Anatomie eines kollabierenden Klima-Paradigmas

Paradigma:

Ein Rahmen, der die grundlegenden Hypothesen, die Denkweise und die Methodik enthält, die allgemein von den Mitgliedern einer wissenschaftlichen Gemeinschaft akzeptiert werden.

Paradigma-Verschiebung:

Diese Beispiele weisen auf den dritten und grundlegendsten Aspekt der Unvergleichbarkeit miteinander im Wettbewerb stehender Paradigmen hin. In einer Weise, die näher auszuführen ich nicht in der Lage bin, praktizieren die Befürworter ihres jeweiligen Paradigmas dieses in verschiedenen Welten. Eines enthält überstrapazierte Inhalte, die allmählich zusammenfallen, die anderen wiederholen ihre Pendelschläge wieder und immer wieder. In dem einen Paradigma sind Lösungen fest gefügt, in anderen sind es Mixturen. Eines ist eingebettet in eine flache, das andere in eine gekrümmte Matrix im Raum. Da sie in verschiedenen Welten operieren, sehen die beiden Wissenschaftler-Gruppen verschiedene Dinge, wenn sie von der gleichen Stelle aus in die gleiche Richtung blicken. Auch hier heißt das nicht, dass sie irgendetwas sehen, das ihnen gefällt. Beide schauen auf die Welt, und auf was sie blicken hat sich nicht verändert. Aber in manchen Bereichen sehen sie unterschiedliche Dinge, und sie sehen diese in unterschiedlichen Relationen zueinander. Das ist auch der Grund dafür, dass ein Gesetz, das nicht einmal der einen Wissenschaftler-Gruppe demonstriert werden kann, für die andere Gruppe intuitiv offensichtlich aussieht. Und es ist auch der Grund dafür, warum die eine oder die andere Gruppe erst eine Verschiebung des Paradigmas vornehmen muss, um in voller Breite kommunizieren zu können. Nur weil es ein Übergang zwischen Unvergleichbarkeiten ist, kann der Übergang zwischen gegeneinander stehenden Paradigmen nicht mit einem Schritt zu einer bestimmten Zeit erfolgen, erzwungen durch Logik und neutrale Erfahrung. Wie die Gestaltänderung muss der Übergang vollständig (wenngleich auch nicht notwendigerweise sofort) erfolgen, oder er erfolgt überhaupt nicht.

Thomas Kuhn, 1962. The Structure of Scientific Revolutions. Vol. II, No. 2 p. 150

Wie lautet das derzeitige Paradigma?

● Menschliche Aktivitäten, hauptsächlich deren Kohlendioxid-Emissionen, waren der primäre Grund der beobachteten globalen Erwärmung während der letzte 50 bis 150 Jahre.

● Die atmosphärische CO2-Konzentration betrug zu Beginn des Holozäns 270 bis 280 ppmv. Dieser Anteil blieb vor Mitte des 19. Jahrhunderts konstant, bevor fossile Treibstoffe zur primären Energiequelle der industriellen Revolution wurden.

● Anthropogene CO2-Emissionen sorgen dafür, dass die atmosphärische Konzentration gefährlich rasch zunimmt auf Niveaus, wie sie während der letzten 100erten von Tausend bis zu Millionen Jahre beispiellos sind.

● Die Klimasensitivität bei einer Verdoppelung des CO-Gehaltes im Vergleich zu vor der industriellen Revolution „liegt wahrscheinlich im Bereich zwischen 2°C und 4,5°C mit einem Best Estimate von 3°C. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie unter 1,5°C liegt“ (hier). Vielleicht sind es auch über 4,5°C.

● Sofortige und starke Reduktionen der Treibhausgasemissionen sind notwendig, um eine katastrophale Klimaänderung zu vermeiden.

● Der wissenschaftliche Konsens hinsichtlich dieses Paradigmas ist überwältigend (~97%).

Warum bricht dieses Paradigma zusammen?

● Seit Ende des 20. Jahrhunderts ist die mittlere Temperatur der Erde nicht mehr gestiegen.

● Jede Messung des vorindustriellen CO2-Gehaltes, der nicht aus antarktischen Eisbohrkernen abgeleitet worden ist (hier), zeigt eine höhere und variablere atmosphärische Konzentration (hier).

● Das totale Versagen (hier) der AGW-Klimamodelle.

● Eine rasch wachsende Anzahl von Studien auf der Grundlage von Beobachtungen zeigt, dass die Klimasensitivität im Bereich von 0,5°C bis 2,5°C mit einer Best Estimate von 1,5°C bis 2°C liegt. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie mehr als 2°C beträgt.

● Eindeutige Beweise, dass das dogmatische Bestehen auf wissenschaftlicher Einigkeit im besten Falle arrangiert und im schlimmsten Falle betrügerisch ist.

Das Paradigma bricht primär aufgrund der Tatsache zusammen, dass das Klima weitaus weniger sensitiv auf Änderungen des atmosphärischen CO2-Gehaltes reagiert als der so genannte wissenschaftliche Konsens es haben wollte.

Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat dem CO2-getriebenen Paradigma standhaft widerstanden: Geologen, besonders Petroleum-Geologen. Kuhn schrieb dazu [siehe oben]:

Da sie in verschiedenen Welten operieren, sehen die beiden Wissenschaftler-Gruppen verschiedene Dinge, wenn sie von der gleichen Stelle aus in die gleiche Richtung blicken. Auch hier heißt das nicht, dass sie irgendetwas sehen, das ihnen gefällt. Beide schauen auf die Welt, und auf was sie blicken hat sich nicht verändert. Aber in manchen Bereichen sehen sie unterschiedliche Dinge, und sie sehen diese in unterschiedlichen Relationen zueinander. Das ist auch der Grund dafür, dass ein Gesetz, das nicht einmal der einen Wissenschaftler-Gruppe demonstriert werden kann, für die andere Gruppe intuitiv offensichtlich aussieht.

Petroleum-Geologen tendieren dazu, Sediment-Geologen zu sein, und die Sediment-Geologie ist im Wesentlichen eine Kombination von Paläogeographie und Paläoklimatologie. Abgelagerte Schichten werden definiert durch physikalische Geographie und Klima. Wir operieren buchstäblich in einer anderen Welt, nämlich der Vergangenheit. Geologen sehen die Prozesse der Erde intuitiv als zyklisch an und tendieren auch dazu, die Dinge aus der Sicht sehr langer Zeiträume [„deep time“] zu betrachten. Für jene von uns, die wir im Golf von Mexiko arbeiten, „gehen wir in einer Welt an die Arbeit“, die durch glazio-eustatische und halokinetische Prozesse definiert werden. Und – offen gesagt – die meisten von uns sehen nichts Anomales in jüngsten Klimaänderungen.

Es sollte also keine Überraschung sein, dass Geowissenschaftler durchweg sehr viel mehr der Denkweise folgten, dass Klimaänderungen in moderner Zeit in überwältigender Weise durch natürliche Prozesse getrieben waren…

APEGA ist die Organisation, die für die Zertifizierung und Lizenzierung professioneller Geowissenschaftler und Ingenieure in Alberta, Kanada, verantwortlich ist.

Diese Studie ist sehr interessant, weil sie die Differenz-Rahmen analysiert (Kuhns „unterschiedliche Welten“), in der sich Meinungen bilden. Skeptische Geologen werden höchstwahrscheinlich Klimaänderungen als fast eindeutig natürlichen Ursprungs ansehen. Skeptische Ingenieure werden sie wahrscheinlicher als eine Sache der Ökonomie oder des Fatalismus‘ ansehen. Die Kosten der Dekarbonisierung würden jedwede Vorteile bei Weitem übertreffen und/oder hätten keinen messbaren Einfluss auf Klimaänderung.

Die Besessenheit bzgl. des Konsens‘

Während nahezu 40 Jahre als Erdwissenschaftler habe ich noch nie eine solche Besessenheit bzgl. eines Konsens‘ gesehen. In der Geologie gibt es viele Bereiche, in der es miteinander in Konkurrenz stehende Hypothesen gibt; aber trotzdem gibt es keine Besessenheit hinsichtlich Konformität zu einem Konsens.

Die Akzeptanz der Plattentektonik war relativ neu, als ich noch ein Student war. Dieses Paradigma hatte sich erst kurz zuvor von der geosynklinalen Theorie zur Plattentektonik verschoben. Wir haben immer noch die geosynklinale Theorie im Fach Historische Geologie gelernt, und sie hat auch heute noch einen gewissen Wert. Allerdings kann ich mich an keine einzige veröffentlichte Studie erinnern, in der für eine der beiden Theorien ein Konsens in Anspruch genommen wurde.

Die meisten Geologen glauben, dass Granit vulkanischen und Petroleum organischen Ursprungs ist. Und trotzdem werden Theorien der Granitisierung und der abiotischen Kohlenwasserstoff-Bildung nicht lächerlich gemacht; und deren Anhänger sind auch nicht Gegenstand von „Hexenjagden“.

Eine der am häufigsten angewendeten Verfahren zu versuchen, den so genannten Konsens zum Klimawandel zu quantifizieren und zu rechtfertigen, war die abstrakte Forschung (Meinungen aus zweiter Hand). Ich werde mir nur die Mühe machen, eine dieser Übungen zu begutachten, nämlich den logischen Trugschluss von Cook et al. 2013.

Meinungen aus zweiter Hand

Diese Art von Studien besteht aus abstrakten Begutachtungen. Die Autoren erfassen dann tabellarisch ihre Meinungen, ob die Abstracts das AGW-Paradigma unterstützen oder nicht. Wie Legates et al. 2013 gezeigt haben, hat Cook den Konsens definiert als „die meiste Erwärmung seit 1950 ist anthropogen“. Cook stützte sich dann auf drei verschiedene Niveaus der „Befürwortung“ dieses Konsens‘ und schloss 67% aller betrachteten Abstracts aus, weil der Konsens weder abgelehnt noch befürwortet wurde.

„Die größte Befürworter-Gruppe wurde kategorisiert als „implizite Zustimmung zu AGW, ohne diese zu minimieren“. Sie nannten folgendes Beispiel einer implizierten Befürwortung:

…Kohlenstoff-Abscheidung in der Erde ist wichtig, um eine globale Klimaänderung abzuschwächen.

„Die Kohlenstoff-Abscheidung in der Erde, in Kalkformationen, Meerwasser, maritimen Kalkablagerungen und vielen anderen Dingen waren immer wichtig für die Abschwächung einer großen Vielfalt natürlicher Prozesse. Ich zweifle nicht daran, dass ich implizit den so genannten Konsens auf der Grundlage dieses Beispiels befürwortet habe“, [hieß es aus dieser Gruppe].

Die zweitgrößte Befürworter-Gruppe wurde kategorisiert als „implizit zustimmend, aber ohne sie zu quantifizieren oder minimieren“. Man entschuldige meine Beschränktheit, aber wie in aller Welt kann jemand explizit ohne Quantifizierung die Auffassung befürworten, dass „der größte Teil der Erwärmung seit 1950 anthropogenen Ursprungs ist“? Cook nannte dafür das folgende Beispiel:

Emissionen einer großen Vielfalt von Treibhausgasen über verschiedene Zeiträume tragen zur globalen Klimaänderung bei.

Wow! Ich habe zu ,Romney als Präsident‘ beigetragen… Trotzdem kam die meiste Munition für seinen Wahlkampf nicht von mir. Nach diesem subjektiven Standard habe ich möglicherweise ein paar Mal AGW befürwortet.

Kein Schiefer, Sherlock

Einer der häufigsten Refrains ist die Beteuerung, dass „Klimawissenschaftler“ den so genannten Konsens stärker befürworten als andere Disziplinen und dass das Niveau der Befürwortung proportional zum Umfang der Veröffentlichungen jener Klimawissenschaftler ist. Nun… kein Schiefer, Sherlock! Ich würde eine Flasche guten Weines verwetten, dass die umfangreichsten Veröffentlicher auf UFOs unverhältnismäßig oft dazu tendieren zuzustimmen, dass der Film Close Encounters of the Third Kind [,unheimliche Begegnung der dritten Art‘] eine Dokumentation sei. Eine oberflächliche Suche nach „abiotischen Kohlenwasserstoffen“ auf den Datenseiten von AAPG könnte mich zu der Schlussfolgerung verleiten, dass es ein höheres Niveau der Befürwortung abiotischen Öls gibt unter jenen, die zu diesem Thema etwas veröffentlichen, als unter jenen Petroleum-Geologen, die nichts veröffentlichen.

Diese Machenschaften von Experten-Rosinenpickerei sind ziemlich weit verbreitet. Ein klassisches Beispiel dafür waren Doran and Kendall Zimmerman 2009. Diese Umfrage-Testprobe war begrenzt auf Erdwissenschaftler in Akademien und bei der Regierung. Alle in privaten Bereichen arbeitende Erdwissenschaftler waren ausgeschlossen. Die zwei Schlüsselfragen lauteten:

1. Im Vergleich mit dem Niveau vor dem 19. Jahrhundert – glauben Sie, dass die mittleren globalen Temperaturen allgemein gestiegen, gefallen oder gleich geblieben sind?

2. Glauben Sie, dass menschliche Aktivitäten einen bedeutenden Beitrag zur Änderung der mittleren globalen Temperatur geleistet haben?

Ich würde Frage 1 mit „ja“ beantworten. Meine Antwort auf Frage 2 würde davon abhängen, welche Bedeutung „menschliche Aktivitäten sind ein wesentlicher beitragender Faktor“ hat. Falls ich bemerken würde, dass es eine „Push Poll“* war, würde ich mit „nein“ antworten.

[*Eine angebliche Meinungsumfrage, in der die wirkliche Objektive dazu gedacht ist, die Wähler durch tendenziöse Fragen zu beeinflussen. Quelle]

Interessanterweise waren Wirtschaftsgeologen und Meteorologen die Personen, die am wahrscheinlichsten Frage 2 mit „nein“ beantwortet hätten…

Die beiden Fachbereiche in der Umfrage mit dem geringsten Prozentsatz der Teilnehmer, die Frage 2 bejahten, war ökonomische Geologie mit 47% (48 von 103) und Meteorologie mit 64% (23 von 36)

Die Autoren warfen die Meinungen der Geologen und Meteorologen verächtlich hinaus…

Es scheint, dass die Debatte um die Authentizität der globalen Erwärmung und die Rolle menschlicher Aktivitäten dabei weitgehend nicht existent ist unter jenen, die die Nuancen und die wissenschaftliche Basis langzeitlicher Klimaprozesse verstehen.

Keine Disziplin versteht besser die „Nuancen“ als Meteorologen, und keine Disziplin versteht besser die „wissenschaftliche Basis langzeitlicher Klimaprozesse“ als Geologen.

Die Autoren schließen mit einer „Kein-Schiefer, Sherlock“-Balkengraphik:

Das jüngste Beispiel von Experten-Rosinenpickerei waren Stenhouse et al. 2014.

Der 52%-Konsens unter den Mitgliedern der American Meteorological Society wurde als „wahrgenommener wissenschaftlicher Konsens“, als „politische Ideologie“ und dem Fehlen von „Expertise“ hinweg erklärt…

Während wir herausfanden, dass größere Erfahrung assoziiert war mit einer größeren Wahrscheinlichkeit, die globale Erwärmung als real und schädlich einzustufen, war diese Relation weniger stark als für politische Ideologie und wahrgenommener Konsens. Zumindest für die von uns benutzte Definition des Grades an Erfahrung könnte einen weniger bedeutenden Einfluss zu der Ansicht bzgl. der globalen Erwärmung als vom Menschen verursacht spiegeln im Vergleich zu politischer Ideologie oder dem Konsens sozialer Normen. Mehr als jedes andere Ergebnis der Studie wäre dies ein starker Beweis gegen den Gedanken, dass die Ansichten erfahrener Wissenschaftler zu politisch kontroversen Themen vollkommen objektiv sein können.

Schließlich fanden wir auch, dass der wahrgenommene Konflikt bei der AMS zusammenhing mit einer geringeren Sicherheit hinsichtlich der Ansichten zur globalen Erwärmung als vom Menschen verursacht sowie geringerer Einschätzung der Schäden durch die globale Erwärmung.

Also … eindeutig würden 97% der AMS-Mitglieder den so genannten Konsens befürworten, falls sie liberaler, mehr Akzeptanz gegenüber Einstimmigkeit zeigen und mehr Studien zur Verteidigung der scheiternden Klimamodelle veröffentlichen würden. Kein Schiefer, Sherlock!

Was genau ist ein Klimawissenschaftler?

Vor 35 Jahren war Klimatologie ein Zweig von Physikalischer Geographie. Heutige Klimawissenschaftler können alles sein, von atmosphärischen Physikern und Chemikern über Mathematiker, Computer-Wissenschaftler, Astrophysiker, Ozeanographen, Biologen Umweltwissenschaftler, Ökologen, Meteorologen, Geologen, Geophysiker, Agronomen, Soziologen bis hin zu öffentlichen Politologen [und Eisenbahningenieuren, wenn man an Pachauri denkt. Anm. d. Übers.]

Der oberste Klimawissenschaftler der NASA James Hansen ist Astronom. Der jetzige Gavin Schmidt ist Mathematiker.

Es scheint mir, dass die Klimawissenschaft derzeit dominiert wird von Computer-Modellierern mit wenig Wissen über die natürlichen Klimazyklen, die das Klima während des gesamten Holozäns getrieben haben.

Klimawissenschaftler scheint genauso nebulös wie Cooks Definition von Konsens.

Wie lautet der aktuelle Konsens?

Die vorläufigen Ergebnisse der AMS-Umfrage (hier) sagen uns, dass alles, was wir wissen müssen über den so genannten Konsens…

89% × 59% = 52%… Ein kleiner Abklatsch des oftmals behaupteten 97%-Konsens‘.

Auf der Grundlage der BAMS-Definition findet globale Erwärmung statt. Also wäre ich unter den 89%, die Frage 1 mit „ja“ beantwortet hatten, und unter den 5% die sagten, dass der Grund hauptsächlich natürlich war.

Wenn selbsternannte „Klimawissenschaftler“ und Meteorologen/Atmosphären-Wissenschaftler gesondert betrachtet werden, werden die Ergebnisse sogar noch interessanter…

Nur 45% der Meteorologen und Atmosphärenwissenschaftler befürworten den so genannten Konsens. Im Vergleich zum Jahr 2009 und der Umfrage der American Geophysical Union ragt das kollabierende Paradigma heraus wie ein Polarwirbel…

In Wirklichkeit würden etwa die Hälfte der relevanten Wissenschaftler zustimmen, dass die Menschen verantwortlich waren für >50% der jüngsten Klimaänderungen. Und es könnte sogar einen 97%-Konsens geben, dass menschliche Aktivitäten zu jüngsten Klimaänderungen beigetragen haben

Allerdings gibt es in Wirklichkeit keinen wissenschaftlichen Konsens, wenn man ihn so definiert:

Also – warum ist man so besessen von einem 97%-Konsens? Meine Vermutung lautet, dass der Grund die Ermöglichung einer solchen Demagogie ist.

Link: http://wattsupwiththat.com/2015/03/18/anatomy-of-a-collapsing-climate-paradigm/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Rückschau – auf das Jahr 1999: „Irreversibler Zusammenbruch“ des westantarktischen Eisschildes

Eine geologische Perspektive des „irreversiblen Zusammenbruchs“ des Eisschildes der Westantarktis. Das sind „alte“ Nachrichten, wie die folgende Veröffentlichung aus dem Jahr 1999 zeigt:
Abbildung rechts: Die Karte zeigt datierte Stellen, um den Rückzug der Eiskante des Ross-Schelfeises im Holozän bis heute zu belegen. Obwohl die detaillierte Struktur der Position der Eiskante in der Vergangenheit unbekannt ist, zeigen die gepunkteten Linien die einfachsten Positionen der Eiskante mit den Daten im Text. (Conway et al. 1999)
Abstract der Studie aus dem Jahr 1999:
Die Geschichte des Rückzugs des westantarktischen Eisschildes WAIS gibt Hinweise auf dessen Zukunft. Der Rückzug der Eiskante in Richtung Süden wurde nach drei Stellen in der Ross-See datiert. Die Ergebnisse zeigen, dass der stärkste Rückzug während des mittleren und späten Holozäns erfolgt war, ohne Änderungen des Meeresspiegels oder irgendeinem substantiellen Klima-Antrieb. Der gegenwärtige Rückzug könnte den fortgesetzten Eisrückzug seit dem Beginn des Holozäns zeigen. Falls das so ist, könnte sich der Rückzug des WAIS fortsetzen selbst beim Fehlen weiterer äußerer Antriebe…
Der Kollaps (Rückzug der Eiskante) begann vor etwa 20.000 Jahren. Er ist irreversibel, weil „sich der Rückzug des Eises des WAIS selbst ohne weitere externe Antriebe fortsetzen könnte“, und es gibt keine topographischen Hindernisse, die das Abfließen in den Ozean aufhalten könnten.
Man muss sich wundern, warum diese Studie im Jahre 1999 nicht zu panikerfüllten Schlagzeilen geführt hat.
Es ist die gleiche Geschichte wie aktuell, nur dass man sich auf die andere Seite der Halbinsel begeben hat.
Referenz
H. Conway et al, 1999. Past and Future Grounding-Line Retreat of the West Antarctic Ice Sheet. Science 8 October 1999: Vol. 286 no. 5438 pp. 280-283
DOI: 10.1126/science.286.5438.280
http://www.sciencemag.org/content/286/5438/280.abstract
Link: http://wattsupwiththat.com/2014/05/17/flashback-irreversible-collapse-of-the-west-antarctic-ice-sheet-from-1999/
Der ganze Text steht hier
Übersetzt und mit einer Einführung versehen von Chris Frey EIKE




Die 11 Hauptgründe, warum die Ölindustrie ihre Milliarden nicht dafür ausgibt, die Müll-Wissenschaft von AGW zu widerlegen

Meine Antwort auf solche Eingaben erfolgt im Stil von David Letterman [einem in den USA Talkmaster in den USA]:

11 Hauptgründe, warum die Ölindustrie ihre Milliarden nicht dafür ausgibt, die Müllwissenschaft von AGW zu widerlegen:

11) Es ist unmöglich, einen Negativ-Beweis anzutreten.

10) Die Beweislast liegt bei denen, die diese USA in den Bankrott führen wollen, um dies umzukehren…

9) Das Klima ändert sich immer; es hat sich immer geändert und wird sich immer ändern. Es gibt absolut keine Beweise dafür, dass Klimaänderungen in jüngster Zeit über die Variabilität der Zeit vor den Menschen hinausgehen. Es gibt anthropogene Einflüsse, die die natürlichen Oszillationen des Klimas modifizieren. Nur sehr wenige Wissenschaftler in der Ölindustrie bezweifeln, dass anthropogene Aktivitäten das Klima beeinflussen. Wir wissen um die Tatsache, dass diese Auswirkungen nicht das Klima auf eine Art und Weise ändern, dass diese über die normale Variabilität des Holozäns hinausgeht, und dass diese Auswirkungen vermutlich so klein sind, dass man sie nicht herauslesen kann. Anderenfalls hätten die Warmisten schon vor langer Zeit die natürliche Erwärmung von der anthropogenen Erwärmung unterschieden. Außerdem ist keine der vorgeschlagenen Lösungen ökonomisch durchführbar, und die Klimaänderung würde dadurch nicht auf irgendeine messbare Weise abgeschwächt.

8) Die Ölindustrie setzt sich aus Unternehmen zusammen, die sich mit allen Aspekten der Ausbeutung von Öl und Gas befassen, den Bohrungen und der Erzeugung. Diese Unternehmen gehören Leuten, normalerweise Anteilseignern, die ihr eigenes Geld investiert haben, um aus dieser Ausbeutung, Bohrung und Erzeugung von und für Öl und Gas Profite schlagen. Sie haben ihr Geld nicht in wissenschaftliche Projekte gesteckt, besonders nicht in Projekte der Müllwissenschaft.

7) Wir haben bereits Vollzeit-Arbeitsplätze. Ich schreibe dies als Hobby, weil es meine professionelle Erfahrung als Geowissenschaftler und 25 Jahre Erfahrung in einem Sedimentbassin des Tertiärs kombiniert. Außerdem habe ich mich schon lange für Paläoklimatologie interessiert.

6) Die Warmisten haben bereits bewiesen, dass AGW falsch ist – erster Teil. Das Fehlen jeglicher globaler Erwärmung seit dem Ende der neunziger Jahre zwang sie, den Begriff „globale Erwärmung“ in „Klimaänderung“ oder „globale Klimastörung“ oder andere temperaturneutrale Bezeichnungen zu ändern.  

5) Die Warmisten haben bereits bewiesen, dass AGW falsch ist – zweiter Teil. Jedes denkbare Wetter-, Gesundheits-, Landwirtschafts-, botanische, zoologische und sogar geophysikalische Ereignis wird als „konsistent” mit der Gore‘schen AGW-„Theorie” beschrieben (hier). Daher ist ihre „Theorie“ nicht falsifizierbar und wird als unwissenschaftlich bloßgestellt. Kevin Trenberth vom NCAR hat mit seiner Feststellung, dass das Prinzip der „Null-Hypothese“ für AGW umgekehrt werden sollte ( hier), sogar erklärt, dass eine wissenschaftliche Theorie nicht mehr falsifizierbar ist.

4) Die Warmisten haben bereits bewiesen, dass AGW falsch ist – dritter Teil. Dieses verteufelte Thema Klimasensitivität. Der Gore’sche Premier James Hansen, ehemals bei NASA-GISS und jetzt ein politischer Vollzeit-Aktivist, hat zum ersten Mal vor 25 Jahren bewiesen, dass AGW falsch ist. Danach hat er einen endlosen Strom eines idiotischen Alarmismus losgetreten. Bereits im Jahre 1988 veröffentlichte er ein Klimamodell, dass AGW substantiell widerlegt, wenn man es mit seinen eigenen Temperaturdaten vergleicht… (hier).

GISTEMP hat das Hansen-Szenario aufgezeichnet, in dem ein Gore’sches Utopia schon vor über einem Jahrzehnt erreicht worden ist. Hansens Modell ging von einer Gleichgewichts-Klimasensitivität (ECS) von 4,2°C pro Verdoppelung des vorindustriellen CO2-Niveaus aus. Der IPCC-„Konsens“ beträgt 3,0°C. Die physikalisch maximal mögliche ECS ist nicht höher als 2,0°C. Jüngere Studien kamen zu dem Ergebnis, dass der solare Antrieb um einen Faktor sechs unterschätzt worden war (hier) und dass der CO2-Antrieb viel niedriger liegt als die Schätzung des sog. Konsens‘ (hier). „Szenario B“ könnte die relevanteste Vorhersage sein, weil CH4 und CFCs [Chlorofluorocarbon] eng der „C“-Trajektorie gefolgt sind, während CO2 mehr nach „A“ lief. Schaut man auf die Modellergebnisse, gibt es im Jahre 2010 nur geringe Unterschiede zwischen „A“ und „B“…

Hansen beschreibt „A” mit „Business as Usual” und „B” als realistischere oder ,,leichtere” Version des „Business as Usual“. „C“ repräsentiert eine Welt, in der die Menschheit im Wesentlichen im Jahr 2000 das Feuer entdeckte [Original: mankind essentially undiscovered fire in the year 2000. Wie kann man das übersetzen?]. Die tatsächliche mittels Satellit gemessene Temperaturänderung seit 1988 verläuft deutlich unter „C“, wobei die Monster-ENSO des Jahres 1998 die einzige nennenswerte Ausnahme ist…

Wenn CO2 “A” folgt, CH4 und CFCs “C” und die Temperatur unter “C” verlief, ist die Atmosphäre viel weniger sensitiv hinsichtlich des CO2 als Hansen modelliert hat. Die Atmosphäre war im Wesentlichen unempfindlich hinsichtlich des CO2-Anstiegs um etwa 50 ppmv während der letzten 24 Jahre. Hansen könnte hier unfreiwillig solide Unterstützung für die für ihn „unbequeme Wahrheit“ geliefert haben.

3) Die Warmisten haben bereits bewiesen, dass AGW falsch ist – vierter Teil: Ein Modell des Scheiterns. Das Modell des Gore’schen Premiers Jimbo Hansen aus dem Jahr 1988 spiegelt alte Wissenschaft und alte Computer, und mit Sicherheit sind die Modelle während der letzten 25 Jahre verbessert worden … oder auch nicht.

IMMER NOCH epochal gescheitert: 73 Klimamodelle im Vergleich, gleitendes 5-Jahres-Mittel, 6. Juni 2013 von Roy W. Spencer, Ph.D

In dieser Graphik wurden Modelle und Beobachtungen geplottet, so dass ihre jeweiligen Trendlinien 1979 bis 2012 sich alle im Jahr 1979 schneiden. Wir glauben, dass dies der bedeutsamste Weg ist, die Modellergebnisse simultan zu plotten für den Vergleich mit den Beobachtungen. Meiner Ansicht nach ist der Tag der Abrechnung gekommen. Die Modellierer und das IPCC haben absichtlich die Beweise für die geringe Klimasensitivität seit vielen Jahren ignoriert, und zwar trotz der Tatsache, dass einige von uns gezeigt haben, dass man einfach Ursache und Wirkung vertauscht hatte, wenn Wolken und Temperaturvariationen hinsichtlich der Wolken-Rückkopplung in die Irre führen können (Spencer & Braswell 2010). Die Diskrepanz zwischen den Modellen und den Beobachtungen ist nichts Neues … sondern lediglich etwas, das mit der Zeit immer krasser hervortritt. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich das während der kommenden Jahre weiter entwickelt. Klar ausgedrückt, ich sehe nicht, wie das IPCC die Behauptung aufrechterhalten kann, dass die Modelle mit den Beobachtungen „nicht inkonsistent“ sind. Jede geistig gesunde Person kann erkennen, dass dem nicht so ist. Lägen die Beobachtungen in obiger Graphik auf der OBEREN (warmen) Seite der Modelle, glauben Sie nicht auch, dass die Modellierer in diesem Falle sich in die Arme fallen und versuchen würden herauszufinden, wie viel zusätzliche Erwärmung sie ihre Modelle erzeugen lassen können? Hunderte Millionen Dollar, die in das teure Abenteuer der Klimamodellierung gesteckt worden waren, haben zu nichts weiter geführt, als die Finanzierung seitens der Regierung für Forschungen hinsichtlich natürlicher Klimaänderungen zu vernichten.- Dr. Roy Spencer

 (Vermutung: die weinerliche Gore’sche Stimme) oh, dieser durchtriebene Roy Spencer. Das sind nur die Tropen, und es reicht zurück bis zum Jahr 1979… das ist unfair! Die Modelle sind richtig! Oder auch nicht… Das unten abgebildete CMIP5-Modell wurde parametrisiert (verfälscht), um die HadCRUT4-Daten von 1950 bis 2004 genau abzubilden.

[Link zu dieser Abbildung: http://www.met.reading.ac.uk/~ed/bloguploads/models_diff_masks_2012.png]

Acht Jahre und weg! Innerhalb von acht Jahren ist die gemessene Temperatur drauf und dran, auch noch die unterste Fehlergrenze zu unterschreiten. Dieses Modell von Kaufmann et al. 2011 simulierte natürliche und anthropogene (hauptsächlich durch CO2) Antriebsmechanismen von 1999 bis 2008. Die natürlichen Antriebe gewannen mit 3 zu 1.

Obwohl – die Autoren scheinen daraus geschlossen zu haben, dass die anthropogenen Antriebe in Bezug auf globale Abkühlung den mit der globalen Erwärmung zusammenhängenden „anthropogenen Antrieb“ maskieren. Dies war zu erwarten, weil das Erdklima vor der Gründung der Standard Oil Company statisch war … Modelle sind gute heuristische Werkzeuge; aber sie können nicht und sollten niemals als ein Ersatz für Beobachtung, Messung und Korrelation verwendet werden. Ich kann ein Computermodell erschaffen, das mir sagt, dass zusammengepresste Sandsteine [Cibicides opima sandstones] in einer Tiefe von 15.000 Fuß [ca. 4500 m] eine Reaktion bzgl. einer AVO der Klasse 3 [?] zeigen. Falls ich eine AVO-Anomalie Klasse 3 in dieser Nachbarschaft erbohre, wird das Loch trocken sein. Ein wenig Beobachtung und Korrelation würde mir schnell sagen, dass produktive gepresste Sandsteine in einer Tiefe von 15.000 Fuß keine AVO-Anomalien Klasse 3 zeigen. 99% aller Petroleum-Geologen und Erkundungs-Geophysiker würden einen auslachen, wenn man ernsthaft glaubt, dass ein Modell über aktuellen Beobachtungen steht.

2) Die Warmisten haben bereits bewiesen, dass AGW falsch ist – fünfter Teil: Dieses verteufelte Thema Klimasensitivität – Unterteil zwei: Im ersten Teil dieses Themas Klimasensitivität haben wir Jimbo Hansens spektakulär falsche Gleichgewichts-Klimasensitivität von 4,2°C begutachtet. Jetzt wollen wir mal auf den gegenwärtigen vermeintlichen Konsens bzgl. ECS von 3,3°C (±1.1) °C schauen. (Nichts, das ähnlich eines Fehlerbalkens von 33% ist, um Vertrauen einzuflössen…)

Die Werte der Gleichgewichts-Klimasensitivität für die gekoppelten, nicht dynamischen AOGCMs im AR4 für Ozeane sind zum Vergleich eingedruckt (Box 10.2; Abb. 1 e, f; siehe auch Tabelle 8.2). Diese Schätzungen stammen von Modellen, die gegenwärtig die größten Bemühungen der internationalen Klimamodellierer-Gemeinschaft darstellen. Eine normale Anpassung zeigt eine Bandbreite von 5 bis 95% von 2,1°C bis 4,4°C, mit einem mittleren Wert der Gleichgewichts-Klimasensitivität von etwa 3,3°C. …

Um richtig Schaum zu schlagen, greifen die Konsenssüchtigen des IPCC zu derartig grundlosem Alarmismus…

Studien, die die beobachtete kurzlebige Reaktion der Temperatur nach großen Vulkanausbrüchen mit Modellergebnissen auf Basis einer unterschiedlichen Klimasensitivität vergleichen (siehe Abschnitt 9.6) stellen keine PDFs zur Verfügung, stimmen aber am besten mit Modell-Sensitivitäten um 3°C überein und liegen innerhalb der Bandbreite von 1,5°C bis 4,5°C (Wigley et al. 2005). Sie sind nicht in der Lage, Sensitivitäten über 4,5°C auszuschließen.

Dies erklärt das Gore’sche Gejaule von der Climategate University

„Unsere Forschungen sagen vorher, dass die Klimaänderung in großem Umfang die Diversität selbst sehr weit verbreiteter Spezies in den meisten Gebieten der Welt vermindern wird. Dieser Verlust von Biodiversität im globalen Maßstab würde die Biosphäre signifikant verarmen lassen und auch das damit zusammenhängende Ökosystem…[…] Die gute Nachricht lautet, dass unsere Forschungen grundlegende neue Beweise dafür zeigen, dass schnelle Aktionen zur Reduktion von CO2 und anderen Treibhausgasen den Verlust an Biodiversität verhindern können, indem die Erwärmung auf 2°C reduziert wird anstatt der 4°C“.

Der Energie- und Umwelt-Nichtfachmann der Washington Post…:

„Der gegenwärtig von der Politik beschrittene Weg führt uns in eine um 3,5 bis 4°C wärmere Welt bis zum Ende dieses Jahrhunderts“.

Und Armutspropheten der Dritten Welt:

Die Weltbank sagt voraus, dass wir uns auf dem Weg eines Temperaturanstiegs um 4°C bis zum Ende dieses Jahrhunderts befinden. Dies würde einen Anstieg des Meeresspiegels um drei bis sieben Fuß bedeuten (hier) [ca. 91 bis 213 cm].

Es gibt nicht einen einzigen winzigen Splitter eines Beweises, dass die gegenwärtige Emissionsrate zu einer Erwärmung über 2°C bis zum Jahr 2100 führen wird (relativ zu einem CO2-Gehalt von 280 ppmv). Jede auf Beobachtungen basierende Schätzung der ECS aus jüngster Zeit hat bei einer Verdoppelung des CO2-Gehaltes eine Erwärmung um 1 bis 2°C ergeben, und fast 1°C davon ist bereits eingetreten. Asten 2012 hat eine ECS von 1,1°C ± 0.4 °C gefunden, und zwar auf Basis von δ18O und δ11B- Aufzeichnungen aus fossilen Kalksteinen und dem Übergang vom Eozän zum Oligozän in maritimen Sedimenten an der Stelle DSDP 744. Anfang diesen Jahres haben Forscher am CICERO und dem Norwegian Computing Center verkündet, wenn sie die Temperatur- und CO2-Daten der Jahre 2000 bis 2010 in ihre auf Messungen basierende ECS einbringen, erhalten sie einen wahrscheinlichsten Wert von 1,9°C. Diese Arbeit harrt noch der Veröffentlichung. Lewis 2013 kam auf einen wahrscheinlichsten Wert der ECS von 1,6 K mittels einer Bayesianischen Analyse und der Einarbeitung jüngster Daten. Masters 2013 fand einen wahrscheinlichsten Wert der ECS von 1,98 K aus Daten des ozeanischen Wärmegehaltes und der Wassertemperatur… Aldrin et al 2012 sowie Forster & Gregory 2006 fanden ebenfalls eine ECS höchstwahrscheinlich unter 2°C. Und doch posaunen das IPCC, die Klimagate-Universität und andere Alarmisten-Ideologen weiterhin hinaus, dass die ECS im Bereich 4 bis 5°C oder höher liegt…

1) Der Witz ist einfach zu verdammt komisch, als dass wir ihn verderben sollten…

Obamas Verrücktheit bzgl. der globalen Erwärmung

Charles Krauthammer, veröffentlicht am 4. Juli:

Die Wirtschaft stagniert. Syrien brennt. Skandale schwappen um seine Füße. China und Russland machen sich lustig über ihn, selbst als ein „29 Jahre alter Hacker“ die Spionage-Geheimnisse der Nation vor aller Welt enthüllt hat. Wie reagiert Präsident Obama? Mit einer prahlerischen Rede zum Thema Klimaänderung. Klimaänderung? Das rangiert an letzter Stelle auf einer Liste der Sorgen der Amerikaner (an 21. Stelle von 21 Plätzen). Das bedeutet, dass Obamas Erklärung eines einseitigen amerikanischen Krieges gegen die globale Erwärmung zu welchen Kosten auch immer – und die werden gewaltig sein – entweder hoch visionär oder hoffnungslos solipsistisch [Solipsismus = Flucht aus der Wirklichkeit durch Beschäftigung mit  völlig unbeteiligten Dingen] ist. Entscheiden Sie selbst: Die globale Temperatur hat sich seit 16 Jahren nicht mehr verändert – ein seltsamer Zeitpunkt, um ein gewaltiges, immens teures und sozialfeindliches Anti-Erwärmungs-Programm zu enthüllen. Nein, dieses unbequeme Ergebnis ist nicht entscheidend. Es bedeutet nicht, dass es keine globale Erwärmung gibt. Aber es ist etwas, das die sehr komplexen Modelle zur globalen Erwärmung nicht erklären können, und Obama behauptet naiv, dass die Modelle eine ‚settled‘ Wissenschaft repräsentieren. … Nichtsdestotrotz wollen wir einmal so tun, als ob die globale Erwärmung genau das ist, was Obama glaubt. Dann antworte man so: Was in aller Welt kann sein massives Programm neuer Vorschriften und massiver Ausgaben – welches mit einem Krieg gegen Kohle beginnt und mit Milliarden weiterer Subventionen für Solyndra endet – dagegen ausrichten? Die USA haben schon jetzt ihre CO2-Emissionen radikal reduziert – mehr als jedes andere Land auf der Erde seit dem Jahr 2006, jedenfalls der International Energy Agency zufolge. Die Emissionen liegen jetzt wieder auf dem Niveau des Jahres 1992. Und doch sind die globalen Emissionen gleichzeitig gestiegen. Grund – Überraschung: Es liegt daran, dass wir den Energieverbrauch der anderen 96% der Menschheit nicht kontrollieren können. … Auswirkung alles in allem: Zehntausende vernichtete Arbeitsplätze, die Verarmung ganzer Staaten. Und das zu einer Zeit einer chronisch hohen Arbeitslosigkeit, geringem Wachstum, nervösen Märkten und großer ökonomischer Unsicherheiten. Aber das ist noch nicht das Schlimmste. Dieses massive Selbstopfer würde vielleicht weltweit gebracht, wenn es tatsächlich zu einem Stopp der globalen Erwärmung führen und den Planeten retten würde. Die ganze Misere liegt darin, dass das keineswegs der Fall sein wird. … Ein Präsident, der dies einer derartig aggressiven Sicherheit vorschlägt, handelt unverantwortlich. Es ist das stärkste Beispiel für eine Religion, wenn etwas für Beweise völlig unzugänglich ist. Das Wort dafür lautet Glaube, aber nicht Wissenschaft.

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/12/14/daves-top-ten-reasons-why-the-oil-industry-doesnt-spend-its-billions-on-disproving-the-junk-science-of-agw/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung: Im Original ist nur von „10 besten Gründen“ die Rede. Aber der Autor hat sich bei der Abwärtszählung vertan und den Punkt 2) zweimal aufgeführt. Um das zu umgehen, habe ich kurzerhand 11 Gründe daraus gemacht, dann stimmt die Zählung wieder. Und jeder einzelne Grund für sich sagt ja schon alles, egal wie viele angeführt sind.

C. F.




Kurze Geschichte der Kohlendioxid-Rekorde

Kurzer Abriss der CO2-Rekorde in der Atmosphäre

Eine kurze Geschichte der Rekorde des atmosphärischen Kohlendioxids

Von David Middleton

Die WMO – World Meteorological Organization (Warum muss ich nur immer denken: Weltpolizist wenn “Welt und “Organisation” im Titel erscheinen?)
hat vor kurzem angekündigt, dass die Treibhausgase in der Atmosphäre eine neue Rekordhöhe (Bild rechts) erreicht hätten. Rekorde werden aber nur aufgestellt, damit sie gebrochen werden können.

Ich frage mich, ob die WMO-Leute folgende drei Fakten kennen:

1) Der erste CO23-Rekord wurde bereits 1809 aufgestellt, als die kumulierten menschlichen Kohlenstoff-Emissionen noch unter 0,2 ppm CO2 lagen?

Fig. 1. Der Original CO2 – “Hockey Schläger.” CO2-Emissionsdaten vom Oak Ridge National Laboratory’s Carbon Dioxide Information Analysis Center (CDIAC).

Die Emissionen (GtC) werden durch 2,13 geteilt, um ppmv CO2 zu erhalten.

2) Von 1750 bis 1875 stieg die atmosphärische CO2-Konzentration mit einer um das Zehnfache höheren Rate an im Vergleich zu den kumulierten anthropogenen Emissionen …

Fig. 2. Woher in drei Teufels Namen ist dieses CO2 gekommen?

3) Die kumulierten anthropogenen Emissionen haben 1960 nicht mit dem Anstieg des atmosphärischen CO2 gleichgezogen …

Fig. 3. Die Menschen haben über 100 Jahre gebraucht, um mit der Natur gleich zu ziehen.

Die Emissionen haben sich nur angeglichen, weil die Konzentration des atmosphärischen CO2 auf einer Höhe um 312 ppmv zwischen 1940-1955 blieb.

Abnahme des atmosphärischen CO2 um die Mitte des 20. Jahrhunderts.

Die mir bekannten antarktischen Eisbohrkerne mit der höchsten Auflösung stammen von Law Dome (Etheridge et al., 1998), hier besonders der DE08 Kern. Im vergangenen Jahrzehnt wurde die Auflösung des Law Dome Eisbohrkerns noch verbessert durch eine dichtere Entnahme von Proben und die Anwendung von frequenzverstärkender Signalverarbeitungstechnik (Trudinger et el., 2002; MacFarling Meure et al., 2006). Wie erwartet haben die höher aufgelösten Daten höhere Variabilität bei den vor-industriellen CO2-Konzentrationen gezeigt.

Pflanzenstomata-Rekonstruktionen (Kouwenberg et al., 2005; Finsinger and Wagner-Cremer, 2009) und heutige chemische Analysen (Beck, 2007) zeigen, dass die CO2 Höhen von den 1930ern bis zu den frühen 1940ern auf der Ebene von 340 bis 400 ppmv lagen und dann rasch in den 1950ern abnahmen. Diese Ergebnisse wurden von den Anhängern des sogenannten wissenschaftlichen Konsens zurückgewiesen, weil diese Fluktuationen nicht in den antarktischen Eisbohrkernen nachzuweisen wären. Dennoch haben MacFarling Meure et al., 2006, entdeckt, dass sich ein möglicher Nachweis einer CO2-Abnahme um die Mitte des 20. Jh. im DE08 Eisbohrkern befände …

Die Stabilisierung der atmosphärischen CO2-Konzentration während der 1940er und 1950er ist eine bemerkenswerte Erscheinung in den Eisbohrkern-Proben. Die neuen hochdichten Messungen bestätigen das Ergebnis und zeigen, dass die CO2-Konzentrationen zwischen 310–312 ppm etwa zwischen 1940 -1955 verharrten. Die Zunahmeraten bei CH4 und N2O haben sich auch in jenem Zeitraum vermindert, die Veränderung bei N2O liegt aber im Bereich der Messungenauigkeit. Die Glättung wegen des Lufteinschlusses im Eis (etwa 10 Jahre bei DE08) entfernt hochfrequente Veränderungen aus der Aufzeichnung, die wahre atmosphärische Variation kann daher größer sein, als sie sich in den den Luftproben im Eisbohrkern darstellt.

Sogar eine Abnahme der atmosphärischen CO2-Konzentration Mitte der 1940er stimmt mit der Law Dome Aufzeichnung einschließlich der Glättung durch den Lufteinschluss überein, was auf eine große zusätzliche Senke von ~3.0 PgC Jahr-1 hinweist. [Trudinger et al., 2002a]. Die d13CO2 Aufzeichnung aus jener Zeit lässt erkennen, dass diese zusätzliche Senke meist ozeanischer Herkunft war und nicht durch niedrigere fossile Emmissionen oder die irdische Biosphäre verursacht. [Etheridge et al., 1996; Trudinger et al., 2002a]. Immer noch ungeklärt ist, welche Prozesse diese Erscheinung hervorgerufen haben könnten.

Die CO2-Stabilisierung ereignete sich während eines Wechsels eines lang andauernden El Niño zu einem La Niña [Allan and D’Arrigo, 1999]. Dies fiel zusammen mit einem Übergang von einer Warm- zu einer Kalt-Phase der Pacific Decadal Oscillation [Mantua et al., 1997], einer Abkühlung [Moberg et al., 2005] und progressiv zunehmender Abschwächung der nordatlantischen thermohalinen Zirkulation [Latif et al., 2004]. Der kombinierte Effekt dieser Faktoren auf die Gasmengen wird derzeit noch nicht gut verstanden. Sie könnten signifikant für die atmosphärische CO2-Konzentration sein, falls der Austausch in Bereichen von Kohlenstoff-Aufnahmen, wie z. B. im Nordpazifik, verstärkt, oder wenn der Abfluss aus den Tropen unterdrückt würde.

Von etwa 1940 bis einschließlich 1955 gingen ca. 24 Mrd. Tonnen Kohlenstoff aus Abluftkaminen direkt in die Ozeane und/oder in die Biosphäre.

Fig. 4. Oh weh! Was ist mit all dem Kohlenstoff passiert?

Wenn die Aufnahme von CO2 in die Ozeane eine Versauerung der Meere bewirkt haben sollte, müssten wir dann nicht Beweise dafür finden? Hätte nicht eine “große zusätzliche Senke von ~3.0 PgC Jahr-1″ (oder mehr) von ~1940-1955 irgendwo in den Ozeanen Spuren hinterlassen müssen, vielleicht Schnecken oder ein Riff aufgelöst haben?

Wenn das atmosphärische CO2 nur einfach seinen prä-industriellen Verlauf fortgesetzt hätte, wären sehr wahrscheinlich 315-345 ppmv um 2010 erreicht worden …

Fig. 5. Wahrscheinlich sind 40-60% des Anstiegs des atmosphärischen CO2 seit 1750 auf natürliche Ursachen zurückzuführen.

Es ist doch seltsam, dass die aus Pflanzen-Stomata abgeleiteten CO2-Rekonstruktionen darauf hindeuten, dass CO2-Konzentrationen von 315-345 ppmv während des Holozäns nicht ungewöhnlich waren …

Fig. 6. CO2 aus Pflanzen-Stomata: Nordschweden (Finsinger et al., 2009), Nordspanien (Garcia-Amorena, 2008), Südschweden (Jessen, 2005), Washington State USA (Kouwenberg, 2004), Niederlande (Wagner et al., 1999), Dänemark (Wagner et al., 2002).

Was also könnte all diese CO2-Veränderungen angetrieben haben, bevor der Mensch anfing, fossile Brennstoffe zu benutzen? Waren es möglicherweise doch Temperaturänderungen?

CO2 als Feedback

Wenn ich eine Temperatur-Rekonstruktion (Moberg et al., 2005) zusammen mit der Law Dome CO2-Ganglinie plotte, sieht es für mich ganz so aus, als ob das CO2 etwa 100 Jahre nach dem Temperaturanstieg mit dem Anstieg begann …

Fig. 7. Temperatur-Rekonstruktion (Moberg et al., 2005) und Law Dome CO2 (MacFarling Meure et al., 2006).

Der Anstieg des CO2 von 1842-1945 sieht ganz so aus, wie der Temperaturanstieg von 1750-1852…

Fig. 8. Mögliche Beziehung zwischenTemperaturanstieg und nachfolgendem CO2-Anstieg.

Die Korrelation ist sehr stark. Eine berechnete CO2-Chronologie ergibt eine gute Übereinstimmung mit dem DE08 Eisbohrkern und dem Stomata-abgeleiteten CO2 seit 1850. Man sieht auch, dass das atmosphärische CO2 auf ~430 ppmv um die Mitte des 12. Jahrhunderts n.Chr. anstieg.

Fig. 9. CO2 aus den Moberg-Temperaturen errechnet (dunkelblaue Linie), Law Dome Eisbohrkern (Magentafarbene Linie) und Pflanzenstomata (grün, hellblaue und purpurfarbene Kästchen).

Die Spitze des CO2 um die Mitte des 12. Jh. zeigt sich weder in den Eisbohrkernen noch in den Pflanzenstomata. Die Korrelation bricht vor den 1830ern ab. Der gleiche Abbruch zeigt sich auch, wenn CO2 als Antrieb und nicht als Feedback behandelt wird.

CO2 als Antrieb

Wenn ich direkt das CO2 vs. Temperatur ohne Verzögerung plotte, erhalte ich eine gute Korrelation mit den Nach-DE08-Eisbohrkern-Daten (>1833) und überhaupt keine Korrelation mit den Prä-DE08-Eisbohrkerndaten (<1833) …

Fig. 10. Temperature und CO2 zeigen eine mäßige Korrelation seit ~1833; aber überhaupt keine Korrelation vor 1833.

Wenn ich bis auf etwa 840 ppmv CO2 extrapoliere, erhalte ich etwa 3 °C Erwärmung bezogen auf 275 ppmv. Ich erhalte also den gleichen Betrag an Erwärmung bei einer Verdreifachung des prä-industriellen CO2. Das IPCC behauptet das schon bei einer Verdoppelung.

Fig. 11. CO2 vom Law Dome DE08 Eisbohrkern, geplottet gegen Mobergs NH Temperatur-Rekonstruktion.

Das auf dieser Korrelation beruhende Gleichgewicht der Klimasensitivität (Equilibrium Climate Sensitivity – ECS) bei einer Verdoppelung des prä-industriellen CO2 beträgt ~1.5 to 2.0 °C. Sehr rätselhaft ist aber das totale Fehlen einer Korrelation in den Eisbohrkernen, die älter als DE08 sind.

Eisbohrkern-Auflösung und das Fehlen einer Temperatur-Verbindung mit CO2 vor 1833

Könnte das Fehlen der Variabilität in den älteren (aus tieferen Schichten stammenden) Eisbohrkernen etwas mit der Auflösung zu tun haben? Der DE08 Eisbohrkern hat eine viel stärkere Auflösung als nahezu alle anderen antarktischen Eisbohrkerne, darin eingeschlossen der tiefere und ältere DSS Eisbohrkern von Law Dome.

Fig. 12. Die zeitliche Auflösung der Eisbohrkerne wird von der Schnee-Akkumulationsrate bestimmt.

Die Amplitude des CO2-“Signals” scheint auch gut mit der Schnee Akkumulationsrate zu korrelieren (Auflösung) des Eisbohrkerns…

Fig. 13. Schnee-Akkumulationsrate vs. CO2 für verschiedene Eisbohrkerne aus Antarktika und Grönland.

Könnte es sein, dass Schnee-Akkumulationsraten, die signifikant unter 1 m/a liegen, jahrhundertlange und höherfrequente CO2-Schübe nicht auflösen? Könnte es auch sein, dass die Frequenzdegradation ebenfalls die Amplitude des CO2-“Signals” abschwächt?

Wenn die weitaus meisten Eisbohrkerne, die älter und tiefer als DE08 sind, die jahrhundertelangen und höherfrequenten CO2-Schübe nicht auflösen, macht es dann nicht Sinn, dass Eisbohrkern-abgeleitete CO2- und Temperaturgänge nur als kaum zusammenhängend für den längsten Teil des Holozäns gelten müssen?

Warum scheinen die Belege immer nur anzuzeigen, dass das beste Szenario des IPCC das schlimmste ist, das in der realen Welt vorkommen kann?

Dieses Stück aus einem Artikel von Brad Plummer in der Washington Post erregte meine Aufmerksamkeit …

Fig. 14. Die mythischen Szenarien des IPCC. Ich denke, der graue Bereich repräsentiert den Bereich von "Grüntopia" [Anm.d.Ü.: der Verfasser benutzt ein Wortspiel: aus UTOPIA macht er GRÜNTOPIA.]

Es sieht so aus, als ob die Erde um 2100 n.Chr. zu einer Venus (A1FI) würde, wenn es so weiterginge, wie gehabt.

Wie sieht es aus, wenn ich reale Daten benutze?

Nehmen wir an, dass das atmosphärische CO2 entlang einer exponentiellen Trendlinie bis 2100 ansteigt.

Fig. 15. Projektion des CO2 bis 560 ppmv im Jahre 2100.

Ich erhalte eine CO2-Konzentration von 560 ppmv, das gleicht dem IPCC Emissions-Szenario SRES B2 …

Fig. 16. IPCC Emissions-Szenarien.

Wenn es weitergeht, wie gehabt, werden wir die gleiche Konzentration haben, wie im IPCC Grüntopia-Szenario. Warum bin ich nicht erstaunt?

Wenn wir annähmen, dass die gesamte Erwärmung seit 1833 vom CO2 verursacht wurde (das stimmt nicht), würden 560 ppmv zu etwa 1°C zusätzlicher Erwärmung im Jahre 2100 führen.

Fig. 17. Projizierter Temperatur-Anstieg, abgeleitet aus der Moberg NH Temperatur-Rekonstruktion und dem CO2 aus dem Law Dome DE08 Eisbohrkern. Projizierte Temp. Anom. = 2.6142 * ln(CO2) – 15.141

Wie verträgt sich das mit den mythischen Szenarien des IPCC? So ungefähr, wie erwartet. Das schlimmste Szenario, das aus den derzeitigen Beobachtungen abgeleitet werden kann, gleicht dem bestmöglichen IPCC-Szenario aus Grüntopia …

Fig. 18. Der aus Mobergs NH-Temperatur-Rekonstruktion und dem CO2 aus dem Law Dome DE08 Eisbohrkern abgeleitete projizierte Temperatur-Anstieg weist darauf hin, dass die 2°C “Grenze” des IPCC nicht überschritten werden wird.

Schlussfolgerungen

Die Rekorde bei den atmosphärischen CO2-Konzentration waren bereits gebrochen, bevor anthropogene Emissionen bedeutend wurden.

Atmosphärische CO2-Konzentrationen sind zwischen 1750-1875 rascher angestiegen als anthropogene Emissionen.

Anthropogene Emissionen haben bis 1960 nicht mit dem atmosphärischen CO2 gleichgezogen.

Der natürlichel Kohlenstoff-Austausch-Fluss ist variabler als der sogenannte wissenschaftliche Konsens wahrhaben will.

Das Gleichgewicht der Klimasensitivität (ECS) kann 2°C nicht übersteigen und ist wahrscheinlich näher bei 1°C.

Das schlimmste Szenario, das auf Belegen beruht, gleicht dem besten grün-utopistischen des IPCC.

Eisbohrkerne mit Akkumulationsraten unter 1m/a taugen nicht für ECS-Abschätzungen.

Das ECS, das aus dem Law Dome DE08 Eisbohrkern und Mobergs NH-Temperatur- Rekonstruktion abgeleitet iist, unterstellt, dass die gesamte Erwärmung seit 1833 dem CO2 zuzurechnen wäre. Wir wissen sicher, dass mindestens die Hälfte der Erwärmung auf solare Einflüsse und natürliche klimatische Schwankungen zurückgeht. Daher sind die abgeleiteten 2°C wahrscheinlich nur 1°C. Weil klar ist, dass etwa die Hälfte des Anstiegs von 275 auf 400 ppmv natürlichen Ursprungs ist, liegt die anthropogene Komponente des 1°C ECS wahrscheinlich unter 0,7°C.

Das Fehlen einer Korrelation zwischen Temperatur und CO2 seit dem Beginn des Holozäns bis 1833 und die Tatsache, dass der moderne CO2-Anstieg mindestens 200 Jahre lang höher war als die anthropogenen Emissionen, führt mich als Amateur-Klimaforscher zu dem Schluss, dass das CO2 während der vergangenen 10.000 Jahre sehr viel veränderlicher war als die antarktischen Eisbohrkerne anzeigen.

Appendix I: Ein alternativer Blick auf die CO2-Anstiegsrate

In Fig. 15 habe ich eine mit Excel berechnete exponentielle Trendlinie erzeugt, um die MLO CO2 Zeitreihe zu extrapolieren bis zum Ende dieses Jahrhunderts. Wenn ich die Emissionen extrapoliere und annehme, dass 55% der Emissionen in der Atmosphäre verbleiben, erhalte ich ~702 ppmv bis zum Ende des Jahrhunderts, dazu gehören 0,6°C Erwärmung und eine gesamte Erwärmung von 2,5°C gegenüber der “präindustriellen.” Sogar dieses schlimmste aller schlimmen Szenarien ergibt 1°C weniger Erwärmung als das IPCC-A1B-Referenz-Szenario. Es steht etwa in der Mitte zwischen A1B und dem oberen Rand des grün-utopistischen Bandes.

Appendix II: CO2-Aufzeichnungen, frühe Jahre

Immer wenn CO2-Aufzeichnungen erwähnt werden oder atemberaubende Aussprüche wie, “Kohlendioxid auf dem höchsten Stand seit 800.000 Jahren,“ betrachte ich diese „Aufzeichnungen“ gerne in einem geologischen Kontext. Die nachfolgenden Grafiken stammen aus Bill Illis’ ausgezeichneter Sammlung paläo-klimatischer Daten.

Die Treibhausgase haben ein neues Rekordhoch erreicht! Stimmt das? Das Anthropozän sieht überhaupt nicht anders aus, als die vorhergehenden 25 Million Jahre … Außer, dass es viel kälter ist.

Aus geologischer Perspektive sieht der “Hockeyschläger” des CO2s im Anthropozän eher aus wie die Nadel im Heuhaufen. Und es sieht eher so aus, als ob die Erde ihr CO2 in etwa 25 Millionen Jahren verloren haben wird.

Einer meiner Allzeit-Favoriten! Man beachte das totale Fehlen einer Korrelation zwischen CO2 und Temperatur während der meisten Zeit im Phanerozoischen Eon.

Im folgenden Balkendiagramm habe ich das CO2 nach geologischen Perioden dargestellt. Kambrium bis zur Kreidezeit sind Berner und Kothavala, 2001, (GEOCARB) entnommen, das Tertiär von Pagani, et al. 2006 (Tiefsee-Sediment-Eisbohrkerne), das Pleistozän stammt von Lüthi et al. 2008 (EPICA C Antarctic ice core), das“Anthropozän” ist von NOAA-ESRL (Mauna Loa Observatory), der CO2-Verlust von Ward et al., 2005.

Anthropozäne CO2-Konzentrationen liegen viel näher am Bereich der C3-Pflanzen-Aussterbe-Grenze (Ward et al., 2005) als sie in den vorgehenden 540 Millionen Jahren waren.

[Sarkasmus an]: Ich wollte auch Venus in das Balkendiagramm einfügen, doch dann hätte ich eine logarithmische Skala gebraucht. [Sarkasmus aus]

Appendix III: Von Pflanzen-Stomata abgeleitete CO2-Konzentrationen

Der Katalog der fachbegutachteten Papiere, die höhere und stärkere veränderliche präindustrielle CO2-Konzentrationen zeigen, ist sehr eindrucksvoll und anwachsend. Hier nur ein paar Erwähnungen:

Wagner et al., 1999. Century-Scale Shifts in Early Holocene Atmospheric CO2 Concentration. Science 18 June 1999: Vol. 284 no. 5422 pp. 1971-1973…

Im Gegensatz zu konventionellen Eisbohrkern-Schätzungen von 270 bis 280 ppmv verweist das Frequenzsignal aus den Stomata auf frühe Holozän Kohlendioxid-Konzentrationen von gut über 300 ppmv.

[…]

Die meisten Holozän-Eisbohrkern-Aufzeichnungen aus der Antarktis haben keine ausreichende zeitliche Auflösung.

[…]

Unser Ergebnisse falsifizieren die Vorstellung von einer relativ stabilen CO2-Konzentration von 270 bis 280 ppmv im Holozän bis zur industriellen Revolution. SI-basierte CO2-Rekonstruktionen könnten sogar darauf hindeuten, dass während des frühen Holozäns die atmosphärischen CO2-Konzentrationen von 300 ppmv eher die Regel als die Ausnahmen waren.

Die Eisbohrkerne können die CO2-Schübe nicht auflösen, die in Zeiträumen stattfanden, die kürzer waren als das Zweifache der Zeit der Blaseneinschlüsse. Das ist ein Grundsatz aus der Signal-Theorie. Die Behauptung einer stabilen prä-industriellen Konzentration von 270-280 ppmv ist völlig falsch.

McElwain et al., 2001. Stomatal evidence for a decline in atmospheric CO2 concentration during the Younger Dryas stadial: a comparison with Antarctic ice core records. J. Quaternary Sci., Vol. 17 pp. 21–29. ISSN 0267-8179 …

Es ist möglich, dass eine Anzahl von kurzzeitigen Fluktuationen, die aus den mit stomatalen Methoden stammenden Aufzeichnungen herrühren, nicht in Eisbohrkernen entdeckt werden, wie z. B. in Dome Concordia, wo langsame Akkumulationen stattfanden. Neftel et al. (1988) zufolge können CO2-Fluktuationen mit einer Dauer von weniger als dem Doppelten der Blaseneinschlusszeit (gleich etwa 134 Kalenderjahren im Falle des Byrd-Eises und bis zu 550 Kalenderjahren im Dome Concordia) nicht im Eis nachgewiesen oder durch Dekonvolution rekontruiert werden.

Noch nicht einmal die höchstaufgelösten Eisbohrkerne, wie Law Dome, haben ausreichende Auflösung um die MLO-Instrumentenaufzeichnung korrekt abzubilden.

Kouwenberg et al., 2005. Atmospheric CO2 fluctuations during the last millennium reconstructed by stomatal frequency analysis of Tsuga heterophylla needles. Geology; January 2005; v. 33; no. 1; p. 33–36…

Die Diskrepanzen zwischen den Eisbohrkern- und den aus Stomata stammenden Rekonstruktionen können teilweise durch variierende Altersverteilungen der Luft in den Blasen erklärt werden aufgrund der Einschlusszeit in der Übergangszone im Firn-Eis. Dieser Effekt erzeugt ein Bohrstellen-spezifisches Glätten des Signals (Dekaden beim Dome Summit South [DSS], Law Dome, noch mehr bei Eisbohrkern von Gebieten mit niedrigen Akkumulationsraten), wie auch als Alters-Differenz zwischen der Luft und dem umgebenden Eis, welches die Konstruktion von wohlbegrenzten Zeitskalen verhindert. (Trudinger et al., 2003).

Stomata-Rekonstruktionen sind für das Holozän wiederholbar, wenigstens für die Nordhalbkugel. Sie zeigen konsistent, dass der prä-industrielle natürliche Kohlenstoff-Fluss viel variabler war als die Eisbohrkerne erkennen lassen.

Wagner et al., 2004. Reproducibility of Holocene atmosphärisch CO2 records based on stomatal frequency. Quaternary Science Reviews. 23 (2004) 1947–1954…

Die Mehrzahl der stomatischen frequenzbasierten Abschätzungen des CO2 für das Holozän unterstützt nicht die weithin akzeptierte Vorstellung von vergleichsweise stabilen CO2-Konzentrationen in Verlauf der letzten 11.500 Jahre. Um auf die Kritik zu antworten, dass diese stomatischen Frequenz-Variationen von lokalen Veränderungen der Umwelt herrühren oder von methodologischen Einschränkungen, wurden unterschiedliche stomatische Frequenz-Aufzeichnungen über drei Klimaperioden im Holozän verglichen: während der Präborealen Oszillation, dem 8,2-tausenjährigen Abkühlungsereignis und der Kleinen Eiszeit. Die unter Benutzung verschiedener Kalibrationsverfahren dargestellten Fluktuationen in den paläo-atmosphärischen CO2-Aufzeichnungen, die von verschiedenen Kontinenten und Pflanzenarten stammen (Laub abwerfende Bedecktsamer und Korniferen), sind völlig vergleichbar. Sie zeigen starke Beweise für die Richtigkeit der auf Laub basierenden CO2-Ableitungen [Rekonstruktionen].

Die antarktischen Eisbohrkerne haben nicht genügend Auflösung weil der Prozess der Firn-Verdichtung wie ein Tiefpass-Filter wirkt.

Van Hoof et al., 2005. Atmospheric CO2 during the 13th century AD: reconciliation of data from ice core measurements and stomatal frequency analysis. Tellus 57B (2005), 4 …

Rekonstruktionen des atmosphärischen CO2 sind derzeit aus direkten Messungen von Lufteinschlüssen im antarktischen Eis verfügbar und zugleich aus stomataler Frequenzanalyse aus fossilem Laub. Eine Periode, wo beide Methoden konsistente Belege für natürliche CO2-Veränderungen ergeben, ist das 13. Jh. n.Chr. Die Ergebnisse der beiden voneinander unabhängigen Methoden unterscheiden sich signifikant hinsichtlich der Amplitude der geschätzten CO2-Veränderungen (10 ppmv beim Eis, gegenüber 34 ppmv bei der stomatalen Frequenz). Wir vergleichen dabei die stomatale Frequenz und die Eisbohrkern-Ergebnisse, indem wir ein Firn-Diffusionsmodell benutzen, um den möglichen Einfluss der Glättung während des Einschlusses auf die zeitliche Auflösung und auf die Amplitude der CO2-Veränderungen auswerten. Die sichtbaren großen Diskrepanzen zwishcen den Amplituden, die durch die kontrastierenden Methoden abgeschätzt werden, verschwinden, wenn die stomatalen Rohdaten analog so geglättet werden, wie es auf natürliche Weise durch den Firn geschieht.

Die Herleitung des Gleichgewichts der Klimasensitivität (Equilibrium Climate Sensitivity – ECS) aus dem atmosphärischen CO2 beruht zum großen Teil auf antarktischen Eisbohrkernen. Problematisch dabei ist, dass die Temperatur-Schätzungen auf dem Verhältnis von Sauerstoff-Isotopen im Eis selbst beruhen, während die CO2-Schätzungen auf Gasblasen beruhen, die im Eis eingeschlossen sind.

Die Temperatur-Daten sind sehr hoch aufgelöst. Die Verhältnisse der Sauerstoff-Isotopen zueinander sind Funktionen der Temperatur zur Zeit der Schneeablagerung. Die CO2-Daten haben eine niedrige und variable Auflösung, weil es Jahrzehnte bis Jahrhunderte dauert, bis sich die Gasblasen gebildet haben. Die CO2-Werte aus den Eisbohrkernen repräsentieren Durchschnittswerte über viele Jahrzehnte bis Jahrhunderte. Die Temperaturdaten haben eine jährliche bis dekadische Auflösung.

Der am höchsten aufgelöste  antarktische Eisbohrkern ist der DE08 Eisbohrkern von Law Dome.

Beim IPCC und beim sogenannten wissenschaftlichen Konsens nimmt man an, dass man beim CO2 bis auf jährige Veränderungen auflösen kann. Das aber geht nicht. Jeder CO2-Wert steht, grob gesprochen, für einen 30-jährigen Durchschnitt und nicht für einen jährigen Wert.

Wenn man die Messwerte vom Mauna Loa (rote Linie) und Pflanzen-Stomata-abgeleitetes prä-industrielles CO2 (grüne Linie) mit einem 30-Jahr-Filter glättet, verbinden sie sich recht gut mit dem Law Dome DE08 Eisbohrkern (hellblaue Linie) …

Der tiefere DSS Eisbohrkern (dunkelblaue Linie) hat eine viel geringere zeitliche Auflösung wegen seiner viel geringeren Akkumulationsrate und Kompressions-Effekten. Er ist völlig ungeeignet für Veränderungen auf einer Jahrhundert-Skala, schon gar nicht auf einer dekadischen Skala.

Beim IPCC und beim sogenannten wissenschaftlichen Konsens nimmt man richtigerweise an, dass die Auflösung durch die Blasen-Einschlusszeit bestimmt wird. Falsch ist es aber, die Blasen-Einschlussperiode auf die Einschlusszone zu begrenzen. Im Falle von Eisbohrkern DE08 sucht man nach einem Signal mit einer Frequenz von einer Änderung/a, als eine Stichprobe jeweils für 8-10 Jahre genommen. Das tatsächliche Signal hat eine Frequenz von 1 Änderung/30-40 Jahre, als eine Stichprobe jeweils für 8-10 Jahre genommen.

CO2-Änderungen im Bereich von 30-40 ppmv über Zeiträume von weniger als ~60 Jahre können im DE08 Eisbohrkern nicht genau aufgelöst werden. Das ergibt sich aus den Grundlagen der Signaltheorie. Wagner et al., 1999, zogen sehr feindselige Reaktionen auf sich, die aus der Gemeinde des sogenannten wissenschaftlichen Konsenses kamen. Aber alles, was Dr. Wagner-Cremer getan hatte, war die Falsifizierung einer einzigen kleinen Hypothese…

Ganz im Gegensatz zu den konventionellen Eisbohrkern-Abschätzungen von 270 bis 280 ppmv, deutet das Frequenzsignal der Stomata auf frühe Holozän-Kohlendioxid-Konzentrationen von weit über 300 ppmv.

[…]

Unsere Ergebnisse widerlegen die Vorstellung einer relativ stabilen CO2-Konzentrationen von 270 bis 280 ppmv im Holozän bis zur industriellen Revolution. SI-basierte CO2-Rekonstruktionen legen sogar nahe, dass im frühen Holozän die atmosphärischen CO2-Konzentrationen über >300 ppmv lagen und dies eher als Regel denn als Ausnahme.

Die pflanzlichen Stomata beweisen sehr schön, dass im Holozän die CO2-Konzentrationen häufig im Bereich zwischen 300-350 ppmv lagen und gelegentlich über 400 ppmv während der letzten 10.000 Jahre.

Die falsche Schätzung eines 3°C-Klimasensitivitäts-Gleichgewichts für CO2 (Equivalent Climate Sensitivity to CO2) ist total von der Annahme bestimmt, dass die präindustriellen CO2-Konzentrationen im Bereich von 270-280 ppmv lagen, wie es die antarktischen Eisbohrkerne nahelegen.

Die pflanzlichen Stomata-Daten zeigen klar, dass die präindustriellen atmosphärischen CO2-Konzentrationen viel höher waren und viel veränderlicher, als die antarktischen Eisbohrkerne andeuten. Das bedeutet, dass der Anstieg des atmosphärischen CO2 seit den 1800ern nicht besonders anomal ist und dass zumindest die Hälfte davon auf ozeanische und biosphärische Reaktionen durch die Aufwärmung seit dem Ende der Kleinen Eiszeit zurückgeht.

Kouwenberg schloss, dass das CO2-Maximum um ca. 450 n.Chr. eine lokale Anomalie gewesen wäre, weil es nicht mit einem Temperaturanstieg im Einklang mit Rekonstruktion von Mann & Jones, 2003, zu korrelieren war.

Weil das Erdklima einfach nicht mit den Modellen übereinstimmen will, wird der sogenannte Konsens irgendwann akzeptieren müssen, dass er in einem grundlegenden Irrtum befangen ist. Wir hoffen aber, dass uns der eifernde CO2-Wahn nicht vorher in den Bankrott getrieben haben wird.

Bis zum Auswechseln des Paradigmas werden alle Schätzungen einer prä-industriellen Beziehung zwischen atmosphärischem CO2 und der Temperatur, die auf antarktischen Eisbohrkernen beruhen, falsch sein, weil die Eisbohrkern-Temperaturen und die CO2-Zeitreihen völlig unterschiedliche Auflösungen haben. Und solange Anhänger des sogenannten Konsensus nicht die Grundlagen der Signalverarbeitung verstanden haben, werden sie [die Schätzungen] auch weiterhin falsch bleiben.

Referenzen:

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Original hier bei WUWT

Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE

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Eisbohrkerne und Pflanzenstomata: Der historische CO2 Gehalt der Atmosphäre war oft deutlich höher als 280 ppm!

Pflanzenstomata = verschließbare Poren der Epidermis (der äußeren Schicht) der oberirdischen, von Luft umgebenen grünen Pflanzenteile (meist Blattunterseite) der höher organisierten Pflanzen

Gastbeitrag von David Middleton

Einführung

Jeder, der sich schon mal Zeit genommen hat, die Literatur der Klimawissenschaft zu studieren, hat möglicherweise Variationen der folgenden Abbildung gesehen…

Aufzeichnungen des atmosphärischen CO2-Gehaltes über die letzten 1000 Jahre, ermittelt aus antarktischen Eisbohrkernen und moderner Messmethoden auf dem Mauna Loa legen nahe, dass der vorindustrielle atmosphärische Gehalt an CO2 relativ stabil war und bei etwa 275 ppmv bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gelegen hatte. Danach hat der CO2-Gehalt rapide zugenommen bis zu einer Menge, der oft als noch nie da gewesen während der letzten hunderttausende oder viele Millionen Jahre angesehen wurde.

Daten über den CO2-Gehalt aus Eisbohrkernen sind großartig. Diese Kerne können kontinuierliche Aufzeichnungen des CO2-Gehaltes von vor 800 000 Jahren bis zu den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts liefern. Diese Eisbohrkerne bilden auch einen der Eckpfeiler für die Müllwissenschaft der Alarmisten [Warmista Junk Science]: Dass nämlich der CO2-Gehalt in der vorindustriellen Zeit bei 275 ppmv lag. Die  Abschätzungen des CO2-Gehaltes aus Eisbohrkernen der Antarktis sind jedoch überhaupt nicht konsistent mit fast allen anderen Methoden, den vorindustriellen CO2-Gehalt zu messen.

Es gibt folgende drei allgemeine Wege, die Konzentrationen von CO2 in vorindustriellen Zeiten zu ermittelt (bevor Messungen mit Messfühlern im Jahre 1959 begannen):

1) Messungen des CO2-Gehaltes in den im Eis eingeschlossenen Luftbläschen

2) Messungen der Dichte von Stomata in Pflanzen

3) GEOCARB (Berner et al., 1991, 1999, 2004): Ein geologisches Modell der Evolution atmosphärischen CO2-Gehaltes über das Phanerozoische Zeitalter [Phanerozoic Eon: Ein Zeitraum von 542 bis 0 Millionen Jahre vor unserer Zeitrechnung. Quelle: Wikipedia]. Dieses Modell wurde aus „geologischen, geochemischen, biologischen und klimatologischen Daten“ entwickelt. Als Haupttreiber gelten tektonische Vorgänge, die Verwesung organischen Materials sowie Verwitterung von Felsen auf den Kontinenten.

Eisbohrkerne

Der Vorteil antarktischer Eisbohrkerne liegt darin, dass sie eine kontinuierliche Aufzeichnung der relativen Änderungen des CO2-Gehaltes zurück bis zu einer Zeit vor 800 000 liefern, und zwar mit einer Auflösung von einzelnen Jahren im Engeren und multidekadischen im Weiteren. Aufzeichnungen in Bohrkernen aus dem Pleistozän scheinen eine starke Korrelation zwischen dem CO2-Gehalt und der Temperatur zu belegen; wobei jedoch die Änderungen des CO2-Gehaltes etwa 800 Jahre nach Änderungen der Temperatur erfolgten…

Eisbohrkerne aus Grönland werden selten zur Rekonstruktion des CO2-Gehaltes genutzt, reichen sie doch höchstens bis 130 000 Jahre zurück; noch älteres Eis wurde deformiert. Allerdings haben die Eisbohrkerne aus Grönland eine bessere zeitliche Auflösung, weil die Schneefallrate dort viel höher liegt als in der Antarktis. Das Komische an diesen grönländischen Eisbohrkernen: Sie zeigen während der Warmperioden des Holozäns und  der Pleistocene Interstadials ["eine Warmperiode, die wegen ihrer geringen Ausdehnung nicht den Namen Zwischeneiszeit verdient*] einen viel höheren CO2-Gehalt (330 bis 350 ppmv). Der Eisbohrkern Dye 3 zeigt einen mittleren CO2-Gehalt von 331 ppmv (+/- 17) während der präborealen Oszillation (etwa vor 11 500 Jahren). Diese höheren CO2-Gehalte wurden wegerklärt mit dem Argument, dass es in situ das Ergebnis von chemischen Reaktionen sei (Anklin et al., 1997).

Pflanzenstomata

Über die Stomata findet der Gasaustausch statt. Die Dichte der Stomata in einigen
C3-Pflanzen verhält sich umgekehrt proportional zur Konzentration von CO2 in der Atmosphäre. In lebenden Pflanzen kann dieser Zusammenhang während der letzten 60 Jahre gemessen und kalibriert werden. Der Vorteil der so gewonnenen Daten liegt darin, dass die Beziehung zwischen dem Index der Stomata und des atmosphärischen CO2-Gehaltes empirisch gezeigt werden kann…

Wagner et al., 2004. Reproduzierbarkeit des atmosphärischen CO2-Gehaltes im Holozän auf Basis der Dichte von Stomata. Quaternary Science Reviews 23 (2004) 1947–1954.

Wenn man den aus den Stomata abgeleiteten CO2-Gehalt (rot) mit demjenigen aus Eisbohrkernen (blau) vergleicht, erkennt man, dass die Stomata allgemein eine viel größere Variabilität des CO2-Gehaltes der Atmosphäre spiegeln und oft einen viel höheren Gehalt zeigen als die Bohrkerne…

Die Auswertung der Pflanzenstomata lassen vermuten, dass der vorindustrielle CO2-Gehalt der Luft zwischen 360 und 390 ppmv lag.

GEOCARB

GEOCARB zeigt eine kontinuiertliche Langzeitaufzeichnung atmosphärischer Änderungen des CO2, jedoch mit einer sehr niedrigen Frequenz…

Das Fehlen einer langzeitlichen Korrelation zwischen dem CO2 und der Temperatur wird gut ersichtlich, wenn man GEOCARB [ein paleogeologisches Modell mit verschiedenen Einflussgrößen zur Bestimmung von CO2 Daten über lange geologische Zeiträume Details z.B. hier 1994, GEOCARB II: A revised model of atmospheric CO2 over Phanerozoic time: American Journal of Science, v. 294, p. 56 –91. oder hier:] mit Veizers d18O-abgeleiteter Phanerozoischer Rekonstruktion der Temperatur vergleicht. Wie man in der obigen Abbildung erkennt, deuten die Pflanzenstomata auf eine viel größere Variabilität des CO2-Gehaltes hin, doch stützen sie allgemein die Ergebnisse des GEOCARB-Modells mit seiner niedrigeren Frequenz.

DISKUSSION

Eisbohrkerne und GEOCARB stellen langzeitliche Aufzeichnungen zur Verfügung; während die Reihen aus Pflanzenstomata unterbrochen und begrenzt sind auf fossile Pflanzen, die man genau datieren und mit bestehenden Pflanzenarten kalibrieren kann. GEOCARB liefert nur eingeschränkt Angaben über die Variabilität, Eisbohrkerne haben eine größere Auflösung und Stomata können sehr hohe Änderungsraten erbringen. Der gegenwärtige CO2-Gehalt ist nach den Daten von GEOCARB unspektakulär, nach den Daten der Eiskerne ohne Präzedenz und nach den Daten aus den Stomata nicht anomal. Also, mit welcher Methode kann man am besten den historischen CO2-Gehalt der Atmosphäre rekonstruieren?

Die Probleme mit den Eisbohrkernen sind 1) das Verhältnis zwischen Luft und Alter zum Verhältnis Eis und Alter und 2) die Effekte, die verschieden tiefen Einlagerungen auf die Gaskonzentrationen haben.

Das Alter der Eisschichten kann ziemlich einfach und genau bestimmt werden. Die Altersbestimmung der in das Eis eingeschlossenen Luftbläschen lässt sich dagegen nicht so einfach oder genau durchführen. Die am meisten verbreitete Methode für die Altersbestimmung ist gegenwärtig der Gebrauch des „Firn Densification Models“ (FDM). Firn weist eine größere Dichte als Schnee, aber eine geringere Dichte als Eis auf. Wenn die Schichten von Schnee und Eis immer tiefer begraben werden, werden sie zunächst zu Firn und dann zu Eis gepresst. Die Tiefe, in der die Poren im Firn geschlossen werden und die Gasbläschen gefangen sind, kann sehr variieren… Daher kann die Spannbreite zwischen dem Alter des Eises und der eingeschlossenen Luftbläschen von 30 bis über 2000 Jahre reichen.

Der Eisbohrkern EPICA C weist eine Spannbreite über 2000 Jahre auf. Die Poren haben sich nicht geschlossen, bevor sie eine Tiefe von 99 m erreicht hatten, wo das Eis 2424 Jahre alt ist. Nach dem FDM wurde die Luft des vergangenen Jahres in einer Eisschicht eingelagert, die vor über 2000 Jahren entstanden ist.

Ich habe viele Zweifel über die Genauigkeit der FDM-Methode. Ich bezweifle irgendwie, dass die Luft in einer Tiefe von 99 m die Luft aus dem vergangenen Jahr ist. Gas hat nicht die Tendenz, sich durch die Sedimente hindurch nach unten auszubreiten… Mit der geringeren Dichte als Fels oder Wasser tendiert es eher dazu, nach oben zu wandern. Das ist auch der Grund dafür, warum Erdöl und Erdgas fast immer viel älter sind als die Felsformationen, in denen sie sich gesammelt haben. Ich weiß wohl, dass Luft in Eis eindringt… Aber es scheint mir so, als ob es in der Tiefe zu einer Vermischung der gegenwärtigen Luft, die sich im Eis durchsetzt, und der von unten aufsteigenden älteren Luft kommt, bevor das Eis völlig verfestigt ist.

Eine Studie von Van Hoof et al. (2005) zeigt, dass die CO2-Daten aus Eisbohrkernen im Wesentlichen eine geringe Frequenz des CO2-Gehaltes in der Vergangenheit  im Bereich von einem bis zu mehreren Jahrhunderten repräsentieren.

Van Hoof et al., 2005. Atmosphärischer CO2-Gehalt im 13. Jahrhundert: Abgleich von Daten aus Eisbohrkernen und der Frequenzanalyse aus Stomata. Tellus (2005), 57B, S. 351 – 355.

Es scheint, dass die Eiskerndaten ein langfristiges Mittel mit niedriger Frequenz der atmosphärischen CO2-Konzentration zeigen, während sich aus den Stomata eine Komponente mit hoher Frequenz ergibt.

Die Daten aus den Stomata zeigen regelmäßig einen höheren CO2-Gehalt der Atmosphäre an als diejenigen aus den Eiskernen, vor allem für das vorige Interglazial (Eemian/Sangamonian)…

Rundgren et al., 2005. Änderungen des atmosphärischen CO2-Gehaltes im letzten Interglazial aus Stomatadaten und ihre Relation zu Klimavariationen. Global and Planetary Change 49 (2005) S. 47 – 62.

Die GEOCARB-Daten legen ebenfalls nahe, dass die CO2-Daten aus den Eisbohrkernen zu niedrig liegen…

Der mittlere CO2-Gehalt der Eiskerne aus dem Pleistozän zeigt um 36 ppmv niedrigere Werte als GEOCARB…

Jüngere Satellitendaten (NASA AIRS) zeigen, dass der atmosphärische CO2-Gehalt in den Polargebieten signifikant geringer ist als in niedrigeren Breiten…

AIRS kann die Konzentration von Kohlendioxid in der mittleren Troposphäre mit 15 000 Beobachtungen täglich überwachen, von Pol zu Pol über den gesamten Globus mit einer Genauigkeit von 1 bis 2 ppm und einer horizontalen Auflösung von 1° zu 1°. Die monatliche Verteilung in der rechten Karte ermöglicht es Forschern, Variationen im CO2-Gehalt in verschiedenen Breiten und verschiedenen Jahreszeiten viel besser zu bestimmen. Bild: NASA http://www.nasa.gov/topics/earth/agu/airs-images20091214.html

Die AIRS-Daten zeigen, dass das Kohlendioxid in der Erdatmosphäre nicht gleichmäßig verteilt ist, was durch direkte Messungen auch bestätigt wird. Der Gürtel maximaler CO2-Konzentration in der südlichen Hemisphäre, dargestellt in rot, erreicht sein Maximum im Juli und August, sein Minimum im Dezember und Januar. Es gibt einen Transportfluss von Kohlendioxid von der nördlichen zur südlichen Hemisphäre. Auf der Nordhemisphäre entsteht drei bis vier mal so viel anthropogenes Kohlendioxid wie auf der südlichen Hemisphäre. Bild: NASA: http://www.nasa.gov/topics/earth/agu/airs-images20091214.html

Also sollten die Eiskerndaten geringere Werte zeigen als die Pflanzenstomata und die Messungen auf dem Mauna Loa.

Kouwenberg et al. fanden 2005, dass „Aufzeichnungen der Frequenz von Nadeln des Baumes Tsuga heterophylla (Westamerikanische Hemlocktanne), die unter der Erde begraben lagen,  signifikante CO2-Fluktuationen im Maßstab von Jahrhunderten während des vorigen Jahrtausends zeigten“. 

Die Daten aus Pflanzenstomata zeigen eine viel größere Variabilität des atmosphärischen CO2-Gehaltes über die letzten 1000 Jahre als die Daten aus Eiskernen. Sie zeigen außerdem, dass der Gehalt während des vorigen Jahrtausends oft zwischen 300 und 340 ppmv lag, einschließlich eines Anstiegs um 120 ppmv vom späten 12. Jahrhundert bis zum mittleren 14. Jahrhundert. Die Stomatadaten deuten auch einen höheren CO2-Gehalt an als die auf dem Mauna Loa gemessenen Werte; jedoch nähern sich beide Werte mit einem gleitenden Mittel über 5 Punkte ganz gut an…

Eine Überprüfung historischer chemischer Analysen (Beck, 2007) zeigt sogar eine noch größere Variabilität des CO2-Anteils in der Atmosphäre als die Daten aus den Pflanzenstomata…

Was bedeutet das alles?

Das gegenwärtige „Paradigma“ besagt, dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre von etwa 275 ppmv seit Mitte des 19. Jahrhunderts auf Werte um 388 ppmv gestiegen ist, und zwar als Ergebnis des Verbrennens von fossilen Energieträgern durch den Menschen. Der zunehmende CO“-Gehalt erwärmt möglicherweise den Planeten…

Jedoch, wenn wir den Nicht-Hockeyschläger nach Moberg (2005) betrachten, ändert sich die Korrelation zwischen Temperatur und CO2 ein wenig…

Moberg hat viel bessere Arbeit geleistet, die Komponente der niedrigen Frequenz des Klimasignals zu bewerten. Rekonstruktionen wie diese deuten auf ein viel variableres Klima während der letzten 2000 Jahre hin als jeder „Hockeyschläger“. Moberg konnte auch zeigen, dass die Erwärmung nach der Kleinen Eiszeit um das Jahr 1600 begonnen hatte, 260 Jahre, bevor der CO2-Gehalt zu steigen begann.

Wie man unten erkennen kann, sind geologisch konsistente Rekonstruktionen, wie sie Moberg und Esper durchgeführt haben, in viel besserer Übereinstimmung mit „direkten“ Messungen der Paläotemperatur als Alleys Eisbohrkernrekonstruktion aus dem inneren Grönland…

Um fair zu Dr. Mann zu sein, muss man erwähnen, dass er die Mittelalterliche Warmperiode ebenso wie die Kleine Eiszeit wieder eingeführt und zeitlich richtig zugeordnet hat; aber er nutzt immer noch Mike’s Trick, den Verlauf im 20. Jahrhundert in die Form eines Hockeyschlägers zu pressen.

Was passiert, wenn man die aus den Pflanzenstomata abgeleiteten CO2-Werte anstelle der Eiskerndaten benutzt?

Man findet, dass die Zeitverzögerung um etwa 250 Jahre konsistent ist. Der CO2-Gehalt erreichte sein Maximum 250 Jahre nach dem Höhepunkt der Mittelalterlichen Warmzeit und als die Abkühlung zur Kleinen Eiszeit begonnen hatte. Und es erreichte ein Minimum etwa 240 Jahre nach dem Tiefpunkt der Kleinen Eiszeit. In einer Weise ähnlich der Verzögerungen zwischen Eis- und Zwischeneiszeiten in den Eisbohrkernen zeigen die Daten aus den Pflanzenstomata dass Änderungen des CO2-Gehaltes den Temperaturänderungen des vorigen Jahrtausends um etwa 250 Jahre hinterher hinkten. Der Anstieg des CO2-Gehaltes, der im Jahre 1860 begonnen hatte, ist höchstwahrscheinlich auf die Erwärmung der Ozeane und der damit verbundenen Ausgasung zurückzuführen.

Zwar gibt es keine kontinuierlichen Stomatadaten während des Holozäns, aber es scheint so, als hätte es eine Zeitverzögerung auch im frühen Holozän gegeben…

Wenn sie erst einmal im tiefen Ozean gelöst sind, können Kohlenstoffatome mehr als 500 Jahre dort verbleiben. Daher ist eine Verzögerung um 150 bis 200 Jahre zwischen dem 1500 Jahre langen Klimazyklus und der Ausgasung der Ozeane  keine Überraschung.

Schlussfolgerungen

  • Daten aus Eisbohrkernen stellen eine niederfrequente Abschätzung atmosphärischer CO2-Änderungen zwischen den Glazialen und Interglazialen des Pleistozäns dar. Jedoch unterschätzen die Eiskerne die Variabilität des interglazialen CO2-Gehaltes erheblich.

  • GEOCARB zeigt, dass die Eiskerne den langzeitlichen CO2-Gehalt im Pleistozän um 36 ppmv unterschätzen.

  • Neue Satellitenbeobachtungen zeigen, dass der atmosphärische CO2-Gehalt in der Antarktis um 30 ppmv niedriger liegt als in niedrigeren Breiten.

  • Die Daten aus Pflanzenstomata zeigen, dass Eisbohrkerne nicht die CO2-Variationen im Maßstab von Jahrzehnten oder einem Jahrhundert auflösen, die von vergleichbarer Amplitude und Frequenz seit dem Beginn des Anstiegs um 1860 sind.

Daraus ergeben sich folgende Schlussfolgerungen:

  • Der CO2-Gehalt war vom frühen Holozän durch alle vorindustriellen Zeiten sehr variabel und nicht stabil, wie es die Eisbohrkerne aus der Antarktis nahelegen.

  • Die Kohlenstoff- und Klimazyklen zeigen in konsistenter Weise vom Frühen Holozän bis heute einen Zusammenhang.

  • Der Kohlenstoffzyklus hinkt dem Klimazyklus hinterher, kommt also als Antrieb für den Klimazyklus nicht in Betracht.

  • Die zeitliche Verzögerung ist mit der Hypothese eines von der Temperatur angetriebenen Kohlenstoffzyklus’ konsistent.

  • Der anthropogene Anteil am Kohlenstoffzyklus seit 1860 ist minimal und ohne Konsequenzen.

Hinweis des Autors: Alle Klimarekonstruktionen, die in diesem Beitrag beschrieben werden, gelten für die Nordhemisphäre, es sei denn, es wurde ausdrücklich auf die Südhemisphäre hingewiesen.

David Middleton; den Originalartikel finden Sie hier

Hinweis des Übersetzers: Einige Abbildungen enthalten eine längere Legende, die gewürzt ist mit allen möglichen Fachausdrücken. Da jedoch der Inhalt der Abbildungen auch im Text zusammenfassend beschrieben wird, wird hier auf eine Übersetzung dieser Inschriften verzichtet.

Übersetzt und mit einer Einführung versehen von Chris Frey für EIKE

den 2. Teil dieses interessanten Artikels finden Sie hier und die Übersetzung hier:

Eisbohrkerne aus der Antarktis: Probleme bei der Auswertung

In meinem ersten Gastbeitrag (CO2: Ice Cores vs. Plant Stomata, auf EIKE: hier) wurde die Qualität der Auswertungen von Eisbohrkernen mit denen von Pflanzenstomata verglichen.  Eine der grundlegenden Arbeiten zu diesem Thema, aus der ich zitiert hatte, stammt von Thomas van Hoof mit dem Titel „Atmospheric CO2 during the 13th century AD: reconciliation of data from ice core measurements and stomatal frequency analysis.” (Etwa: Der atmosphärische CO2-Gehalt während des 13. Jahrhunderts: Abgleich von Daten aus Eisbohrkernen und der Analyse von Pflanzenstomata). Van Hoof und seine Mitautoren zeigten, dass die Eiskerne aus der Antarktis lediglich die niederfrequente Komponente des CO2-„Signals“ spiegelten…

Es ist weithin bekannt, dass Diffusionsprozesse innerhalb der Firnschicht und dem graduellen Einschluss von Luftbläschen im langsam von Schnee zu Eis werdenden Firn nur ein abgeschwächtes Signal der ursprünglichen atmosphärischen Variabilität liefern und hochfrequente Variationen verschleiern können. (Z. B. Trudinger et al., 2003)

Dieser „Diffusionsprozess” ist zuallererst abhängig von der Schneezuwachsrate. Je höher der Schneezuwachs, umso weniger Diffusion und umso höher die Auflösung der Veränderungsfrequenzen. Verdichtungseffekte durch die Ablagerung immer neuer Schichten von Schnee können zum Diffusionsprozess beitragen. Die Studie von Dr. van Hoof zeigte deutliche Beweise dafür, dass die Chronologie aus Pflanzenstomata eine viel höhere Auflösung des CO2-Signal ergeben kann als in den Eiskernen. Ich fragte mich, ob irgendwelche Beweise für Diffusionseffekte von CO2-Variationen  in den Eiskernen identifiziert werden können oder nicht, und zwar durch das Verhältnis zwischen der CO2-Durchmischung und der Rate der Schneezunahme. Die paläoklimatische Bibliothek der NOAA enthält keine Angaben zur Rate der Schneedeckenerhöhung von antarktischen Eisbohrkernen; aber der Zuwachs kann angenähert durch die Berechnung einer beispielhaften Zuwachsrate abgeschätzt werden.

Ich verwendete Daten von zwei antarktischen Eiskernen (Law und Taylor Domes), die die meiste Zeit des Holozäns abdecken (11 kya bis zum frühen 20. Jahrhundert) und verglich den Zuwachs mit dem Mischungsverhältnis von CO2. Die Raten wurden errechnet, indem einfach das Intervall der Schneehöhe durch das Zeitintervall der Eiszeit dividiert wurde:

sr = [(zn – zn+1) / (tn – tn+1)]

Hier ist sr = Zuwachsrate (m/yr), z = Höhe (m) und t = Eiszeitalter (yr)

Dann habe ich das Mischungsverhältnis des CO2 und der Zuwachsrate graphisch dargestellt. Es ist nicht überraschend, dass sich eine starke Korrelation während des gesamten Holozäns zeigt…

Antarktische Eisbohrkerne: Zuwachsrate im Vergleich zu CO2 während des Holozäns.

Dies zeigt sehr deutlich, dass die niedrigen CO2-Werte in den Eiskernen der Antarktis während des Holozäns leicht das Ergebnis von Diffusionsprozessen sein können und nicht als Beweis für einen stabilen CO2-Gehalt der Luft von etwa 275 ppmv in vorindustrieller Zeit taugen.

Literatur zu Teil 2

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Übersetzt von Chris Frey für EIKE

* Mit Dank an Leser Crisis Maven

Literatur zu Teil 1

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