Bald wird Brüssel die Klimavor­gaben setzen und sanktio­nieren. Dann ist es vollkom­men egal, was Deutsch­land entschei­det

Der EU-Kommission werden direkte Eingriffsrechte in nationale Energie- und Klimastrategien gewährt

Die den Länderparlamenten entzogenen Brüsseler Autokraten sind (mit Unterstützung durch Deutschland) konsequent weiter dabei, Länderhoheiten auszuhebeln. Und so ist es bald nicht mehr eine nationale, sondern EU-Vorschrift, die Welt vor dem Klima zu retten.
Und wer es dann nicht EU-vorschriftsgemäß durchführt, bekommt Sanktionen. Es wird mindestens ein Land in der EU geben, welches auch diese Vorgaben der EU akribisch umsetzt und einhält. Damit die Statisten von Abgeordneten im Parlament nicht noch dagegen „Mauern“, wurde im Koalitionsvertrag wurde extra bekräftigt, dass die GroKo EU-Vorgaben 1:1 umsetzt und das nationale Parlament dann nichts mehr zu sagen hat.
Und es wird Länder geben, welche dadurch (ihre geforderten) Vorteile bekommen: Frankreich kann seine Atomkraft behalten, doch Deutschland muss auf Vorgabe der EU alle Kohlekraftwerke abschalten.
BMWi, Staatssekretär Rainer Baake: [1] … „Das vom Energierat beschlossene Paket „Saubere Energie für alle Europäer“ ist ein Meilenstein. Es gestaltet fast den gesamten europäischen Energierahmen neu … Neue Kohlekraftwerke dürfen an diesen Kapazitätsmärkten ab Ende 2025 und Bestandsanlagen ab Ende 2030 nicht mehr teilnehmen …
Kernelement sind integrierte nationale Energie- und Klimapläne aller 28 Mitgliedstaaten und darüber hinaus ein Mechanismus für den Fall, dass die freiwilligen Beiträge der Mitgliedstaaten nicht ausreichen, um die EU-Ziele zu erreichen …
Staatssekretär Baake: „Ich freue mich, dass wir jetzt klare Spielregeln verabredet haben, wie wir gemeinsam die beschlossenen EU-Ziele auch tatsächlich erreichen. Die Bedeutung der neuen Governance für die Energieunion geht aber über die Erfüllung der 2030-Energie-und Klimaziele hinaus. Erstmals gibt sich hier einer der größten Wirtschaftsräume der Welt einen gemeinsamen Plan, wie die Mitgliedstaaten zur langfristigen Dekarbonisierung und Versorgungssicherheit Europas beitragen wollen.

Ob das (bei dann weiter steigenden Preisen) und bis tief in persönliche Bereiche hinein greifenden Restriktionen dem Volk wirklich gefallen wird, weiß man noch nicht, doch unsere Umweltverbände werden jubeln.

EU Vorgabe: Die Zahl der von Energiearmut betroffenen Menschen ist zu erheben, deren Unterstützung hat aber in fünf Jahren auszulaufen

Dem Gewerkschaftsbund ist dabei etwas mulmig zumute. Aber Opposition traut er sich nicht, nach dem Motto: Am Besten hat es ein Märtyrer, der seine Taten überlebt und sich später in deren Glanz sonnen kann.
Dabei hat er Schwachstellen gut erkannt:
– Deutschland wird immer mehr von der EU am Parlament vorbei zwangsgesteuert,
– der Haushaltsstrom wird durch die neuen Tarifgestaltungen vor allem noch teurer,
– Deutschland muss künftig von seinem Geld Projekte im Ausland (zwangs-)finanzieren,
– national darf keine „Wettbewerbsverzerrung“ erfolgen, indem zum Beispiel Strom für ärmere Haushalte subventioniert wird,
– Frankreich profitiert mit seinen Kernkraftwerken überproportional.
DGB,
25.09.2017: [2] Europa Saubere Energie für alle Europäer-Innen Das Energiepaket der Europäischen Kommission
In beiden Fällen hatte sich die Mehrheit der Mitgliedstaaten gegen nationale verbindliche Ziele ausgesprochen. Stattdessen soll die Erreichung des EU-weiten Zieles durch eine „Governance-Verordnung“ abgesichert werden. Danach werden der EU-Kommission direkte Eingriffsrechte in nationale Energie- und Klimastrategien gewährt, ergänzt durch „delegierte Rechtsakte“, die keine Mitbestimmung des EU-Parlamentes vorsehen. Eine deutliche Stärkung der EU-Exekutive also.
Die Vorstellung der EU-Kommission, wonach private Haushalte quasi zu „Strombörse-Händler-Innen“ werden und ihren Verbrauch in 15-Minuten-Intervallen flexibel an das schwankende Stromangebot anpassen, spiegelt aber nicht die Realität und den Alltag der Menschen wider. Die überwiegende Mehrheit der Haushaltskund-Innen kann die Vorteile zeitabhängiger, flexibler Strompreise nicht nützen und müssen künftig höhere Strompreise bezahlen, wenn sie in Zeiten hoher Stromnachfrage, wie am Morgen oder in den frühen Abendstunden, den meisten Strom benötigen.
Die EU-Kommission möchte die nationaleren Fördersysteme für den Ausbau von erneuerbaren Energie-Erzeugungsanlagen auch für grenzüberschreitende Projekte öffnen. Damit
könnten Fördergelder, die von den Stromverbraucher-Innen in einem Mitgliedstaat aufgebracht werden, für den Bau von Photovoltaik- oder Windkraftanlagen in anderen EU-Ländern eingesetzt werden.
Positiv ist die Verpflichtung der Mitgliedstaaten, die Zahl der von Energiearmut betroffenen Menschen zu erheben. Eine zentrale Voraussetzung, um zielgerichtet Maßnahmen ergreifen zu können. Bedauerlich ist allerdings, dass immer noch klarere Vorgaben zu effektiven Maßnahmen gegen Energiearmut fehlen, und
dass der Einsatz von Instrumenten zu ihrer Bekämpfung, wie etwa regulierte Preise eingeschränkt wird. Für energiearme Haushalte müssen diese in fünf Jahren auslaufen.
Last but not least: Kritisch zu bewerten ist die Berücksichtigung von Atomenergie zur Erreichung der EU-Klima- und Energieziele.

Deutschlands Abgeordnete lassen sich widerspruchslos entmachten

Deutschland hat eine vergleichsweise überbordende „Abgeordnetendichte“:
China: 427.000 Einwohner/Volkskongressabgeornetem
USA: 610.000 Einwohner/Kongressabgeordneten, zzgl. Senatoren
Deutschland: 117.000 Einwohner/Bundestagsabgeordnetem

Trotzdem scheint es unseren Abgeordneten zu viel Arbeit geworden zu sein, das Volk zu vertreten. Und so wurde Entlastung ersonnen, indem man die Souveränität an Brüssel abgibt und sich von dort (ohne parlamentarische Einflussnahme) vorschreiben lässt, was Deutschland machen darf und zu machen hat. Damit nicht jemand anfängt, darüber Diskussionen anzuzetteln, haben die GroKo-Parteien es gleich vertraglich festgelegt:
[3] Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD, 19. Legislaturperiode:
Zeile 2549 … eine konsequente 1:1-Umsetzung von EUVorgaben.
Zeile 2910 … EU-Regelungen werden wir 1:1 umsetzen
Zeile 6455 … EU-Recht setzen wir 1:1 um

Wie ist das mit dem Grundgesetz, Artikel 20 (2) vereinbar?

Screenshot

Nachtrag

Soeben kam die Information einer Rede unseres neuen Wirtschaftsministers auf der internationalen Energiewende-Konferenz in Berlin:
WELT
17.04.2018: Altmaier akzeptiert den wahren Zustand der Energiewende
In dieser Rede soll die Nachsprechpuppe der Kanzlerin „Bewegendes“ über die Deutsche Energiewende gesagt haben, indem er so etwas wie einen Realitätssinn äußerte.
Was er aber auch gesagt hat:Die Energiewende wird nur überleben, wenn sie global wird“ … Sie sei „keine Lösung für einzelne Länder.“
Überspitzt heißt das: Die Deutsche Energiewende ist so bescheuert, dass sie nur überlebt werden kann, wenn die Länder drum herum diese „Bescheuerung“ mitmachen. Nur unter gleich Blinden kann der Einäugige besser überleben.
Wie man sieht, hilf nun die EU aus diesem Desaster.
Eine Frage stellt sich dabei sofort: Was hat Deutschland „der EU“ dafür hintenrum wieder versprochen?

Quellen
[1] BMWi: Staatssekretär Baake zu den Ergebnissen des gestrigen Energierats in Brüssel – 28 EU-Energieminister stellen Weichen auf europäische Energiewende
[2] DGB, 25.09.2017: Europa Saubere Energie für alle Europäer-Innen Das Energiepaket der Europäischen Kommission
[3] Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD, 19. Legislaturperiode: Ein neuer Aufbruch für Europa Eine neue Dynamik für Deutschland Ein neuer Zusammenhalt für unser Land




Neue Studie: Batterie-Speiche­rung „keine ökono­mische Perspek­tive“

Allerdings enthüllt eine neue, von der Global Warming Policy Foundation (GWPF) veröffentlichte Studie, dass die Verbraucher Gefahr laufen, geprellt zu werden. Der Autor der Studie, der Energie-Ingenieur Dr. Capell Aris, hat die Ökonomie der Batteriespeicherung untersucht und herausgefunden, dass deren hohe Kosten in UK bedeuten, dass sie sich niemals rentieren werden. Er erklärt:

„Der Preis für die Batterien ist relativ hoch, aber die möglichen Einsparungen, wenn man sie einer Solar-Installation auf dem Dach zuschaltet, sind ziemlich begrenzt, vor allem als Bestandteil der normalen Stromrechnung. Führt man eine Kosten-Nutzen-Analyse durch, wird schnell klar, dass diese Batterien reine Geldverschwendung sind“.

Dies könnte sich ändern, falls der Preis der Batterien dramatisch sinken würde, aber die Lücke zwischen Kosten und Nutzen ist derzeit so riesig, dass ein solcher Preisrückgang in naher Zukunft sehr unwahrscheinlich ist. Aris erklärt weiter:

„Es gibt keinen Zweifel, dass die Batteriepreise sinken werden, aber selbst bei optimistischsten Schätzungen müssten die Preise um mindestens 50% sinken, um die Batterien rentabel zu machen. Soll damit ein Gewinn erwirtschaftet werden, muss der Preis sogar noch stärker sinken.Dass es dazu demnächst kommen wird, ist nicht erkennbar. Batteriespeicher für Solaranlagen auf dem Dach sind einfach keine ökonomische Perspektive, und das wird höchstwahrscheinlich so bleiben.

[Bemerkung des Übersetzers: Dies erinnert mich stark an das sog. „Kosten-Energie-Äquivalentgesetz“ von Dr. Heinz Schütte, wenn ich dieses richtig verstanden habe. Das jedoch hat er schon vor einigen Jahren veröffentlicht.]

Die ganze Studie (PDF) steht hier.




Fracking, Brexit und eine Öl- und Gas-Goldgrube

Das britische Erkundungs- und Produktions-Unternehmen Cuadrilla und andere haben lange dafür gekämpft, ernsthaft mit dem Abbau von Schieferöl und -gas in UK beginnen zu können. Die britischen Schiefer-Reserven sind massiv, und in vielen Gebieten der Nation sind reiche Öl- und Gasvorkommen in Sedimenten gebunden, vor allem in Lancashire und Yorkshire. Das British Geological Survey schätzt, dass das Bowland-Becken 1300 Billionen Kubikfuß Gas enthält. Fast 70 Bohrungen haben bereits begonnen. Die Reserven sind riesig.

Selbst falls wir nur ein Zehntel extrahieren können – und Fracking-Unternehmen in den USA erzielen bessere Ergebnisse – würde der Bedarf an Gas in UK ein halbes Jahrhundert lang gedeckt werden können“, schreibt Ambrose Evans-Prithard im Telegraph. Im gleichen Artikel wird der geschäftsführende Direktor von Cuadrilla mit den Worten zitiert: „Wir haben gerade das Gestein durchbohrt, und tatsächlich geht das Ergebnis noch über unsere Erwartungen hinaus. Es ist eine gewaltige Ressource. Das könnte bis mindestens zum Jahr 2050 reichen“.

UK war einst ein Energie-Exporteur bis zum Jahr 2003. Danach wurde das Land zum Importeur, und zwar durch die Politik der Regierung von Tony Blair und gestützt durch die Opposition der Grünen.

Diese Unfähigkeit, mit der britischen Energieversorgung umzugehen, hat bis vor Kurzem zu einer kostspieligen und bedrohlichen Energie-Versorgungslage geführt, bis die UK-Regierung grünes Licht für den Beginn von Bohrungen gegeben hat. Die Energieindustrie hat Ende der achtziger Jahre noch 10% des BIP ausgemacht, heute sind es gerade noch 2%. In der Zwischenzeit ist UK zum Energie-Importeur geworden und musste die auf dem internationalen Markt üblichen Energiepreise bezahlen.


Seit diesem Rückgang befand sich die Energieversorgung in UK sowie der Handel im Ungleichgewicht. UK begann mit Energieimporten zu einer Zeit, als die Vorräte abnahmen und die Preise hoch waren. Detailliert wird dies alles in diesem Report [pdf] aus dem Jahr 2017 beschrieben.

Die Behinderungen der Energieversorgung waren aber auch eine Folge des politischen Diktats der EU. UK wurde bei der Erschließung seiner großen Fracking-Reserven behindert, und zwar durch die Politik der EU ebenso wie durch die der Grünen. Die EU-Politik hat inzwischen dazu geführt, dass die EU gefährlich abhängig ist von Lieferungen aus Russland. Die EU hat erst vor Kurzem begonnen, seine Versorgung zu diversifizieren. Im Zuge dieser Diversifizierung wurde die Errichtung von Import-Terminals in Litauen und anderswo genehmigt, um LNG [Flüssiggas] nach Europa zu importieren. Nicht enthalten sind jedoch Genehmigungen für Fracking.

Ein Vorteil des Austritts von UK aus der EU wird die Erschließung von Energie-Ressourcen durch Fracking sein, welche auf den Markt geworfen werden, sowie die immensen kollateralen Vorteile einer heimischen Energieversorgung zu bezahlbaren Preisen. Darin eingeschlossen ist die Schaffung von Arbeitsplätzen für Bohrungen, Transport und Speicherung von Öl und Gas ebenso wie die Erzeugung eines aufkeimenden Marktes für Stahl-Pipelines, Speichertanks, chemische Verarbeitung der Rohstoffe Öl und Gas sowie eine Export-Industrie in die EU – neben vielem Anderen.

Eine neue Generation von Tankschiffen muss gebaut werden, um das Flüssiggas zu verschiffen, zusammen mit Speicherkapazitäten, wenn die Schiffe Häfen in Europa und UK erreichen. Kohlekraftwerke können ihren Betrieb schrittweise einstellen und umgebaut werden zu Gasspeichern. Studien aus jüngerer Zeit haben gezeigt, dass der Umstieg von Kohle auf Gas die Emissionen um zwei Drittel senken kann.

Der Trend zum Gasverbrauch als Energiequelle hat bereits den europäischen Energiemarkt verändert; allerdings zum größten Teil durch importierte Energie.

[OECDMIX (IEA)]

In UK gibt es derzeit ein großes heimisches Pipeline-System, welches über 21.000 Meilen lang ist. Damit wäre es ein Leichtes, das durch Fracking gewonnene Gas im gesamten Land zu verteilen. Große internationale Pipelines gestatten den Transfer von Gas in die EU, ohne dass man zu Flüssiggas übergehen muss. Damit wäre man auch wettbewerbsfähig gegenüber Gas aus Russland und den USA.
Brexit und Fracking
In den USA hat sich gezeigt, dass der glückliche Zufall der Entdeckung von Fracking viele Arbeitsplätze in Geschäften und Einzelhandel vor Ort geschaffen hat. Große Investitionen in Fabriken und Raffinerien wurden dezentralisiert im Bereich der Energieerzeugung, und selbst die Verlegung von Glasfaserkabeln zusammen mit den neuen Pipelines haben ein umfangreiches Netzwerk ländlicher Internet-Verbindungen geschaffen.

Die UK-Regierung hat ein Programm entwickelt, um lokale Gemeinden zu belohnen, in denen Bohrungen erfolgen, sowie einen Entwurf für einen Shale Wealth Fund um sicherzustellen, dass lokale Gemeinden direkt durch das Fracking in ihrer Nachbarschaft profitieren können. Eine Fracking-Goldgrube kann zu erheblichem Nutzen für alle Bürger und lokalen Gemeinden in UK führen.

UK steht mittlerweile am Rande einer industriellen Entwicklung, welche das Schicksal des Landes außerhalb der EU dramatisch beleben kann. Zum Zeitpunkt des Austritts von UK aus der EU und der „Implementierungs“-Phase der Fracking-Industrie wird es bereits realen Nutzen für das Land geben. Die EU könnte zu der Erkenntnis kommen, dass die EU UK viel mehr braucht als UK die EU.

Im Zuge der Versuche, sich aus der Abhängigkeit von Öl und Gas aus Russland zu befreien, kann die Energieversorgung in UK einen großen politischen Faktor darstellen hinsichtlich der Verfügbarkeit einer zuverlässigen alternativen Energiequelle.

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/fracking-brexit-and-an-oil-and-shale-gas-bonanza/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Aufmerk­samkeit der Öffent­lichkeit auf globale Erwär­mung lenken: die finale Heraus­forderung

Die Öffentlichkeit verharrt im Abwarte-Zustand. Sie weiß, dass irgendetwas nicht stimmt, kann aber zu keiner endgültigen Schlussfolgerung kommen. Dafür sind verschiedene Gründe maßgeblich, darunter:

Die Informationen stammen von der Regierung, und das ist immer irgendwie verdächtig, obwohl die Menge von Land zu Land unterschiedlich ist. So misstrauen z. B. ihrer Regierung mehr als Kanadier.

Die Regierung informiert auf zwei Wegen, nämlich via Bürokraten und Politiker. Das öffentliche Misstrauen gegenüber Bürokraten besteht, weil die meisten Menschen schon mal mit ihnen zu tun hatten und zu der sprichwörtlichen Erkenntnis gelangt waren, dass man Wahrheit nicht erzwingen kann. Zusätzlich stützen jüngste Enthüllungen der Vorgänge im IRS [die oberste US-Steuerbehörde], DOJ [die US-Justizbehörde], dem FBI und der EPA das Misstrauen immer wieder neu.

Das Misstrauen gegenüber Politikern ist auf einem Allzeit-Hoch, besonders in den USA.

Etwa 80% der Menschen verstehen die Wissenschaft nicht und sagen folglich nichts.

Die meisten der 20%, welche mit Wissenschaft ein wenig vertraut sind, verstehen die Klimawissenschaft nicht und schweigen ebenfalls.

Eine Mehrheit der Meinungen Äußernden tut dies lautstark und definitiv; sie bestätigen die Beobachtung von Mark Twain, dass es klüger ist, den Mund zu halten und die Menschen glauben lassen, dass man dumm sei als dass man etwas sagt und ihnen recht gibt.

Viele wissen, dass der Übergang vom Terminus ,Globale Erwärmung‘ zu ,Klimawandel‘ einen Grund hatte, den sie aber nicht kennen. Nichtsdestotrotz erregt das weiteren Verdacht.

Viele wissen, dass die Aussage von Al Gore vor dem Kongress, dass die Wissenschaft settled und die Debatte vorüber ist, falsch war.

Viele der düsteren Untergangs-Prophezeiungen sind nicht eingetroffen.

Sie sind betäubt durch den Extremismus der Medien. Selbst FOX-News redet von ,Extremwetter‘ anstatt einfach nur Wetter. Die Achtung der Öffentlichkeit vor den Medien befindet sich auf einem Allzeit-Tief.

Die Behauptungen, wonach die Öffentlichkeit negativ und heftig auf den Rückzug von Präsident Trump aus dem Paris-Abkommen reagieren werde, haben sich als falsch herausgestellt.

Das Misstrauen in die Wissenschaft allgemein und die Klimawissenschaft im Besonderen steigt immer weiter. Belegt wird dies durch das Zitat in einem Report des Pew Centers*: „Alles in allem hegen viele Menschen skeptische Ansichten gegenüber Klimawissenschaftlern; ein größerer Anteil erklärt Vertrauen in Medizin-Wissenschaftler. Aber überall drücken Viele es ,weich‘ aus anstatt eine stark positive Meinung zu äußern“.

Dieses letzte Zitat erklärt zum Teil die abwartende Haltung der Öffentlichkeit. Die Menschen wissen nicht, wem man noch trauen kann. Also umgehen sie das Thema, indem sie es beiseite schieben. In anderen großen Umfragen wird dies unterschiedlich quantifiziert.

Abbildung 1 zeigt eine Umfrage des Pew Centers bzgl. der Prioritäten der Öffentlichkeit, dass das Thema „Klimawandel“ an 18. von 19 Stellen liegt:

[*Wer etwas zum Pew-Center wissen will, klicke hier! Anm. d. Übers.]

Abbildung 1

Abbildung 2 zeigt aussagekräftiger die abwartende Haltung von fast 10 Millionen Menschen. Klimawandel liegt an 16. und letzter Stelle:

Abbildung 2

Politiker, welche behaupten, sich nach den Ergebnissen von Umfragen zu richten, ziehen eindeutig diese Umfragen nicht in Betracht oder ignorieren sie absichtlich. Anders als Trump ergehen sich nach wie vor die meisten Politiker mit dröhnenden Behauptungen über die Notwendigkeit von Maßnahmen. Man führe sich die Ignoranz vor Augen, welche von der kanadischen Umweltministerin Catherine McKenna an den Tag gelegt wird. Mir wird auf schmerzhafte und nur zu deutliche Weise bewusst, wie wenig Ahnung Anwälte von Klimawissenschaft haben. Allerdings ist mir auch bewusst, dass McKenna als Anwältin besser als die meisten Anderen wissen sollte, dass es zu jedem Thema zwei Seiten gibt.

Die Frage ist: Warum verharrt die Öffentlichkeit in einer Abwarte-Haltung? Sie hört fortwährend von Skeptikern, dass CO2 nicht ursächlich ist für die globale Erwärmung oder, wie es jetzt heißt, den Klimawandel ist. Das Problem der Skeptiker ist, dass sie normalerweise nicht mit einer alternativen Erklärung der Änderung aufwarten können, selbst wenn sie sich noch so viel Mühe geben. Dies wird offensichtlich in den Reaktionen auf Beiträge bei WUWT über den Zusammenhang von Sonne und Temperatur. Natürlich würde es die große Mehrheit der Öffentlichkeit selbst dann nicht verstehen, wenn eine prägnante wissenschaftliche Erklärung angeboten werden würde.

Glücklicherweise verstehen die meisten Menschen aber auch, dass sie niemals die ganze Komplexität der Wissenschaft erfassen können. Ich sage glücklicherweise, weil das bedeutet, dass sie irgendetwas anderes zögern lässt. Was sie hören ist, dass es über den normalen wissenschaftlichen Diskurs hinaus Behauptungen von Gesetzesbrüchen gibt. Man betrachte dies im Zusammenhang mit Diskussionen über juristische Maßnahmen. Die Gerichtshöfe argumentieren, dass es bei einem wissenschaftlicher Disput um „deine Studie“ und „meine Studie“ geht, und sie sind nicht qualifiziert zu urteilen. Das ist für sich schon eine traurige Zustandsbeschreibung des Rechtssystems. Wissenschaft war und ist seit mindestens 200 Jahren wesentlicher Bestandteil der Gesellschaft mit enormem Einfluss auf dieselbe, und doch hat das Rechtssystem dem immer noch nicht Rechnung getragen.

Das war der Fall bei der jüngsten deplatzierten Begeisterung über die Anforderung von Richter William Alsup an beide Seiten. Er lud alle Beteiligten ein, spezifische Fragen zu beantworten, was dann als Grundlage für eine „Anhörung“ dienen sollte. Das Heartland Institute und die Autoren des Berater-Dokumentes haben die Gelegenheit ergriffen und ausgezeichnete Arbeit geleistet hinsichtlich der Fragen des Richters. Die Schwierigkeit ist aber, dass sie nur wissenschaftliche Antworten geben konnten. Diese beleuchten die grundlegenden Differenzen zwischen ihrer „Studie“ und der „Studie“ des IPCC. Der Beraterbrief zeigte, dass eine wissenschaftliche Differenz verbleibt und dass…

„…es keinen ,Konsens‘ unter den Wissenschaftlern gibt, dass die jüngste globale Erwärmung hauptsächlich anthropogenen Ursprungs war, geschweige denn dass eine unverminderte anthropogene Erwärmung gefährlich oder katastrophal war oder sein wird“.

Das reicht nicht, und es erklärt, warum die Öffentlichkeit auf Nebenschauplätze ausweicht.

Vorige Woche wurde ich von acht verschiedenen Radiostationen aus den gesamten USA interviewt. Jeder Interviewer dachte, dass die Differenz mehr als wissenschaftlich war. Sie wussten alle Bescheid hinsichtlich einiger der Vergehen, die so effektiv von Anthony Watts und den vielen Beiträgen auf seinem Blog verbreitet worden sind. Ich weiß: wenn die Menschen merken, dass der Unterschied mehr als wissenschaftlich ist, erhebt sich automatisch eine ganz bestimmte Frage. Jeder Interviewer stellte sie in der einen oder anderen Form: Welche Motive gibt es dafür?

Die Eröffnungsbemerkung des Richters bei meinem jüngsten Prozess lautete, dass sein Gerichtshof nicht dazu da sei, die Debatte um globale Erwärmung beizulegen. Dann gab er einige Bemerkungen ab über den Artikel im Mittelpunkt des Falles, welche zeigten, dass er kaum etwas wusste. Er schien nicht zu erkennen, dass es in diesem Fall um „meine Studie“ gegen „eure korrupte Studie“ ging. Mir ging es um das Motiv, um den Missbrauch von Wissenschaft für eine politische Agenda. Der Anwalt der Kläger wusste um die Gefahren für seine Mandanten, wenn dieses Argument etabliert würde.

Er machte das, was in fast jedem Interview oder jeder Debatte über AGW passiert, wenn die Leute bemerken, dass sie nicht gegen Argumente ankommen und nicht darauf vorbereitet sind, die Argumente einzuräumen. Er trat einen persönlichen Angriff los. Es war kein Frontalangriff, aber ein Versuch zu zeigen, dass meine Denkweise und meine Standpunkte so weit außerhalb des Mainstreams liegen, dass ihnen jede Glaubwürdigkeit fehlt. Er meinte, dass ich an eine Verschwörungstheorie glaube. Ich sei ein „Verschwörungs-Theoretiker“. Die Evolution und Anwendung dieses zur Waffe gewordenen Terminus‘ wurde von einem der Autoren wie folgt erklärt:

Verschwörungstheorie“ ist ein Terminus, der augenblicklich Furcht und Ängstlichkeit in den Herzen fast jeder Person in der Öffentlichkeit erweckt, vor allem bei Journalisten und Akademikern. Seit den sechziger Jahren wurde dieses Etikett zu einem disziplinarischen Mittel, welches außerordentlich effektiv war bei der Festlegung bestimmter Ereignisse, die immun sind gegen Untersuchungen oder Diskussionen.

AGW-Befürworter leisten ausgezeichnete Arbeit bei der Marginalisierung von Gegnern als Mitglieder von Randgruppen wie etwa Skeptiker der globalen Erwärmung oder Klimawandel-Leugner. Falls sie damit scheitern, ziehen sie sich auf den Vorwurf zurück, dass man ein Verschwörungs-Theoretiker sei. Dies ist sehr effektiv, weil der größte Teil der Öffentlichkeit nicht in Verbindung gebracht werden will mit Extremisten oder Verlierern. Natürlich ist es Realität, dass es immer zu Verschwörungen kommt, sonst würde die Welt nicht existieren. In meinem Prozess erklärte ich, dass es keine Rolle spielt, ob es eine Verschwörung gibt oder nicht – die Realität ist, dass Wissenschaft für eine politische Agenda missbraucht wird, und das darf niemals geschehen.

Falls man das Argument einer Konspiration akzeptiert, glaubt man normalerweise, dass eine kleine Gruppe dahinter steckt. Dies bestärkt die Öffentlichkeit in der irrigen Ansicht, dass eine kleine Gruppe nicht die ganze Welt zum Narren halten kann. Dies ist eine Erweiterung der Behauptung von Abraham Lincoln, dass man nicht alle Menschen für alle Zeiten hintergehen kann. Allerdings hat die Anthropologin Margaret Mead beobachtet:

Man zweifle niemals daran, dass eine kleine Gruppe nachdenklicher, überzeugter Bürger die Welt verändern kann. Tatsächlich ist das das Einzige, was eine solche Änderung bewirkt hat“.

Langfristig mag die Aussage von Lincoln stimmen, aber kurzfristig kann man das, vor allem, falls man diejenigen marginalisiert, die sich dagegen wehren. Genau das widerfuhr den Wenigen, die es wagten nachzufragen oder herauszufordern. Teil des Problems ist, dass die Öffentlichkeit glaubt, zu einer Verschwörung bedarf es einer großen Gruppe Menschen, aber eine Definition zerschlägt diesen Mythos:

Eine Übereinkunft zwischen zwei oder mehr Personen, einen kriminellen Akt zu begehen oder ein legales Ziel zu verfolgen mittels illegaler Maßnahmen“.

Es gibt Gründe, warum ich so offen angegriffen worden bin, und alle bezogen sich auf die Bedrohung, die ich darstelle. Sie können nicht sagen, ich sei nicht qualifiziert. Ich stellte die Pseudowissenschaft der globalen Erwärmung in Frage, weil das gleiche geschah beim „Konsens“ über eine globale Abkühlung in den sechziger Jahren. Ich entwickelte eine natürliche Fähigkeit zu lehren und komplexe Dinge der Öffentlichkeit verständlich zu erklären. Am Wichtigsten war für mich dabei die Rekonstruktion von Klimaten in der Vergangenheit sowie deren Auswirkung auf die menschliche Kondition. Daher gab ich auch eine Vorlesung zum Thema Geopolitik. Zentrales Thema hierbei war, dass Geographie und Klima die Bühne und Historie das auf dieser Bühne stattfindende Theaterstück sind, welches durch jene Bühne beeinflusst wird. Ich machte, was die meisten Wissenschaftler absichtlich vermeiden: ich studierte Politik und verstand von Anfang an, welche Wissenschaft wie herangezogen wurde. Ich erklärte Motive und Verfahren. Viele Beiträge und öffentliche Vorträge über die gesamte Geschichte kulminierten in der Veröffentlichung einer detaillierten und dokumentierten Erklärung in dem 2014 erschienenen Buch The Deliberate Corruption of Climate Science. Allerdings war ich schon lange vorher Ziel von Angriffen, ziehen sich doch die Gerichtsverfahren diesbezüglich bereits in das 7. Jahr.

Die „Abwartehaltung“ wird sich so lange fortsetzen, bis wir der Öffentlichkeit die Motive hinter den AGW-Behauptungen und -Aktivitäten erklären können. Solange nicht noch mehr Menschen, vor allem Skeptiker, die Motive verstehen und sich äußern, kann es weitere 28 Jahre dauern. Vor mir liegen noch mindestens ein weiteres Dutzend Interviews, so dass vielleicht die Flüster-Propaganda des Internets die Zahl derjenigen exponentiell steigen lässt, die sich aus der Abwartehaltung lösen, weil sie um die Motive wissen. Wir sollten uns beeilen, weil offensichtlich ist, was Obamas Netz-Neutralität und die Anhörungen von Zuckerberg belegen, dass jene, die nach Kontrolle über alles trachten, sich zunehmend des Internets bemächtigen.

Oh, Verzeihung, oder ist das jetzt noch eine Verschwörungstheorie?

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/04/15/getting-the-publics-attention-on-global-warming-the-final-challenge/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Luftmess­stationen: Aktivisten entlarven Tricksereien

Vorab sei noch kurz angemerkt, dass das Umweltbundesamt (UBA) im Rahmen seiner neuesten Veröffentlichung über angeblich 6.000 NO2-Tote und über 400.000 angebliche Diabetesfälle durch NO2 im Jahre 2014 so freundlich war, eine Grafik zu veröffentlichen, die seine eigene ständige Panikmache als Fake-News entlarvt, Bild 2.

Bild 2. Diese Grafik beweist, dass die erdrückende Mehrheit der Bevölkerung an ihren Wohnorten nur geringen NO2-Immissionen ausgesetzt ist (Grafik: UBA)


Diese vom UBA selbst in Auftrag gegebene Untersuchung dokumentiert, dass nur ein verschwindend kleiner Teil der deutschen Bevölkerung überhaupt an Orten wohnt, wo die Immissionsmesswerte den Jahresgrenzwert von 40 µg/m3 überschreiten. Schon seit 2010 gibt es selbst in der Kategorie zwischen 35 und 40 µg/m3 gar keinen Farbbalken mehr, und die Kategorie über 40 µg/m3 wird gar nicht mehr aufgeführt.
Wie das UBA aus Mücken Elefanten macht
Die in den Medien immer wieder kursierenden Behauptungen des UBA über die viel zu hohen NO2-Wert2 in Städten beruht auf einem recht simplem, aber sehr wirksamem Trick: Man platziert seit vielen Jahren einen erheblichen Teil der Messstationen nicht etwa da, wo sie für den größten Teil des Stadtgebiets repräsentativ wären, sondern gezielt dort, wo man in eng begrenzten „Hot-Spot-Bereichen“ die höchsten überhaupt aufzufindenden Messwerte finden kann. So findet sich in einer Pressemeldung des Landesumweltamtes Baden-Württemberg der Hinweis, dass schon 2006 alle Gemeinden in Baden-Württemberg gebeten wurden, sogenannte straßennahe Belastungsschwerpunkte zu melden, an denen dann sogenannte Spotmessstellen eingerichtet wurden [SPOT]. Hiervon gibt es allein in Stuttgart vier Stück, das sind 50 % aller städtischen Messstellen. Die „Belastung“ der Stuttgarter Bürger wird demnach zu einem geradezu grotesk überproportionalen Anteil aus Daten hergeleitet, die an vier räumlich eng begrenzen „Hot-Spots erfasst werden. Zudem wurden diese Messstationen immer mal wieder anders platziert: Wenn die Belastungssituation an einer Messstelle unter den Grenzwert gefallen war, wurde ein anderer Ort gesucht und gefunden, wo man noch die gewünscht hohen NO2-Werte auftreiben konnte. Vor diesem Hintergrund bekommen die jeweiligen oberen Kurven in den Teilbildern von Bild 3 und Bild 4 eine ganz neue Bedeutung.

Bild 3. So manipuliert das UBA die Öffentlichkeit mit „kreativ“ neu selektierten Informationen seiner eigenen Messstationen. Das untere Bild wurde zwischenzeitlich von der Webseite entfernt (Grafik oben: [UBAHGP], Grafik unten [UBANO2])

Das Bild 3 dokumentiert eine gleich doppelte Manipulation durch das UBA. Einerseits sind im Prinzip nur die grünen und gelben Kurven der beiden Teilbilder maßgeblich für die tatsächliche Luftqualität für vermutlich mehr als 99,98 % der deutschen Bevölkerung. Die obersten Kurven gelten nur für die „Hot-Spot“-Messstellen, die nur für einen verschwindend kleinen Bruchteil der Bevölkerung relevant sind. Obwohl beide Bilder aus dem gleichen Kalenderjahr stammen, unterscheiden sich die jeweils oberen Kurven drastisch. Grund hierfür ist die Tatsache, dass man 2016 eine „Hintergrund“-Broschüre mit dem Titel „Luftqualität 2015 Vorläufige Auswertung“ [UBAHGP] herausbrachte, deren Stoßrichtung betont alarmistisch war. Die Botschaft im Kapitel über NO2 war: „Stickstoffdioxid: Kaum Besserung gegenüber dem Vorjahr“. Da den Autoren die vorhandenen Daten wohl nicht dramatisch genug waren, wurden die Daten sowohl der mittleren als auch der oberen Kurve durch kreative Auswahl der Datensätze nach oben frisiert, damit sie besser zur Botschaft passten (man beachte hierbei auch die Farbwahl der oberen Kurve). Das untere Bild wurde mittlerweile von der UBA-Webseite entfernt, es ist jedoch nahezu deckungsgleich mit einer Fassung aus dem Jahr 2017.
Abgesehen von den oben dokumentierten Manipulationen wird insbesondere bei den „Hot-Spot“-Messstationen auch durch diverse Tricks dafür gesorgt, dass diese höhere Messwerte liefern als nach EU-Richtlinien eigentlich vorgesehen, wie von unseren ehrenamtlichen Helfern nachfolgend dokumentiert wird.
Messtationen in absteigender Reihenfolge
Die jetzt vorgestellten Meldungen wurden nach der Höhe des im Jahre 2017 ermittelten NO2-Jahresmittelwerts in absteigender Reihenfolge ausgewählt. Da einige besonders fleißige Helfer uns gleich mehrere Stationen gemeldet hatten, werden diese dementsprechend öfter genannt.
DEHH068, Hamburg-Habichtstrasse, 58 µg NO2/m3, Rangfolge 6, gemeldet von Uli W., Hamburg

Bild 4. Die Messtation in Hamburg-Habichtstrasse (Bild: Institut für Hygiene und Umwelt)


Die Habichtstrasse ist eine Hauptverkehrsader und befindet sich östlich des Hafens. Bei den vorherrschenden südwestlichen Winden wird die Gegend durch die Emissionen der Schiffe beaufschlagt. Wie bei vielen anderen Hot-Spot-Stationen mit überhöhten Werten ist die Messanlage direkt unter Alleebäumen aufgestellt, was die Durchlüftung erschwert und den Abtransport von Abgasen behindert. Zudem ist sie direkt am Straßenrand aufgestellt, wo die Abgase noch ziemlich konzentriert sind.
DEBW117 Ludwigsburg Friedrichstraße, 51 µg NO2/m3, Rangfolge 13, gemeldet von Martin S, Ludwigsburg

Bilder 5 und 6. Die Messstation Ludwigsburg-Friedrichstrasse (Bilder: Martin S.)


Die Messstelle ist in eine Nische gequetscht, weder der Freiwinkel von 270° noch der erforderliche Gebäudeabstand von mehreren Metern wurden eingehalten. Noch im letzten Jahr lag der städtische NO2-Hintergrund bei 26 μg/m³, dem Verkehr bleiben als nur 16 μg/m³. Ergänzend ist noch anzumerken, dass man bei der Messstelle auch hinterfragen kann, ob sie für 100 m Straße repräsentativ ist, denn sie liegt in einer Steigung nahe einer „Mulde“. Nimmt man an, dass NO2 eher absinkt, dann ist der Messort auch diesbezüglich ungünstig.
DEHE112 Wiesbaden Schiersteiner Straße, 50 µg NO2/m3, Rangfolge 14, gemeldet von Franz N. M.

Bild 7. Die Messstation Wiesbaden Schiersteiner Straße (Bild: Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie)


Angaben der HLNUG: „Die Luftmessstation Wiesbaden-Schiersteiner-Straße ist eine „Verkehrsbezogene Messstelle“. Diese Messstellen zeichnen sich durch ihre Nähe zu Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen sowie durch ihre Platzierung in Straßenschluchten aus, wodurch die Verteilung von Schadstoffen eingeschränkt ist und in der Regel hohe Konzentrationen erreicht werden“.
Ergänzend schreibt uns Franz N. M.: „Die Messstation steht direkt an der sechsspurigen Schiersteiner Str. Hier wird die 270 Grad Regel der EU verletzt. Außerdem ist die Messstation mit ihrem Fahrbahnabstand von 20 cm nicht repräsentativ für einen größeren Luftbereich“.
DEBE064 Berlin Neukölln Karl-Marx-Str. 49 µg NO2/m3, Rangfolge 17, gemeldet von Christian F.

Bilder 8 und 9. Die Messstation Karl-Marx-Str. in Berlin-Neukölln (Bilder: Christian F.)


Die Messstation befindet sich in unmittelbarer Nähe der Einmündung Karl-Marx-Str./ Flughafenstr. Beide Straßen sind sehr stark befahren.
Zusätzliche Recherchen zeigten, dass die Station direkt am Fahrbahnrand steht und vermutlich auch nicht 25 m von der Kreuzung entfernt stehen dürfte.
DEHE037 Wiesbaden Ringkirche, 49 µg NO2/m3, Rangfolge 17, gemeldet von Franz N.M.

Bild 10. Die Messstation Wiesbaden Ringkirche (Bild: Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie)


Angaben der HLNUG: „Die Luftmessstation Wiesbaden-Ringkirche ist eine „Verkehrsbezogene Messstelle“. Diese Messstellen zeichnen sich durch ihre Nähe zu Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen sowie durch ihre Platzierung in Straßenschluchten aus, wodurch die Verteilung von Schadstoffen eingeschränkt ist und in der Regel hohe Konzentrationen erreicht werden“.
Franz N. M. schreibt uns: „Die Messstation steht direkt an der Kreuzung von der fünfspurigen Rheinstraße und dem 6 spurigen Kaiser-Friedrich-Ring. Abstand zum Kaiser-Friedrich-Ring 20 Zentimeter. Sie verstößt eindeutig gegen die 25 m EU-Abstandsregelung zu Kreuzungen“.
Wie man auf dem Bild außerdem sieht, steht die Station auf dem Mittelstreifen einer Allee mit einer Doppelreihe von großen alten Bäumen mit dichten Kronen, die vor allem im Sommer den Luftaustausch sehr stark behindern. Auch bei der kreuzenden Straße handelt es sich um eine Allee mit einer Doppelreihe großer, dicht belaubter Bäume.
DENW189 Wuppertal Gathe, 49 µg NO2/m3, Rangfolge 21, gemeldet von Arnd B.

Bilder 11 und 12. Die Messstation in Wuppertal-Gathe. Während vorne gerade ein Bus abfährt, kommt hinten schon der nächste (Bilder: Google Maps mit eingefügten Markierungen)


Zur Beschreibung verweist Arnd B. auf eine Dokumentation der Messstelle durch die Deutsche Autofahrerhilfe bei Facebook: „Die Messstation befindet sich neben einer Busspur und in unmittelbarere Nähe einer Haltestelle; sie ist so positioniert, dass sie quasi im “Abgasstrahl” der dort haltenden Busse liegt. Die Bus-Frequenz ist offenbar so hoch, dass das bei Google Maps verfügbare Bildmaterial gleich 2 ankommende bzw. abfahrende Busse zeigt….In der 39. BImSchV sind u.a. folgende Kriterien für Messstationen definiert: Der Messeinlass darf nicht in nächster Nähe von Emissionsquellen angebracht werden, um die unmittelbare Einleitung von Emissionen, die nicht mit der Umgebungsluft vermischt sind, zu vermeiden. Der Ort von Probenahmestellen ist im Allgemeinen so zu wählen, dass die Messung von Umweltzuständen, die einen sehr kleinen Raum in ihrer unmittelbaren Nähe betreffen, vermieden wird. Für die gemessene Verschmutzung sollte nicht eine einzelne Quelle vorherrschend sein, es sei denn, dies ist für eine größere städtische Fläche typisch. Die Probenahmestellen müssen grundsätzlich für eine Fläche von mehreren Quadratkilometern repräsentativ sein. Die Messstation Wuppertal Gathe (VWEL) verstößt gegen diese Kriterien [der 39. BImSchgV], denn sie ist unmittelbar neben einer bedeutenden NOx-Quelle positioniert – nämlich an einer Bushaltestelle, an der im Stand (Ein- und Aussteigen der Passagiere) sowie unter Last (Wiederanfahren/ Beschleunigen der Busse) laufende schwere Dieselmotoren für erhebliche Verschmutzungen sorgen. Die dortige Überschreitung der Grenzwerte ist also ein konstruiertes Ergebnis“ [DEAFH].
DEBE063 Berlin Neukölln, Silbersteinstraße, 48 µg NO2/m3, Rangfolge 23, gemeldet von Christian F.

Bilder 13 und 14. Die Messstation Silbersteinstrasse in Berlin Neukölln (Fotos: Christian F.)


Zur Messstelle gibt Christian F. folgende Hinweise: „Die Messstation befindet sich etwa 50 cm von der Fahrbahn entfernt. Die Silbersteinstr ist eine sehr stark befahrene Straße. Die Messstation befindet sich fast an der Kreuzung Silbersteinstr./ Karl-Marx-Str. Auch die Karl-Marx-Str. ist eine sehr stark befahrene Straße“.
Auch wurde der 25-m-Abstand zur Kreuzung augenscheinlich nicht eingehalten, dafür steht die Station in einem Bereich, wo Balkone den vertikalen Luftaustausch beeinträchtigen.
Berichterstattung wird fortgesetzt
Noch nicht aufgeführte Stationen werden noch in weiteren Folgen vorgestellt, wobei die Reihenfolge vom Jahresmittelwert für 2017 abhängt.
Allen Unterstützern und Helfern sei hiermit an dieser Stelle nochmals ausdrücklich gedankt.
Fred F. Mueller
Quellen
[DEAFH] https://www.facebook.com/notes/deutsche-autofahrerhilfe/wie-überschreitungen-des-nox-grenzwertes-durch-positionierung-der-messstationen-/234007083828775/
[SPOT] https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/presseservice/faq
[UBAHGP] https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/luftqualitaet-2015
[UBANO2] https://www.umweltbundesamt.de/daten/luft/stickstoffdioxid-belastung#textpart-1
[UBASTU] https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/quantifizierung-von-umweltbedingten