Jahreswechsel 2017 – Politik-, Wetter-, Klimaregime-Änderung?

Heute (Silvester 2016) hat der offensichtlich bevorstehende Witterungs(!)-Wechsel deutliche Konturen angenommen. Zum ersten Mal seit mehreren Jahren scheint der große atlantische Langwellentrog seine Position aufzugeben. Die bisherige Position war für die ewigen Südwestlagen bei uns verantwortlich, von denen ja Kämpfe sowie Kämpfe & Kowatsch (2016) eine Häufung während der letzten Jahre nachgewiesen haben.

Das sich wohl ganz grundlegend etwas ändert, mag zunächst die Graphik oben belegen:

Sie zeigt das Ensemble-Mittel für 240 Stunden (= 10 Tage) im Voraus. Dazu folgende allgemeine Bemerkungen: Bei der Quelle www.wetterzentrale.de gibt es auch unter dem Menüpunkt „ENS“ einen Spaghetti-Plot, der auf den ersten Blick sehr wirr aussieht. Kurzwellige Wettersysteme mitteln sich bei der Mittelung heraus, so dass ein stark verallgemeinertes Bild übrig bleibt. Üblicherweise zeigt sich im Mittel eine mehr oder weniger (meist weniger) mäandrierende Westströmung.

Obige Graphik weist jedoch einen markanten Hochkeil über dem Atlantik auf. Eine so deutliche Struktur bei einem Ensemble-Mittel ist sehr ungewöhnlich und zeugt davon, dass die Simulation eines solchen Hochkeils dort für 10 Tage im Voraus außerordentlich zuverlässig ist. Wie gesagt, einen solchen Vorgang hat man während mindestens der letzten drei Winter vergeblich gesucht. Die ewigen Südwestlagen dürften damit vorläufig beendet sein.

Bis dahin sieht es aus heutiger Sicht so aus, dass sich bereits in der Woche nach Neujahr ein erster Vorstoß von Meereskaltluft bis zu den Alpen durchsetzen soll. Danach folgen ein paar Sturmtiefs, die aber schon nicht mehr wie bisher üblich eine Südwest-, sondern eine West- bis Nordwestströmung erzeugen. Im Flachland wird sich dabei erst einmal nasskaltes Wetter einstellen, wobei Niederschläge zwar häufig als Schnee fallen, der aber noch nicht liegen bleibt. Für die Berge bedeutet das jedoch ein Ende des bisher gravierenden Schneemangels.

Am kommenden Wochenende sowie der darauf folgenden Woche hat sich dann das Hochdruckgebiet über dem Atlantik voll ausgebildet, und die Strömung dreht bei uns auf Nord bis Nordost.

So viel zur aktuellen Lage bei uns. Wie aber kann man diesen Vorgang statistisch-synoptisch bewerten? Nun, eine so gravierende und seit Jahren nicht mehr beobachtete Umstellung ist natürlich nicht auf ein bestimmtes Gebiet beschränkt, sondern erfolgt hemisphärisch. Außerdem ist es für mich als Wetterfreak immer faszinierend, wenn sich ein langwelliges Wellenmuster auf der Nordhemisphäre, das Wochen und Monate, ja mit kurzen Unterbrechungen Jahre lang etabliert war, praktisch von einer Woche zur anderen vollständig umstellt. Das sich neu einstellende Muster hat dann wieder einige Zeit Bestand. Soll heißen: der offenbar bevor stehende Wintereinbruch scheint keine kurzfristige Angelegenheit zu sein. Das jedoch bleibt abzuwarten, denn schon eine Vorhersage bzw. Simulation von 10 Tagen im Voraus ist üblicherweise mit immer größeren Unsicherheiten behaftet. Jedenfalls nehmen wir Synoptiker nicht für uns in Anspruch, in der Lage zu sein, das Wetter für 50 oder sogar 100 JAHRE im Voraus vorhersagen zu können!

Philosophisch angehauchte Naturen wie zum Beispiel unser Übersetzer Chris Frey haben dazu noch ganz andere Gedanken. Zum Einen: einen Jahreswechsel gibt es jedes Jahr (ach?), aber einen so drastischen Witterungswechsel genau zum Jahreswechsel schon erheblich seltener, wenn überhaupt schon mal. Aber auch anderswo gibt es drastische Wechsel, die nichts mit Wetter oder Klima zu tun haben: In der Politik beispielsweise in den USA. Der designierte Präsident Trump hat ja schon verlauten lassen, dass er nicht den Mensch als Verursacher von Klimawandel sieht, den es schon seit Urzeiten gab (in den Medien oft als „den Klimawandel leugnend“ diffamiert), und dass er demzufolge die Axt an sämtliche diesbezüglichen Maßnahmen der Obama-Regierung legen wird. Fast scheint es so, als ob das Wetter selbst auf Trumps Seite steht.

Nun ja, als Wissenschaftler halte ich diese Koinzidenz natürlich für völlig unwissenschaftlich. Aber wer weiß? Haben nicht schon viele klimarealistische Autoren und vor allem Astronomen darauf hingewiesen, dass wegen der schwächelnden Sonnenaktivität eine neue Abkühlungsphase bevorsteht? Hat vielleicht nur der El Nino zum vorigen Jahreswechsel das Eintreten einer solchen Abkühlungsphase nur verzögert?

Und könnte es sein, dass sich die Berichterstattung zu diesem Thema auch langsam zu ändern beginnt? Unter Anderem bei WUWT hier beschreibt der Autor Kip Hansen erste Tendenzen in diese Richtung. Was für ein Jahreswechsel!

Aber noch einmal zurück zur Statistik. Die sorgfältig und sicher sehr zeitaufwändig recherchierten Beiträge von Kämpfe und Kowatsch sind ja allesamt statistischer Natur. Statistik heißt aber immer, dass eine bestimmte feste Basis vorhanden sein muss, in diesem Falle also ein bestimmtes Klimaregime. Zur Mittelalterlichen Warmzeit, aber auch während der Kleinen Eiszeit herrschte sicher ein anderes Klimaregime als im vorigen Jahrhundert. Daher steht die nicht beantwortbare Frage im Raum, ob die von den beiden Autoren genannten Statistiken auch in einem anderen Klimaregime als dem im vorigen Jahrhundert gelten. Andererseits darf man auf keinen Fall einen direkten Zusammenhang herstellen zwischen einer eher zufälligen Witterungsumstellung innerhalb von ein paar Wochen einerseits mit einem sich neu einstellenden Klimaregime im Zeitmaßstab von Jahrzehnten oder Jahrhunderten andererseits.

Für mich als Beobachter wird es spannend sein zu sehen, ob auch im kommenden Sommer die ewigen und sehr unwetterträchtigen Südwestlagen ein Ende haben.

Dipl.-Met. Hans-Dieter Schmidt


Aktualisierung vom 1. Januar 2017: So schnell kann das gehen! Mit dem heutigen Modelllauf von 00 UTC ist nichts, aber auch gar nichts merh von irgendeinem Wintereinbruch in der zweiten Woche dieses Jahres zu sehen. Nach vorübergehend etwas kälterem Wetter in dieser Woche mit Schnee bis ins Flachland (der vielfach noch nicht einmal liegen bleiben dürfte), soll sich nun in der Woche ab dem 9.1 wieder mildes Westwindwetter einstellen.

Nun ja, daraus lassen sich aber indirekt wieder ein paar Erkenntnisse  erzielen (weshalb ich die Redaktion auch nicht gebeten habe, diesen Beitrag zu entfernen). Es bestätigt sich nämlich eine Erfahrung bzgl. Modellvorhersagen, die ich schon seit den achtziger Jahren beobachte: Immer wenn die Modelle den Übergang zu kaltem Wetter simulieren, liegen sie sehr häufig daneben (etwa 70% bis 80% aller Fälle). Simulieren sie dagegen den Übergang zu milder Witterung bzw. deren rascher Wiederherstellung, sind sie stets richtig (über 90%). Dies scheint für alle Modelle zu gelten, denn alle einschlägigen Modelle weltweit zeigen diesen Vorgang. Das heißt im Klartext: Winterfreaks werden wohl weiter auf richtiges Winterwetter warten müssen. Immerhin ist eine Westlage aber für Schnee auf den Bergen gut.

Ich halte also die neuesten Modellläufe für absolut zuverlässig. Sollte es nun aber doch in der zweiten Woche dieses Jahres kalt werden, darf man gerne entsprechende Kommentare posten!

Hans-Dieter Schmidt




100% der Erwärmung in den USA gehen auf Daten­manipulationen der NOAA zurück

Zunächst noch Anmerkung zur Übersetzung: Es tauchen naturgemäß immer wieder die Begriffe „mild – warm – hot“ auf. Anders als bei anderen Übersetzungen bleibe ich hier bei der direkten Übersetzung zu „mild – warm – heiß“. Außerdem werden viele Temperaturangaben in Grad Fahreinheit genannt. Den Celsius-Wert setze ich in eckigen Klammern daneben. Differenzwerte in Grad Fahrenheit werden zur Basis 32°F = 0°C berechnet. – Chris Frey

Auf der Website von ClimateCentral.org erschien jüngst folgende Meldung, welche die Washington Post sofort aufgriff. Es wird behauptet, dass das Jahr 2016 in den USA ein „überwältigend heißes Jahr“ gewesen ist und dass die Temperaturen seit dem 19. Jahrhundert um 1,5°F [ca. 0,8°C] gestiegen seien:

In den USA war es dieses Jahr überwältigend heiß. Quelle: Climate Central


Das erste Problem ihrer Analyse besteht darin, dass es in den USA im Jahre 2016 kaum heißes Wetter gegeben hatte. Der Prozentsatz heißer Tage lag unter dem Mittelwert und liegt für das Jahr an 80. Stelle seit 1895. Nur 4,4% aller Tage wiesen eine Temperatur über 95°F [ca. 35°C] auf im Vergleich zum vieljährigen Mittel von 4,9%. Bei Climate Central bläht man milde Temperaturen mit heißen Temperaturen auf.

Man behauptet dort auch, dass die US-Temperaturen um 1,5°F [ca. 0,8°C] gestiegen seien

Klima auf einen Blick. Quelle: National Centers for Environmental Information (NCEI)

Das Problem bei der NOAA-Graphik ist, dass es geschummelte Daten sind [fake data]. Die NOAA erzeugt den Erwärmungstrend mittels Veränderung der Daten. Die Rohdaten der NOAA zeigen im vorigen Jahrhundert keine Erwärmung.

Die „Korrekturen“ ergeben fast genau 1,5°F, also genau die in dem Artikel behauptete Erwärmung.

Die Adjustierungen korrelieren fast perfekt mit atmosphärischem CO2. Die NOAA [die Abkürzung steht für National Oceanic and Atmospheric Administration. Anm. d. Übers.] adjustiert die Daten dergestalt, dass sie zur Theorie der globalen Erwärmung passen. Dies ist bekannt unter der Bezeichnung PBEM (Policy Based Evidence Making.) [etwa: Auf Politik beruhende Herstellung von Beweisen].

Der Hockeyschläger von Adjustierungen seit dem Jahr 1970 geht fast ausschließlich auf die Phantasiewerte der NOAA zurück, mit denen sie fehlende Stationsdaten ersetzte. Im Jahre 2016 fehlten über 42% der monatlichen Daten ihrer Stationen, also hat man die Werte dort einfach erfunden. Das lässt sich auch leicht feststellen, hat man doch fabrizierte Temperaturen in der Datenbasis mit einem „E“ gekennzeichnet.

Als ich meine Behauptungen über den Betrug der NOAA präsentierte, reagierte die NOAA wie üblich und wischte die Behauptungen mit diesen beiden Aussagen vom Tisch:
1. NOAA hat Gitterpunkts-Daten verwendet Gitterpunkts-Daten und ich reale Daten [un-gridded data].
2. Man „musste“ die Daten adjustieren, um einem Bias wegen des Beobachtungszeitpunktes und Stationsverlagerungen Rechnung zu tragen.
Beide Behauptungen lassen sich leicht widerlegen. Der einzige Effekt, den Gitterpunkte haben ist, dass Temperaturen geringfügig erniedrigt werden.Der Trend der Gitterpunkts-Daten ist fast identisch mit dem Trend der realen Daten.

Der Beobachtungszeit-Bias [Time of Observation Bias (TOBS)] ist ein reales Problem, allerdings nur ein sehr kleines. TOBS fußt auf dem Gedanken, dass falls man ein Min/Max-Thermometer zu nahe dem nachmittäglichen Maximum neu einstellt, warme Temperaturen doppelt zählen (und umgekehrt bei Neueinstellung am Morgen). Ihre Behauptung lautet, dass während der heißen dreißiger Jahre an den meisten Stationen die Thermometer zu früh, also am Nachmittag eingestellt wurden.

Das lässt sich leicht überprüfen mittels Verwendung nur der Stationsdaten, die ihre Thermometer während der dreißiger Jahr nicht neu eingestellt hatten. Das Bild ist nahezu identisch mit dem aller Stationen. Keine Erwärmung im vorigen Jahrhundert. Man beachte, dass der Graph unten dazu neigt, zu viel Erwärmung zu zeigen wegen TOBS am Morgen.

Die eigenen Dokumente der NOAA zeigen, dass die TOBS-Adjustierung gering ist (0,3°F) und nach 1990 flach verläuft.

https://www.ncdc.noaa.gov/img/climate/research/ushcn/ts.ushcn_anom25_diffs_pg.gif

Gavin Schmidt von der NASA erklärt sehr eindeutig, warum die US-Temperaturaufzeichnungen nicht adjustiert werden müssen:

Man kann 50% der Stationsdaten oder mehr aussortieren, und man bekommt im Grunde die gleichen Antworten.

Eine der neuesten Innovationen ist das Erstellen eines Klima-Referenz-Netzwerkes parallel zu den gegenwärtigen Stationen, so dass man nach potentiell ernsten Dingen in großem Maßstab suchen kann – und sie haben bisher keine solchen Dinge gefunden.

Ausführlicher:

NASA – NASA Climatologist Gavin Schmidt Discusses the Surface Temperature Record

Die NOAA hat immer gewusst, dass es in den USA nicht wärmer wird:

US-Daten zeigen seit 1895 keinen Erwärmungstrend – NYTimes.com

Sämtliche Behauptungen im Climate Central-Artikel sind betrügerisch. In den USA wird es nicht wärmer, und 2016 war kein heißes Jahr. Es war ein sehr mildes Jahr.

Link: http://realclimatescience.com/2016/12/100-of-us-warming-is-due-to-noaa-data-tampering/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Bemerkung zu den letzten beiden Graphiken: Es ist mir nicht gelungen, sie lesbarer darzustellen. Wer nachlesen möchte, klicke bitte auf den Link zum Original.




Die Zahltage des EEG beginnen ihren vorher­gesagten Lauf

Zum Muttertag geschah es:
EIKE 04.06.2016 : Muttertag war EEG-Geschenktag auf Kosten der nicht privilegierten Stromkunden,
und nun wieder über Weihnachten (dazwischen auch, aber nicht in so großem Maßstab):
Vom 24. – 26.12.2016 wurden 582.426 MWh elektrische Energie mit (leicht abgerundet) 19,907 Millionen EUR Zuzahlung von der Strombörse an willige Abnehmer „verhökert“*.
Das klingt nach nicht einmal so viel. Schließlich ist man in Deutschland inzwischen weit höhere Kosten für verschiedensten politischen Unsinn längst gewöhnt.
Doch in Summe beträgt die Erlösdifferenz zur EEG-Zwangszahlung für den Überschussstrom (wieder leicht abgerundet) 207,881 Millionen EUR*. Ein Betrag, den die privaten, deutschen Stromkunden an die gelobten „Ökostrom-Energieernter“ ohne jegliche Gegenleistung löhnen mussten.
Und leider bekam vorwiegend das Ausland den Strom, zusätzlich versüßt mit Zuzahlungen für die Freundlichkeit, ihn abzunehmen. Kleine Probleme scheinen demnach noch in der grandiosen Wende zu stecken. Aber das sollte sich bestimmt noch lösen lassen – zumindest wenn das EEG erst einmal vollständig ausgebaut ist.

Bis es aber so weit ist, soll einmal nachgesehen werden, warum das EEG-Wunder über Weihnachten das Ausland und nicht die deutschen Stromkunden so reich beschenkt hat und warum es allen Beteuerungen zum Trotz damit immer schlimmer werden wird.

Bild 1 Verlauf von Verbrauch, Strompreis und Ökostromerzeugung vom 17. – 28. Dezember. Quelle: Agorameter

Aus Bild 1 kann man (stark vereinfacht) folgendes herauslesen:

– Bis zum 23. Dezember mussten die konventionellen Kraftwerke den wesentlichen Stromanteil erzeugen, weil die Öko-Energieernter nicht im Ansatz ausreichend Energie liefern konnten. Von den 38 % Strombedarf, den sie angeblich decken [1], ist über viele Tage nichts zu sehen.
– Dann kam Wind auf und die Windmüller drückten ihren Strom in die Leitungen, während wegen Weihnachten gleichzeitig der Verbrauch deutlich sank.
– Trotzdem reichte der Ökostrom nicht aus und konventionelle Kraftwerke mussten weiter unterstützen.

Jedoch war es nicht möglich, diese Energiedifferenz immer auszugleichen, heißt konventionelle Erzeugung so schnell hin- und her zu fahren, wie der Ökostrom schwankte, mit der Konsequenz, dass zeitweise (kann auch in Teilnetzen gewesen sein) Überangebot vorlag, was sich mit einem negativen Strompreis äußerte.

In den folgenden Bildern kann man dazu die Details betrachten.
Solar (Bild 2), obwohl es am EEG einen Kostenanteil von ca. 40 % hat (WIKIPEDIA, Stand 2013), lieferte praktisch nichts!
Erzählt wird von „Fachinstituten“ dazu folgendes:
Fraunhofer ISE, Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland [1]: Liefert PV bereits relevante Beiträge zur Stromversorgung? … An sonnigen Werktagen kann PV-Strom zeitweise bis zu 35%, an Sonn- und Feiertagen bis zu 50% unseres momentanen Stromverbrauchs abdecken
Fazit: Wer sich auf solche Fachinstitute verlässt, ist auch mal ganz schnell (von Energie) verlassen.

Bild 2 Verlauf von Verbrauch und Solareinspeisung vom 17. – 28. Dezember. Quelle: Agorameter

Die Windenergie (Bild 3) ist etwas besser, kann, was immer wieder bestritten wird, aber auch für längere Zeitspannen fast auf Null sinken, womit immer neu bewiesen ist, dass sie nicht grundlastfähig ist, obwohl auch dies von „Fachpersonen“ behauptet wird:


dpa: [2] Weil der Wind auf dem Meer stetiger und häufiger weht als an Land, liefern Windräder auf See mehr Strom und sind besser ausgelastet. Sie gelten wie Atom- und Kohlekraftwerke als „grundlastfähig“, können also den Versorgungssockel absichern.
Die Münchner Stadtwerke behaupten es
[3] Christian Vogt, Leiter des Beteiligungsmanagements der Stadtwerke München: … Bis 2025 wollen wir so viel Ökostrom erzeugen, wie ganz München verbraucht. Eine ganz wesentliche Bedeutung bei der Umsetzung hat die Windkraft, insbesondere Offshore. Sie hat das größte Potenzial und ist sogar grundlastfähig.

Bild 3 Verlauf von Verbrauch und Windstromeinspeisung vom 17. – 28. Dezember. Quelle: Agorameter

Warum führte dies über Weihnachten zu negativen Strompreisen?

Elektrischer Strom verhält sich immer noch stur nach physikalischen Gesetzten und nicht nach den Wünschen der Ökopolitiker und denen von Frau C. Kemfert. Er muss weiterhin sekundengenau immer in der Verbrauchsmenge erzeugt werden. Herrscht Überangebot, muss er „verschwinden“, sonst steigt die Netzspannung zwangsweise an mit Folgen, die bis zur Netzzerstörung – und der Verbraucher -reichen.

Um die Energie „verschwinden“ zu lassen, gibt es nur wenige Möglichkeiten:
– jemand hat genügend Last und kann ihn abnehmen (wie geschehen, ist das oft noch das Ausland),
– er wird gespeichert (dazu fehlen bisher und auch in weiterer Zukunft vollkommen die Möglichkeiten im erforderlichen Großmaßstab),
– er wird beim Entstehen abgeregelt (bedeutet: nicht eingespeist, aber trotzdem voll vergütet).

Allen Lösungen ist aber eines gemeinsam: Der private, deutsche Stromkunde muss den zu viel erzeugten EEG-Strom gesetzlich gezwungen immer voll bezahlen, egal wohin und wie er verschleudert oder gar abgeregelt wird.
Warum ist das so: Weil die Ökostrom-Vorrangeinspeisung festgelegt hat, dass Ökostrom in beliebiger Menge und vollkommen unabhängig vom Bedarf oder Netzlast erzeugt werden darf und grundsätzlich beim Entstehen vergütet wird.

Nun soll diese unsinnige Art der Stromerzeugung ja zur 100 %-Versorgung ausgebaut werden, was ungefähr den 4 – 6fachen Zubau erfordert. Für den ersten Schritt dahin, den 3-fachen Zubau ist in Bild 4 ganz grob eingezeichnet, wie die Ganglinien dann verlaufen (Hinweis: der Unterschied beim Schwellwert des Börsen-Strompreises in Bild 4 gegenüber Bild 3 hat die Ursache, dass in Bild 3 auch Wasserkraft und Biogasstrom enthalten sind, die beide im Bild 4 fehlen).
Eine Grundlast ist weiterhin nicht im Ansatz vorhanden, das zeitweise Überangebot schnellt aber in ganz neue Dimensionen. Die Verbraucher werden es am sichersten bemerken, denn die daraus für ihn zwangsweise resultierende Kostenlawine wird gewaltig.

Bild 4 Verlauf von Verbrauch und Einspeisung Wind + Solar vom 17. – 28. Dezember. Quelle: Agorameter. Vom Autor ergänzt (grobe Skizzierung): 3-fache Einspeisung, Schwelle für negative Strompreise (unter der rot gestichelten Linie)

Was sagt die Klima- und Energieberaterin unserer Bundesregierung, Prof. C. Kemfer dazu:
[4] VDI Nachrichten 29. April 2016: DIW-Expertin Claudia Kemfert, „Energiewende gefährdet:
Prof. C. Kemfert: Derzeit haben wir einen Stromangebotsüberschuss und verkaufen diesen in unsere Nachbarländer. Der Strompreis an der Börse ist so niedrig wie nie. Wir könnten problemlos die ineffizienten Kohlekraftwerke abschalten. In Folge würde sich nicht nur das vorherrschende Überangebot vermindern, sondern es wären auch die Stromnetze weniger belastet.
Prof. C. Kemfert: Der Preis für Privatpersonen hängt vor allem daran, dass der niedrige Börsenstrompreis nicht bei ihnen ankommt. Nur energieintensive Unternehmen, die von Steuern und Umlagen befreit sind, profitieren davon. Sobald Kohle- und Kernenergie verschwinden, steigt zwar der Börsenstrompreis, aber die EEG-Umlage sinkt. Dann würden voraussichtlich auch Privatpersonen weniger bezahlen müssen.

Beim Durchlesen dieses Unsinns wird verständlich, warum es diese Professorin bis in das Beratergremium in Berlin geschafft hat. Unsere Politiker mögen keine ehrlichen Antworten mehr, sondern erwarten Zustimmung zu ihren Beschlüssen, natürlich mit passenden Begründungen.

Man hätte sich gewünscht, der Fachredakteur der VDI-Zeitschrift hätte im Interview im Bild 4 oder Bild 5 virtuell die konventionellen Kraftwerke abgeschaltet und dann in der Dunkelheit gefragt, wo Frau Kemfert nun problemlos die fehlende Ökoenergie aus dem angeblich vorherrschenden Überangebot herbekommen möchte. So etwas Gehässiges macht ein Fachredakteur des VDI aber nicht.
Zum von Frau Kemfert unisono gebrachte Beispiel, der billige Börsenstrompreis käme nur nicht beim Privatkunden an, gibt es ebenfalls viele Gegenargumentationen. Sie basieren immer darauf, dass dieser Strom immer! bereits von ihm voll vergütet werden musste und für ihn deshalb erst kostenneutral ist, wenn er an der Börse mindestens für die Einspeisevergütung (zuzüglich der Zuschläge) verkauft werden kann.
Es ist so, als wenn der Kunde seine Verpflegung beim Discounter zu bezahlen hat, aber an einer Tafel abholen muss und die „Verpflegungsmangelfachpersonen“ dann erklären, man solle sich als Kunde über diese Errungenschaft doch freuen, weil es an der Tafel an ihn kostenlos ausgegeben wurde. Mit der Ergänzung, dass es nun auch nichts aus mache, wenn die Discounter jetzt gesetzlich gezwungen werden, beliebige Produktions- und Ernteüberschüsse zu einem weit über dem Marktpreis liegenden Obulus abzunehmen und notfalls vor dem Verderben zu verschenken. Diesen Obulus habe der Kunde selbstverständlich auch über eine Umlage voll zu bezahlen, aber bitte wieder freuen, an der Tafel kann sich jeder auch diesen Überschuss umsonst abholen. Sofern es dort wegen der Übermengen keine Abholer gibt, geht der Überschuss mit einer Zuzahlung ins arme Ausland, oder wird gleich vernichtet (abgeregelt). Man wird aber einsehen, dass diese Zuzahlungen an das arme Ausland auch wieder über eine Umlage von ihm eingefordert werden müssen.
Solche Mechanismen kannten schon die ehemalige DDR und Auswüchse der EU Agrarsubventionierungen. Politische Lösungen wiederholen sich schier unendlich.

Bild 5 Verlauf von Verbrauch und Einspeisung Ökostomerzeugung im Jahr 2016 (bis 29.12.). Quelle: Agorameter

Die Führungskräfte in den Fachfirmen, wie Versorger und Netzbetreiber wissen von den Problemen und steuern dagegen – sollte man meinen. Aber gerade diese unterstützen den Weg in dieses EEG-Verderben, weil es ihnen – und nur ihnen – Vorteile bringt und es eben politischer Beschluss ist, den man pflichtgetreu (da im Vorstand in aller Regel auch hochrangige Politikvertreter sitzen) umzusetzen hat:

[5] Die N-ERGIE betrachtet es als ihre Aufgabe, die politischen Vorgaben entsprechend des geltenden gesetzlichen Handlungsrahmens möglichst effizient umzusetzen. Dies ist die Vorgabe des EnWG.
Gesellschaftliches und politisches Ziel in Deutschland ist die Entwicklung einer vieldimensional nachhaltigen Energiewirtschaft auf der Grundlage der Zieltrias aus Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit. Der notwendige Beitrag regenerativer Energiequellen zur Stromerzeugung steigt nach dem deutschen Energiekonzept sukzessive auf bis zu 80 % im Jahr 2050; fossile Energieträger werden nur mehr ergänzende Funktion im zukünftigen Energiesystem einnehmen. Dies ist die aktuelle Vorgabe der Politik.
Der gesellschaftliche Grundkonsens der deutschen Energiewende mit ihren neuen Strukturen, Rollen, Vorgehensweisen, Geschäftsmodellen und Märkten gründet in der Erkenntnis, dass die Energieversorgung im Strom nahezu vollständig dekarbonisiert werden muss und hierzu die Kernenergie keine akzeptable Option für Deutschland darstellt . Dazu bekennt sich die N-ERGIE.
[6] VBEW Vorstandvorsitzender beim Überreichen der Plakette „Gestalter der Energiewende“:
„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Unser Verband wird sich mit allen Mitgliedern weiterhin für das Gelingen der Energiewende engagieren“

Für ihre Kunden bieten sie dann frappierende Lösungen:
EIKE 02.11.2016: Verwundert, weil ihr Stadtteil dank EEG zeitweise keinen Strom bekommt? Auf unserer Homepage wurde doch darüber informiert!
Jedoch gibt es Politiker, die kurze Momente der Energie-Erleuchtung haben:
[6] In einer Publizierung der SEN AG Energie der CSU steht:
Nicht vorhandene Reservekraftwerke und die Netzunsicherheit der Nachbarländer gefährden die Stromversorgung in Bayern zusätzlich. Bei unseren Nachbarn gibt es Hinweise auf einen Rückgang der Kraftwerksleistung und eine Erhöhung des eigenen Strombedarfs.
Die Sicherheit der Stromversorgung in Bezug auf Haltung von Frequenz, Spannung und Stabilität ist nicht ausreichend gewährleistet. Nach den neuesten Zahlen der Bundesnetzagentur sind deutschlandweit bis dato 50 Kraftwerke zur Abschaltung angemeldet. Die Lage wird dramatisch.
Doch die es verfasst haben, sind ja Politik-Senioren. Und die haben noch nicht mitbekommen, dass der Strom inzwischen nicht mehr nach veralteten Physikbüchern fließt, sondern viel moderner übers Internet kommt – auf jedem PAD kann man ihn schließlich in einer App fließen sehen – und durch Wischen an der Steckdose erscheint.

Eines ist aber sicher: Das EEG wird noch viel Stoff für Publizierungen liefern.
EIKE 30.11.2016: Ökostrom verschieben zur Lösung der EEG-Blockade Ein lokaler Versorger ist innovativ und löst das Speicherproblem – Koste es was es wolle
EIKE 22.11.2016: Energieversorger helfen ihren Kunden gegen teuren EEG-Strom! Aktion lokaler Versorger in Bayern: Energiewende bezahlbar

EIKE 06.02.2016: Nachgefragt: Ein lokaler Versorger bricht die Macht der Stromgiganten
EIKE 12.09.2016: Der Geheimplan: Die Schweiz bereitet sich auf das Scheitern ihrer Energiewende vor
EIKE 02.09.2016: Weltweit einzigartiger Stromspeicher im Pilotversuch: Der Naturstromspeicher – die von Berlin geförderte EEG-Naturvernichtung
EIKE 02.07.2015: Der Wind bläst stetig – die Sonne steht still – wenn mein starker Arm es will oder warum gehen in Bayern die Lichter (noch) nicht aus

*Die Daten wurden freundlicher Weise von Herrn R. Schuster zur Verfügung gestellt

Quellen

[1] Fraunhofer ISE: Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland, Fassung vom 14.10.2016

[2] Kölnische Rundschau 18.01.2016: Rekordjahr für Windparks auf See

[3] VATTENFALL Pressemeldungen 08-07-2015: Baustart auf See für Offshore-Windpark „Sandbank“

[4] EIKE 05.06.2016: Eine Professorin klärt den VDI auf, wie das EEG „wirklich“ funktioniert

[5] EIKE 06.02.2016: Nachgefragt: Ein lokaler Versorger bricht die Macht der Stromgiganten
[6] EIKE 02.07.2015: Der Wind bläst stetig – die Sonne steht still – wenn mein starker Arm es will oder warum gehen in Bayern die Lichter (noch) nicht aus




Dezember­rückblick 2016, Hochwinter­ausblick 2017

1. Die langfristige Entwicklung der Dezembertemperaturen und der „CO2- bedingte Klimawandel“

Der 2015er, frühlingshafte Dezember mit ersten Frühblühern wurde oft als Vorbote der „Klimaerwärmung“ gedeutet. Doch sehr milde Dezember gab es auch vor mehr als 40 Jahren schon, beispielsweise 1974. Betrachtet man den Temperaturverlauf seit jenem Dezember in Erfurt-Weimar (offizielle Station des Deutschen Wetterdienstes DWD), so erlebt man eine Überraschung:

2. Besonderheiten der Dezemberwitterung 2016- Die Praxis widerlegt die Theorie der CO2- bedingten Erwärmung

Das umfangreiche, kräftige Hochdruckgebiet über Südosteuropa reichte bis nach Mitteleuropa. Das Luftdruckgefälle und folglich auch der Wind waren über Mitteleuropa nur sehr schwach (großer Abstand der Isobaren). Die nächste Abbildung mit wenigen Temperaturmeldungen in °C illustriert die enormen Temperaturunterschiede über Mitteldeutschland am Morgen des 5. Dezember, welche allein durch die starke nächtliche Ausstrahlung entstanden waren:

Am 20. Dezember entstand dann erneut ein umfangreiches, mit Nebel gefülltes Kaltluftreservoir im Thüringer Becken und dem südlichen Sachsen- Anhalt. In der Weimarer Mulde schien ab dem späten Vormittag bei +1°C zwar die Sonne, doch der Druck der am Ettersberg aufgestauten Kaltluft war so groß, dass Nebel noch nach 13 Uhr die nördlichen Ortsteile Weimar- Waldstadt und Schöndorf zeitweise einhüllte, sich beim Absinken mit nordöstlichem Wind Richtung Ilmtal auflösend (ganz schwacher Nordföhn). Aber kaum wurde die Sonne schwächer, überflutete der gefrierende Nebel (Zeichen ww49 nach WMO- Schlüssel) ab 14.45 Uhr den gesamten Großraum Erfurt/Weimar und verschwand erst in der zweiten Nachthälfte aus dem Ilmtal. Dieses Beispiel verdeutlicht, wie dominant Sonnenscheindauer, Bewölkungs- und Windverhältnisse die Temperaturen beeinflussen. Weil mehrfach Vorstöße milderer Luft aus SW bis NW, darunter das berüchtigte „Weihnachtstauwetter“, diese markanten Abkühlungsphasen unterbrachen, wenngleich viel schwächer als 2015, fiel der Dezember 2016 insgesamt etwas zu mild aus.

3. Allen Unkenrufen zum Trotz- das arktische Meereis wuchs im Dezember zeitweise stark

http://nsidc.org/arcticseaicenews/ ):

4. Ausblick in den Januar- was die mittelfristigen Modelle vorhersehen

Die Ensemble- Vorhersagekarte des NOAA (USA- Wetterdienst) vom 26.12. für den 10.01.2017 zeigte eine diffuse Hochdruckzone von den Azoren über Mittel- bis nach Osteuropa und tiefen Luftdruck westlich von Island (Quelle: NOAA). Sollte das so eintreten (noch sehr unsicher), so wäre es in Deutschland weder extrem mild, noch extrem kalt:

Bei den Modellen entstehen in derart langen Vorhersagezeiträumen aber oft Differenzen der einzelnen, gerechneten Läufe, ganz oben das amerikanische GFS von 26.12., 00 UTC, Mitte ENS, unten ECMWF, jeweils für den 05. Januar 2017, 00 UTC, berechnet (Quelle: http://www.wetterzentrale.de/topkarten/ ). Während GFS und ENS eher antizyklonales Westwetter vorhersahen, berechnete das ECMWF einen Trog über Mitteleuropa mit einem Mittelmeer- Tief, was starke Schneefälle in Ost- und Süddeutschland auslösen könnte:

Die Unsicherheit bleibt also groß, doch deutet sich wohl ein Januar an, der etwas kälter und vor allem niederschlagsreicher als der Dezember ausfallen könnte.

5. Die Nordatlantische Oszillation (NAO), die AMO, die QBO, der Polarwirbel, die markante Kaltwasserinsel im zentralen Nordatlantik und die Sonnenaktivität

Die NAO „drehte“ nach Mitte Dezember wieder auffallend markant in den Positivmodus, was mildes Westwetter förderte und so das „Weihnachtstauwetter“ begünstigt hat. Die AMO- Werte blieben auch im November ungewöhnlich hoch. AMO- Warmphasen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für einen kalten Winter leicht, weil diese Konstellation kalte, nordöstliche Strömungen („Wintermonsun“) begünstigen könnte. Und die QBO (Windverhältnisse in der unteren Stratosphäre der Tropen, die etwa alle 2,2 Jahre zwischen West und Ost wechseln) dreht momentan in der unteren Stratosphäre in die Westwindphase, was eher milde Winter bevorteilt. Ein Polarwirbelsplitting, welches die Westdrift schwächen und kalte Nord- bis Ostlagen über Europa fördern könnte, kündigte sich in den Modellvorhersagen des französischen Wetterdienstes, welche gut 2 Wochen in die Zukunft reichen, bislang noch nicht eindeutig an.

6. Analogfälle (ähnliche Witterung wie 2016)

Die wahrscheinliche (trotzdem sehr unsichere) Luftdruckverteilung über Europa (Quelle: langfristwetter.com) sieht für die Hochwintermonate nun doch etwas anders aus, als noch im November erwartet:

Im Januar 2017 (oberes Bild) nur noch eine leicht geschwächte Westwind- Zirkulation (positive Luftdruck- Anomalien in hpa auf Meeresspiegelniveau, gelbe und rötliche Linien über Nordosteuropa und zu tiefer Luftdruck blau- violett auf dem zentralen Nordatlantik). Das kann zumindest gelegentlich Kälte in Mitteleuropa begünstigen. Im Februar (unteres Bild) soll nun etwas zu tiefer Luftdruck über West- und Nordwesteuropa herrschen. Einem Dezember mit auffallend zu hohem Luftdruck über Mitteleuropa folgten in der Vergangenheit häufiger normale bis milde, als zu kalte Januare. Einzelne, sehr milde oder zu kalte Phasen sind jedoch nicht ausgeschlossen.

7. Die „Siebenschläfer- Regel“ des Winters

Neben der im Novemberbericht bei EIKE ausführlich erläuterten „2- K- Septemberregel“ (der Winter und auch der Hochwinter fallen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu mild aus, wenn der vorangehende September in Deutschland um mindestens 2 Kelvin zu warm war), gibt es für die Abschätzung der Hochwinterwitterung noch weitere Regeln, so etwa „War der Dezember gelind, bleibt auch der Winterrest ein Kind.“ Oder „Bricht gar ein Spatz im Dezember- Eis ein, wird ein milder Januar sein.“ Bei Verknüpfung der Dezember- und Septemberregel gilt folgende Aussage: „Waren September und Dezember insgesamt zu mild, so erhöht das die Wahrscheinlichkeit für einen zu milden Januar deutlich“.

http://www.eike-klima-energie.eu/2016/12/23/extreme-kaelte-in-teilen-der-usa-dauerhoch-in-mitteleuropa/ . Fasst man alle Prognosesignale zusammen, so kündigt sich am wahrscheinlichsten ein wechselhafter, eher unspektakulärer Januar 2017 an, der weder extrem mild noch extrem kalt ausfällt, eher nasskalt, und einen Wechsel von zyklonalen und antizyklonalen Phasen aufweist.

8. Die Langfrist- Vorhersagen: Viele Institute korrigierten ihre Prognosen vom November 2016

Der britische Wetterdienst (UKMO) sieht nun eine leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen milden Winter in ganz Deutschland, allerdings unter Einbeziehung des März:

Anmerkung: Hier wird nur die erste UKMO- Karte gezeigt. Es gibt zwei weitere, eine mit der Probability (Wahrscheinlichkeit) für einen normalen Winter und eine für einen zu kalten. Die aktuellen Karten jederzeit unter http://www.metoffice.gov.uk/research/climate/seasonal-to-decadal/gpc-outlooks/glob-seas-prob

Meteo Schweiz bezieht nun ebenfalls den März ein und erhöht dabei die Wahrscheinlichkeitsaussage für einen milden Winter:

LARS THIEME (langfristwetter.com) sagt in seiner Dezemberausgabe nun einen zu milden Januar und einen normalen Februar vorher.

Das IRI bleibt bei seiner Novemberprognose eines mit leicht erhöhter Wahrscheinlichkeit zu milden Winters.

Der DWD (Offenbach) sieht nun eine deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen normalen Winter:

Die NASA (US- Weltraumbehörde) schwenkt komplett um und kündigt nun einen zu kalten Januar und einen etwas zu kalten Februar an (hier wird nur der Januar gezeigt, Europa liegt ganz links oben in der Karte):

Die Mehrzahl dieser Langfristprognosen deutet also weiterhin einen normalen bis etwas zu milden Hochwinter 2017 an.

Eine Bewertung der ursprünglichen Winterprognosen (Stand November) erfolgt im Laufe des Monats März.

Zusammengestellt von Stefan Kämpfe, unabhängiger Klimaforscher, am 27.12. 2016




Aufhebung von Obamas 11-Stunden-Bohrverbot

Bei seinen Vorbereitungen zur Räumung seines Büros konnte Präsident Obama nicht einem „Parthian Shot“ widerstehen gegen die das Amt übernehmende Trump-Regierung, indem er Bohrungen verbot in großen Bereichen des amerikanischen Arktis-Sektors und vor der atlantischen Küste.

Grüne Gruppen behaupten, dass dieses Gesetz von Dauer ist, während Energiestrategen behaupten, dass Präsident Trump dieses Gesetz per Rechtsverfügung aufheben kann.

Auf unserer Website CFACT.org posteten wir einen Beitrag des Energie-Analysten Michael Bastasch hierzu:

„Obama ordnete an, dass sein Bohrverbot ,alle fünf Jahre überprüft werden soll mittels einer auf Klima- und Meereswissenschaft basierenden Abschätzung des Lebenszyklus‘. Im Hinterkopf hatte er dabei wohl, dass ein Klimatest von Offshore-Bohrungen immer einen schädlichen Einfluss auf die Umwelt herausbekommen wird. Umweltaktivisten haben ihn seit Monaten gedrängt, von Abschnitt 12(a) des Outer Continental Shelf Lands Act aus dem Jahr 1953 Gebrauch zu machen, um Offshore-Bohrungen zu blockieren“.

Das gesamte Gesetz kann auf unserer Website hier eingesehen werden.

Die Lektüre des Gesetzes zeigt aber, dass die Klima-Campaigner zu vertrauensselig sind.

Als der Kongress einem Gesetz zustimmte, welches den äußeren Kontinentalschelf der USA betrifft, wurde eindeutig dem Sinn des Gesetzes Ausdruck verliehen:

„Der Äußere Kontinentalschelf ist eine vitale nationale Ressource, die die Regierung für die Öffentlichkeit verwaltet. Er sollte zugänglich gemacht werden für Expeditionen und eine geordnete Entwicklung sowie Gegenstand von Umweltschutzmaßnahmen sein auf eine Art und Weise, die konsistent ist mit der Wahrung von Wettbewerb und anderer nationaler Erfordernisse“.

Der Kongress erkannte die Bedeutung der Ressourcen vor der amerikanischen Küste. Die Absicht des Kongresses war es, Energie und andere Ressourcen für die US-Wirtschaft verfügbar zu machen. Die Umwelt-Vorbehalte bestehen, um eine sichere und verantwortungsvolle Ausbeutung sicherzustellen.

Der Kongress glaubte auch, dass einige empfindliche Gebiete geschützt werden sollten, weshalb die Klausel verankert worden ist, dass „der Präsident der Vereinigten Staaten von Zeit zu Zeit nicht vermietete Gebiete im Äußeren Kontinentalschelf von der Nutzung ausschließen kann“.

Präsident Eisenhower befolgte diese Vorgabe wie geplant, als er ein Gebiet der Florida Keys von der Entwicklung ausnahm.

Nachfolgende Präsidenten erkannten die Weisheit in der Entscheidung von Ike und ließen sie bestehen. Allerdings waren andere präsidiale „Ausschlüsse“ keineswegs „permanent“. Sie wurden von nachfolgenden Präsidenten aufgehoben.

Das Atlanta Journal Constitution berichtet, dass „Präsident Bill Clinton im Jahre 1998 ein Offshore-Bohrverbot bis zum Jahr 2012 verlängerte, welches ursprünglich von Präsident George H. W. Bush in Kraft gesetzt worden war – aber im Jahre 2008 hob Präsident George W. Bush jene Clinton-Proklamation vier Jahre vorher auf“.

Präsident Obama, der prominent mit der Bemerkung „Ich habe einen Stift, und ich habe ein Telefon“ seine Absicht bekundet hatte, den Kongress zu umgehen, gab dem designierten Präsidenten Trump den Rat, sich nicht zu sehr auf präsidiale Verfügungen zu stützen. Gleichzeitig verordnete er das Bohrverbot.

Präsident Trump sollte dieses unkluge Bohrverbot aufheben. Wenn es zu den unvermeidlichen juristischen Klagen kommt, sollte jedes neutrale Gericht die Verordnung der Absicht des Kongresses folgend auslegen.

For nature and people too,

Craig Rucker, executive director

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In dem oben erwähnten Beitrag von Michael Bastasch beschreibt dieser noch einmal die näheren Umstände. Präsident Trump kann jederzeit mit Hilfe des von Republikanern beherrschten Kongresses dieses Verbot aufheben. Verschiedene Präsidenten zuvor haben bereits von dem gesetz aus dem Jahr 1953 Gebrauch gemacht, und jeweils nachfolgende Präsidenten haben entsprechende Verordnungen wieder aufgehoben.

Bastasch weist aber noch auf einen anderen Aspekt hin (hier): Die Fracking-Technologie ist inzwischen noch kostengünstiger zu betreiben als teure Bohrungen Offshore und in der Arktis. Es kann also gut sein, dass die „Umweltschützer“ ganz umsonst Zeter und Mordio schreien.

Chris Frey, Übersetzer für das EIKE