Über Meteorologie und Moral

Für die wirklich Gläubigen ist die Parteilinie sozial bequem, politisch nützlich und finanziell profitabel. Schließlich handelt es sich um die Parteilinie. Für jene, die als Herde oder Bienenschwarm denken, ist das sicher. Es ist eine schmutzige Sicherheitsdecke. Es ist die bedrückende Sicherheit in Zahlen, die für den unvernünftigen Mob der Gütestempel ist.

Aber stimmt das auch? Der Herde und dem Bienenschwarm ist es egal. Oder besser, es ist ihnen tatsächlich nicht egal. Sie kümmern sich sehr darum, falls jemand es wagt, die Frage zu stellen „stimmt das denn auch?“ Dann sind sie aufgebracht, geschockt und wütend. Sie richten ihr Gift und ihren Zorn und ihre Wut auf jene von uns, die fragen „aber stimmt das auch?“, selbst dann, wenn wir sehr höflich fragen.

Ihre Reaktion ist kaum zu unterscheiden vom Verhalten der Anhänger irgendeines primitiven Aberglauben-Kultes, die erleben müssen, dass jemand einige ungeheuerliche, offensichtlich verrückte Fragen zu Aspekten des Dogmas stellt, das die Hohepriester ausgegeben haben.

Sie sind einer Religion verfallen, aber sie nennen es Wissenschaft. Sie sind einer Religion verfallen, aber sie wissen nicht, dass sie einer Religion verfallen sind. Sie sind einer Religion verfallen, aber sie haben den Sinn der Religion nicht verstanden, ebensowenig wie die Grundlage der Wissenschaft: objektive Wahrheit.

Es erhebt sich die Frage: Kann Wissenschaft ordentlich oder überhaupt funktionieren beim Fehlen einer Religion und deren Bestehen auf Moral? Für die Wissenschaft gilt, dass sie auf der Suche nach Wahrheit etwas verfolgt, das ein ausgeprägt moralisches Streben ist – oder zumindest zum allergrößten Teil sein sollte.

Was aber ist, wenn eine Handvoll schlechter Wissenschaftler absichtlich Daten verändert, Ergebnisse fabriziert und Zustimmung für Behauptungen fordert, für die es keine echte wissenschaftliche Rechtfertigung gibt? Und was ist, wenn die große Mehrheit ihrer Kollegen ängstlich in die andere Richtung schauen und nichts hinsichtlich ihrer auf Abwege geratenen Kollegen tun? Das Ergebnis hiervon ist die Angst vor der globalen Erwärmung.

Wie jeder Theologe weiß, ist es der einfachste und gewöhnlich auch sicherste Test für die Gegenwart einer Moral, ob die Wahrheit gesagt wird oder nicht. Die wirklich Gläubigen in den Neuen Aberglauben* sagen nicht die Wahrheit. Wie jeder objektive Test zeigt, lügen sie und profitieren durch ihre Lügen, und sie tun das auf Kosten von Ihnen und mir, und sie werben dafür, das Zeitalter von Erleuchtung und Vernunft zu verlassen und uns in die dumpfe Freudlosigkeit eines neuen Dunklen Zeitalters zu werfen.

[*Auch im Original hat Monckton diese Begriffe groß geschrieben].

Gegen die vielen Lügen wird natürlich nichts getan, weil die vielen Lügen der Parteilinie folgen, und niemand wanderte jemals ins Gefängnis, der die Parteilinie nachplapperte.

„Die Wissenschaft ist settled! Es gibt einen Konsens! Einen Konsens von 97%! Zweifler sind so schlimm wie Holocaust-Leugner! Die globale Temperatur steigt gefährlich! Es ist jetzt wärmer als während der letzten 1400 Jahre! Nun, 400 Jahre, was soll’s. Baumringe sagen uns das zuverlässig! Die Rate der globalen Erwärmung wird immer stärker! Die globale Erwärmung führte zum Supersturm Sandy! Und zum Taifun Hayian! Und zu 1000 anderen Katastrophen! Das arktische Meereis wird bis 2013 verschwunden sein! OK, dann bis 2015! Oder vielleicht 2030! Santa Claus wird keinen Ort zum Wohnen mehr haben! Die niedlichen Eisbären stehen vor der Ausrottung! Hungernde Eisbären werden anfangen, Pinguine zu fressen! Die Himalaya-Gletscher werden bis zum Jahr 2035 abschmelzen! Em, man mache daraus 2350! Millionen Spezies werden aussterben! Nun, eher Dutzende, aber was soll’s! Der Meeresspiegel steigt gefährlich! Er wird um 3 Fuß steigen! Nein, 20 Fuß! Nein, 246 Fuß! [jeweils ca. 90 cm; 610 cm; 68 m]. Wegen des steigenden Meeresspiegels wird es bis zum Jahr 2010 50 Millionen Klimaflüchtlinge geben! OK, vielleicht bis 2020! Die Ozeane werden versauern! Die Korallen werden sterben! Globale Erwärmung tötet! Es gibt eine Chance von 1 zu 10, dass die Welt bis 2100 untergeht! Wir wissen, wovon wir reden! Wir wissen das am besten! Wir sind die Experten! Sie können uns vertrauen! Unsere Computermodelle sind unfehlbar! Die Wissenschaft ist settled! Es gibt einen Konsens!“

Und so weiter und immer weiter, ad nauseam, ad ignorantiam, ad infinitum.

Jede einzelne dieser pathetisch ausgerufenen Statements zum Klima ist substantiell unwahr. Die meisten wurden zum ersten Mal durch Wissenschaftler in den Raum geworfen, die für einst respektierte Universitäten und Regierungsagenturen arbeiteten. Die Aussage beispielsweise, dass es eine Chance von 1 zu 10 gibt, dass die Welt bis zum Jahr 2100 untergehen wird, ist die fundamental törichte Hypothese im Stern-Report 2006 zur Klima-Ökonomie, geschrieben von einem Team am Ministerium des Schatzkanzlers der damals sozialistischen Regierung, die die gewünschte, aber nicht die wahrheitsgemäße Antwort erhalten hat, weil sie die Wahrheit nicht hören wollte.

Früher konnte man sich darauf verlassen, dass man nichts als die Wahrheit hören würde von den Menschen in weißen Kitteln und klecksenden Kugelschreibern in ihrer Brusttasche. Jetzt aber, wenn es um das Thema globale Erwärmung geht, kann man sich darauf verlassen, dass man nichts weniger als profitablen Unsinn von Ihrem freundlichen Laboratorium der lokalen Universität zu hören bekommt. Diese machen den Profit: Sie bekommen den Unsinn.

Der zentrale Grund, warum das, was Prof. Nils Axel Mörner die „größte jemals erzählte Lüge“ bezeichnet hat, ist nicht der Schaden an der Zivilisation durch ausufernde Kosten, die bald 1 Milliarde Dollar pro Tag erreichen werden. Auch nicht die direkte Bedrohung des Westens durch die erklärtermaßen antidemokratische, antifreiheitliche Politik der UN, des IPCC und die kostspieligen, nicht gewählten Agenturen mit den Anfangsbuchstaben des gesamten Alphabetes durch räuberische Regierungen, die von der unfreiwilligen Freigiebigkeit der Steuerzahler leben. Und auch nicht durch die verheerenden Umweltschäden durch Windmühlen und andere mittelalterliche Maßnahmen, die darauf abzielen, die nicht existente globale Erwärmung zum Verschwinden zu bringen.

Der Hauptschaden der Großen Lüge resultiert aus der Tatsache, dass nichts weniger als die regierende Klasse des gesamten Globus‘ es als nützlich oder bequem oder profitabel gefunden hat, die Große Lüge zu übernehmen, damit hausieren zu gehen und zu paradieren, sie nachzuplappern und sie weiterzugeben, ohne Rücksicht darauf, ob irgendetwas, was sie zum Thema Klima behauptet, in der Wissenschaft irgendeine Wahrheit welcher Art auch immer hat.

Das fundamentale Prinzip, auf dem Aristoteles die Kunst und Wissenschaft der Logik gegründet hat, lautet, dass jede individuelle Wahrheit konsistent mit jeder anderen individuellen Wahrheit ist. Die Wahrheit ist eine unscheinbare Sache. Religion begründet sich ebenfalls auf diesem fundamentalen Prinzip der Einheit aller Wahrheit.

Auch Wissenschaft – oder die klassische wissenschaftliche Methode auf jede Art, umrissen von Thales of Miletus und Al-Haytham und zur Reife gebracht von Newton, Huxley, Einstein und Popper – wurzelte auch im Verständnis, dass es nur eine Wahrheit, nur ein physikalisches Gesetz gibt, und dass daher jede Wahrheit, ans Licht gekommen durch den neugierigen und hart arbeitenden Empiriker oder Theoretiker, wenn sie wirklich wahr ist, an jedem Punkt konsistent sein muss und in jeder Einzelheit mit jeder Wahrheit in Einklang stehen muss, die jemals zuvor entdeckt worden ist, und mit jeder Wahrheit, deren Entdeckung noch bevorsteht.

Es liegt an dem Verständnis für dieses zentrale Prinzip der bemerkenswerten Einheit und Selbstkonsistenz aller Wahrheit, dass Männer echter Religion und echter Wissenschaft sich vereinigen sollten. Weil es eine schreckliche Schönheit in der Wahrheit gibt, der ganzen Wahrheit und nichts als der Wahrheit. Keats drückt es so aus: „Schönheit ist Wahrheit, Wahrheit Schönheit – das ist alles!“

Die Schönheit der Wahrheit ist besudelt, die nahtlose Robe zerfetzt, nicht von lediglich einigen wenigen individuellen Wissenschaftlern, sondern der gesamten politischen Klasse nicht nur einer einzigen Nation, sondern des ganzen Planeten. Die Reichen bereichern sich weiter, die Armen verarmen immer mehr – alles nur, weil gelogen, gelogen und nochmals gelogen wird im Namen der Rettung des Planeten durch die Errichtung kostspieliger und für die Umwelt verheerender Nicht-Lösungen für etwas, das nachweislich ein Nicht-Problem ist.

Der ganze Stoff, aus dem das Universum besteht, ist durch eine so monströse und erschreckend persistente Lüge verzerrt. Diejenigen Wissenschaftler, die beim Herumtrampeln auf der Wahrheit ertappt worden sind und diejenigen Universitäten, in denen fast universal Übereinstimmung gibt, dass das beste Mittel, die Gelder am Fließen zu halten, nichts über die Große Lüge zu sagen ist – sie alle verleugnen durch ihre Taten oder Nicht-Taten die reine Rechtfertigung und die Daseinsberechtigung der Wissenschaft: Nach Wahrheit zu trachten, sie zu erklären, sie auszuweiten, um uns alle auf diese Weise der Antwort auf die größte aller Fragen näher zu bringen: wie kommt es, dass wir und alles um uns herum hier sind?

Wir, die wir nicht nur Wissenschaftler sind, sondern auch einer Religion angehören – wir glauben, dass die Antwort auf diese Frage vor etwa 2000 Jahren in einer Krippe in Bethlehem gegeben worden ist. Das wahre menschliche Gesicht des wahren Göttlichen war „perfekt Gott und perfekt Mensch“, wie es das Konzil von Chalzedon so wunderbar auf den Punkt gebracht hat.

Wir können nicht beweisen, dass ein Nazarener das Universum erschaffen hat, oder dass irgendeine Göttliche Agentur auch nur das geringste Interesse daran hat, ob wir die Wahrheit sagen. Aber solange es keinen Beweis für das Gegenteil gibt, steht es uns frei, das zu glauben. Und es liegt im Rahmen unserer Freiheit zu glauben, dass das, was nicht als falsch bewiesen worden ist, dass nämlich der Wert echter Religion und der Wert echter Wissenschaft nicht zu unterscheiden ist. Unsere Religion lehrt uns, dass Aufrichtigkeit gut und absichtliche Falschheit falsch ist. Wir können nicht beweisen, dass es so ist, aber wir glauben es trotzdem.

Wissenschaft jedoch ist kein Ding des Glaubens (es sei den, man gehört zu Greenpeace oder irgendeiner anderen marxistischen Frontorganisation, die sich als Umweltgruppe maskiert). Sie ist ein Ding disziplinierter Beobachtung, sorgfältiger theoretischer Ableitung und vorsichtiger Präsentation der Ergebnisse. Der wirkliche Wissenschaftler sagt nicht „ich glaube“: sondern er sollte sagen, wenn er auf irgendeine Art neugierig ist und Ehrfurcht in seiner Seele hat: „Ich frage mich…“ Diese drei Wörter sind die Grundlage aller aufrichtigen wissenschaftlichen Forschung.

Nun hat die Angsterzeugung vor der globalen Erwärmung gezeigt, wie ungemein gefährlich Wissenschaft ohne Moral ist. Der Wissenschaftler, der sich nach niemandes Worten für irgendetwas richtet (nullius in verba) akzeptiert a priori nicht, dass es irgendeinen objektiv wertvollen moralischen Code gibt. Er sieht sich selbst nicht notwendigerweise unter irgendeiner moralischen Verpflichtung, nach der Wahrheit zu suchen oder, so er sie irgendwann findet, davon zu sprechen.

Daher ist die Wissenschaft zu sorglos beim Zurückweisen irgendeines Wertes in der Religion und in der großen moralischen Ethik, an die religiöse Menschen glauben und der sie zumindest versuchen zu folgen. Und daher trägt Wissenschaft in sich bereits die Saat, sich selbst zu zerstören.

Oh ja, und die Wahrheit ist dahin… (Jesaja 59, Vers 15). Die Große Lüge ist genau deswegen so persistent, weil zu viele der Wissenschaftler, die das aussprechen, nicht mehr in Übereinstimmung mit dem moralischen Maßstab leben, den die Christenheit einst angeboten hat, oder irgendeinem moralischen Maßstab, so dass sie nicht bemerken, dass sie irgendeine moralische Verpflichtung haben, die Wahrheit zu sagen.

Weil das so ist, sollten wir uns selbst nicht länger als unter irgendeiner Verpflichtung stehend betrachten, moralisch oder sonstwie, Wissenschaftlern, die danach trachten, in der Politik herumzufuchteln,  irgendeine besondere Beachtung zukommen lassen, solange sie nicht selbst an den Tag legen, dass sie wieder das sind, was sie den Worten von Al-Haytham zufolge sein sollten: Suchende nach Wahrheit.

246 Fuß Anstieg des Meeresspiegels, Dr. Hansen? Ach, lassen Sie das!

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/12/24/monckton-of-meteorology-and-morality/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Geheimdienst und Hockeyschläger

Im AR 3 des IPCC aus dem Jahr 2001 war man dem gefolgt, und auch in allen Zustandsberichten danach schob das IPCC die Beweise beiseite und bevorzugte die Modelle, die sich schon bis dahin als völlig ungeeignet erwiesen haben (McIntyre & McKitrick 2005). Und dies, obwohl ich in meiner Experten-Begutachtung zum Entwurf des AR 5 400 auf der Datenbasis der Mittelalterlichen Warmzeit bei www.co2science.org erstellte Studien aufgelistet hatte, die zeigten, dass den Messungen zufolge die Mittelalterliche Warmzeit real und global aufgetreten war, und dass es fast überall wärmer als derzeit war.

Abbildung 1 rechts: Ein Frost-Jahrmarkt auf der Themse im Jahre 1694, zum Ende der Kleinen Eiszeit, die dem IPCC (2001) zufolge niemals stattgefunden hat.

Im Herbst 2013 hat mich die Regierung von Kolumbien nach Bogota eingeladen, wo man mich gebeten hat, nach zahlreichen Vorlesungen an der Universität und zwei Vorträgen vor der Anti-Korruption-Abteilung auch vor 200 Studierenden an der Army School of Intelligence and Counter-Intelligence zu sprechen.

Ich begann mit einem Zitat von Sun Tzu, dem ersten Strategen, der sich Gedanken darüber gemacht hat, wie man einen Krieg gewinnt. Er schrieb: „Das gesamte Kriegswesen basiert auf Irreführung und Täuschung“. Ich erklärte den Studierenden, dass ich ihnen anhand zahlreicher Beispiele eine Methode aufzeigen wollte, mit der ein intelligenter Offizier auch als Laie Täuschungen durchschauen kann, selbst in einem Bereich, der nicht zu seinen Spezialgebieten gehörte.

Mein erstes Bild war die absurde „Hockeyschläger-Graphik“, die die Mittelalterliche Warmzeit mit Hilfe einer Reihe von schamlosen statistischen Tricks weggebügelt hatte. Weiter führte ich aus: bevor die Modellierer ihre finstere Magie zur Zerschlagung der Mittelalterlichen Warmzeit hatten walten lassen, hatten sie sich darauf konzentriert, die messbaren Auswirkungen einer Temperaturänderung zu studieren. Und am offensichtlichsten wirkt sich eine Temperaturänderung auf den Meeresspiegel aus.

Wasser dehnt sich etwas aus, wenn es sich erwärmt. Diese thermische Expansion lässt den Meeresspiegel bei höheren Temperaturen steigen und bei niedrigeren fallen. Ich suchte nach einer Rekonstruktion des Meeresspiegel-Anstiegs im letzten Jahrtausend, und dank Dr. Willie Soon von Harvard-Smithonian fiel mir eine Graphik von Grinsted et al (2009) in die Hände.

Die Grinsted-Graphik passt nicht zum Hockeyschläger. Aber sie korreliert sehr stark mit dem früher vom IPCC gezeigten Verlauf. Ich erklärte den Studierenden, dass man mit dieser simplen, aber robusten Methode zeigen konnte, dass es im Mittelalter wirklich wärmer und während der Kleinen Eiszeit kälter als derzeit war.

Abbildung 2: Der Verlauf der globalen Temperaturen der letzten 420.000 Jahre, rekonstruiert aus dem Verhältnis von zwei Sauerstoffisotopen in den Wostok-Eisbohrkernen aus der Antarktis. Die absolute Temperatur schwankte lediglich um ± 3 Cº oder 1% während des gesamten Zeitraumes. Bildquelle: Willis Eschenbach

Ich wies auch darauf hin, dass trotz der ausgeprägten Temperatur-Fluktuationen des vergangenen Jahrtausends der globale Meeresspiegel um nur ± 20 cm während des gesamten Milleniums geschwankt hatte. Im Zuge dieser Fluktuationen war es zu Kaltphasen gekommen, in denen die Themse in London und der Hudson River in New York zum Ende des 16. Jahrhunderts wiederholt zufroren (siehe Abbildung 1 oben rechts). Mit einer Graphik des unnachahmlichen Willis Eschenbach (Abbildung 2)  zeigte ich, dass die absolute globale Temperatur während der letzten 420.000 Jahre lediglich um 3 °C oder 1% auf beiden Seiten des vieljährigen Mittels geschwankt hatte. Es ist schwierig, die globale Temperatur zu größeren Änderungen zu bringen.

Abbildung 3: Die Änderungen des Meeresspiegels nach Grinsted et al. (2009). Sie passen nicht zum Fehlen absoluter globaler Temperaturänderungen, wie sie im diskreditierten Hockeyschläger des IPCC im Jahre 2001 fabriziert worden waren.

Angesichts dieser geringen Temperatur-Fluktuationen – wie konnte der Meeresspiegel dann um 130 m steigen während der 11.400 Jahre seit dem Ende der letzten Eiszeit? Die mittlere Rate des Anstiegs betrug etwa 4 Fuß pro Jahrhundert [ca. 122 cm]. Die Antwort lautet: Eisschmelze. Sind die Temperaturen erst einmal hoch genug, um das Eis auf den großen nordhemisphärischen Landmassen zum Schmelzen zu bringen, wird der Meeresspiegel abrupt steigen, so wie es nach dem Ende der letzten Eiszeit der Fall war. Tatsächlich war die globale Temperatur den Eisbohrkernen zufolge in nur drei Jahren um 5°C gestiegen.

Allerdings waren die Änderungen in der Cryosphäre während des vergangenen Milleniums vergleichsweise gering. Der Hauptgrund für Änderungen des Meeresspiegels war die thermische Ausdehnung. Die Änderungen der letzten 1000 Jahre betrugen also nur Zentimeter, nicht Meter.

Nichtsdestotrotz war eindeutig, dass das Wetter im Mittelalter warm genug war, um den Meeresspiegel um 20 cm steigen zu lassen, und kühl genug, um ihn während der Kleinen Eiszeit sinken zu lassen. Dieser Verlauf passt nicht zum Hockeyschläger (Abbildung 3), aber es passt zum Schema des IPCC 1990, in dem sich sowohl die MWP als auch die LIA abzeichneten (Abbildung 4)

Abbildung 4: Der Verlauf des Meeresspiegels nach Grinsted et al. (2009) und der Temperatur nach dem IPCC (1990) sind eng und vielleicht kausal korreliert.

Der Direktor der Army School, der enthusiastisch genickt hatte bei diesem Teil meiner Ausführungen, verließ leise den Raum und kam wenige Minuten später wieder herein und hielt etwas in seiner Hand.

Am Ende meiner Vorlesung und nach einer außergewöhnlich großen Zahl scharfsinniger Fragen aus dem Auditorium kam der Direktor zum Rednerpult und zeichnete mich aus mit einer großartigen Medaille, der Medaille der Army School of Intelligence and Counter-Intelligence, die sich jetzt an einem Ehrenplatz auf dem Kaminsims unter den schönen Portraits meiner Vorfahren befindet.

Nach meiner Rückkehr nach Schottland habe ich einem Freund von der Auszeichnung erzählt. Seine Antwort: „Intelligenz-Medaille? An dich?“

Dafür hat man Freunde.

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/12/08/intelligence-and-the-hockey-stick/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Zur Verweildauer von CO2: Henne oder Ei?

1

Abbildung 1 (rechts): Die Abnahme von C14 nach dem Ende der Kernwaffentests im Jahre 1963, zusammengetragen aus europäischen Aufzeichnungen von Gösta Persson.*

[*Hinweis: Die Schreibweise von C14 und anderer Isotope im Original ist:

Im Texteditor der EIKE-Website lässt sich das in dieser Schreibweise jedoch nicht darstellen. Gleiches gilt für alle anderen Isotopen-Bezeichnungen in diesem Beitrag. A. d. Übers.]

Das 1963 zu Ende gegangene Programm mit Kernwaffentests in der Atmosphäre hat die Konzentration von C14O2 verdoppelt im Vergleich zur kosmogenischen Grundlinie [= kosmische Hintergrundstrahlung?]. Allerdings ist nach dem Stopp die Hälfte des in der Atmosphäre übrig gebliebenen C14 innerhalb von 10 Jahren verschwunden. Nach 50 Jahren war fast alles verschwunden. Warum sollten die anderen CO2-Isotope nicht genauso schnell verschwinden?

In Kommentaren zu meinem letzten Beitrag sagt Mr. Born, dass die Verweildauer von CO2 keinen Einfluss auf dessen atmosphärische Konzentration hat: „Es geht nicht darum, über welches Kohlenstoffisotop wir reden. Es geht um den Unterschied zwischen der CO2-Konzentration und der Verweildauer eines typischen CO2-Moleküls oder welches Isotop auch immer in der Atmosphäre. Die Bombentests, die einige CO2-Moleküle angeregt haben, zeigten uns Letzteres, und ich habe keinen Grund für die Annahme, dass sich die Verweildauer irgendwelcher Isotope davon sehr unterscheidet“.

Weiter nimmt er an, dass die CO2-Konzentration unabhängig von der Verweildauer ist, also:

(1).

Setzen wir jetzt CO2 in der Atmosphäre frei, und zwar aus allen Quellen mit einer Rate von e = e12 + e14 und daraus wieder entfernt mit einer Rate u. Dann wird die Massenänderung von CO2 mit der Zeit durch Gleichung 2 beschrieben:

(2),

die besagt, dass die Gesamtmasse m des CO2 und damit der Konzentration mit der Gesamtemission variiert, welche die Differenz zwischen den Raten aus der Quelle e und der Senke u ist.

Beispiel: falls e = u ist, bleibt die Gesamtmasse m unverändert, selbst wenn einige individuelle Moleküle lange Zeit in der Luft verbleiben. Auch gilt: wenn e > u, dann wird m steigen, bis e = u. Solange danach nicht u > e wird, glaubt er, dass die Masse m unbegrenzt erhöht bleibt. Im Gegensatz dazu, sagt er, ist die Änderungsrate der Masse von C14O2 gegeben durch die Gleichung 3:

(3),

die uns seiner Ansicht nach sagt, dass selbst wenn e und u gleich bleiben, so dass die Gesamt-CO2-Konzentration konstant bleibt, die darüber hinaus gehende C14O2-Konzentration durch Gleichung 4 beschrieben wird:

(4),

welche den Unterschied beschreibt zwischen der (ursprünglich angehobenen) C14O2-Konzentration und der kosmogenischen Grundlinie der C14O2-Konzentration zuvor. Die darüber hinaus gehende C14O2-Konzentration würde also immer noch abnehmen, und zwar mit einer Zeitkonstante m/u, welche uns daher sagt, wie lange die CO2-Konzentration auf einem höheren Niveau verharren würde, auf das jene zuvor durch verstärkte Emissionen gehoben worden ist. In diesem Szenario bleibt die Konzentration beispielsweise für immer erhöht, selbst wenn x abnimmt. Mr. Born schließt daraus, dass die Abnahmerate x die Änderungsrate [turnover rate] von CO2 in der Luft beschreibt, aber nichts darüber aussagt, wie schnell sich die Aufnahmerate u an gesteigerte Emissionen anpassen wird.

Andererseits, wenn man Prof. Pettersson zusammenfasst, tendieren reversible Reaktionen zu einem Gleichgewicht, definiert durch die Konstante k. Emissionen in ein Reservoir stören dieses Gleichgewicht, worauf das überschüssige x aus dem Reservoir hinaus gedrängt wird, wodurch sich mit der Zeit erneut ein Gleichgewicht einstellt. Wo µ die Raten-Konstante der Abnahme ist, die reziprok der Verdrängungszeit ist, gibt Gleichung 5 den Anteil von x, der im Reservoir zu jeder Zeit t verbleibt, wo e, hier einheitlich, im Exponent steht:

(5).

Die jüngsten Schätzungen des IPCC der vorindustriellen Grundlinie des Kohlenstoff-Reservoirs betragen 600 PgC in der Atmosphäre, 2000 PcG in der Biosphäre und 38.000 PgC in der Hydrosphäre. Entsprechend beträgt die Gleichgewichtskonstante k, äquivalent mit dem vorindustriellen Verhältnis des Kohlenstoffgehaltes von Atmosphäre einerseits sowie Biosphäre und Hydrosphäre andererseits, 600 / (2000 + 38,000) oder 0,015, so dass 1,5% jedes überschüssigen x, dass der Mensch oder die Natur in die Atmosphäre entlässt, unbegrenzt in der Luft verbleiben werden.

Empirisch hat Pettersson den Wert der Abnahme-Ratenkonstante µ mit ~0,07 ermittelt, was eine Verdrängungszeit 1/µ von ~14 Jahren zeigt, entsprechend der roten, an die Daten angepassten Kurve in Abbildung 1 oben rechts. Jährliche Werte des in der Luft verbleibenden Anteils dieses überschüssigen x mit der Zeit, von mir mittels Gleichung 5 ermittelt, zeigt Tabelle 1.

Abbildung 2: Der globale Kohlenstoff-Zyklus. Die Zahlen zeigen die Größe der Reservoire in PgC und die Kohlenstoff-Austauschflüsse in PgC pro Jahr. Dunkelblaue Zahlen und Pfeile kennzeichnen geschätzte vorindustrielle Reservoir-Größen und natürliche Flüsse. Rote Pfeile und Zahlen kennzeichnen Flüsse gemittelt über den Zeitraum 2000 bis 2009, die sich aus CO2-Emissionen durch Verbrennung fossiler Treibstoffe, Zementproduktion und Landverbrauch ergeben. Rote Zahlen in den Reservoiren kennzeichnen kumulative Änderungen des Industriezeitalters von 1750 bis 2011. Quelle: IPCC (2013), Abbildung 6.1).

Tabelle 1: Jährliche Anteile des überschüssigen, in der Luft verbleibenden x von C14O2 in einem gegebenen Jahr t im Anschluss an den Verlauf nach den Bombentests, berechnet mit Gleichung 5. Es zeigt sich ein Verbleib der Hälfte von C14 von ~10 Jahren. Wie erwartet nehmen die jährlichen Anteile nach 100 Jahren auf ein Minimum ab, das noch um 1,5% über der zuvor existiert habenden kosmogenischen Grundlinie liegt.

Nun wird sofort augenscheinlich, dass die Analyse von Prof. Pettersson unterschiedlich zu der des IPCC und zu der von Mr. Born ist, und zwar in vielerlei Hinsicht. Wer hat recht?

Mr. Born bietet eine elegante Analogie an:

„Man nehme eine Quelle an, die eine Flüssigkeit F1 mit 1 l pro Minute in ein Reservoir emittiert, das bereits 15,53 l von F1 enthält. Gleichzeitig nehme eine Senke 1 l pro Minute des Inhalts des Reservoirs auf. Der Inhalt bleibt konstant bei 15,53 l.

Jetzt ändere man die Quelle auf eine andere Flüssigkeit F2, immer noch mit einem Ausfluss von 1 l pro Minute und ideal mit F1 vermischt. Sie soll auch die gleiche Dichte und die gleichen Fließeigenschaften aufweisen. Nach 50 Minuten werden 96% von F1 das Reservoir verlassen haben, aber dieses wird immer noch 15,53 l enthalten.

Als nächstes füge man zusätzlich 1 l der Flüssigkeit F2 zu, was den Inhalt des Reservoirs auf 16,53 l steigen lässt. Was bedeutet die Abnahme um 96% innerhalb von 50 Minuten für die Geschwindigkeit, mit der sich der Inhalt des Reservoirs danach von 16,53 l ändert? Ich glaube, dass uns das gar nichts sagt. Es ist die Differenz zwischen Quell- und Sinkrate, die uns sagt, wie schnell sich das Flüssigkeitsvolumen im Reservoir ändert. Die oben beobachtete Rate, mit der sich der Inhalt ändert, sagt uns das nicht.

Das konzeptionelle Problem kann aus der Tatsache resultieren, dass die C14-Injektion so klingt, als ob sie parallel verläuft zum zweiten Schritt oben: er bestand aus der Hinzufügung eines Schwalls CO2 über zuvor bestehende Quellen. Aber diese hinzugefügte Menge war im Wesentlichen infinitesimal: Es gab keine messbare Änderung der CO2-Konzentration. Also änderte sich dadurch bloß die isotopische Zusammensetzung dieser Konzentration, nicht die Konzentration selbst.

Daher ist die C14-Injektion parallel zum ersten Schritt oben, während die jüngsten CO2-Emissionen der Menschen dem 2. Schritt entsprechen“.

Wie alle Analogien hinkt aber auch diese an bestimmten Punkten.

Abbildung 3: Vergleich zwischen den Abnahme-Kurven des in der Luft verbleibenden Anteils des überschüssigen x von CO2 über das Zeitintervall t in (1, 100) Jahren.

Wie Abbildung 3 zeigt, hat die Gleichgewichtskonstante k des Anteils der gesamten überschüssigen Konzentration von x, der unbegrenzt in der Luft verbleibt – wenn er groß genug ist – einen erheblichen Einfluss auf die Abnahme-Rate. Da Pettersson k = 0,15 als die Grundlinie des vorindustriellen Verhältnisses des Kohlenstoffgehaltes in der Atmosphäre, sowie in der Bio- und Hydrosphäre berechnet hat, ist die Abnahme-Kurve nahe einer Standard-Exponentialkurve, und zwar so, dass k in Gleichung 5 gleich Null ist. Allerdings ist der Verlauf der Abnahme-Kurve am Punkt 0,217, der im Bern-Klimamodell angenommen wird und auf dem alle anderen Modelle beruhen, markant verändert durch die ungerechtfertigt erhöhte Gleichgewichtskonstante.

Schon aus diesem Grunde allein würde man erwarten, dass das CO2 kürzer in der Atmosphäre verbleibt als das Bern-Modell und die darauf beruhenden Modellen annehmen. Nach Mr. Borns eigener Analogie: falls irgendeine gegebene Menge Flüssigkeit in einen Container gegossen wird, verbleibt sie dort kürzere Zeit, als sie es sonst getan hätte (kurz gesagt, falls die Flüssigkeit schneller den Weg aus dem Container findet als die festgesetzte Rate, die seine Analogie nahelegt), dann wird es weniger Flüssigkeit in dem Container geben.

Anders, als es Mr. Born über den Inhalt des Reservoirs in seiner Analogie beschrieben hat, wird der Anteil des in der Luft verbleibenden Überschusses am Ende der Abnahme-Kurve unabhängig sein von der Emissionsrate e und der Sinkrate u.

Da die Analogie am Ende des Prozesses versagt und daher bis zu einem gewissen Grad auch während des Prozesses – versagt sie dann auch bei der Frage, ob die Änderungsrate des Inhalts des Reservoirs e minus u ist, wie es Mr. Born im Gegensatz zu dem sagt, was Pettersson in Gleichung 5 zeigt?

Schauen wir, was Skeptical Science zu dem schreibt, was Soziologen eine „negative Referenz-Gruppe“ nennen – eine Bezeichnung dafür, dass das Einzige, worauf man sich verlassen kann ist, dass sie in fast allem unrecht hat. Die Schuljungen an der University of Queensland, die sich darüber wirklich schämen sollten, fürchteten Prof. Salbys Annahme, dass die Temperaturänderung, nicht der Mensch, der wesentliche Bestimmer der CO2-Konzentrations-Änderung ist.

Sie trachteten danach, seinen Gedanken zu verwerfen, und zwar mit der üblichen üblen Masche mit der höhnischen Bemerkung, dass die Änderung der CO2-Konzentration gleich ist der Summe der anthropogenen plus der natürlichen Emissionen. Da es keine nennenswerte anthropogene CO2-Aufnahme gibt, haben sie das folgende mickrige Gleichung-chen ersonnen:

(6)

Diese Kindischen [kiddiwinks] sagen, dass die Änderung der CO2-Konzentration gleich ist der Summe anthropogener plus natürlicher Emissionen minus der natürlichen Aufnahme. Sie fügen hinzu, dass wir jedes Jahr die Zunahme der CO2-Konzentration messen können (gleich der Gesamtemission), und wir können zuverlässig die anthropogenen Emissionen aus dem globalen jährlichen Verbrauch fossiler Treibstoffe ableiten. Die Umformung von Gleichung 6 ergibt Gleichung 7:

(7)

Da die beobachtete e ≈ 2ΔCO2 ist, sagen sie, dass die natürliche Welt auf der linken Seite von Gleichung 7 zwangsläufig insgesamt eine CO2-Senke ist, keine Quelle, wie sie Prof. Salby glaubten verstanden zu haben. Aber sein Gedankengang war hier wie überall sonst viel subtiler, als sie erfassen können.

Prof. Salby, der mit Hilfe von sorgfältigen Über-Kreuz-Korrelationen über alle Zeitperioden – selbst kurzen (Abbildung 4 links) – gezeigt hat, dass die CO2-Konzentrations-Änderung einer Temperaturänderung hinterher läuft, hat dies in den Mauna Loa-Aufzeichnungen gezeigt, falls man diese mit einer höheren Auflösung untersucht als die, die gewöhnlich verwendet wird (Abbildung 4 rechts). Es gibt eine Variation von 3 µatm von Jahr zu Jahr bei der jährlichen Erhöhung der CO2-Konzentration (= der Gesamtemission).

Abbildung 4: Links: CO2-Änderung hinkt hinterher und könnte durch eine Temperaturänderung ausgelöst worden sein.

Rechts: Die mittlere jährliche CO2-Zunahme beträgt 1,5 µatm, aber die Variabilität von Jahr zu Jahr ist doppelt so hoch.

Die jährlichen Änderungen der anthropogenen CO2-Emissionen liegen nicht annähernd bei 3 µatm (Abbildung 5 links). Allerdings hat Prof. Salby entdeckt – und ich glaube, er war der Erste, der das entdeckt hat – dass die jährlichen Fluktuationen der Zunahme der CO2-Konzentration sehr eng mit jährlichen Fluktuationen der Bedingungen an der Erdoberfläche korrelieren.

Abbildung 5: Links: die globalen jährlichen anthropogenen CO2-Emissionen steigen nahezu monoton, und die jährlichen Differenzen sind klein.

Rechts: Ein Index der Bedingungen an der Oberfläche (blau: 80% Temperaturänderung, 20% Feuchtegehalt im Boden) korreliert eng mit Fluktuationen der CO2-Konzentration (grün).

Die jährlichen Fluktuationen anthropogener CO2-Emissionen sind gering, aber diejenigen der atmosphärischen CO2-Konzentration sind sehr viel größer. Prof. Salby schließt daraus, dass der wesentliche Grund dafür nicht der Mensch, sondern die Natur ist, und zwar über Änderungen der Temperatur. Zum Beispiel sagt Henrys Gesetz, dass ein kälterer Ozean mehr CO2 aufnehmen kann.

In diesem Gedanken liegt vielleicht der Ausgleich zwischen den Ansichten von Born und Pettersson, da die Quellen und Senken von CO2 nicht statisch sind, wie die Gleichungen und die Analogie von Mr. Born annehmen, sondern dynamisch. Man lasse die CO2-Konzentration zunehmen, und die Biosphäre reagiert mit einer gemessenen globalen Zunahme der Pflanzen-Produktivität. Der Planet wird grüner, wenn Bäume und Kräuter das Pflanzenfutter aufnehmen, das wir für sie emittieren.

Ganz ähnlich sieht es aus, wenn das Wetter deutlich wärmer wird, wie es kurze Zeit der Fall war während des Großen El Niño von 1997/1998. Dann werden die Ozeane kurze Zeit die doppelte Menge von CO2 emittieren. Aber falls es deutlich kühler wird, wie es in den Jahren 1991/1992 nach dem Ausbruch des Pinatubo der Fall war, geht die jährliche Gesamtakkumulation von CO2 in der Atmosphäre auf fast Null zurück, egal wie groß unsere anthropogenen Emissionen sind. Es ist daher möglich, dass die Senke Ozean mehr CO2 aufnimmt, als wir emittieren, da sich die Welt mit der fortgesetzten Abnahme der Sonnenaktivität abkühlt. Dies gilt selbst dann, wenn wir unsere Emissionen nicht reduzieren.

Interessanterweise arbeiten viele Gruppen daran, dies zu zeigen, genauso wie Prof. Salby jüngste Fluktuationen der CO2-Konzentration als Funktion des Zeitintegrals der Temperaturänderung erklären kann. Die Temperaturänderung wiederum kann erklärt werden als eine Funktion des Zeitintegrals der Variationen der Sonnenaktivität. Es ist die Sonne, Dummkopf!

Es ist eine Binsenweisheit, dass wir der Atmosphäre jedes Jahr neues CO2 zuführen, im Gegensatz zu den C14-Impulsen, die 1963 mit den Bombentests zu Ende gegangen waren. Allerdings zeigt die Kurve der Bombentests, dass fast alle CO2-Moleküle, die bequemerweise mit einem oder zwei zusätzlichen Neutronen in ihren Kernen markiert sind, innerhalb von 50 Jahren aus der Atmosphäre verschwunden sind.

Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet: wenn wir heute jede CO2-Freisetzung in die Atmosphäre stoppen, wäre der in der Atmosphäre verbleibende Überschuss etwa 1,5% all dessen, was wir emittiert haben, und das ist alles. Mehr noch, dieser Wert lässt sich nicht nur theoretisch ableiten als Verhältnis der Inhalte des atmosphärischen Kohlenstoff-Reservoirs mit den aktiven Reservoirs von Hydro- und Biosphäre, sondern ist auch empirisch konsistent mit der beobachteten Kurve der Bombentests (Abbildung 1 oben rechts).

Falls das IPCC jedoch recht hätte, würde die CO2-Verweildauer in der Atmosphäre von 50 bis 200 Jahren für ein oder zwei weitere Jahrhunderte erheblich erhöhte Konzentrationen implizieren, weil es anderenfalls die Verweildauer nicht so an die große Glocke hängen würde. Die Verweildauer von CO2 in der Atmosphäre macht sehr wohl einen Unterschied für das Konzentrationsniveau in der Zukunft.

Machen wir die umgekehrte Beweisführung, indem wir annehmen, dass jedes von uns emittierte CO2-Molekül nur für den Bruchteil einer Sekunde in der Atmosphäre verbleibt. Dann wäre der Einfluss des anthropogenen CO2 auf die globale Temperatur vernachlässigbar, und Änderungen der CO2-Konzentration würden nahezu vollständig von natürlichen Einflüssen abhängen.

Die atmosphärische CO2-Konzentration akkumuliert sich in der Atmosphäre schon jetzt mit einer Rate, die weniger als halb so groß ist wie unsere Emissionen. Die Hälfte allen von uns emittierten CO2 scheint sofort aus der Atmosphäre zu verschwinden. Diese immer noch unerklärliche Diskrepanz, die das IPCC in seinen nicht ganz so unehrlichen Tagen als die „fehlende Senke“ bezeichnet hat, entspricht mehr oder weniger genau dem, was Prof. Pettersson gesagt hat, dass nämlich die Verweildauer von CO2 in der Atmosphäre wirklich so kurz ist, wie die Kurve der Bombentests zeigt, und nicht 50 bis 200 Jahre lang ist, wie es sich das IPCC vorstellt.

Und was hat das IPeCaC* über die Bombentest-Kurve zu sagen? Nicht viel:

„Weil das CO2 aus fossilen Treibstoffen frei von C14 ist, zeigt das Isotopen-Verhältnis C14/C des atmosphärischen CO2 aus Baumringen einen abnehmenden Trend (Levin et al 2010, Stuiver und Quay 1981) nach der massiven Einbringung von C14 in die Atmosphäre durch Kernwaffentests, die am Anfang jenes Signals der Abnahme stand“.

[*Das stand so im Original. Ich habe die Anspielung aber nicht verstanden. A. d. Übers.]

Und das ist schon alles, was sie dazu zusagen haben.

Hat Prof. Pettersson den Mechanismus beschrieben, der erklärt, warum Prof. Salby recht hat? Falls sich die Arbeit dieser beiden nach der Wahrheit Suchenden als verdienstvoll erweist, wäre das das Ende der Angst vor der globalen Erwärmung.

Kommentar von Prof. Lindzen, nachdem Prof. Salby ihm zum ersten Mal vor drei Jahren von seinen Ergebnissen erzählt hat: Da ein gegebener CO2-Exzess nur ein Drittel der vom IPCC behaupteten Erwärmung verursacht und falls nicht mehr als die Hälfte dieses CO2-Exzesses anthropogenen Ursprungs ist und falls es wesentlich kürzer in der Atmosphäre verbleibt als die Modelle sagen, gibt es kein Ziel mehr für die Klimaextremisten. Jede einzelne Komponente ihrer Theorie wäre zerschlagen.

Weil die Konsequenzen seiner Forschungen so potentiell bedeutend sind, habe ich diesen Vorgang hier sehr ausführlich beschrieben. Es ist nicht Sache eines neugierigen [fumblesome]  Laien wie mich zu entscheiden, wo Prof. Pettersson und Prof. Salby (letzterer unterstützt durch Prof.Lindzen) recht haben. Oder hat Mr. Born recht?

Quid vobis videtur?

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/11/21/on-co2-residence-times-the-chicken-or-the-egg/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Cowtan & Way völlig von der Rolle

Die UN zensierten die Aufzeichnung meiner höflichen, 45 Sekunden langen Intervention, indem sie das furiose Aufschreien und das Luftholen meiner vermeintlichen Mit-Delegierten herausschnitten. Sie waren alles andere als erfreut, dass ihr Kohlenstoff spuckender Zug des Absahnens gerade in den Abgrund gestürzt ist.

Die klimaextremistischen Nachrichtenmedien kochten vor Wut. Wie konnte ich es wagen, die Litanei der Kirche zu unterbrechen? Sie haben nur deswegen meine Äußerung wiedergegeben, weil sie so unkritisch der offiziellen Linie gefolgt waren, dass sie gar nicht wussten, dass es seit 16 Jahren überhaupt keine globale Erwärmung gegeben habe. Sie spöttelten, dass ich Unsinn von mir gegeben habe – und spielten damit ungewollt in unsere Hände, haben sie doch damit die Nachricht verbreitet, die sie so lange geleugnet und verschleiert haben.

Viele Delegationen beschlossen, das IPCC zu hinterfragen. Hatte die Delegation aus Burma recht? Es klang so, als wisse er, wovon er rede. Zwei Monate später war der Eisenbahningenieur Pachauri, klimawissenschaftlicher Vorsitzender des IPCC, gezwungen, in Melbourne zu verkünden, dass es tatsächlich seit 17 Jahren keine globale Erwärmung mehr gegeben habe. Es kam von ihm sogar der Hinweis, dass man vielleicht doch auf die Skeptiker hören sollte.

Auf dem diesjährigen UN-Klima-Witzfest in Warschau hat Marc Morano vom Climate Depot auf der Pressekonferenz von CFACT gesagt, dass die üblichen Verdächtigen erfolgreich versucht haben, den Stillstand dem vermeintlichen Erfolg des Montreal-Protokolls zum Schließen des Ozonlochs in die Schuhe zu schieben; oder der Kohleverbrennung in China (was für eine nette Ironie: Man verbrenne Kohle und rette den Planeten vor – ehm – dem Verbrennen von Kohle). Und jetzt wird pünktlich zur Konferenz versucht, so zu tun, als gäbe es den Stillstand gar nicht.

Wie David Whitehouse kürzlich enthüllt hat, hat eine Studie von Cowtan & Way im Quarterly Journal of the Royal Meteorological Society mit Hilfe von statistischen Taschenspielertricks versucht, den Stillstand zum Verschwinden zu bringen (siehe dazu den Beitrag von Judith Curry hier und in deutscher Übersetzung beim EIKE hier).

Dr. Whitehouses elegante Argumentation benutzte eine Technik, mit der schon Sokrates brillierte. Er stellte sich auf die eigene Grundlage der Autoren, akzeptierte um des Argumentes willen, dass sie verschiedene Methoden angewendet haben, um Datenlücken in der Arktis zu füllen, von wo es nur wenige Temperaturmessungen gibt, und hat dennoch gezeigt, dass ihre Prämissen nicht wirklich ihre Schlussfolgerung stützen.

Allerdings ist der zentrale Fehler bei Cowtan & Way fundamentaler Natur, und auf ihn wurde, soweit ich weiß, noch nicht hingewiesen. Also mache ich das jetzt.

Dr. Whitehouse zufolge trägt der HadCRUT4-Datensatz den fehlenden Daten in seinen monatlichen Abschätzungen der Unsicherheit bzgl. der Meldungsdichte bereits Rechnung. Für gute Messungen und gutes Messen gehören dazu auch Abschätzungen der Messungenauigkeit und der Unsicherheit hinsichtlich eines Bias‘.

Betrachtet man diese drei Quellen der Unsicherheit bei der Messung der globalen mittleren Temperatur, beträgt der Fehlerbalken eindrucksvolle 0,15°C – fast ein Sechstel Grad Celsius – auf beiden Seiten der zentralen Schätzung.

Der fundamentale konzeptionelle Fehler von Cowtan & Way liegt darin, dass sie nicht erkannt haben, dass große Unsicherheiten nicht die Länge des Stillstands reduzieren, sondern diesen tatsächlich zunehmen lässt.

Die von Cowtan & Way geforderten Änderungen im HadCRUT4-Datensatz, die die Verurteilung der Skeptiker durch das Eliminieren des von ihnen behaupteten Stillstands zum Ziel hatte, waren so klein, dass der auf Basis ihrer Amendierungen berechnete Trend immer noch innerhalb der gemeinsamen Unsicherheiten lag.

Kurz gesagt: Selbst wenn ihre erfinderischen Daten-Rekonstruktionen gerechtfertigt wären (was sie nicht sind, wie Dr. Whitehouse gezeigt hat), kamen sie nicht auf einen Unterschied, der groß genug ist, um uns von der 95-prozentigen Sicherheit abzubringen, dass es während des Stillstands keine globale Erwärmung gegeben hat.

Falls man die Fehlergrenzen nicht berücksichtigt und die Analyse auf die zentralen Schätzungen der Temperaturanomalien begrenzt, zeigt der HadCRUT4-Datensatz keinerlei globale Erwärmung in fast 13 Jahren (oben).

Wenn man allerdings den Unsicherheitsbereich von 2 σ einzeichnet, fällt die lineare Regression der kleinsten Quadrate total in den Bereich von 17 Jahren und 9 Monaten (unten).

Die wirkliche Länge des Stillstands auf Basis des HadCRUT4-Datensatzes nähert sich jetzt 18 Jahren. Daher hätte die Frage, die Cowtan & Way hätten stellen müssen, aber nicht gestellt haben, ob das Patchwork ihrer Einsetzungen und Extrapolationen und Krigings, die sie in dem Versuch verwendet haben, den Stillstand zu leugnen, überhaupt geeignet war, die großen Unsicherheiten in dem Datensatz zu verringern, anstatt sie zu vergrößern.

Die Veröffentlichung von Studien wie die von Cowtan & Way, die den Begutachtungsprozess nicht hätten passieren dürfen, zeigt die wachsende Verzweiflung von Institutionen wie der Royal Meteorological Society, die wie alle Institutionen, die von der globalen Erwärmung profitiert haben, nicht will, dass die Flut der Dollars von den Steuerzahlern versiegt.

Diejenigen, die die Angstmache vorangetrieben haben, haben sich inzwischen so weit von der Suche nach der Wahrheit entfernt, die Gegenstand und Ziel aller Wissenschaft ist, dass sie nicht mehr fähig sind, geradeaus zu denken. Sie haben den Anschluss verloren.

Hätten sie das bemerkt, hätten sie nicht erfinderische statistische Tricks anwenden müssen, um den Stillstand zum Verschwinden zu bringen. Sie hätten einfach bloß auf den nächsten El Niño warten müssen.

Diese plötzlichen Erwärmungen des äquatorialen Ostpazifiks, die die hoch gelobten Modelle immer noch nicht erfassen können, ereignen sich im Mittel alle drei bis vier Jahre. Nicht lange, und es wird zu einem neuen El Niño kommen, der Wind und die thermohaline Zirkulation werden die Wärme auf der ganzen Welt verteilen, und der Stillstand wird vorbei sein – zumindest vorübergehend.

Es ist verständlich, dass die Skeptiker die Aufmerksamkeit auf den Stillstand lenken sollten, weil dessen Existenz eine einfache, mächtige und augenblicklich nachvollziehbare Widerlegung des Unsinns ist, über den man in Warschau in dieser Woche verhandelt.

Zum Beispiel: das geradlinigste und unangreifbarste Argument gegen alle in den UN, das direkt der eigenen Wissenschaft des IPCC widerspricht, ist der Versuch, für den Taifun Haiyan die globale Erwärmung verantwortlich zu machen, obwohl es eine solche seit fast 18 Jahren gar nicht mehr gibt.

Logischerweise kann man ein Ereignis nicht einem anderen Ereignis zuordnen, das gar nicht stattgefunden hat.

Allerdings setzt die Welt weiterhin CO2 frei, und wenn man alles in allem betrachtet, könnte dadurch eines Tages eine gewisse Erwärmung erwartet werden.

Es ist daher wichtig, sich nicht so sehr auf den Stillstand selbst zu konzentrieren, so nützlich er auch ist, sondern viel mehr auf die zunehmende Diskrepanz zwischen der von den Modellen vorhergesagten globalen Erwärmung und der tatsächlich bestehenden Rate.

Das IPCC zeigt in seinem 5. Zustandsbericht Vorhersagen der globalen Erwärmung bis zum Januar 2005. Man scheint dort nicht bemerkt zu haben, dass Januar 2005 achteinhalb Jahre vor Veröffentlichung des AR 5 aufgetreten war.

Die IPCC-Vorhersagen dessen, was bisher geschehen ist, waren falsch. Und nicht nur etwas, sondern sehr falsch. Es gibt keine Preise für das Erraten der Richtung, in der sich die Diskrepanz zwischen den modellierten „Vorhersagen“ und der beobachteten Realität bewegt. Ja, richtig geraten! Sie haben übertrieben.

Links sind die Modellvorhersagen bis zum Jahr 2050 gezeigt. Rechts zeigt sich die Diskrepanz eines halben Grad Celsius zwischen „Vorhersage“ und Realität.

Zusätzlich zu dieser Diskrepanz divergieren die Trends der gemessenen Temperatur im Vergleich mit den Modellvorhersagen seit Januar 2005 unerbittlich weiter:

Hier werden 34 Modellprojektionen globaler Erwärmung seit Januar 2005 im AR 5 des IPCC gezeigt, und zwar repräsentiert durch das orangefarbene Gebiet. Die zentrale IPCC-Projektion, die dicke rote Linie, zeigt, dass sich die Welt während dieser Zeit um 0,2°C erwärmt haben sollte (das entspricht einer Rate von 2,33°C pro Jahrhundert). Der Trend des CO2-Anstiegs sowie anderer Treibhausgase sollte eine Erwärmung um 0,1°C gebracht haben, die verbleibenden 0,1°C stammen aus früheren CO2-Zunahmen.

Und doch zeigt das Mittel der RSS und UAH-Satelliten – dunkelblau über der hellblauen Trendlinie – eine globale Abkühlung um 0,01°C (Rate -0,15°C pro Jahrhundert). Folglich haben die Modelle die Erwärmung schon jetzt um 0,22°C überschätzt (Rate 2,48°C pro Jahrhundert).

Diese andauernde Glaubwürdigkeitslücke zwischen Vorhersage und Beobachtung ist der wirkliche Kanarienvogel in der Kohlemine. Nicht nur der Stillstand spielt eine Rolle: es ist diese Lücke, um die es geht, und diese Lücke wird weiterhin eine Rolle spielen; sie wird sich erweitern, lange nachdem der Stillstand vorbei ist. Die Leugner des Stillstands werden möglicherweise ihren großen Tag bekommen, aber die Leugner der Lücke werden mit dem Verlauf dieses Jahrhunderts immer dümmer aussehen.

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/11/20/cowtan-way-off-course/#more-97772

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Zur Entwicklung einer Theorie des Klimas

*Dieser Abschnitt steckt voller unübersetzbarer Wortspiele, so dass ich ihn hier im Original einblende: „I have just had the honor of listening to Professor Murry Salby giving a lecture on climate. He had addressed the Numptorium in Holyrood earlier in the day, to the bafflement of the fourteenth-raters who populate Edinburgh’s daft wee parliament. In the evening, among friends, he gave one of the most outstanding talks I have heard.”

Professor Salby hat auch zum Parlament der Eunuchen in Westminster gesprochen. [Parliament of Eunuchs]. Unglücklicherweise hat er nicht die Gelegenheit bekommen, auch zu unseren wirklichen Herrschern zu sprechen, nämlich den nicht gewählten Kommissaren [im Original steht Kommissars] der europäischen Beamten-Tyrannei [European tyranny-by-clerk].

Hier das Video des ähnlichen Vortrages von Prof. Salby (Leider nur in Englisch) im April des Jahres in Hamburg. Organisiert von Prof. Harde und Prof. Vahrenholt mit Unterstützung von EIKE

Diese Gesichtslosen, deren mit Leberflecken übersäten und zittrigen Hände den europäischen Staatenkoloss unbeirrt in den Abgrund führen, waren unter den ersten und naivsten enthusiastischen Gläubigen des Neuen Aberglaubens, der da globale Erwärmung heißt. Sie hätten von einem wissenschaftlichen Vortrag des Professors profitieren können.

Sein Vortrag, eine vereinfachte Version seiner zuvor gehaltenen Rede in Hamburg, war ein erstklassiges Beispiel logischer Herleitung. Diese Rede in Hamburg war der wirkliche Grund, warum schamlose Profiteure des Untergangs an der Macquarie-„University“ boshafterweise seine nicht ersetzbare Rückfahrkarte ungültig gemacht haben, so dass er nicht an dem Scheingerichtshof [kangaroo court. Dank an Leser D. Peukert für den Übersetzungstip! A. d. Übers.] teilnehmen konnte, das ihn ausgeladen hatte.

Er hat jedes Wort elegant geschrieben. Er sprach in gemessenem Ton, so dass jeder ihm folgen konnte. Er breitete seine zentralen Punkte Schritt für Schritt aus und verifizierte jeden Schritt, indem er zeigte, wie seine theoretischen Ergebnisse zu den Beweisen der realen Welt passten.

In einer normalen Welt mit Mainstream-Medien, die sich verpflichtet fühlen, auf alle Dinge aus jeder Richtung zu schauen, würde Murry Salbys explosive Schlussfolgerung, dass die Temperatur die CO2-Konzentration antreibt und nicht umgekehrt, Schlagzeilen gemacht haben. Aber in dieser Welt wurde kaum irgendwo ein Wort darüber verloren.

Nun könnten Sie gut fragen, was ich gefragt hätte: Wenn die RSS-Satellitendaten seit 17 vollen Jahren einen Trend Null bei der globalen Erwärmung zeigen und der CO2-Gehalt in diesem Zeitraum nahezu konstant gestiegen ist [siehe Graphik oben rechts], ist es dann nicht gerechtfertigter zu sagen, dass Temperaturänderungen zu einer Änderung des CO2-Gehaltes führen anstatt zu sagen, dass CO2 zu Temperaturänderungen führt?

Der Professor fing die Frage ab, gleich als sie gestellt wurde [he headed that one off at the pass]. Während seines Vortrags sagte er, dass es nicht einfach die globale Temperatur, sondern das Zeit-Integral der globalen Temperatur ist, das Änderungen des CO2-Gehaltes bestimmt, und das mit einem Korrelations-Koeffizienten von 0,9.

Zum ersten Mal habe ich von der Arbeit von Murry Salby von Dick Lindzen vor drei Jahren gehört. Ich stimmte Dicks Schlussfolgerung sofort zu, wonach die Angst vor der globalen Erwärmung erledigt wäre, wenn wir weder für Temperaturänderungen noch für Änderungen des CO2-Gehaltes verantwortlich sind.

Dann begann ich mich zu fragen, ob die Welt jetzt nicht die ganzen Absurditäten des Klima-Extremismus’ über Bord werfen und eine vernünftigere Klimatheorie entwickeln könne.

Dem folgend sagte ich Prof. Salby, dass ich ihm zwei Fragen stellen wollte. Er sagte, dass ich nur eine Frage stellen darf. Also stellte ich nur eine Frage in zwei Teilen.

Als Erstes fragte ich ihn, ob die rapide, exponentielle Abnahme von C14 während der den Atombombentests in der Atmosphäre folgenden sechs Jahrzehnte irgendeinen Einfluss auf seine Forschungen gehabt hat. Er sagte, dass der Verlauf des Rückgangs von C14 zeigte, dass die mittlere Verweildauer von CO2 in der Atmosphäre deutlich unter den vielen hundert Jahren liegt, die in bestimmten Kreisen angegeben werden. Das stützt Dick Lindzens Schätzung einer Verweildauer von 40 Jahren und nicht die vom IPCC geschätzten 50 bis 200 Jahre.

Zweitens fragte ich, ob Professor Salby untersucht hätte, was die globalen Temperaturänderungen getrieben hätte. Er sagte, dass er sich noch nicht bis dahin vorgearbeitet habe.

Ich erzählte, dass im vorigen Jahr unabhängig voneinander vier Gruppen Kontakt mit mir aufgenommen haben, um mir zu erzählen, dass sie in der Lage waren, eine globale Temperaturänderung mit einem hohen Korrelations-Koeffizienten zu reproduzieren, indem sie das als eine Funktion – und damit abhängig von – des Zeitintegrals der Gesamt-Solarstrahlung betrachten.

Wenn diese vier Gruppen recht haben und Prof. Salby auch, kann man damit anfangen, eine achtbare Theorie des Klimas zu umreißen.

Das Zeitintegral der Gesamt-Solarstrahlung bestimmt die Änderungen der globalen mittleren Temperatur. Die Svensmark-Theorie der Verstärkung kosmischer Strahlen, die inzwischen in der Literatur weit verbreitet Unterstützung findet, kann helfen, den Mechanismus zu erklären.

Im Gegenzug bestimmt das Zeitintegral der absoluten globalen Mitteltemperatur die CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Hier kommt in großem Umfang Henrys Gesetz [Henry’s law. Gibt es dafür eine deutsche Bezeichnung? A. d. Übers.] ins Spiel, wonach ein wärmerer Ozean weniger CO2 halten kann als ein kälterer Ozean. Ich habe noch nie einen Versuch gesehen, eine quantitative Analyse einer solchen Beziehung in diese Debatte einzubringen. Ich wäre dankbar, wenn Leser bei Anthony Watts mir diesbezüglich helfen könnten.

Die zunehmende CO2-Konzentration, wenn sich die Welt erwärmt, könnte gut als Rückkopplung agieren, was die Erwärmung verstärkt, und vielleicht leisten unsere eigenen CO2-Emissionen einen kleinen Beitrag. Aber wir sind nicht der Hauptgrund für wärmeres Wetter und schon gar nicht der einzige Grund.

Für das Klima ist die ganze Welt eine Bühne. Aber wenn die Theorie des Klimas, wie sie in den Vorträgen von Prof. Salby durchscheint, richtig ist, sind wir lediglich kleine Mitspieler, die ihren Auftritt auf der Weltbühne haben und von denen man danach nie wieder etwas hört.

Der schrille Hype der Mainstream-Medien um den Taifun Haiyan zeigt, dass sie begonnen haben zu erkennen, dass ihr Versuch einer Politisierung der Wissenschaft selbst scheitert. Dieser Hype betreibt schamlos Raubbau an den Todesopfern und belegt die immer verzweifelter werdende Suche nach Beweisen – irgendeines Beweises – als Rechtfertigung für ihr Jahrzehnte langes kriecherische, sinnverwirrende Einverständnis mit dem größten Betrug der Geschichte.

Ob sie es nun mögen oder nicht, Taifune sind Gottes Werk, nicht Menschenwerk.

Ich frage Prof. Salby, ob es genug Informationen in den Temperaturaufzeichnungen gäbe, die es ihm gestatten würden, die zukünftige Entwicklung des atmosphärischen CO2-Gehaltes abzuschätzen. Er sagte, das könne er nicht tun.

Allerdings machte eine der Gruppen, die an der Abhängigkeit globaler Temperaturänderungen vom Zeitintegral der Gesamt-Solarstrahlung eine erschreckende Vorhersage: Dass nämlich ein Abfall um ein halbes Grad Celsius während der nächsten fünf Jahre zu erwarten ist.

Als ich in einem früheren Beitrag einen flüchtigen Blick auf diese Forschung geworfen hatte, bot mir der Propagandist John Abraham spöttisch eine Wette um 1000 Dollar an, dass der Rückgang der globalen Temperatur nicht eintreten werde.

Ich habe auf dieses charakteristisch nüchterne Angebot nicht geantwortet. Eine Theorie des Klimas ist eine Hypothese, die durch Beobachtung, Experimente und Messungen verifiziert werden muss. Sie ist noch nicht ein Theorem, das definitiv bewiesen ist. Den Klimakommunisten diesen Unterschied zu erklären wird sich wahrscheinlich als unmöglich herausstellen. Für sie muss die Linie stimmen, wie auch immer sie geartet ist und selbst dann, wenn sie sich als falsch erwiesen hat.

Die Gruppe, die es zu sagen wagt, dass sie unmittelbar einen Rückgang der globalen Mitteltemperatur erwarten, tun dies mit großem Mut und im Geist Albert Einsteins am Beginn eines Tests, mit dem die Hypothese verifiziert werden könnte.

Egal ob diese Gruppe recht hat oder nicht, ihre Vorgehensweise ist genauso konsistent mit der wissenschaftlichen Methode, wie das kindische Angebot einer Wette inkonsistent damit ist. In der Wissenschaft gibt es keine Wetten. Wie schon al-Haytham sagte, untersuchen, untersuchen und nochmal untersuchen.

Auf dem üblichen Weg wird Prof. Salby seine Forschungen in der begutachteten Literatur veröffentlichen, dass das Zeitintegral der Temperatur der Treiber für Änderungen des CO2-Gehaltes ist. Das werden, so hoffe ich, auch die Gruppen tun, die daran arbeiten zu belegen, dass das Zeitintegral der Gesamt-Solarstrahlung als Treiber von Temperaturänderungen fungiert.

In der Zwischenzeit hoffe ich, dass diejenigen, die einen scharfen, unmittelbar bevorstehenden Rückgang der globalen Temperatur vorhersagen, falsch liegen. Kälte tötet viel mehr als Wärme. Aber die Klimakommunisten des Mainstreams werden Ihnen das niemals sagen.

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/11/10/towards-a-theory-of-climate/

Übersetzt von Chris Frey EIKE