Interview mit Prof. William Happer

TheBestSchools

Prof. Happer: Vielen Dank, dass Sie sich für dieses Interview bereit erklärt haben und an einer Diskussion mit dem australischen Physiker David Karoly teilnehmen. Die Kontroverse um die globale Erwärmung ist sowohl außerordentlich kompliziert und hoch emotional aufgeladen. In diesem Interview werden wir das Ganze aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, die sowohl wissenschaftlicher als auch politischer Natur sind.

Im Folgenden beschreibt Happer, Jahrgang 1939, seinen Lebenslauf, der ihn nach dem 2. Weltkrieg in die JASON-Gruppe führte, eine Gruppe von Wissenschaftlern, die für die US-Regierung geheime und nicht geheime Studien durchführte. Dabei wurde er auch ins Energieministerium berufen. Hier wurde er später konfrontiert mit der regierungsamtlichen Propaganda bzgl. Klimawandel, der er zunächst folgte, bis ihn die schrillen Dissonanzen in der Argumentation störten. So kam es, dass er von seinem vieljährigen Posten am Energieministerium gefeuert wurde nach Amtsantritt der Bill Clinton/Al Gore-Regierung, weil er die Al Gore-Behauptungen zu hinterfragen gewagt hatte. Seitdem wurde er zu einem Vertreter der Klimaskeptiker, und als solcher wurde er auch interviewt.

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Gleich bei der ersten Frage des Interviews beschreibt Happer, wie die Destruktiv-Organisation Greenpeace gegen ihn vorgegangen war. Weil dies beispielhaft stehen kann für das, was viele ehrliche und der wirklichen Wissenschaft verpflichteten Forscher widerfahren kann, wird Happers Antwort hier in ganzer Länge übersetzt:

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Wir haben erfahren, dass Sie jüngst Opfer einer von Greenpeace organisierten „verdeckten“ Operation geworden sind. Verleumderische Behauptungen darüber, wie sie da herausgekommen sind, gibt es im Internet zuhauf, selbst in Ihrem Wikipedia-Beitrag. Würden Sie uns vielleicht kurz Ihre Seite der Story erzählen?

William Happer

Greenpeace ist eine der vielen Organisationen, die mit dem Alarmismus hinsichtlich einer vermeintlichen Bedrohung durch globale Erwärmung sehr gut leben kann. Sie sind nicht in der Lage, die auf extrem schwachen Füßen stehende Wissenschaft zu verteidigen. Darum dämonisieren sie nicht nur den vermeintlichen „Verschmutzer“, also das atmosphärische CO2, sondern auch sämtliche Wissenschaftler, die ihre Propaganda effektiv widerlegen.

Ich glaube, ich sollte mich geschmeichelt fühlen, eines ihrer Opfer zu sein: je mehr Feinde, je mehr Ehre [das steht so im Original, gefolgt von einer sinngemäßen Übersetzung ins Englische! Anm. d. Übers.], wie es in einem alten Sprichwort aus Deutschland heißt. Aber meine Erfahrungen in dieser Hinsicht verblassen doch sehr im Vergleich zu dem, was man Wissenschaftlern wie Willie Soon, Patrick Michaels und anderen angetan hat, welche nicht nur verunglimpft, sondern gleich von ihren Arbeitsstellen vertrieben wurden.

Die Schmierenkampagne begann im Jahre 2015, als ich eine E-Mail von einem Greenpeace-Agenten erhielt, der sich als ein Repräsentant eines „Kunden“ in Nahost ausgab. Er wollte, dass ich etwas über die Vorteile von CO2 schreibe. Wie ich weiter unten ausführen werde, habe ich schon sehr lange die Ansicht vertreten, dass mehr CO2 vorteilhaft für die Erde ist, hauptsächlich weil die Pflanzen damit effektiver gedeihen und ihre Widerstandskraft gegen Dürren stärken, und weil die Erwärmung durch mehr CO2, wie es von den Modellen des Establishments prophezeit wird, um einen Faktor drei oder mehr übertrieben wird.

Seit Jahren habe ich jeden nur denkbaren Weg benutzt, um die guten Nachrichten über die Vorteile von CO2 zu verbreiten. Daher rannte man bei mir offene Türen ein, ein Op-Ed oder einen Beitrag zu diesem Thema für den Kunden zu schreiben. So weit es mich betraf, benutzte ich den Kunden, nicht vice versa. Ich empfehle jedem geneigten Leser mit Interesse an dieser Episode, den vollständigen E-Mail-Austausch zwischen mir und dem Greenpeace-Agenten zu lesen. Er ist im Internet einsehbar.

In einer der ersten E-Mails mit Datum 3. 11. 2015 stellte ich fest:

Ich würde sehr gerne helfen, falls meine Standpunkte, umrissen in den Anhängen, auf einer Linie liegen mit denen Ihres Kunden.

Der Satz macht klar, dass ich lediglich daran interessiert war, dem „Kunden“ zu helfen, meine schon lange gehegten Ansichten zu publizieren und nicht hausieren zu gehen damit, was auch immer der „Kunde“ im Sinn hatte.

Man beachte auch die Bemerkungen in meiner E-Mail-Antwort vom 5. 11. 2015:

Um sicherzustellen, dass Ihr Kunde durch meine Ansichten nicht in die Irre geführt wird, stelle ich klar, dass es sehr wohl reale Verschmutzer im Zusammenhang mit der Verbrennung fossiler Treibstoffe gibt, als da wären Oxide von Schwefel und Stickstoff, fliegende Asche und Schwermetalle bei Kohle, volatile organische Stoffe bei Benzin, usw. Ich stehe voll hinter Vorschriften für die kosteneffektive Kontrolle dieser realen Verschmutzer. Aber die Klimagespräche in Paris basieren auf der Prämisse, dass CO2 selbst ein Verschmutzer ist. Das ist komplett falsch. Mehr CO2 wird der Welt zum Vorteil gereichen. Der einzige Weg, CO2 zu limitieren, wäre es, keine fossilen Treibstoffe mehr zu verwenden. Das jedoch, so glaube ich, wäre eine ausgesprochen unmoralische und irrationale Politik.

Der Schlussabschnitt meiner Mail vom 5. 11. 2015 lautet:

Meine Aktivitäten, den Klima-Extremismus zurückzudrängen, führe ich als ein Herzensanliegen meinerseits durch, um die in Ehren gehaltenen Ideale der Wissenschaft zu verteidigen, die so stark korrumpiert sind durch den Klimawandel-Kult. Falls Ihr Kunde überlegt, mich zu entlohnen, falls ich etwas schreibe, würde ich fordern, dass eine wie auch immer geartete Entlohnung direkt an die CO2-Koalition geht. Dies war das Arrangement, welches ich mit den Anwälten vereinbart hatte, die die Peabody Coal Company bei den Anhörungen in Minnesota vertraten. Die Entlohnung, die ich erhalten hätte, wurde nicht an mich gezahlt, sondern an die CO2-Koalition, einer von Steuern befreiten, uneigennützigen Bildungsorganisation. Die CO2-Koalition deckt mitunter Reisekosten von mir ab, zahlt mir aber darüber hinaus keinerlei Gehalt.

Ich habe niemals auch nur einen Penny für irgendeine meiner Aktivitäten zur Aufklärung der Öffentlichkeit bzgl. der Vorteile von CO2 für die Welt genommen.

Daran kann man erkennen, dass ich etwas gratis schreiben würde als eine „Arbeit des Herzens“, solange nur gewährleistet war, dass meine Botschaft (nicht die Botschaft des „Kunden“) noch mehr Menschen erreicht. Die erwähnte CO2-Koalition ist eine neue, von Steuern befreite nichtkommerzielle Organisation, welche meine Freunde zusammen mit mir ins Leben gerufen hatten, um die guten Nachrichten über CO2 noch weiter zu verbreiten. Ich denke, man könnte es eine „Anti-CO2-Diffamierungs-Liga“ bezeichnen. Die Koalition führt eine Von-Der-Hand-In-Den-Mund-Existenz, mit einem Jahresbudget unter 200.000 Dollar pro Jahr. Selbst ein paar tausend Dollar von dem „Kunden“ würden helfen, die Lichter nicht ausgehen zu lassen. Als ich es zum letzten Mal gecheckt hatte, verfügt Greenpeace über ein Jahresbudget von 350 Millionen Dollar, das ist über 300 mal so viel wie das Budget der Koalition.

Noch einmal, ich habe niemals auch nur einen Penny genommen für meine Aktionen, der Öffentlichkeit nahezubringen, dass mehr CO2 der Welt zum Vorteil gereicht. Ich habe sogar Tausende Dollar meines mäßigen Universitäts-Gehaltes für diesen Zweck geopfert. Falls irgendein Leser dieses Interviews der Koalition helfen möchte, kann er weitere Informationen und wie man spenden kann auf der Website der CO2-Koalition finden.

Unter den Folgen der Greenpeace-Schmähkampagne waren viele böse, obszöne Telefonanrufe und E-Mails, in denen ich, meine Familie und sogar meine Enkelkinder bedroht wurden*. George Orwell hat diese Taktiken in seinem Roman 1984 beschrieben, in dem er die täglichen obligatorischen „Zwei Minuten Hass“ auf Emmanuel Goldstein (Leo Trotzky) und seine Agenten beschrieb, die die Feinde von Big Brother (Stalin) und seinen Schergen waren.

[*Hervorhebung vom Übersetzer!]

Greenpeace und weitere, sogar noch fanatischere Elemente der Globale-Erwärmung-Bewegung stehen in vollem Umfang hinter der historischen Lüge, dass ihr ideologisches Ziel – die Eliminierung fossiler Treibstoffe – jedwede Mittel rechtfertigt, einschließlich der Verfälschung wissenschaftlicher Daten und Rufmord ihrer Gegner.

Aber Kipling hat recht: wir werden siegen:

If you can bear to hear the truth you’ve spoken
Twisted by knaves to make a trap for fools,
Or watch the things you gave your life to, broken,
And stoop and build ’em up with worn-out tools.

[Die nächste Frage von TheBestSchools befasst sich mit dem allgemeinen CO2-Narrativ, welches in Politik und Medien auf und ab kolportiert wird. Happer sagt dazu:]

William Happer

Lassen Sie mich zunächst auf die Stichworte eingehen, die Sie genannt haben. Ja, das CO2-Niveau ist gestiegen, und zwar um etwa zwei ppm pro Jahr während der letzten Jahre. Ja, CO2 ist ein „Treibhausgas“. Das heißt, es ist teilweise undurchlässig für die thermische Infrarotstrahlung der Erdoberfläche, aber transparent für das meiste Sonnenlicht. Die weitaus größten Anteile der Atmosphäre, Stickstoff und Sauerstoff, sind sowohl bzgl. Sonnenlicht als auch thermische Strahlung durchlässig und daher keine Treibhausgase.

Die Aussage „wegen des gestiegenen CO2-Gehaltes muss die Erdatmosphäre wärmer werden“, ist nicht gut formuliert. Wie man weiß hat die Atmosphäre keinen einzelnen Temperaturwert. Das approximierte vertikale Temperaturprofil der Atmosphäre sieht so aus:

Abbildung 1: Vertikales Temperaturprofil der Erdatmosphäre. Man geht davon aus, dass mehr CO2 die Stratosphäre abkühlt und die Troposphäre erwärmt. Der Betrag der Erwärmung an der Erdoberfläche wird wahrscheinlich um 1°C liegen bei einer Verdoppelung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Quelle: Astrobites.

Obwohl es bedeutende Ausnahmen gibt, ist die Atmosphäre normalerweise nahe der Oberfläche am wärmsten und kühlt sich mit zunehmender Höhe ab. Eine repräsentative Abkühlungsrate über die ersten 10 km oder so ist etwa 6,5°C pro km. Darum suchen die Menschen im Sommer die Berge auf, um der Hitze zu entkommen. Ich besuchte die Hochschule in der kleinen Stadt Lenoir in North Carolina auf einer Seehöhe von etwa 400 m, wo es üblicherweise um etwa 8°C wärmer war als im beliebten Erholungsort Blowing Rock auf einer Seehöhe von etwa 1100 m, etwa 20 Meilen [ca. 32 km] entfernt von der Gipfelkette der Blue Ridge Mountains.

[Es folgt eine Erklärung der Vorgänge in Troposphäre und Stratosphäre. Darauf aufbauend führt Happer weiter aus:]

Mit jedem weiteren Jahr, das vorübergeht, gibt es aus Beobachtungen weniger Unterstützung für diese „positive Rückkopplung“ der direkten Erwärmung durch CO2.

Die Troposphäre, also die unteren 11 km der Luft – unterscheidet sich deutlich von der Stratosphäre. Nahe der Erdoberfläche erfolgt der weitaus größte Beitrag zum Wärmeaustausch durch Konvektion feuchter Luft und nicht durch Strahlung. Nur bei dieser könnte CO2 jedoch einen direkten Unterschied ausmachen. Mehr CO2 kann möglicherweise die Troposphäre und die Erdoberfläche erwärmen. Aber hinsichtlich die Größenordnung dieser Erwärmung weiß man kaum etwas. Mein Schätzung lautet, dass sich die Erdoberfläche bei einer Verdoppelung der CO2-Konzentration um etwa 1°C erwärmen wird und in der mittleren Troposphäre vielleicht um 1,2°C. Diese Zahlen lassen sich aus den direkten Auswirkungen von mehr CO2 berechnen. Die vom IPCC genannte wesentlich höhere „Gleichgewichts-Klimasensitivität“, etwa 3°C pro Verdoppelung der Konzentration, stammt aus der Annahme, dass die relativ geringe direkte Temperaturzunahme durch mehr CO2 erheblich verstärkt wird durch Änderungen er Eigenschaften von Wasserdampf und Wolken. Mit jedem weiteren Jahr, das vorübergeht, gibt es immer weniger Stützung durch Beobachtungen für diese „positive Rückkopplung“ der direkten Erwärmung durch CO2.

Lassen Sie mich jetzt zu den vier offiziellen IPCC-Positionen Stellung nehmen, die Sie erwähnt hatten:

Globale Erwärmung ist eine fundierte Tatsache. Diese Feststellung ist nur zur Hälfte richtig. Ein korrekteres Statement wäre „globale Erwärmung und globale Abkühlung sind beides fundierte Tatsachen“. Die Erde ist ständig Schauplatz von Erwärmung und Abkühlung. Seit dem Jahr 1800 hat sich die Erde um etwa 1°C erwärmt, wobei der größte Teil dieser Erwärmung vor einer stärkeren Zunahme des atmosphärischen CO2 stattgefunden hat. Es gab eine ziemlich substantielle Abkühlung von 1940 bis 1975. Es gab praktisch keine Erwärmung während der letzten 20 Jahre, obwohl das CO2-Niveau schneller denn je zugenommen hat. Dieser Wechsel zwischen Erwärmung und Abkühlung war während der gesamten geologischen Historie ein Charakteristikum des Erdklimas.

Die Erwärmung ist anthropogen. Nein! Der größte Teil der Erwärmung ist natürlichen Ursachen geschuldet. Aber vieles der CO2-Zunahme von etwa 280 ppm im Jahr 1800 auf etwa 400 ppm im Jahre 2015 ist möglicherweise anthropogenen Ursprungs, obwohl Ozeane und Festland durch die Erwärmung etwas CO2 freigesetzt haben. Die Erwärmung der Städte korrelierte sehr gut mit dem zunehmenden CO2-Gehalt. Dies ist dem gut erforschten Städtischen Wärmeinseleffekt sich ausbreitender Städte geschuldet. Aber nicht der zunehmende CO2-Gehalt ist Ursache der Erwärmung in den Städten, sondern das Verschwinden von Grünland und Wäldern mit ihrer Verdunstungs-Abkühlung sowie der Ausbau von Straßen und Gebäuden, die keinen Wasserdampf verdunsten. Natürlich hat auch das CO2-Niveau gleichlaufend mit der städtischen Erwärmung zugenommen, aber das zusätzliche CO2 ist nicht Ursache der Erwärmung in Verbindung mit Verstädterung. Korrelation heißt nicht Kausalität! Die Sonne geht morgens nicht deswegen auf, weil der Hahn kräht. Außerhalb städtischer Gebiete der Erde ist die Korrelation zwischen CO2-Niveau und Temperatur praktisch nicht erkennbar.

Unter den mächtigen natürlichen Einflüssen auf das Klima sind relativ kurzzeitige periodische Phänomene der Änderungen von Meeresströmen wie El Nino und längerzeitliche periodische Änderungen wie die PDO oder die NAO. Von großen Vulkanausbrüchen weiß man, dass sie das Klima ein paar Jahre lang abkühlen. Es gibt immer mehr Beweise, dass Änderungen der Sonnenaktivität irgendwie das Klima beeinflussen, und vermutlich gibt es noch viele andere Einflüsse, die wir noch gar nicht entdeckt haben.

Ein geringer Anteil der Erwärmung von 1°C während der letzten beiden Jahrhunderte muss dem gestiegenen CO2-Gehalt geschuldet sein, welches in der Tat ein Treibhausgas ist. Im Gleichgewicht sollte die Temperaturzunahme ΔT=S log2 (400 ppm/280 ppm) betragen haben, wobei S die Gleichgewichts-Klimasensitivität ist. Ohne Rückkopplung kann die theoretische Sensitivität berechnet werden mit nahe S = 1°C, und der Logarithmus zur Basis 2 ist log2 (400/280) = 0,51. Also hätte die rückkopplungs-freie Erwärmung ΔT = 0,51° C betragen sollen, also etwa halb so groß wie die beobachtete Erwärmung sein müssen. Die andere Hälfte der Erwärmung wäre dann natürlichen Ursachen geschuldet, vielleicht wegen der Erholung der Erde aus der „Kleinen Eiszeit“, über die wir weiter unten noch sprechen werden.

Die vom IPCC genannte Gleichgewichts-Sensitivität beträgt S = 3°C, also etwa drei mal so viel wie der rückkopplungsfreie Wert von S = 1°C. Folglich hätte die CO2-induzierte Erwärmung den IPCC-Modellen zufolge drei mal größer sein müssen, also ΔT = 1,54° C, was substantiell mehr ist als beobachtet. Um diese blamable Überschätzung zu rechtfertigen, nehmen die Modelle des Establishments an, dass ein großer Teil dieser Erwärmung durch Abkühlung durch Aerosole aufgefangen worden ist – beispielsweise durch kleine Schwefelpartikel aus der Verbrennung stark schwefelhaltiger Kohle und Öl. Tatsächlich weiß man, dass bei großen Vulkanausbrüchen freigesetzte Schwefelpartikel wie beim Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im Jahre 1815 mehrere Jahre lang zu einer weltweiten Abkühlung geführt hatten. Aber der Teufel steckt im Detail, und viele Wissenschaftler, die sorgfältig die Physik dahinter untersucht hatten, betrachten die Aerosol-Korrekturen größten teils als einen Schummel-Faktor, ins Spiel gebracht seitens des Globale-Erwärmung-Establishments, um zu vermeiden zugeben zu müssen, dass der Gleichgewichts-Temperaturanstieg durch eine Verdoppelung des CO2-Gehaltes viel weniger als S = 3°C beträgt.

Aus all dem folgt, dass mehr CO2 für die Menschheit erheblich von Vorteil ist.

Es ist ein großes Problem für die Menschheit. Falsch, das genaue Gegenteil ist der Fall: Mehr CO2 wird ein Vorteil für die Menschheit sein. Die prophezeite Erwärmung durch CO2 ist erheblich übertrieben. Die Gleichgewichts-Erwärmung durch eine CO2-Verdoppelung beträgt nicht 3°C, was man marginal vielleicht als Problem ansehen könnte, sondern eher etwa 1°C, was vorteilhaft wäre. Man sollte nicht vergessen, dass „globale Erwärmung“ ein Mittelwert ist. In den Tropen wird es kaum Erwärmung geben, ebenso über Mittag. Irgendeine Erwärmung wird es hauptsächlich in gemäßigten und polaren Gebieten geben sowie nachts. Dies wird die landwirtschaftliche Saison in vielen Ländern wie Kanada, Skandinavien und Russland verlängern. Außerdem verstärkt mehr CO2 die Effizienz der Photosynthese der Pflanzen und macht diese dürreresistenter. Fazit: Alles in allem wird mehr CO2 für die Menschheit ein großer Vorteil sein.

Eine gemeinsame globale Anstrengung ist erforderlich, um die Erwärmung zu bekämpfen. Angesichts der Kommentare oben ist dies blanker Unsinn. Maßnahmen der Regierung, um das gar nicht existierende Problem zu bekämpfen, haben die Landschaft mit Windparks und Solarfarmen verschandelt. Sie haben den Strompreis stark steigen lassen, was unverhältnismäßig die Ärmsten der Gesellschaft getroffen hat. Maßnahmen der Regierung haben die Wissenschaft korrumpiert, sie wurde mit Geld überflutet, damit sie zu politisch korrekten Ergebnissen kommt. Es ist endlich an der Zeit für Regierungen, die Wahrheit über globale Erwärmung zuzugeben. Erwärmung ist nicht das Problem. Die Maßnahmen der Regierung sind das Problem.

[Es folgt eine längere Passage zu Klimamodellen. Dann folgen längere Passagen zu den Themen Satellitenbeobachtrungen und Datenmanipulation. All dies ist ebenfalls schon in verschiedenen Beiträgen auf dieser Website zur Sprache gekommen.]

[Hier folgt im Interview eine ausführliche Beschreibung und Diskussion zu allen Aspekten bzgl. globale Erwärmung, als da wären die fabrizierte „Nichtexistenz“ des Stillstands, der Hockeyschläger, Datenmanipulationen usw. Das war alles wiederholt und seit Längerem Thema von Beiträgen auf diesem Blog, so dass dieser teil übersprungen wird. Dann aber geht es darum, ob wirklich Grund zum Alarm besteht, wobei die Ausführungen Happers sehr interessant sind. Im letzten Teil geht es dann noch um den sog. „Konsens“, zu dem Happer ebenfalls treffende Bemerkungen abgibt:]

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Lassen Sie uns jetzt zum nächsten Punkt kommen, nämlich: Selbst unter der Annahme, dass die globale Erwärmung eine etablierte Tatsache und durch menschliche Aktivitäten verursacht ist (im Besonderen durch Verbrennung fossiler Treibstoffe), beharren Kritiker immer noch darauf, dass man mit Fug und Recht hinterfragen kann, ob es irgendwelche Gründe für Alarm angesichts dieser Fakten gibt. Oftmals werden Gründe angeführt, warum globale Erwärmung so schlecht nicht ist, darunter:

Die Mittelalterliche Warmzeit zeigt, dass eine globale Erwärmung um ein paar Grad keine Katastrophe ist.

Die mögliche Existenz verschiedener negativer Rückkopplungseffekte zeigt, dass sich die Erwärmung sehr gut selbst begrenzen könnte. Unter diesen negativen Rückkopplungen sind:

verstärkte Wolkenbildung, welche mehr Sonnenenergie reflektieren

Zunehmende Vegetation, welche mehr CO2 absorbiert

Was meinen Sie dazu?

William Happer

Ich bin davon überzeugt, dass der größte Teil der Erwärmung natürlichen Gründen geschuldet ist, auf welche die Regierungen keinerlei Einfluss haben.

Wie ich oben erläutert habe, stelle ich nicht in Frage, dass sich die Erde nach dem Ende der Kleinen Eiszeit erwärmt hat, aber ich bin überzeugt, dass der größte Teil der Erwärmung natürliche Ursachen hat. Schon jetzt sehen wir mehr Vegetation auf der Erde, die mehr CO2 absorbiert. Aber wie ich in der Antwort auf Ihre nächste Frage ausführen werde denke ich, dass mehr CO2 gut für die Welt ist, dass diese seit Zehner-Millionen Jahren in einer CO2-Armut gesteckt hat und dass 1000 oder 2000 ppm ideal wären für die Biosphäre. Ich bin perplex angesichts der hysterischen Versuche, das CO2-Niveau unter 350 ppm zu drücken, ein Wert, den man aus einem Blick in die Glaskugel gefunden hat, der aber in keiner Weise auf Wissenschaft beruht.

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Jetzt gehen Sie weiter als viele andere Kritiker des Konsens-Standpunktes, wenn Sie nicht nur betonen, dass gesteigerte atmosphärische CO2-Konzentrationen und globale Erwärmung keine Katastrophe seien, sondern dass sie sogar in großem Umfang vorteilhaft für die Menschheit seien.

Können Sie das bitte näher ausführen?

William Happer

Wir verdanken unsere Existenz grünen Pflanzen, die Kohlendioxid-Moleküle (CO2) und Wasser-Moleküle (H2O) mit Hilfe des Sonnenlichts in Kohlehydrate umwandeln. Ein Sauerstoff-Molekül (O2) wird für jedes CO2-Molekül freigesetzt, welches zu einem Kohlehydrat wird. Viel Sauerstoff ist ein Lebenselixier für die meisten Tiere. Aber wegen des derzeit sehr geringen CO2-Nivaus setzt Sauerstoff der photosynthetischen Effizienz von C3-Pflanzen ernsthafte Grenzen. Dies betrifft alle Bäume und viele landwirtschaftlich genutzte Pflanzen.

Pflanzen an Land bekommen den benötigten Kohlenstoff aus dem CO2 in der Luft. Die meisten Pflanzen ziehen andere Nährstoffe – Wasser, Stickstoff, Phosphor, Kalium – aus dem Boden. Genau wie Pflanzen besser wachsen auf gedüngten und gut bewässerten Böden, wachsen sie auch besser in der Luft mit CO2-Konzentrationen, die viele Male höher liegen als gegenwärtig.

[Es folgen ein paar Absätze, in denen er oben gesagtes näher erläutert und wie der geringe CO2-Gehalt das Pflanzenwachstum beeinträchtigt. Alle Absätze, die hier in der wörtlichen Übersetzung übersprungen werden, listet er am Ende konzentriert auf. Als nächstes jedenfalls geht es um den „Konsens“. Das folgt hier wieder in der direkten Übersetzung:]

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Als nächstens wollen wir uns dem so genannten „Konsens“ zuwenden, von dem es heißt, dass er unter den Wissenschaftlern weltweit bzgl. globaler Erwärmung existiert.

Wir haben diesen Terminus der Bequemlichkeit halber verwendet, und es sieht mit Sicherheit so aus, als ob die Mehrheit der Wissenschaftler, die sich zu diesem Thema zumindest öffentlich äußern, dazu neigen, die offizielle IPCC-Position zu stützen. Andererseits wird die Behauptung, dass der Konsens „überwältigend“ ist (häufig wird die Zahl „97 Prozent“ genannt) von deren Befürwortern herangezogen, um Diskussionen und abweichende Meinungen abzuwürgen. Aus diesem Grund war die Behauptung der Kritik einiger Konsens-Kritiker ausgesetzt.

Beispiel: In ihrem Buch Taken by Storm (Key Porter Books, rev. ed. 2007) behaupten Christopher Essex und Ross McKitrick, dass ein solcher „Konsens“ nur wegen etwas besteht – falls das überhaupt so ist – was sie einen „perfekten Sturm“ nennen, in welchem übertriebene Behauptungen durch NGO-Propagandisten (wie Greenpeace) aufgenommen und von den Medien noch weiter aufgebauscht werden, was den Politikern (die normalerweise kein wissenschaftliches Hintergrundwissen haben) das Gefühl vermittelt, dass sie etwas tun müssen, was man bemerkt. All dies, behaupten sie, hat einen dämpfenden Effekt auf Wissenschaftler, die nicht den Konsens-Standpunkt teilen, die dies jedoch nicht offen sagen, weil sie Nachteile für ihre Laufbahn befürchten. In diesem Sinne wird der „Konsens“ zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung.

Wie sehen Sie das? Gibt es einen Konsens bzgl. globaler Erwärmung? Ist er überwältigend? Falls ja, sind die Gründe dafür das, was Essex und McKitrick anführen, oder andere?

William Happer

Essex und McKitrick sind zur Zielscheibe geworden in ihrem Buch Taken by Storm. Es ist verblüffend, dass viele Skeptiker wie ich selbst im Ruhestand sind. Abgesehen von Rufmord gibt es nicht viel, was uns die Angriffshunde des Klimakonsens‘ tun können, zumindest bisher. Aber junge Akademiker wissen genau, dass sie ihre Karriere aufs Spiel setzen, wenn sie irgendwelche Zweifel an der Parteilinie bzgl. globaler Erwärmung verlauten lassen.

Was den Konsens in der Wissenschaft betrifft, kann niemand eloquenter sein als Michael Crichton in seinem Vortrag „Aliens Cause Global Warming“ (PDF) am California Institute of Technology im Jahre 2003:

[Es folgt ein Ausschnitt aus diesem Vortrag, der in der berühmten Aussage kulminiert:]

In der Wissenschaft ist ein Konsens irrelevant. Relevant sind ausschließlich reproduzierbare Ergebnisse. Die größten Wissenschaftler in der Geschichte sind genau aus dem Grunde die größten, weil sie mit dem Konsens gebrochen haben.

Es gibt so etwas wie Konsens in der Wissenschaft nicht. Falls es Konsens ist, ist es keine Wissenschaft. Falls es Wissenschaft ist, ist es kein Konsens. Punkt!“ Soweit Crichton.

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Hier klangen schon schwierige moralische, gesellschaftliche und politische Dinge an, zusätzlich zu den rein wissenschaftlichen Dingen. Darum wollen wir jetzt in den Teil des Interviews einsteigen, in dem wir direkt einige der gesellschaftlichen Dinge ansprechen, die für die öffentliche Diskussion über globale Erwärmung relevant sind.

Im Einzelnen möchten wir Ihnen vier spezielle Fragen stellen:

Sind konzertierte Maßnahmen der Regierung auf globaler Ebene wünschenswert?

Falls ja, welchem Prinzip der Fairness sollte bei jenen Maßnahmen Rechnung getragen werden?

Wenn die Hürden sehr hoch sind und es einen breiten wissenschaftlichen Konsens gibt, sollten Kritiker der Mainstream-Standpunkte nichtsdestotrotz aufgefordert werden, ihre Standpunkte frei benennen zu können?

Ist politisches Eintreten durch Wissenschaftler überhaupt etwas Gutes?

[Die Frage wird dann noch näher ausgeführt und alle wesentlichen Punkte angesprochen, die auch hier in vielen Beiträgen auf diesem Blog schon angeklungen waren. Daher folgt hier gleich Happers Antwort:]

William Happer

Lassen Sie mich beginnen mit ihren oben aufgelisteten Fragen:

Sind konzertierte Maßnahmen der Regierung auf globaler Ebene wünschenswert? Nein! Mehr CO2 ist gut für die Welt, nicht schlecht. Konzertierte regierungsamtliche Maßnahmen können trotzdem ergriffen werden, wie schon so oft in der traurigen Historie menschlicher Dummheit. Ein Beispiel sind die Kreuzzüge, als die Anführer des „Westlichen Christentums“ sich zusammengeschlossen haben, um die Völker des östlichen Mittelmeergebietes zu bestrafen. Die Ära der Prohibition in den USA ist ein lokaleres Beispiel eines idiotischen Kreuzzuges, der sich als verheerend herausgestellt hatte. Einige wenige Opportunisten werden erheblich profitieren, falls konzertierte Maßnahmen bzgl. Klima ergriffen werden, aber die meisten Menschen und auch die Umwelt werden leiden.

Werden unsere allmächtigen Regierungen die Zunahme oder die Abnahme der Sonnenaktivität bekämpfen? Wo ist Owen Glendower (Bild 31 links), wenn wir ihn brauchen, um die „Geister aus der dunklen Tiefe“ zu beschwören, oder King Canute, um die Gezeiten zu stoppen? Ich bin nicht erpicht darauf, mich wahnwitzigen, von der Regierung gesponserten Geoengineering-Programmen eines flüchtigen Dr. Strangelove zu unterwerfen. Auch ist die Reduktion der menschlichen Population von derzeit sieben Milliarden Menschen auf nicht mehr als 1 Milliarde nicht sehr anziehend für mich, obwohl dies durch einflussreiche Klimaberater von Politikern und sogar des Papstes befürwortet wird. Sind wir gezwungen, Strohhalme zu ziehen, um zu entscheiden, welche sechs der sieben Menschen vom Angesicht der Erde verschwinden müssen?

Bzgl. CO2 sollten keinerlei Maßnahmen ergriffen werden. Aber ich stehe enthusiastisch hinter Maßnahmen gegen die wirkliche Verschmutzung von Luft, Boden oder Wasser durch Flugasche, Oxide oder Schwefel sowie Stickstoff aus der schlampigen Verbrennung von Kohle, oder Wasserverschmutzung durch sorglosen Umgang mit Düngern und Pestiziden, oder auch Plastikmüll in den Ozeanen infolge menschlicher Schlampigkeit.

Falls ja, welchem Prinzip der Fairness sollte bei jenen Maßnahmen Rechnung getragen werden? Ich betrachte den Krieg gegen den verantwortungsvollen Umgang mit Kohle und anderen fossilen Treibstoffen als zutiefst unmoralisch. Er wird die meisten Menschen verarmen lassen infolge steigender Energiekosten. Er wird kumpelhaft Kapitalisten bereichern, die den Rückhalt der Regierung haben, wenn sie die Menschen zwingen, ihre ineffiziente, kostspielige und unzuverlässige Energie aus Windmühlen und Solarparks zu kaufen. Es ist wie die französische Adlige, die als man ihr sagte, dass die Diner kein Brot mehr hätten geantwortet hatte: „Dann lasst sie Kuchen essen!“. Bei verantwortungsvoller Verwendung setzen fossile Treibstoffe nur vernachlässigbare Mengen an Verschmutzern frei wie Flugasche, Schwefel- und Stickoxide usw. Das so stark dämonisierte CO2, das zusammen mit H2O freigesetzt werden muss, ist tatsächlich ein Vorteil für die Erde, und nicht ein Verschmutzer.

Wenn die Hürden sehr hoch sind und es einen breiten wissenschaftlichen Konsens gibt, sollten Kritiker der Mainstream-Standpunkte nichtsdestotrotz aufgefordert werden, ihre Standpunkte frei benennen zu können? Jawohl! Dies ist die unveräußerbare Antwort für eine freie Gesellschaft, für welche ich und viele andere kämpfen, genau wie unsere Vorfahren es getan haben.

Ist politisches Eintreten durch Wissenschaftler überhaupt etwas Gutes? Jawohl! Wissenschaftler sollten sich auf jeder Seite eines kontroversen Themas äußern dürfen. Beispiel: Andrei Sacharov, einer meiner Helden, war ein leidenschaftlicher Verfechter eines Teststopps von Kernwaffen in der Atmosphäre. Er war davon überzeugt, dass der radioaktive Fallout der Bevölkerung der ganzen Welt große Schäden zufügen würde. Mein Onkel Karl Morgan, Gründer des Bereiches Gesundheits-Physik war ein leidenschaftlicher politischer Gegner, die Bevölkerung sorglos Strahlung auszusetzen.

[Als Nächstes führt Happer aus, dass er von Jugend auf für die Demokraten in den USA aktiv war. Es war zutiefst schmerzhaft für ihn zu sehen, wie sehr die Demokraten „sich genauso massiv der globalen Erwärmung verschrieben haben wie früher die Puritaner in Massachussetts den Hexen“.

Bei der nächsten Frage geht es darum, wie man am besten CO2-Emissionen reduzieren könnte. Dafür sieht Happer keinerlei Notwendigkeit, vielmehr würden solche Maßnahmen große Belastungen und keinerlei Vorteile bringen („All pain – no gain“). Weiter geht es dann mit „Freedom of Speech“, also der Redefreiheit. Dazu führt Happer aus:]

William Happer:

In der Wissenschaft kann es ohne Kontroversen keinerlei Fortschritt geben!

Fortschritte in der Wissenschaft sind ohne Kontroversen nicht möglich. Beispielsweise gab es Jahrzehnte Lang hitzige Debatten um die Theorie von Alfred Wegener bzgl. der Kontinentalverschiebung. Stanley Prusiner musste erbitterten Widerstand hinnehmen bzgl. seiner Theorie von Prionen und Rinderwahnsinn, weil diese Theorie gegen das Dogma stand, dass DNA oder RNA Auslöser von Infektionskrankheiten sein müssen, und nicht ein Protein.

Der Unterschied zur Kontroverse um die globale Erwärmung ist diesmal die direkte Involvierung von Regierungen auf einer Seite. Wie Sie sagen, Forderungen des Kongresses, denen zufolge Klimaskeptiker dunkler Machenschaften angeklagt werden sollten, sind in den USA beispiellos, obwohl es einen ominösen Präzedenzfall gibt in Gestalt des Lysenkoismus, über den wir vorhin gesprochen haben.

Bernie Sanders sagt, er wird „Klimaleugner vor Gericht bringen“, falls er zum Präsidenten der USA gewählt werden würde. Was hätten Menschen wie ich von einem Präsidenten Sanders zu erwarten? Ein Konzentrationslager? Das Erschießungskommando?

Und was geschah mit dem Ersten Artikel der US-Verfassung?

Es gibt viele ehrliche Wissenschaftler, die mit dem Thema Klima der Regierung zuarbeiten. … Ich bewundere diese Wissenschaftler und mache sie nicht verantwortlich für die aggressiven Wenigen, die mich und andere diffamieren als vermeintliche Prostituierte der Industrie fossiler Treibstoffe.

Während des Großen Terrors unter Stalin waren die Äquivalente zu bösen fossilen Treibstoffen Leon Trotzki und seine Anhänger. Sie waren eine direkte Bedrohung für Stalins Kontrolle über die weltweite kommunistische Bewegung, genau wie heute Klimaskeptiker angesehen werden als eine existentielle Bedrohung des Globale-Erwärmung-Establishments.

Ich wäre überrascht, wenn die Förderung von Klimaskeptikern insgesamt über 2 oder 3 Millionen Dollar pro Jahr hinausgehen würde, und selbst diese Schätzung könnte noch viel zu hoch sein. Dagegen beliefen sich während der letzten Jahre die Ausgaben der US-Regierung für die Klimaforschung (PDF) etwa 20 Milliarden Dollar pro Jahr – über 1000 mal mehr als die Förderung von Skeptikern. Aber selbst dieser gewaltige finanzielle Vorteil ist nicht ausreichend, um den beklagenswert schwachen wissenschaftlichen Fall zu stützen, dass die Welt durch mehr CO2 in Gefahr ist.

TheBestSchools:

Dann gibt es da noch die Frage, ob sich Wissenschaftler in die Politik einbringen sollten, und zwar bis zu dem Grad, den wir bei der Episode globale Erwärmung erlebt haben. Argumentiert wird mit zwei Gründen:

a) Politiker könnten faul werden und ihre Verantwortung, sich zu informieren, von sich wegzuschieben, selbst besser das Thema zu verstehen.

b) Wissenschaftler könnten die Integrität wissenschaftlicher Forschung selbst kompromittieren bis zu einem Grad, in dem sie sich selbst schädigt, wenn es in Zukunft erneut kontroverse Themen geben sollte.

William Happer:

Viele diesbezügliche Dinge haben wir schon angesprochen. Ich denke, dass der Wissenschaft allgemein bereits sehr großer Schaden zugefügt worden ist durch den Wahnsinn um die globale Erwärmung während der letzten Jahrzehnte. Vor zwanzig Jahren haben vermeintliche Experten-Wissenschaftler feierlich erklärt, dass unsere Kinder und Enkel nicht mehr wissen werden, was Schnee ist. Vor ein paar Wochen musste sich Washington D.C. mühsam aus 3 Fuß Schnee [ca. 90 cm] herauswühlen – vielerorts ein neuer Rekord.

Bei der Entgegennahme seines Friedensnobelpreises (der auch Yassir Arafat verliehen worden war), sagte Al Gore, dass die Arktis bis 2013 sommers eisfrei sein könnte infolge der CO2-Emissionen. Ich ersuche jeden Leser, sich auf der entsprechenden Daten-Site umzusehen. Nur wenige Minuten der Betrachtung des Links zum „Meereis“ dürften ausreichen zu erkennen, dass sich seit dem Jahr 2007 das Meereis kaum verändert hat.Mit allem Respekt gegenüber Al Gore, es gab sehr viel Sommereis im Jahre 2013.

Ich hoffe, wenn der Globale-Erwärmung-Skandal einmal hinter uns liegt, dass man der Wissenschaft dann vergibt, dass sie sich so lange diesem Vorgang verschrieben hat. Die Biologie der Sowjetunion brauchte Jahrzehnte, um sich von dem durch den Lysenkoismus angerichteten Schaden zu erholen.

TheBestSchools:

Zum Schluss möchten wir Sie bitten – im Telegrammstil, wenn Sie mögen – uns die fünf stärksten Argumente gegen den Konsens-Standpunkt zu nennen, ebenso wie die fünf schwächsten Argumente, die die Befürworter allgemein pro dieses Konsens-Standpunktes anführen.

William Happer:

Klimamodelle haben weit mehr Erwärmung prophezeit als den Beobachtungen zufolge tatsächlich eingetreten ist. Dies ist ein ganz starker Beweis dafür, dass die aus einer Verdoppelung des CO2-Gehaltes resultierende Gleichgewichts-Temperatur nicht 3°C bis 3,5°C beträgt, wie es den meisten Klimamodellen zufolge der Fall sein soll, sondern viel weniger, möglicherweise nahe 1°C.

Der Konsens hat weitgehend die enormen positiven Auswirkungen von mehr CO2 in der Luft ignoriert.

Zu den starken Temperaturänderungen der Mittelalterlichen Warmzeit und der Kleinen Eiszeit war es lange vor dem großmaßstäblichen Verbrauch fossiler Treibstoffe nach der Industriellen Revolution gekommen.

Es gibt eine starke Korrelation zwischen Temperatur und Sonnenaktivität.

Schwächste Argumente pro Konsens-Standpunkt:

97 Prozent aller Wissenschaftler stimmen dem Konsens zu.

Die Temperatur ist während des vorigen Jahrhunderts gestiegen, das CO2-Niveau auch. Darum wurde der Temperaturanstieg durch CO2 verursacht.

zunehmendes CO2.

Von der Regierung finanzierte, den Konsens unterstützende Forscher befinden sich nicht in einem Interessenkonflikt.

TheBestSchools

Vielen Dank, Prof. Happer, für dieses Interview!

William Happer ist Cyrus Fogg Brackett Professor der Physik, Emeritus, im Fachbereich Physik der Princeton University. Als langzeitliches Mitglied von JASON, einer Gruppe von Wissenschaftlern, die der US-Regierung als unabhängige Berater zur Verfügung stehen für die Bereiche, Wissenschaft, technik und nationale Sicherheit, war Happer Direktor des Office of Science im Energieministerium von 1991 bis 1993.

Am ehesten ist er der Öffentlichkeit bekannt als Stimme der Kritik des UN-IPCC-Konsens‘ bzgl. der globalen Erwärmung. Er wurde häufig gerufen, um als Experte auszusagen vor verschiedenen Komitees des US-Kongresses zum Thema globale Erwärmung (Klimawandel). Im Jahre 2015 fand er sich im Zentrum einer Kontroverse, bei der eine so genannte „verdeckte“ Operation involviert war, die Greenpeace organisiert hatte.

Eine Liste mit einigen Forschungsergebnissen von Prof. Happer findet sich hier.

Link: http://www.thebestschools.org/special/karoly-happer-dialogue-global-warming/william-happer-interview/
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So weit Ausschnitte aus diesem Interview. Inzwischen geht es aber weiter! Der Washington Post zufolge wird sich Prof. Happer mit dem gewählten Präsidenten Trump zu einem Gespräch treffen. Im jüngsten Rundbrief der GWPF vom 16.1.2017 wird folgendermaßen darauf hingewiesen:

Trump trifft den Priceton-Physiker der sagt, dass CO2 gut für uns ist

Ja, Donald Trump hat sich mit Al Gore getroffen. Aber vor ein paar Tagen traf sich dem Transitions-Team von Trump zufolge der gewählte Präsident auch mit William Happer, einem Professor der Physik an der Princeton University, welcher eine prominente Stimme war beim Hinterfragen, ob wir uns wegen des vom Menschen verursachten Klimawandels Sorgen machen müssten. Bei einer Anhörung vor dem Senat im Jahre 2015 argumentierte Happer, dass „die Vorteile von mehr Kohlendioxid in der Luft die Nachteile weit überwiegen, beispielsweise durch eine Steigerung landwirtschaftlicher Erträge“. Happer ist ein hervorragender Physiker (und Mitglied des Beratungsgremiums der GWPF), der prominente Stellungen im Energieministerium bekleidet hatte, ebenso wie an seiner Universität, und der auf 200 wissenschaftliche Veröffentlichungen mit seinem Namen zurückblicken kann. – Chris Mooney, The Washington Post, 13 January 2017

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Die Aussagen Happers bzgl. Treibhausgase werden in dem Rundbrief ebenfalls angesprochen:

William Happer: Die Wahrheit über Treibhausgase

Thema des Autors war es, die bemerkenswertesten Beispiele jener Moral-Epidemien zu sammeln, welche mal aus dem einen, dann aus einem anderen Grund so begeistert kolportiert worden sind. Außerdem sollte er damit zeigen, wie einfach sich die Massen haben in die Irre führen lassen, und wie nachahmend und gesellig Menschen sind, sogar noch hinsichtlich ihrer Verblendung“, schrieb Chalres Mackay im Vorwort der ersten Ausgabe seiner Extraordinary Popular Delusions and the Madness of Crowds [etwa: Außerordentlich populäre Wahnvorstellungen und die Verrücktheit der Massen]. Ich möchte über eine zeitgemäße Moral-Epidemie sprechen, nämlich über das Narrativ, dass eine zunehmende atmosphärische Konzentration von Treibhausgasen, insbesondere Kohlendioxid, katastrophale Folgen für die Menschheit und den Planeten haben wird. Dieser moderne „Klima-Kreuzzug“ hat viel gemein mit den Kreuzzügen des Mittelalters, die Mackay beschreibt, gibt es doch auch hier wahre Gläubige, Opportunisten, Zyniker, geldhungrige Regierungen, Manipulateure aller Art und sogar Kinder-Kreuzzüge. – William Happer: The Truth about Greenhouse Gases, Global Warming Policy Foundation (PDF)

Alles übersetzt und aufbereitet von Chris Frey EIKE




Klima-Alarmisten drücken den Panik-Knopf

Diese Alarmisten, die immer behaupten, der wissenschaftlichen Methode verpflichtet zu sein, Beweisen zu folgen, behaupten, dass Trump dabei ist, einen Krieg gegen die Wissenschaft anzuzetteln. Teil seines Schlachtplanes sei es, Computer und Dateien mit Daten und Forschungen von Agenturen der Regierung zu konfiszieren, die die Theorie stützen, dass Menschen eine katastrophale globale Erwärmung verursachen. Am 13. Dezember veröffentlichte die Washington Post ein Op Ed mit dem Titel [übersetzt] „warum ich versuche, öffentliche Klimadaten zu konservieren, bevor Trump das Amt übernimmt“, sowie einen Artikel mit der Schlagzeile [übersetzt] „Wissenschaftler versuchen verzweifelt, US-Klimadaten zu kopieren in der Furcht, diese könnten unter Trump verschwinden“. In Letzterem wird beschrieben, wie Wissenschaftler sich abmühen, Daten der Regierung und Forschung außerhalb von Computern der Regierung zu kopieren und zu speichern, bevor Trump sein Amt antritt. Warum? Weil, wie der Autor des Op Ed schrieb:

Trump ist es ernst, offen der Wissenschaft den Krieg zu erklären … Es ist eine Inquisition. Es ist eine Bücherverbrennung im 21. Jahrhundert. Die kommende Regierung steht dem wissenschaftlichen Prozess bewusst feindlich gegenüber, mit weit reichenden Implikationen.

Eine der konkretesten Konsequenzen scharfer Kürzungen bei der Finanzierung der Klimawissenschaft ist der potentielle Verlust kritischer Daten – sei es durch Vernachlässigung oder aus bösem Willen – die globalen Bemühungen zugrunde liegen, unser Klimasystem zu verstehen. Nach Allem, was man hört, ist es genau das, was Trump und sein Team wollen: Ignoranz gegenüber der Art und Weise, wie menschliche Maßnahmen unseren Planeten betreffen, macht es einfacher, den Status Quo zu erhalten.

[Puh! Warum fällt mir bei sowas immer die Verdrehung der Tatsachen à la „Neues Deutschland“ zu DDR-Zeiten ein? Anm. d. Übers.]

Dies ist eine paranoide Hasstirade ohne jeden Beweis als Beleg. Aber noch scheinen, wie detaillierter im Artikel der Post ausgeführt wird, viele Wissenschaftler und Klima-Alarmisten diesen paranoiden Wahn zu teilen:

Alarmiert durch die Gefahr, dass Jahrzehnte lange kritische Klima-Messungen unter einer feindlich gesinnten Trump-Regierung verschwinden könnten, haben Wissenschaftler fieberhaft damit begonnen, unzählige Daten der Regierung auf unabhängige Server zu kopieren in der Hoffnung, sie vor jedweder politischer Einmischung in Sicherheit zu bringen.

Wer braucht Beweise, wenn man unbegründete Ängste und Verdacht schürt? Um fair zu sein: Trump hat versprochen, Budgets zu kürzen und die Forschungsbemühungen der Regierung neu auszurichten, und da viele der Forscher, die jetzt fieberhaft Dateien kopieren, wahrscheinlich seit Jahren keinerlei Forschungsbeiträge geleistet haben bzgl. Gesundheit, Wissen oder Wohlstand, könnten sie zu Recht um ihre Arbeitsplätze fürchten. Selbst dann gibt es aber noch keinerlei Beweise, dass ihre bisher erbrachten Leistungen in Gefahr sind, beseitigt zu werden.

Worin die Ironie dabei liegt, führt Breitbart aus:

Eine der vielen schockierenden Enthüllungen der Klimagate-E-Mails 2009 war, dass in einigen Fällen Rohdaten der Temperatur von Wissenschaftlern gelöscht oder ihnen verloren gegangen sind, deren Job es doch eigentlich war, diese Daten zu erhalten. Phil Jones von der HadCRUT gab zu, dass sie die „originalen Rohdaten“ aus Gründen des „Speicherplatzes“ nicht erhalten haben.

Es ist der Esel, der den anderen als Langohr beschimpft! Genau die Leute, die befürchten, dass Trump Beweise für den menschlichen Klimawandel verschwinden lässt, haben mehr zum Aufhalten von Fortschritten beim wissenschaftlichen Verständnis im Bereich planetarische Physik getan seit die katholische Kirche Galileo zum Widerruf gezwungen hat.

In die EPA eingebettete Alarmisten haben den politischen Prozess ebenfalls korrumpiert. Die EPA ist überführt, die Öffentlichkeit illegalerweise dazu zu bringen, für EPA-Vorschriften Lobbyarbeit zu leisten, indem sie mit Umweltgruppen zusammen umweltliche Gängelungen voranbringen, um die Macht der Agentur über die Wirtschaft unter dem Deckmantel des Kampfes gegen die globale Erwärmung auszuweiten.

Klima-Alarmismus hat die Klimaforschung und die Klimapolitik korrumpiert. Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern das ist ein Faktum!

Mehr hierzu auf der Website des Heartland Institutes www.geartland.org!
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der Klimamonitoring­bericht 2016 für Süddeutsch­land:…

Auf der Seite des Umweltbundesamtes ist nachzulesen, was alleine in Bayern an Monitoring- und Berichtsaufwand von vielen Instituten dazu „erwirtschaftet“ wird [5] und vor allem, dass mit jeder Expertise neue Fragen auftauchen, die weiterer, tiefstgründiger – mit viel, viel Forschungsaufwand verbundenen – Klärungen bedürfen.
Beispiel:
Das Thema „Die klimawandelgerechte Straße – Was müssen wir tun?“ stand im Mittelpunkt der zehnten Klimatagung, gleichzeitig die vierte nationale Tagung zum Global Framework for Climate Services (GFCS), die der Deutsche Wetterdienst (DWD) zusammen mit der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) am 3. November ausrichtete.
Der Klimawandel ist eine der Herausforderungen für die Straßenverkehrsinfrastruktur im 21. Jahrhundert. Er verändert die Klima- und Witterungsbedingungen, denen Straßen und Straßenbauwerke ausgesetzt sind. Die Bewertung der Vulnerabilität (Verwundbarkeit) der Straßenverkehrsinfrastruktur in Bezug auf den Klimawandel und die Entwicklung geeigneter Anpassungsmaßnahmen benötigt nutzergerecht aufbereitete Klimadienstleistungen.

Um dem Bürger, der das alles zu bezahlen hat, die „Einsicht“ in die Notwendigkeit zu vermitteln, werden von UmweltministerInnen regelmäßig „Klimaberichte fürs Volk“ präsentiert und kommentiert. Der letzte solche Vorgang war die Präsentation des Klimamonitoringberichtes 2016 für Süddeutschland durch das Württembergische und das Bayerische Umweltministerium [3][4].
Obwohl „kaltesonne“ kürzlich bereits darüber berichtete
[2], soll dies für EIKE-Leser, darauf basierend, aber ergänzt mit Zusatzinformation, wiederholt werden.

Der Klimawandel muss doch irgendwo zu finden sein

Zwar lässt sich zumindest in Bayern und auch in Deutschland nirgens – sofern man ausreichend lange Zeiträume betrachtet – ein Klimawandel feststellen [6][8][9], aber weil sich das Wetter immer wieder kurzfristig ändert (vor langer, langer Zeit haben in Ägypten 7 Jahre ausgereicht, um einen Pharao vollständig zu zermürben) und seine Kapriolen fabriziert, ist der moderne Mensch angeblich tief verunsichert und sucht informelle Zuflucht bei den verantwortlichen, öffentlichen Personen. Und diese müssen leider eine schlimme Klimazukunft bestätigen:
[3] Umweltminister Franz Untersteller: „Der Klimamonitoring-Bericht 2016 belegt, dass wir in Süddeutschland künftig mit zunehmend extremeren Wetterereignissen rechnen müssen.“
[4] Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Pressemitteilung 11.11.2016 Nr. 206/16: Scharf: Klimawandel ist Fakt
Der Klimawandel wird auch in Süddeutschland immer deutlicher spürbar. Die extremen Wettereignisse der vergangenen Jahre passen dabei in das erwartete Bild zukünftig häufiger auftretender Extremereignisse. Das betonten die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf, der Baden-Württembergische Umweltminister Franz Untersteller, die Rheinland-Pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken sowie der Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes Dr. Paul Becker heute anlässlich der Veröffentlichung des aktuellen Monitoringberichts zur Klimaforschung in den drei Ländern. Scharf: „Der Klimawandel stellt uns vor neue Herausforderungen. Die extremen Wetterereignisse werden immer gegensätzlicher: das Jahrhunderthochwasser 2013 mit großflächigen Überflutungen, der extreme Trockensommer 2015 und zuletzt die Sturzfluten 2016 mit massiven regionalen Schäden. Auf diese neuen Herausforderungen müssen wir lokal, national und international reagieren. Die gemeinsame Forschung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Und eines zeigt der neue Bericht deutlich: Der Klimawandel ist Fakt.“

Wenn es das IPCC nicht sagt, sagt es eben der DWD

Das IPCC gibt diese Aussagen nicht her und hat im letzten Sachstandsbericht alle! Aussagen zu Extremereignissen als nicht belegbar deklarieren müssen (auf EIKE zum Beispiel in [7] als Anlage gelistet). Auch die immer wieder als Klimawandel-Menetekel genannte Sturzflut am 01.06.2016 durch Simbach am Inn hatte als Ursache erkennbar menschliches Versagen.
Doch wofür hat man den Deutschen Wetterdienst und viele Institute. Wie die „Öffentlich Rechtlichen“ sich aufgrund des „Rundfunk-Staatsvertrag-Unterhaltungsauftrags“ dynamisch immer weiter aufblähen müssen, ist der Klimawandel deren Zukunfts-Geschäftsfeld. Und dafür erstellen sie rund um die Uhr jede Menge Berichte und Simulationen – wie eben auch den besagten Klimabericht 2016 für Süddeutschland.

Diese Auswertungen werden in mehrjährigen Abständen fortgeschrieben …
[1] Zusätzlich werden erstmals außergewöhnliche und extreme Ereignisse des Zeitraums 2011–2015 … dargestellt.
Warum das Wetter oder Klima ausgerechnet mit dem Jahr 1931 beginnt und seitdem speziell für Süddeutschland seit der letzten Eiszeit der Maßstab sein soll, müsste man (er)klären, aber vielleicht gibt es einen Klimawürfel zum Ermitteln immer neuer Jahreszahlen. Es kann natürlich auch sein, dass erst ab dann (und teilweise noch viel später) ausreichend Daten vorliegen. Auch eine Darstellung von „außergewöhnlichen“ Ereignissen über 4 Jahre scheint mehr einer Effekthascherei, als seriöser Klimadarstellung zu entspringen. Jedenfalls erscheint vieles in diesem Bericht mehr als nebulös.

Der Klimawandel in Süddeutschland

Lufttemperatur

[1] Monitoring-Bericht 2016: Klimawandel in Süddeutschland: Lufttemperatur
… Für den Zeitraum 1931 bis 2015 ist eine Zunahme des Gesamttrends auf durchschnittlich ca. +1,3 °C sowie eine Verstärkung der Trendsignifikanz festzustellen…. Im Vergleich zwischen Winter- und Sommerhalbjahr setzt sich das schon in den letzten Monitoringberichten beschriebene Verhalten weiter fort: Die Erwärmungszunahme fällt in den letzten ca. 15 Jahren im Sommer- stärker aus als im Winterhalbjahr. Dennoch ist der Gesamttrend seit 1931 (Beginn der Auswertung) im Winterhalbjahr bisher immer noch stärker ausgeprägt als im Sommerhalbjahr (Winterhalbjahr: +1,3 bis +1,6 °C/85 Jahre; Sommerhalbjahr: +0,8 bis +1,2 °C/85 Jahre). Für fast alle Monate zeigen sich Zunahmen der mittleren Lufttemperatur. Die stärksten positiven Trends im Jahresverlauf sind für den Zeitraum 1931-2015 und dabei in den Monaten Dezember, Januar, März und August zu finden. Nur im Monat September sind über den Gesamtzeitraum teilweise leicht negative Trends zu beobachten, die aber nicht signifikant sind …

Wie solche „Erwärmungszunahmen“ im langfristigen Vergleich auf kümmerliche Reste zusammenschrumpfen und kaum sichtbar werden, zeigen die folgenden Bilder 1 bis 4 für Bayern.
Zum Beispiel betrachte man den Sommer: „Die Erwärmungszunahme fällt in den letzten ca. 15 Jahren im Sommer stärker aus als im Winterhalbjahr“. Der Sommer 2016 hatte die Temperatur des Sommers vom Jahr 1905, der Herbst von 1884, der Frühling von 1894 und nur der Winter lag um 0,5 Grad höher als der vom Jahr 1915.

Bild 1 Temperaturverlauf Winter: Baden-Württemberg und Bayern (braun), Niederschlag Bayern (blau) von 1880 – 2016. Vom Autor anhand der DWD-(FTP)Daten erstellt


Bild 2 Temperaturverlauf Frühling: Baden-Württemberg und Bayern (braun), Niederschlag Bayern (blau) von 1880 – 2016. Vom Autor anhand der DWD-(FTP)Daten erstellt


Bild 3 Temperaturverlauf Sommer: Baden-Württemberg und Bayern (braun), Niederschlag Bayern (blau) von 1880 – 2016. Vom Autor anhand der DWD-(FTP)Daten erstellt


Bild 4 Temperaturverlauf Herbst: Baden-Württemberg und Bayern (braun), Niederschlag Bayern (blau) von 1880 – 2016. Vom Autor anhand der DWD-(FTP)Daten erstellt


Wie „kaltesonne“ schon hinweist, fällt der „schlimme Klimawandel“ in Süddeutschland vollkommen in sich zusammen, sobald man noch etwas weiter in der Klimageschichte zurück geht.
Dazu der Temperaturverlauf vom Hohenpeißenberg (Bild 5). Nach einer zwischenzeitlichen, leichten Abkühlung ist gerade wieder die Temperatur beim Übergang vom 18. ins 19. Jahrhundert erreicht. Geht man noch weiter zurück (Bild 6), zeigt eine Rekonstruktion über-deutlich, dass sich die „Oberstdorfer“ derzeit in einer recht kühlen Phase der aktuellen Zwischenwarmzeit befinden. Es ist noch einige Luft nach oben, bis die vergangenen Temperaturen der letzten, wärmeren Zeiten erreicht werden. Jedoch: Von einer Überhitzung keine Spur. Bestätigt wird es durch Bild 7, einer Rekonstruktion aus der nahen Schweiz.
Anhand des Verlaufs vom Hohenpeissenberg sieht man deutlich, warum „der Klimawandel“ um 1880 „begann“, nach der kleinen Kaltzeit wurde es ab da (zum Glück) wieder wärmer.

Bild 5 Temperaturreihe Jahreswerte ab 1781 vom Hohenpeissenberg Bayern. Vom Autor ergänzt


Bild 6 Relativer Temperaturverlauf bei Oberstdorf seit ca. 11.000 Jahren. Teilbild, vom Autor zusammengestellt und ergänzt. Quelle: Wurth et al. 2004: The Younger Dryas and Holocene climate record of a stalagmite from Hölloch Cave (Bavarian Alps, Germany)


Bild 7 Temperaturrekonstruktion der Julitemperaturen der letzten 16.000 Jahre am Egelsee, Kanton Zug. Teilbild aus kaltesonne [2]. Originalquelle: Larocque-Tobler, I., Heiri, O. & Wehrli, M. J Paleolimnol (2010) 43: 649. doi:10.1007/s10933-009-9358-z

Und genau mit diesem Jahr 1880 fangen die Darstellungen des DWD an! Und die Simulationen sollen anhand dieser „Kalibrierung“ die Zukunft „wissen“. Bild 7 zeigt, wie grottenschlecht die Simulationen bereits aktuell liegen (doch trotzdem veröffentlicht werden). Aber unsere Umweltminister(innen) sind fest davon überzeugt, dass diese „Computer-Prophezeiungen“ stimmen (schließlich simulieren sie pflichtgemäß nach oben) und man es sogar spüren kann.4

Bild 8 Lufttemperatur Bayern seit 1881 mit Simulationen bis 2100. Vom Autor ergänzt. Quelle: DWD Klimaatlas Deutschland


Der Temperaturverlauf des Dezember in Bayern seit 1881 im folgenden Bild zeigt wieder die enormen Spannen – hier ca. 10 Grad – eines Monats. Es zeigt auch, wie schnell sich vermeintlich sichere Klima-Trends relativieren, und wieder, wie grottenschlecht die Klimasimulationen „vorhersagen“.

Bild 8.1 Lufttemperatur Bayern, Dezember 1881 – 2016 mit Simulationen bis 2100. Vom Autor ergänzt. Quelle: DWD Klimaatlas Deutschland

Niederschlag

[1] Monitoring-Bericht 2016: Klimawandel in Süddeutschland: Niederschlag
… Die Trends (1931–2015) der mittleren Gebietsniederschlagshöhe sind insgesamt schwächer und weniger signifikant als im letzten ausgewerteten Zeitraum (1931 bis 2010), wobei es generell positive Trends im Winterhalbjahr (+2 % bis +22 %) und keine eindeutige Entwicklung im Sommerhalbjahr (–13 % bis +4 %) gibt. In den letzten 15 Jahren sind eine Zunahme der positiven Trends im Sommerhalbjahr und eine Abschwächung der negativen Trends im Winterhalbjahr zu beobachten.
Die Trends im Starkniederschlag (Dauer=24h) sind uneinheitlicher als im Gebietsniederschlag. Hier gibt es weiterhin regional klare positive Trends im Winterhalbjahr (bis +33 %), eine Voraussetzung für eine Zunahme der winterlichen Hochwasserlagen. Im Sommerhalbjahr sind die Trends regional uneinheitlich ohne eindeutige Entwicklung, aber häufig stärker ausgeprägt als beim Gebietsniederschlag. Aussagen über Kurzzeitereignisse (< 1 Tag) konnten mit dieser Studie wegen der zu kurzen Messreihen und dem weniger dichten Messnetz mit hoher zeitlicher Auflösung nicht getroffen werden.
Hochwasserabflüsse
Neben einer Vielzahl an kleinen Hochwasserereignissen ist das Hochwasserereignis im Mai/Juni 2013 besonders markant. Zum Ende des Monats Mai setzte großräumig Starkniederschlag ein, der zu extremen Hochwasserabflüssen und Überschwemmungen führte. Insbesondere im Zeitraum vom 30. Mai bis 5. Juni erreichten die Wasserstände vielerorts neue Rekordstände.
Für den gesamten betrachteten Zeitraum 1932 bis 2015 ergeben sich im KLIWAUntersuchungsgebiet überwiegend Trends zu steigenden Hochwasserabflüssen im Gesamtjahr bei ca. 69 % der Pegel. Dies gilt in gleicher Weise auch für das hydrologische Winterhalbjahr (ca. 71 % der Pegel) und in abgeschwächter Form im Sommerhalbjahr (ca. 58 % der Pegel). Von den ermittelten Zunahmen sind allerdings nur 40 bis 50 % der Trends signifikant.

Zum Niederschlag ist viel geschrieben; man könnte fast sagen: Nur damit etwas dazu gesagt ist. Denn gerade dieser ist überhaupt kein Beispiel für einen Klimawandel, sondern das extreme Gegenteil davon.
Das zeigt Bild 9, bei dem nicht einmal die Simulationen bis zum Jahr 2100 einen Unterschied finden, und es zeigen überdeutlich die Bilder 1 – 4, in denen seit Beginn der Datenreihen im Jahr 1881 zu keiner Jahreszeit ein Unterschied festgestellt werden kann.

Bild 9 Niederschlag Bayern seit 1881 mit Simulationen bis 2100. Vom Autor ergänzt. Quelle: DWD Klimaatlas Deutschland


Ein weiterer Rückblick zeigt, dass in Süddeutschland an Überflutungsereignissen schon immer eine extreme Spanne besteht.

Bild 10 [2] Überflutungsereignisse am Ammersee über die letzten 5500 Jahre.

Wer wissen will, wie real und katastrophal sich dies in der Vergangenheit äußerte, ist mit historischen Hochwasserpegeln gut „bedient“. Alleine daran lässt sich ablesen, was an den Flüssen passieren würde, sofern man das vorindustrielle, „Idealwetter“ wieder zurück bekäme. Genau das stellen sich unsere Fachminister(innen) jedoch als Wunschbild vor. Leider reicht dieses ideologie-geprägte Trugbild durchgängig von GRÜN bis CSU.

Bild 11 Hochwassermarken des Mains bei Würzburg seit dem Mittelalter bis 2013. (Grafik vom Autor erstellt)


Bild 11 Hochwassermarken des Mains bei Würzburg seit dem Mittelalter bis 2013. (Grafik vom Autor erstellt)


Damit Aussagen entstehen, wird völlig „verschwurbelt“ mit Daten und Statistik jongliert um zum Schluss zu informieren, dass die Daten eigentlich keine Aussage erlauben:
[1] … Die Ergebnisse der Trenduntersuchungen sind für alle 115 Pegel in Tabelle 3 zusammengefasst aufgeführt. Die durchgeführte Trendanalyse der Hochwasserabflüsse 1932 bis 2015 zeigt für den überwiegenden Teil (79 Pegel) der 115 Pegel bezogen auf das Gesamtjahr einen ansteigenden Trend (ca. 69 %), 36 Pegel (ca. 31 %) weisen eine Abnahme auf. Bei der Bewertung der Ergebnisse muss jedoch berücksichtigt werden, dass die an den Pegeln ermittelten, zunehmenden Trends nur zu einem guten Drittel signifikant sind (Signifikanzniveau von α ≥ 80 %), an den Pegeln mit abnehmendem Trend sind lediglich 6 Pegel (17 %) signifikant. Da die Ergebnisse bisher eine starke räumliche Variabilität zeigten und deshalb belastbare regionale Muster des Trendverhaltens und der Trendstärke nicht erkennbar waren, wurde auf eine räumliche Auswertung verzichtet.
[1] … Selbst geringfügigste, vollkommen unsignifikante Wahrnehmungen werden dargestellt, als hätten diese eine Aussagekraft:
Die zurückliegende Periode von 2011 bis 2015 zeigt in allen vier Ganglinien im Vergleich zum vieljährigen Monatsmittel vergleichsweise niedrige Grundwasserstände bzw. Quellschüttungen. Im Bereich der Münchener Schotterebene (Abb. 22a) bewegte sich der Grundwasserspiegel zunächst auf etwas überdurchschnittlichem Niveau und ging in den beiden letzten Jahren in den defizitären Bereich.
Dabei zeigt das Bild 13 über-deutlich, dass sich das Grundwasser dort am „Idealzustand“ (Mittelwert) befindet und die früheren, starken Schwankungen deutlich weniger wurden. Gerade von den Niedrigständen früherer Trockenperioden ist man aktuell weit entfernt.

Bild 13 [1] (Auszug a) Abb. 22: Exemplarische Grundwasserstandsganglinien (a und b)

Dass der Niederschlag allen Untergangs-Prophezeiungen zum Trotz weltweit signifikant weder zu, noch abnimmt, wurde in einem Bericht bereits gezeigt:
EIKE 18.06.2016: [11] Die Niederschlagsentwicklung in Deutschland und weltweit zeigt keinen Klimawandel-Einfluss
was auch für Deutschland gilt, wie die Bilder aus dem Klimaatlas zeigen.

Bild 14 Niederschlag Deutschland Winter 1881 – 2016. Quelle: DWD Klimaatlas


Bild 15 Niederschlag Deutschland Sommer 1881 – 2016. Quelle: DWD Klimaatlas

Daten weltweit

Die (gegenüber den Stationswerten) glaubhafteren Satellitendaten zeigen Erschreckendes: Die Temperatur der Nordhalbkugel (ohne die Arktis über 82,5 Grad Nord) hat den Stand von 1980 erreicht.
Dazu siehe den Artikel EIKE:
Wann wird der,Stillstand‘ der globalen Temperatur wieder eintreten?

Bild 16 GISS Satellitendaten bodennahe Schichten (TLT), Nordhemnisphere (0 … 82,5 N) 1979 – 12.2016

Schlussbemerkung

In der Rezension von „kaltesonne“ steht zum Schluss:
[2] … Und genau das ist das Problem: Der langfristige klimahistorische Kontext wird einfach ausgeblendet, so dass die natürliche Schwankungsbreite ignoriert wird. Wenn dann eine Zeitreihe von 85 Jahren vorliegt, werden Veränderungen ohne zu zögern dem Menschen als anthropogene Leistung zugeordnet, ein geistiger Kurzschluss.
Dem kann man nur beipflichten. Wenn in einem Bericht schon Zeiträume von 2 … 4 Jahren als „klimarelevant“ gelistet und einer „Analyse“ unterzogen werden, zeigt es nur, dass nichts Klimawandel-bestätigendes gefunden wurde, aber unbedingt Aussagen zu generieren waren. Man gewinnt den Eindruck, dass der DWD dem Wetter inzwischen mit Maßzahlen „vorschreibt“, wie es sich zu verhalten hat, um als „Klima-gesund“ zu gelten. Ein bewährtes, von den Medizinern übernommenes Verfahren, um sich einen dauerhaften „Klimapatienten“ zu halten.
Mit einer auch nur im Ansatz seriösen Darstellung hat das nichts zu tun – was unsere UmweltministerInnen aber nicht störte und sie wieder als reine Sprechpuppen von Parteienideologie und vorgeschriebener Meinung entlarvte.
Man stelle sich vor, eine UmweltministerIn würde auf einen solch mangelhaften Bericht antworten, dass er ihr unglaubwürdig erscheint und endlich seriöse Belege erwartet werden, andernfalls würde man die immensen Gelder dafür und für die vielen theoretischen Klimamaßnahmen streichen. Leider ist das bei unserer derzeitigen Parteienlandschaft nicht vorstellbar.
Quellen
[1] Monitoring-Bericht 2016: Klimawandel in Süddeutschland
[2] kaltesonne: Monitoringbericht “Klimawandel in Süddeutschland”: Temperaturen steigen seit 2000 kaum noch an
[3] Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg: Bericht zu Auswirkungen des Klimawandels in Süddeutschland veröffentlicht
[4] Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Pressemitteilung 11.11.2016 Nr. 206/16: Scharf: Klimawandel ist Fakt, Neuer Bericht von Ländern und DWD belegt Klimaänderungen in Bayern
[5] Umweltbundesamt: Bundesland Bayern Klimafolgen Länderspezifische Klimaänderungen
[6] EIKE 21.11.2015: Die bayerische Umweltministerin Frau Scharf: Extremwetter, Extrem-Hochwasser und die Unberechenbarkeit des Wetters nehmen zu. Doch stimmt das wirklich?
[7] EIKE 01.01.2016: Harald Lesch trägt vor den GRÜNEN zum Klimawandel vor: Der Klimawandel ist kein Thema, das man ernsthaft bezweifeln kann
[8] EIKE 29.10.2015: Kann man den Klimawandel in Deutschland wirklich täglich spüren? Eine Suche mit überraschendem Ergebnis
[9] EIKE 19.08.2016: Teil II: Vom Wissenschaftlichen Dienst veröffentlichte Klimainformation für Abgeordnete Rezension: Teil 2
[10] Klima-Report Bayern 2015 Klimawandel, Auswirkungen, Anpassungs- und Forschungsaktivitäten
[11] EIKE 18.06.2016: Die Niederschlagsentwicklung in Deutschland und weltweit zeigt keinen Klimawandel-Einfluss
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-niederschlagsentwicklung-in-deutschland-und-weltweit-zeigt-keinen-klimawandel-einfluss/
[12] EIKE 21.11.2015: Die bayerische Umweltministerin Frau Scharf: Extremwetter, Extrem-Hochwasser und die Unberechenbarkeit des Wetters nehmen zu. Doch stimmt das wirklich?




Über den Unter­schied zwischen Energie, Arbeit und Leistung – und warum das für die Klima-Prophe­zeiungen eine Rolle spielt

Man betrachte eine Taschenlampen-Batterie. Eine Batterie enthält Energie, aber diese Energie macht gar nichts – die Batterie kann Monate im Schrank liegen, bereit zum Einschub in die Taschenlampe. Aber wenn man das dann tut, die Taschenlampe danach anknipst und nicht wieder ausschaltet, wird die Batterie innerhalb von Stunden leer sein – alle enthaltene Energie ist verbraucht.

Ähnlich ist es mit einer Batterie für einen Motor, deren Energie ebenfalls verbraucht wird.

Graphik 1: Von einer Batterie getriebener Motor.

Steckt man die Batterie in die Taschenlampe oder in einen Motor und schaltet diese an, macht sich die Energie an die Arbeit. Eventuell versagt die Batterie, nachdem all ihre gespeicherte chemische Energie in elektrische Leistung umgewandelt worden war.

In welcher Beziehung steht dieses Beispiel eines batteriebetriebenen Motors zum Klimawandel?

Rein physikalisch ist auch das Klima der Erde eine Maschine. Anstelle einer Batterie wird das Klima mit Solarenergie angetrieben – Sonnenlicht erreicht tagsüber die Erde, wird in Wärme umgewandelt und dann wieder in den Weltraum abgestrahlt. Dies bedeutet: Der Transport jener Energie von wärmeren Regionen zu kälteren Regionen, bevor sie in den Weltraum abgestrahlt wird, ist die Summe aller weltweiten Klima-Phänomene – Wind, Regen, Meeresströme sind alle Teil der globalen Klima-Maschine, welche von unserer Sonne mit Energie versorgt wird.

Graphik 2: Von der Sonne mit Energie versorgtes Erdklima

Wie wirken sich nun globale Erwärmung oder globale Abkühlung auf diese Klima-Maschine aus?

Was man im Hinterkopf behalten muss: Die Energie des Sonnenlichtes wird der Erdoberfläche mit konstanter Rate zugeführt, weil der solare Output mehr oder weniger stetig ist und sich die Größe der Erde nicht ändert. Die Leistung des Klimasystems, die Rate, mit der die Arbeit durch das Klimasystem durchgeführt werden kann, ist konstant.

Globale Erwärmung – Akkumulation von Energie in Gestalt von Wärme in der Erdatmosphäre – beeinflusst nicht die Energiemenge, die für die Energieversorgung des Erdklimas zur Verfügung steht. Falls die akkumulierte Energie das Klima beeinflussen würde mittels Beiträgen zu wilderem Wetter, würde sie aufgebraucht, genau wie die gespeicherte chemische Energie aufgebraucht wird, wenn sie eine Taschenlampe oder einen Motor betreibt.

Die Art und Weise, mit der Energie vom Klima der Erde verbraucht wird, könnte sich ändern, wenn sich die Welt erwärmt. Ein Beispiel sind die Milankovitch-Zyklen – die langsam vonstatten gehenden Änderungen der Verteilung des Sonnenlichtes durch Schwankungen des Erdorbits – haben wahrscheinlich einen tiefgreifenden Effekt auf das globale Klima; es lässt Eiszeiten aufkommen und abklingen. Aber die durch die Milankovitch-Zyklen beschriebenen orbitalen Schwankungen haben keinen Einfluss darauf, wie viel Sonnenlicht insgesamt auf die Erde trifft. Das Einzige, was dadurch beeinflusst wird, ist das Verhältnis des Gesamt-Sonnenlicht-Budgets, welches die Nord- bzw. Südhemisphäre zu verschiedenen Jahreszeiten empfangen.

Die Implikationen eines Gesamt-Erdklima-Energiebudgets sind tiefgreifend. In einer wärmeren Welt könnte es tatsächlich mehr regnen. Aber es muss einen Ausgleich geben. Die Verdunstung von Wasser zur Bildung von Regenwolken erfordert enorme Energiemengen. Falls Energie aus dem globalen Klima-Budget in die Erzeugung von mehr Regen fließt, steht weniger Energie für Wind und Meeresströme zur Verfügung.

Es gibt für geringe Änderungen Bewegungsfreiheit. Eine Menge des Sonnenlichtes, welches auf die Erde trifft, wird direkt zurück in den Weltraum geworfen, mit minimalem Einfluss auf das Klima. Falls die Albedo, also die Reflektivität der Erde substantiell zurückgehen würde, könnte mehr Sonnenlicht absorbiert werden, was mehr Energie zur Verfügung stellt für Wind, Regen und Meeresströme. Aber es gibt keine Garantie dafür, dass eine wärmere Welt eine signifikant geringere Albedo haben würde. Etwas Albedo könnte verloren gehen, falls Polareis schmilzt, aber Polareis empfängt nicht so viel Sonnenlicht verglichen mit dem in tropischen Gebieten auftreffenden Sonnenlicht. Jedweder Rückgang der Albedo infolge schmelzenden Polareises würde wahrscheinlich durch eine zunehmende Wolkenbedeckung in den Tropen mehr als kompensiert.

Während der letzten paar Jahre hat die Aufmerksamkeit in der Klima-Gemeinde für diese thermodynamische Begrenzung zugenommen. Viele Klimawissenschaftler haben ängstigende Prophezeiungen extremerer Wetterereignisse eingeschränkt, indem sie sagen, dass Stürme stärker werden, aber seltener auftreten. Aber wie ich zu Beginn erwähnt habe, geht viel zu oft die Qualifikation verloren. Viele Menschen glauben, dass das Wetter einfach ohne Hindernisse extremer wird, wenn sich die Welt erwärmt, weil sie nicht die harten Grenzen verstehen, die durch das Gesamt-Klimaenergie-Budget der Erde gesetzt werden.

Wärmere Klimabedingungen, welche mehr zur Bildung von Gewitter neigen, könnten zu häufigeren, aber schwächeren Stürmen führen, mit weniger Schäden anrichtenden Winden. Aber eine derartig langweilige Prophezeiung würde nicht zum Narrativ der Klimawissenschaft passen, dass durch die globale Erwärmung alles schlimmer wird.

Die folgende wissenschaftliche Studie erklärt die Grenzen des Energiebudgets des Erdklimas noch detaillierter:

Erzwungene Arbeitsleistung der feucht-atmosphärischen Wärmemaschine bei einem sich erwärmenden Klima:

Einfallende und ausgehende Sonnenstrahlung sorgen für den Wärmeausgleich an der Erdoberfläche, wobei Wettervorgänge angetrieben werden, die Wärme und Feuchtigkeit um die ganze Welt verteilen, was eine atmosphärische Wärmemaschine erzeugt. Hier untersuchen wir den Output der Arbeit dieser Maschine mittels thermodynamischer Diagramme, die berechnet sind aus re-analysierten Beobachtungen und aus einer Klimamodell-Simulation mit anthropogenem Antrieb. Wir zeigen, dass der Arbeits-Output immer geringer ist als der von einem äquivalenten Carnot-Zyklus [?] und dass er begrenzt wird durch die Energie, die zur Aufrechterhaltung des hydrologischen Zyklus‘ erforderlich ist. Bei der Klimasimulation verstärkt sich der hydrologische Zyklus schneller als der äquivalente Carnot-Zyklus. Wir folgern daraus, dass die Intensivierung des hydrologischen Zyklus‘ in wärmeren Klimaten die Fähigkeit der Wärmemaschine limitieren könnte, Arbeit zu erzeugen.

Mehr hier (paywalled)

Aktualisierung: Willis Eschenbach weist darauf hin, dass die Aussage „…Energie durch Sonnenlicht trifft mit konstanter Rate auf der Erdoberfläche, weil der solare Output mehr oder weniger stetig ist…“ falsch und irreführend ist. Wolken reflektieren Sonnenlicht zurück in das Weltall, bevor es die Erdoberfläche erreicht. Da Wolken eine Funktion der Temperatur sind und höhere Temperaturen mehr Wolken erzeugen, reduzieren höhere Temperaturen die Energiemenge, die in das Klimasystem eintritt.

Link: https://wattsupwiththat.com/2017/01/10/the-difference-between-energy-work-and-power-and-why-it-matters-to-climate-prediction/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Erwärmung in Deutschland und in den USA – eine der Hauptursachen dafür näher beleuchtet

Grafik 1: seit 1881 wurde es in Deutschland wärmer, das zeigt die lineare Trendlinie zu den Jahresmitteln des Deutschen Wetterdienstes


Seit 30 Jahren hat sich in den Medien und der Politik, angetrieben durch das IPPC, die vorherrschende Meinung gebildet, diese Erwärmung sei auf die Industrialisierung zurückzuführen, die nach 1850 begonnen hat. Und mit der Industrialisierung verbunden ist die vermehrte Kohlendioxidfreisetzung. Deshalb ist wohl der C02– Gehalt in der Atmosphäre von damals 0,028% auf jetzt über 0,04% gestiegen. Die Treibhaustheorie besagt, dass ausschließlich das zunehmende C02 diese Erwärmung von etwa 1,5 bis 2 K seit gut 150 Jahren bewirkt habe. Da diese CO2-Treibhaustheorie keinen Versuchsbeweis und keine technische Anwendung vorlegen kann, handelt es sich streng genommen um einen Glauben, aus dem inzwischen eine Erwärmungsreligion entstanden ist, die lautet: Mehr CO2 bringt mehr Hitze.
Sind die Temperaturen nun tatsächlich gestiegen in Deutschland, so wie es die Grafik 1 zeigt? Die richtige Antwort wäre: Die Trendlinien steigen, weil die Temperaturen bei den Stationen zugenommen haben. Jedoch die Schlussfolgerung, wir hätten in der ganzen Fläche Deutschlands eine Erwärmung von gut 1,5 Grad, ist naturwissenschaftlich nicht gerechtfertigt, und somit falsch. Das soll im Folgenden erläutert werden:
Jeder Student im Anfangsstudium eines naturwissenschaftlichen Faches lernt, dass er bei Langzeitversuchen seine Versuchsbedingungen nicht ändern darf, sonst sind die Ergebnisse nicht vergleichbar. Und genau das ist bei den Messstationen Deutschlands der Fall. Vor über 130 Jahren standen diese an ganz anderen, viel kälteren Orten, oder die Orte wurden selbst wärmer durch menschliche Eingriffe in der Umgebung einer Wetterstation. All dies haben wir bereits ausführlich in vielen Artikeln beschrieben. siehe Kowatsch/Kämpfe/Leistenschneider unter „Wärmeinseleffekte bei den Messstationen“.http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-waermeinseleffekt-wi-als-massgeblicher-treiber-der-temperaturen/
oder http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-zunahme-der-waermeinseln-brachte-den-grossteil-des-temperaturanstieges-der-letzten-125-jahre/

Grafik 2: Europa bei Nacht vom Weltall aus. Die Karte vermittelt einen Eindruck über die Verteilung der Wärmeinseln in Mitteleuropa. Wie hätte so eine Aufnahme vor 130 Jahren ausgesehen? Allerdings muss angemerkt sein, dass wegen der Lichtstreuung die hellen Flecken flächenmäßig zu groß erscheinen.


Im Grunde wären die Temperaturwerte nur direkt vergleichbar, wenn Deutschland und die Welt genauso geblieben wären, wie sie damals 1881 war und wenn sich nichts, aber auch gar nichts seitdem verändert hätte. Nur dann hätten wir identische Vergleichsbedingungen bei den Messstationen. Dass dies nicht so ist, dafür ist der DWD nicht verantwortlich. Nur muss man das wissen, und jeder naturwissenschaftliche Student begreift sofort, dass diese steigende Trendlinie der Grafik 1 nur mit Einschränkungen aussagekräftig ist. Richtig wäre lediglich die Aussage: Es wurde bei den Messstationen auch aufgrund der veränderten Mess- und Umgebungsbedingungen wärmer. Die Trendlinie könnte aber auch die veränderten Messmethoden sowie die geänderten Besonnungsverhältnisse und die Häufigkeitszunahme südlicher Großwetterlagen widerspiegeln.
Wie vergleicht man richtig?
Für einen aussagekräftigen Temperaturvergleich bräuchte man einen Temperatur- Korrekturfaktor, der die wärmende Veränderung bei den Messstationen rausstreicht. Diesen Faktor nennen wir Wärmeinseleffekt. (WI- Effekt). Kowatsch/Kämpfe/ Leistenschneider haben diesen Korrekturfaktor bereits 2010 ermittelt und eine WI-Bereinigung (Wärme-Inselbereinigung) in die DWD-Jahres-Diagramme eingefügt.

Grafik 3: Beim grünen Temperaturverlauf wurden die WI- Effekte der Stationen herausgerechnet, damit die Jahreswerte vergleichbar wurden. Schön erkennbar ist das Kälteloch zu Beginn der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts, welches man beim DWD und international gerne als Vergleichsraum zu heute nimmt und als „Normal“ bezeichnet.


Die hier dargestellte WI- Bereinigung (statistische Berechnung: R. LEISTENSCHNEIDER) entspricht sicher nicht völlig der (leider schwer zu fassenden) Realität, weil für große Teile Deutschlands (Wald, größere Gewässer, leider auch weite Teile des Offenlandes fernab der Siedlungen) keine seriösen, langjährigen Messreihen vorliegen. Der DWD unterzieht seine Messungen (rote Linien) keiner WI-Korrektur, was er allerdings auch zugibt.
Die WI-bereinigte (grüne) Deutschlandkurve
Nehmen wir nun an, dass Deutschland und die Welt sich seit 130 Jahren überhaupt nicht verändert hätten, dann würde uns der Deutsche Wetterdienst diese Grafik vorlegen:

Grafik 4: Die wärmeinselbereinigten Deutschlandtemperaturen aus Grafik 2 – hier mit linearer Trendlinie – zeigen einen nicht signifikanten leichten Temperaturanstieg seit 1891.


Die WI-Datenbereinigung nach Leistenschneider geht von gut 1,2 K (plus/-0,3K) seit 1891 aus, wobei ab 1980 bis heute die größte WI-Spreizung erfolgte. Man sieht deutlich, dass der größte Teil der Erwärmung in Grafik 1 auf den schleichend steigenden Wärmeinseleffekt vor allem der letzten vier Jahrzehnte zurückzuführen ist und nicht auf eine C02-Erwärmung. Das wärmste Jahr wäre deswegen 1934 gewesen und nicht 2014. Immerhin war das Jahr 2016 auch WI-bereinigt wärmer als der Gesamtschnitt und deutlich wärmer als 1891 und den kälteren Folgejahren.
Wir wagen die Aussage: Wäre Deutschland genauso geblieben wie 1891, mit derselben Einwohnerzahl, demselben Energieverbrauch, Lebensstandard und der noch viel geringeren Urbanisierung der Fläche und würden alle Messstationen noch am selben Ort stehen wie damals, dann würde die Temperaturtrendlinie nur einen sehr geringen Temperaturanstieg anzeigen: Die Erwärmung Deutschlands ist ganz wesentlich durch den stetig wachsenden Wärmeinseleffekt bei den Messstationen hervorgerufen worden und nicht durch die behauptete CO2-Treibhauserwärmung.
Glücklicherweise gibt es eine Temperatur-Messstation, bei der sich in diesem langen Zeitraum nur wenig in der weiten Umgebung verändert hat, leider nicht bei uns, sondern in den USA. In der nächsten Grafik sind die Temperaturdaten der sehr ländlichen Dale-Enterprise-Virginia Wetter-Station eingezeichnet, deren Umgebung in den letzten 130 Jahren nahezu gleich blieb, sieht man vom Bau breitspuriger amerikanischer Straßen ab. Dale Enterprise liegt etwa 160 Km westsüdwestlich von Washington und westlich der Kleinstadt Harrisonburg an der breiten US- Straße 33, die es natürlich 1881 noch nicht gab. (geringer WI-effekt). Auch die Tagesmittelwerte wurden seit drei Generationen in der Familie immer nach demselben Muster bestimmt und so die Jahreswerte ermittelt. Googeln: Dale Enterprise Virginia Weather-Station.
Auch wenn in Virginia ein gänzlich anderes Klima herrscht als bei uns in Mitteleuropa, wollen wir den Temperaturverlauf seit 1891 gerne zeigen, denn eine globale CO2-Erwärmung müsste natürlich auch an einem fast WI-freien Standort in den USA und überall auf der Welt zu einer Erwärmung geführt haben.
Die Überraschung ist groß. Eine gleichmäßige durch CO2 hervorgerufene Erwärmung gibt es nicht. CO2 hat nichts bewirkt. Die Trendlinie dieser Station in den USA bestätigt eher unsere grüne WI-bereinigte Deutschland-Trendlinie der Grafik 4.

Grafik 5: Die Temperaturen der fast WI-freien Dale-Enterprise Station braucht man nicht WI bereinigen, man kann die Temperaturen direkt vergleichen. Die Trendlinie ist ähnlich der WI-bereinigten (grünen) DWD-Trendlinie und hat nur einen sehr geringen Temperaturanstieg von 0,4F über die letzten 126 Jahre.


Spannend war für uns die Frage, ob es, ähnlich wie in Deutschland (Frankfurt/Main- Flughafen) auch im Nordosten der USA vielleicht Wetterstationen gibt, die sich durch eine besonders starke Erwärmung in den letzten 3 bis 4 Jahrzehnten auszeichnen. Leider reichen die Werte der meisten, offiziellen CDC- Klimastationen der USA nur bis 1986 zurück; oder davor weisen sie zu große Lücken auf. Zufällig stießen wir auf einen kritischen Beitrag über die Station am Flughafen der Bundeshauptstadt Washington, welche fast auf gleicher Breite und nur etwa einen Längengrad östlicher als Dale Enterprise liegt, wenngleich in viel geringerer Höhe über dem Meeresspiegel. Sie finden diesen Beitrag (englisch) unter http://thevane.gawker.com/exploring-the-urban-heat-island-washingtons-infamous-1539669759 . Daraufhin sahen wir uns den Trendverlauf beider Stationen für die letzten 35 Jahre an (die Daten für Washington, Stations- ID 72405, sind bis 1981 nahezu lückenlos) und erlebten eine große Überraschung:

Grafik 6: Während es in Washington seit 1981 deutlich wärmer wurde, fielen die Temperaturen an der ländlichen Station Dale Enterprise, 160 Km westsüdwestlich von Washington in den Appalachen unweit der Stadt Harrisonburg gelegen, deutlich. Ohne WI- Effekte lässt sich dieses gegensätzliche Verhalten der nicht sehr weit voneinander entfernten Stationen kaum erklären, auch wenn vielleicht geänderte Wetterlagenhäufigkeiten, Lee- Effekte der Appalachen und geänderte Besonnungsverhältnisse ebenfalls eine Rolle spielen könnten.


Weil die Daten monatsweise vorliegen, verglichen wir den monatsweisen Gang der Differenzen beider Stationen seit 1981. Auf eine Höhenbereinigung verzichteten wir (Dale Enterprise liegt etwa 400 Meter höher als Washington), so dass die sehr großen Temperaturdifferenzen größtenteils der Höhendifferenz anzulasten sind. Der WI- Effekt zeigt sich jedoch deutlich an den viel größeren Differenzen während der Sommermonate, in welchen sich die dicht bebaute Stadt meist besonders stark aufheizt:

Grafik 7: Die Differenzen der Monatsmittelwerte beider Stationen sind im Sommer viel größer, als im Spätherbst und Winter. Sie wurden nicht höhenbereinigt, weil der Unterschied beider Stationen mit etwa 400 Metern sehr groß ist. Trotzdem weisen sie auf WI- Effekte hin. Das völlig andere Klima dieser Gegend, welche etwa auf der Breite Südspaniens liegt, erklärt vermutlich, warum sich die Differenzen etwas anders verhalten, als bei unseren Untersuchungen zum Berliner Umland (dort waren besonders zwischen April und Juni, teils aber auch im Januar, die höchsten Stadt- Umlanddifferenzen zu beobachten).


Zu dieser spannenden Thematik wird es weitere Untersuchungen mit mehr Stationsdaten geben müssen.
Ergebnis: Eine CO2-Erwärmung aufgrund der auch in Virginia gestiegenen CO2-Konzentration von 280 auf 400 ppm ist aus den Daten der fast WI-freien Station Dale Enterprise Virginia nicht erkennbar, und schon gar keine Erwärmungskatastrophe. Daraus kann man nur den Schluss ziehen, dass der behauptete CO2-Erwärmungseffekt nicht existiert oder fast keine Wirkung hat.
Kürzere Zeiträume: Zwar schreitet der wärmende Eingriff des Menschen in die Landschaft weiter voran, täglich werden in Deutschland 0,7 km² freie Fläche in die Natur hinein urbanisiert und damit weiter erwärmt, innerhalb der bebauten Ansiedlungen gehen Grundstücke mit großen Gärten durch den Trend zur Häuservergrößerung verloren, was nicht durch die Statistik der täglichen 0,7 Quadratkilometer erfasst wird, und in der freien Fläche werden durch Windräder der kühlende Wind und damit die natürliche Abkühlung zusätzlich vermindert und über Strom letztlich erneut Wärme hergestellt. Jedoch sind diese durch Menschenhand erzeugten wärmenden Effekte innerhalb der letzten 15 bis 20 Jahre relativ klein im Vergleich zum Gesamtzeitraum bis 1881 und bisweilen wohl auch vernachlässigbar. Doch muss man sich im Klaren sein, direkt vergleichbar sind beim DWD immer nur die Folgejahre. In 365 Tagen machen sich die zunehmenden wärmeerzeugenden Zusatzeffekte im Gesamtschnitt Deutschlands noch nicht wesentlich bemerkbar.
Anders verhält es sich bei Einzelstationen, hier können durch Stationsverlegung oder durch ein neues Gewerbegebiet oder Vergrößerungsbau eines Flughafens enorme Zusatzwärmemengen entstanden sein, schließlich kann sich der dunkle Asphaltbelag im Sommer bis auf 50 C aufheizen, und bei ungünstiger Stationslage wärmen dann auch noch die Abgase der Fahr- und Flugzeuge. Autobahnen und Straßen sind Wärmebänder in der Landschaft, genauso wie die im Zuge der bisher äußerst umweltschädlichen und teuren „Energiewende“ zusätzlich gebauten Hochtemperatur-Stromleitungen, die bei guten alternativen Bedingungen einen plötzlich entstehenden Überschussstrom in die Landschaft verheizen oder als Erdleitung die Böden aufwärmen werden.
Im Folgenden betrachten wir kürzere Zeiträume, nämlich die letzten 30 Jahre, weil 30 Jahre eine Klimaeinheit darstellt. Wir vergleichen die Wetterstation am Frankfurter Großflughafen (rot) mit der fast WI-freien ländlichen Station Amtsberg-Dittersdorf (blau), dessen Stationsumgebung in den letzten 30 Jahren relativ unverändert blieb.

Grafik 8: Aufgrund des zunehmenden Flugverkehrs und des ständig weiteren Ausbaus des Frankfurter Flughafens zeigt die dortige Wetterstation an den Landebahnen im Strahle der 700 C heißen Flugzeug-Abgase auch die größte Erwärmung. In Amtsberg und in der Freifläche wurde es überhaupt nicht wärmer, dazwischen die DWD-Temperaturen als Schnitt aller deutschen Wetterstationen.


Ergebnis: Frankfurt zeigt wie erwartet den größten Trendlinienanstieg, am Frankfurter Flughafen wurde es eindeutig wärmer. Die fast WI-freie sehr ländliche Station Amtsberg zeigt seit 30 Jahren keine Erwärmung mehr, obwohl an beiden Standorten, Frankfurt und Amtsberg die CO2-Konzentrationen der Atmosphäre gleichmäßig auf jetzt über 0,04% angestiegen sind. Warum wirkt derselbe CO2-Anstieg in Amtsberg nicht erwärmend?
Antwort: Der CO2-Konzentrationsanstieg wirkt auch in Frankfurt nicht erwärmend. Die Thermometer der Wetterstation zeigen vielmehr die Zunahme des Flugverkehrs und des Ausbau des Flughafens an.
Die Leser möge hier nochmals einen Blick auf die Grafik 6 richten. Bei der noch WI-ärmeren Virginiastation – noch WI-ärmer als Amtsberg – ist die Trendlinie sogar fallend.
Im Nordosten der USA gibt es auch an anderen Orten ähnliche Ergebnisse. Leider sind die Werte der nahezu WI- freien Harvard Forest Station erst seit 2002 lückenlos verfügbar, so dass die Trends des folgenden Vergleichs mit 2 städtischen Stationen dieser Region nicht signifikant sind; doch deutet sich eine geringere Erwärmung der Forststation an:

Grafik 9: Geringere Erwärmung der Forststation (unten, grün) seit 2002 (Trends und Unterschiede nicht signifikant). Die sich besonders stark erwärmende Station Wilkes-Barre/Scranton (Mitte) liegt an einem Flughafen.


Anmerkung: Auch die Dale-Enterprise Station zeigt ab 2002 einen leichten Trendlinienanstieg, was hauptsächlich durch das warme Jahr 2012 in Virginia bewirkt wird.
Unsere Behauptung war: Die 130-jährige Erwärmung Deutschlands gibt es nur im Umfeld der DWD-Wetterstationen. Das ist dort, wo die Menschen wohnen und arbeiten, wo die einst freie Fläche immer weiter wärmend urbanisiert wurde. In der freien Fläche Deutschlands und an WI-armen Standorten sind die Temperaturen zumindest in den letzten 30 Jahren gleich geblieben.
Ergebnisse:
Die Erwärmung der letzten 130 Jahre fand also viel stärker in den Wärmeinseln statt.
Nicht die Zunahme von CO2 hat die Erwärmung der letzten 130 Jahre bewirkt, sondern hauptsächlich die immer noch anhaltende Ausbreitung der Wärmeinseln in Deutschland und überall auf der Welt. Die Sonne und die vielen anderen Wetterbedingungen sind für das wiederkehrende Auf und Ab in den Temperaturreihen verantwortlich.
WI-bereinigt haben wir in Deutschland einen Temperaturstillstand seit 30 Jahren.
In den WI-armen Standorten und in der freien Fläche hat die Abkühlung bereits seit 20 Jahren eingesetzt, das zeigen auch unsere WI-bereinigten Deutschlanddaten.

Grafik 10: Unsere nach der Methode von R. Leistenschneider WI-bereinigten Deutschlanddaten (grün) zeigen seit 20 Jahren einen leichten Temperaturrückgang. Übrigens genauso wie die gemessenen Daten der WI-armen Station Amtsberg im Erzgebirge.


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Aktualisierung vom 7. Januar 2017: Die ländliche Kachelmann-Station Marienberg-Kühnhaide (Erzgebirge, eher WI-arm) meldete an diesem Morgen minus 31,4°C. Erwärmung durch CO2- mitnichten.!!!
Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger Klimawissenschaftler
Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher