Wir haben größere Probleme als den Klimawandel: Sprach das IPCC AR5

Das ist jetzt ein langer Bericht, es würde Wochen dauern, um sich durch alle Kapitel, die gefolterte Sprache durch zuarbeiten und in den Referenzen zu graben, von denen viele mit Bezahlschranke versehen sein werden. Also ging ich gerade zu den Abschnitten über die Wirtschaft. Nun bin ich kein Ökonom, aber man muss kein Genie sein, um herauszufinden, alles Schlechte, was auf globaler Ebene geschieht, sich negativ auf unsere globale Wirtschaft auswirken wird. Ich wollte wissen, ob die 97% der Wissenschaftler Recht [Anm. der Redaktion: Hier handelt es sich um sprachliche Schludrigkeit, wie sie auch Obama walten ließ: die 97 % beziehen sich auf die Zahl der Studien von denen  Cook et al behaupten, dass sie das AGW bejahen, nicht auf die Zahl der Klimawissenschaftler. Legates et al hatten das überprüft und festgestellt dass es nur 0,3 % waren] haben, wie schlimm wird es werden? Die Antwort hat mich umgehauen. Ich will Sie nicht hinhalten, ich gehe gerade direkt zum Geld Zitat (fett markiert im Original):

Für die meisten Wirtschaftssektoren, werden die Auswirkungen des Klimawandels im Verhältnis zu den Auswirkungen der anderen Treiber (mittlere Wahrscheinlichkeit, hohe Übereinstimmung) klein sein. Veränderungen in der Bevölkerung, Alter, Einkommen, Technologie, der relativen Preise, Lifestyle, Vorschriften, Verwaltungen und viele andere Aspekte der sozioökonomischen Entwicklung werden Auswirkungen auf Angebot und Nachfrage von Wirtschaftsgütern und Dienstleistungen haben, welche groß gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels sein werden. {10.10}

Das ist die Einführung in der Zusammenfassung des IPCC AR5 WGII ​​Kapitel 10 (Wichtigste Wirtschaftszweige und Dienstleistungen).

Wie [der Umfrage nach] sich zeigt, bewertet die Öffentlichkeit den Klimawandel ganz unten auf der Liste von Bedenken. Die Gruppe von Experten der UN IPCC AR5 besagen, frei heraus, dass nicht nur Veränderungen in der Bevölkerung, Alter, Einkommen, Technologie, Lifestyle, Vorschriften, Verwaltungen, und viele andere Dinge einen größeren Einfluss auf unsere sozioökonomische Wohlbefinden haben, sie werden viel größer sein. Lesen Sie hier selbst:

https://ipcc-wg2.gov/AR5/images/uploads/WGIIAR5-Chap10_FINAL.pdf

In der Tat, Kapitel 10 geht in bemerkenswerte Details und zeigt, wie gering der Klimawandel uns beeinflusst. Basierend auf zwei Grad Temperaturanstieg in den nächsten 50 bis 100 Jahren, sprechen sie Punkt für Punkt an:

Tabelle 10-10  Zusammenfassung

Sektor Klima Wandels Sensitivität
auf
Klima
Wandel
Auswirkung andere
Treiber
Relative
Auswirkung
im Vergl.
zum
Klima W.
Winter
Tourismus
Temperatur
Schnee
negativ

Bevölkerung

Lifestyle

Einkommen

Alter

viel weniger
Tourismus

Temperatur

Regenfall

Bewölkung

negativ für Anbieter in niedrigen Lagen und Breitengraden

positiv für Anbieter in hohen Lagen und Breitengraden

neutral für Touristen

Bevölkerung

Lifestyle

Einkommen

Alter

viel weniger
Bedarf an 
Kühlung

Temperatur

Feuchtigkeit

Hitzperioden

positiv für Lieferanten

negativ für Verbraucher

Bevölkerung

Einkommen

Energiepreise

Technologie
Änderungen

weniger

Bedarf an Heizung

Temperatur

Feuchtigkeit

Kälteperioden

positiv für 
Verbraucher

negativ für 
Lieferanten

Bevölkerung

Einkommen

Energiepreise

Technologie
Änderungen

weniger
Gesund-
heitsdienst

Temperatur

Niederschläge

positiv für Lieferanten

negativ für Verbraucher

Lifestyle

Diät

Einkommen

Alter

weniger

Wasser,

Infra-
struktur

und&nbs
p;

Dienste

Temperatur

Niederschläge

Sturm
Intensität

Saisonale
Variabilität

positiv für Lieferanten

negativ für Verbraucher

räumlich
heterogen

Bevölkerung

Einkommen

Urbanisation

Verwaltung

weniger in Entwicklungs
ländern

gleich in
entwickelten
Ländern

Transport
[&Mobilität]

Temperatur

Niederschläge

Sturm
Intensität

Saisonale
Variabilität

Frost / Tau
Zyklen

positiv für Anbieter

negativ für Nutzer

Bevölkerung

Einkommen

Urbanisation

Verwaltung

Modalitäts-
verschiebung

Nutzer und
Pendler
Verhalten

viel weniger in Entwicklungs
ländern

weniger in
entwickelten
Ländern

Versicherung

Temperatur

Niederschläge

Sturm
Intensität

Saisonale
Variabilität

Frost / Tau
Zyklen

positiv für Anbieter

negativ für Verbraucher

Bevölkerung

Einkommen

Verwaltung

Produkt
Innovation

weniger oder gleich in Entwicklungs
ländern

gleich oder mehr in
entwickelten
Ländern

 Die Tourismusbranche (Winter und Sommer) wird viel weniger betroffen sein, durch den Wandel des Klimas, als durch Bevölkerung, Lifestyle, Einkommen und Alterung. Man könnte meinen, der Kühl- und Heizungsbedarf würde sich dramatisch mit dem Klimawandel ändern, aber nein, der Klimawandel wird von Bevölkerung, Einkommen, Energiepreise und Technologie übertrumpft. Gesundheitsdienste? Mit all den Katastrophen die über uns hereinbrechen, könnte man meinen, es gäbe große Belastungen für unsere Gesundheitsdienstleistungen. Es stellte sich heraus, dass auch die Diät den Klimawandel als Motor für Auswirkungen auf unser Wohlbefinden übertrumpft. (Seltsamerweise ist Technologie nicht auf der Liste der Treiber für Gesundheitsdienstleistungen zu finden!). Für den Transport wird der Klimawandel von nicht wenigem als einer Liste übertrumpft, die Bevölkerung, Einkommen, Urbanisierung, Regulierung, Modalitäts-Verschiebung des Verbraucher- und Pendlerverhalten umfasst. [Bei Mobilität bezeichnet Modalität die bevorzugte Benutzung von bestimmten Transportmitteln: Fahrrad, Auto, Bus, Bahn; warum? ist eine andere Frage, A.D.] Die Versicherungswirtschaft ist offenbar der einzige Sektor, in dem der Klimawandel andere Treiber rivalisiert und dann nur in den entwickelten Ländern.
 Also, wo ist der Alarm? Die Botschaft an die Regierungen ist ziemlich klar. Auf einer globalen Basis, gibt es mit der Planung der Wirtschaft Ihres Landes eine Menge mehr zu kümmern, als um den Klimawandel. Kapitel 10 macht einen tapferen Versuch, die Nachricht vorzubringen

Verluste beschleunigen sich mit größerer Erwärmung (begrenzte Wahrscheinlichkeit, hohe Zustimmung), aber nur wenige quantitative Schätzungen sind für zusätzliche Erwärmung um rund 3 °C oder darüber abgeschlossen.

Also…. Bei dem Versuch, die Angst und Unsicherheit auf einer Höhe zu halten (Verluste beschleunigen sich bei Erwärmung), gibt der IPCC stillschweigend zu, dass sie nicht wirklich wissen. Sie haben, in ihren eigenen Worten, begrenzte Wahrscheinlichkeiten, um diese Schlussfolgerung zu treffen. Trotzdem schmieden sie daran weiter und bestehen darauf, dass sie eine hohe Übereinstimmung aufweisen (in Ermangelung von Beweisen, glauben sie es dennoch!). Welche Beweise haben sie? Hier ist das Geld Diagramm aus dem gleichen Kapitel 10:

Quelle: IPCC; AR5, Kap. 10
Wie aus diesem Diagramm zu erkennen ist, sind fast ebenso viele Studien für 3 Grad durchgeführt worden, wie auch für 2,5 Grad, und sie kommen fast zu dem gleichen Ergebnis. Der Anspruch an ein "paar" Studien bei mehr als 3 Grad sind nur zwei Studien. Die eine ist eine durchgeführte Studie für 5,5 Grad – Angesichts der Einschränkungen für [CO2 ] Sensitivität in der aktuellen Literatur, dass große Temperaturänderungen nur durch natürliche Variabilität getrieben werden. Eine einzige Studie die für 3,25 Grad durchgeführt wurde, projiziert einen negativen Einfluss von mehr als 12% und scheint der Strohhalm zu sein, nach dem das IPCC greift, um das Potenzial für die Katastrophe am Leben zu halten. Es ist ein offensichtlicher Ausreißer aus dem Rest der Literatur, die der Bericht zu beschönigen versucht.
Lassen Sie uns jetzt für einen Moment darüber nachzudenken, wie gering diese negativen Auswirkungen tatsächlich sind. Die IPCC-Charts Ratingänderungen im Vergleich zu anderen Wirtschaftsfaktoren wie "weniger" oder "viel weniger" beschreiben das Bild nicht sehr gut. Wenn man bedenkt, dass 2% bei zwei Grad (und das ist der obere Bereich in der Schätzung) über den Zeitrahmen gespreizt sind, um diese Temperatur zu erreichen. Da das Zieldatum des Pariser Angst Festivals 2100 war, wir runden es ab zu 100 Jahren für eine einfache Überlegung.
Das sind 0,02% pro Jahr. Prognostizierte Wirtschaftswachstum für die meisten Länder der Welt liegt im Bereich von -5% bis + 5% pro Jahr. Mit anderen Worten, das IPCC sagt uns, dass die sozioökonomischen Auswirkungen des Klimawandels weniger sind als ein Rundungsfehler. Ich werde diesem Artikel unter Angabe der ursprünglichen Erklärung des IPCC wieder beenden. Die Öffentlichkeit und die Regierungen gleichermaßen haben viel mehr zu tun, als sich um den Klimawandel zu sorgen:

Für die meisten Wirtschaftssektoren, werden die Auswirkungen des Klimawandels im Verhältnis zu den Auswirkungen der anderen Treiber klein sein. 


Also sprachen die Vereinten Nationen, IPCC AR5 WG II Kapitel 10

I accept them at their word. [Ich stimme Ihren Worten zu]

Erschienen auf WUWT am 01.Jan. 2016

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://wattsupwiththat.com/2016/01/01/we-have-bigger-problems-than-climate-change-so-sayeth-ipcc-ar5/




Wer einmal lügt …

Die Temperaturabnahme verbergen (Hide the decline)

von David M. Hoffer

In meinen beiden vorhergehenden Artikeln zum durchgesickerten Kapitel 11 des IPCC-Zustandsberichts 5 (AR5) habe ich mir die Vorbehalte angesehen, die das IPCC inzwischen für seine Projektionen nennt, auch die langen Ausführungen, zu denen man Zuflucht nimmt, um den alarmistischen Tenor beizubehalten. Die Vorbehalte gehen sehr weit: Da steht doch tatsächlich, dass die Wirklichkeit innerhalb, oberhalb oder unterhalb der Projektionen der Modelle bleiben könnte. DAS möge man mal falsifizieren! Zur Beibehaltung des Alarmismus bezeichnet man die rekordverdächtige Eisausdehnung in der Antarktis als “leichte Zunahme”, und man erwähnt in der “Kurzfassung für Entscheidungsträger” eine im langen Bericht vergrabene Projektion nicht, derzufolge die Häufigkeit tropischer Wirbelstürme bis 2100 um ein Drittel abnehmen können.
Wie steht es mit den Temperatur-Projektionen? Wird gesagt, wie hoch die Erwärmung in den nächsten Dekaden ausfällt? Ja, das wird gesagt.
Diese Projektionen sind aber die risikoreichsten für das IPCC, weil sie – anders als die meisten anderen Projektionen – innerhalb der Lebenszeit der meisten Leser falsifiziert werden können (oder auch nicht). Unter Einhaltung der Form werden die Temperatur-Vorhersagen mit Vorbehalten versehen und dabei wird mit einem interessanten Ansatz der alarmistische Tenor beibehalten.
Die Vorhersage lautet auf 0,4 bis 1,0 Grad Erwärmung für den Zeitraum von 2016-2035 im Vergleich zu 1986-2005. Nun erwartet man eigentlich die „beste Einschätzung“ in der Mitte der Spannweite, wie es das IPCC normalerweise tut. Doch sonderbar: Wir finden im Kapitel 11 diesen Satz:

[…] es ist eher wahrscheinlich als nicht, dass die tatsächliche Erwärmung näher zur unteren Grenze von 0,4 °C liegt als zur
oberen Grenze von 1,0 °C

Das IPCC kommt vom normalen Weg auch an anderen Stellen ab, wo behauptet wird, dass das wahrscheinlichste Ergebnis etwa bei 0,2 Grad pro Dekade läge. Wie rechtfertigt man da für 2035 (in kaum mehr als 2 Dekaden) eine obere Grenze, die um das 2,5-fache höher ist als im wahrscheinlichsten IPCC-Szenario? Nachfolgend die Grafik, die mit den Projektionen angegeben ist, vom Beginn der Referenzperiode (1986-2005) bis einschließlich 2050:

Figur 11.33: Zusammenfassung der zeitlich näher liegenden Projektionen der globalen Durchschnittstemperatur an der Erdoberfläche. [Grafik a – c von oben nach unten]
a) 4 Projektionen des globalen Durchschnitts, der jährlichen Durchschnittstemperatur an der Erdoberfläche (SAT) 1986–2050 (Anomalien bezogen auf 1986–2005) unter allen RCPs von den CMIP5 Modellen (graue und farbige Linien, ein Element der Kurvenschar pro Modell), mit vier Beobachtungs-Schätzungen (HadCRUT3: Brohan et al., 2006; ERA-Interim: Simmons et al., 2010; GISTEMP: Hansen et al., 2010; NOAA: Smith et al., 2008) für die Periode 1986–2011 (schwarze Linien);
b) wie a) aber mit der 5–95% Bandbreite für RCP4.5 (hellgrau shattiert, der Multi-Modell-Median weiss) und alle RCPs (dunkelgrau schattiert) von dekadischen Durchschnitts-CMIP5-Projektionen unter Benutzung von einem Element der Kurvenschar pro Modell, und dekadische Beobachtungs-Durchschnitts-Schätzungen (schwarze Linien). Die Maximum- und Minimum-Werte aus CMIP5 sind mit den grauen Linien dargestellt. Eine ausgewertete wahrscheinliche Bandbreite für die Durchschnitte der Periode 2016–2035 wird mit dem schwarzen durchgehenden Balken angezeigt. Die um „2 C° über präindustriell“ liegende Temperatur wird mit einer dünnen schwarzen Linie angezeigt, dabei wird eine Erwärmung der globalen Durchschnitts-SAT vor 1986–2005 von 0.6 C° angenommen.
c) Eine Zusammenstellung der Bandbreiten für die Durchschnitts-SAT für 2016–2035 aus SRES CMIP3, RCPs CMIP5, beobachtungsbegrenzten Projektionen (Stott et al., 2012; Rowlands et al., 2012; aktualisiert durch Weglassen von Simulationen mit zukünftigen großen vulkanischen Eruptionen), und eine Gesamtabschätzung. Der Kasten 1 und die Schlangenlinien stellen die wahrscheinlichen (66%) und sehr wahrscheinlichen (90%) Bandbreiten dar. Die Punkte für die CMIP3- und CMIP5-Schätzungen zeigen die Maximum- und Minimum-Werte in der Kurvenschar an. Der Median (oder Abschätzung der größten Wahrscheinlichkei für Rowlands et al., 2012) sind mit einem grauen Band dargestellt.

Ist die erste Grafik ernst zu nehmen? Können 154 Datenkurven, dazu noch alle zusammen dargestellt, überhaupt eine Bedeutung haben? Also habe ich mich mit der zweiten Grafik [mittlere] beschäftigt, die ist brauchbarer. Bei der Überprüfung merkte ich, dass etwas fehlt. Nehmen Sie sich 5 Minuten Zeit und schauen Sie, ob Sie es selbst entdecken!
Haben Sie es gefunden?

Die Abnahme [der Temperatur] ist unterschlagen!

In der ersten Grafik hören die Beobachtungsdaten etwa bei 2011 oder ‘12 auf, die zweite Grafik aber endet etwa bei 2007 oder ‘08. Vier oder fünf Jahre mit Beobachtungsdaten fehlen in der zweiten Grafik. Glücklicherweise sind beide Grafiken gleich skaliert, daher kann man leicht die Daten mit Hilfe des „Ausschneiden/Einfügen-Werkzeugs“ von der ersten Grafik in die zweite Grafik übertragen und sehen, wie sie aussehen müsste:
 
Na bitte! Nach der Aktualisierung der Beobachtungsdaten zeigt sich, dass wir uns derzeit in allen Szenarien unterhalb der Bandbreite der Modellrechnungen befinden, die ja immerhin innerhalb eines Vertrauensbandes von 5% bis 95% liegen, und das für alle Emissionsszenarien. Die hellgraue Schattierung ist für RCP 4,5 – für das Emissions-Szenario mit der höchsten Wahrscheinlichkeit. Wir liegen aber auch unterhalb des dunkelgrauen Bandes, welches für alle Emissionsszenarien für alle Modelle gilt, darin auch für diejenigen, die die globale Wirtschaft abwürgen würden.

Es kommt noch schlimmer

Ich habe ein bisschen mit der Hüllkurven-Mathematik ["Einhüllende“ – "Enveloppes"] gespielt und gerechnet (ja, ja, welche Kalkulationstabelle hat heute noch Funktionen für die Behandlung von „Einhüllenden“ ?). Dabei ging ich von einer linearen Erwärmung aus, beginnend mit dem aktuellen Datum. Dabei kam heraus, dass man 1,58 Grad oberhalb der Referenzperiode liegen müsste, um das durchschnittliche +1,0-Grad über der Referenzperiode zu erhalten. Wenn meine Rechnung stimmt, müsste eine extrapolierte Gerade durch die 1,6 Grad im Jahre 2035, ausgehend vom derzeitigen Beobachtungstand, gerade den oberen Rand der schwarzen Linie treffen, die die “wahrscheinliche Bandbreite“ in der Mitte der Grafik darstellt:

Ha, erwischt!

Und noch eins drauf!

Um die obere Grenze der vom IPCC geschätzten Bandbreite zu erreichen, würde man – ausgehend von einer Erwärmung, die selbst nach allen IPCC-Modellen und Daten noch unterhalb aller Projektionen liegt – einen plötzlichen Sprung auf eine höhere Rate benötigen, als alle Modelle und Emissionsszenarion vorsehen. Mit einfachen Worten: der obere Bereich der IPCC-Schätzungen kann nicht einmal mit Hilfe der IPCC-eigenen Daten und den IPCC-eigenen Modellen bestätigt werden.
Tatsächlich haben wir – und dies nur auf der IPCC-Grafik beruhend – weniger als 0,4 Grad während der vergangenen etwa 26 Jahre erlebt, weniger als 2 Grad pro Jahrhundert. Die braune von mir eingefügte Linie – [diese Linie kann auf einigen Bildschirmen auch als „rot“ erscheinen] – stellt einen Erwärmungstrend dar, der gerade jetzt beginnt und bis 2035 geht mit 6 Grad pro Jahrhundert, dreimal so hoch wie die jüngsten Raten. Und weil die Bandbreite der IPCC-Grafik bereits Szenarien mit drastischen Reduzierungen der Aerosole wie auch größere Zunahmen beim CO2 enthält, gäbe es eigentlich keine Rechtfertigung für eine Obergrenze von 1,0 Grad in den IPCC-Daten und in den IPCC-Modellen.
Ich will nicht sagen, das wäre unmöglich, nein, es ist möglich. Es ist aber auch möglich, dass ich morgen gleich zweimal von einem Blitz getroffen werde und überlebe, um dann in einem Flugzeugabsturz umzukommen, der zusätzlich noch unwahrscheinlicher wäre, weil ich morgen überhaupt nicht fliegen werde. Das Flugzeug müsste also zuerst zu mir kommen und mich finden. Weil ich ein Glückskind bin, wird der Lottoschein mit den sechs Richtigen in meiner Brieftasche gefunden werden, – nur um noch eins draufzusetzen.

Ist so etwas möglich? Klar doch! Ist es aber auch wahrscheinlich?

Nicht nach den IPCC-Daten und Modellen. Die derzeitige Version von IPCC AR5 Kapitel 11 erreicht bei der Täuschung (vorsätzlich oder nicht) eine neue Höhe. Erstens durch das Verbergen der Tatsache, dass die Beobachtungsdaten außerhalb des 95%-Vertrauensbereichs der IPCC-Modelle und liegen, und zweitens durch die Schätzung eines oberen Bereichs der Erwärmung, der selbst nach den IPCC-Modellen nahezu unmöglich erreicht werden kann.
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Weitere einschlägige Artikel
IPCC AR5 Chapter 11 – Maintaining the Spin (wattsupwiththat.com)
IPCC Chapter 11 – Bankruptcy Protection (wattsupwiththat.com)
The real IPCC AR5 draft bombshell – plus a poll (wattsupwiththat.com)
An animated analysis of the IPCC AR5 graph shows ‘IPCC analysis methodology and computer Models are seriously flawed’ (wattsupwiththat.com)
Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE.
Anmerkungen des Übersetzers in […]
Original hier.
Das Entwurfskapitel 11 des AR5 kann hier heruntergeladen werden.




Lügen, verdammte Lügen und Anomalien-Lügen

Oberflächlich betrachtet scheinen Anomalien nützlich zu sein. Aber die Antwort auf die zweite Frage ist ziemlich einfach:

Nein!

Wenn die ganze Erde eine einzige uniforme Temperatur aufweisen würde, bräuchten wir keine Anomalien. Tatsache ist aber, dass die Temperaturen in den Tropen nicht allzu stark variieren, während sie in den gemäßigten Breiten häufig um 80 Grad oder mehr im Jahresverlauf schwanken. Wie vergleicht man die Temperaturen beispielsweise von Khartoum mit einer Jahresschwankung zwischen 25 bis 35 Grad je nach Monat mit Winnipeg, wo die Temperatur von -40°C im Winter bis +40°C im Sommer schwanken kann?

Bleiben wir bei den Anomalien. Mittels Definition eines Referenzwertes, normalerweise der Temperatur über 30 Jahre, ist es möglich zu erkennen, wie stark sich die Temperaturen (zum Beispiel) im Winter in Winnipeg im Vergleich zu den Temperaturen im Sommer in Khartoum verändert haben. Oberflächlich gesehen ist das sinnvoll. Aber stützt die Physik selbst diese Methode der Vergleiche?

Das tut sie absolut NICHT.

Die Theorie der direkten Auswirkungen des CO2 auf die Lufttemperatur an der Erdoberfläche ist nicht so schwer zu verstehen. Für diese Diskussion wollen wir für den Moment die Details der genauen physikalischen Mechanismen ignorieren, ebenso wie Größenordnung und Bandbreite von Rückkopplungen. Stattdessen wollen wir mal vermuten, dass das IPCC und andere warmistische Literatur in dieser Hinsicht recht haben und dann nachschauen, ob es logisch ist, diese Theorie mit Hilfe von Anomaliedaten zu analysieren.

Die „Konsens”-Literatur sagt, dass die direkten Auswirkungen des CO2 zu einem Energiefluss [a downward energy flux] von 3,7 W/m² bei einer Verdoppelung des CO2 führen. Akzeptieren wir das mal für den Augenblick. Dann wird vorgeschlagen, dass dies wiederum zu einer Temperaturzunahme um 1 Grad führt. Diese Aussage kann nicht unterstützt werden.

Fangen wir mit der Ein-Grad-Rechnung selbst an. Wie konvertiert man W/m² in Grad?

Die Antwort kann man in jedem Lehrbuch finden, in dem es um Strahlenphysik geht. Die Ableitung der Formel erfordert einiges Tiefenverständnis davon, und für Interessierte gibt es eine gute Erklärung bei Wikipedia: http://en.wikipedia.org/wiki/Stefan%E2%80%93Boltzmann_law

Für die Ziele dieser Diskussion ist jedoch alles, was wir brauchen die Formel selbst, die da lautet:

P=5,67*10^-8*T^4

Dabei ist P die Strahlungs-Leistung eines schwarzen Körpers pro Flächeneinheit, T die absolute Temperatur in K und der Koeffizient 5,67* 10^8 die Stefan-Boltzmann-Konstante. Es bedurfte physikalischer Arbeiten, die mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden waren, diese Formel zu entwickeln, aber alles, was wir benutzen müssen, ist ein Taschenrechner:

Für die mathematisch Gebildeten sollte die Aufgabe sofort offensichtlich sein. Es gibt keine direkte Korrelation zwischen P in W/m² und der Temperatur T. Die Leistung ist der 4. Potenz der Temperatur proportional, nicht mit der Temperatur selbst.  Das wirft eine offensichtliche Frage auf. Bei welcher Temperatur führt die Verdoppelung des CO2 zu einem Temperaturanstieg von einem Grad? Verwenden wir die definierte Mitteltemperatur der Erde von +15°C (288 K) in der Formel, so zeigt sich, dass dieser Anstieg NICHT bei der Mitteltemperatur der Erde gilt:

Für T = 288K
P = 5.67*10^-8*288^4 = 390.1

Für T = 289K (plus 1 Grad)
P = 5.67*10^-8*289^4 = 395.5

Das ist ein Unterschied von 5,4 W/m², nicht 3,7 W/m²!

Wie also rechtfertigt das IPCC seine Behauptung? Vom Weltraum aus gesehen ist die Temperatur der Erde an der Erdoberfläche nicht definiert, noch kann sie an der Obergrenze der Atmosphäre (Top of Atmosphere TOA) definiert werden. Photonen, die von der Erde in den Weltraum entweichen, können aus jeder Höhe stammen, und es ist das Mittel von diesen, das die „effektive Schwarzkörpertemperatur der Erde“ definiert, von der sich herausstellt, dass sie um -20°C (253 K) liegt, viel kälter als die Mitteltemperaturen an der Erdoberfläche. Füttern wir diesen Wert in die Formel, erhalten wir:

253K  = 232.3 w/m2
254K  = 236.0 w/m2

236.0 – 232.3 = 3.7

Da sind die flüchtigen 3,7 W/m² = 1 Grad! Doch das hat nichts zu tun mit den Temperaturen an der Erdoberfläche! Aber wenn wir diese Analyse noch einen Schritt weiter führen, wird es sogar noch schlimmer. Der Zweck der Temperaturanomalien war es ursprünglich, Temperaturveränderungen unter verschiedenen Temperaturspannen zu vergleichen. Wie wir aus der obigen Analyse erkennen, da W/m² sehr Verschiedenes bedeutet bei verschiedenen Temperaturbereichen, ist diese Methode komplett unbrauchbar, um die Veränderungen der Energiebilanz der Erde infolge der Verdoppelung des CO2 zu verstehen.

Zur Verdeutlichung dieses Punktes: nehmen wir an, dass sich manche Gebiete der Erde zu einer bestimmten Zeit im Abkühlungs-, andere in Erwärmungstrends befinden. Durch das Mitteln von Temperaturanomalien über den Globus hat das IPCC und die „Konsens“-Wissenschaft gefolgert, dass es alles in allem einen positiven Erwärmungstrend gibt. Das Folgende ist ein einfaches Beispiel, wie leicht Anomaliedaten nicht nur zu einem irreführenden Ergebnis führen können, sondern schlimmer, in einigen Fällen sogar zum GEGENTEIL dessen, was aus Sicht einer Energiebilanz passiert. Um das zu illustrieren, wollen wir vier verschiedene Temperaturwerte nehmen und ihren Wert bedenken, wenn sie in W/m² konvertiert werden, wie man es mit der Stefan-Boltzmann-Gleichung tun kann:

-38 C = 235K = 172.9 W/m²
-40 C = 233K = 167.1 W/m²
+35 C = 318K = 579.8 W/m²
+34 C = 317K = 587.1 W/m²

Nehmen wir jetzt an, dass wir zwei gleichartige Gebiete haben, von denen eines eine Anomalie von +2 Grad aufweist durch eine Erwärmung von -40 auf -38°C. Im anderen Gebiet zeigt sich zur gleichen Zeit eine Anomalie von -1 mit einer Abkühlung von +35 auf +34°C.

-38 C Anomalie von +2 Grad = +5.8 W/m²
+35 C Anomalie von -1 Grad = -7.3 W/m²

 „Gemittelte" Temperaturanomalie = +0,5 Grad

„Gemittelte" W/m²-Anomalie = -0,75 W/m²

Die Temperatur ist gestiegen, die Energiebilanz aber gefallen? Tatsache ist: Weil Temperatur und Leistung nicht direkt miteinander variieren, führt das Mitteln von Anomaliedaten in dramatisch unterschiedlichen Temperaturbereichen zu einem bedeutungslosen Ergebnis.

Kurz gesagt: falls es das Ziel der Bestimmung von Temperaturanomalien ist, die Auswirkungen einer CO2-Verdoppelung auf die Energiebilanz der Erde an deren Oberfläche zu quantifizieren, sind die Anomalien vom Winter in Winnipeg und dem Sommer in Khartoum einfach nicht vergleichbar. Es trotzdem zu versuchen und dann Rückschlüsse zu ziehen über die CO2-Auswirkungen in W/m² ist einfach sinnlos und erzeugt eine globale Anomalie, die bedeutungslos ist.

David M. Hoffer

Link: http://wattsupwiththat.com/2012/08/26/lies-damn-lies-and-anoma-lies/

David M. Hoffer ist Naturwissenschaftler und arbeitet auf ökologisch relevanten Themen.

Übersetzt von Chris Frey EIKE