professor Wagner,
auch ich möchte mich herzlich bei Ihnen bedanken, nämlich für Ihre rasche Antwort auf meinen kritischen und recht umfangreichen Brief! Auch aus Ihrem Schreiben vom 13. Juni 2013 erkenne ich, dass wir teilweise recht unterschiedlicher Meinung sind. Kann ich aber der Tatsache, dass Sie in Ihrer Antwort einige Probleme offen lassen (z. B. die Kernenergie-Nutzung), eine vorsichtig-zurückhaltende Annäherung oder Nähe entnehmen?
Gestatten Sie mir einige Anmerkungen zu unserem aktuellen Briefwechsel, weil die möglicherweise nicht nur zur Klärung von Widersprüchen, sondern vielleicht auch zur allgemeinen Debatte über die „Energiewende“ innerhalb des VDI beitragen könnten. 
Zur Rolle von Photovoltaik- und Windenergieanlagen: Im Interview wollten Sie Rücksicht auf das ungenügende Fachwissen von Lesern der VDI nachrichten nehmen. Das führt mich allerdings zu der Frage, ob es sich hier nicht vorwiegend um technisch gebildete Menschen, z. B. Ingenieure, handelt, die durchaus den Unterschied zwischen Arbeit und Leistung kennen. In Ihren Ausführungen wollten Sie diese beiden Technologien als „Erfolgsgeschichte“ darstellten und weckten damit ausgerechnet in der Zielgruppe, die „nicht das spezifische Energiefachwissen“ besitzt, Illusionen. Sie wissen selbst genau: Nie wird es in Deutschland oder in Europa möglich sein (auch nicht stundenweise!), dass wir – wie Sie schrieben – „100 % unseres Stromverbrauchs mit Wind- und Sonnenenergiestrom decken können.“ Es gibt sicher Politiker, die über eine solche Feststellung jubeln – sie ist aber trotzdem falsch. Und es ist bedauerlich, dass sie von einem profilierten Energietechniker und Vorsitzenden der VDI-Gesellschaft für Energie und Umwelt kommt!
Sie stellen mir die Frage, wie die Mehrausgaben bei zunehmenden alternativen Energien gedeckt werden sollen. Meine Antwort ist sehr einfach: Gar nicht! Ich lehne den weiteren Ausbau dieser nur mit Hilfe von Subventionen lebensfähigen Energieanlagen strikt ab, plädiere für die sofortige und ersatzlose Streichung des „Erneuerbare-Energien-Gesetzes“. Ausnahmslos alle Energien, egal woher sie stammen, sollten – ab sofort! – den Regeln des Marktes unterworfen werden, auch unter Verzicht auf den Bestandsschutz bei schon existierenden Anlagen. Es ist nicht möglich – auch das wissen Sie sehr genau – Sonnen-, Wind-, Biomasseenergie etc. unter ökonomischen Bedingungen zu erzeugen, die den Strom „bezahlbar“ machen. Alle Versuche in dieser Richtung, z. B. Altmaiers „Strompreisbremse“ oder eine „Reformierung“ des EEG, sind nichts anderes als ein hilfloser Versuch der Quadratur des Kreises. – Ist diese einfache Wahrheit, sehr geehrter Herr Professor Wagner, wirklich so kompliziert, dass sie nicht auch vom VDI ausgesprochen und der Politik vorgelegt werden kann? Zehntausende Ingenieure in Deutschland – mit Ausnahme derjenigen, die vom EEG profitieren – würden dem zustimmen! Warum hat kein VDI-Gremium den Mut, das auszusprechen?
Zum CO2-Einfluss auf die Klimaentwicklung nur so viel: Wenn es überhaupt einen Einfluss geben sollte, dann ist er so gering, dass er messtechnisch nicht nachweisbar ist. Halten Sie diese Feststellung für falsch? Und für diesen nicht nachweisbaren Effekt sollen wir Billionen Euro ausgeben, die wir wirklich dringend woanders brauchen? Folgt man Ihren Vorstellungen über die Bedeutung des CO2 als „Klimagas“, dann müssten zur „Rettung“ des Klimas (nochmals: Was ist das?) nicht nur Billionen Euro in Deutschland, sondern Billiarden Euro auf der Erde ausgegeben werden! Der Erfolg dürfte aber – so zeigen die Fakten – gegen Null gehen! Übrigens: Ihre Auffassung, der „grundsätzliche Einfluss“ des CO2 auf die Klimaentwicklung werde „nicht von den Wissenschaftlern infrage gestellt“, ist schlicht falsch. Oder wollen Sie etwa Klima-Fachleute mit gegenteiliger Meinung als „Nicht-Wissenschaftler“ diskriminieren? Solchen ans Mittelalter erinnernden Denkweisen sollten wir keinen Raum geben, weder im VDI noch in Deutschland insgesamt!
So viel zu den in Ihrem Antwortschreiben angesprochenen Fragen. Bei anderen, wie der schon erwähnten Kernenergie, aber auch beim Windstrom-Export, bei der Verfügbarkeit von Energieressourcen und beim angeblichen volkswirtschaftlichen Nutzen aus den Export von Alternativenergie-Techniken u. ä., verzichten Sie auf eine Erwiderung, was ich als Zustimmung zu meinen kritischen Bemerkungen auffassen könnte.
Seltsamerweise taucht in Ihrem Brief das Wort „Energiewende“ überhaupt nicht auf. Distanzieren Sie sich etwa von diesem Begriff und seinem Inhalt? Ich kenne nicht einen einzigen ökonomischen, technischen oder ökologischen Vorteil, der sich aus der Durchsetzung der „Energiewende“ ergeben könnte, jedoch schon sehr viele Nachteile, sogar gewaltige Schäden (erkennbar z. B. in meiner aktuellen Stromrechnung). In Ihren Ausführungen habe nichts Positives dazu gefunden, obwohl Sie im Interview sogar versuchen, diesen verhängnisvollen Schritt der Bundesregierung zu rechtfertigen!
Warum besitzen Sie nicht den Mut, offen die Frage aufzuwerfen, wofür wir diese energiepolitische Fehlentscheidung überhaupt benötigen? Ich habe Ihnen in meinem Brief genau das sehr deutlich nahegelegt und von Ihnen dazu kein Wort lesen können! Es handelt sich m. E. um die gegenwärtig wichtigste energiepolitische Frage in Deutschland! Leider hat bisher noch kein Politiker, Wirtschaftspraktiker oder Journalist (von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen) diese Frage gestellt und nach einer Antwort gesucht!
Offen sollte die Frage nach Sinn und Unsinn der Energiewende gestellt und darüber im VDI und in der medialen Öffentlichkeit diskutiert werden. Die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen sind konsequent politisch und ökonomisch umzusetzen. Das ist der einzige Weg, der uns vor der Zerstörung unserer über Jahrzehnte gewachsenen, einstmals erfolgreichen Energiewirtschaft und schließlich vorm Absturz der Volkswirtschaft ins Bodenlose (Verlust der Wettbewerbsfähigkeit, Deindustrialisierung, Massenarbeitslosigkeit, Wohlstandsverlust) bewahrt!
Bitte, sehr geehrter Herr Professor Wagner, nutzen Sie Ihr hohes Ansehen als Wissenschaftler und setzen sich an die Spitze einer Bewegung, die die angeblich alternativlose „Energiewende“ um 180 Grad „wendet“ und zur energiepolitischen Vernunft zurückführt: Wettbewerbsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Umweltverträglichkeit! Veranlassen Sie als erstes eine Debatte in den VDI nachrichten darüber, nicht zuletzt als Alternative zu den sich dort immer mehr ausbreitenden grün eingefärbten Artikeln!
Nochmals besten Dank für Ihr Antwortschreiben! Ihr Brief und meine Antwort betrachte ich nicht als Schlusspunkt einer „Vier-Augen-Debatte“, sondern als Anfang einer grundsätzlichen Diskussion über die Zukunft der deutschen Energiewirtschaft. Deshalb werde ich auch dieses Schreiben einer größeren Zahl von Fachleuten zur Kenntnis geben.
Mit freundlichen Grüßen 
Ihr
D. Ufer
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Experte im „Klartext“ beim MDR: Energiewende macht Strom immer teurer!

Seit langem ist es kein Geheimnis, dass die deutsche Energiepolitik zu einer immer rascheren Erhöhung der Kosten für die Elektroenergieversorgung führt. Nicht zuletzt EIKE (z.B. hier, hier oder hier und hier) hat immer wieder darauf aufmerksam gemacht! Ursachen sind die Außerbetriebnahme der Kernkraftwerke, die nach wie vor zu den kostengünstigsten Versorgern zählen, der starke Ausbau von regenerativen Energiequellen wie Wind- und Solaranlagen, die Einführung des CO2-Emissionsrechtehandels, die Energiebesteuerung („Ökosteuer“) u. a. Gerade die Wind- und Solaranlagen, deren Ausbau politisch und wirtschaftlich von der Bundesregierung gefördert wird, weisen die höchsten Kosten auf. Diese bestehen nicht nur in den unmittelbaren Erzeugungskosten, die so hoch sind, dass sie mit Hilfe des „Erneuerbare-Energien-Gesetzes“ – „geschont“ von den Regeln der rauen Marktwirtschaft – durch alle Bürger zwangsweise subventioniert werden, und darüber hinaus noch das Privileg eines gesetzlich verbrieften sicheren Absatz besitzen.

Zusatzinfo:

Hier können Sie Ihre Meinung zum Energiekonzezpt samt Abstimmung kundtun. Bundesregierung: "Diskutieren Sie Thesen zur Zukunft der Energie" (Hier anklicken)


Professor Joachim Weimann in Klartext vom MDR: Strom wird immer teurer! sowie Ausschnitte einer PHOENIX Diskussion zwischen G. Ederer und H.U. Jörges 

Einschub der Redaktion:  Frau Dr. Merkel am 17. Juni 1997 in der „Frankfurter Rundschau“:

„Energie ist heute zu billig… Es müssen aus meiner Sicht gezielt die Steuern auf Energie angehoben werden, sei es über Mineralöl, Heizgas oder Strom.“

Verprochen und geliefert, auch wenn´s 14 Jahre dauerte

Kostentreibend bei Wind- und Photovoltaikanlagen ist außerdem ihre nicht planbare Erzeugung, weil  Windgeschwindigkeit und Sonneneinstrahlung nicht exakt vorhersagbar sind. Daher muss für diese „Kraftwerke“ eine praktisch hundertprozentige Reserve in konventionellen Kraftwerken oder in Form von Energiespeichern, die allerdings weder heute noch morgen zur Verfügung stehen, vorgehalten werden.
Man sollte sich stets vor Augen halten: Ein Fahrrad-Dynamo ist ein zuverlässigeres „Kraftwerk“ als ein Windrad oder eine Solarzelle, denn der liefert die erforderliche Elektroenergie immer genau zu dem Zeitpunkt, in dem sie benötigt wird!
Der Übergang von der verbrauchernahen Elektroenergieerzeugung, wie sie in Deutschland seit mehr als hundert Jahren praktiziert wird, zur stark zentralisierten, verbraucherfernen Erzeugung in Nord- und Ostsee-„Windparks“ erfordert den Bau von tausenden Kilometern 380-kV-Leitungen. Diese stoßen nicht nur auf starken Bürgerwiderstand, sondern sind extrem teuer, nicht zuletzt deshalb, weil infolge der niedrigen Volllaststundenzahlen der Windenergieanlagen ihre Auslastung nur relativ gering sein kann.
Die deutsche Bundesregierung, gestützt auf die Haltung aller Bundestagsparteien, hat ohne zwingende Notwendigkeit die „Energiewende“ ausgelöst und damit eine unabsehbare Kostenlawine in Gang gesetzt. Eine erste Auswirkung sind Strompreiserhöhungen, die vor allem Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen treffen. In einem MDR-Interview machte der Volkswirtschaftler Prof. Dr. Joachim Weimann von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg die Politik für die steigenden Energiepreise verantwortlich. (s.o.) Er belegte zugleich, dass die Preise weiter steigen werden – bisher haben wir nur den Anfang erlebt! Alle Beteuerungen unserer Politiker, dass es infolge der „Energiewende“ nur zu minimalen Preissteigerunge kommen würde, entspringen entweder aus (nicht verzeihbarer) Unwissenheit oder aus einer bewussten Irreführung der Bürger! Fakt ist: Der vorgesehene Verzicht auf die Kernenergienutzung und der politisch „gewünschte“ Ersatz durch „erneuerbare“ Energien wurden handstreichartig in Gang gesetzt, ohne dass die ökonomischen Konsequenzen vorher bedacht, viel weniger durchgerechnet, wurden!
Die Verfahrensweise der Bundesregierung erinnert an einen alten DDR-Witz: Zwei Hasen am Waldrand sehen ein Auto kommen. Da sagt der eine Hase: „Pass auf, da kommen Leute aus der Staatlichen Plankommission; die schneiden jedem Hasen ihr fünftes Bein ab!“ Der andere meint: „Da kann mir nichts passieren, denn ich habe nur vier Beine.“ „Vorsicht,“ erwidert der erste, „die schneiden erst und zählen dann!“
Bei der „Energiewende“ handelt es sich – leider! – um keinen Witz. Ihre Konsequenzen gehen auch weit über die Strompreiserhöhungen hinaus: Deutschland wird nicht nur wissenschaftliche, technische und wirtschaftliche Kompetenz verlieren, es werden auch unzählige Arbeitsplätze verloren gehen, weil – nicht nur stromintensive – Industrien aus dem Strom-Hochpreisland Deutschland abwandern werden. Deutlich erkennbare Anfänge gibt es schon!  
Mit seiner Energiepolitik schadet sich Deutschland nicht nur selbst, sondern fügt der Wirtschaft der gesamten Europäischen Union erhebliche Schäden zu: Das Fehlen Tausender Megawatt zuverlässiger Kraftwerksleistung im europaweiten Verbundnetz führt unweigerlich nicht nur zu höheren Strompreisen, sondern auch zur sinkenden Versorgungszuverlässigkeit!
Ausgangspunkt des MDR-Beitrages war die Situation der Hartz-IV-Empfänger, deren Bezüge infolge der steigenden Preise für Elektroenergie eigentlich angehoben werden müssten. Völlig grotesk ist es, dass viele Kommunen alles tun, um die Kosten der Stromversorgung zu erhöhen. So werden im Namen des „Klimaschutzes“ beispielsweise in Leipzig (wie in anderen Kommunen auch) sog. Bürger-Solarkraftwerke errichtet, die nichts weiter bewirken, als den Strom teurer zu machen: Finanzkräftige schröpfen die Allgemeinheit! Und Leipzig treibt die Strompreise in die Höhe, sieht sich aber zugleich außerstande, die Stromkosten seiner Hartz-IV-Empfänger ordentlich zu begleichen! Und keiner merkt es!
Dr. Dietmar Ufer  EIKE

mit Dank an R. Hoffmann für die Videoerstellung