Das ist ein guter Tag für alle Stromver­braucher – um noch einmal zu feiern, weil es der letzte (gute) war

Einmal von unserer SPD-Umweltministerin, welche überzeugt ist, dass Ökostrom bald keine Rechnungen mehr stellt, indem sie einem Moderator unwidersprochen die Aussagen zubilligte:
EIKE 27.03.2017: Nee, bei uns gibt´s keine Klimaleugner
Moderator: Warum überzeugt man die Bevölkerung nicht damit, dass man ihnen sagt: Hey .. wenn wir das jetzt, wenn wir einmal bei 100 % sein sollten, dann braucht man für Strom gar nichts mehr zu bezahlen, weil sich das dann irgendwie selbst ergibt durch die Erneuerbaren und das Einzige was dann irgendwie kostet sind die Instandsetzung. Warum wird das Argument nie gebracht. Eh Leute, irgendwann braucht man für Strom nie mehr bezahlen …
Aber auch durch die Fachpersonen der anderen Parteien, welche (wieder) belegen, dass Unkenntnis in Berlin schon länger nicht mehr parteigebunden ist, weil wie bei Abstimmungen [7] nur noch eine „Einheitskenntnis“ herrscht.

Energiebeauftragter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thomas Bareis, Diplom-Betriebswirt:
SZ, Nr. 116: „Das ist ein guter Tag für alle Stromverbraucher
Sprecherin für Energiepolitik GRÜNE, Julia Verlinden, Umweltwissenschaftlerin:
SZ, Nr. 116: „Die Aussschreibung habe bewiesen, dass Windenergie „längst wettbewerbsfähig ist“ … „folglich sei es unsinnig, die Menge des grünen Stromes zu deckeln“.

Anmerkung: EIKE ist kein politischer Blog. Wer von den Lesern das hier aufs EEG bezogene allgemeinpolitisch lesen möchte, schaue noch dort hinein: THE EUROPEAN: Achtung Satire: SPD nominiert Merkel

Das Fachpersonal der Parteien

Über die Klima- und Energiekenntnisse des Herrn Bareis lässt sich wenig recherchieren. Er ist aber Mitglied im Rat von Agora Energiewende, in dessen Vorsitzendem-Gremium der ehemalige Minister und PIC Gründungsdirektor Klaus Töpfer ebenfalls Mitglied ist.
Seine Informationen zum EEG sind teilweise diametral, so dass man nicht weiß, welche seiner Andeutungen Wissen, und welche der Absicherung gegen politisch „unschickliche“ Fehlmeinungen entspringen.

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Von Frau Verlinden kann man es jedoch in ihrer Dissertation nachlesen.

Danach wird man Umwelt- und Energie- und sonst noch alles Wissenschaftler*in durch das Fach Philosophie:
Dissertation zur Doktorin der Philosophie: Energieeffizienzpolitik als Beitrag zum Klimaschutz Analyse der Umsetzung der EU-Gebäude-Richtlinie in Deutschland (Bereich Wohngebäude).
Geleitwort
Die deutsche Energieeffizienzpolitik hat Frau Verlinden anhand der EU-GebäudeRichtlinie und deren Umsetzung in Deutschland untersucht. Die Veröffentlichung ihrer Dissertation passt hervorragend zu einem der diesjährigen Schwerpunkte des Umweltbundesamtes: „Bauen und Wohnen“ und leistet zugleich einen wichtigen Beitrag zur politikwissenschaftlichen Forschung, die sich bisher kaum mit dem Politikfeld Energieeffizienz beschäftigt.
Die vorliegende Arbeit ist zwischen 2008 und 2012 in Kooperation mit dem UBA entstanden.
Die Dissertation von Julia Verlinden ergänzt auf hervorragende Art und Weise die aktuelle UBA-Forschung zu Techniken, Hemmnissen, ökonomischen Anreizen und der Weiterentwicklung von Rechtskonzepten zur Gebäudesanierung und dem Ziel des klimaneutralen Gebäudebestands bis 2050.

Es wird oft behauptet, dass Techniker „nicht über ihren Schreibtisch hinaus schauen“ würden. Bei einer „Philosophin“ scheint dies aber auch nicht anders zu sein. Jedenfalls gilt auch dort der Glaube an das was andere (oder der Arbeitgeber, oder die Partei) sagen, als ausreichende Begründung:
Dissertation: … Doch um die Klimaschutzziele zu erreichen, ist…
… Ein Blick in vorliegende Technologiestudien und Weltenergieszenarien zeigt, dass ‚Effizienz + Erneuerbare‘ in der Tat die einfachste und vom technischen Potential her prinzipiell ausreichende Formel für die Lösung des Klimaproblems darstellt … (Hennicke 2010: 9) … Unsere Gesellschaft benötigt also eine „Effizienzrevolution“ (Hennicke 2010, vgl. zur „Energierevolution“ auch Hennicke et al. 2010) mit einer klaren politischen Strategie – und dafür ist nicht mehr viel Zeit

Ansonsten ist die Dissertation (nach rein persönlicher Meinung des Autors) im Wesentlichen reine Fleißarbeit an Recherchen, die umso leichter gefallen sein dürfte, als der Arbeitgeber die Möglichkeiten dazu (an)bot. Über das im Dissertationsthema angegebene Thema „Klimaschutz“ ist in der Dissertation inhaltlich, geschweige als Gegenstand einer Forschungsarbeit, nichts zu finden.
Wenn man abschreibt, verliert man schnell die „Doktor-Würde“, wenn man nichts (dazu) schreibt, behält man sie und steigt politisch auf.

Die unendliche EEG-Geschichte in Wiederholung

Aktuell macht die Windkraft am Strom Gesamtmix 12,3 % aus. Den Offshoreanteil kann man in den Betrachtungen vernachlässigen, beziehungsweise abziehen, womit noch ca. 10 % Anteil am Gesamt-Strommix verbleiben.

Bild 1 Strommix Deutschland 2016

Auch ohne viel zu rechnen, erkennt man, dass dieser „Durchbruch“ an „Kostenminimierung“ am Gesamt-Kostenbild wenig verändert. Wenn also eine „Fachperson“
zeigt es nur, dass Fake-News durch Fehleinschätzungen gerade bei Politikern weit verbreitet sind.

Ist man GRÜN und zugleich durch eine Betrachtung zur Umsetzung der Gebäuderichtlinie promoviert, darf man noch eines drauf setzten und sagen: „folglich sei es unsinnig, die Menge des grünen Stromes zu deckeln“.

Wobei diese „Fachfrau“ vergaß, eher: Es gar nicht weiß, dass man beim Strom zwischen Preisgefüge und technischen Notwendigkeiten unterscheiden muss.

Zum Preisgefüge

Anhand der EEG-Vergütungswerte – das ist der Nettopreis, den der private Stromkunde dem EE-Lieferanten immer bezahlen muss – sieht man, wie die anfangs teils exorbitanten Vergütungen ganz langsam abnehmen. Wegen der 20-Jahre Garantie aber eben mit einer riesigen Verzögerung.

Bild 2 Mittlere Vergütungszahlungen an Betreiber für EEG-Strom (in Cent pro kWh) gemäß Jahresabrechnungen. Vom Autor zusammengesetzt. Quelle: WIKIPEDIA

Was es konkret im Geldbeutel bedeutet, zeigt das folgende Bild. In der EU ist Dänemark Spitzenreiter, gefolgt von Deutschland – weil es später mit dem Wahnsinn angefangen hat. Frankreich, welches weiterhin auf Atomkraft setzt, ist gleichzeitig ein Vorbild an (unsinniger, aber für extrem wichtig gehaltener) CO2-Vermeidung und gleichzeitig geringen Stromkosten.

Bild 3 Stromkostenvergleich verschiedener Länder

Beide Fachperson*in-en (Frau Hendricks gehört natürlich auch noch dazu, doch als Person deren Wissen über EEG und Klima nicht identifizierbar ist, übersieht man sie leicht) erwähnten in ihrem Überschwang nicht, dass die relativ geringen Gesamt-EEG-Vergütungsänderungen inzwischen wenig vom Strompreisverlauf bestimmen.

Dies erfolgt durch das parallele Bevorraten der Backup-Kraftwerke, dem Leitungsausbau und was noch stark unterschätzt wird, den Steuerungsausbau, angefangen vom Smart-Grid Zähler bis zu dem, was man modern „intelligentes Netz“ nennt und riesige Investitionen im unteren bis Mittelspannungsbereich erfordert.

EIKE 01.01.2016: Die neuen Energien im Jahr 2015 und im Jahr 2050 für Dummies Teil 2 intelligente Versorgungsnetze,
dazu eine massive Erhöhung der CO2-Zertifikatekosten und natürlich den Kosten für den noch nicht im Ansatz begonnenen Speicherausbau.

Was alleine die Speicherkosten beim Strompreis für eine Explosion verursachen, wurde gerade anschaulich an einem innogy-Angebot dargestellt:
EIKE 18.05.2017: Rechnerisch lohnt sich die solare Eigenversorgung nicht

Fazit

Der geringfügige Rückgang der EEG-Einspeisevergütung wird in Zukunft durch die enormen Investitionen und den Speicherkosten um ein Vielfaches aufgehoben. Fachleute munkeln, dass die kWh für den privaten Strombezieher noch die Größenordnung von 1 EUR erreichen kann.
Unsere Politik wird dies als Erfolg verkünden: Wer auf uns gehört hat, nur noch im Passivhaus wohnt, Niedrigst-Energie-Geräte verwendet, vorwiegend Fahrrad fährt und sonst nur öffentliche Verkehrsmittel benutzt, beziehungsweise sein Elektroauto beim (öffentlichen) Arbeitgeber fast umsonst laden kann, bemerkt davon praktisch nichts. Für die anderen – unbelehrbaren – wollten wir, dass es so kommt.

Der Deal zwischen Staat und Industrie

Aber es gibt trotzdem kein Zurück mehr, Grund: Inzwischen hat die gesamte Industrie (und nicht mehr nur einzelne Interessensverbände) das Volumen erkannt. Und wie bisher immer in der deutschen Geschichte beim Krieg gegen böse Kräfte will sie an den immensen Beschaffungsvolumen für das Kriegswerkzeug verdienen. Dazu ist ihr jeder Deal (und Gedächtnisverlust) willkommen.

Ruhrkultour: Die Energiewende ist ein industrielles und gesellschaftliches Umbauprojekt
… “Die Energiewende ist ein groß angelegtes industrielles und gesellschaftliches Umbauprojekt”, heißt es in der Präambel der “Charta für eine EnergiewendeIndustriepolitik”. “Es geht um nichts weniger als darum, die Energiebasis der deutschen Wirtschaft innerhalb einer Generation, also in gut 30 Jahren, komplett umzustellen – weg von Kohle, Öl und Erdgas, hin zu Erneuerbaren Energien. Dies ist für den Industriestandort Deutschland Chance und Risiko zugleich.” …
… Damit die Idee zur Schaffung einer neuen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung funktioniert, darf Deutschland seine Industrie allerdings nicht verlieren. Ohne sie wäre eine Transformation nach grünen Ideen nicht möglich. Natürlich haben die grünen Planer beobachtet, dass die Investitionen in Deutschland fast zum Stillstand gekommen sind. Und daher scheint der richtige Zeitpunkt für sie jetzt gekommen zu sein, sich den Industrieunternehmen, die sie zunächst an den Rand der Existenz gedrängt hatten, als Retter anzubieten …

Der Deal zwischen Staat und Industrie
Ab Ende 2017 soll zwischen Staat und Industrie ein Wirtschaftspakt vorbereitet werden, in dessen Mittelpunkt die beschlossenen Klimaziele, die Rahmenbedingungen für die Industrie und die zentralen Instrumente, stehen sollen. Der Deal zwischen Staat und Industrie besteht laut Dialogpapier aus folgender nicht verhandelbarer Vereinbarung:
Der “Zukunftspakt für eine Energiewende-Industriepolitik” sieht vor, dass die Industrie von der Politik die Garantie erhält, dass sie, “insbesondere die im internationalen Wettbewerb stehenden energieintensiven Branchen, auch während der Transformation verlässliche Investitionsbedingungen und wettbewerbsfähige Energiekosten vorfinden wird.”
Die Industrie verpflichtet sich ihrerseits für dieses Entgegenkommen des Staates, “dass sie sich mit dem Pariser Klimaschutzabkommen identifiziert und die Politik bei dessen Umsetzung in Deutschland durch die Klimaziele von Bundesregierung und Bundestag, insbesondere für die Zieljahre 2030, 2040 und 2050, unterstützt.”
… “Aus der energieintensiven Industrie kommt kein Widerstand, weil diese von der Umlagegebühr befreit ist – Stahl, Chemie, Kupfer, Aluminium profitieren sogar von den tiefen Großhandelspreisen. In Wirklichkeit ist das System aber insgesamt viel teurer. Die Privathaushalte und die übrige Industrie sowie das Gewerbe zahlen einfach die Zeche.” …

Der Verein NAEB e.V. (WEB-Adresse www.naeb.de) hat zu diesem Thema ebenfalls eine Information auf ihrem aktuellen Newsletter verbreitet. Obwohl der Autor mit ein paar technischen Angaben nicht einverstanden ist, ist der kommerzielle Tenor eindeutig:
NAEB e.V. Newsletter (Auszug): CPQM Consumer Power Quality Management – oder zurück zur Strom-Autarkie?
Jeder Besucher in Entwicklungsländern und industriell unterentwickelten Ferienregionen kennt den ohrenbetäubenden Lärm der Notstrom-Aggregate, wenn das Netz ausgefallen ist – die ultima-Ratio des CPQM. Davor liegen die intelligenteren Maßnahmen des CPQM wie Kurzzeit USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung), Strom-Verbauchermanagement (was man uns unter dem Namen intelligenter Zaehler verkaufen will) und das eigentliche Monitoring bis hin zur Qualitätsüberwachung der drei einzelnen Phasen des Netzes.
Bezogen auf die rund 1.000 lokalen Stromversorger und die vielen 100-tausend größeren Stromverbraucher entsteht ein riesiger völlig neuer Markt durch den Einsatz der EE. Bisher lag die Funktion des PQM bei den meinetwegen 250 jeweils aktiv an der Versorgung beteiligten Strom (Power)-Produzenten. Die gehen nun aus dem Markt, zumindest sind die Kessel kalt, in jedem Fall nicht bei 75% Last (wo das Granersche Patent optimal wirken kann)
Stellen Sie sich vor, wie der beginnt zu boomen, wenn wir die ersten 5 Blackouts in Deutschland hatten. Insofern ist auch die These unserer Freunde falschen, wir bräuchten nur einen Blackout, und die EE-besoffenen Deutschen (und Franzosen, Schweitzer, Kalifornier und und…)kämen zur Vernunft. Das ist zumindest meine Einschätzung, ich freue mich aber über Ihren Kommentar!
Entscheiden dazu ist, wie man die Blackouts marketingmäßig aufbereitet: Ich wollte mich auf der Industriemesse bei ABB darüber informieren, wie man sich vorstellt, mit der Anforderung des Rückganges der „rotierenden“ Massen bei weiterem Ausbau der EE und Behinderung des Stromabflusses ins Ausland durch Querregler fertig zu werden. Umso überraschter war ich, als der mir auf Grund meiner Terminanfrage zugeteilte Referent mit tiefster Überzeugung eröffnete, dass man das Problem auf diesem Wege angehen würde (er nannte den Begriff CPQM nicht sondern beschrieb den Weg). Es traf mich wie ein Blitz!
Dann aber leuchtete es mir ein. Mache einen 1.000 fach größeren Markt (statt 250 Stromerzeuger 250.000 Großverbraucher und Stadtwerke), indem der erstere einfach über das von unserem Pressesprecher Prof. Dr. Appel immer wieder kritisierte Strompreisdumping zerstört wird.

Und das wichtigste ist, dass das Politiker-Ziel 100%EE greifbar wird – egal um welchen Preis.
Nachdem ich mich vom Schock in der Kalten Sonne (nicht der von Prof. Vahrenholt) auf dem Freigelände der Hannovermesse an diesem April-Tag 2017 erholt hatte, bin ich dann inkognito zu Siemens gegangen und fühlte mich nach etlichem Rumfragen bei vielen Exposes (die haben ja inzwischen Zeit) bestätigt. Und nun war mir plötzlich auch klar, warum in Halle 13 von Jahr zu Jahr der Anteil der Stände mit PQM-Fokus wuchs – inzwischen ca. ein Drittel. Es macht alles sehr viel Sinn:
Bedeutet dass nun zurück zur Stromautarkie wie in den ersten Dekaden der Stromnetze nach 1900? Nein, dies wird der allmächtige Moloch Staat durch entsprechende Besteuerung verhindern, indem er auch den selbsterzeugten Strom aus dem eigenen Kraftwerk so besteuert, dass es preisgünstiger ist, den minderwertigen Blackout-behafteten Strom der EE zu beziehen und sich nicht mit CPQM zu behelfen. Das Ergebnis möchte dann ein Strompreis in der Größen-Ordnung 1 EUR zwischen 2025 und 2030 sein

Der Deal wird auch von einem wichtigen Umweltverband mitgetragen:
Der Ökovirus hat nun auch die Schweiz erfasst – allerdings …

Eben kam die Meldung, dass die Schweizer Bürger in der Volksabstimmung der Energiewende ihrer Regierung zugestimmt haben.

BLICK: BERN – 58 Prozent für die Energiewende Das Schweizer Stimmvolk sagt Ja zur Energiestrategie. Der Bau neuer Atomkraftwerke wird verboten, die erneuerbaren Energien werden stärker gefördert

Man muss sich allerdings deren aktuellen Energiemix ansehen, um die Auswirkungen zu relativieren: Der Anteil Solar- und Windstrom beträgt 0,57 und 0,29 %, die Kernkraftwerke sind nicht verboten, neue dürfen jedoch nicht zugebaut werden.

Bild 4 Strommix Schweiz. Quelle: CH Stromkennzeichnung: Lieferantenmix Schweiz (Daten für 2016 liegen noch nicht vor)

Ansonsten aber wie überall das Gleiche:

dw.com: Finanziert wird die Schweizer Energiewende teilweise durch Zusatzabgaben der Stromnutzer. Die rechtspopulistische Volkspartei SVP hatte mit Warnungen vor horrenden Stromrechnungen dagegen Stimmung gemacht. Gegner der Strategie befürchten eine Gefährdung der Energieversorgung sowie ausufernde Kosten und kritisiert zudem, dass die Energiewende vor allem von Kleinkunden gestemmt und Großabnehmer finanziell entlastet würden.
Das Besteuern von Atemluftbestandteilen und Klimaschutz-Ablasshandel war eben auch für die Regierung der Schweiz zu lukrativ, um darauf verzichten zu wollen.

Und wie einstmals in Deutschland „wissen“ die Befürworter, dass GÜNE-Energie fast nichts zusätzlich kostet:
«Kommt die Energiestrategie 2050 durch, katapultiert uns das in Richtung 1960er-Jahre zurück» … Energieträger wie Strom, Heizöl oder Erdgas würden massiv verteuert. In einer zweiten Phase der Energiestrategie würde über eine Lenkungsabgabe wahrscheinlich auch das Benzin verteuert.
[1]. Bei den Umweltverbänden muss man jetzt jedenfalls immer erst prüfen, ob es sich um einen „Guten“, oder um einen „Schlechten“ handelt.
20minuten.ch: [4]
Wie Umweltverbände die Energiewende torpedieren
Die Umweltorganisationen sind zwar für die Energiestrategie 2050. Doch fast alle Wind- oder Wasserkraftprojekte sind durch ihre Einsprachen blockiert.
Lieber ein Windpark, als Kohlestrom
EIKE 25.03.2016: Windräder als Aussichtsplattformen sind Touristenmagnete
ist dort leichter, da man nicht erst auf die Windradplattform steigen muss, sondern bequem davor relaxen kann.

Bild 5 Geplanter Windpark Altaventa AG Schweiz. Medienbild (Auszug)

Herrn Schily, der es persönlich übernommen hat, die Schweizer ganz, ganz kurz vor dem Referendum noch gegen die Energiewende aufzurütteln und zu informieren,

EIKE: Appell an Schweizer: Ex-Innenminister Schily warnt vor Energiewende,
bietet sich nun eine gute Gelegenheit, dies in Deutschland zu wiederholen. Hier ist der Vorteil, dass man dafür Legislaturperioden und länger Zeit hat.

Er kollidiert damit zwar massiv gegen den Anspruch auch „seiner“ Partei, die als Regierungsmitglied ganz andere Ziele ausweist. Ohne die Verantwortung für „die Welt…“ tut „man“ es in Berlin nämlich wieder nicht:
BuFi 2014, 125: Quellen

[1] ERNEUERBARE ENERGIEN: Politikerstreit um die Energiewende im Wahljahr

[2] SPIEGEL ONLINE: CDU erwägt Stopp der Ökostromförderung

[3] Ruhrkultour: Volksabstimmung zur Energiestrategie 2050: Ein teurer Pyrrhussieg

[4] 20minuten.ch: Wie Umweltverbände die Energiewende torpedieren

[5] 20minuten.ch: Müssen wir künftig extra zahlen, wenn wir waschen?
[6] ZIVILGESELLSCHAFTLICHE PLATTFORM FORSCHUNGS WENDE: Working Paper 2015

[7] EIKE 04.10.2016: Klimavertrag von Paris im Bundestag erreicht 100 % Zustimmung. Die DDR Volkskammer lässt grüßen




Der wichtige Genderaspekt beim Klimawandel

Beim Stöbern im Archiv fiel dem Autor eine solche, wichtige Begleit-Maßnahme der EU beim Kampf gegen den Klimawandel auf. Wegen der weiterhin vorhandenen Aktualität und den sich langsam, aber konsequent daraus ergebenden Auswirkungen sei die Information den EIKE Lesern ins Gedächtnis zurück gerufen.

Entschließung des Europäischen Parlaments vom 20. April 2012: Frauen und Klimawandel

Anbei extrem gekürzte Auszüge der 10-seitigen Erklärung.

Begründungen

[1] Das Europäische Parlament
-unter Hinweis auf den Beschluss 36/CP.7 der Vertragsparteien des UNFCCC zur Verbesserung der Teilhabe der Frauen bei der Vertretung von Parteien in Organen … über Klimaänderungen (UNFCCC) … eingesetzt wurden …,
A. in der Erwägung, dass der Klimawandel nicht geschlechtsneutral ist …
E. in der Erwägung, dass der Klimawandel die Ungleichheiten noch verschärfen wird und die Gefahr besteht, dass die Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels sich auch negativ auf die Gleichstellung der Geschlechter und die Rechte der Frau auswirken dürften, wenn der Diskriminierung aufgrund des Geschlechts nicht von Anfang an Rechnung getragen wird …
F. in der Erwägung, dass es ohne eine wirkliche Gleichstellung der Geschlechter keine Klimagerechtigkeit geben wird …
M. in der Erwägung, dass zwischen
75 und 80 % der 27 Millionen Flüchtlinge weltweit Frauen und Kinder sind …
N. in der Erwägung, dass der Anteil der Frauen, der an politischen Entscheidungsprozessen und insbesondere an Verhandlungen über den Klimawandel teilnimmt, immer noch unzureichend ist …

Maßnahmen zur Gendergerechtigkeit beim Klimakampf

[1] 2. … fordert die Kommission und den Rat auf, den Gender-Aspekt in jede Phase der Klimapolitik einfließen zu lassen und zu integrieren …
3. fordert die Kommission und die Mitgliedstaaten auf, auf allen Ebenen … Ziele bei der Gleichstellung der Geschlechter und bei der Geschlechtergerechtigkeit … den Grundsätzen der Geschlechtergleichstellung Rechnung tragen müssen …
6. … begrüßt, dass es bei den Gesprächen auf hochrangiger Ebene über den Klimawandel eine zunehmende Sensibilisierung für den Gender-Aspekt des Klimawandels gibt … Verhandlungen über den Klimawandel, zum Beispiel durch die Einführung einer 40 %+Quote für die Delegationen …
7. … weist die Kommission und die Mitgliedstaaten auf seine Entschließung zur Klimakonferenz in Durban (COP 17) hin und fordert sie auf, ihre Zusage, „sich bei der Finanzierung aller Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels für eine mindestens 40prozentige Vertretung von Frauen in allen maßgeblichen Gremien einzusetzen“…
11. fordert einen „Klimafreundlichkeitsindikator“ (alternativ zum BNE), um zu beobachten, wie Wachstum, Konsumverhalten und Lebensstil den Klimawandel beeinflussen

Ausmaßminderung

[1] 26. fordert die Kommission und die künftigen Vorsitze des Rates der Europäischen Union auf, eine Studie durchführen zu lassen, die sich insbesondere mit geschlechtsspezifischen Fragen bei Emissionsminderungsmaßnahmen befasst …
31. weist erneut darauf hin, dass die Verhinderung des gefährlichen Klimawandels und die Begrenzung der Erwärmung … notwendig und unabdingbar ist, wenn dramatische negative Folgen für Frauen und andere anfällige Gruppen vermieden werden sollen …
33. fordert die Kommission und die Mitgliedstaaten auf, Indikatoren zu entwickeln, mit denen die Auswirkungen von Projekten und Programmen auf die Gleichstellung der Geschlechter bewertet und Gender Budgeting in der Klimapolitik gefördert werden, …
34. fordert die Kommission und die Mitgliedstaaten auf, Instrumente und Leitlinien für die genderspezifische Analyse von Emissionsminderungsmaßnahmen und -programmen … zu entwickeln;

Finanzierung

Listung bitte im Originaltext lesen

Schluss

[1] 47. beauftragt seinen Präsidenten, diese Entschließung dem Rat, der Kommission sowie den Regierungen der Mitgliedstaaten zu übermitteln.

Gelistete Positiv-Beispiele

[1] Gender-Mainstreaming in der öffentlichen Beförderungspolitik in Malmö: http://www.nikk.no/A+gender+equal+and+sustainable+public+transport+system.b7C_wljSYQ.ips ; und das Projekt in Vollsmose zur Ausbildung von Frauen, die einer ethnischen Minderheit angehören, zu Umweltbotschafterinnen: http://www.nikk.no/Women+are+everyday+climate+experts.b7C_wljQ1e.ips
Fazit
Einmal fällt an dieser Entschließung auf, dass darin steht, wie man wirkliche Flüchtlingsströme am Kinder- und Frauenanteil erkennen kann, und man erfährt wieder, dass nicht Qualifikation, sondern Geschlechtsneutralität wichtige Gremienbesetzungen bestimmen. Ob es dadurch beim Klimawandelkampf realistischer oder (noch) schlimmer würde, weiß man erst hinterher, denn die Hysterie dazu scheint bereits gendergerecht verteilt zu sein,
und man ahnt, dass selbst wenn sich der Klimakampf als unnötig erweisen würde, die behördlichen Gremienarbeiten dazu nicht so schnell ausgeht. Denn bis alle Leitlinien in den Mitgliedstaaten errichtet, umgesetzt und alle Gremien gendergerecht besetzt sind, damit die mögliche, Nicht-Notwendigkeit überhaupt festgestellt und in Anträgen an das EU-Parlament geleitet werden könnte, vergeht einige Zeit.
Eines fällt auch auf: Von einer irgendwie gearteten, vielleicht kritischen Betrachtung zum sich stetig wandelnden Klima findet sich bei den EU-Parlametariern nirgendwo auch nur entfernt eine Spur. Bei der sich eröffnenden Möglichkeit, Pöstchen zum Ausgeben des Geldes der Bürger zu ergattern, wird auch von unseren Vertretern in Brüssel jeder kritische Gedanke früh genug abgeschaltet und sonst undenkbare – Einigkeit – demonstriert.
Die Umsetzung dieser wegweisenden Gender-Beschlüsse dauert Zeit, wie es die im Antragspapier gelisteten, lediglich zwei Projekte zeigen. So wenige sind es EU-weit natürlich nicht mehr. Zwei zusätzliche konnte auch der Autor vor einiger Zeit recherchieren. Erkennbar mangelt es bei den Umsetzungen noch etwas an Übung. doch umfassende Schulungen und mehr Geld dürften da Abhilfe schaffen:
EIKE 05.12.2016: Was der aussetzende Klimawandel für Folgen haben kann: Gendergerechtes Schneeräumen versagt in Stockholm
EIKE 03.10.2016: Darf der Strom bald nur noch gendergerecht aus der Steckdose kommen?
Man muss zugeben, dass sich dem weiblichen Geschlecht zurechnende Personen sehr wohl auch vollkommen neue Aspekte in die Ursachenforschung einbringen, welche von männlichen Forschern konsequent übersehen – wenn nicht sogar übergangen – werden. Die regelmäßigen, „neuen Entdeckungen“ bisher in Klimasimulationen unberücksichtigter oder unterschätzter Klimafaktoren werden um bisher noch gar nicht programmierte ergänzt, mit der unvermeidbaren Konsequenz: Die erwartete Temperatur im Jahr 2100 wird sich aufgrund der zusätzlich notwendigen Genderparameter wohl bald erheblich ändern – Richtung allerdings noch unbekannt.
Die Feministin Gloria Steinem zum Beispiel ist überzeugt, einen wichtigen, bisher wenig – eher gar nicht – berücksichtigten Aspekt eingebracht zu haben.
WUWT: [1] Interviewerin: People argue that climate change and other issues are also feminist issues. What do we lose by broadening the meaning of the term?
Gloria Steinem: “Are you kidding me? Listen, what causes climate deprivation is population. If we had not been systematically forcing women to have children they don’t want or can’t care for over the 500 years of patriarchy, we wouldn’t have the climate problems that we have. That’s the fundamental cause of climate change. Even if the Vatican doesn’t tell us that. In addition to that, because women are the major agricultural workers in the world, and also the carriers of water and the feeders of families and so on, it’s a disproportionate burden.”
Kurzfassung: Gloria Steinem ist überzeugt, dass die patriarchalisch dominierten Männer, welche Frauen über 500 Jahre lang gezwungen haben, Kinder zu gebären, die sie nicht wollen, die Grundursache des Klimawandels sind.

Bild [1] Feministin Gloria Steinem
Ob diese These wissenschaftlich haltbarer ist als beispielweise diese:
EIKE: Hat Kolumbus versehentlich die kleine Eiszeit angestoßen?,
muss noch gendergerecht entschieden werden.
Der Autor hat die Daten nochmals sorgfältig nachgesehen, korreliert, regressiert und hypothetisiert: Sie geben wirklich beide Ursachen „her“ – man muss halt nur darauf kommen. Zudem freut und bestätigt ihn, dass diese bekannte Feministin mit ihrem Forscherdrang seine oft wiederholte These: Der Klimawandel begann weit vor der Industrialisierung:
EIKE 09.09.2016: Hat die barbusige Dame um 1830 gegen den Klimawandel gekämpft? Eine ganz aktuelle Studie legt es nahe,
ausgehend von einer ganz anderen, aber deshalb bestimmt nicht weniger tiefschürfenden Betrachtung bestätigt.
Es wird zur Folge haben, dass in Zukunft nur noch Ursachen berücksichtigt werden dürfen, die sich gendergerecht in den wissenschaftlichen Kontext einzuordnen vermögen. Damit könnte sich der Kampf gegen das böse – aber geschlechtsunwillige – CO2 auch als Beispiel zum Kampf gegen nicht gewünschtes Gebären erweitern. Zu Ende gedacht, würden daraus neue Religionskriege folgern, da es unbestritten mächtige Religion(en) gibt, welche um nichts in der Welt die Frau nach ihren Willen dazu fragen würden.
Man müsste ehrlicherweise auch beim Papst anfangen. Auch die katholische Sittenlehre kam und käme noch nie auf die Idee, die Frau so einen (eventuell eine Zeugung verhütende Einstellung) abzufragen, beziehungsweise dann ein Nein zu akzeptieren. Dass es sich die Kirche in Deutschland nicht (mehr) traut, darauf zu bestehen, hat mit der Kirchenlehre nichts zu tun, sondern eher mit der Verbeamtung des höheren Kirchenpersonals.
Nachtrag
Damit es nicht immer so trocken und nur über das (bei uns) seit Menschengedenken (schon Napoleon beschwerte sich in vorindustrieller Zeit – wo es doch noch ideal gewesen sein muss darüber) eher grauslige Klima handelt, anbei eine Information, wo der wichtige Genderismus schon erfolgreich und nutzbringend, wenn nicht sogar kulturbereichernde Wirkung entfaltet:
METROPOLICO: Feminines, korrekt gegendertes Bier
… Unter dem Slogan »Gleiches Bier für alle« kündigt die »Kiez-Brauerei« Quartiermeister eine weibliche Pils-Edition an. Schmecken, so die findigen Gender-Gewinnler soll das feministische Pils genauso wie das männliche Pendant. Man wolle mit dem ersten Bier – »Quartiermeisterin« soll es heißen – mit femininem Namen ein Zeichen gegen Sexismus in der Bierwerbung setzten, so die hippen Macher. Es dürfe nicht sein, dass Bier für Frauen immer mit süßen Mixgetränken gleichgesetzt werde.
Momentan sei die feminine Biermarke noch nicht zu haben, aber die Gender-Brauerei hoffe auf »engagierte Menschen aus der feministischen und queeren Szene in Berlin, die die Kampagne beratend begleiten«,
so der Tagesspiegel. Mit einem Teil des Gewinns aus dem Verkauf der »Quartiermeisterin« sollen feministische Projekte gefördert werden.
Quartiermeister ist ein hoch ideologisches Projekt, das durch den Verkauf von »sozialem Bier« soziale und kulturelle Projekte vor Ort – so zum Beispiel einen Häkelclub für muslimische Frauen in Berlin oder den weit im linksextremen Gefilde tätigen
Flüchtlingsrat in München – unterstützt. »Bier trinken, Spaß haben und damit Gutes tun«, so die sozialistische Vision »einer gerechtere(n) Wirtschaft, die für den Menschen da ist«. Nachdem die erste Version von Quartiermeister nach zwei Jahren Insolvenz anmelden musste, besteht das »Social Business« nun aus einem Unternehmen und einem Verein, das trotz Gender-Irrsinn, vermarktetem Feminismus- und Füchtlingshype den Gesetzen des Marktes unterworfen ist. Dann Prost! (BS)
Quellen
[1] P7_TA-PROV(2012)0145: Entschließung des Europäischen Parlaments vom 20. April 2012 über Frauen und Klimawandel (2011/2197(INI))
[1] WUWT: Claim: Unwanted children the “fundamental cause of climate change”




Indoktrination von Grundschulkindern – ein Erlebnisbericht

Ich bin ehrenamtlich als Hausaufgaben-Betreuer für Grundschulkinder mit Migrationshintergrund tätig, vier mal pro Woche. Dazu gebe ich in bedürftigen Fällen auch privat ehrenamtliche Nachhilfe, auch in höheren Klassen aller drei Schulzweige.

Aber zurück zur Grundschule. Vor einigen Wochen zeigten mir Drittklässler einen Arbeitsbogen zum Thema Energiesparen. Das schadet nun gar nichts, den Kindern klarzumachen, dass Energie nicht einfach so da ist, sondern erzeugt werden muss. Aber auf dem gleichen Arbeitsbogen wurde das CO2 als Giftstoff bezeichnet, dass es auf jeden Fall zu vermeiden gilt – ohne weitere Anmerkungen.

Nun sind die Themen Energie und auch Klima viel zu umfang- und facettenreich, um im Vorübergehen abgehandelt werden zu können. Aber mir ist sofort die Idee gekommen, die gesamte Problematik auf diesen einen Punkt zu konzentrieren. Es ging und geht mir dabei um das Prinzip von Indoktrination. Dabei gehe ich von folgender „Arbeitsdefinition“ aus: „Zu einem (politisch) unerwünschten Thema nur die Nachteile zu nennen, ohne auch die Vorteile zu erwähnen; bzw. zu einem (politisch) erwünschten Thema nur die Vorteile, nicht aber auch die Nachteile zu erwähnen, ist Indoktrination“. Und Kinder, vor allem im Grundschulalter, sind unglücklicherweise für diese Indoktrination sehr anfällig.

Aber genug der Vorrede. Aufgrund des Arbeitsbogens habe ich an den Rektor der Grundschule die folgende E-Mail geschrieben:

Gesendet: Mittwoch, 26. April 2017 09:31
An: XXX-Grundschule
Betreff: Bitte um ein Gespräch mit Herrn Rektor YYY

Sehr geehrter Herr YYY,

mich hat inzwischen ein Dilemma eingeholt, dem zu entkommen ich nach meinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst gehofft hatte. Ein Schüler der dritten Klasse hat mir einen Arbeitsbogen gezeigt, auf dem das CO2 als Giftstoff bezeichnet wird, das zu erzeugen unbedingt vermieden werden muss.

Nun ist es aber so, dass ohne CO2 keinerlei Leben auf der Erde möglich ist. Eine Entfernung des CO2 aus der Luft hätte in kürzester Zeit das Aussterben sämtlichen Lebens auf der Erde zur Folge. Sie würde wüst und kahl werden wie der Mond. Wie kann man dieses für unser aller Leben so wichtige Spurenelement, von dem es erschreckend wenig in der Luft gibt (0,04% oder 4 von 10.000 Teilen) als Giftstoff bezeichnen?

Nur – was soll ich den Kindern nun sagen? Die Indoktrination (Giftstoff) kann und will ich nicht mittragen. Das Faktum jedoch (lebensnotwendig!) kann ich nicht sagen, weil die Kinder dann eventuell Ärger bekommen. Gar nichts sagen ist aber auch keine Lösung, den implizit leiste ich damit der Indoktrination Vorschub.

Darf ich darüber mal mit Ihnen sprechen? Wie kann ich/kann man dieses Dilemma, vor dem ja auch die LehrerInnen stehen, lösen?

Freundliche Grüße

Chris Frey, Hausaufgaben-Betreuer und Lesepate

Weil die Kopie des erwähnten Arbeitsbogens oben nur unvollständig dargestellt werden kann, folgt hier das Bild noch einmal vollständig:

Bild: Auszug aus dem Arbeitsbogen für die 3. Klasse. Dick unterstrichen von mir.

Die Antwort des Rektors ließ etwas auf sich warten, kam aber dann doch, und zwar mit folgendem Wortlaut:

Lieber Herr Frey,

leider bin ich als Schulleitung nicht die Stelle, welche Ihr Problem lösen könnte.
Von schulischer Seite aus sei gesagt, dass wir dem Lehrplan verpflichtet sind und in der Leistungsmessung Lernziele auch nur lehrplangemäß überprüft und bewertet werden können.
 
Ich hoffe, Ihnen damit weiterhelfen zu können und verbleibe mit freundlichen Grüßen
 
Rektor
YYY

Diese Mail des Rektors lässt sich kurz zusammenfassen: die Schule ist der falsche Ort, diese Problematik zu erörtern. Nun ist das sehr leicht nachvollziehbar, denn er hat ja die Lehrpläne nicht gemacht. Mein Dilemma war dadurch aber nicht gelöst, und die Problematik kommt ja fast jeden Tag in irgendeinem Zusammenhang zur Sprache. So habe ich Folgendes an den Rektor zur Antwort geschrieben:

Sehr geehrter Herr YYY,

damit lassen Sie mich mit meinem Problem allein.
CO2 ist eine der drei tragenden Säulen des Lebens auf unserer Erde, und ich bin erschrocken und entsetzt, dass man den SchülerInnen diese einfache Tatsache, die wir alle auch in der Schule gelernt haben, nicht vermitteln kann, ohne Ärger zu bekommen.
Mir ist schon klar, dass Sie nicht die richtige Stelle sind, und ich werde dem Kultusministerium schreiben. Aber das Ganze erinnert mich an die Art Propaganda, die in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts so furchtbare Folgen nach sich zog.
Ich werde alle Kinder bei der Hausaufgabenbetreuung, die mit entsprechenden Arbeitsblättern/Aufgaben zu mir kommen, an meine KollegInnen verweisen. Ich werde in keiner Weise den Kindern Tatsachen nahebringen, die im Widerspruch zur Doktrin stehen. Diesbezüglich bitte ich Sie um ihr Vertrauen. Wenn diese Kinder später groß werden, dürften sie schon selbst herausfinden, wie es wirklich ist.

Freundliche Grüße Chris Frey

Den Worten habe ich Taten folgen lassen und tatsächlich an das Kultusministerium meines Bundeslandes geschrieben. Da gab es nur ein Kontaktformular, aber keine E-Mail-Adresse. Deshalb kann ich hier nur sinngemäß die einfache Frage wiedergeben, welche ich dem Ministerium gestellt hatte (das Brimborium darum herum lasse ich mal weg):

Sehr geehrte Damen und Herren,

warum wird den Kindern in der Grundschule gesagt, dass CO2 ein Giftstoff ist? Haben wir nicht alle in der Schule gelernt, dass ohne dieses CO2, von dem es auch nur so erschreckend wenig in der Luft gibt, keinerlei Leben auf der Erde möglich ist? Warum darf man den Kindern diese Tatsache (!) nicht sagen, ohne Ärger zu bekommen?

Nun ist mein Vertrauen in die Politik im Allgemeinen und in diesem Falle im besonderen nicht allzu groß. Ich habe auch gar nicht mit einer Antwort gerechnet. Aber zwei Wochen später kam doch eine, und man lese und staune:

Sehr geehrter Herr Frey,

vielen Dank für Ihr Schreiben.
Eine umfassende eigenständige unterrichtliche Behandlung des Themas Kohlenstoffdioxid als chemische Verbindung ist nicht Inhalt des Fachlehrplans Heimat- und Sachunterricht.
Es ist jedoch möglich, dass die unterrichtliche Auseinandersetzung mit verbindlichen Lehrplaninhalten eine didaktisch reduzierte Beleuchtung der Thematik impliziert. So ist im LehrplanPLUS Grundschule beispielsweise verbindlich enthalten, dass die Schülerinnen und Schüler verschiedene Methoden der Stromerzeugung unterscheiden und deren Vor- und Nachteile beschreiben. Im Rahmen dessen könnte u.a. das Kohlekraftwerk als eine Methode der Stromgewinnung thematisiert und die damit verbundenen Kohlenstoffdioxid-Ausstöße kritisch beleuchtet werden.
Die Thematisierung von Kohlenstoffdioxid als chemische Verbindung ist verbindlicher Inhalt der Lehrpläne der weiterführenden Schulen.
Da die Umsetzung der verbindlichen Kompetenzerwartungen und Inhalte in pädagogischer Verantwortung der jeweiligen Lehrkraft erfolgt, bitten wir Sie, sich zur Klärung Ihres Anliegens zunächst vertrauensvoll an die Lehrkraft zu wenden.
Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen

An dieser Antwort ist Einiges bemerkenswert. Zuallererst natürlich die Feststellung, dass man mit keiner Silbe überhaupt auf meine Frage eingegangen ist. Die angesprochenen verschiedenen Formen der Energieerzeugung gab es natürlich, aber immer mit dem Unterton „Wind und Sonne hui, Kohle und Öl pfui!“.

Na schön, auch diese Herrschaften im Ministerium können sich wohl der herrschenden Doktrin nicht entziehen. Vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Problematik empfand ich jedoch den letzten Satz als eine Frechheit, heißt es doch, ich solle mich zur Klärung meines Anliegens vertrauensvoll an die Lehrkraft wenden.

Fazit: Ich werde also so vorgehen, wie ich dem Rektor der Schule in meiner ersten Antwortmail versprochen habe. Auch die Ehrenamts-KollegInnen bei der Betreuung, mit denen ich natürlich gesprochen habe, stellen sich hinter diese Auffassung. Die Kinder müssen das wiedergeben, was die Lehrer vorgeben. Zwar dürften sie, wenn sie groß sind, tatsächlich herausfinden, was wirklich ist; vor allem, weil bis dahin das gesamte Lügengebäude eingestürzt sein dürfte. Aber ich mag mir nicht ausmalen, welche Haltung diese Kinder als Erwachsene dann den Autoritäten (dieser Begriff soll hier nicht negativ gemeint sein) gegenüber einnehmen.

———————————————

Falls hier ein/e Politiker/in oder gar ein/e politische/r Entscheidungsträger/in mitliest, bitte beachten Sie meinen dringenden Appell:

Beenden Sie diese scheußliche, offiziell als ,Verbrechen gegen die Menschheit‘ gelistete Indoktrination! Sorgen Sie dafür, dass man keinen Ärger bekommt, nur weil man FAKTEN – TATSACHEN benennt! Lassen Sie sich nicht von einer Horde wild gewordener Machtstrategen oder einer willfährigen Pressemeute vor sich her treiben!

Anderenfalls muss ich mit Hinblick auf die erste Hälfte des vorigen Jahrhunderts die Frage stellen: Ist es wirklich wieder soweit?

© Chris Frey für das EIKE Mai 2017




Die Leukämie-Lüge

Leukämie ist ein bösartiger, erstmals im Jahr 1845 von Rudolf Virchow beschriebener Blutkrebs, benannt nach griechisch »leukos« = weiß und »haima« = Blut; der Name steht für die unkontrollierte Vermehrung von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und ihrer funktionsuntüchtigen Vorstufen, die durch ihr Wuchern die gesunden Zellen derart an der Arbeit hindern, dass man daran stirbt. Die Krankheit beginnt mit der Entartung einer einzigen Zelle, deren Erbgut sich schlagartig verändert. Alle Abkömmlinge dieser Zelle entarten dann ebenfalls und verbreiten sich zunächst im Knochenmark, wo sie die Blutbildung stören, können aber von dort auch die Leber, die Milz und weitere Organe befallen. Die reduzierte Blutzufuhr macht den Patienten zudem anfällig für Infektionen, es kommt zu Fieber, geschwollenen Lymphknoten, Milz- und Lebervergrößerungen und Knochenschmerzen. Unbehandelt führen akute Leukämien in wenigen Monaten zum Tod.
Heute versucht man, der Krankheit mit Chemotherapie und Knochenmarkverpflanzungen beizukommen, die Erfolgsquote liegt bei knapp 50 Prozent. Eines der prominentesten Opfer der letzten Zeit war Raissa Gorbatschowa, die Frau des letzten sowjetischen Staatspräsidenten, sie hat die Erkrankung nicht überlebt und ist nach mehreren erfolglosen Therapieversuchen im September 1999 in der Universitätsklinik Münster an Leukämie gestorben. Ein anderer prominenter Patient, der Tenor José Carreras, hat dagegen bis heute Glück gehabt. Dennoch ist natürlich jeder vermeidbare Fall von Leukämie ein Fall zu viel. Und zugleich ein Appell an die Wissenschaft, nach den Ursachen zu suchen. Wer oder was setzt den Initialunfall in Gang? Wie kommt es zu der ursprünglichen Zellveränderung, mit der das Unheil seinen Anfang nimmt? Und damit sind wir auch schon mitten im Problem. Denn über die unmittelbaren Ursachen der Leukämie, über die Auslöser der ersten Zellentartung, weiß man bisher nicht allzu viel.
Als mögliche Genmanipulatoren werden Viren, eine genetische Vorbelastung, bestimmte Chemikalien wie etwa Benzol oder extreme Dosen von ionisierender Strahlung diskutiert. So tritt etwa Leukämie bei den Überlebenden der Atombombenattacken von Hiroshima und Nagasaki häufiger auf als im Durchschnitt der japanischen Bevölkerung. Auch bei den Überlebenden von Tschernobyl ist die Leukämierate erhöht. Und vielleicht werden auch die Feuerwehrmänner von Fukushima in einigen Jahren vermehrt an Leukämie erkranken.
Damit steht für einen großen Teil der Medien und der Öffentlichkeit der Schuldige – die Kernkraft – auch schon fest. Und wird gegen alle Regeln der Vernunft fast schon fanatisch gegen alle Gegenargumente abgeschirmt. Ein Castor-Behälter etwa kann von einer Brücke fallen, vom Blitz getroffen oder von einer Kanone beschossen werden – nicht die geringste Radioaktivität entweicht. Und dann tritt eine ansonsten vor allem als Genitalexpertin und Verfasserin der Feuchtgebiete bekannte Mediengröße vor die Kameras und spekuliert, wie viele Polizisten, die den Castor begleiten, demnächst wegen der Bestrahlung wohl an Leukämie versterben werden.
Dass Frau Roche das glaubt, ist nicht weiter schlimm – nicht jeder muss etwas von Physik verstehen. Aber dass dergleichen Unfug auch noch im Fernsehen gesendet wird, sollte doch bedenklich stimmen. Denn ganz offensichtlich glauben auch viele Journalisten selbst daran. Und dass sie daran glauben, ist das Ergebnis einer systematischen Desinformationskampange, die von politisch interessierten Kreisen seit Jahrzehnten betrieben und von wissenschaftlich unbedarften Medien unbesehen nachgebetet und aufgeblasen wird.
Denn wenn es eine von nun wirklich allen Fachleuten als unbestritten angesehene Erkenntnis der weltweiten Leukämieforschung gibt, dann die, dass die im Normalbetrieb von kerntechnischen Anlagen emittierte Strahlung weit, weit unterhalb jedweder Gefahrengrenze liegt; sie wird von der Belastung durch Röntgenstrahlen oder natürliches Radon um ein Vielfaches übertroffen.
Aber seit wann helfen Kontra-Argumente gegen Glaubenssätze? Und wenn man keine Pro-Argumente hat, dann fabriziert man welche. Das fing mit den bekannten Häufungen von Leukämie bei Kindern um das Kraftwerk Krümmel an der Unterelbe an. Kinder sind anfälliger gegen Strahlenschäden als Erwachsene, wenn also kerntechnische Anlagen tatsächlich Leukämie erzeugen, müssten als erste Kinder darunter leiden. Und tatsächlich sind von 1990 bis 2009 in der Elbmarsch nahe Krümmel 19 Kinder an Leukämie erkrankt, dreimal mehr als unter »normalen« Umständen zu erwarten waren (denn auch abseits aller Kernkraftwerke erkranken Kinder an Leukämie). Für sich allein gesehen ist das kaum durch Zufall zu erklären; die Wahrscheinlichkeit, dass um ein gegebenes Kernkraftwerk eine derartige Häufung allein durch Zufall auftritt, ist so klein, dass man im Umkehrschluss behaupten darf: Der Zufall kann es nicht gewesen sein.
Aber die Wahrscheinlichkeit, dass um ein gegebenes Kernkraftwerk eine derartige Häufung allein durch Zufall auftritt, ist doch für die Beurteilung der Leukämiegefahr völlig irrelevant! Die Wahrscheinlichkeit, dass ein gegebener Lottospieler sechs Richtige erzielt, ist so gut wie null. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass irgendein Lottospieler sechs Richtige erzielt, ist so gut wie eins.
Was wir also brauchen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass um irgendein Kernkraftwerk in irgendeinem Zeitraum dreimal mehr Leukämiefälle auftreten als anderswo. Derzeit gibt es Hunderte von Kernkraftwerken auf der Welt, zahlreiche neue werden gerade gebaut, auch das Desaster in Japan hält die meisten Auftraggeber nicht von dieser preiswerten Energieerzeugung ab. Und die Wahrscheinlichkeit, dass um irgendeinen dieser Standorte dreimal mehr Leukämiefälle auftreten als anderswo, ist ähnlich der, dass irgendein Lottospieler sechs Richtige erzielt, das heißt fast 100 Prozent.
Das Krümmel-Cluster beweist also gar nichts. Es ist eines von insgesamt 240, die im Rahmen der sogenannten EUROCLUS-Studie bei der Erhebung von 13351 Fällen kindlicher Leukämie in insgesamt 17 Ländern gefunden worden sind. Nur bei vier der 240 identifizierten Cluster liegt ein Kernkraftwerk in der Nähe.
Aus den gleichen Gründen ist auch die Häufung von Leukämie um das geplante Endlager Asse in Niedersachsen ein Nichtindiz. Dort sind zwischen 2002 und 2009 zwölf Männer und sechs Frauen an Leukämie erkrankt; »normal« wären insgesamt sieben oder acht. Aber hat man eigentlich einmal gezählt, um wie viele Atomanlagen auf der Welt in den letzten Jahren kein einziger Fall von Leukämie gemeldet worden ist?
Mit der gleichen Logik, nämlich aus einer großen Zahl von Kandidaten die zur jeweiligen These passenden herauszuziehen, könnten wir auch »beweisen«, dass die Kernkraft Schweißfüße oder Haarausfall erzeugt – mit einer Wahrscheinlichkeit nahe eins gibt es irgendwo auf der Welt ein Kernkraftwerk, in dessen Nähe Kahlköpfe oder Schweißfüße besonders häufig sind. Wer sucht, der findet.
In den USA zum Beispiel findet man »signifikant« mehr Leukämie in der Nähe von katholischen Kirchen. Oder wie wäre es mit Fußballstadien oder Parteibüros der Grünen? Der vorläufig letzte Versuch einer politisch motivierten Konstruktion von Schuldindizien ist eine von der Partei Bündnis 90/Grüne in Auftrag gegebene Studie des Bremer Epidemiologen Eberhard Greiser aus dem Jahr 2009. Darin wird zum x-ten Mal unter Missachtung fast aller Regeln der mathematischen Statistik »nachgewiesen«, dass in der Nähe von Kernkraftwerken in der Tat »signifikant« mehr Leukämiefälle bei Kindern auftreten als anderswo. Bzw. man behauptet, dieses nachzuweisen.
Die wichtigsten Indizien dafür sind Tabellen wie die folgende; sie stellt für Kinder unter fünf Jahren und für insgesamt 69 Kraftwerke die in der Nähe aufgetretenen Leukämiefälle den erwarteten Fällen gegenüber, wenn dort die Leukämiehäufigkeit die gleiche wäre wie im Rest des jeweiligen Landes. Und siehe da: In der Nähe von Kernkraftwerken gibt es 158 Fälle mehr. Die Daten für Kanada beziehen sich auf den Zeitraum 1964 bis 1980. Für Frankreich liegen Daten von 1990 bis 2001 und für England von 1969 bis 1993 vor. Hier enthält die obige Tabelle nur Fälle von myeloischer Leukämie, das sind weniger als ein Fünftel aller Fälle an kindlicher akuter Leukämie.
Die Erkrankungsdaten aus den USA beziehen sich auf unterschiedlich lange Zeiträume, je nachdem, welches der verschiedenen Krebsregister zur Verfügung stand; alle enden aber im Jahre 2006. Insgesamt kommen so 69 Standorte zusammen, von denen man weiß, wie viele Kinder in deren Nähe in diesen Zeiträumen an Leukämie erkrankt sind und wie viele Erkrankungen bei Abwesenheit irgendwelcher Besonderheiten zu erwarten gewesen wären. Denn Leukämien treten auch in Landschaftsschutzgebieten, Alpentälern oder in der Gobi-Wüste auf, fern jeder Industrie, sodass nur die zusätzlichen Fälle zur Debatte stehen.
Diese Datensammlung verdient durchaus Respekt, ist aber leider unvollständig. Wo zum Beispiel bleiben die übrigen potenziellen Strahlenemittenten? Derzeit gibt es mehr als 1000 Nuklearanlagen auf der Welt; weniger als 80 davon gehen in die Greiser-Analyse ein (in die obige Tabelle sogar nur 69). Was ist mit den anderen? Selbst wenn man sich wie Greiser nur auf Kernkraftwerke beschränkt, also Wiederaufbereitungsanlagen, Atombombenfabriken oder Urananreicherungsanlagen usw. weglässt, bleiben immer noch über 150 Kraftwerkstandorte übrig, wo man über Leukämie und Kernkraft nicht viel weiß. Und das vermutlich deshalb, weil nichts Auffälliges geschehen ist. In Deutschland etwa liegen die Erkrankungsraten für Kinder bis 14 Jahre in der Nähe der Kraftwerke Brokdorf, Brunsbüttel, Grohnde, Gundremmingen, Stade, Phillipsburg, Lingen und Würgassen unter dem Landesdurchschnitt, hier erkranken nicht mehr Kinder als anderswo an Leukämie, sondern weniger. Um Brokdorf etwa hätte man sechs Fälle erwartet, es gab aber nur vier. In Brunsbüttel hätte man sieben Fälle erwartet, es gab aber nur drei. In Grohnde hätte man acht Fälle erwartet, es gab aber nur sieben. In Stade wären 19 Fälle zu erwarten gewesen, es gab aber nur 15. In Phillipsburg waren 35 Fälle zu erwarten, es gab aber nur 31. Und in Lingen/Unterweser waren 22 Fälle zu erwarten, es gab aber nur 19.
Alle diese Leukämieerkrankungen waren für die Kinder und für deren Eltern eine große Katastrophe. Aber was hatten sie mit den Kraftwerken zu tun? Hätten die Raten dagegen merklich über den Erwartungen gelegen (was durch Zufall sehr leicht vorkommt), wäre eine Panikmeldung in der ARD schon programmiert. Deswegen ist es auch kaum vorstellbar, dass eine Leukämiehäufung in der Nähe von Kernkraftwerken in Spanien, Schweden, der Schweiz oder Japan nicht sofort in den Medien ausgeschlachtet worden wäre.
All diese Länder kommen in der Greiser-Studie aber überhaupt nicht vor. Und wenn, wie etwa in den 90er-Jahren in Schweden, tatsächlich einmal eine Studie mit dem Befund »nichts aufzufinden« den Weg in die Öffentlichkeit findet, wird sie von den Medien ignoriert.
Aber bis zu einer Publikation in einem Fachjournal bringen es viele befundlose Studien zumeist nicht. Für wissenschaftliche Fachzeitschriften sind vor allem Ergebnisse außerhalb des Erwarteten interessant; für die Bestätigung von Dingen, die man ohnehin schon weiß, hat man dort, wie auch in vielen anderen Publikationsorganen, wenig Platz (»Im Westen nichts Neues«). In der wissenschaftlichen Fachliteratur ist diese Vorzugsbehandlung sogenannter signifikanter Studienergebnisse als »Publikationsverzerrung« bekannt (»publication bias«). In vielen Wissenschaften – der Medizin, der Biologie, der Soziologie, den Wirtschaftswissenschaften – gelten Bestätigungen etablierter Hypothesen als langweilig, nur selten lassen sich die Herausgeber renommierter Fachzeitschriften dazu überreden, darüber zu berichten.
Wenn man hingegen herausfindet, dass an allen Freitagen, die auf den 13. eines Monats fallen, die Börsen weltweit eher in den Keller gehen, ist eine Veröffentlichung fast schon garantiert. Ich selbst habe das mit meinem Mitarbeiter Ralf Runde (heute Professor für Statistik an der Universität Siegen) einmal ausprobiert. Und zwar haben wir die täglichen Durchschnittsrenditen deutscher Aktien daraufhin untersucht, ob es hier gewisse Muster gibt. Und siehe da, an allen Wochentagen, die geteilt durch sieben den Rest eins ergaben (das heißt am 1., 8., 15., 22., 29. eines Monats), war der mittlere Anstieg der Aktienkurse »signifikant« höher als normal. Für sich allein genommen ist das durchaus interessant. Dergleichen Kalendermuster im Kapitalmarkt beschäftigen die Experten seit Jahrzehnten. Bekannt sind hier etwa der Montags-, der Monats- oder der Jahresanfangseffekt. Letzterer besagt zum Beispiel, dass um die Jahreswende die Aktienkurse weit stärker steigen als normal, und dieser Effekt hat sich in der Tat über Jahrzehnte als sehr robust herausgestellt (in den letzten Jahren eher nicht, da wollte ich das selbst mal ausnutzen, bin aber immer wieder auf die Nase gefallen).
Habe ich also zusammen mit Ralf Runde eine sensationelle Neuigkeit entdeckt? Sind wir etwa einem weiteren Geheimnis des alten Pythagoras auf die Spur gekommen, der glaubte, dass in den natürlichen Zahlen alle Geheimnisse dieser Welt verschlüsselt seien?
Natürlich nicht. Denn Muster findet man in jedem Kaffeesatz, und unser Effekt verschwand für Daten außerhalb der Stichprobe sofort. »Signifikant« war er nur deshalb, weil wir natürlich noch viele weitere Effekte ausprobiert hatten: Den Geteilt-durch-sieben-Rest-zwei-Effekt, den Rest-drei-Effekt, den Rest-vier-Effekt, den Rest-fünf-Effekt, den Rest-sechs-Effekt, den Geteilt-durch-sechs-Rest-eins-Effekt, den Rest-zwei-Effekt, den Rest-drei-Effekt, den Rest-vier-Effekt, den Rest-fünf-Effekt und so weiter – bis zum geht nicht mehr. Und wenn man eines während des Studiums der Statistik lernt, dann dieses: Auch wenn überhaupt nichts Besonderes vorgefallen ist, wenn man lange genug sucht, findet man in jedem beliebigen Datensatz immer etwas »Signifikantes« vor. Und so auch hier.
Selbst wenn Greiser unter den bekannten Studien nicht mit böser Absicht auswählte (aber selbst das ist zu bezweifeln), sorgt allein schon die Mechanik des internationalen Wissenschaftsbetriebs dafür, dass Auffälligkeiten aller Art bevorzugt gemeldet werden und man die Abwesenheit solcher Meldungen als indirektes Indiz dafür werten darf, dass eben nichts vorgefallen ist. In Kanada etwa sind seit der Uraltstudie zum Zeitraum 1964 bis 1986, auf die Greiser sich bezieht, keine weiteren Häufungen bekannt geworden. Der größte Fehler der Greiser-Studie wie auch vieler anderer zum Thema Leukämie und Kernkraft ist aber die teilweise oder gar völlige Missachtung weiterer Faktoren, die bekanntermaßen mit Kinderleukämie in enger Verbindung stehen.
Einer zum Beispiel ist die Rasse. In den USA hat sich bei weißen Kindern eine mehr als doppelt so hohe Leukämieanfälligkeit als bei farbigen Kindern herausgestellt; am stärksten verbreitet ist die Leukämie bei Latinos, am wenigsten bei Indianern. Weitere unstreitig etablierte Risikofaktoren sind das Geschlecht (amerikanische Jungen erkranken um 30 Prozent häufiger als Mädchen) oder auch der soziale Status der Eltern – je höher, desto riskanter für die Kinder. Als Ursache wird vermutet, dass Kinder aus begüterten Verhältnissen isolierter aufwachsen und damit in frühen Jahren weniger Kontakte mit Altersgenossen und damit weniger Möglichkeiten zur Entwicklung von Antikörpern haben. In Schottland etwa beträgt die Differenz der Leukämieraten zwischen den reichsten und den ärmsten Gegenden unabhängig von Atomkraftwerken an die 50 Prozent.
Auch abnormale Bevölkerungsbewegungen scheinen die Kinderleukämie zu fördern. Nach einer englisch-chinesischen Studie etwa hat die Kinderleukämie in Hongkong nach dem jüngsten Zuzug von Millionen Neubürgern spürbar zugenommen. Und in den USA gehen die lokalen Leukämieraten sofort in die Höhe, wenn irgendwo ein neuer Luftwaffenstützpunkt eingerichtet wird. So wäre also auch bei Kraftwerken, in deren Nähe tatsächlich erhöhte Leukämieraten festgestellt worden sind, zunächst einmal zu überprüfen, ob dort auch andere Faktoren aus dem Rahmen fallen.
Besonders auffällig ist dies bei dem Atomkraftwerk San Onofre im San Diego County in Südkalifornien, mit dem die ganze Grünen-Studie steht oder fällt – hier ist der Überhang der beobachteten über die erwarteten Fälle von allen betrachteten Kraftwerken mit deutlichem Abstand am größten: Käme Leukämie bei Kindern in der Umgebung – gemeint ist damit das San Diego County – genauso häufig vor wie im Rest der USA, wären dort laut Greiser von 2001 bis 2006 insgesamt 177 Fälle zu erwarten gewesen. Tatsächlich gab es aber 281. Das sind über hundert mehr, als zu erwarten waren, da lohnt es sich, genauer hinzusehen. Und was sieht man dann?
Dass fast alle bekannten Risikofaktoren für Kinderleukämie im San Diego County höher, zum Teil sogar dramatisch höher sind als normal. In der dem Kraftwerk am nächsten gelegenen Stadt San Clemente zum Beispiel beträgt der Anteil der weniger leukämieanfälligen Afroamerikaner an der Gesamtbevölkerung weniger als 1 Prozent. Dagegen leben dort und im Rest des San Diego Countys überdurchschnittlich viele weiße oder mexikanischstämmige und damit überproportional leukämieanfällige Menschen. Außerdem ist San Diego die viertreichste Stadt der USA und die größte Marinebasis auf der ganzen Welt mit einer überdurchschnittlich hohen Zahl von Menschen, die dort jährlich hin- oder wegziehen.
Und wem das alles noch nicht reicht: Das Kraftwerk liegt mehr als 200 Kilometer von den Menschen entfernt, die es angeblich mit Strahlen verseuchen soll.
Nachtrag bzw. Zufügung

Zum gleichen Thema kam auf Novo Argumente bereits ein Artikel, der als Anlass hatte, was bei „Klimawandel-Problemen“ ebenfalls oft zu beobachten ist: Politiker oder eng damit Verbundene erklären den Inhalt einfach als alarmistisch, obwohl nichts davon in der Studie steht.
Novo Argumente: Leukämie durch Kernkraftwerke?
„Vorzeitige Todesfälle“: Evergreen der Öko-Angstmacher
Uns plagt eine Geißel, deren Herkunft und Wirkung weitgehend unbekannt sind. Gemeint ist der sogenannte „vorzeitige Todesfall“, eine gedankliche Konstruktion, auf deren Basis umfangreiche regulatorische Eingriffe der Politik möglich werden, die nicht nur die Wertschöpfungsmöglichkeiten der Wirtschaft begrenzen, sondern auch tief in die private, individuelle Lebensgestaltung eingreifen. Wer sich fragt, warum selbst ursprünglich freie und liberale Demokratien in vielen Aspekten zunehmend diktatorisch agieren, wird beim „vorzeitigen Todesfall“ fündig.

Perfide an diesem Konzept ist sein vordergründig fürsorglicher Charakter. Wer will schon vor der Zeit sterben? Wer möchte nicht so lange wie möglich bei bester Gesundheit leben? Für wen ist nicht der Tod eines Freundes, eines Angehörigen oder Partners ein tragisches Ereignis, auf das man gut verzichten kann? Der Staat, so die mit dem „vorzeitigen Todesfall“ verknüpfte Botschaft, setzt sich mit aller Macht dafür ein, unser Wohlergehen und das unserer Lieben zu erhalten. Damit niemand vor der Zeit dahinscheidet. Und dagegen kann man schwer opponieren. Obwohl es nicht die ganze Wahrheit ist …
Ab 75 stirbt man nicht mehr vorzeitig
Von Amts wegen aber gibt es eine klare Grenze. Und die liegt bei 75 Jahren. Wer dieses Alter erreicht, so sehen es die diversen Gesundheitsbehörden, der hat es geschafft. Der stirbt nicht vorzeitig. Alle anderen sind aus dieser Perspektive Opfer ihrer Lebensweise oder ihrer Umwelt. Das möchte der Staat nicht hinnehmen. Warum nicht, ist aus guten Gründen nirgends beschrieben. Denn der „vorzeitige Todesfall“ hat mit Fürsorge in Wahrheit nichts zu tun. Er ist lediglich ein Instrument zur Durchsetzung ideologischer Interessen …
Feinstaub – ein konstruierter Killer?
Im Jahr 2012 seien nahezu drei Millionen Menschen weltweit durch die Aufnahme von Feinstaubteilchen mit einer Größe von bis zu 2,5 Mikrometer vorzeitig gestorben, meldet die Weltgesundheitsorganisation WHO in einer vielbeachteten Studie. Genau gesagt waren es 2.975.400, davon 26.160 in Deutschland. Woher wissen die das?
Sie wissen es nicht. Die Sicherheit in dieser Frage ist nur vorgetäuscht. Schließlich hat man nicht alle der 2.975.400 Leichen wieder ausgegraben und die genauen Zusammenhänge ihres Sterbens im Detail analysiert. Das wäre ohnehin aussichtslos, da viele der physiologischen Zusammenhänge in Verbindung mit den betrachteten Atemwegserkrankungen, mit Lungenkrebs oder dem Herzinfarkt nach wie vor unklar sind. Da stellen sich Fragen nach Vorerkrankungen, nach dem allgemeinen Lebenswandel und nach sonstigen Belastungen. Die behandelnden Ärzte könnten die Details über den Einzelfall wissen, die Angehörigen auch. Wichtige Informationen, die auf dem Weg vom individuellen Ereignis zu einer aggregierten gesamtstaatlichen Statistik schlicht verlorengehen. In Deutschland beispielsweise wird nicht einmal erhoben, ob ein an Lungenkrebs Verstorbener tatsächlich Raucher war, oder nicht …
Die Behauptung der WHO basiert vielmehr auf einem Rechenmodell, dessen Grundlage Kohortenstudien aus der Epidemiologie darstellen.

Auch hierzu gilt, am Besten den gesamten Artikel auf Achgut lesen.
Wer es bis hierher geschafft hat, lesen dann noch was die Politikberaterin für Klima und Energie auf ihrem (Des-)Informationsblog eben wieder dem wissenshungrigen Volk verkündete und hat ein ganz aktuelles Lehrbeispiel für das vorher erklärte:
KLIMARETTER.INFO, 16. Mai 2017: 107.000 Todesfälle durch Dieselabgase
Quellen
[1] Deutscher Arbeitgeber Verband: Prof. Walter Krämer Die Leukämie-Lüge
[2] Novo Argumente, 01.03.2008: Leukämie durch Kernkraftwerke? Kommentar von Ludwig Lindner




Und noch eine Schätzung einer sehr geringen Klima-Sensitivität

Wie versprochen schreiben wir hier etwas über eine weitere veröffentlichte Schätzung der Gleichgewichts-Klimasensitivität der Erde, welche am unteren Ende der vom IPCC genannten Bandbreite der Möglichkeiten liegt.

Man erinnere sich, dass die Gleichgewichts-Klimasensitivität bestimmt, wie stark die Temperatur der Erde steigen wird bei einer Verdoppelung der vorindustriellen atmosphärischen CO2-Konzentration. Als solcher ist es möglicherweise DER wichtigste Faktor bei der Entscheidung, ob wir „etwas tun müssen“, um einen zukünftigen Klimawandel abzuschwächen. Geringere Sensitivität bedeutet geringere Dringlichkeit, und falls die Sensitivität gering genug ist, ergeben sich aus CO2-Emissionen insgesamt nur Vorteile.

Und trotz der allgemeinen Behauptung, dass „die Wissenschaft settled“ sei, wenn es um die globale Erwärmung geht, erfahren wir immer noch täglich mehr über das komplexe Klimasystem der Erde – und je mehr wir erfahren, umso schwächer scheint die Reaktion der Temperatur auf menschliche CO2-Emissionen zu sein.

Die jüngste Studie, in der eine geringe Klimasensitivität berechnet wird, stammt von dem unabhängigen Wissenschaftler Nic Lewis. Die Veröffentlichung der Studie im Journal of Climate ist geplant. Lewis‘ Studie ist eine mathematisch ziemlich komplizierte Reanalyse einer früheren, ebenfalls mathematisch komplizierten Analyse, welche die gemesse globale Temperaturänderung in Übereinstimmung bringt mit der simulierten Temperaturänderung eines einfachen Klimamodells mit einem konfigurierbaren Satz von Parametern, deren tatsächliche Werte weitgehend unbekannt sind, die aber in Modellsimulationen eingehen können: Indem man die Werte dieser Parameter in den Modellen variiert und dann schaut, wie gut die sich ergebende Temperatur zu den Beobachtungen passt, kann man Hinweise darauf bekommen, welches die Werte dieser Parameter in der realen Welt sind. Und der am meisten interessierende Parameter ist die Gleichgewichts-Klimasensitivität. Lewis‘ Studie enthält auch zusätzliche Modelljahre und zusätzliche Jahre mit Messungen einschließlich vieler Jahre während des gegenwärtigen Temperatur-„Stillstandes“.

Wir haben nun etwas in ähnlichem Stil gemacht und es bereits im Jahre 2002 veröffentlicht. Wir waren damals zu dem gleichen Ergebnis gekommen wie Lewis heute: eine substantiell geringere Erwärmung. Wir wurden angemessen „belohnt“ ob unserer Bemühungen seitens der Klimagate-Mafia. Diese hatte versucht, 1) die Studie zurückzuziehen, 2) die Herausgeber zu feuern – nicht nur von dem Journal, sondern gleich von der Auckland University und 3) eine Nachuntersuchung anzustrengen meines (Michaels) PhD von der University of Wisconsin.

Lewis folgert, dass die mittlere Schätzung der Gleichgewichts-Klimasensitivität 1,6°C beträgt

mit einer Bandbreite von 90% zwischen 1,0°C und 3,0°C. (Das ist fast genau der gleiche Wert, zu dem wir vor 11 Jahren gekommen waren).

Auf der Grundlage dieses Ergebnisses heißen wir die Studie von Lewis (2013) auf der wachsenden Liste von Ergebnissen willkommen, welche in der wissenschaftlichen Literatur seit dem Jahr 2010 veröffentlicht worden waren und die eine Klimasensitivität am unteren Ende der vom IPCC genannten Bandbreite zeigen. Gott weiß, welche Inhalte die Climategaters jetzt austauschen.

Abbildung 1 illustriert alle neuen Ergebnisse ebenso wie die vom IPCC genannten Werte:

Man beachte besonders die neuen Ergebnisse (und deren Mittel) in Relation zu dem schwarzen Balken oben mit der Bezeichnung „IPCC AR5 Climate Models”. Von den 19 hypermodernen Klimamodellen, welche in den neuesten, noch im Entwurfsstadium befindlichen Zustandsbericht Eingang finden, zeigen genau NULL Modelle eine Gleichgewichts-Klimasensitivität, die ähnlich niedrig ist wie der mittlere Wert der Schätzungen in der neuen Literatur, die wir in unserer Abbildung zeigen.

Auf der Grundlage der in Abbildung 1 gezeigten Sammlung von Ergebnissen ergibt sich: die Projektionen zukünftiger Klimaänderungen, die demnächst vom IPCC veröffentlicht werden, weichen im Mittel um atemberaubende 70% vom IPCC-Wert ab.

Kein Wunder, dass das IPCC so zögerlich ist, ihr Best Estimate des tatsächlichen Wertes der Gleichgewichts-Klimasensitivität der Erde zu senken. Falls es das tun würde, würden sie einräumen, dass die von ihnen gewählte Masse der Klimamodelle zur Projektion des zukünftigen Klimas der Erde – nun, sollen wir es so sagen – falsch! sind … was bedeutet, dass dies auch für die Rate gilt, mit welcher der Himmel herabfällt, jedenfalls nach USGCRP und der EPA in den USA.

Wir am Cato Center for the Study of Science werden fortfahren mit unseren Bemühungen, den sich entwickelnden Zustand der Klimawissenschaft zu beleuchten und die Möchtegern-Mächte zu überzeugen versuchen, dass nationale und internationale Abschätzungen, auf denen die EPA-Vorschriften beruhen, (ebenso wie verrückte Forderungen nach einer Kohlenstoff-Steuer), so grandios falsch sind. Wir haben es in unserer Begutachtung vom 12. April der „National Assessment“ der USGCRP so ausgedrückt: „Die Nationale Klima-Abschätzung wird am Tag ihrer offiziellen Veröffentlichung obsolet sein“.

References:
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Intergovernmental Panel on Climate Change, 2007. Climate Change 2007: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Fourth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change. Solomon, S., et al. (eds). Cambridge University Press, Cambridge, 996pp.
Lewis, N. 2013. An objective Bayesian, improved approach for applying optimal fingerprint techniques to estimate climate sensitivity. Journal of Climate, doi: 10.1175/JCLI-D-12-00473.1.
Lindzen, R.S., and Y-S. Choi, 2011. On the observational determination of climate sensitivity and its implica­tions. Asia-Pacific Journal of Atmospheric Science,47, 377-390.
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Schmittner,  A., et al. 2011. Climate sensitivity estimat­ed from temperature reconstructions of the Last Glacial Maximum. Science, 334, 1385-1388, doi: 10.1126/science.1203513.
van Hateren, J.H., 2012. A fractal climate response function can simulate global average temperature trends of the modern era and the past millennium. Climate Dynamics,  doi: 10.1007/s00382-012-1375-3.
Link: https://www.cato.org/blog/still-another-low-climate-sensitivity-estimate-0
Übersetzt von Chris Frey EIKE