Der Stillstand geht ans Eingemachte – neue Stillstand-Rekordlänge: keine Erwärmung seit 18 Jahren und 7 Monaten

Abbildung 1: Die lineare Regression kleinster Quadrate des Trends der globalen monatlichen Temperaturanomalie nach RSS zeigt keine globale Erwärmung seit 18 Jahren und 7 Monaten, also seit Januar 1997.

Die Stillstandsperiode von 18 Jahren und 7 Monaten ist der am weitesten zurück reichende Zeitraum, den man betrachten kann und der immer noch einen Null-Trend zeigt. Das Anfangsdatum ist nicht cherry picked, es ist berechnet. Und die Graphik bedeutet nicht, dass es so etwas wie eine globale Erwärmung nicht gibt. Geht man noch weiter zurück, zeigt sich eine geringe Erwärmungsrate.

Der Stillstand geht inzwischen ins Eingemachte. Im Vorfeld der Klimakonferenz in Paris im Dezember hat die Weigerung der Welt, sich während über der Hälfte der Zeit mit Satellitenbeobachtungen überhaupt zu erwärmen, die Klimaextremisten zu verzweifelten Maßnahmen greifen lassen in dem Versuch, den Stillstand irgendwie zu beseitigen.

Zunächst war da Tom Karl, der mit seiner Studie versucht hat, den Stillstand auszuradieren, indem er willkürlich alle Wassertemperaturmessungen der 3600 in den Ozeanen treibenden ARGO-Bojen drastisch nach oben korrigiert hat. Und Hokuspokus – alle drei der längsten existierenden terrestrischen Temperatur-Datensätze – GISS, HadCRUT4 und NCDC – wurden entsprechend adjustiert, wieder einmal, um mehr globale Erwärmung vorzugaukeln als es tatsächlich der Fall war.

Allerdings sind die gemessenen und aufgezeichneten Fakten nun mal da. Während der 11 ganzen Jahre von April 2004 bis März 2015, während derer die ordnungsgemäß kalibrierten ARGO-Bojen vernünftige, wenn auch unvermeidlich sehr schlecht aufgelöste Daten lieferten (jede Boje muss 200.000 km³ Ozeantemperatur repräsentieren mit nur drei Ablesungen pro Monat), gab es in den oberen 750 m keinerlei Erwärmung und in tieferen Schichten eine nur sehr geringe. Daraus ergibt sich während dieses Zeitraumes ein Erwärmungstrend äquivalent zu 1°C alle 430 Jahre.

Abbildung 1a: fast globale Ozean-Temperaturen pro Schicht, 0 bis 1900 m. Quelle: ARGO-Meeresatlas.

Und in der unteren Troposphäre ergab sich RSS zufolge eine Erwärmungsrate äquivalent zu 1°C alle 700 Jahre.

Abbildung 1b: Der lineare Regressionstrend kleinster Quadrate im UAH-Satelliten-Datensatz der globalen mittleren Temperatur zeigt keinerlei globale Erwärmung seit 18 Jahren und 5 Monaten, also seit März 1997.

Dann erschien eine andere Studie, diesmal mit der Aussage, dass die globale Temperaturaufzeichnung des GISS eine globale Erwärmung während des Stillstands zeigt und dass daher GISS globale Erwärmung während des Stillstands zeigt. Dieses Beispiel eines Zirkelschlusses passierte ohne Schwierigkeiten die Begutachtung, weil die Studie zu der politisch korrekten Schlussfolgerung gekommen war, dass es keinen Stillstand gibt.

Allerdings kam die Studie zu dieser Schlussfolgerung, ohne das Wort „Satellit“ zu erwähnen. Die UAH-Daten zeigen keine Erwärmung seit 18 Jahren und 5 Monaten.

Abbildung 1c: Der lineare Regressionstrend kleinster Quadrate des via Satellit gemessenen Trends der globalen Temperaturanomalie zeigt keine globale Erwärmung seit 18 Jahren und 5 Monaten, also seit März 1997.

Der Vollständigkeit halber folgt hier noch die „Erwärmungs“-Rate der terrestrischen Datensätze seit Januar 1997, obwohl diese völlig unzuverlässig sind:

Abbildung 1d: Der lineare Regressionstrend kleinster Quadrate in der mittleren monatlichen Temperaturanomalie nach GISS, HadCRUT4 und NCDC zeigt eine globale Erwärmung mit einer Rate äquivalent zu etwas über 1°C pro Jahrhundert im Zeitraum des Stillstands von Januar 1997 bis Juli 2015.

Wenn man bedenkt, dass ein Drittel des Strahlungsantriebs von 2,4 W/m² aus allen anthropogenen Quellen während des Stillstands-Zeitraumes stammt, ist eine Erwärmungsrate von etwas mehr als 1°C pro Jahrhundert nicht wirklich alarmierend. Allerdings hat es die Studie, die das vermeintliche Fehlen des Stillstands zeigte, sorgfältig vermieden zu erwähnen, wie gering die Erwärmung in den terrestrischen Datensätzen tatsächlich ist – selbst nach all den zahlreichen Manipulationen.

Wie immer muss man hier aber aufpassen: Nur weil es während der letzten Jahrzehnte keine oder nur eine geringe Erwärmung gegeben hat, kann man daraus nicht folgern, dass die Erwärmung für immer zum Stillstand gekommen ist. Die Trendlinien messen nur das, was geschehen ist; sie sagen nicht voraus, was geschehen wird.

Außerdem hat die lange, allmähliche Bildung des gegenwärtigen El Niño, der nicht vor dem Jahreswechsel seinen Höhepunkt erreichen wird, schon jetzt die tropischen Temperaturen beeinflusst und wird infolge des Wirkens der thermohalinen Zirkulation eventuell auch die globalen Temperaturen beeinflussen.

Obwohl man erwarten kann, dass dieser El Niño von einer La Niña gefolgt wird, was die temporäre Erwärmung wieder aufhebt, ist das nicht immer der Fall. Kurz gesagt, der Stillstand könnte zu Ende gehen und dann verschwinden. Allerdings haben wir hier schon oft zuvor betont, dass der Stillstand – so politisch nützlich er auch für alle sein kann die wünschen, dass die „offizielle“ wissenschaftliche Gemeinschaft seiner Pflicht zum Hinterfragen nachkommt – weit weniger wichtig ist als die immer größer werdende Diskrepanz zwischen den Prophezeiungen der globalen Zirkulationsmodelle und der beobachteten Realität.

Die Diskrepanz zwischen den Modellprophezeiungen im Jahre 1990 (Abbildung 2) und 2005 (Abbildung 3) einerseits und die tatsächlichen Messungen andererseits vergrößert sich immer weiter. Falls sich der Stillstand noch ein wenig weiter fortsetzt, wird die Erwärmungsrate in dem Vierteljahrhundert seit dem ersten IPCC-Zustandsbericht aus dem Jahr 1990 unter ein Äquivalent von 1°C pro Jahrhundert absinken.

Abbildung 2: Echtzeit-Projektionen der Erwärmung mit einer Rate äquivalent zu 2,8 (1,9; 4,2) K pro Jahrhundert, erstellt mit „substantiellem Vertrauen“ des IPCC im Jahre 1990 für die 307 Monate von Januar 1990 bis Juli 2015 (orangefarbener Bereich und rote Trendlinie) im Vergleich zu gemessenen Anomalien (dunkelblau) und Trend (hellblau) mit einem Äquivalent von nur 1 K pro Jahrhundert, gemittelt aus den Satelliten-Datensätzen von RSS und UAH.

Abbildung 3: Vorhergesagte Temperaturänderung von Januar 2005 bis Juli 2015 mit einer Rate äquivalent zu 1,7 (1,0; 2,3) K pro Jahrhundert (orangefarbener Bereich mit dicker roter Best Estimate-Trendlinie), verglichen mit den beobachteten, nahe Null liegenden Anomalien (dunkelblau) und Trend (hellblau) der realen Welt, gebildet aus dem Mittel der Temperaturanomalien in der unteren Troposphäre nach RSS und UAH.

Die Liste der Kernfakten über die globale Temperatur (unten) sollte man jedem vorlegen, der weiter daran glaubt, dass – um es mit den Worten von Mr. Obamas Twitterei auszurücken – „die globale Erwärmung real, vom Menschen verursacht und gefährlich“ ist.

In Hintergründe werden die Quellen der IPCC-Vorhersagen aus den Jahren 1990 und 2005 erläutert. Auch wird gezeigt, dass sich die Ozeane den ARGO-Daten zufolge mit einer Rate äquivalent zu weniger als 0,25°C pro Jahrhundert erwärmen.

Kernfakten zur globalen Temperatur

● Der RSS-Satelliten-Datensatz zeigt keinerlei globale Erwärmung seit 223 Monaten von Januar 1997 bis Juli 2015 – also während über der Hälfte der 439 Monate langen Satelliten-Aufzeichnungen.

● Es gab keine Erwärmung, obwohl ein Drittel aller anthropogenen Antriebe seit 1750 erst nach Januar 1997 freigesetzt wurden, also während des Stillstands der globalen Erwärmung.

● Der gesamte RSS-Datensatz von Januar 1979 bis heute zeigt eine globale Erwärmung mit einer wirklich nicht alarmierenden Rate von lediglich 1,2°C pro Jahrhundert.

● Seit 1950, also seit dem Zeitpunkt, an dem ein menschlicher Einfluss auf das Klima zum ersten Mal theoretisch möglich ist, lag der Trend der globalen Erwärmung unter einem Äquivalent von 1,2°C pro Jahrhundert.

● Der globale Erwärmungstrend seit dem Jahr 1900 ist äquivalent zu 0,75°C pro Jahrhundert. Dies liegt deutlich innerhalb der natürlichen Variabilität und dürfte mit uns nicht viel zu tun haben.

● Zur höchsten Erwärmungsrate über 15 Jahre oder mehr seit 1950 kam es während der 33 Jahre von 1974 bis 2006. Die Rate lag äquivalent zu 2,0°C pro Jahrhundert.

● Zum Vergleich, die Erwärmung im Temperatur-Datensatz aus Mittelengland während der 40 Jahre von 1694 bis 1733, also lange vor der industriellen Revolution, erreichte ein Äquivalent zu 4,33°C pro Jahrhundert.

● Im Jahre 1990 lag die Mittelfrist-Prognose des IPCC äquivalent zu 2,8°C pro Jahrhundert, also um zwei Drittel höher als seine jüngste Prognose von 1,7°C pro Jahrhundert.

● Der Erwärmungstrend seit 1990, dem Jahr des 1. IPCC-Zustandsberichtes, ist äquivalent zu 1°C pro Jahrhundert. Das IPCC hat eine zweieinhalb mal so hohe Rate prophezeit.

● Damit die zentrale Prognose des IPCC von einer Erwärmung um 1°C von 1990 bis 2025 doch noch eintrifft, müsste es im nächsten Jahrzehnt zu einer Erwärmung von 0,75°C kommen, also einem Äquivalent zu 7,5°C pro Jahrhundert.

● Obwohl das IPCC seine Erwärmungsprognose im Kurzfristzeitraum zurückgefahren hat, sagt es langfristig bis zum Jahr 2100 bei Business as Usual immer noch eine Erwärmung um 4,8°C voraus.

● Die vom IPCC vorhergesagte Erwärmung um 4,8°C bis zum Jahr 2100 liegt deutlich mehr als zweimal so hoch wie die höchste Erwärmungsrate über mehr als 15 Jahre, die seit dem Jahr 1950 gemessen worden ist.

● Die IPCC-Vorhersage von 4,8°C bis 2100 liegt viermal so hoch wie der gemessene globale Erwärmungstrend, seit wir diesen theoretisch hätten beeinflussen können, also seit 1950.

● Die Ozeane erwärmen sich den ARGO-Bojen zufolge mit einer Rate von lediglich 0,02°C pro Jahrzehnt, äquivalent zu 0,23°C pro Jahrhundert oder 1°C in 430 Jahren.

Hintergründe

Unsere jüngste Graphik zeigt die lineare Regression kleinster Quadrate des Trends der monatlichen globalen mittleren Temperaturen, der so weit zurückreicht, wie es möglich ist und immer noch einen Null-Trend findet. Das Anfangsdatum ist nicht cherry picked, um mit der Temperaturspitze des El Niño des Jahres 1998 zusammenzufallen. Stattdessen ist er berechnet, um den längsten Zeitraum mit einem Null-Trend zu finden.

Die Tatsache des langen Stillstands ist ein Hinweis auf die sich stetig vergrößernde Diskrepanz zwischen Prophezeiung und Wirklichkeit bei den Temperaturmessungen.

Die Satelliten-Datensätze sind allgemein deutlich weniger unzuverlässig als andere Datensätze, zeigen sie doch den Großen El Niño klarer als alle anderen Datensätze. Dieses Ereignis verursachte wie seine beiden Vorgänger während der letzten 300 Jahre eine verbreitete Korallenbleiche, was eine unabhängige Verifikation erlaubte, dass Satelliten-Datensätze mehr als alle anderen in der Lage sind, derartige Fluktuationen ohne künstliches Herausfiltern abzubilden.

Terrestrische Temperaturen werden mit Thermometern gemessen. Korrekt in ländlichen Gebieten aufgestellte Thermometer abseits von menschlichen Wärmequellen zeigen Erwärmungsraten, die unter jenen liegen, die veröffentlicht werden. Die Satelliten-Datensätze basieren auf Referenzmessungen mittels der genauesten derzeit verfügbaren Thermometer – Platin-Widerstands-Thermometer, welche eine unabhängige Verifikation der Temperaturmessungen ermöglichen, indem man mittels ins Weltall gerichteter Spiegel die kosmische Hintergrundstrahlung heranzieht, die etwa 1% des Gefrierpunktes von Wasser beträgt oder einfach 2,73 Grad über dem Absoluten Nullpunkt liegt. Es waren Messungen von minimalen Variationen dieser kosmischen Hintergrundstrahlung, die es der NASA ermöglichten, das Alter des Universums zu berechnen: 13,82 Milliarden Jahre.

Die RSS-Graphik (Abbildung oben rechts) ist akkurat. Die Daten wurden monatlich direkt von der RSS-Website heruntergeladen. Ein Computer-Algorithmus liest sie aus dem File heraus und plottet sie automatisch mittels einer fortschrittlichen Routine, die automatisch das Bildformat des Datenfensters an beide Achsen anpasst, um die Daten der Klarheit halber im maximal möglichen Maßstab zu zeigen.

Der letzte monatliche Datenpunkt wird visuell untersucht um sicherzustellen, dass er korrekt positioniert ist. Die hellblaue, über die gezackte dunkelblaue Linie gelegte Trendlinie zeigt die Daten nach der linearen Regression kleinster Quadrate sowie die den Schnittpunkt mit der Y-Achse und die Neigung der Linie.

Das IPCC und die meisten anderen Agenturen verwenden lineare Regression, um globale Temperaturtrends zu berechnen. Prof. Phil Jones von der University of East Anglia verlangt dies in einer der Klimagate-E-Mails. Das Verfahren ist angemessen, weil die globalen Temperaturaufzeichnungen nur wenig Autoregression zeigen, werden doch die Sommertemperaturen auf der einen Hemisphäre durch die Wintertemperaturen auf der anderen Hemisphäre kompensiert. Daher würde ein AR(n)-Modell Ergebnisse erzeugen, die sich ein wenig vom Trend der kleinsten Quadrate unterscheiden.

Dr. Stephen Farish, Professor für epidemiologische Statistik an der University of Melbourne hat freundlicherweise die Zuverlässigkeit des Algorithmus‘ verifiziert, mit dem der Trend in der Graphik und der Korrelationskoeffizient berechnet werden. Dieser ist sehr klein, und obwohl die Daten hoch variabel sind, verläuft der Trend flach.

Bei RSS selbst ist jetzt ernsthaftes Interesse an der Länge des Großen Stillstands aufgekommen. Dr. Carl Mears, der leitende Forschungswissenschaftler bei RSS, diskutiert dieses hier.

Die Ergebnisse von Dr. Mears werden in Abbildung T1 zusammengefasst:

Abbildung T1: Output von 33 IPCC-Modellen (türkis) im Vergleich mit der globalen Temperaturänderung nach RSS (schwarz) von1979 bis 2014. Die vorübergehenden Abkühlungen durch die Vulkanausbrüche des El Chichon (1983) und des Pinatubo (1991) zeichnen sich ab, ebenso wie die Wärmespitze des Großen El Nino von 1998.

Dr. Mears schreibt:

Die Leugner mögen es zu vermuten, dass der Grund für die Diskrepanz zwischen Modellen und Beobachtungen eine Art Problem mit der zugrunde liegenden Modellphysik ist, und sie weisen alle anderen Formen der Erklärung zurück. Dies verleitet sie zu der Schlussfolgerung, sehr wahrscheinlich irrig, dass die langfristige Sensitivität des Klimas viel geringer ist als ursprünglich gedacht“.

Dr. Mears räumt die wachsende Diskrepanz zwischen RSS-Daten und den Modellen ein, führt diese allerdings auf Rosinenpickerei des Anfangsdatums der Graphik der globalen Temperatur zurück:

Jüngst war in einer Anzahl von Artikeln der Mainstream-Presse zu lesen, dass es nur eine geringe oder gar keine Änderung der global gemittelten Temperatur während der letzten beiden Jahrzehnte gegeben zu haben scheint. Deswegen stellt man uns viele Fragen mit dem Tenor ;Ich habe diese Graphik auf einer Leugner-Website gesehen. Sind das wirklich Ihre Daten?‘ Während einige dieser Berichte den Endzeitpunkt ,cherry-picked‘ haben, um ihre Beweise noch stärker aussehen zu lassen, gibt es kaum einen Zweifel daran, dass die Erwärmungsrate seit Ende der neunziger Jahre geringer ist als von den meisten IPCC-Simulationen des historischen Klimas im AR 5 vorhergesagt. … Die Leugner mögen es wirklich, die Trends im Jahre 1997 beginnen zulassen, so dass das gewaltige ENSO-Ereignis von 1997/1998 am Beginn ihrer Zeitreihe liegt, was zu einer linearen Anpassung mit der kleinstmöglichen Neigung führt“.

Tatsächlich wird die vom Großen El Niño 1998 verursachte Temperaturspitze aus zwei Gründen fast vollständig bei der Berechnung des linearen Trends ausgeglichen: dem Fehlen einer ähnlichen Spitze beim El Niño 2010 und der schieren Länge des Stillstands selbst.

[Was ist das für ein „Wissenschaftler“, der alle anderen als „Leugner“ bezeichnet, die lediglich zu anderen Erkenntnissen gekommen sind als er selbst? Anm. d. Übers.]

Komischerweise bevorzugt Dr. Mears die terrestrischen Datensätze vor den Satelliten-Datensätzen. Das UK Met.-Office jedoch verwendet die Satellitendaten, um seine eigenen terrestrischen Daten zu kalibrieren.

Die Länge des Stillstands der globalen Erwärmung, so signifikant sie auch daherkommt, ist weit weniger wichtig als die stetig und rasch weiter zunehmende Diskrepanz zwischen den von den Modellen prophezeiten Temperaturtrends und der weit weniger ausgeprägten Temperaturänderung der realen Welt. Der El Niño dieses Jahres kann sich durchaus noch in diesem Jahr verstärken, was die Länge des Großen Stillstands reduziert. Allerdings setzt sich die Verbreiterung des Grabens zwischen Prophezeiung und Beobachtung weiter fort.

Quellen der IPCC-Projektionen in den Abbildungen 2 und 3.

Im Ersten Zustandsbericht des IPCC wurde prophezeit, dass die Temperatur bis zum Jahr 2025 um 1,0 °C (0,7; 1,5°C) steigen würde, was äquivalent ist zu einer Rate von 2,8°C (1,9; 4.2°C) pro Jahrhundert. In der Executive Summary wurde die rhetorische Frage gestellt: „Wie viel Vertrauen haben wir in unsere Prophezeiungen?“ Das IPCC verwies auf einige Unsicherheiten (Wolken, Ozeane usw.), kam aber dennoch zu dem Ergebnis:

Nichtsdestotrotz haben wir substantielles Vertrauen, dass die Modelle zumindest die groben Umrisse des Klimawandels prophezeien können … Es gibt Ähnlichkeiten zwischen Ergebnissen der gekoppelten Modelle mittels einfacher Repräsentationen des Ozeans und jenen komplizierteren Beschreibungen, und unser Verständnis der Differenzen, die es auch gibt, bestärkt uns in dem Vertrauen in unsere Ergebnisse“.

Dieses „substantielle Vertrauen“ war substantielles Über-Vertrauen. Und zwar weil die Rate der globalen Erwärmung seit 1990 – die wichtigsten „groben Umrisse des Klimawandels“, die die Modelle vermeintlich prophezeien sollten – inzwischen weniger als halb so groß ist wie vom IPCC damals prophezeit.

Im Jahre 1990 schrieb das IPCC Folgendes:

Auf der Grundlage der gegenwärtigen Modelle prophezeien wir:

Bei Treibhausgas-Emissionen unter dem Szenario A (Business as Usual) gibt es eine Rate der Zunahme der globalen mittleren Temperatur während des nächsten Jahrhunderts um etwa 0,3°C pro Jahrzehnt (mit einer Unsicherheits-Bandbreite von 0,2°C bis 0,5°C pro Jahrzehnt). Dies ist größer als während der letzten 10.000 Jahre aufgetreten. Dies wird zu einer wahrscheinlichen Erwärmung um etwa 1°C über dem jetzigen Wert bis zum Jahr 2025 und um 3°C vor dem Ende des nächsten Jahrhunderts führen. Der Anstieg wird nicht gleichmäßig verlaufen infolge des Einwirkens anderer Faktoren (S. Xii).

Später hieß es vom IPCC:

Die Zahlen unten basieren auf hoch auflösenden Modellen, skaliert, um mit unserer Best Estimate der globalen mittleren Erwärmung von 1,8°C bis zum Jahr 2030 konsistent zu sein. Für Werte, die konsistent mit anderen Schätzungen des globalen Temperaturanstiegs sind, sollten die Zahlen unten um 30% reduziert werden für die niedrige Schätzung oder um 50% erhöht werden für die hohe Schätzung (S. xxiv).

Der orangefarbene Bereich in Abbildung 2 repräsentiert die mittelfristige IPCC-Schätzung unter Szenario A einer kurzfristigen Erwärmung, d. h. 1,0°C (0,7; 1,5) bis zum Jahr 2025.

Die vom IPCC prophezeite globale Erwärmung während der 25 Jahre ab 1990 bis zur Gegenwart differiert wenig um eine gerade Linie (Abbildung T2)

Abbildung T2: Historische Erwärmung von 1850 bis 1990 sowie prophezeite Erwärmung von 1990 bis 2100 unter dem IPCC-Szenario A (IPCC 1990, S. xxii)

Weil diese Differenz zwischen einer geraden Linie und dem leichten Sprung aufwärts der von IPCC im Zeitraum 1990 bis 2025 prophezeiten Erwärmungsrate so klein ist, kann man das noch in anderer Weise betrachten. Um die zentrale Schätzung von 1 K seit 1990 bis 2025 zu erreichen, müsste es eine doppelt so starke Erwärmung während der nächsten zehn Jahre geben, als es während der letzten 25 Jahre der Fall war. Das ist unwahrscheinlich.

Aber ist der Stillstand vielleicht der Tatsache geschuldet, dass CO2-Emissionen nicht annähernd so stark gestiegen sind wie die IPCC-Prophezeiung unter Szenario A im Jahre 1990 benannt? Nein: Die CO2-Emissionen sind ziemlich deutlich über die unter Szenario A prophezeite Menge gestiegen (Abbildung T3)

Abbildung T3: CO2-Emissionen durch fossile Treibstoffe usw. im Jahre 2012 aus Le Quéré et al. (2014) im Vergleich zur Karte der „anthropogenen Kohlendioxid-Emissionen“ in Milliarden Tonnen Kohlenstoff pro Jahr. Quelle: IPCC 1990

Daher haben sich die CO2-Emissionen seit 1990 als viel näher Szenario A entsprechend erwiesen als an jedes andere Szenario, weil trotz all des Geredes um Reduktionen von CO2-Emissionen die Tatsache besteht, dass die Rate der Ausweitung des Verbrennens fossiler Treibstoffe in China, Indonesien, Indien, Brasilien usw. die geringen Reduktionen in westlichen Ländern bis heute weit in den Schatten stellen.

Es stimmt schon, die Methankonzentration ist nicht so gestiegen wie im Jahre 1990 prophezeit, weil die Methan-Emissionen, obwohl weitgehend ungesteuert, einfach nicht so steigen, wie die Modelle prophezeit hatten. Auch hier war also die Grundlage aller Prophezeiungen abwegig.

Das Gesamtbild ist klar. Szenario A ist das Emissions-Szenario aus dem Jahr 1990, dass der Menge der beobachteten CO2-Emissionen am Nächsten liegt.

Abbildung T4: Methan-Konzentration wie in vier IPCC-Zustandsberichten prophezeit, zusammen mit der beobachteten Konzentration, welche sich entlang der unteren Grenze der Geringst-Prophezeiung bewegt. Diese Graphik erschien in der vorläufig-endgültigen Version von IPCC (2013), wurde jedoch auf mysteriöse Weise aus der veröffentlichten Endversion entfernt, vermutlich weil das IPCC einen solchen direkten Vergleich zwischen absurd übertriebenen Prophezeiungen und der wenig aufregenden Wirklichkeit nicht zeigen wollte.

Um genau zu sein, ein Vierteljahrhundert nach 1990 beträgt die globale Erwärmung bis jetzt 0,27°C, was äquivalent zu etwa über 1°C pro Jahrhundert ist – wenn man es ausdrückt als linearer Regressionstrend kleinster Quadrate des Mittels von RSS und UAH der monatlichen mittleren globalen Temperaturanomalien. Die zentrale Schätzung des IPCC von 0,71°C, also äquivalent zu 2,8°C pro Jahrhundert, welche unter Szenario A im Jahre 1990 mit „substantiellem Vertrauen“ prophezeit worden war, war dreimal zu hoch gegriffen. Tatsächlich liegt die tatsächliche Rate sichtlich deutlich unter selbst der kleinsten Schätzung.

Im Jahre 1990 war die zentrale Prophezeiung der kurzfristigen Erwärmungsrate des IPCC um zwei Drittel höher als dessen heutige Prophezeiung. Damals war es ein Äquivalent von 2,8°C pro Jahrhundert, heute ist es ein solches von 1,7°C pro Jahrhundert – und wie Abbildung T5 zeigt, hat sich selbst das als eine substantielle Übertreibung erwiesen.

Erwärmt sich der Ozean?

Eine oft herangezogene Erklärung des Großen Stillstands lautet, dass das gekoppelte Ozean-Atmosphäre-System weiterhin Wärme akkumuliert hat mit etwa der von den Modellen prophezeiten Rate, aber das die Wärme während der letzten Jahrzehnte durch die Ozeane aus der Atmosphäre herausgefiltert worden ist. Und man hypothetisiert angesichts des Umstands, das die oberflächennahen Schichten weit weniger Erwärmung zeigen als von den Modellen prophezeit, dass das, was man die „fehlende Wärme“ nennt, irgendwie in die kaum vermessenen Tiefen unter 2000 m diffundiert ist, von wo sie irgendwann in Zukunft wieder freigesetzt wird.

Tatsächlich ist unbekannt, ob sich der Ozean erwärmt: jede der automatisierten ARGO-Bojen führt nur drei Messungen pro Monat durch für eine Wassermenge von 200.000 km³ – grob etwa ein 100.000 Quadratmeilen [ca. 259.000 km²] großes Gitterquadrat mit einer Kantenlänge von 316 km und einer Tiefe von 2000 m. Im Klartext, die Ergebnisse einer so geringen Auflösung sind nicht viel besser als Raten. (Willis Eschenbach drückt es so aus: es ist etwa das Äquivalent zu versuchen, eine einzelnes Temperatur- und Salzgehalts-Profil an einem einzigen Punkt im Oberen See einmal pro Jahr zu erstellen).

Unglücklicherweise scheint es, als ob ARGO den Ozean-Datensatz seit Dezember 2014 nicht mehr aktualisiert hat. Allerdings haben wir 11 ganze Jahre mit Daten. Die Ergebnisse zeigt Abbildung T5. Falls die ARGO-Messungen richtig sind, ist die Erwärmung der Ozeane äquivalent zu 0,2°C pro Jahrhundert.

Abbildung T5: Der gesamte, fast globale ARGO-Datensatz der Wassertemperatur der Ozeane in den oberen 2000 m von Januar 2004 bis Dezember 2014 (schwarze gezackte Kurve), zusammen mit dem linearen Regressionstrend kleinster Quadrate, berechnet aus den Daten vom Autor (grüner Pfeil).

Und schließlich, obwohl die ARG-Bojen die Temperaturänderung in den Ozeanen direkt messen, ändert die NOAA die Temperaturänderung künstlich in Zetajoule der Änderung des ozeanischen Wärmegehaltes, wodurch die Änderung viel größer aussieht.

Die erschreckend klingende Änderung des Wärmegehaltes von 260 ZJ im Zeitraum 1970 bis 2014 (Abbildung T6) ist äquivalent zu lediglich 0,2 K pro Jahrhundert globaler Erwärmung. All jene „Hiroshima-Bomben von Wärme“, von denen die extremistischen Klima-Websites reden, sind in Wirklichkeit ein kaum wahrnehmbarer Nadelstich. Der Ozean und dessen Wärmekapazität sind viel größer als so Mancher wahrhaben will.

Abbildung T6: Änderung des ozeanischen Wärmegehaltes von 1957 bis 2013 in Zetajoules vom NODC Ocean Climate Lab der NOAA: http://www.nodc.noaa.gov/OC5/3M_HEAT_CONTENT, wobei die Werte des Wärmegehaltes zurück konvertiert wurden zu den Änderungen der Wassertemperatur in den Ozeanen in Kelvin, wie sie ursprünglich gemessen worden sind. Die Konversion der NOAA der minimalen Erwärmungszahlen in Zetajoule, kombiniert mit einer übertriebenen vertikalen Achse der Graphik, hat die Auswirkung, dass eine sehr kleine Änderung der Wassertemperatur viel signifikanter aussieht als sie ist.

Die Rück-Konversion der Änderung des ozeanischen Wärmegehaltes in Temperaturänderungen enthüllt eine interessante Diskrepanz zwischen den NOAA-Daten und denen des ARGO-Systems. Während des Zeitraumes der ARGO-Daten von 2004 bis 2014 implizieren die NOAA-Daten eine Erwärmung der Ozeane um 0,05°C pro Jahrzehnt, äquivalent zu 0,5°C pro Jahrhundert – oder eine fast doppelt so hohe Rate wie von ARGO gemessen.

Zwar hat ARGO den besser aufgelösten Datensatz, aber da die Auflösung aller Ozean-Datensätze sehr gering ist, muss man all diese Ergebnisse mit Vorsicht betrachten. Was man sagen kann ist, dass aufgrund solcher Beweise, wie sie diese Datensätze erbringen können, die Differenz zwischen dem zugrunde liegenden Erwärmungstrend des Ozeans und dem der Atmosphäre nicht statistisch signifikant ist. Dies zeigt, dass falls sich die „fehlende Wärme“ wirklich in den Ozeanen versteckt, sie auf magische Weise den Weg in tiefe Schichten gefunden hat, ohne die oberen Schichten auf ihrem Weg zu erwärmen. Ebenfalls aufgrund dieser Daten gibt es keine Beweise für eine rapide oder katastrophale Erwärmung der Ozeane.

Außerdem gibt es bis heute keine empirische, theoretische oder numerische Methode, komplex oder einfach, die erfolgreich mechanistisch spezifiziert hat, wie entweder die durch die anthropogene Anreicherung der Atmosphäre mit Treibhausgasen verursachte Erwärmung die Tiefsee erreicht hat, ohne den Wärmegehalt der durchdrungenen oberen Ozeanschichten wesentlich zu verändern, oder wie die Wärme vom Grund der Ozeane eventuell irgendwie wieder die Klimabedingungen nahe der Oberfläche beeinflussen kann, die für das Leben auf dem Festland der Erde relevant sind.

Die meisten Ozean-Modelle, die zur Berechnung der gekoppelten allgemeinen Modell-Sensitivität herangezogen worden sind, können die meisten der physikalischen Prozesse nicht auflösen, die für die Wärmeaufnahme durch die Ozeane relevant sind. Ultimativ verlangt der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik, dass sich jedwede in der Tiefsee akkumulierte Wärme via verschiedener Diffusionsprozesse auflösen muss. Es ist nicht plausibel, dass irgendwelche durch die Tiefsee aufgenommenen Wärmemengen plötzlich die oberen Ozeanschichten erwärmen und damit auch die Atmosphäre.

Falls die „Tiefsee“-Erklärung für den Stillstand korrekt wäre (und diese ist lediglich eine von Dutzenden Anderen, die präsentiert worden sind), haben die komplexen Modelle dabei versagt, dies korrekt abzubilden: anderenfalls wäre die wachsende Diskrepanz zwischen den prophezeiten und beobachteten atmosphärischen Erwärmungsraten nicht so signifikant geworden, wie es der Fall ist.

Warum waren die Modell-Prophezeiungen übertrieben?

Im Jahre 1990 prophezeite das IPCC – unter seinem Szenario A (Business as Usual) – dass es vom Beginn der industriellen Revolution an bis zur Gegenwart einen Strahlungsantrieb von 4 Watt pro Quadratmeter geben würde, der durch den Menschen verursacht ist (Abbildung T7):

Abbildung T7: prophezeite, vom Menschen verursachte Strahlungsantriebe (IPCC 1990).

Allerdings hat sich das IPCC von 1995 an entschlossen, aufgrund dürftiger Beweise zu vermuten, dass anthropogene Aerosole – meist Ruß durch Verbrennung – die Erde abschattet, und zwar stark genug, um einen starken negativen Strahlungsantrieb auszulösen. Auch hat es inzwischen verspätet erkannt, dass seine projizierten Zunahmen der Methan-Konzentration wilde Übertreibungen waren. Als Folge dieser und anderer Änderungen schätzt es jetzt, dass der gesamt-anthropogene Antrieb der industriellen Ära lediglich 2,3 W/m² beträgt oder etwas weniger als halb so groß ist wie laut dessen Prophezeiung im Jahre 1990.

Abbildung T8: Gesamt-anthropogene Antriebe von 1750 bis 1950, 1980 und 2012 (IPCC 2013).

Allerdings könnte selbst das noch eine erhebliche Übertreibung sein, beträgt doch die Best Estimate des tatsächlichen gegenwärtigen Strahlungs-Ungleichgewichtes an der Obergrenze der Atmosphäre (TOA) lediglich 0,6 W/m² (gesamter natürlicher und anthropogener Antrieb); Abbildung T9:

Abbildung T9: Energiebudget-Diagramm für die Erde nach Stephens et al. (2012).

Kurz gesagt, der größte Anteil des vom IPCC prophezeiten Antriebs ist entweder eine Übertreibung oder hat bereits zu der Temperaturänderung geführt, welcher auch immer, die er verursachen sollte. Es gibt nur wenig globale Erwärmung in der Pipeline als Folge unserer Emissionssünden in Vergangenheit und Gegenwart.

Es kann auch sein, dass das IPCC und die Modelle unablässig die Klimasensitivität übertrieben haben. Eine jüngst erschienene Studie zu dieser Frage von Monckton of Brenchley et al. (2015), kam auf eine Klimasensitivität im Bereich von 1°C pro Verdoppelung des CO2-Gehaltes (man gehe zu www.scibull.com und klicke dort auf „Most Read Articles“). Die Studie identifizierte Fehler in der Art und Weise, wie die Modelle mit Temperatur-Rückkopplungen umgegangen waren, sowie deren Verstärkung, welche für zwei Drittel der Gleichgewichts-Erwärmung verantwortlich waren, die das IPCC prophezeit hatte.

Prof. Ray Bates hat jüngst in Moskau eine Studie veröffentlicht, in der er auf der Grundlage der Analyse von Lindzen & Choi (2009, 2011) zu dem Ergebnis gekommen war (Abbildung T10), dass Temperatur-Rückkopplungen insgesamt negativ sind. Demzufolge hat er die Schlussfolgerungen sowohl von Lindzen & Choi (1990) als auch von Spencer & Braswell (2010, 2011) bestätigt, denen zufolge die Klimasensitivität unter – und vielleicht beträchtlich unter – 1°C pro CO2-Verdoppelung liegt.

Abbildung T10: Realität (Mitte) im Vergleich zu 11 Modellen. Aus Lindzen & Choi (2009).

Eine zunehmende Anzahl begutachteter Studien kommt zu dem Ergebnis, dass die Klimasensitivität deutlich unter den 3°C (1,5; 4,5) pro CO2-Verdoppelung liegt, die zum ersten Mal im Charney-Report aus dem Jahr 1979 für die Academy of Sciences in den USA kolportiert worden war. Hierbei handelt es sich bis heute um die Best Estimate des IPCC.

Auf der Grundlage der bis heute vorliegenden Beweise gibt es daher keine wissenschaftliche Basis, überhaupt irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen, um die CO2-Emissionen abzuschwächen.

Und zum Schluss: Wie lange wird es dauern, bevor die Freiheits-Uhr (Abbildung oben rechts!) 20 Jahre ohne jede globale Erwärmung erreicht? Falls das geschieht, wird die Klimaangst unhaltbar werden.

Link: http://wattsupwiththat.com/2015/08/06/the-pause-draws-blood-a-new-record-pause-length-no-warming-for-18-years-7-months/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




HadCRUT4 tritt den Manipulateuren der terrestrischen Temperatur bei

Obwohl die Satelliten von RSS und UAH alles beobachten, haben alle drei der terrestrischen Rekordhalter an ihren Datensätzen manipuliert, um die offensichtliche Erwärmungsrate noch einmal weiter nach oben zu treiben. Inzwischen gab es so viele Adjustierungen mit so wenig Rechtfertigungen – sämtliche Adjustierungen sorgten für eine Aufsteilung des Anstiegs –, dass ein Drittel bis ein Fünftel der gesamten Erwärmung des 20. Jahrhunderts ausschließlich auf diese Adjustierungen zurückgeht, die eigentlich in die andere Richtung hätten gehen sollen, wie McKitrick & Michaels in einer bis heute nicht in Frage gestellten Studie im Jahre 2007 gezeigt haben. Die Erwärmung in den Datensätzen ist während der letzten Jahrzehnte doppelt so hoch wie tatsächlich eingetreten.

Die drei terrestrischen Datensätze sind nicht mehr glaubwürdig. Die Satelliten zeigen jetzt die einzige halbwegs verlässliche globale Temperaturaufzeichnung. Und darin zeigt sich seit 18 Jahren und 5 Monaten (UAH) bzw. seit 18 Jahren und 6 Monaten (RSS) keine globale Erwärmung, obwohl etwa ein Drittel aller anthropogenen Antriebe seit 1750 erst nach 1997 aufgetreten sind.

Für die Geschichtsbücher jedoch folgt hier eine sechsmonatliche Zusammenfassung dessen, was die drei terrestrischen und die beiden Satelliten-Datensätze zeigen. Man mache daraus, was man kann, aber ich für meinen Teil werde die drei terrestrischen Datensätze in keiner Weise mehr für Untersuchungen heranziehen, wurden sie doch alle drei weit über Nützlichkeit hinaus verändert, in die falsche Richtung und auf eine Art und Weise, die nicht einfach zu rechtfertigen ist.

Beispiel: Vor ein oder zwei Monaten hat ein Tom Karl von NCDC notorisch und absichtlich die Temperaturmessungen der ARGO-Bojen nach oben korrigiert, obwohl das ARGO-System rein zufällig das am wenigsten schlechte Ozean-Messsystem ist, das wir haben. Die Satelliten zeigen keinerlei Erwärmung der unteren Troposphäre während der letzten 11 Jahre; die ARGO-Bojen zeigen keine Erwärmung der Oberflächenschichten der Ozeane im gleichen Zeitraum. Und doch hat Mr. Karl kapriziös verordnet, dass sich die Oberfläche doch schließlich erwärmt haben muss.

Einst wurde Wissenschaft durch Messungen betrieben; heute wird sie durch Gebote zerstört. Wollen wir hoffen, dass die Geschichte, wenn sie mit Verblüffung auf die Ära zurückblickt, in der man es Typen wie Mr. Karl erlaubt hatte, einst wissenschaftliche Institutionen zu betreiben und zu ruinieren*, ihn hinsichtlich jedes kleinen Details so unfreundlich behandelt wie er es verdient.

[*Dies ist wieder eines der unnachahmliche Wortspiele von Lord Monckton: … to ru(i)n major once-scientific institutions…]

Aus diesem und anderen Gründen trete ich nicht mehr dafür ein, die terrestrischen Temperaturwerte mit den Satellitenwerten zu mitteln. Die terrestrischen Temperaturen sind inzwischen lediglich noch Fiktion.

Die folgende Tabelle zeigt, wie stark sich die terrestrischen Temperaturwerte mittlerweile von den Satellitenwerten unterscheiden. Es werden drei Zeiträume gezeigt, die alle bis Juni 2015 laufen. Der erste Zeitraum ab Januar 1979 beginnt beim ersten Monat, der allen fünf Datensätzen gemeinsam ist. Die zweite Periode ab Januar 1990 beginnt im Jahr des Ersten IPCC-Zustandsberichtes. In diesem Zeitraum haben sich die positive und die negative Phase der PDO gerade in etwa aufgehoben, was einen ziemlich genauen Trend der langzeitlichen Erwärmung zeigt. Der dritte Zeitraum ab Januar 1997 beginnt zum Zeitpunkt des Anfangs des Großen Stillstands von 18 Jahren und 6 Monaten.

Für den Datensatz HadCRUT4 werden die alten und neuen Werte bis Mai 2015 kursiv gezeigt zusammen mit dem neuen Wert bis Juni 2015. Satellitendatensätze sind in Fettdruck gezeigt.

Von 1979 bis heute beträgt die Differenz zwischen den Mittelwerten der terrestrischen und der Satelliten-Datensätze 0,4 K pro Jahrhundert; von 1990 bis heute 0,56 K pro Jahrhundert, von 1997 bis heute ist die Differenz kräftig gestiegen auf 1,06 K pro Jahrhundert. Es ist zulässig, hieraus zu schließen, dass es das Hauptziel dieser Manipulation der terrestrischen Datensätze war, den empörenden Stillstand auszumerzen.

Die Graphiken folgen unten. Um es frank und frei zu sagen: Selbst nach den Manipulationen liegt die Erwärmungsrate nicht einmal annähernd bei dem, wo sie eigentlich liegen sollte, falls irgendeine der IPCC-Prophezeiungen eingetreten wäre. Meine Vermutung ist, dass wenn sie einmal ihre Weltregierung in Paris haben, sie mit den Manipulationen aufhören und die Temperaturaufzeichnunen in Ruhe lassen.

Tatsächlich erwarte ich, dass wir sehr viel weniger über Klimawandel hören werden, wenn die Installation der Weltregierung erst einmal in trockenen Tüchern ist. Da die Divergenz zwischen Prophezeiung und Wirklichkeit auch weiterhin immer größer wird, werden die neuen Diktatoren nicht wünschen, dass irgendjemand noch auf die Große Lüge verweist, durch die sie die Macht übernommen haben und – zum ersten Mal – die globale Macht.

Januar 1979 bis Juni 2015

Januar 1990 bis Juni 2015

Januar 1997 bis Juni 2015

HadCRUT4: Vergleich der alten und der neuen Versionen:

Link: http://wattsupwiththat.com/2015/08/04/hadcrut4-joins-the-terrestrial-temperature-tamperers/

Übersetzt von Chris Frey EIKE, der hofft, sich bei der Auflistung der Graphiken nicht vertan zu haben.




Hat Tom Karl von der NOAA/NCDC die Gesetze der Thermodynamik abgeschafft?

[Hinweis: Auch hier kommt an einigen Stellen die pointierte Ausdruckskunst von Monckton zum Ausdruck. Ich habe diese Passagen in [ ] und kursiv gesetzt unübersetzt gelassen. Der ganze Wortwitz würde bei der Übersetzung verloren gehen, und ich denke auch, dass eine Übersetzung zum Verständnis nicht notwendig ist. – Chris Frey, Übersetzer]

Bild rechts: Leider keine ARGO-Bojen, die viel, viel weiter auseinander liegen. Bild: Gabriele Planthaber / pixelio.de

Ich zeigte dem Energy and Environment Committee eine Graphik, die das Mittel der Temperaturanomalien von drei terrestrischen und zwei Satelliten-Datensätzen darstellte. Die Graphik zeigte, dass sich die Erde während der ersten acht Jahre des 21. Jahrhundert abgekühlt hatte:

Der Texas-Repräsentant Joe Barton, hochrangiges republikanisches Mitglied des Klimakomitees des Hauses, heuchelte Erstaunen. Er wandte sich an Karl und sagte: „Sie und andere Funktionäre haben während der letzten Monate wiederholt vor diesem Komitee ausgesagt und wieder und immer wieder von der ,globalen Erwärmung‘ geredet. Nicht einer von Ihnen hat uns jemals gesagt, dass es während der letzten sechs oder sieben Jahre zu einer globalen Abkühlung gekommen war. Warum nicht? Oder lügt Lord Monckton uns an?“

Tom Karl, der neben mir saß, sah so aus, als ober sich wünschte, die „sich erwärmende“ Erde würde ihn verschlucken. Er [shifted from one well-padded butt-cheek to the other.]. Er knurrte missbilligend: [„Er, ah, well, that is, we wouldn’t have quite – oof – um – done the calculations that way, aaahh… We wouldn’t have averaged the anomalies from – umf – multiple datasets with different fields of coverage, err – aaagh…”]

Karl wurde von der Glocke gerettet [was Saved by the Bell]. Eine Abteilung wurde gerufen und die Anhörung unterbrochen, als die Ehrenwerten Mitglieder hinausdrängten, um abzustimmen.

Während die Mitglieder des Komitees ihrer demokratischen Pflicht nachkamen, fand Tom Karl seinen Weg zu mir und zischte: „Wie können Sie erwarten, ernst genommen zu werden?“

„Gar nicht“, erwiderte ich, „ich erwarte, dass die Daten ernst genommen werden.“

Karl thematisierte auch meine Aussage vor dem Komitee, dass es während der letzten 100 Jahre keinen besonderen Trend bei Hurrikanen gegeben hatte, die auf das US-Festland übergetreten waren. Er trug ein großes Portfolio von Graphiken eines Künstlers mit sich. Er öffnete den Ordner und sagte: „Sie haben unrecht!“

„Nein“, erwiderte ich, „ich habe recht!“

Er deutete auf die Graphik. Ich hatte tatsächlich unrecht. Karls Graphik zeigte keinen Trend bei auf das Festland übertretenden Hurrikanen nicht nur für 100, sondern für 150 Jahre. Er zog eine Flappe, dann hellte sich seine Miene wieder auf: „Ah“, sagte er, „aber schauen Sie nur die Zunahme der tropischen Stürme während der letzten 30 Jahre!“

„Sie wissen verdammt gut“, antwortete ich, „dass die vermeintliche Zunahme lediglich ein Artefakt der Überwachung mit Satelliten ist, die vor 30 Jahren begonnen hat. Davor hätten Sie nur von Hurrikanen erfahren, die Sie betroffen haben, aber kaum von jedem tropischen Sturm“.

Die Mitglieder des Komitees kamen murmelnd zurück in den Anhörungssaal und nahmen ihre Plätze ein. Joe Barton blaffte: „Sie beide sollten besser an dieses Komitee schreiben und uns informieren, wie sie zu Ihren gegenseitig inkompatiblen Schlussfolgerungen gekommen waren hinsichtlich der Frage, ob es während der letzten sieben oder acht Jahre wirklich eine Abkühlung gegeben hat“.

Da war ich schnell bei der Hand und sandte dem Komitee noch in der gleichen Woche einen Brief, in dem ich erklärte, dass jeder einzelne Datensatz die Abkühlung zeige. Besondere Freude bereitete es mir, dass diese Abkühlung selbst in Karls eigenem NCDC-Datensatz zu erkennen war:

Karl sandte dem Komitee eine ziemlich gereizte Antwort des Inhalts, dass die bloßen Daten nicht relevant seien. Acht Jahre seien ein zu kurzer Zeitraum, um irgendwelche Schlussfolgerungen zu ziehen, bla bla. Was zuzugeben er sich nicht durchringen konnte war, dass er mit seiner Aussage, dass es von 2001 bis 2008 keine globale Abkühlung gegeben hatte, falsch lag. Schließlich zeigte sein eigener Datensatz diese Abkühlung.

Möglicherweise leckt sich Karl immer noch die Wunden, die ihm ein bloßer Laie mit der Widerlegung von Prophezeiungen mit Daten zugefügt hatte. Dann hat er sein Bestes getan, den Stillstand von 18 Jahren und 6 Monaten vollständig zu beseitigen, macht dieser doch alle wild übertriebenen Prophezeiungen von irrtumsanfälligen Modellen zum Gespött, die ungerechtfertigterweise, aber profitabel vom politisch-wissenschaftlichen Establishment favorisiert werden, von dem er ein Mitglied ist.

Skeptische Wissenschaftler einschließlich Bob Tisdale, Judith Curry, Ross McKitrick, Dick Lindzen und unser freundlicher Gastgeber haben alle vorbildlich schnell reagiert und darauf hingewiesen, wie offenkundig Karl die Daten frisiert hatte.

Dabei gibt es einen herrlichen Punkt, den sie nicht erwähnt hatten. Karls Studie scheint die Gesetze der Thermodynamik aufzuheben.

Nehmen wir einmal an, er hätte recht, ad argumentum. In diesem Falle hätte sich die globale Erwärmung während der letzten 15 Jahre mit der nicht besonders alarmierenden Rate von 0,116 K pro Dekade fortgesetzt. Im Jahre 1990 lautete die zentrale Business-As-Usual-Prophezeiung mittelfristig 0,28 K Erwärmung pro Dekade. Wie auch immer man es sieht, daraus folgt jedenfalls, dass Karls Studie eine Bestätigung dafür ist, dass die Modelle mehr als doppelt übertrieben haben.

Aber schauen wir mal, was auf beiden Seiten der [Wasser-]Oberfläche während dieses gleichen Zeitraume passiert war.

Unter der Oberfläche lauert die große Tiefe. Die Datenquelle mit der am wenigsten schlechten Auflösung bzgl. der Wassertemperatur der oberen 1900 m des Ozeans ist das Netzwerk von etwa 3600 automatischen ARGO-Bojen.

Anders als deren Vorgänger, also Eimer von Schiffen und Sensoren im Kühlwasser für die Maschinen sowie Thermometer auf den Promenadendecks wurden diese Bojen speziell konstruiert, um einen konsistenten, kalibrierten, kompetenten Datensatz mit Daten der Ozeantemperatur zur Verfügung zu stellen.

Sie haben ihre Probleme, nicht zuletzt dasjenige, dass es viel zu wenige davon gibt. Jede Boje nimmt nur 3 Messungen pro Monat vor in 200.000 km³ Ozean. Die Bias-Unsicherheit ist natürlich geringer als in jenen schlechten alten Tagen von Eimern und so, aber die Abdeckung lässt zu wünschen übrig.

Ein weiteres Problem ist, dass ARGO erst ab dem Jahr 2004 gute Daten lieferte, und es scheint keine Aktualisierung dieser Daten seit Ende 2014 gegeben zu haben.

Nichtsdestotrotz ist ARGO das am wenigsten Schlechte, das wir haben. Und was die Bojen zeigen ist, dass die Rate der ozeanischen Erwärmung während dieser 11 vollen Datenjahre äquivalent ist zu weniger als einem Vierzigstel Grad pro Dekade – 0,023 Grad pro Dekade, um es genau zu sagen:

Die untere Troposphäre erstreckt sich in etwa genauso hoch über die Oberfläche wie die von ARGO vermessene Ozeanfläche in die Tiefe. Deren Temperatur wird gemessen von Satelliten, welche die Datensätze von RSS und UAH speisen. Sie haben eine große Bias-Unsicherheit, aber eine geringe Unsicherheit bzgl. der Abdeckung. Folgt man der jüngsten Revision des UAH-Datensatzes, erkennt man so ziemlich das Gleiche. Hier folgt die RSS-Graphik der 11 Jahre von 2004 bis 2014:

Diese Überlegungen werfen eine wichtige Frage auf, die – einmal gestellt – offensichtlich ist. Aber wie schon Dr. Lyne, mein kluger Tutor in Cambridge uns gewöhnlich daran erinnerte: „Haben Sie keine Angst, das Offensichtliche auszusprechen! Es ist überraschend, wie oft das Offensichtliche nicht bemerkt wird, solange nicht jemand darauf hinweist“.

Hier lautet die offensichtliche Frage: Woher stammt Karls Oberflächen-Erwärmung?

Sie kommt nicht von oben, denn in der unteren Troposphäre gab es keine Erwärmung von 2004 bis 2014.

Vier Fünftel davon kommt auch nicht von unten, spricht doch Karls Studie nur davon, dass im 15-jährigen Zeitraum 2000 bis 2014, wovon 11 Jahre mit ARGO-Daten vorliegen, die Erwärmungsrate äquivalent war zu 0,116 Grad pro Dekade – mehr oder weniger genau fünf mal die gemessene Ozean-Erwärmungsrate.

Nicht viel kommt auch vom Festland, nimmt doch Karls Studie nur wenige Adjustierungen der Erwärmung der Luft über dem Festland vor, welche in jedem Falle lediglich 29% der Erdoberfläche ausmachen.

Woher kommt die fehlende Wärme? Spukhafte Fernwirkung* vielleicht? Haben Herr Karl und die unvergleichlichen Begutachter bei Science, die diesen riesigen Fehler hätten bemerken müssen, unabsichtlich die Gesetze der Thermodynamik aufgehoben? Das sollte man uns sagen. Falls ich nämlich recht habe, wäre dies die einfachste, klarste und vollständigste Widerlegung der Studie von Karl.

[Der Link steht so im Original!]

Link: http://wattsupwiththat.com/2015/06/05/has-noaa-ncdcs-tom-karl-repealed-the-laws-of-thermodynamics/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Heartland Institut an Ban Ki-Moon: „Klimawandel ist nicht so schlecht wie Sie glauben“

James Delingpole of Breitbart London, Marc Morano of Climate Depot und Monckton of Brenchley sowie Climate Change Weekly zeigten ihre Beglaubigungsschreiben am Südtor des Vatikan.

Wir hatten uns als Journalisten akkreditiert, um über die jüngste Konferenz zum Thema Klimawandel zu berichten, die von den Pontifical Academies of Sciences und den Social Sciences gemeinsam organisiert worden war.

Das allein war schon eine komische Oper für sich. Ich hatte schon ein paar Tage zuvor einwandfreie Beglaubigungsschreiben eingereicht, aber keine Antwort erhalten. Wir wandten uns an das Pressebüro des Heiligen Stuhls (manchmal geöffnet von 11 bis 13 Uhr) und fragten, warum es keine Bestätigung gegeben hatte.

„Oh, wir beantworten nur Einsendungen, die um eine Antwort bitten“.

„Aber wir hatten um eine Antwort gebeten“.

„Ähh, manchmal senden wir keine Antwort, obwohl sie sogar erbeten wurde“.

Der Heilige Stuhl regiert ein Fünftel der Weltbevölkerung mit dem Budget eines Gemeinderats. Er tut sein Bestes, Gott segne ihn.

Wie auch immer, wir hatten unsere Akkreditierung, und da standen wir dann vor dem Tor, umgeben von klassischer Architektur im Rokoko-Stil von monumentaler Größe. Die auf den Petersplatz hinausblickenden Kolonnaden waren während der letzten Jahre instand gesetzt und gereinigt worden. Sie sahen aus wie gerade frisch gebaut. Unbedingt ansehen, wenn Sie das nächste Mal im Rom sind.

Der Wächter geleitete uns in eine bequeme Ecke beim Tor und sagte: „Warten Sie hier mit den Anderen!“ Ein halbes Dutzend triefender Schreiberlinge warteten hier schon und stampften mit den Füßen, um der bitteren globalen Erwärmung an jenem Tag Ende April zu begegnen.

Eine Horde Schulkinder tauchte auf, begleitet von einem Trio nervöser Lehrer, und bildete eine unordentliche Linie am Sicherheits-Checkpoint der römischen Polizei nicht weit entfernt vom Tor. Eine vor Kurzem eingegangene Bombendrohung hatte alle in Alarmbereitschaft versetzt.

Die Schweizergarde wartete, bis die Kinder den Sicherheits-Checkpoint vollständig blockiert hatten, pickten dann drei von uns heraus und ordnete an, dass wir uns ans Ende der Reihe stellen sollten, hinter die Kinder.

Falls wir bis 10 Uhr nicht durch das Tor durch waren, wussten wir, dass wir von der Pressegruppe ausgeschlossen waren, die hinter dem Petersdom vorbei und in das Casina Pio IV eskortiert wurden, der „Cottage von Papst Pius IV“. Ich dachte an „Hamptons Cottage“.

Das stattlichen neo-klassizistischen Gebäude thront inmitten der handverlesenen Rasenflächen der Vatikanischen Gärten. Aber mit diesem Tempo würde es uns nicht vergönnt sein, diese zu sehen.

Die Linie der schnatternden Bambini kam zentimeterweise voran. Ich schaute zurück auf die Schweizergarde. Sie starrten uns an. Warum, fragte ich mich. Und warum im Einzelnen hat sie uns nicht direkt vor, sondern hinter die lange Reihe der Schulkinder zu dem Checkpoint dirigiert?

Einen Moment sah ich woanders hin, und just in diesem Moment wurden die anderen Journalisten, die außerhalb des Tores gewartet hatten, durch das Tor gewunken und sich zu jenen zu gesellen, die bereits das Tor passiert hatten. Nur wir mussten zuvor durch den Checkpoint.

Die Machenschaften, um uns draußen zu halten – falls es solche waren – wurden vom Himmel [heaven] suspendiert. Eine dunkle Regenwolke zog durch. Die himmlischen Schleusen öffneten sich. Die Polizei – nicht sofort im Trockenen ihres Häuschens – hatte Mitleid mit den anstehenden Kindern und winkte sie alle durch, und uns mit ihnen. Anderenfalls wären wir um fatale zehn Minuten zu spät gekommen.

Wir huschten an der Schweizergarde vorbei und gesellten uns zu der Gruppe Journalisten, die hurtig am Südrand des Petersdomes vorbei in die Vatikanischen Gärten eilten [Anm. d. Übers.: Hier ist es kaum möglich, den den gesamten Artikel durchziehenden Wortwitz von Monckton angemessen zu übersetzen. Im Original lautet dieser Absatz: „We dashed past the Swiss Guards and joined the group of journalists just as it was marched briskly off up the south flank of St Peter’s and round the apse to the Vatican Gardens“]

Wir betraten das Cottage durch die Gartentür und fanden uns in einem hohen Raum mit blendendem Marmor und einer Stuckdecke, angestrichen in gedeckten, eleganten Farbtönen.

Dort warteten wir ein paar Minuten. Hinter uns verlangte La Stampa, Ban Ki-Moon fotografieren zu dürfen, und die Londoner Times murmelte irgendetwas wie Skeptikern wurde der Zutritt erlaubt in ein Handy. Der Presseoffizier des Vatikans, der unsere Beglaubigungsschreiben entgegen genommen hatte, fuhr hoch. Er war sichtlich irritiert, uns hier zu sehen, und gab seinem Erstaunen Ausdruck, dass wir erfolgreich hinein gekommen waren.

Nur weil man paranoid ist, bedeutet das noch nicht, dass sie einen nicht kriegen wollen.

Wir wurden die dunkle Steintreppe der Diener hinauf geleitet in einen Vorraum. Ich kannte meinen Weg darum herum, hatte ich doch schon früher einmal an einer wissenschaftlichen Konferenz an der Pontifical Academy teilgenommen. Ich lief durch die Haupteingangshalle in den Konferenzraum.

Reihen von Kardinälen, Bischöfen und aktivistischen Wissenschaftlern waren bereits an Ort und Stelle. Ban Ki-Moon gab gerade seine Eröffnungs-Plattitüden zum Besten über die Notwendigkeit einer „nachhaltigen Entwicklung“. Sogar er selbst schien gelangweilt über das, was er sagte.

Trotzdem sah der Sekjen [?] aus wie ein begossener Pudel. Seit über einem halben Jahrhundert hat sich die katholische Kirche standhaft den Entvölkerungsprogrammen der UN entgegengestellt (heute als „nachhaltige Entwicklung“ bezeichnet), die u. A. Verhütung und Abtreibung vorsahen. Beides verbietet die katholische Lehre.

Inzwischen sind die Dämme erstürmt worden, die Verteidigungslinien sind eingebrochen, und die Pontifical Academy of Sciences übergab die Kirche den Mächten der Dunkelheit.

Unter dem neuen Regime von Papst Franziskus war es kein Geringerer als der UN-Generalsekretär höchstselbst, der das düstere Narrativ von „Nachhaltiger Entwicklung“ propagierte, die imaginären Gefahren des Klimawandels an die Wand malte, von zwei, drei, vier oder noch mehr Grad globaler Erwärmung sprach und – fälschlich – behauptete, dass die Armen durch einen sich erwärmenden Planeten mehr zu verlieren hätten als die Reichen.

Langatmig kam Ban Ki-Moon dann zum Ende, und Kardinal Turkson, von dem es heißt, er habe die päpstliche Enzyklika entworfen, hielt eine im Ganzen staatsmännisch vernünftige Rede über die Notwendigkeit von „Verantwortung und Solidarität“, der man auf beiden Seiten der Debatte kaum widersprechen konnte. Falls die Enzyklika selbst im gleichen Tenor abgefasst wäre, könnte vielleicht noch alles gut werden.

Ban Ki-Moon und sein Gefolge erhoben sich und gingen. Ich folgte ihnen hinaus und fand mich auf dem Flur ein paar Momente später ihm direkt gegenüber.

Ich schüttelte ihm die Hand und sagte ihm: „Herr Generalsekretär, seien Sie vorsichtig mit dem Klimawandel. Er könnte nicht annähernd so aussehen, wie man Sie glauben gemacht hat“.

Die UN haben den Klimawandel schon lange als eine Gelegenheit angesehen, ihre Macht und ihren Reichtum auszuweiten auf Kosten der Steuerzahler in den Mitgliedsstaaten. Von Anfang an wurde nur eine Seite der Argumentation am UN-Hauptquartier in New York zugelassen: die extremistische Seite.

Und jetzt, an einem regnerischen Morgen in den hübsch zurechtgemachten Vatikanischen Gärten, und vielleicht zum ersten Mal, hat Ban Ki-Moon einen Klimaskeptiker getroffen.

Er erwiderte warm meinen Händedruck, wie es jeder reife Diplomat tun muss (vor seinem Antritt bei den UN war er Außenminister in Korea). Er rang sich sogar ein ungewisses Lächeln ab. Aber er sah verwirrt aus und ein bisschen ängstlich.

Seine Furcht wurzelte in dem wachsenden Bewusstsein unter der Regierungselite der Welt, dass man das mit dem Klimawandel diametral falsch verstanden hatte und dass das Heartland Institute dabei ist, den Menschen die Wahrheit zu sagen.

Keinen geringen Anteil an seiner Verwirrtheit wurzelte in dem unglücklichsten Aspekt des gegenwärtigen vatikanischen Klimagipfels. Monsieur Marcelo Sánchez Sorondo, Kanzler der Pontifical Academy of Sciences, hatte über 100 bedeutende Wissenschaftler aus der ganzen Welt zur Teilnahme eingeladen – aber nicht ein einziger davon war ein Klimaskeptiker.

Der Weg war von Anfang an vorgezeichnet. Dies waren die Leute, die den Papst dahingehend beraten würden, was seine bevorstehende Enzyklika zum Klimawandel sagen sollte. Und Mgr. Sánchez Sorondo hat sichergestellt, dass Seine Heiligkeit nur einen Standpunkt zu hören bekommen würde – ein Standpunkt, dass die Ereignisse sich schon jetzt als wissenschaftlich falsch erwiesen haben.

Der Gegensatz zum Regiment des vorigen Papstes hätte größer nicht sein können. Papst Benedikt hat klargestellt, dass es nicht Sache der Kirche sei, sich auf die eine oder andere Seite der Klimadebatte zu stellen und dass man Skeptiker nicht von der Diskussion ausschließen sollte, wenngleich es auch die Pflicht der Gläubigen sei, Respekt vor der natürlichen Umwelt und den darin lebenden Geschöpfen zu haben.

Kardinal Renato Martino von der römischen Kurie hatte im Jahre 2007 im Vatikan eine Klimakonferenz abgehalten. Obwohl als Hauptredner der wahrhaft gläubige Alarmist David Miliband fungierte, der Bruder des britischen Möchtegern-Premierministers Ed Miliband, wurden auch Skeptiker dazu eingeladen.

Deren Leiter war Professor Antonio Zichichi, der bedeutendste Wissenschaftler Italiens, dem es gelungen war, eine Form von Antimaterie zu isolieren mittels eines Apparates, der aussah wie eine gigantische Blechbüchse, lange bevor der große Milliarden-Apparat des CERN in Genf dazu in der Lage war. Zichichi, Gründer und Präsident der World Federation of Scientists, ist ein Naturphilosoph und Teilchenphysiker in der klassischen Tradition, die auf Beweisen und Daten besteht anstatt auf Prophezeiungen und Politik.

Unter den Skeptikern der Klimakonferenz 2007 war Dr. Cal Beiser, ein führender protestantischer Theologe, der Vernünftigeres sagte als die katholischen Theologen heutzutage; Prof. Fred Singer, der Raketen-Spezialist und klimatologische Physiker, der den US-Wettersatelliten-Service gegründet hatte; Sonja Böhmer-Christensen, die Respekt einflößende Herausgeberin des Fachjournals Energy & Environment – und ich selbst.

Diesmal war keine dieser Personen eingeladen worden. Stattdessen war ein Who is Who der Klimaextremistenbewegung anwesend.

Martin Rees, der Britische Astronomer Royal, saß in der ersten Reihe. Während seiner Zeit als Präsident der Royal Society hat er ein törichtes Statement zum Klimawandel verfasst, das nicht nur den wissenschaftlichen Fakten ins Gesicht schlug, sondern auch die Regeln der Society verletzte, welche es verbieten, sich in einer wissenschaftlichen Kontroverse auf eine Seite zu schlagen.

Auf Betreiben vieler Mitglieder musste dieses Statement zurückgezogen und durch etwas weniger Absurdes ersetzt werden.

Jeffrey Sachs, der Ökonom, der gesagt hatte, dass Skeptiker Blut an ihren Händen hätten, weil immer mehr Menschen durch Extremwetterereignisse ums Leben kommen würden, gab eine Grundsatzerklärung ab, der zufolge der Untergang drohte, sollte es auch nur zu der geringsten Temperaturänderung kommen.

Als dann Redner für Redner den blank totalitären klimaextremistischen Plattitüden Ausdruck verlieh, die heute von allen erwartet werden, die der regierenden Klasse angehören wollen, war kein einziges abweichendes Murmeln zu hören.

Die Eröffnungssitzung wurde geleitet von Peter Raven, einem fanatischen Wahren Gläubigen und IPCC-Leitautor. Anstatt die Teilnehmer am Panel vorzustellen und diese sprechen zu lassen, verkündete er, dass die Eröffnungserklärung von ihm kommen würde.

Das Heartland Institute, sagte er, war in der Stadt, um gegen die Konferenz zu opponieren und sie davon abzuhalten, die Katholische Kirche zu beeinflussen.

Mr. Raven gab dann eine ziemlich verstümmelte Historie der Theorie vom Klimawandel, die bei Arrhenius begann, wobei er es aber sorgfältig vermied, seine Studie aus dem Jahr 1906 zu erwähnen, in der er seine Schätzung aus dem Jahr 1896 um zwei Drittel reduzierte, die eine Verdoppelung des atmosphärischen CO2-Gehaltes hervorrufen würde.

Er erwähnte Bert Bolin und die Gründung des IPCC, sagte aber nicht, dass dessen Gründungsdokument die Hypothese verlangt, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel potentiell katastrophal sei.

Dann sagte er, dass keine Wissenschaft gründlicher oder sicherer sei als die des IPCC. Hunderte Autoren haben deren Berichte geschrieben, die dann sorgfältig von Experten begutachtet worden wären. Und doch vermied er es sorgfältigst zu erklären, dass die IPCC-Autoren die Macht haben, die Begutachtungen zu ignorieren und die Begutachter abzulehnen. Genauso akribisch ruhig war er hinsichtlich des Scheiterns aller prinzipiellen Prophezeiungen des IPCC, wieder und immer wieder.

Dann, sagte er, entscheidet jede Regierung individuell, ob der jeweilige IPCC-Bericht genehmigt werde. Irgendwie hat er vergessen zu erwähnen, dass die allermeisten Repräsentanten von Regierungen, die über die IPCC-Berichte abstimmen, keine wissenschaftlichen Qualifikationen oder Hintergrundwissen haben.

Er kam nicht einmal auch nur in die Nähe der zahlreichen Irrtümer und Unehrlichkeiten, bei denen das IPCC ertappt worden ist. Nichts lag seinen Lippen ferner als zu erwähnen, dass das IPCC mittlerweile seine Prophezeiungen bzgl. der globalen Erwärmung mittelfristig um fast die Hälfte reduziert hatte.

Er sagte, dass dem jüngsten IPCC-Bericht zufolge der Klimawandel im Gange sei. Er sagte nicht, dass dieser Klimawandel bereits seit 4,5 Milliarden Jahren im Gange ist. Er sagte, dass sich die Welt erwärmt und der Mensch die Ursache dafür sei. Er sagte nicht, dass sich die Welt seit über 18 Jahren nicht mehr erwärmt hat.

Auch sagte er nicht, dass nur 0,3% aller Abstracts der in den 21 Jahren von 1991 bis 2011 in der begutachteten Literatur veröffentlichten 11.944 Studien so weit gingen zu sagen, dass das meiste der Erwärmung um 0,7 K seit 1950 den Menschen geschuldet sei.

Er sagte: „Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen ist, aber ich kann mir kein wissenschaftliches Ergebnis vorstellen, dass besser etabliert ist als jenes, dass die Erwärmung stattfindet und die Menschen diese Erwärmung zuwege bringen“. Kein einziges abweichendes Wort war von den sorgfältig verlesenen Delegierten zu hören.

Nachdem er seinen atemberaubenden, unvollständigen und beschämend parteiischen Sermon zum Zustand der Klimaforschung abgegeben hatte, lieferte Peter Raven sein Urteil zur Intervention von Heartland in Rom mit dem folgenden bemerkenswerten Passus:

„Es ist vielleicht eine Maßzahl der Käuflichkeit dieser Leute, dass sie die Wissenschaft anzugreifen wünschen … Es ist diesen Gruppen geschuldet, dass bisher keine grundlegenden Maßnahmen ergriffen worden sind… Um diese Leute dazu zu bringen, ihre Meinung zu ändern, reicht es nicht aus, Papierfetzen hochzuhalten: Es ist notwendig, Moral, Liebe, Kümmern um die Menschen, Führung von Religionen, von jeder Kirche, von Papst Franziskus ins Spiel zu bringen. Niemand ändert die Ansichten von Leuten, die glauben, dass es für sie ökonomisch kostspielig sein würde. Wir müssen ihnen die Konsequenzen aufzeigen“.

Dieser wenig durchdachte Ausbruch war ein sichtbares Zeichen der Panik, die sich immer mehr den Gläubigen der Neuen Religion bemächtigt, ausgelöst durch die immer größer werdende Lücke zwischen ihren schreienden Prophezeiungen und der unspektakulären Wirklichkeit.

Als Mr. Raven endlich zum Ende gekommen war, döste das Panel weiter mit einer Abfolge von heißen Luftblasen, geäußert in jenem ernsten Ton synthetischer Bedenken, das einem auf der internationalen Bühne eine Rolle spielend vorgaukelte.

Ein Dr. Dasgupta, der sich selbst als ein „Ökonom“ beschrieb, sagte, dass „Umweltressourcen unterbewertet“ seien und dass „eines der Dinge, die wir tun wollen, die Änderung des moralischen Klimas ist“, indem wir die Umwelt als eine Kapitalanlage betrachten und deren Herabsetzung wir durch das Festsetzen eines „Kohlenstoff-Preises“ Rechnung tragen sollten. Er sagte, dass 100 Dollar pro Tonne eine Unterschätzung seien. Er sagte nicht, dass selbst in einem Markt wie dem der EU der mittlere Preis für das Recht zur Emission einer Tonne Kohlenstoff nur ein Zehntel seiner „Unterschätzung“ beträgt.

Der Präsident der Pontifical Academy of Social Sciences sagte, dass selbst die geringste Zunahme der globalen Temperatur unsägliche Schäden verursachen würde…

An dieser Stelle wurde meine Mitschrift rüde unterbrochen. Mgr. Sánchez Sorondo, mit dem ich vor einigen Jahren zusammen in der Pontifical Academy gespeist hatte, erkannte mich im Hauptraum der Kirche und sandte einen Lakaien zu mir, der herausfinden sollte, was ich hier tue.

Dann schickte er einen anderen Lakaien, um meine Beglaubigungen des Vatikanischen Pressebüros zu sehen, und schickte nach deren Lektüre einen dritten Lakaien, der mich aufforderte, den Konferenzraum zu verlassen und wie die anderen Journalisten der Konferenz auf Video-Bildschirmen draußen zu folgen. Journalisten wie ich, sagte Lakai Nr. 3, sind im Auditorium nicht vorgesehen.

Der Kohlenstoff-Fußabdruck all jener Lakaien muss schon ein Ding sein.

Als ich ging, wurde ich von einem der prominentesten katholischen Journalisten in Rom angesprochen. Was, fragte er, habe ich aus der Konferenz gemacht?

Ich gab meiner Enttäuschung darüber Ausdruck, dass nur jene einer engen Seite der wissenschaftlichen Debatte eingeladen worden waren. Ich erwähnte Kardinal Martinos faires Vorgehen im Jahre 2007, während der nahebei stehende Repräsentant des Kardinals sich selbst vorstellte.

Später an diesem Tag traf ich den Journalisten erneut. Beim Lunch hatte er Mgr. Sánchez Sorondo gefragt, wie er die Teilnehmer an der Konferenz ausgewählt habe, und erwähnte, dass sie allesamt nur eine Seite der Debatte repräsentieren. Er erwähnte, dass Kardinal Martino auf der Konferenz 2007 beide Seiten gehört hatte.

Mgr. Sánchez Sorondo sah ihn durchdringend an und sagte: „Ich sehe, Sie haben eine versteckte Agenda“.

Der Journalist erwiderte: „Sie kennen mich besser als das. Aber es ist mein Prinzip, beide Seiten zu hören und darüber zu berichten – was auch für Sie kein schlechtes Prinzip wäre, Monsignore“.

Mgr. Sánchez Sorondo, inzwischen wütend, säuselte etwas, dass die Pontifical Academy of Sciences die Dinge anders als die Kurie behandelt, deren Mitglied Kardinal Martino ist.

Nun, die Academy sollte die Dinge nicht anders behandeln. Sie sollte beide Seiten hören. Das Prinzip audiatur et altera pars ist eines der beiden Prinzipien natürlicher Gerechtigkeit, die die Kirche, ebenso wie das Gesetz, hochzuhalten verpflichtet ist. Die Academy würde dem Papst schlecht dienen, falls sie ihn zum bloßen Ja-Sager degradiert. Sie sollte zumindest in der Lage sein, den Mut zu finden, falls nötig dem Pontifex zu sagen „Up to a point, Lord Copper“*.

Die Kirche hat sich niemals wirklich von der Rufschädigung erholt, die sie sich selbst zugefügt hatte mit der törichten Entscheidung, Galileo zu verbieten zu sagen, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Wird sie sich durch die Zurückweisung der wissenschaftlichen Methode seitens der Pontifical Academy und ihres unsachgemäßen Vorgehens in der Klimafrage erholen? On verra.

Eine halbe Meile von der Konferenz entfernt startete die Cornwall Alliance for the Stewardship of Creation von Cal Beisner ihre eigene Initiative, um die katholische Kirche zurück in den Bereich der Wissenschaft zu holen. Cal schrieb dem Papst einen Brief mit ungefähr 200 Unterschriften (Tendenz steigend), in dem er den Papst aufforderte zu erkennen, dass der schnellste Weg, Menschen aus der Armut zu holen und damit die Weltbevölkerung zu stabilisieren, darin besteht, diesen Menschen Zugang zu billigen und reichlich vorhandenen fossilen Treibstoffen zur Stromerzeugung zu ermöglichen.

Am Ende dieses Tages wurde offensichtlich, dass die Mission von Heartland nach Rom eine Auswirkung auf das zunehmend angstvoller werdende politisch-wissenschaftliche Establishment hatte. Peter Ravens Ausbruch enthüllte, unter welch starkem Druck sie stehen angesichts der immer größer werdenden Lücke zwischen den Prophezeiungen, die diese profitable Angst ausgelöst hatten, und der Weigerung der Temperatur, so zu reagieren, wie sie es tun sollte.

Als wir die Via della Conciliazione verließen, waren die Regenwolken abgezogen, und voller Sonnenschein fiel auf den honigsüßen Marmor des Petersdomes. Die Mächte der Dunkelheit waren weg. Hoffnung war zurückgekehrt.

Übersetzt von Chris Frey EIKE

*Anmerkung des Übersetzers: Autor Monckton ist ein absoluter Meister von Wortspielen, geschliffenen Formulierungen und treffendem Stil. Allgemein gehen häufig beim Übersetzen von texten Esprit und Atmosphäre verloren. Dies gilt insbesondere für Beiträge von Monckton. Da es sich hier um einen Brief an das EIKE handelt und kein Link zum Original angegeben werden kann, ist der Text im Original hier angefügt. Ich empfehle dringend jedem, der des Englischen halbwegs mächtig ist, denselben zu lesen.

C. F.

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Umweltpolitik: nicht so sehr Umwelt, sondern viel mehr übergeschnappt

[*Mit „Children’s Coalition“ meint Monckton immer die gegenwärtige Regierungskoalition in UK. Natürlich will er damit zum Ausdruck bringen, was er von ihr hält. Er verwendet noch zahlreiche weitere Male ähnliche Bezeichnung für seine Regierenden, die alle mit einem * gekennzeichnet werden ohne nochmalige Erklärung. Anm. d. Übers.]
Während jener Zeit des vermeintlichen „Sparkurses“ haben sich die nationalen Schulden verdoppelt.
Ein nicht geringer Teil des rapiden Schuldenwachstums ist den gewaltigen Summen geschuldet, die die Kinder* für grandiose Dummheiten zum Fenster hinaus geworfen haben wie die Konversion von Drax, dem größten, saubersten und thermisch effizientesten Kohlekraftwerk der Welt von der Verbrennung von Kohle hin zu kleinen, aus Amerika importierten Holzchips.
Die kleinen Knirpse* hatten nicht verstanden, dass die Energiedichte von Kohle viele Male größer ist als die von Brennholz. Selbst wenn Birnam Wood nach Dunsinane kommen würde, gibt es in ganz Europa nicht genug Bäume, um Drax am Laufen zu halten.
Dann gab es da das Londoner „Rent-A-Bike-Schema“, das mit läppischen 26.000 Dollar pro Bike daherkam – und niemand nahm Anstoß daran, weil dies der Rettung des Planeten diente.
Dann gab es die jüngsten Entscheidungen seitens sowohl der schottischen Exekutive als auch der UK-Regierung, dass Fracking nicht erlaubt werden sollte. Seit über einem Jahrzehnt haben Russland und andere entsprechende Interessengruppen Geld in „grüne“ Gruppen gepumpt, die gegen Fracking mit den fadenscheinigen Begründungen protestiert haben, dass es Erdbeben auslöst, das Trinkwasser vergiftet und die Zehn Biblischen Plagen heraufbeschwört, die jeden betreffen werden, der es befürwortet.
Und genau zur gleichen Zeit – man glaubt es kaum – haben schottische und britische Minister Programme subventioniert, um CO2 aus Kraftwerken durch Rohre mit sehr hohem Druck tief in den Untergrund zu pressen. Hallo, hallo – ist da jemand zu Hause?
Dann gibt es da die nutzlosen Windmühlen. Diese Fledermäuse und Vögel schreddernden Schandflecken überschatten jetzt grimmig fast zwei Drittel der einst wunderschönen Landschaft in Schottland. Die Touristenzahlen in den einst schönen Landschaften, die jetzt durch diese sinnlose Industrialisierung dieser Landschaft zernarbt sind, sind regelrecht eingebrochen.
Die riesigen Summen, die von verschiedenen, vom Steuerzahler finanzierten und sich überall einmischenden Agenturen ausgegeben worden sind, um die seltenen Greif- und andere Vögel zu schützen – die Kornweihe, den Weißkopfadler, den Fischadler, den Auerhahn, das Birkhuhn, um nur einige zu nennen – sind allesamt verschwendet worden. Die Subventionsfarmen machen täglich Hackfleisch aus den Vögeln. Schon bald werden viele dieser edlen, aber fragilen Spezies in Schottlands Umwelt ausgestorben sein. Und warum? Um – nun – die Umwelt in Schottland zu retten.

Nicht mehr lange, und während die letzten Adler in ihren blutigen Tod fliegen am Fuße dieser grausamen Türme aus Stahl, wird über 100% von Schottlands Strom aus Wind erzeugt werden – bei jenen seltenen Gelegenheiten, wenn der Wind weder zu stark noch zu schwach weht.
Aus geographischen Gründen ist die einzige Anbindung an ein Netz in einem anderen Land nur mit England möglich. England wird also zum Nachfrage-Monopolisten für Schottlands flatterhaften Stromüberschuss – und darf dafür so wenig bezahlen wie es mag.
Die meiste Zeit jedoch drehen sich die Turbinen nicht – oder falls doch, werden sie vom Netz mit Strom versorgt, um sich bei zu viel Wind abzuregeln. Dann wird Schottland den größten Teil des Stromes – und eventuell den gesamten Strom – aus England importieren müssen. England wird dann zum Monopol-Versorger an Energie für Schottland – und kann dafür einen so hohen Preis fordern wie es mag.
Niemals zuvor in der Wirtschaftsgeschichte hat sich eine Nation so krass daneben verhalten und sich selbst an das falsche Ende eines Monopol-Versorgers und eines Monopol-Abnehmers gesetzt – gleichzeitig! Das ist ökonomische Idiotie an erster Stelle in der ganzen Welt.
Idiotien wie diese sind der politische Kontext, in dem das Umweltkomitee des Unterhauses agiert. Beispiel: Der Climate Change Act 2008, kürzlich beschrieben als das teuerste und nutzloseste Gesetz, das jemals von der Mutter aller Parlamente durchgewinkt worden ist. Zum Zeitpunkt der Absegnung durch das Parlament fielen im Parlamentsviertel mehrere Inches [4 Inches = 10 cm] der globalen Erwärmung – also der erste Schnee, der dort seit 74 Jahren liegen geblieben ist.
„Tim“, der ignorant und höhnisch lächelnd den sehr wenigen Skeptikern gegenüber tritt, denen man erlaubt hatte, vor ihn zu treten, und der vor den wirklich Gläubigen katzbuckelt, die ihn so reich gemacht haben, fragte King, wie viele Länder hinter dem bedrückenden Weltregierungs-Vertrag von Paris stehen würden, der im kommenden Dezember unterzeichnet werden soll. Kings Antwort war ebenso alarmierend wie entlarvend. Alle außer zwei Nationen würden ohne zu zögern unterschreiben, sagte er.
Eine dieser beiden Nationen ist Kanada, dessen Premierminister Stephen Harper die meisten halbamtlichen Pseudoumweltgruppen abgewickelt hat, die einst sein Land heimgesucht hatten. Allerdings, sagte King mit einem einfältigen Lächeln, wird in Kanada in diesem Frühjahr gewählt. Man hat den Eindruck, dass die UN alles tun würde – egal mit welchen Kosten – um Harper unter keinen Umständen zu erlauben, diese Wahl zu gewinnen.
Die zweite Nation ist Australien, dessen gerade gewählte Nicht-Links-Regierung ebenfalls sofort viele der von seiner sozialistischen Vorgänger-Regierung eingeführten kostspieligen Absurditäten der Umweltpolitik abgeschafft hat (im Folgenden einfach „übergeschnappte Politik“ genannt).
Allerdings wird der Wähler dort erst lange nach der Klimakonferenz in Paris im Dezember in der Lage sein, den gegenwärtigen Premierminister Tony Abbott aus seinem Amt zu entfernen. Und aus Sicht der UN ist es besonders wichtig und notwendig sicherzustellen, dass auch nicht eine einzige Nation dem Weltregierungs-Vertrag fernbleibt.
Der Grund hierfür ist, dass – was auch immer die Bürokraten und „Wissenschaftler“ öffentlich verlauten lassen – sie privat in Panik sind*, weil sie die Wissenschaft so dramatisch in den Dreck gefahren haben, dass sie öffentlich geächtet werden würden, wenn dies allgemein bekannt wird – wie es offensichtlich schon jetzt allen bekannt ist, die regelmäßig die WUWT-Temperatur-Aktualisierungen anschauen. Daraus geht nämlich hervor, dass die Rate der globalen Erwärmung ein geringer und immer weiter schwindender Bruchteil der alarmierenden Raten ist, die einst mit „substantiellem Vertrauen“ vorhergesagt worden sind.
[*Ob das auch für die EIKE-Forentrolle gilt? Ich frage mich schon länger, ob sie wirklich glauben, was sie da von sich geben. Anm. d. Übers.]
Die selbsternannten „Weltführer“, die uns einst weismachten wie sicher Sie sich waren, dass Sie recht hatten, können jetzt einfach nicht zugeben, dass Sie unrecht hatten. Das wäre eine Erniedrigung, von der die regierende Klasse kollektiv beschlossen hat, sie nicht durchzumachen. Daher ist für diese Kreaturen die einstimmige Zustimmung zu dem Weltregierungs-Vertrag unabdingbar wichtig.
Der Grund: Nur falls die CO2-Emissionen auf nahezu nichts zurückgefahren werden können, werden Sie in der Lage sein vorzugeben, dass der wirkliche Grund für das empörende und fortgesetzte Verhalten der globalen Temperaturen, nicht einmal annähernd mit den vorhergesagten Raten zu steigen, die harten Maßnahmen sind, die Sie eingeführt haben und die zu der fast totalen Eliminierung von CO2-Emissionen geführt haben.
Es folgt jetzt noch eine längere E-Mail an Monckton von einer mutigen australischen Politikerin an Monckton, die dieser hier zitiert. Darin kommt der ganze hasserfüllte Trieb der Linken gegen Tony Abbott zum Ausdruck. Monckton will damit seinen Punkt unterlegen, was ihm auch gelingt. Ich habe hier aber darauf verzichtet, diese E-Mail auch noch zu übersetzen. Anm. d. Übers.
Link: http://wattsupwiththat.com/2015/02/10/environmental-policy-not-so-much-enviro-as-mental/
Übersetzt von Chris Frey EIKE