Der Stillstand geht weiter: Immer noch keine globale Erwärmung, nunmehr seit 17 Jahren und 9 Monaten

Bild rechts: Monatliche globale mittlere Temperaturanomalien der unteren Troposphäre nach RSS (dunkelblau) und Trend (dicke hellblaue Linie). Von September 1996 bis Mai 2014 zeigt sich seit 17 Jahren und 9 Monaten kein Trend.
Die Stillstands-Periode von 17 Jahren und 9 Monaten ist der weiteste Schritt zurück, den man bei den RSS-Temperaturdaten gehen kann und immer noch einen Null-Trend findet. Aber die Länge des Stillstands der globalen Erwärmung, so signifikant sie inzwischen auch ist, ist von geringerer Bedeutung als die immer weiter zunehmende Diskrepanz zwischen den von den Modellen vorhergesagten Temperaturtrends und der beobachteten weniger begeisternden Temperaturänderung in der realen Welt.
Im Ersten Zustandsbericht wurde noch vorhergesagt, dass die globale Temperatur um 1,0 (0,7; 1,5)°C bis zum Jahr 2025 steigen würde, das wäre äquivalent zu einer Rate von 2,8 (1,9; 4,2)°C pro Jahrhundert. In der Executive Summary wurde gefragt: „Wie viel Vertrauen haben wir in unsere Vorhersagen?” Das IPCC wies auf einige Unsicherheiten hin (Wolken, Ozeane usw.), kam aber zu der Schlussfolgerung:
„Nichtsdestotrotz … haben wir substantielles Vertrauen, dass unsere Modelle zumindest die Features der Klimaänderung im groben Rahmen vorhersagen können … Es gibt Ähnlichkeiten zwischen den Ergebnissen gekoppelter Modelle, die einfache  Repräsentationen des Ozeans verwenden und jenen, die kompliziertere Beschreibungen verwenden, und unser Verständnis derartiger Unterschiede gibt uns einiges Vertrauen in die Ergebnisse“.
Jenes „substantielle Vertrauen” war substantielles Über-Vertrauen. Ein Vierteljahrhundert nach 1990 beträgt das Ergebnis bis heute 0,34°C – ausgedrückt als lineare Regression kleinster Quadrate des Mittels nach GISS, HadCRUT4 und NCDC der monatlichen globalen Temperaturanomalien. 0,34°C, das ist äquivalent zu einer Rate von 1,4°C pro Jahrhundert oder genau die Hälfte der zentralen Schätzung des IPCC (1990) und deutlich unter selbst der geringsten Schätzung (Abbildung 2).

Abbildung 2: Mittelfristige globale Temperatur-Projektionen des IPCC (1990) von Januar 1990 bis April 2014 (orangene Fläche und rote Trendlinie) im Vergleich zu beobachteten Anomalien (dunkelblau) und Trend (hellblau) als Mittel der monatlichen Temperaturanomalien nach RSS und UAH.

Abbildung 3: Vorhergesagte Temperaturänderung seit 2005 mit einer Rate äquivalent zu 1,7 (1,0; 2,3)°C pro Jahrhundert (orangene Fläche mit dicker roter Trendlinie des Best Estimate), verglichen mit den beobachteten Anomalien (dunkelblau) und Trend (hellblau).
Bemerkenswerterweise liegen auch die jüngsten und erheblich reduzierten kurzfristigen Projektionen der globalen Erwärmung immer noch exzessiv zu hoch (Abbildung 3).
Im Jahre 1990 lag die zentrale Schätzung der kurzfristigen Erwärmung um zwei Drittel höher als heute. Dann war es ein Äquivalent zu 2,8°C pro Jahrhundert. Inzwischen sind es lediglich 1,7°C – und, wie Abbildung 3 zeigt, ist selbst das noch eine substantielle Übertreibung.
Hinsichtlich der RSS-Satellitendaten gab es seit über 26 Jahren keine statistisch signifikante globale Erwärmung. Keines der Modelle hat das vorhergesagt – im Endeffekt ist es ein Vierteljahrhundert ohne jede globale Erwärmung.
Neue Versuche, die ernste und immer noch wachsende Diskrepanz zwischen Vorhersage und Realität hinweg zu erklären, gibt es inzwischen fast jeden Tag. Viel zu wenig Wissenschaftler hinter der Klima-Angst waren bisher gewillt, die offensichtlichste Erklärung anzubieten – dass nämlich die Modelle so programmiert worden sind, dass eine viel stärkere Erwärmung vorhersagen als wahrscheinlich eintritt.
Es kann gut sein, dass der lange Stillstand diesen Winter zu Ende geht. Ein El Niño-Ereignis hat eingesetzt. Die üblichen Verdächtigen haben gesagt, dass es Rekorde brechen wird, aber bislang gibt es viel zu wenig Informationen, um sagen zu können, zu wie viel vorübergehender Erwärmung es dadurch kommen wird. Die Temperaturspitzen der El Niño-Ereignisse von 1998, 2007 und 2010 kommen in den Abbildungen 1 bis 3 klar zum Ausdruck.
Zu einem El Niño kommt es alle drei oder vier Jahre, obwohl noch niemand genau sagen kann, was sie auslöst. Sie verursachen eine temporäre Temperaturspitze, oftmals gefolgt von einem starken Rückgang während der La Niña-Phase, wie man in den Jahren 1999, 2008 und 2011-2012 erkennen kann, als es einen „Doppel-Dip“ La Niña gab.
Das Verhältnis zwischen El Niños und La Niñas tendiert dazu, in die 30-jährige negative oder Abkühlungs-Phase der Pazifischen Dekadischen Oszillation zu fallen, deren jüngste Ende 2001 eingesetzt hat. Obwohl also der Stillstand zum Jahreswechsel einige Monate lang unterbrochen werden könnte, dürfte er Ende 2015 höchstwahrscheinlich wieder einsetzen.
Wie auch immer, es wird immer klarer, dass die globale Erwärmung nicht einmal annähernd mit der von den Klimamodellen vorhergesagten Rate stattgefunden hat, und es ist überhaupt nicht wahrscheinlich, dass sie selbst mit der jetzt vorhergesagten erheblich reduzierten Rate stattfinden wird. Es könnte in diesem Jahrhundert eine globale Erwärmung bis 1°C geben, aber nicht die vom IPVV vorhergesagten 3 bis 4°C.
Zentrale Fakten hinsichtlich der globalen Temperatur
Ø Der RSS-Satellitendatensatz zeigt keinerlei globale Erwärmung seit 213 Monaten, also von September 1996 bis Mai 2014. Das ist über die Hälfte der gesamten, 425 Monate langen Periode mit Satellitenaufzeichnungen.
Ø Die höchste auf ein Jahrhundert umgerechnete Erwärmungsrate war in Mittelengland von 1663 bis 1762 mit einer Rate von 0,9°C aufgetreten – vor der industriellen Revolution. Es kann also nicht unsere Schuld gewesen sein.
Ø Der globale Erwärmungstrend seit 1900 ist äquivalent zu 0,8°C pro Jahrhundert. Dies liegt deutlich innerhalb der natürlichen Variabilität und wird nicht viel mit uns zu tun haben.
Ø Der höchste Erwärmungstrend über zehn Jahre oder mehr ereignete sich in den 40 Jahren von 1694 bis 1733 in Mittelengland – mit einer Rate äquivalent zu 4,3°C pro Jahrhundert.
Ø Seit 1950, als ein menschlicher Einfluss auf die globale Temperatur zum ersten Mal theoretisch möglich war, lag der globale Erwärmungstrend äquivalent zu 1,2°C pro Jahrhundert.
Ø Die höchste Erwärmungsrate über zehn Jahre oder mehr seit 1950 ereignete sich während der 33 Jahre von 1974 bis 2006. Die Rate war äquivalent zu 2,0°C pro Jahrhundert.
Ø Im Jahre 1990 lautete die mittelfristige Schätzung des Erwärmungstrends äquivalent zu 2,8°C pro Jahrhundert, also um zwei Drittel über der heutigen IPCC-Vorhersage.
Ø Der globale Erwärmungstrend seit 1990, als das IPCC seinen ersten Bericht geschrieben hatte, ist äquivalent zu einer Rate von 1,4°C pro Jahrhundert – die Hälfte von dem, was das IPCC zu der Zeit vorhergesagt hatte.
Ø Im Jahre 2013 lautete die neue mittelfristige Vorhersage des IPCC auf eine Rate äquivalent zu 1,7°C pro Jahrhundert. Aber auch das ist noch übertrieben.
Ø Obwohl des IPCC seine kurzfristige Erwärmungs-Vorhersage zurückgefahren hat, ist dessen Vorhersage einer Erwärmung von 4,7°C bis zum Jahr 2100 weiterhin Business as Usual.
Ø Diese vom IPCC vorhergesagte Erwärmung von 4,7°C bis zum Jahr 2100 liegt mehr als doppelt so hoch wie der höchste beobachtete Erwärmungstrend in der realen Atmosphäre über zehn Jahre, der seit 1950 gemessen worden ist.
Ø Die IPCC-Vorhersage von 4,7°C bis zum Jahr 2100 liegt fast vier mal so hoch wie der beobachtete Erwärmungstrend in der realen Welt, seit wir theoretisch in der Lage gewesen sein könnten, die Temperatur zu beeinflussen (1950).
Ø Seit dem 1. Januar 2001, dem Beginn des neuen Jahrtausends, ist der Erwärmungstrend im Mittel von 5 Datensätzen Null. Keine Erwärmung seit 13 Jahren und vier Monaten.
Ø Jüngste Extremwetterereignisse können nicht mit der globalen Erwärmung in Verbindung gebracht werden, einfach weil es keine Erwärmung gegeben hat. So einfach ist das.
Technische Anmerkung
Die jüngste Graphik zum Thema zeigt der RSS-Datensatz während der 213 Monate seit September 1996 bis Mai 2014 – über die Hälfte der 425 Monate langen Überwachung per Satellit.
Terrestrische Temperaturen werden mit Thermometern gemessen. Thermometer, die korrekt aufgestellt sind in ländlichen Gebieten und weit weg von menschlichen Wärmequellen zeigen Erwärmungsraten deutlich unter denen, die veröffentlicht werden. Die Satellitendaten basieren auf Messungen durch die genauesten derzeit verfügbaren Thermometer – Platin-Widerstands-Thermometer, die nicht nur die Temperaturen in verschiedenen Höhen über der Erdoberfläche mittels Mikrowellen-Sounding messen, sondern sich auch ständig selbsttätig kalibrieren durch die Messung der bekannten Temperatur der kosmischen Hintergrundstrahlung via auf das Weltall ausgerichtete Spiegel. Sie macht 1% des Gefrierpunktes von Wasser aus bzw. liegt nur 2,73° über dem absoluten Nullpunkt. Es war die Messung dieser minimalen Variationen der kosmischen Hintergrundstrahlung, durch die die NASA das Alter des Universums bestimmt hat: 13,82 Milliarden Jahre.
Die Graphik ist akkurat. Die Daten stammen monatlich direkt von der RSS-Website. Ein Computer-Algorithmus liest sie aus dem File heraus, mittelt sie und plottet sie automatisch mittels einer ausgereiften Routine. …
Der jüngste monatliche Datenpunkt wird durch Augenschein inspiziert um sicherzustellen, dass er korrekt positioniert ist. Die hellblaue Trendlinie durch die dunkelblaue Kurve der einzelnen Datenpunkte zeigt, dass die aktuellen Daten bestimmt werden durch die Methode der linearen Regression kleinster Quadrate, die den Schnittpunkt mit der y-Achse berechnet sowie die Steigung der Linie mittels zwei etablierten und funktional identischen Gleichungen, die miteinander verglichen werden um sicherzustellen, dass es zwischen ihnen keine Diskrepanz gibt. Das IPCC und die meisten anderen Agenturen berechnen mittels linearer Regression globale Temperaturtrends. Prof. Phil Jones von der University of East Anglia verlangt dies in einer der Klimagate-E-Mails. Die Methode ist geeignet, weil die globalen Temperaturaufzeichnungen nur wenig Auto-Regression zeigen.
Dr. Stephen Farish, Professor für epidemiologische Statistik an der University of Melbourne hat freundlicherweise die Zuverlässigkeit des Algorithmus‘ verifiziert, der den Trend in der Graphik und den Korrelations-Koeffizienten bestimmt. Er ist sehr klein, weil trotz der hoch variablen Daten der Trend flach ist.
Link: http://wattsupwiththat.com/2014/06/04/the-pause-continues-still-no-global-warming-for-17-years-9-months/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Acht Klima-Behauptungen von Pseudowissenschaftlern und deren Widerlegung

SIE fangen an mit der Aussage: „Die meisten Menschen, die leugnen, dass menschliche Aktivitäten den Planeten erwärmen, verwerfen umfangreiche wissenschaftliche Beweise als einen großen Schwindel“. Das ist reines Geheul – ein weiteres Beispiel für ein Ablenkungsmanöver.
SIE sagen weiter, dass das Thema Klima „in der wissenschaftlichen Gemeinschaft settled ist“. Das ist der Mehrzahl-Trugschluss. Mehr dazu gleich.
SIE sagen, dass SIE* „acht der am häufigsten vorgebrachten pseudowissenschaftlichen Argumente“ herausgesucht und dazu seriöse Klimawissenschaftler (ja! Genau!) befragt haben. Damit wollen sie „verständlich machen, was an diesen Behauptungen so irreführend ist“. Das ist das Argument der Autorität. Bislang also keinerlei Wissenschaft von den „wirklichen Wissenschaftlern“. Nur eine Unlogik nach der anderen, ein Trugschluss nach dem anderen.
[*Immer wenn Monckton diese Leute mit „sie” meint, hat er dieses „They“ im gesamten folgenden Text groß geschrieben, wie es bei Pronomen für Gott im Englischen üblich ist. In der Übersetzung lässt sich dieses Spiel mit Buchstaben und Worten nicht darstellen, weshalb ich auf die Schreibweise "SIE" wechsle. Ganz herzlichen Dank an Kommentator TH. Hahn für diesen Tip! A. d. Übers.]
Das erste der acht „pseudowissenschaftlichen Argumente”, die SIE uns vorhalten, lautet, dass sich die Erde in jüngster Zeit nicht erwärmt hat. Besonders verärgert sind SIE über meine Reproduktion der wirklichen Temperaturdaten, die Bestimmung des Trends in diesen Daten und dass ich es wage, diese unbequeme Wahrheit jeden Monat zu veröffentlichen.
Diese Leugner des Stillstands sind in keiner Weise glücklich darüber, dass die globalen Temperaturaufzeichnungen seit nunmehr deutlich über 13 Jahren keine globale Erwärmung zeigen (Mittel aller fünf globalen Temperatur-Datensätze).
Ob SIE es nun mögen oder nicht, es besteht eine große, wachsende und – für SIE – empörende Diskrepanz zwischen den von der „Settled Science“ gemachten Vorhersagen und der unbequemen Wahrheit, dass es in keinem Zeitraum von zehn Jahren oder länger seit dem Erscheinen des ersten IPCC-Berichtes im Jahre 1990 jemals zu einer globalen Erwärmung gekommen ist, die auch nur annähernd der vorhergesagten Rate entsprach.
Seit Januar 2005, dem Ausgangspunkt der ‚Nachhersage’ im jüngsten Zustandsbericht gab es überhaupt keine globale Erwärmung. Und doch, ein Vergleich mit dem, was vom IPCC vor etwas mehr als neun Jahren gekommen war zeigt, dass das Wetter derzeit um ein Sechstel Grad Celsius wärmer sein müsste als es ist (Abbildung 1).

Abbildung 1: Das IPCC (2013) hat vorhergesagt (orange Fläche), dass es seit Januar 2005 eine Erwärmung um etwa ein Sechstel Grad Celsius gegeben haben sollte (dicke rote Trendlinie). Allerdings hat die gemessene Temperatur (Mittel der monatlichen globalen Temperaturanomalien von RSS und UAH; dicke blaue Trendlinie), falls sie sich überhaupt geändert hat, eher etwas abgenommen seit jenem Zeitpunkt.
Allerdings mögen SIE es nicht, Temperaturänderungen über derartig kurze Zeiträume zu betrachten. Also wollen wir sie verpflichten, noch einmal den 1. IPCC-Bericht aus dem Jahr 1990 heranzuziehen. Falls die darin enthaltenen Vorhersagen korrekt gewesen wären, hätte es seitdem eine globale Erwärmung um zwei Drittel geben müssen, aber in der realen Welt, wo wir anderen leben, hatte die Erwärmung nur ein Drittel betragen (Abbildung 2).

Abbildung 2: Vorhersagen aus dem 1. IPCC-Zustandsbericht im Vergleich mit dem tatsächlichen Verlauf seit 1990 (RSS & UAH). Die Welt hat sich nur genau halb so stark erwärmt wie vorhergesagt, und der Trend liegt vollständig außerhalb des Vorhersage-Intervalls (orange Fläche).
Darum war das IPCC genötigt, seine zentrale kurzfristige Prognose bzgl. der globalen Erwärmung von einer Rate äquivalent zu 2,78°C pro Jahrhundert auf eine solche äquivalent zu 1,67°C zu reduzieren.
SIE sagen, dass ich den ozeanischen Wärmegehalt hätte zeigen sollen und nicht die atmosphärische Temperatur. Da gibt es jedoch zwei Probleme. Die IPCC-Schlagzeilen bzgl. der Temperaturvorhersagen betreffen ausschließlich Vorhersagen der globalen atmosphärischen Temperatur. Und – obwohl die Satelliten die Temperatur mit hinreichender Zuverlässigkeit bestimmen können, gibt es viel zu wenige Ozean-Messungen, um eine ordentliche Bestimmung der Änderung des ozeanischen Wärmegehaltes vornehmen zu können – die in jedem Falle nur um ein Sechstel der vorhergesagten Rate zunimmt.
SIE sagen außerdem, dass ich den Startzeitpunkt 1998 für meine Graphiken willkürlich gewählt habe. Nein: Ich möchte folgende Frage stellen: „welches ist der früheste Monat, an dem die globalen Temperaturen keine Zunahme mehr zeigen?“ Die Antwort nach gegenwärtigem Stand lautet August 1996, also vor 17 Jahren und 9 Monaten, was die Temperaturspitze des großen El Niño um zweieinhalb Jahre vorverlegt.
Der zweite vermeintliche Fehler der Skeptiker in den Augen der „wirklichen Wissenschaftler” – ebenfalls mir zugeordnet – ist, dass die Differenz zwischen modellierter und gemessener Temperaturänderung Wetter und nicht Klima ist, erstreckt sich doch Letzteres über viele Jahrzehnte.
Aber Abbildung 2 reicht bis zum Jahr 1990 zurück. Sie überdeckt fast ein Vierteljahrhundert. Das ist so ziemlich lang genug, um einige harte Schlussfolgerungen zuzulassen darüber, wie unsettled die „Settled Wissenschaft“ in Wirklichkeit ist. Die Graphik beginnt im Jahr 1990, weil dies der Zeitpunkt des ersten IPCC-Berichtes ist.
Die dritte Pingeligkeit der „wirklichen Wissenschaftler” ist, dass alles in Ordnung ist – obwohl das Projekt Stationsmessungen von Anthony Watts in den USA umfänglich belegt, was terrestrische Temperaturmessungen für ein Witz sind. Konsterniert fügen SIE hinzu, dass „Wissenschaftler keine Idioten“ sind. Den Beweisen nach gibt es aber viel mehr Idioten als Wissenschaftler.
SIE sagen, dass die Ergebnisse von Anthony Watts „das Thema seien, dass die Skeptiker so betonen, aber wenn man in die begutachtete Literatur schaut, dann gab es auf diesem Kram schon vor Jahren Antworten“. Das war tatsächlich so – und zwar durch Michaels & McKitrick (2007), die eine hoch signifikante Korrelation fanden zwischen regionalen Raten industriellen Wachstums und globaler Erwärmung, was zu der Schlussfolgerung führte, dass die Erwärmung über dem Festland um das Doppelte übertrieben ist.
Die vierte Beschwörung der „wirklichen Wissenschaftler” lautet „Ja, es gibt einen wissenschaftlichen Konsens“. Wie es inzwischen Tradition hat, definieren SIE diesen mit künstlich berechnender Ungenauigkeit als „den wissenschaftlichen Konsens, dass menschliche Aktivitäten den Planeten erwärmen“. Wir wollen einmal so präzise sein wie SIE vage bleiben. Die Existenz des Treibhauseffektes ist definitiv etabliert sowohl theoretisch als auch experimentell (Na, na! wo ist denn dieser? Anm. der Redaktion) , und man braucht keinen „Konsens“, um dies aufzublasen. Die CO2-Konzentration steigt, hauptsächlich wegen unserer Aktivitäten (es sei denn, Prof. Salby hat recht). Daher ist gesichert, dass unsere Aktivitäten eine Erwärmung verursachen können.
Aber die wirkliche wissenschaftliche Debatte dreht sich nicht um die seit Langem etablierte qualitative Frage, ob es einen Treibhauseffekt gibt. Es geht um die quantitative Frage, wie viel Erwärmung wir verursachen könnten. Das IPCC, dessen Aufgabe es ist, ausgewogen die wissenschaftliche Literatur zu reflektieren, setzt lügnerisch und ohne jede statistische Untermauerung fiktives „Vertrauen zu 95%“ fest, dass wir für die Erwärmung um 0,75°C seit 1950 verantwortlich sind. Allerdings haben Legates et al. (2013) gezeigt, dass nur etwa 0,5% von 11.944 wissenschaftlichen Abstracts, veröffentlicht zwischen 1991 und 2011, zu dem Ergebnis kommen, dass wir der Hauptgrund für die jüngste Erwärmung sind. Der „Konsens“ fehlt. Das IPCC hat unrecht.
Fünftens, die „wirklichen Wissenschaftler” sagen, dass die globale Erwärmung „nicht die Schuld der Sonne ist“. SIE fangen an, sich gegenseitig auf die Schulter zu klopfen, Professor Svensmark wegen seiner Theorie der Verstärkung durch kosmische Strahlen nicht „verfolgt“ zu haben.
Tatsächlich hat die Royal Society – die älteste jammernde, vom Steuerzahler finanzierte Aktivistentruppe – den Professor so schändlich behandelt, als er seine Ergebnisse präsentierte; ihn so niedergebrüllt und mit Schimpfworten belegt, dass er eine schwere Herzattacke nicht lange danach erlitt. Prof. Bengtsson, kürzlich von seinen Begutachter-Wissenschaftlern gemobbt, ist bei weitem nicht der einzige ehrbare Wissenschaftler, der Opfer des Geschreis der Warmisten war.
Die „wirklichen Wissenschaftler“ sagen, dass Prof. Svensmarks Ergebnisse „einer sorgfältigen Überprüfung nicht standhalten“ und fügen fälschlich hinzu, dass „es keine Beweise gibt, die Svensmarks Behauptung stützen“. In Wirklichkeit gibt es eine deutliche und immer weiter wachsende Fülle von Beweisen und Unterstützung in der begutachteten Literatur, die so wenige von ihnen lesen.
Aber SIE machen alles noch schlimmer. SIE sagen fälschlich, dass eine Hypothese lautet, „die Sonne erklärt alles“. Ich habe oft seine Vorlesungen besucht und seine Theorie mit ihm diskutiert. Daher weiß ich, dass die Position von ihnen eine monströse und bösartige Fehlinterpretation seiner Position ist.
SIE bestehen darauf: falls die Sonne die Ursache der jüngsten Erwärmung wäre, würden sich alle Schichten erwärmen, aber „die obere Atmosphäre kühlt sich ab“. Äh, nein. Die Stratosphäre hat sich in den neunziger Jahren abgekühlt, in diesem Jahrtausend aber kaum einen Trend gezeigt.
Die sechste Behauptung der „wirklichen Wissenschaftler” lautet als Reaktion auf Hinweise, dass die Sonne in einen Abkühlungszyklus eingetreten ist, dass „es keine glaubwürdigen Daten und keinen glaubwürdigen Wissenschaftler gibt, der diese Behauptung aufstellt“. Falsch! Wie Dr. Willie Soon vom Harvard-Smithsonian Institute for Astrophysics schon vor einiger Zeit gesagt hat, ist die Verlängerung des vorigen Sonnenzyklus’ von den normalen 10,6 Jahren auf 13 Jahre ein guter Hinweis darauf, dass die nächsten paar Sonnenzyklen vergleichsweise inaktiv ausfallen werden.
Diese Ansicht wird gestützt durch Forschungen der NASA, die zeigen, dass die magnetischen Konvektionsströme unter der Sonnenoberfläche sich auf Schritttempo verlangsamt haben, und zwar erstmals seit Beginn der Beobachtungen ihrer Geschwindigkeit. Viele Solarphysiker sind zumindest offen für die Möglichkeit, dass die Sonne während der kommenden Jahrzehnte weniger aktiv sein wird als gewöhnlich.
Weiter geht es mit der siebten Behauptung der „wirklichen Wissenschaftler“, dass ich falsch lag mit dem Hinweis auf die stärkste jemals gemessene Erwärmung im 17. Jahrhundert in England, vor Beginn der industriellen Revolution. SIE sind erbost über meinen Hinweis, dass diese Jahrhundert-rekordverdächtige Erwärmung zwischen 1663 und 1762 stattgefunden hatte. Dies ist ihrer Ansicht nach „Rosinenpickerei“.
Nein: Ich habe einfach eine Frage gestellt: „Wie hoch war die höchste Rate pro Jahrhundert einer globalen Erwärmung im Instrumenten-Zeitalter?“ Die Antwort lautet nun einmal so, wie es ist, ob man es nun mag oder nicht. In jenem Jahrhundert gab es eine stärkere Erwärmung als in jedem Zeitraum von 100 Jahren seitdem. Für die Erwärmung von 1663 bis 1762 können wir nicht die Ursache sein. Folglich besteht die Möglichkeit, dass ein gewisser, vielleicht substantieller Anteil der geringeren globalen Erwärmung im vorigen Jahrhundert ebenfalls natürlichen Ursprungs sein könnte.
Die Inspektion der Daten scheint mir der richtige Anfang für eine wissenschaftliche Untersuchung. Aber, immer wieder, die „wirklichen Wissenschaftler“ geben immer wieder ihrer Abneigung Ausdruck gegen die reale Welt und den unbequemen Daten, die darin beobachtbar sind.
Achtens und letztens, SIE sagen, dass das Eis der Antarktis nicht zunimmt, und zu sagen, dass es doch zunimmt, ist „interessant vor dem Hintergrund von zwei wesentlichen Studien … die zu dem Ergebnis gekommen sind, dass sechs große antarktische Gletscher irreversibel auf dem Rückzug sind“.
Wir wollen diese beklagenswerten wissenschaftlichen Analphabeten mit ein paar Fakten aufklären. Erstens, die Skeptiker sagen – basierend auf Beweisen – dass das antarktische Meereis zunimmt. Tatsächlich hat die Ausdehnung wiederholt Rekorde aus der nunmehr 35 Jahre langen Satelliten-Ära gebrochen. Zweitens, in den beiden erwähnten wesentlichen Studien war es um Inlandeis gegangen, nicht um Meereis.
Und – au weia! Gleich sechs Gletscher schrumpfen! Heiliger Strohsack! Hier kommt eine unbequeme Wahrheit, über die die „wirklichen Wissenschaftler“ stolpern könnten, falls SIE jemals irgendetwas lesen. Es gibt mehr als sechs Gletscher auf der Erde. Man schätzt, dass es über 160.000 sind. Fast alle wurden niemals von Menschen betreten oder gar untersucht.
Ein wenig Logik könnte diesen als „Wissenschaftler“ verkleideten Klima-Campaignern ebenfalls helfen. Die Antarktis hat sich seit Beginn der Satelliten-Überwachung nicht erwärmt. Daher ist es schwierig, mit einiger Sicherheit zu behaupten, dass der offensichtliche Rückzug von einem halben Dutzend Gletschern in einer Ecke der Antarktis der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung geschuldet ist. Es ist bekannt, dass es in diesem Gebiet oft extreme Klimaschwankungen gibt und das untermeerischer Vulkanismus vorhanden ist.
Die „wirklichen Wissenschaftler” sagen, dass das Inlandeis der Antarktis „mit einer alarmierenden Rate abschmilzt“. Da das Schmelzen nicht von Erwärmung verursacht ist (aus dem guten und hinreichenden Grund, dass es in dem Gebiet während der gesamten Satelliten-Ära keinerlei Erwärmung gegeben hatte), würden echte Wissenschaftler zuerst untersuchen, ob das Inlandeis wirklich „mit einer alarmierenden Rate“ schmilzt (Hinweis: Das ist nicht der Fall) und dann versuchen zu ergründen, warum das so ist – und nicht eine naive, aber profitable aprioristische Haltung zu übernehmen und den Menschen dafür verantwortlich zu machen.
Echte Wissenschaftler könnten auch untersuchen, wo diese „alarmierende“ Eisschmelze stattfindet, zeigen doch selbst die offiziellen (und fragwürdigen) Satelliten-Aufzeichnungen des Meeresspiegel-Anstiegs, dass dieser nicht viel über 3 mm pro Jahr steigt. Andere Aufzeichnungen – wie etwa die achtjährige Envisat-Aufzeichnung – zeigen sogar nur eine Rate äquivalent zu 3 cm pro Jahrhundert.

Abbildung 3: Die achtjährige Meeresspiegel-Aufzeichnung von ENVISAT, bevor irgendwelche „globalen isostatischen Adjustierungen“ oder andere Manipulationen vorgenommen worden sind, um die Rate des Meeresspiegel-Anstiegs bedrohlicher aussehen zu lassen.

Abbildung 4: Das Ausmaß, mit dem Meeresspiegel-Rohdaten manipuliert wurden, um den Meeresspiegel-Anstieg alarmierend aussehen zu lassen, ist alarmierend.
Und die GRACE-Satelliten, die Gravitations-Anomalien messen, haben gezeigt, dass der Meeresspiegel sogar fällt (Peltier et al. 2009; Abbildung 4). Wo also hat sich all das Schmelzen versteckt? Vielleicht kriecht es irgendwo am Boden des Ozeans herum, zusammen mit der vermissten Wärme.
Tidenmessungen zufolge ist der Meeresspiegel im 20. Jahrhundert um 7 bis 8 Inch [ca. 18 bis 20 cm] gestiegen. Nach der Anpassung an Kalibrierungsfehler und einer verwirrenden Vielfalt von Manipulationen mit den Meeresspiegel-Satellitendaten hat sich diese Rate nicht wesentlich geändert. Und warum sollte sie? Hat es doch während der letzten ein bis zwei Jahrzehnte kaum eine globale Erwärmung gegeben.
Echte wirkliche Wissenschaftler” hätten die Rekonstruktionen des Meeresspiegels im vergangenen Jahrtausend untersucht, um herauszufinden, wie sich der Meeresspiegel während der Mittelalterlichen Warmzeit (wärmer als heute) und der Kleinen Eiszeit (kälter) verändert hat. Das habe ich jetzt in Abbildung 5 getan. Grinstedt et al. (2009) rekonstruierten 1000 Jahre Änderung des Meeresspiegels. Man beachte, wie gut der Verlauf der Höhe des Meeresspiegels mit dem Verlauf der rekonstruierten Temperatur während des gleichen Zeitraumes korreliert. Im Vorübergehen erkennt man auch, dass beide Kurven kaum den albernen „Hockeyschläger“ aus dem 3. Zustandsbericht des IPCC 2001 abbilden.
Und man beachte im Besonderen, wie gering die Änderung des Meeresspiegels war: nur etwa 8 Inch [ca. 20 cm] innerhalb von 1000 Jahren.

Abbildung 5: Rekonstruierte Änderung des Meeresspiegels (Grinsted et al. 2009) und globale Temperaturänderung (IPCC 1990) im Vergleich während des vorigen Jahrtausends. Die offensichtliche Korrelation impliziert nicht notwendigerweise Kausalität, aber zumindest die Möglichkeit derselben besteht.
Jetzt wollen wir einmal annehmen, dass der Hauptgrund für eine Änderung des Meeresspiegels Temperaturänderungen sind und dass die Meeresspiegel-Rekonstruktion von Grinsted plausibel ist. Sollte das der Fall sein zeigt sich, dass der Meeresspiegel sich aufgrund einer großen Temperaturänderung zwischen der Mittelalterlichen Warmzeit und der Kleinen Eiszeit nur geringfügig verändert hat. Dies wiederum zeigt die Möglichkeit auf, dass selbst eine viel größere Erwärmung als derzeit kaum Auswirkungen auf den Meeresspiegel hat.
Da die „wirklichen Wissenschaftler” offenkundig in allen Punkten substantiell falsch liegen, warum haben SIE sich dann die Mühe gemacht, ihre Ignoranz und ihren intellektuellen Bankrott überhaupt zu veröffentlichen?
Die Antwort ist einfach. Die auf Wissenschaft und Beweisen beruhenden Argumente der Skeptiker werden immer attraktiver, und die wirklich Gläubigen des Thermageddon-Kultes wissen das. IHRE schäbige Methode ist es, ihre vernachlässigbare wissenschaftliche Bildung zur Schau zu stellen und solchen Müll zu schreiben, wie ich hier bloßgestellt habe, und es auf einer freundlich gesonnenen Website zu veröffentlichen. Dies erlaubt es anderen Klima-Campaignern, Links zu dem Müll zu posten und zu behaupten – ziemlich fälschlich – dass unsere Argumente „wiederholt und gründlich“ von den „wirklichen Wissenschaftlern“ widerlegt seien.
In Wirklichkeit haben sich die „wirklichen Wissenschaftler” selbst widerlegt, wenn sie einen solchen durchsichtigen Blödsinn schreiben, den selbst ein Laie durchschauen kann.
Das unehrenhafte Verhalten der „wirklichen Wissenschaftler”, auf deren Niveau kein echter Wissenschaftler jemals sinken würde, ist eine Maßzahl ihrer reinen, panischen Verzweiflung. SIE können nicht einmal um Erlösung beten im Gefolge eines weiteren Rekord-El Niño, weil bemerkenswert wenige Thermageddonisten an Gott glauben. Sie sind zu sehr damit beschäftigt, der Parteilinie zu folgen.
Der übelwollende Haufen, der den Unsinn verbreitet hat, den ich hier widerlegt habe, lächelt höhnisch über Roy Spencer, weil er ein gläubiger Christ ist. SIE merken einfach nicht, dass SIE selbst zu einer Religion geworden sind – aber SIE haben den Fehler gemacht, sich nicht einer wirklichen Religion zu verschreiben, sondern einem bloßen schamanistischen Aberglauben – einem pseudoreligiösen Glauben, der als Wissenschaft verkleidet daherkommt, wie es hier der Fall war, und der gezeigt hat, dass er offensichtlich in jeder Hinsicht falsch lag.
Link: http://wattsupwiththat.com/2014/05/17/pseudoscientists-eight-climate-claims-debunked/#more-109448
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der Ozean hat meine globale Erwärmung gefressen

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Die Entschuldigung für diesen hochtrabenden Zusatz, der einen großen Teil des Unterschieds ausmacht zwischen den Satellitendaten und den Tidenmessungen, lautet, dass sich das Land immer noch hebt und der Meeresspiegel sinkt wegen des Abschmelzens der massiven Eisschilde vor 9000 Jahren. Daher, so heißt es, müsste der Meeresspiegel eigentlich fallen, gäbe es die globale Erwärmung nicht.
Und siehe da! Der Anstieg des Meeresspiegels beschleunigt sich augenblicklich.
Nils Axel Mörner nennt diese Verfälschungen „persönliche Kalibrierungen“ – eine höfliche Form für etwas, das im Grunde Fiktion ist. Schließlich konnten wir im vorigen Jahrhundert bis zum Jahr 1950 keinen signifikanten Einfluss auf das Klima oder den Meeresspiegel gehabt haben. Und doch war der Meeresspiegel gestiegen.
Während der letzten ein oder zwei Jahrzehnte ist der Meeresspiegel nicht sehr viel gestiegen, wie der Satellit ENVISAT und danach die GRACE-Satelliten bestätigt haben. Dies zeigt, dass alle der wesentlichen globalen Temperaturaufzeichnungen korrekt sind, wenn sie in letzter Zeit keinen globalen Temperaturanstieg zeigen.
Es gibt also keinen besonderen anthropogenen Grund dafür, dass der ozeanische Wärmegehalt merklich steigt. Jene, die sagen, vor allem dieser mit allem falsch liegende Kevin Trenberth, dass „der Ozean meine globale Erwärmung gefressen hat“, haben einfach unrecht.
Der Stillstand setzt sich derweil fort. Die RSS-Satellitendaten für April 2014 sind jetzt verfügbar. Der aktualisierte Graph zeigt seit 17 Jahren und 9 Monaten keine globale Erwärmung.

Man erfreue sich des Stillstands, solange er dauert. Eine Kelvin-Welle galoppiert über den Pazifik, und die üblichen Verdächtigen beten um einen Super-El Niño, falls sie einen Sinn für die Alte Religion anstatt für den neuen Aberglauben haben. Schon sagen die gut bezahlten Extremisten einen neue globale Rekordtemperatur für die Jahre 2014 oder 2015 voraus.
Deren Vorhersage für 2014 wird vermutlich nicht eintreffen. Vier Monate ohne jede Erwärmung machen die Vorstellung schwierig, dass dies ein Rekordjahr für die globale Temperatur wird, obwohl es dafür auch eine geringe Wahrscheinlichkeit gibt.
Die Vorgabe einer neuen Rekordtemperatur im nächsten Jahr ist weniger unwahrscheinlich, vor allem, wenn einem starken und langen El Niño eine schwache La Niña folgt. Wie Roy Spencer in seinem nüchternen und immer vernünftigen Blog schreibt, wenn alle äußeren Umstände gleich bleiben, würde man erwarten, das von Zeit zu Zeit Temperaturrekorde gebrochen werden würden, weil sich das CO2 in der Atmosphäre akkumuliert und eventuell ein wenig Erwärmung verursachen könnte.
Wie allerdings der ebenso nüchterne Dick Lindzen sagt, würde der neue Rekord, so er auftritt, um ein paar hundertstel Grad über dem alten Rekord und damit immer noch deutlich innerhalb der natürlichen Variabilität des Klimas liegen. Wenn die Erwärmung möglicherweise wieder einsetzt, vielleicht zum Ende dieses Jahres, weil El Niño ein jahreszeitliches Ereignis ist, wird es vermutlich nicht viel Stoff für Schreibereien hergeben. Und die folgende La Niña kann Einiges davon wieder kompensieren. Aber das wird die üblichen Verdächtigen nicht davon abhalten zu schreien, dass ‚es schlimmer ist als wir je gedacht haben‘.
Beenstock bringt das auf den Punkt. Seine Schlussfolgerung zur Rate des Meeresspiegel-Anstiegs: „Konsens-Schätzungen des derzeitigen globalen mittleren Meeresspiegels liegen bei etwa 2 mm pro Jahr. Wir zeigen, dass der Unterschied zwischen den beiden Schätzungen induziert wird durch den weit verbreiteten Gebrauch von Daten-Rekonstruktionen, die die Konsens-Schätzungen stützen“.
Kurz gesagt, sie haben wieder herumgefummelt. Und weder Politiker noch Journalisten haben irgendeine der angebrachten Fragen gestellt.
Als Nils Axel Mörner vor einigen Jahren eingeladen worden war, einen Vortrag zum Anstieg des Meeresspiegels auf einer internationalen Klimakonferenz in Cambridge zu halten, fertigte er Kopien einer Studie an, die sich direkt an Laien richtete. Die Organisatoren stimmten zu, aber just in dem Moment, als den Titel lasen Sea Level is not Rising, haben sie nicht nur die Erlaubnis verweigert, die Studie kursieren zu lassen – ohne sie tatsächlich zu lesen – sondern gingen durch die Reihen, um die wenigen Kopien einzusammeln, die die Delegierten bereits erreicht hatten.
Diese offensive und inzwischen routinemäßige Intoleranz dessen, was jetzt täglich als die objektive Wahrheit bestätigt wird, sollte keine Sekunde länger toleriert werden.
Link: http://wattsupwiththat.com/2014/05/03/the-ocean-ate-my-global-warming/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Können wir aus der Temperatur die Klimasensitivität ableiten?

Wie die meisten der der Klimapanik zugrunde liegenden Hypothesen ist auch diese mathematisch nicht überprüfbar. Der älteste aller globalen Temperatur-Datensätze – HadCRUT4 – beginnt erst im Jahre 1850, so dass das Ende des frühestmöglichen 125-jährigen Datensatzes im Jahre 1974 liegt, also deutlich später als 1950, dem Beginn eines potentiellen anthropogenen Einflusses.

Allerdings reicht der älteste regionale instrumentelle Datensatz, die Aufzeichnung aus Mittelengland (the Central England Temperature Record CET) zurück bis zum Jahr 1659. Hier könnte es ein paar Hinweise geben.

Die CET-Aufzeichnung hat ihre Nachteile. Sie ist regional und nicht global, und die frühesten Temperaturdaten darin haben eine Auflösung nicht besser als 0.5 bis 1,0 K. Allerdings liegt das damit abgedeckte Gebiet auf der richtigen geographischen Breite. Außerdem repräsentiert er während der letzten 120 Jahre zwei volle Zyklen der Pacific Decadal Oscillation, ihr Trend liegt innerhalb von 0,01 K des Trends der globalen Datensätze von GISS, HadCRUT4 und NCDC. Sie ist nicht völlig wertlos.

Ich habe Trends von 166 aufeinander folgenden 125-Jahres-Perioden genommen, und zwar von 1659 bis 1784 bis zur Periode 1824 bis 1949. Davon zeigten 57, oder 34% absolute Trends über |0.25| K (Tabelle 1)

Tabelle 1: Lineare Regression kleinster Quadrate der Trends (K) monatlicher regionaler Temperaturanomalien aus dem CET-Datensatz für 166 aufeinander folgende 125-Jahres-Perioden von 1659 bis 1784 bis zur Periode 1824 bis 1949. Davon zeigten 57, oder 34% absolute Trends über |0.25| K.

Die meisten der 125-Jahres-Perioden, die einen substantiellen absoluten Temperaturtrend zeigen, zeigen diesen am Anfang oder am Ende des getesteten Intervalls. Die Trends in den früheren Perioden zeigen die Erholung aus der Kleinen Eiszeit, die unabhängigen historischen Aufzeichnungen zufolge rapide war. In späteren Perioden kam die rapide Erwärmung on 1910 bis 1945 zum Ausdruck.

Gegenstand der Vorbehalte, mit denen man die von mir erwähnten Daten betrachten sollte, ist das Ergebnis, dass über ein Drittel aller 125-Jahres-Perioden vor Beginn des anthropogenen Einflusses auf das Klima beendet waren. Dies legt die Möglichkeit nahe, dass 125-Jahres-Perioden, die eine substantielle Temperaturänderung zeigen, mindestens dreimal so oft wie von Prof. Lovejoy vermutet auftreten.

Zusammen mit den vielen anderen Fehlern in der jüngsten Studie des Professors – vor allem seiner Vermutung, dass die Temperaturdatensätze, auf die er sich verließ, nur sehr kleine Fehlerintervalle aufwiesen, obwohl in Wirklichkeit große Fehlerintervalle vorhanden waren, die mit fernerer Vergangenheit immer mehr zunehmen – wirft seine Hypothese, dass rapide Temperaturänderungen selten sind, mehr als nur ein wenig Zweifel auf seine Behauptung, dass man die Klimasensitivität aus der jüngsten Temperaturaufzeichnung berechnen kann.

Wie können wir dann bestimmen, wie viel der Erwärmung im 20. Jahrhundert natürlichen Ursprungs war? Die Antwort lautet, ob man sie nun mag oder nicht, dass man das nicht kann. Aber wir wollen ad argumentum und per impossibile einmal annehmen, dass die Temperatur-Datensätze korrekt sind. Dann besteht eine Möglichkeit der Überprüfung der IPCC-Beweisführung darin, dessen Werte des Klimasensitivitäts-Parameters über verschiedene Zeitperioden zu untersuchen (Tabelle 2).

Tabelle 2: IPCC-Werte des Klimasensitivitäts-Parameters.

Grob gesagt ist der Wert des Klimasensitivitäts-Parameters unabhängig von der Ursache der direkten Erwärmung, die zu den Rückkopplungen führt, die dessen Wert verändern. Was auch immer der Grund für die Erwärmung ist, man macht nur einen geringen Fehler, wenn man annimmt, dass die Rückkopplungen als Reaktion darauf etwa gleich denen sind, die als Reaktion auf eine Erwärmung durch Antriebe ähnlicher Größenordnung aus irgendwelchen anderen Gründen auftreten.

Das IPCC sagt, dass es seit 1750 einen anthropogenen Antrieb von 2,3W/m² und einen geringen natürlichen Antrieb gegeben habe. In diesem Falle ist der Klimasensitivitäts-Parameter einfach der Quotient aus der Erwärmung um 0,9 K seit 1750 geteilt durch 2,3 W/m² oder 0,4 K m²/W. Da der größte Teil des Antriebs seit 1750 im vorigen Jahrhundert aufgetreten ist, liegt der Wert im richtigen Bereich und ist in etwa gleich dem Jahrhundert-Sensitivitäts-Parameter in Tabelle 2.

Als Nächstens brechen wir die Berechnung herunter. Dem IPCC zufolge betrug der gesamte anthropogene Antrieb seit 1950 0,6 W/m². Die Erwärmung von 1750 bis 1949 betrug 0,45 K. Daraus folgt, dass der Klimasensitivitäts-Parameter vor 1950 0,75 K m²/W betragen hatte, mehr auf der hohen Seite, was zeigt, dass einiges der Erwärmung vor 1950 natürlichen Ursprungs war.

Wie viel davon war natürlichen Ursprungs? Teilt man 0,45 K der Erwärmung vor 1950 durch den 200-Jahres-Sensitivitäts-Parameter 0,5 m²/W, ergibt sich 0,9 W/m². Falls das IPCC mit seiner Angabe von 0,6 W/m² als anthropogenem Anteil recht hat, waren 0,3 W/m² natürlichen Ursprungs.

Dem IPCC zufolge hatte der anthropogene Antrieb von 1950 bis 2011 1,7 W/m² betragen. Der lineare Temperaturtrend der Daten von 1950 bis 2011 beträgt 0,7 K. Man teile dies durch 1,7 W/m², um plausible 0,4 K m²/W zu erhalten, was erneut äquivalent zur Jahrhundert-Sensitivität des IPCC ist, dieses Mal jedoch unter der Hypothese, dass nichts von der Erwärmung seit 1950 natürlichen Ursprungs war.

Dieser Verlauf scheint plausibel. Aber die Plausibilität ist vollständig trügerisch. Sie wurde mit der einfachsten aller Methoden erreicht. Seit 1990 hat das IPCC den anthropogenen Strahlungsantrieb nichts weiter als halbiert, um den Anschein zu erwecken, dass dessen tote Theorie noch am Leben ist.

Im Jahre 1990 hat das IPCC vorhergesagt, dass sich der anthropogene Antrieb durch Treibhausgase seit 1765 bis zum Jahr 2014 auf 4 W/m² bei Business as Usual belaufen würde (Siehe Abbildung 1)

Abbildung 1: Projizierte anthropogene Treibhausgas-Antriebe 1990 bis 2100 (IPCC, 1990)

Jedoch – mit einer globalen Erwärmung von nur 0,9 K seit Beginn der industriellen Revolution würde der implizite Klimasensitivitäts-Parameter 0,9/4 = 0,23 m²/W betragen haben und damit deutlich selbst unter dem momentanen Wert liegen. Das ist nur die Hälfte der 0,4 bis 0,5 K m²/W, die man erwarten würde, falls die impliziten IPCC-Werte für den Parameter (Tabelle 2) für ein oder zwei Jahrhunderte korrekt wären.

Im Jahre 1990 gab es beim IPCC noch Momente der Ehrlichkeit. Es hat eingeräumt, dass die Größenordnung und sogar das Signal des Antriebs durch anthropogene Aerosol-Emissionen (Für Sie und mich Ruß) unbekannt war.

Allerdings befand es das IPCC graduell für angebracht, nicht nur einen Teil, sondern den gesamten CO2-Antrieb mit einem vermeintlichen negativen Antrieb durch Aerosol-Emissionen nicht mehr aufzurechnen. Nur durch diese Entscheidung konnte es fortfahren zu behaupten, dass seine sehr hohen Ein- und Zweihundert-Jahreswerte sowie die Gleichgewichts-Werte für den Klimasensitivitäts-Parameter plausibel waren.

Abbildung 2 zeigt das Ausmaß dieser Manipulationen. Der positive Antrieb durch CO2-Emissionen und der negative Antrieb durch anthropogene Aerosole sind sichtlich fast identisch:


Abbildung 2: Positive Antriebe (links) und negative Antriebe von 1950 bis 2008 (Murphy et al. 2009)

Als wäre das noch nicht schlimm genug, zeigt der Verlauf der globalen Erwärmung während der Instrumenten-Ära 60-jährige Zyklen, die der ~30-jährigen Abkühlungs- und der ~30-jährigen Erwärmungsphase der Pazifischen Dekadischen Oszillation folgen (Abbildung 3). Diese Oszillation scheint einen weitaus größeren Einfluss auf die globale Temperatur zu haben, zumindest kurz- und mittelfristig, als jedweder anthropogene Antrieb.

Die „settled Wissenschaft” des IPCC kann immer noch nicht erklären, was die Gründe für diese 60-jährigen Zyklen der PDO sind, aber deren Einfluss auf die globale Temperatur tritt in Abbildung 3 eindeutig hervor:


Abbildung 3: Monatliche globale Temperaturanomalien und –trends von Januar 1890 bis Februar 2014 als das Mittel der globalen mittleren Temperaturanomalien von GISS, HadCRUT4 und NCDC, zusammen mit Unter-Trends während der negativen oder Abkühlungsphase (grün) bzw. positiven oder Erwärmungsphasen (rot) der PDO. Die Daten der Phasen werden bereit gestellt durch dieses Institut. Anthropogene Strahlungsantriebe sind Aufteilungen des anthropogenen Antriebs von 2,3 W/m² von 1750 bis 2011, basierend auf dem IPCC (2013, Abbildung SPM.5.).

Überraschenderweise hat es in den gemessenen Aufzeichnungen seit 1659 nur drei Perioden mit einer globalen Erwärmung gegeben. Das waren die 40 Jahre von 1694 bis 1733, bevor die industrielle Revolution überhaupt begonnen hatte, mit einem Erwärmungstrend von +1,7 K nach dem dem Maunder-Minimum folgenden Anstieg der Sonnenaktivität; die 22 Jahre von 1925 bis 1946 mit einem Erwärmungstrend von +0,3 K und in Phase mit der PDO; und die 24 Jahre von 1977 bis 2000 mit einem Erwärmungstrend von +0,6 K, ebenfalls in Phase mit der PDO.

Tabelle 3: Perioden mit Abkühlung (blau) Erwärmung (rot) und ohne Trend (grün) seit 1659. Infolge von Unsicherheiten in der Temperaturaufzeichnung in Zentral-England könnte es in den 91 Jahren vor 1750 zu einer stärkeren Erwärmung gekommen sein als in den dreieinhalb Jahrhunderten danach.

Es gab nur eine einzige Periode mit Abkühlung, -0,6 K während der 35 Jahre von 1659 bis 1693 während des Maunder-Minimums. Die 191 Jahre von 1734 bis 1924, ob nun mit oder ohne industrielle Revolution, zeigten keinen Trend, ebenso wie während der negativen oder Kaltphasen der PDO während der 30 Jahre von 1947 bis 19786 oder während der 13 Jahre seit 2001.

Tabelle 3 fasst die Lage zusammen. Alles der globalen Erwärmung um 2 K seit 1750 kann einfach eine allmähliche und durch Unterbrechungen gekennzeichnete Erholung der globalen Temperatur nach der Kleinen Eiszeit sein.

Es gibt eine Diskrepanz zwischen dem fast-linearen projizierten anthropogenen Strahlungsantrieb (Abbildung 1) und den drei unabhängigen Perioden mit globaler Erwärmung seit 1659, wobei die stärkste Erwärmung vor der industriellen Revolution erfolgt und fast doppelt so stark wie die Gesamterwärmung seit 1750 war.

Kein zufriedenstellender Mechanismus ist bislang definitiv gezeigt worden, der erklärt, warum die PDO in Phasen agiert, und noch weniger, warum sich die gesamte globale Erwärmung seit 1750 nur während positiver bzw. warmer PDO-Phasen gezeigt haben soll.

Ein angemessenes Verständnis der Klimasensitivität hängt stark ab von der Größenordnung des anthropogenen Strahlungsantriebs, aber seit 1990 hat das IPCC diese Größenordnung fast halbiert, nämlich von 4 auf 2,3 W/m².

Um die Klimasensitivität aus der Temperaturänderung ableiten zu können, müsste man die Temperaturänderung mit hinreichender Präzision kennen. Allerdings, so wie der Strahlungsantrieb manipuliert worden ist, um ihn mit der Theorie in Einklang zu bringen, sind auch die Temperaturaufzeichnungen so manipuliert worden, dass sie zur Theorie passen.

Da nahezu jede Anpassung der globalen Temperatur mit der Zeit den Effekt hatte, dass die Erwärmung des 20. Jahrhunderts stärker aussah als sie tatsächlich war, wie oberflächlich auch immer die Erklärungen für die Anpassungen waren, sieht jetzt alles nicht gut aus.

In jedem Falle gilt aber: da das veröffentlichte Fehlerintervall Anfang des 20. Jahrhunderts von gleicher Größenordnung ist wie die gesamte globale Erwärmung seit 1750, ist offensichtlich, dass der Versuch, die Klimasensitivität aus globalen Temperaturtrends abzuleiten, sich selbst ad absurdum führt. Man kann es nicht.

Unter dem Strich: Die Verteilung der globalen Erwärmung, aufgeteilt in drei getrennte Perioden, wobei die erste und größte Erwärmung vor jedem möglichen anthropogenen Einfluss stattgefunden hatte, passt viel besser zu einer stochastischen natürlichen Variabilität als zu einer langsamen, unerbittlichen Zunahme des anthropogenen Antriebs, wie er vom IPCC vorhergesagt worden ist.

Das IPCC hat nicht nur seine Kurzfrist-Temperaturprojektionen kassiert (die möglicherweise immer noch exzessiv sind: es ist durchaus möglich, dass es auch während der nächsten 20 Jahre keine globale Erwärmung gibt), sondern es hat auch seine Schätzung des anthropogenen Strahlungsantrieb beim ‚Business as Usual‘ um fast die Hälfte reduziert. Zentimeter um Zentimeter befindet sich das IPCC auf dem Rückzug und hofft vergeblich, dass niemand das bemerken wird, während es weiterhin schreit: „Der Himmel fällt uns auf den Kopf!“.

Link: http://wattsupwiththat.com/2014/04/19/can-we-deduce-climate-sensitivity-from-temperature/#more-107800

Übersetzt von Chris Frey EIKE




UN-Rosinenpickerei und das Singer-Ereignis

Nein, ich habe sie berechnet. Ich habe nicht, wie sie sagen, naïv nach Art von Rosinenpickerei das Jahr 1998 als Startpunkt gewählt, als ob ich einen unfairen Vorteil aus dem starken El Niño jenes Jahres gezogen hätte.

Stattdessen habe ich durch iterative Verfahren den frühesten Monat berechnet, der bis heute keinerlei globale Erwärmung zeigt. Im RSS-Datensatz, welchen ich für die folgende Analyse nutzen werde, ist dieser Monat der September 1996, was auf 17 Jahre und 6 Monate ohne jede globale Erwärmung hinausläuft.

Bild rechts: Diese Graphik ist berühmt geworden. Patrick Moore, einer der Gründer von Greenpeace (den Greenpeace jetzt mit rasender Verlogenheit versucht zu verstoßen) hat sie kürzlich bei Fox News gezeigt, gefolgt von heulenden und mit den Zähnen knirschenden Individuen in der gesamten Sphäre der Linken. Marc Morano zeigt diese Graphik als führenden Indikator auf seiner unschätzbaren Website ClimateDepot.com. Sie taucht in fast allen Blogs auf.

Die wahrhaft Gläubigen wringen ihre Hände und jammern über Rosinenpickerei. Mit diesem Vorwurf wollen wir uns einmal näher befassen und ganz nebenbei etwas Faszinierendes entdecken.

Um diesen Vorwurf der Rosinenpickerei bzgl. unseres Startzeitpunktes auszuräumen, wollen wir mal am Anfang der Satellitenaufzeichnungen beginnen. Das sieht so aus, seit Januar 1979:

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Oh weh! Anstatt eines Null-Trends zeigt sich jetzt eine schreckliche Zunahme der globalen Temperatur, und zwar mit einer Rate von kochend heißen – ähm – 1,24°C pro Jahrhundert. Das liegt unter der Rate von 1,7°C pro Jahrhundert im 5. Zustandsbericht des IPeCaC. Und noch deutlicher unter den 2°C pro Jahrhundert aus dem 4. Zustandsbericht 2007. Im 1. Bericht war noch eine Rate von 3,5°C pro Jahrhundert genannt worden. Und 1988 hat der übernervöse James Hansen vor dem Kongress noch 5°C pro Jahrhundert vorhergesagt.

Es ist also eindeutig, dass die Vorhersagen mit der Zeit immer weniger extrem werden. Aber sie sind auch heute noch im Vergleich mit der Realität deutlich übertrieben. Die jüngste Version der „Konsens“-Vorhersage des IPeCaC sieht im Vergleich mit den RSS-Beobachtungen der realen Welt so aus:

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Welchen Datensatz auch immer man wählt; welchen Startpunkt auch immer man wählt – die von den Modellen vorhergesagte Rate der globalen Erwärmung lag und liegt erheblich, schamlos, ungeheuer außerhalb dessen, was in der realen Welt passiert. Es ist diese zentrale Wahrheit, die jeden Versuch der Hinwegerklärung des Stillstands zunichte macht.

Einer der durchtriebensten Versuche, so zu tun, als gebe es den Stillstand nicht, stammt von „Tamino“, also einem dieser wie Druiden in weiße Gewänder gehüllten, bärtigen Erzpriester mit buschigen Augenbrauen.

„Tamino“, der von seinen Pflichten als Sonnenanbeter in Stonehenge eine Auszeit nimmt, will uns unterstellen, dass wir im Jahre 1997 vorhergesagt haben, dass die zuvor beobachtete Erwärmungsrate entweder so weitergehen oder horizontal werden würde. Wo würden die folgenden jährlichen Datenpunkte liegen?

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Taminos jubelnde Schlussfolgerung lautet: „14 von 16 Jahren waren wärmer als erwartet, selbst nach der Vorhersage einer weiter gehenden Erwärmung, und alle 16 Jahre lagen über der Vorhersage der Nicht-Erwärmung (eines davon jedoch nur gerade noch so)“.

Puh! Die globale Erwärmung ist also doch nicht zum Stillstand gekommen!! Die Erde hat immer noch Fieber!!! Die globale Temperatur steigt immer noch – und zwar mit einer höheren Rate als zuvor!!!! Was für eine Erleichterung!!!!! Wir sagten, dass wir uns bzgl. der zukünftigen globalen Erwärmung sicherer sind als hinsichtlich aller anderen Dinge in der großen weiten Welt – und wir hatten recht!!!!!!.

Einen Moment, Lord Copper. Die Wahrheit, wenn man wirklich nach ihr sucht und nicht die Daten um und um wühlt, bis sie das gewünschte Ergebnis zeigen, ist viel interessanter.

Erstens ist es nicht angebracht, jährliche Datenpunkte zu verwenden, wenn diese auch monatlich zur Verfügung stehen. Die Verwendung monatlicher Daten multipliziert die Freiheitsgrade in einer Analyse um das Zwölffache und macht das Bild deutlicher.

Zweitens – und das kann man gar nicht zu oft wiederholen – sind Trendlinien in gemessenen Daten, vor allem, wenn man weiß, dass diese Daten stochastisch und das Verhalten des zugrunde liegenden Objektes chaotisch ist, keine – ich wiederhole: keine – ich wiederhole: keine Vorhersagen.

Spielen wir Taminos Spiel der Unterteilung des RSS-Datensatzes in Sequenzen mit. Aber wir wollen ihn in drei Sequenzen teilen, nicht nur in zwei. Diese drei Perioden sind: Januar 1979 bis Januar 1993, Januar 1993 bis Januar 1999 sowie Januar 1999 bis Februar 2014.

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Es war Fred Singer, der mich zum ersten Mal auf diese beunruhigende Charakteristik der Temperaturaufzeichnungen nach 1979 aufmerksam machte. Wir saßen vor einem großen Computerbildschirm und spielten die Datensätze durch.

Fred sagte mir, dass es bis zum Großen El Niño 1998 nur einen sehr geringen Trend bei der Temperatur gab, ebenso wie nach diesem Ereignis. Aber, so sagte er, es war zu einer bemerkenswerten ruckartigen Änderung in den Daten in der kurzen Zeit bis zu diesem Ereignis gekommen, das in dem El Niño gipfelte.

Die Trends bis Januar 1993 und ab Januar 1999 sind tatsächlich fast identisch mit etwas über einem Viertel Grad Celsius pro Jahrhundert. Das ist nicht besorglich. Aber der Trend in den sechs Jahren von Januar 1993 bis Januar 1999 war ein Erlebnis. Er war äquivalent zu einer spektakulären Rate von 9,4°C pro Jahrhundert.

Was also war die Ursache für diesen plötzlichen Sprung der globalen Temperatur nach oben? Da das Fehlen einer Korrelation notwendigerweise das Fehlen von Kausalität impliziert, wissen wir, dass es nicht das CO2 sein kann – ist doch die CO2-Konzentration monoton gestiegen, ohne plötzliche Sprünge.

Tatsächlich kann kein Phänomen in der Atmosphäre diesen Sprung wirklich ausgelöst haben. Sicher, es hat in den 18 Jahren von 1983 bis 2001 eine natürlich vorkommende Verringerung der Wolkenbedeckung gegeben. Das hat zu einem Antrieb von 2,9 W/m² geführt (Pinker et al. 2005). Das liegt um 25% über den gesamten 2,3 W/m² des anthropogenen Antriebs aus allen Quellen während der 263 Jahre seit 1750.

Wie Dr. Pinkers Graphik jedoch zeigt, war der Trend hinsichtlich des Antriebs durch die Wolkenbedeckung relativ konstant, und es gab tatsächlich einen Rückgang dieses Antriebs in den Jahren 1993 bis 1995.

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Da sich die Sonnenaktivität während dieses Zeitraumes nicht stark genug verändert hat, um einen derartigen Sprung der globalen Temperatur auszulösen, scheint es keinen einzigen externen Grund zu geben, warum die Temperatur sechs Jahre lang einen plötzlichen Anstieg mit einer Rate von fast 1°C pro Jahrzehnt durchlaufen hat.

Es gab auch keine verstärkte Vulkantätigkeit auf dem Festland; falls das der Fall gewesen wäre, wäre es allenfalls zu einer vorübergehenden Abkühlung gekommen.

Wenn alle Möglichkeiten ausgeschlossen werden können, muss das Unmögliche die Wahrheit sein. Der Schuldige ist also nicht atmosphärischen und auch nicht außerirdischen Ursprungs und auch nicht auf dem Festland zu suchen, sondern in den Ozeanen.

Um die atmosphärischen Temperaturen permanent um fast 0,3°C nach oben zu treiben und den Jahrhundert-Trend um fast ein Grad Celsius nach Norden zu schieben, muss unter den Wellen irgendetwas Drastisches passiert sein.

Vielleicht ist die immer noch kaum darstellbare Verteilung der Durchmischung, die wärmeres Wasser mit kälterem Tiefenwasser austauscht, vorübergehend ist Stocken geraten.

Vielleicht werden wir es niemals wissen. Unsere Fähigkeit, Änderungen des ozeanischen Wärmegehaltes zu erfassen, war damals nicht existent, weil die ARGO-Bojen noch nicht im Einsatz waren; und selbst heute ist die Erfassung, worauf schon Willis Eschenbach hingewiesen hatte, so spärlich, dass es der Entnahme eines einzigen Profils von Temperatur und Salzgehalt aus dem Oberen See einmal pro Jahr gleicht.

Vielleicht war es zu einer massiven untermeerischen Vulkanaktivität im äquatorialen Ostpazifik gekommen, die 1993/94 begonnen und 1998 ihren Höhepunkt erreicht hat. Noch einmal, das werden wir wohl niemals wissen, da wir nicht alle 3,5 Millionen untermeerischen Vulkane der Erde überwachen können (der größte von ihnen, größer als jeder andere im Sonnensystem, wurde erst im vorigen Jahr entdeckt).

Das Merkwürdigste an dieser plötzlichen und bemerkenswerten Erwärmung in nur sechs Jahren – nennen wir sie das Singer-Ereignis – ist die äußerst geringe Aufmerksamkeit, die das IPeCaC diesem Phänomen geschenkt hat.

Das Singer-Ereignis repräsentiert ganze vier Fünftel des globalen Erwärmungstrends während der gesamten Satelliten-Ära. Ohne dieses Ereignis würde niemand über die globale Erwärmung klagen.

Aber findet man eine Erwähnung des Singer-Ereignisses irgendwo in irgendeiner IPeCaC-Zusammenfassung für Politiker seit 2001? Nein. Es liegt politisch nicht auf Linie.

Und ganz klar gesagt, solange man die Ursache des Singer-Ereignisses nicht eindeutig festmachen kann, gibt es nichts, aber auch gar nichts in den Temperaturaufzeichnungen der Satelliten-Ära, das darauf hinweist, dass das CO2 überhaupt irgendeinen merklichen Einfluss auf die globale Temperatur hat.

Und schließlich – falls einer der Trolle darüber meckert, warum ich bei der Analyse ausgerechnet den RSS-Daten vertraut habe – ich bevorzuge RSS, weil er als einziger der fünf Datensätze den Großen El Niño als das zeigt, was er war: nämlich signifikant stärker als alle anderen El Niño-Ereignisse der Temperaturaufzeichnungen mit Thermometern.

Es gab zuvor noch zwei weitere Große El Niño-Ereignisse während der letzten 300 Jahre. In jedem davon brachte es wie 1998 und anders als alle anderen seit der Instrumenten-Ära die Korallen weltweit dazu, in großem Umfang auszubleichen. Bleichen ist ein natürlicher Verteidigungs-Mechanismus gegen eine plötzliche Erwärmung der Ozeane, und die Korallen haben sich seitdem wieder gut erholt, wie es ihnen von der Evolution vorgegeben war.

Aber die Korallen zeugen davon, dass das Singer-Ereignis etwas Atypisches ist. Und es ist der RSS-Datensatz, der am besten reflektiert, wie außerordentlich das Singer-Ereignis war.

Um nun den Trollen noch einen Gefallen zu tun, folgt hier die gesamte globale Temperaturaufzeichnung seit Januar 1979 als Mittelwert aller 5 globalen Temperatur-Datensätze (es ist in Ordnung, das Mittel zu nehmen, weil die Diskrepanzen zwischen den einzelnen Datensätzen klein genug sind, um sich langfristig gegeneinander weg zu mitteln).

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Unter dem Strich: Der Erwärmungstrend seit 1979 im RSS-Datensatz betrug 0,44°C, während der im Mittel aller Datensätze nicht viel größer als 0,51°C war. Wenn also die Trolle geltend machen, dass ich Rosinenpickerei betreibe, geht es dabei um wenige Hundertstel Grad Celsius.

Das Singer-Ereignis ist eindeutig im Graph der fünf Datensätze erkennbar und noch mehr in früheren RSS-Graphen.

Ich bin höchst interessiert an Kommentaren zum Singer-Ereignis, weil ich eingeladen worden bin, eine Studie aus der begutachteten Literatur dazu anzufertigen. Jedwede Hilfe, selbst von den Trollen, würde ich sehr begrüßen.

Link: http://wattsupwiththat.com/2014/03/19/un-cherry-picking-and-the-singer-event/

Übersetzt von Chris Frey EIKE