Wissenschaftler weisen Daten­manipu­lationen nach: die Mythen ,Hide The Decline‘ und ,Hockey­schläger‘

Sie und ihre Kollegen sind sich bewusst, dass sich die Proxy-Beweise von der Nordhemisphäre nach den vierziger Jahren aus Baumringen, Bohrkernen, Pollen usw. permanent weigern, einen scharfen Temperaturanstieg seit Ende des 20. Jahrhunderts zu stützen.

Tatsächlich weist Dr. Marohasy darauf hin, dass das Fehlen steigender Temperaturen während der letzten Jahrzehnte so allgemein in den paläoklimatischen Rekonstruktionen präsent ist, dass tendenziöse Wissenschaftler notwendigerweise stark adjustierte instrumentelle Aufzeichnungen nach Art eines Hockeyschlägers (z. B. von der NASA GISS oder HadCRUT) dem Ende des Trends hinzufügen mussten, um es wie eine vermeintliche gefährliche Erwärmung aussehen zu lassen.

Das Fehlen einer Erwärmung in letzter Zeit in den Proxy-Belegen wird auf irgendwie hinterhältige Weise als das „Divergenz-Problem“ bezeichnet, und der „Trick“, instrumentelle Aufzeichnungen hinzuzufügen, wird verwendet, um den „Rückgang zu verstecken“.

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Dr. Jennifer Marohasy im The Spectator  (Australien):

Ignoriert man mal die Mittelalterliche Warmzeit MWP und die Kleine Eiszeit LIA, könnte man sich einfach wünschen, die Temperaturreihe auf der Grundlage, wie sie im Jahre 1980 ihren Spitzenwert erreicht, einfach zu verwerfen: Die Reihe steigt nicht weiter bis zum unmittelbaren Ende der Aufzeichnung: Dem Jahr 2000.

Tatsächlich ist dieser Rückgang typisch für die meisten derartigen Proxy-Rekonstruktionen – abgeleitet aus Pollen, Stalagmiten, Bohrkernen, Korallen und vor allem Baumringen. Innerhalb der Mainstream-Klimawissenschaft wird der Rückgang nach 1980 als das „Divergenz-Problem“ bezeichnet und dann versteckt.

Indem sie dieses Problem leugnen, sind führende Klimawissenschaftler bekannt geworden, sogar erfundene Temperaturmessungen mittels Thermometern den Proxy-Aufzeichnungen nach 1980 hinzugefügt zu haben, um buchstäblich den ,Rückgang zu verstecken‘. Phil Jones, Leiter der Climate Research Unit, bezeichnete dieses Vorgehen treffend als einen ,Trick‘.

Erfundene Thermometer-Daten dem Ende der Proxy-Aufzeichnungen hinzuzufügen ,löst‘ das Problem nach 1980, während die Re-Modellierung effektiv die MWP hinweg bügelt.

Es gibt jedoch viele Beweislinien, die belegen, dass es während der MWP in ganz Europa etwa 1 Grad wärmer war als heute – was mit dem Anstieg unseres Nordhemisphären-Komposits korrespondiert.

Marohasys Schlussfolgerungen hinsichtlich Proxy-Temperaturen werden in der wissenschaftlichen Literatur regelmäßig verifiziert.

Im vorigen Jahr beispielsweise haben Dr. Xei Ping et al. ein neues Verfahren vorgestellt (MVDM), um Baumringdaten der Nordhemisphäre mit geringer Häufigkeit über die letzten 1200 Jahre zu kalibrieren, und zwar hier.

Mittels einer großen Menge von 126 Proxy-Temperaturaufzeichnungen von der Nordhemisphäre fanden sie (1) eine deutlich erkennbare MWP (950 bis 1150) und die LIA (1450 bis 1850); (2) „wahrscheinlich beispiellose“ aktuelle Temperaturen (relativ zu den letzten 1000 Jahren) ebenso wie (3) einen „signifikanten“ Link zwischen den hohen Temperaturen der MWP und des Modernen Maximums einerseits mit hoher Sonnenaktivität andererseits, welche charakteristisch ist für beide Perioden (das Mittelalterlichen Maximum UND das Modern Grand Maximum).

Die geglättete MDVM-Rekonstruktion zeigte eine allgemeine Übereinstimmung mit den Variationen der rekonstruierten Gesamt-Solarstrahlung TSI, und die Korrelation zwischen den beiden Reihen während der Gesamtperiode von 900 bis 2000 war signifikant (r = 0,498). Im besonderen zeigten die Aufzeichnungen hohe Korrelations-Koeffizienten zu den Zeiten des solaren Maximums (z. B. im Mittelalter und derzeit).

Interessanterweise ist das Fehlen einer nachhaltigen Erwärmung in den Proxy-Temperaturen während der letzten Jahrzehnte klar erkennbar, wenn man die Rekonstruktion von Xing et al. 2016 für die Nordhemisphäre genauer betrachtet.

Als Marohasy und ihr Kollege (Abbot) die Proxy-Daten heranzogen, um ihre Rekonstruktion der Temperaturen auf der Nordhemisphäre (hier) graphisch darzustellen, gibt es eine sehr deutlich erkennbar Abnahme seit 1980. Die Rekonstruktion von Xing et al. 2016 dokumentiert auch das Fehlen jedweder Gesamterwärmung auf der Nordhemisphäre während der 60 Jahre nach den Spitzen der dreißiger und vierziger Jahre.

Jetzt betrachte man die instrumentelle Aufzeichnung und deren conducivity, um den Rückgang nach den siebziger Jahren zu verstecken. Man beachte die Amplitude der HadCRUT-Daten, welche die Temperaturen der achtziger Jahre nicht nur deutlich über die Baumringdaten hinaus ansteigen lässt, sondern auch die Abkühlung der sechziger Jahre um wenige Zehntelgrad reduziert. Es ist die illustrierte Version von „Mike’s Nature Trick“.

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Rückblick: Die durchgesickerten Konversationen bzgl. Hide the Decline mit den die Temperaturdaten nicht sehen Wollenden…

„… Ihr müsst wirklich die Werte ab 1961 ersetzen durch gemessene (instrumentelle) Temperaturen infolge des Rückgangs“.

„Ich habe gerade Mike’s Nature Trick vervollständigt, die realen Temperaturen zu jeder Reihe hinzuzufügen für die letzten 20 Jahre (d, h. seit 1981) und und von 1961 wg. Hide The Decline“.

„Auch haben wir eine vollkommen künstliche Adjustierung der Daten nach 1960 durchgeführt, so dass sie näher bei den gemessenen Temperaturen liegend daherkommen als die Baumringdaten tatsächlich hergaben … Auch tun wir so, als ob alle Werte nach 1960 im MXD-Datensatz fehlen (wegen des Rückgangs), und mit dem Verfahren werden wir diese einsetzen, geschätzt aus den realen Temperaturdaten – eine weitere Methode, den Rückgang zu ,korrigieren‘, obwohl dies nicht zu verteidigen sein könnte!“

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Die Rekonstruktion von der Nordhemisphäre von D’Arrigo et al. (2006), abgeleitet aus „66 Baumgrenzen nach Seehöhe und geogr. Breite in Eurasien und Nordamerika“ zeigt ebenfalls einen Temperaturrückgang auf der NH nach den vierziger und dann wieder nach den achtziger Jahren.

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Christiansen and Lungqvist (2012) verwenden Proxys von 91 Punkten auf der außertropischen Nordhemisphäre, um zu enthüllen, dass es seit den vierziger Jahren keine Gesamt-Erwärmung gegeben hat.

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Schneider et al., 2015 ziehen Proxy-Belege von 15 vom IPCC erwähnten Stellen auf der Nordhemisphäre heran, um keine Gesamt-Erwärmung seit den vierziger Jahren und eine Abflachung nach den achtziger Jahren zu dokumentieren.

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Stoffel et al., 2015 verwendeten Proxy-Daten von 22 Punkten auf der Nordhemisphäre, um zu illustrieren, dass es seit den vierziger Jahren keine Gesamt-Erwärmung mehr gegeben hat.

Beachtenswert ist, wie eng die NH-Rekonstruktion von Stoffel et al. 2015 die Trends der Gesamt-Solarstrahlung TSI seit dem 18. Jahrhundert spiegeln, einschließlich eines fast identischen Timings und identischer Amplitude im 20. Jahrhundert.

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Jetzt folgt eine Auswahl einer wesentlich größeren Zusammenstellung von Graphiken aus jüngst veröffentlichten Studien, die ebenfalls das Fehlen jedweder Gesamt-Erwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts zeigen … auf beiden Hemisphären.

Mit der großen und weiter zunehmenden Diskrepanz zwischen den instrumentellen Aufzeichnungen, welche des Rückgang verstecken, und den Belegen aus Baumringen und Eisbohrkernen, bei denen das nicht der Fall ist, fragt man sich, wie lange sich die Illusion einer sich linear erwärmenden Erde noch halten wird.

Weil, wie Dr. Marohasy in ihrer Presseerklärung zu ihrer Studie klargestellt hat, der Hide The Decline-„Trick“ aufgedeckt wurde.

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Balanzategui et al., 2017

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Büntgen et al., 2017

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Turney et al., 2017

„Etwa 14% der Erdoberfläche bedeckend, zeigt der Südliche Ozean seit 1979 einen Abkühlungstrend.

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Zywiec et al., 2017

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Fuentes et al., 2017

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Parker and Ollier, 2017

 

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Wilson et al., 2017

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Tejedor et al., 2017

De Jong et al., 2016

Die Rekonstruktion zeigt, dass die jüngste Erwärmung (bis zum Jahr 2009) im Zusammenhang des vorigen Jahrhunderts nicht außergewöhnlich ist. Zum Beispiel waren die Perioden um 1940 sowie von 1950 bis 1955 wärmer.

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Zafar et al., 2016

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Zhao et al., 2016

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Sunkara and Tiwari, 2016

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Turner et al., 2016

Fehlende Erwärmung auf der Antarktischen Halbinsel ist konsistent mit der natürlichen Variabilität.

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Chandler et al., 2016

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Zhu et al., 2016

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Hasholt et al., 2016

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de Jong and de Steur, 2016

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O’Donnell et al., 2016

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Christy and McNider, 2016

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Thapa et al., 2015

Die Temperatur in Mittelasien und auf der Nordhemisphäre kehrt zum Ende des 20. Jahrhunderts zu Abkühlungstrends zurück.

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Yan et al., 2015

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Wei et al., 2015

Link: http://notrickszone.com/2017/08/31/scientists-expose-data-manipulation-hide-the-decline-and-the-post-1940s-hockey-stick-temperature-myth/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Was ist da los? Der Hoch­sommermonat August wird in Deutsch­land nicht mehr wärmer.

Fangen wir mit Fakten an. Der Monat August 2017 hatte laut Deutschem Wetterdienst einen Schnitt von 17,9 C und damit ähnlich warm wie letztes Jahr. Anfangs war er noch recht kühl, aber vor allem im letzten Drittel lief er zu hochsommerlichen Temperaturen auf und entschädigte die Sonnenhungrigen. Mit den Rekordhöchsttemperaturen lag er um einige Grade unter den Höchstrekorden von 2015. Im Norden war der August eher durchschnittlich und mancherorts kühl, im Süden dafür deutlich wärmer, oftmals sogar vom mediterranen Klima gestreift. Auch Regen gab es reichlich, das Plansoll war wieder einmal übererfüllt und die von den CO2-Erwärmungsgläubigen schon vor 20 Jahren vorhergesagte August-Trockenheit traf somit auch diesmal nicht zu, eine ausführliche Beschreibung für den August 2017 findet man hier: http://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2017/20170830_deutschlandwetter_august.html?nn=618918

Im weiteren Verlauf betrachten wir nur die Temperaturentwicklung dieses Sommermonates über diverse Zeiträume. Man kann den Temperaturgang seit 1942 in drei Abschnitte einteilen:

Abbildung 1: Temperaturentwicklung in Deutschland für den Monat August seit 1942, gezeichnet nach den Daten des Deutschen Wetterdienstes. Die Daten sind nicht wärmeinselbereinigt, die Stationsumgebungen haben sich nahezu überall durch Bebauung wärmend verändert.

1) Ab 1942 sanken die Durchschnittstemperaturen und die kühlen Augustmonate hielten an bis Anfang der 70-er Jahre.

2) Ab 1975 erfolgte ein Anstieg auf ein neues Temperaturhoch.

3) Seit der Jahrtausendwende haben wir dieses Temperaturhoch überschritten, die Temperaturen des Monates August sinken wieder. Insgesamt liegt das Temperaturniveau aber jetzt höher als zu Beginn der Betrachtung, zumindest zeigen das die jetzigen DWD-Messstationen, die natürlich nicht dieselben sein können wie 1942.

Um die Entwicklung dramatischer aussehen zu lassen als sie ist, greifen einige Berichterstatter zu einem Trick: Sie lassen die Temperaturbetrachtung inmitten des Kältetales beginnen. Meist beginnt ihre Betrachtungskurve 1961

Abbildung 2: Temperaturentwicklung in Deutschland für den Monat August seit 1961, gezeichnet nach den Daten des DWD.

Der Trick funktioniert: Tatsächlich sind aus dem Kältetal der 60er Jahre heraus bis heute die Augusttemperaturen deutlich angestiegen. Der Hochsommermonat August wurde in den letzten 57 Jahren zu unserer Freude wärmer. Die Durchschnittstemperaturen lagen damals laut Trendlinie bei 16 Grad, während wir in der Gegenwart laut Trendlinie um 2 Grad höher liegen. Natürlich ist an dieser angenehmen Augusterwärmung der Mensch beteiligt, aber nicht durch Kohlendioxid, sondern durch die Ausbreitung der Wärmeinseln um die Stationen herum.

Die Wärmeinselerwärmung bei den Stationen ist die einzige Auswirkung des Menschen auf die Temperaturen. Für CO2 als Treibhausgas konnte auch in diesem August kein einziger Klimafolgenwissenschaftler einen Versuchsbeweis liefern. Die behauptete CO2-Klimasensitivität gibt es nicht oder sie ist minimalst.

Kürzere Zeiträume:

Betrachten wir die letzten 30 Augustmonate, also 1988 bis 2017, dieser Zeitraum ist die kleineste Klimaeinheit. Die Trendlinie hat nun ein gänzlich anderes Aussehen: Seit 30 Jahren stagnieren die deutschen Augusttemperaturen auf dem Niveau von 1988. Ein Temperaturplateau auf hohem Niveau hat sich herausgebildet (Abbildung 3).

Abbildung 3: Temperaturentwicklung in Deutschland für den Monat August seit 1988, gezeichnet nach den Daten des Deutschen Wetterdienstes.

Interessant ist jedoch die Betrachtung der letzten 20 Jahre, also die Gegenwart. Der Hochsommermonat August hat seit zwei Jahrzehnten in Deutschland eine leichte Abkühlungstendenz. Der Trend ist nicht signifikant.

Abbildung 4: Temperaturentwicklung in Deutschland für den Monat August seit 1997.

Es lohnt sich, diese Fakten im Hinterkopf zu behalten, wenn in der Presse wieder einmal die sommerliche „Hitzesau“ durchs Dorf getrieben wird. Hier gilt es, einen kühlen Kopf zu behalten und hochgeputschte Emotionen bestimmter Medienvertreter oder gut bezahlter CO2-Märchenwissenschaftler von den Realitäten zu unterscheiden. Auffallend ist eh, dass diese Leute- von den Medien großspurig als „Experten“ bezeichnet- nur schwadronieren, aber niemals ihre Aussagen auf eine Grafik zurückführen und unsere Medienvertreter fragen eh nicht danach.

Ländliche Stationen, in deren Umgebung sich weniger baulich verändert hat wie in unseren Städten oder an den Flughäfen, zeigen bereits seit 30 Jahren eine leichte Abkühlung. Als Beispiel wählen wir Schneifelforsthaus an der belgischen Grenze. Natürlich hätten wir auch Amtsberg-Dittersdorf im Erzgebirge oder andere ländliche Stationen nehmen können.

Abbildung 5: Ländliche Stationen mit geringen Wärmeinselwirkungen zeigen bereits seit 30 Jahren eine leichte Augustabkühlung.

Fazit: 1) Die Augusttemperaturen verlaufen in Mitteleuropa über mehrere Jahrzehnte betrachtet in Wellen. Momentan befinden wir uns auf einem hohen Niveau. Besonders die wärmeinselarmen Stationen auf dem Lande zeigen jedoch schon wieder eine leichte Abwärtsbewegung an.

2) Die Kohlendioxidkonzentration hat in den letzten 3 Jahrzehnten weiter zugenommen. Auch die August-Grafiken zeigen genauso wie die Grafiken der anderen Monate, dass CO2 keinerlei Erwärmung bewirken konnte.

3) Einen Versuchsnachweis für die behauptete CO2-Erwärmung gibt es auch nicht. Das Klima ändert sich immer und viele Ursachen bestimmen den Verlauf.

4) Es wird Zeit, dass endlich Natur- und Umweltschutz in den Mittelpunkt der Staaten gestellt werden und nicht das Geschäftsmodell Klimaschutz, deren angebliche Gegenmaßnahmen der Natur oftmals großen Schaden zufügen.

Müssen wir uns sorgende Gedanken für die Zukunft machen?

Außer dem wachsenden Wärmeinseleffekt (WI) bei den Messstationen hat der Mensch keinerlei Einfluss auf das Kima. Aber die Bebauung und Versiegelung der Landschaft, die zu erheblichen Erwärmungen in den letzten 70 Jahren führte, wird in absehbarer Zukunft zu einem Ende kommen müssen. Und viele Großstädte sind nun bereits an einem Limit angelangt, der WI innerorts nimmt kaum mehr zu. Zumindest die Berliner müssen sich keine Gedanken machen, denn die Messstation Berlin-Tempelhof zeigt keinerlei Klimakatastrophe

Abbildung 6: Augustverlauf seit über 250 Jahren. Die Trendlinie ist eben. Der wärmste August in Berlin und wohl überall in Deutschland war der August 1807. Man beachte den diesjährigen August von Tempelhof im Vergleich zu 1807. Eingezeichnet sind noch die kalten Jahre von 1881, dem DWD Betrachtungsbeginn und 1931, welches das BaWü-Umweltministerium gerne für Betrachtungen nimmt.

Die Temperaturdaten sind nicht wärmeinselbereinigt, sonst lägen die letzten 130 Jahre gerade von Tempelhof mit seiner baulich städtischen Entwicklung viel tiefer. Wo ist die menschengemachte CO2-Klimakatastrophe?

Ein Blick west- und nordwärts- fehlende August- Erwärmung in Zentralengland, in Dale Enterprise/Virginia und in Mittelschweden

Die drei letzten Grafiken dieses Beitrages sprechen für sich. In Zentralengland stagnieren die August- Werte seit gut dreieinhalb Jahrzehnten, trotz steigender CO2- Konzentrationen. In den USA zeigt sich der starke Wärmeinsel- Effekt der Bundeshauptstadt Washington im Vergleich zur nicht weit entfernten, ländlich gebliebenen Station Dale Enterprise.

Abbildungen 7 bis 9: In Zentralengland (oben) fehlt jegliche August- Erwärmung seit 36 Jahren. Die „Schere“ zwischen der Entwicklung der Augusttemperaturen in Washington (orange) und in Dale Enterprise lässt sich nur mittels WI- Effekten erklären. In Östersund (westliches Mittelschweden, unterste Abb.) gab es zwar seit 1951, dem Beginn der dortigen Messreihe, noch eine unwesentliche August- Erwärmung; seit 1990 (hier gezeigt) aber bereits wieder einen noch minimalen Abkühlungstrend, der nicht signifikant und daher als Stagnation zu werten ist. Zum Redaktionsschluss lagen die 2017er August- Werte der US- Stationen und aus Schweden noch nicht vor, so dass hier die Reihen mit dem August 2016 enden.

Nachtrag: der 2017-er Augustwert der Dale-Enterprise beträgt nur 21,2C (noch nicht eingezeichnet).

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger, weil unbezahlter Klimawissenschaftler

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Fake News von dpa: Offshore Windkraft produziert so viel Leistung wie vier sehr große, konven­tionelle Kernkraft­werke

dpa Propagandameldung zur offshore-Windkraft

Das Wahrheitsinstitut dpa zeigte nun, dass es diese Verwechslung bewusst einsetzt, um den Untertanen im Merkelland EEG-Erfolge zu suggerieren.
In einer Lokalausgabe der Nordbayerischen Nachrichten las sich das wie folgt:
NN Lokalausgabe, 26.08.2017: Steife Seebrise bringt Windkraft auf Touren
mittlerweile produzieren in der Nordsee 953 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 4410 Megawatt, das entspricht ungefähr vier sehr großen konventionellen Kernkraftwerken.
Das Wenige an dafür reißerischem dpa-Text ergänzte eine Drittel Seite Bild mit Offshore-Windrädern in verschiedenen Bauzuständen.

Auf n-tv kam die gleiche Information ausführlicher:
n-tv, Sonntag, 27. August 2017: [3] 50 Prozent mehr Nordseestrom Offshore-Windenergie wächst beständig
Vor der Küste im hohen Norden bläst der Wind viermal stärker als irgendwo sonst in Deutschland. Die Offshore-Parks in der Nordsee brummen, ihr Beitrag an der Gesamtstromerzeugung wächst. Damit liegen die Ziele der Bundesregierung bereits in Reichweite.
… Die Windparks lieferten in den ersten sechs Monaten des Jahres mit 7,77 Terawattstunden 50 Prozent mehr Strom als im gleichen Vorjahreszeitraum. Das teilt der Übertragungsnetzbetreiber Tennet in Bayreuth mit.
Gleichzeitig wurden zum Halbjahr bereits 72 Prozent der Gesamterzeugung des Vorjahres erreicht. Dazu kommen noch einmal 0,7 Terawattstunden aus der Ostsee, so dass sich der Beitrag des Offshore-Stroms auf insgesamt 8,47 Terawattstunden beläuft. Das entspricht 16,5 Prozent oder einem Sechstel des insgesamt in Deutschland erzeugten Windstroms.
„Dass zugleich die Kosten bei Windparks und Anbindungssystemen künftig sinken werden, zeigt die große wirtschaftliche Leistungsfähigkeit auf, die Offshore mittlerweile erreicht hat“, sagte Lex Hartman aus der Tennet-Geschäftsführung. „Auch für die Zukunft erwarten wir die Fortsetzung dieses Trends.“
Mittlerweile produzieren in der Nordsee 953 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 4410 Megawatt, das entspricht ungefähr vier sehr großen konventionellen Kernkraftwerken. Die tatsächliche maximale Einspeisung lag am 7. Juni bei 4010 Megawatt. Aus der Ostsee steuern 102 Windkraftanlagen noch einmal 339 Megawatt Leistung bei.
… Bis 2025 will Tennet die Übertragungskapazität in der Nordsee auf mehr als 10.000 Megawatt steigern.
Quelle: n-tv.de , lou/dpa

Der Unterschied zwischen Anschlussleistung und wirklich verfügbarer Leistung

Anbei aus Agora-Daten aufbereitete Grafiken zur Windenergie.
Vorab vergleiche man die „pompösen“ Artikelangaben zur offshore-Windkraft mit den wirklichen Verhältnissen. Die offshore-Windkraft hat am gesamten Energiemix einen so geringen Anteil, dass selbst das vollständige Fehlen nicht bemerkt würde.

Bild 1 Offshore Windkraft Ganglinien eines Jahres bis zum 28.08.2017. Blau: Windenergie offshore, Rot: Verbrauch. Vom Autor um die Ende 2016 installierte Anschlussleistung ergänzt. Quelle: Agora-Viewer

Bild 1.1. Ganglinien Wind offshore 2016 in Stundenauflösung. Deutlich erkennbar die fehlende Grundlastfähigkeit. Datenquelle Agora

Nun die dpa-Angaben nachgesehen. Leider sind aktuelle Datensätze für einen Privatmann schwer zu bekommen, so dass man sich mit den Daten von 2016 behelfen und hochrechnen muss. Zur Abschätzung reicht dies aus. Es wird bei der Abschätzung davon ausgegangen, dass das Verhältnis Anschlussleistung / verfügbare Leistung gleich bleibt.

In 2016 betrugen*:
Gesamte installierte Leistung offshore (Nord- und Ostsee): 4089 MW
Gelieferte Energie: 11,9 TWh

4090 MW installierte Leistung ergeben über das Jahr multipliziert eine Energie von 35,8 TWh. So viel (abzüglich 10 … 15 % für Wartungsreduzierungen) hätten die vier Kernkraftwerke geliefert, welche laut dpa durch die Windkraft ersetzt wurden.
Die offshore-Windkraft lieferte aber nur 11,9 TWh, und damit nur ca. 37 % der Energie, welche die Kernkraftwerke sicher und kontinuierlich geliefert hätten.
Somit wurde im Jahr 2016 von den Offshoreanlagen in Wirklichkeit im Verhältnis nur die Energie von 1,5 anstelle der gemeldeten, vier KKW „ersetzt“.

Die Redaktion der dpa lancierte damit bewusst – denn sie hatte genügend Zeit zum Überdenken – den Lesern eine Falschinformation durch Gleichsetzen der Windpark-Anschlussleistung als wirklich verfügbare Leistung: Den gleichen Fehler, den Herr Özdemir im Interview unter Stress gebracht hat.
Dass dies keiner Redaktion auffällt, ist bei den Kenntnissen (der Redakteur*innen) und ihrem Auftrag, das EEG vorbehaltlos zu bejubeln, naheliegend. Zudem haben Redakteur*innen (hat dem Autor einmal einer auf eine Beschwerde hin geantwortet) keine Veranlassung, Agenturmeldungen zu prüfen. Grund: Diese sind so teuer, dass man diese Arbeit nicht noch zusätzlich leisten will. Agenturmeldungen gelten auch automatisch als wahr (dazu gibt es ein Gerichtsurteil).
Das Volk hält die dpa inzwischen wohl ebenfalls für ausreichend gehirngewaschen, um eine solche Falsch-„Information“ bedenkenlos über die Medien zu liefern.

Die tatsächliche maximale Einspeisung lag am 7. Juni bei 4010 Megawatt

Mit Zahlen lässt sich auch in der Technik wunderbar jonglieren. Wie meisterhaft die dpa dieses Spiel beherrscht, sei anbei dargestellt.
Die dpa meldete stolz: … Mittlerweile produzieren in der Nordsee 953 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 4410 Megawatt, das entspricht ungefähr vier sehr großen konventionellen Kernkraftwerken. Die tatsächliche maximale Einspeisung lag am 7. Juni bei 4010 Megawatt. Aus der Ostsee steuern 102 Windkraftanlagen noch einmal 339 Megawatt Leistung bei.
Wie diese Angabe das wahre „Lieferdesaster“ der Windenergie bewusst verschleiert, zeigt Bild 2, in dem das Einspeisewunder im Detail dargestellt ist.

Am 07.06.2017 standen wirklich 91 % der Offshoreleistung Nordsee zur Verfügung,
am 02.06.2017 waren es jedoch nur 0,003 % (Hinweis: umgerechnet auf die Nordsee)

Bild 2 Ganglinien Wind offshore um den 07.06.2017. Blau: Windenergie offshore, Rot: Verbrauch. Zahlenangaben vom Autor zugefügt. Quelle: Agora-Viewer

Dieses desaströse Energie-Lieferverhalten zeigen KKWs und die anderen, konventionellen Kraftwerke nicht.

Womit gezeigt ist, dass die offshore Windkraft nicht einmal 1,5 sondern kein KKW (oder sonstiges, grundlastfähiges Kraftwerk) ersetzt. Diese müssen als Backup nämlich immer mitlaufen, sonst müsste man für mehrere Tage mit unter 1 % der Leistung auskommen. Und bei der Windkraft onshore ist dieses Verhältnis noch wesentlich ungünstiger (Bild 3).

Eine Lösung könnten Speicher sein. Die gibt es für solche Energievolumen jedoch noch nicht einmal im Ansatz [2]. Unter der gnädigen Annahme, es wäre anders – weil es Ökoenergieexperten vehement behaupten und auch simulieren können -, kommt nach bisherigem, seriösem Wissensstand, nur Power to Gas mit Rückverstromung in Frage.
Diese Zwischenspeicherung hat mit Methanisierung einen Wirkungsgrad von [2]:
Aktuell 22 %,
Zukunftshoffnung: 36 %.

Diese gewaltigen Verluste müssen zusätzlich erzeugt werden. Nimmt man ca. 50 % erforderlichen Zwischenspeicheranteil an, werden nur noch max. 1 Kernkraftwerk ersetzt. Zu den ursprünglich gemeldeten, vier Kraftwerken ein erheblicher Unterschied. Das gilt auch für die Kosten, die für eine rückverstromte kWh in der Größenordnung von 26 … 47 ct netto zuzüglich Steuern und Gebühren liegen [2].

Wenn es um den eigenen Vorteil geht, verdrängt man das Fachwissen und macht lieber die gewünschten Aussagen

Die für die Übertragung zuständige Firma Tennet zeigt dazu ihr wahres Gesicht. Sie verdient prächtig und hofft, dass die Subventionsregularien noch eine Zeit lang so weiter gehen. Einfacher lässt sich Geld nicht verdienen. Grund, auf Reklamation dieses teils unsinnigen Systems durch Fachwissen zu verzichten und es lieber als vorteilhaft und zukunftsträchtig zu preisen.
Tennet: [3] „Dass zugleich die Kosten bei Windparks und Anbindungssystemen künftig sinken werden, zeigt die große wirtschaftliche Leistungsfähigkeit auf, die Offshore mittlerweile erreicht hat“, sagte Lex Hartman aus der Tennet-Geschäftsführung. „Auch für die Zukunft erwarten wir die Fortsetzung dieses Trends.“
Bezahlen muss es ja der Bürger und der kann sich dagegen so wenig wehren wie gegen GEZ-Zwangsgebühren, außer er hat Geld und steigt als Eigenversorger aus diesem staatlich verordneten Abzocksystem aus.

Bild 2 führt auch wieder drastisch vor, dass von einer Grundlastfähigkeit selbst der Offshore-Windkraft nicht entfernt die Rede sein kann. Und es zeigt damit, was man von Aussagen von „Fachpersonen“ und der dpa halten darf, die das Volk angeblich „wahr“ informiert:
[4] Münchner Stadtwerke: Christian Vogt, Leiter des Beteiligungsmanagements der Stadtwerke München:
… Bis 2025 wollen wir so viel Ökostrom erzeugen, wie ganz München verbraucht. Eine ganz wesentliche Bedeutung bei der Umsetzung hat die Windkraft, insbesondere Offshore. Sie hat das größte Potenzial und
ist sogar grundlastfähig.
dpa [5]: … Weil der Wind auf dem Meer stetiger und häufiger weht als an Land, liefern Windräder auf See mehr Strom und sind besser ausgelastet. Sie gelten wie Atom- und Kohlekraftwerke als „grundlastfähig“, können also den Versorgungssockel absichern.

Windkraft onshore

Es lohnt, die Windkraft auch in Summe zu betrachten. Dazu die folgende Gangliniengrafik. Man sieht den gewaltigen Leistungsunterschied zwischen Land- und See-Windparks, aber auch den immer noch gewaltigen zur benötigten Energie. Der Abstand zwischen Anschlussleistung und wirklich gelieferter ist nun deutlich größer – und damit auch die Kraftwerks-Ersatz, oder alternativ die Speicherproblematik.

Bild 3 Windkraft gesamt, Ganglinien eines Jahres bis zum 28.08.2017. Blau: Windenergie, Rot: Verbrauch. Vom Autor um die Ende 2016 installierte Anschlussleistung ergänzt. Quelle: Agora-Viewer

Dazu wieder eine kleine Abschätzung: In 2016 betrugen*:
Gesamte installierte Leistung offshore und onshore: 45.920 MW
Gelieferte Energie: 79,8 TWh

Die 45.920 MW ergeben über das Jahr multipliziert eine Energie von 402 TWh. Geliefert wurden aber nur 79,8 TWh und damit nur ca. 20 % der „versprochenen“ Energie. Gegenüber Windkraft offshore alleine ist es fast nur die Hälfte.
Klar, dass sich damit die Backup-, alternativ Speicherproblematik vervielfacht.
Dass Solar daran nichts „rettet“, zeigt das folgende Bild.

Bild 4 Windkraft gesamt und Solar. Ganglinien eines Jahres bis zum 28.08.2017.Quelle: Agora-Viewer

Fachpersonen für politisch verordnete Energie interpretieren solche Daten dank ideologisch begründetem Wissensverbot anders. Als Beispiel die EXPERTIN der GRÜNEN für Energie. Diese Frau weiß nicht was sie sagt, aber sie weiß, warum sie es sagt:
Annalena Baerbock (Studium: Politikwissenschaften, öffentliches Recht, Völkerrecht):
[1] … „Am Kohleausstieg führt kein Weg vorbei. Nicht nur aufgrund unserer klimapolitischen Verpflichtungen, sondern auch wegen des bevorstehenden Desasters am Strommarkt, wenn wir so weitermachen wie bisher. Es mangelt weder an erneuerbaren Energien noch an der Entwicklung von Speichern und Netzen. Es mangelt an der Bereitschaft, aus der Kohle auszusteigen. Deshalb kommen wir bei der Energiewende nicht richtig voran.“

Heutzutage braucht man im vermerkelten Deutschland nicht nur keine Ahnung zu haben, es scheint fast eine Bedingung zu sein, um zur Fachperson ernannt zu werden. Allerdings muss man dazu ergänzen: Wer Ahnung hat, aus Eigennutz das Falsche, jedoch politisch richtige sagt, bekommt auch Posten und Ehrungen.

*Die Daten stammen vom Fraunhofer IWES und anderen Quellen. Wegen der innerhalb des Jahres erfolgten Zubauten und Repowering weichen die Zahlen verschiedener Quellen teils erheblich voneinander ab.

Quellen

[1] Annalena Baerbock 25.08.2017: Studie: Stromexporte von Stein- und Braunkohlestrom

[2] EIKE 18.06.2015: Elektro-Energiespeicherung, Notwendigkeit, Status und Kosten. Teil 3 (Abschluss)

[3] n-tv, Sonntag, 27. August 2017: 50 Prozent mehr Nordseestrom Offshore-Windenergie wächst beständig

[4] EIKE 11.01.2017: Der Wind weht überhaupt nicht immer irgendwo: Ein Nachtrag zum Märchen von der Wind-Grundlastfähigkeit

[5] EIKE 28.01.2016: Ein EEG-Märchen wird zum Öko-Dogma – Offshore Windkraft sei grundlastfähig




Die dunkle Seite der Windkraft: Vogel-Massen­grab, Rotoren­schrott, fragwürdige nationale Allein­gänge

Der VGB hat nun eine wichtige Übersicht zur Windkraft in Deutschland und Europa vorgelegt. Der VGB ist als internationaler Fachverband für die Erzeugung und Speicherung von Strom und Wärme eine non-profit-Organisation und ein freiwilliger Zusammenschluss von Unternehmen der Kraftwerksbetreiber und -hersteller. Thomas Linnemann und Guido Vallana beleuchteten darin Status quo, Potenziale und Herausforderungen in der Grundversorgung mit Elektrizität, sowie die Entwicklungen in Deutschland seit dem Jahr 2010. Hier die Zusammenfassung von der VGB-Webseite, wo auch das pdf des Komplettberichts abgerufen werden kann:

Die installierte Nennleistung sämtlicher Windenergieanlagen in Deutschland hat sich in den letzten 16 Jahren, von Anfang 2001 bis Ende 2016, auf 50.000 Megawatt (MW) verachtfacht. In 18 betrachteten europäischen Ländern, die Windenergie heute nutzen, erhöhte sich die Nennleistung im gleichen Zeitraum um das Zwölffache auf mehr als 150.000 MW.

Eine wesentliche physikalische Eigenschaft der Windenergie ist ihre starke raumzeitliche Variation aufgrund der Fluktuationen der Windgeschwindigkeit. Meteorologisch betrachtet wird die aus Windenergieanlagen eingespeiste elektrische Leistung durch Wetterlagen mit typischen Korrelationslängen von mehreren hundert Kilometern bestimmt. Im Ergebnis ist die aufsummierte eingespeiste Leistung der europaweit über mehrere tausend Kilometer sowohl in Nord-Süd-als auch Ost-West-Richtung verteilten Windenergieanlagen hoch volatil, gekennzeichnet durch ein breites Leistungsspektrum.

Die intuitive Erwartung einer deutlichen Glättung der Gesamtleistung in einem Maße, das einen Verzicht auf Backup-Kraftwerksleistung ermöglichen würde, tritt allerdings nicht ein. Das Gegenteil ist der Fall, nicht nur für ein einzelnes Land, sondern auch für die große Leistungsspitzen und -minima zeigende Summenzeitreihe der Windstromproduktion 18 europäischer Länder. Für das Jahr 2016 weist die entsprechende Zeitreihe (Stundenwerte) einen Mittelwert von 33.000 MW und ein Minimum von weniger als 6.500 MW auf. Dies entspricht trotz der europaweit verteilten Windparkstandorte gerade einmal 4 % der in den betrachteten 18 Ländern insgesamt installierten Nennleistung. Windenergie trägt damit praktisch nicht zur Versorgungssicherheit bei und erfordert 100 % planbare Backup-Systeme nach heutigem Stand der Technik.

Im derzeit in der Vorbereitung befindlichen Teil 2 der Studie wird die gesamteuropäische Situation analysiert.

Ein nüchterner Artikel, der die Windkraft in Deutschland in realistischer Weise darstellt: Windenergiekapazität 50 000 MW, gesicherte Leistung 100 MW. 37 mal im Jahr ist Dunkelflaute.

Die Gewinner der Windkraft sind klar: Die Besitzer und Investoren der Anlagen, die sich Bau und Betrieb fürstlich bezahlen lassen. Der Hinweis auf die große Bedeutung in der “ökologischen” Transformation erstickt jegliche Kritik im Keim. Aber wie ökologisch und naturnah ist diese Energiegewinnung wirklich? Einen Hinweis darauf finden wir in einer Pressemitteilung der Deutschen Wildtierstiftung vom 23. Juni 2017:

Neues Bundesnaturschutzgesetz legalisiert Tötung von Wildtieren
Deutsche Wildtier Stiftung kritisiert: Bauvorhaben und Windkraft stehen künftig über Artenschutz

Wenn Windkraftanlagen ohne Rücksicht auf geschützte Arten wie Fledermäuse und Rotmilan errichtet werden, kommen sie unter die Räder. Denn Natur- und Artenschutz stören häufig, wenn es um wirtschaftliche Interessen geht. Mit der gestern am späten Abend beschlossenen Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes hat die Bundesregierung kurz vor der parlamentarischen Sommerpause Tatsachen geschaffen: Auf Betreiben des Bundesumweltministeriums wurde eine Neuregelung beschlossen, die bei Baumaßnahmen wie z.B. von Windkraftanlagen geltendes Gesetz zum Schutz von Arten aufweicht. Viele Arten stehen aufgrund der intensiven Landnutzung in Deutschland ohnehin schon enorm unter Druck – nun verschärft sich die Situation weiter. Tote Adler unter Windenergieanlagen, Feldhamster unter Beton eingeschlossen – in Zukunft kaum mehr ein Problem.

Wie rücksichtslos diese Ziele verfolgt werden, zeigt die Neuregelung im Rahmen des Paragraph 44 des Bundesnaturschutzgesetzes: „Es wurde mit einem Federstrich gegen Natur- und Artenschutz entschieden”, kritisiert Professor Dr. Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. Fakt ist: Es ist jetzt legal, wenn z.B. durch den Betrieb von Windkraftanlagen Wildtiere getötet werden! Besonders der neue Ausdruck der „Signifikanz” ist problematisch. Erst ab dieser undefinierten Schwelle soll das bisherige Tötungsverbot wirken. Doch wer entscheidet, wie viele tote Tiere signifikant sind? Das geltende EU-Recht für geschützte Arten kennt diesen Begriff ebenfalls nicht.

“Im Interesse der Windkraftlobby setzen sich Bundesregierung und Bundestag mit dieser Entscheidung über das Tötungs- und Verletzungsverbot von Wildtieren hinweg”, bedauert Professor Dr. Vahrenholt. Über 25.000 Windenergieanlagen drehen mittlerweile in Deutschland ihre Rotoren. Der Raum wird knapp. Besonders im windarmen Süden Deutschlands werden die Anlagen daher zunehmend auch in Wäldern gebaut, wo der ökologische Schaden oft beträchtlich ist. Der Tod von Schwarzstorch, Wespenbussard und seltenen Fledermäusen wird nun als unvermeidbar dargestellt und damit quasi legalisiert.

„Wir können nur hoffen, dass dieser ungeheuerliche Angriff auf den Naturschutz in der nächsten Legislaturperiode wieder rückgängig gemacht wird und protestieren aufs Schärfste”, sagt Professor Dr. Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung.

Die Änderung des Naturschutzgesetzes im Wortlaut

„….Zudem kann auch für Vorhaben privater Träger die Ausnahmevorschrift des § 45 Absatz 7 Satz 1 Nummer 5 in Anspruch genommen werden, wenn zugleich hinreichend gewichtige öffentliche Belange ihre Realisierung erfordern. Zu diesen Belangen gehört der Ausbau der Erneuerbaren Energien.”

Siehe auch Beitrag von Dirk Maxeiner auf achgut.com “Die große Koalition macht Tiere töten leicht” (englisch hier). Im August 2017 veröffentlichte Fritz Vahrenholt dazu auch in der Welt einen Beitrag:

Tierschützer warnt: Bis kein Storch mehr fliegt

Tausende Vögel werden Opfer von Windrädern. Investoren zerstören sogar Nester geschützter Arten, die dem Geschäft im Wege stehen. Dagegen hilft ein Mittel, das schon gegen die Mafia erfolgreich war.

Die Entwicklung der Artenvielfalt in Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten gezeigt, dass Tiere, die durch Jagd und industrielle Verschmutzung bedroht waren, zurückkehren. Jagdverbote und der Umweltschutz zeigen Erfolg. Zu diesen Rückkehrern gehören viele prominente Vogelarten: Seeadler, Fischadler, Wanderfalke, Uhu, Schwarzstorch, Kranich.

Jetzt droht diese positive Tendenz bei den Greifvögeln wieder zu kippen. Schuld daran ist das Ausufern der Energiewende in die größte Landschaftsveränderung seit dem Zweiten Weltkrieg. Greifvögel geraten in die Zange von 28.000 Windkraftanlagen, davon mittlerweile 1200 in Wäldern. Mais-Monokulturen wachsen auf 2,5 Millionen Hektar, einer Fläche so groß wie Sizilien.

Weiterlesen in der Welt.

Die Freie Welt griff das Thema am 9. August 2017 auf:

Schattenseite der Ökopolitik: Windkraft wird zunehmend zum Massengrab beliebter Vogelarten

Die Umweltpolitik der Grünen erweist sich als ökonomisches und paradoxerweise auch als ökologisches Desaster

Eine Partei, die in den 80er-Jahren angetreten war, um die Natur zu retten, wandelte sich zur Sachwalterin großflächiger Naturzerstörung“, heißt es zusammenfassend in einem Artikel von Fritz Vahrenholt, der in der ‘Welt’ unter dem Titel: „Bis kein Storch mehr fliegt“ erschienen ist.

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt war einst Umweltsenator in Hamburg und hatte mit ‚Seveso ist überall’ eines der wirkmächtigsten Bücher der damals neu aufkommenden Umweltbewegung geschrieben. Nun warnt er eindringlich vor einem massiven Vogelsterben durch einen weiteren Ausbau der Windenergie und berichtet von zunehmendem Widerstand.

Weiterlesen in der Freien Welt

Kenneth Richard besprach auf Notrickszone zwei neue Papers, die das Müllproblem ausgedienter Altanlagen analysieren:

Unsustainable: 43 Million Tonnes Of Wind Turbine Blade Waste By 2050
Despite an explosion in installed wind capacity since 1990, wind power had achieved just 0.39%of the world’s total energy consumption as of 2013. Germany has assumed a leading role in promoting the consumption of renewable energy.  And yet even in Germany the share of energy consumption from wind power reached only 2.1% in 2016. Despite its extremely limited infiltration as a world energy source, it is assumed that a rapid expansion of wind power will ultimately be environmentally advantageous both due to its reputation as a “clean” energy and because of the potential to contribute to reduced CO2 emissions. Recently, however, the austere environmental impacts and health risks associated with expanding wind energy have received more attention. For example, scientists have asserted that wind turbines are now the leading cause of multiple mortality events in bats, with 3 to 5 million bats killed by wind turbines every year.   Migratory bats in North America may face the risk of extinction in the next few decades due to wind turbine-related fatalities.

Nicht nachhaltig: 43 Millionen Tonnen Windturbinen-Abfall bis zum Jahr 2050

Trotz einer Explosion der installierten Windkapazität (hier) seit dem Jahr 1990 erreichte Windenergie gerade mal 0,39% des weltweiten Gesamt-Energieverbrauchs bis zum Jahr 2013. Deutschland hat vermutlich eine führende Rolle beim Vorantreiben des Verbrauchs erneuerbarer Energie. Und dennoch, selbst in Deutschland erreichte der Energieverbrauch durch Windkraft im Jahre 2016 gerade mal 2,1% (hier). Trotz dieser extrem begrenzten Infiltration als Energiequelle nimmt man an, dass eine rapide Ausweitung von Windenergie ultimativ umweltlich vorteilhaft ist, sowohl durch deren Ruf als eine „saubere Energiequelle“ als auch wegen des Potentials, zur Reduktion von CO2-Emissionen beizutragen. In letzter Zeit jedoch ist den ernsten Umweltauswirkungen und Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit der Ausweitung der Windenergie immer mehr Aufmerksamkeit zuteil geworden. Beispielsweise haben Wissenschaftler vermutet, dass Windturbinen inzwischen der Hauptgrund für die multiplen Sterbefälle von Fledermäusen (hier) mit 3 bis 5 Millionen durch Windräder getöteten Fledermäusen pro Jahr (hier). Zug-Fledermäuse in Nordamerika stehen vor dem Risiko des Aussterbens während der nächsten Jahrzehnte, weil sie von Windrädern zerschmettert werden.

[Übersetzung: Chris Frey, EIKE]

Zitate aus Ramirez-Tejeda et al. (2017):

“If the industry cannot come up with more sustainable manufacturing and disposal processes, public acceptance of wind energy would decline if the public becomes aware of these issues”

Falls die Industrie nicht mit nachhaltigerer Herstellung und Entsorgung aufwarten kann, wird die öffentliche Akzeptanz von Windenergie abnehmen, falls der Öffentlichkeit diese Umstände bekannt werden.

[Übersetzung: Chris Frey, EIKE]

Ganzen Artikel auf Notrickszone lesen.

Die Volatilität ist ein großes Problem der Windkraft. Nationale Alleingänge machen dabei wenig Sinn, fand eine Studie der ETH Zürich vom 17. Juli 2017 (Pressemitteilung):

Einseitige Planung verschärft Schwankungen

Würden die Länder Europas bei der Windenergie besser zusammenarbeiten, würde die Windstromproduktion weniger stark schwanken. Das sagt eine Gruppe von Energie- und Klimaforschern der ETH Zürich und des Imperial College London, die für Europa erstmals Großwetterlagen mit Stromproduktionszahlen kombiniert untersuchten.

Der Ausbau erneuerbarer Energien steht wegen der wetterabhängigen Stromproduktion massiv in der Kritik. Eine neue Studie zeigt, dass das weniger am Wetter als an mangelnder Berücksichtigung der gesamteuropäischen Wetterverhältnisse in der Planung liegt. Denn etliche Länder Europas folgen für den Ausbau der Windenergiekapazitäten einseitig ihren nationalen Strategien, ohne über ihren eigenen Gartenzaun zu schauen.

Besser wäre es aber, die Länder würden zusammenarbeiten und auch den Ausbau der Kapazitäten in anderen Regionen Europas fördern, wo Windkraft derzeit kaum genutzt wird. Denn nur so ließen sich die extremen Schwankungen, die heute aufgrund der wechselnden Wetterverhältnisse in der Windstromproduktion auftreten, auf einem vergleichsweise tiefen Niveau halten. Zu diesem Schluss kommt eine Gruppe von Klima- und Energieforschern der ETH Zürich und des Imperial College London in ihrer neusten Studie, die soeben in der Fachzeitschrift «Nature Climate Change» erschienen ist.

Premiere für kombinierte Analyse

Für ihre Studie kombinierten die Forscher erstmals für ganz Europa Daten über großräumige Wetterverhältnisse der vergangenen 30 Jahre mit Wind- und Solarstromproduktionsdaten. Dabei verwendeten sie die an der ETH Zürich entwickelte Plattform Renewables.ninja, um die Wind- und Solarstromproduktion in Europa realistisch zu simulieren.

Mit Hilfe dieser Daten modellierten sie unter anderem, wie sich die Windstromproduktion in Bezug auf sieben in Europa vorherrschende Wetterregime verhält und mit dem weiteren Ausbau der Windenergiekapazität zukünftig ändern wird. Solche Wetterregime erklären, weshalb Schwankungen über mehrere Tage in der europäischen Windstromproduktion auftreten.

Einige Regime sind von Tiefdruckgebieten über dem Atlantik geprägt, welche starken Wind in Westeuropa verursachen, gleichzeitig aber mit ruhigeren Verhältnissen weiter östlich einhergehen. Während anderer Regime ist das Wetter über dem Atlantik und in Westeuropa ruhiger, zur gleichen Zeit herrscht jedoch stärkerer Wind in Südeuropa und Nordskandinavien. «Es gibt kaum eine Wettersituation, in der auf dem ganzen Kontinent gar kein Wind weht und damit ganz Europa gar kein Potential für Windenergie hätte» erklärt Erstautor Christian Grams vom Institut für Atmosphäre und Klima der ETH Zürich.

Die Windparks sind jedoch schon heute einseitig über Europa verteilt, vor allem in Ländern um die Nordsee. Das lässt die Windstromproduktion schwanken, weil die meiste Kapazität in Nachbarländern mit ähnlichen Wetterbedingungen installiert ist. Herrscht also über der Nordsee während einiger Tage oder gar Wochen wegen eines stabilen Hochdruckgebiets Flaute, wie im Winter 2016/17, sackt die gesamteuropäische Windenergieproduktion drastisch ab.

Kooperation würde Schwankungen ausgleichen

Verschärft wird dieses Problem dadurch, dass die Länder meist ihren eigenen Strategien für den weiteren Ausbau der Windkraft folgen. Dadurch werden noch mehr Kapazitäten im Nordseeraum konzentriert. Das wird künftig noch extremere Schwankungen zur Folge haben: Die Differenz zwischen hoher Produktion bei günstigen Windverhältnissen und tiefer Produktion bei Flaute wäre bei besonders ungünstigen Verhältnissen bis zu 100 Gigawatt. Dies entspricht in etwa der Kapazität von 100 Atomkraftwerken, die innerhalb weniger Tage zusätzlich bereitgestellt respektive gedrosselt werden müssten.

Würden europäische Länder hingegen kooperieren und künftige Standorte von Windparks anhand der Wetterregime festlegen, ließen sich die Schwankungen auf dem heutigen Niveau von rund 20 Gigawatt stabilisieren. In Frage kommen etwa der Balkan, Griechenland, der westliche Mittelmeerraum und Nordskandinavien.

An diesen Standorten weht der Wind nämlich dann genügend stark, wenn im Nordseeraum ein Hochdruckgebiet für Windstille sorgt. Umgekehrt kann ein stabiles Hochdruckgebiet über dem Mittelmeer die Windstromproduktion dort zum Erliegen bringen, dafür produzieren dann die Windparks im Nordseeraum genügend Strom.

«Deshalb könnte Windstromkapazität in Ländern wie Griechenland oder Bulgarien als wertvoller Ausgleich im gegenwärtigen europäischen Windpark dienen. Das erfordert allerdings einen Paradigmenwechsel in den Planungsstrategien der Länder, in denen Windkraft Potenzial hat», betont Mitautor Iain Staffell vom Imperial College London.

Stromspeicherung nicht machbar

Den Strom für mehrere Tage zu speichern, um die mehrtägigen Schwankungen abzufedern, etwa mit Batterien oder Pumpspeicherseen in den Alpen, ist laut Autoren schwierig, da eine solche gigantische Speicherkapazität auch in absehbarer Zeit nicht verfügbar sein wird. Bislang verfügbare Speichertechnologien eignen sich vor allem zum Ausgleich kürzerer Schwankungen innerhalb weniger Stunden bis Tage.

Vielmehr erfordert eine größere räumliche Verteilung von Windparks auch den Ausbau des Übertragungsnetzes. Solch ein gesamteuropäisch erneuerbares Energiesystem könnte der Schweiz dennoch die Chance bieten ihre Wasserkraftkapazitäten wieder wirtschaftlicher zu nutzen, um kurzfristige Schwankungen auszugleichen.

Politischer Wille und Netzausbau nötig

Auch mit Solarenergie lässt sich eine allfällige Lücke über mehrere Tage höchstens regional füllen. Um die Schwankungen europaweit ausgleichen zu können, müsste gemäss den Forschern die Solarenergiekapazität verzehnfacht werden. «Oft scheint zwar die Sonne, wenn es windstill ist», erklärt Mitautor Stefan Pfenninger vom Institut für Umweltentscheidungen der ETH Zürich. «Aber im Winter reicht die Sonneneinstrahlung in Mittel- und Nordeuropa oft nicht aus, um mit Solarpaneelen genügend Strom zu gewinnen.» Es sei daher wenig sinnvoll, mit einem massiven Ausbau der Solarkapazität die Schwankungen bei der Windenergie ausgleichen zu wollen.

Die Forscher hoffen nun, dass Energieproduzenten und Netzbetreiber, aber auch Regierungen und Politiker, von diesen neuen Erkenntnissen Wind bekommen und die Planung und den Netzausbau europaweit besser koordinieren.

Literaturhinweis: Grams, C.M., R. Beerli, S. Pfenninger, I. Staffell, and H. Wernli, 2017:  Balancing Europe’s wind power output through spatial deployment informed by weather regimes. Nature Climate Change, Advanced Online Publication 17th July 2017, doi: 10.1038/nclimate3338

Dieser Beitrag war zuerst im Blog „Die Kalte Sonne“ erschienen.

Link: http://www.kaltesonne.de/die-schattenseiten-der-windkraft-vogel-massengrab-rotorensondermull-fragwurdige-nationale-alleingange/




Rundbrief der GWPF vom 28. August 2017

Warum die Überschwemmungen in Houston kein Zeichen von Klimawandel sind

Roy W. Spencer

Es gab schon viele Überschwemmungskatastrophen in der Region um Houston, auch schon Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Gegend noch sehr dünn besiedelt war. Im Dezember 1935 war es zu einer massiven Überflutung im Bereich des Stadtzentrums gekommen, als der Pegel bei Buffalo Bayou in Houston das Rekordniveau von 54,4 Fuß [ca. 16,5 m] erreichte. Zum Vergleich: um 6.30 Uhr [Ortszeit] am Montag Morgen lag der Pegelstand an der gleichen Stelle bei 38 Fuß [ca. 11,5 m], also immer noch 16 Fuß [fast 5 m] unter dem Niveau von 1935. Ich bin sicher, dass der Pegel noch steigt. Es gibt keinen Aspekt in der Theorie der globalen Erwärmung, dem zufolge sich die Regen bringenden Wettersysteme langsamer verlagern, wie es derzeit in Texas der Fall ist. Das ist einfach eine Zufallsverteilung. Roy W Spencer 28 August 2017

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Hurrikan Harvey im Zusammenhang

Judith Curry

Wer auch immer Hurrikan Harvey mit globaler Erwärmung in Zusammenhang bringt, hat keine Grundlage.

Der Zeitraum von 12 Jahren, ohne dass ein starker Hurrikan auf das US-Festland übergetreten ist, ist beendet, mit katastrophalen Auswirkungen in Texas. Vorhersagen von Hurrikan Harvey illustrieren Erkenntnisse erweiterter und langfristiger Hurrikan-Vorhersagen.

Dieser Beitrag analysiert die Vorhersagen bzgl. Hurrikan Harvey, ausgegeben von meinem Unternehmen Climate Forecast Applications Network (CFAN) und auch diejenigen des National Hurricane Center. (…)

Harvey im Zusammenhang

Ich bin sicher, dass Sie nicht überrascht sind zu hören, dass Mancher Harvey mit globaler Erwärmung in Zusammenhang bringt. Wie ungewöhnlich war Harvey? Nun, mit Sicherheit wird er in die Annalen eingehen als der Hurrikan, welcher die rekordlange Zeit ohne ein solches Ereignis beendet hat.

Phil Klotzbach hat eine Liste der Hurrikane Kategorie 4 und 5 zusammengestellt, die auf das US-Festland übergetreten waren:


Diese Liste erinnert uns, wie schlimm es schon einmal war. Abgesehen der furchtbaren Jahre 2004 und 2005 haben wir während der letzten Jahrzehnte ziemliches Glück gehabt.

Die Verbindung von Harvey mit globaler Erwärmung, wer auch immer diesen herzustellen versucht, entbehrt jeder Grundlage.

Harvey wird in die Annalen eingehen für seine fast unglaublich hohen Regenmengen. Die endgültigen Mengen sind noch nicht gefallen, und unglücklicherweise wird es wohl noch einige Tage in Texas regnen, wobei sich die bisher gefallenen Mengen potentiell verdoppeln können. Während riesige Mengen Wasserdampf in Harvey kondensierten, gehen die extrem hohen Regenmengen darauf zurück, dass sich Harvey kaum noch verlagert hat. Dabei liegt er immer noch nahe genug an der Golfküste, um weitere Feuchtigkeit aufzunehmen.

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Party in Paris anstatt Vorsorge in Houston

Ron Clutz

Während gewählte Bürokraten über „Null-Kohlenstoff-Fußabdrücke“ schwafeln, wird nichts getan, um sich auf Wetterereignisse vorzubereiten, die es schon immer gegeben hat und zu denen es immer wieder kommen wird. Internationale Abkommen und Konferenzen wie jüngst in Paris leisten nichts, aber auch gar nichts für verwundbare Orte wie Houston.

Man betrachte beispielsweise diesen Beitrag mit dem Titel [übersetzt] „Ein Nachrichtenportal in Texas hat eine Katastrophe vorhergesagt. Jetzt ist sie eingetreten“ (hier). Auszüge daraus:

Die TEXAS TRIBUNE und PROPUBLIKA haben im vorigen Jahr eine mehrteilige Untersuchung veröffentlicht, in der sie unter die Lupe genommen hatten, was passieren würde, falls Houston von einem starken Hurrikan betroffen werden würde.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Die Reporter taten sich mit Wissenschaftlern von verschiedenen Universitäten in Texas zusammen, um Simulationen verschiedener Sturm-Szenarien* durchzuspielen für die viertgrößte Stadt mit seiner rapide wachsenden Bevölkerung, gewaltigen Öl- und Erdgaslagern sowie einer Haupteinrichtung der NASA.

[*Das amerikanische Wort „storm“ lässt sich nicht einfach mit Sturm übersetzen, denn damit sind alle irgendwie extremen Wettervorgänge gemeint. Auch Dauerregen oder im Winter Glatteisregen oder Schnee wird als „storm“ bezeichnet, auch wenn dabei keinerlei Wind aufgetreten war. Der Einfachheit halber bleibe ich aber hier bei der Übersetzung mit „Sturm“. Anm. d. Übers.]

Ergebnis: Die Stadt und ihr Umland sind schrecklich unvorbereitet auf einen starken Hurrikan. Die Infrastruktur für Evakuierungen und Flutkontrolle ist unzureichend. Ein schwerer Sturm würde katastrophale Schäden verursachen und zu einem „ökonomischen und ökologischen Desaster“ führen. Die Serie wurde mit Preisen ausgezeichnet, hat aber keinerlei politische Änderungen oder große neue Investitionen in die Infrastruktur nach sich gezogen.

Houston ist die viertgrößte Stadt des Landes. Der größte Raffinerie- und petrochemische Komplex befindet sich dort, wo Milliarden Gallonen Öl und gefährliche Chemikalien gelagert werden. Und sie ist potentielles Opfer des nächsten großen Hurrikans. Lesen Sie, warum Texas nicht darauf vorbereitet ist. – 3. März 2016

Ein Haus ist in Flammen aufgegangen, nachdem Wasser und Wellen Häuser auf der Galveston-Insel überschwemmt haben. So geschehen durch den Hurrikan Ike am 12. September 2008.

Jetzt starren die gleichen Journalisten nervös auf die Annäherung von Harvey an die texanische Küste. Der Übertritt auf das Festland wird zwischen den Städten Corpus Christy und Houston erwartet [was eingetroffen ist, Anm. d. Übers.], und das Worst-Case-Szenario kann immer noch eintreten.

„Unglücklicherweise könnte es einer Katastrophe bedürfen, bevor Texas aufwacht und erkennt, dass man ein wenig echtes Geld aufbringen muss, um einen der größten Häfen des Landes zu schützen, wo wir das Meiste unseres Öls und unserer Chemikalien lagern“, sagt einer der Autoren, und weiter: „Falls Houston irgendwann von einem Sturm der Stärke von Harvey betroffen wird, könnten die Umweltschäden über diejenigen bei der Havarie der Ölplattform ,Deepwater Horizon‘ hinausgehen“.

Nachdem die Serie erschienen war, traten die Reporter an die gesamte Kongress-Delegation des Staates heran sowie an beide seine US-Senatoren, von denen einer, Ted Cruz, sich als Präsidentschaftskandidat in Stellung brachte. „Keiner dieser Herrschaften kann also von sich behaupten, dass niemand dieses Unheil voraussehen konnte, welches ein großer Sturm für ihre jeweiligen Wahlbezirke heraufbeschwören könnte“, schrieben die Autoren. „Ike sollte eigentlich dieser Weckruf sein, in diesem Zusammenhang endlich tätig zu werden. Alles, was ich mir erhoffe ist, dass hier und jetzt ein neuer Weckruf erschallt und Texas mehr Maßnahmen fordern wird vor dem ,Big One’“.

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Warum hat Harvey keine größeren Auswirkungen auf die Energiepreise? Stichwort: Schiefer!

Liam Denning, Bloomberg

Die schockierenden Bilder, wie sich die Hauptstraßen von Houston in Kanäle verwandelt haben im Zuge von Hurrikan Harvey (hier) erinnern an ähnliche Bilder der Fluten der Hurrikane Katrina und Rita vor 12 Jahren an der Golfküste.

Wie alles andere auch ist die Energieindustrie, die sich in diesem Gebiet so konzentriert hat, hart getroffen worden, sowohl damals als auch jetzt. Und dennoch, während das volle Ausmaß der Schäden erst nach diesen Wettervorgängen hervortreten wird, kann es sein, dass die Hurrikan-Saisons 2005 und 2017 zu Marksteinen einer Transformation im US-Energiesektor werden.

Selbst wenn sie es mit noch existenzielleren Problemen zu tun haben, sind Energie-Händler auch mit der Tatsache konfrontiert, dass die Märkte im Großen und Ganzen weitgehend ungestört scheinen.

Die Preise für Benzin und andere Raffinerie-Produkte sind nach oben geschnellt – ein logisches Ereignis angesichts des Umstandes, dass etwa ein Sechstel der US-Raffinierungs-Kapazität zum Stillstand gekommen ist. Und dennoch, die Preise für Öl und Erdgas blieben entweder gleich oder waren bis Montag Morgen sogar gesunken.

Dies ist ein markanter Gegensatz zur Lage vor 12 Jahren. Erdgas illustriert den Punkt. Als Katrina und Rita die Golfregion heimsuchten, sind die Erdgaspreise sprunghaft auf zweistellige Zahlen gestiegen. Heute dagegen liegt der Preis bei weniger als 3 Dollar pro Million BTU.

Noch erstaunlicher allerdings sind die völlig unterschiedlichen Erwartungen hinsichtlich der Auswirkungen, wenn man die Marktlage damals und heute vergleicht. Im Jahre 2005 geschah Folgendes:

Nach den Hurrikanen des Jahres 2005 wurden in den Himmel schießende Preise für Erdgas erwartet, nicht nur unmittelbar nach dem Ereignis, sondern auf Jahre hinaus.


Und hier folgt, wie es sich in diesem Monat entwickelt hat. Man beachte den Unterschied:

Die Auswirkung von Hurrikan Harvey hat sich in den Märkten bzgl. der Zukunft von Benzin kaum bemerkbar gemacht, vor allem im weiteren Verlauf der Kurve:

Indifferent

Der Schlüsselfaktor ist der Schiefer-Boom. In der Anfangsphase bekam er Rückenwind durch stark steigende Erdgaspreise, sowohl infolge des Handels-Superzyklus im Jahrzehnt vor 2014 und Preisspitzen in Verbindung mit Katastrophen wie im Sommer und Herbst 2005. Man erkennt dies in den dramatischen Verschiebungen der Ursprünge der heimischen Gasversorgung.

Zurück auf das Land

Der Schiefer-Boom beschleunigte sich in Texas und Louisiana nach dem Jahr 2005, wobei Appalachia nach dem Jahr 2009 den Stab übernahm. Die Offshore-Erzeugung ist inzwischen eingebrochen.

Die Verschiebung weg von den durch Hurrikane bedrohten Gewässern am Golf von Mexiko bedeutet, dass selbst ein katastrophales Ereignis wie Harvey derzeit kaum Auswirkungen auf die Preisentwicklung hat. Tatsächlich hat sogar die Onshore-Erzeugung in Texas und Louisiana während der letzten Jahre an Bedeutung verloren als Anteil an der heimischen Erdgas-Erzeugung in den USA, nachdem die erste Welle des Schiefer-Booms abgeebbt ist und das Wachstum sich anderswohin verlagert hat, besonders nach Appalachia.

Falls überhaupt belastet Harvey die Erdgasversorgung vor Ort, welche an Bedeutung im vorigen Jahrzehnt nichts verloren hat:

Nachfrage

Während der Anteil von Texas und Louisiana zusammen mit den Offshore-Aktivitäten im Golf von Mexiko an der US-Erdgaserzeugung abgenommen hat, ist der Anteil der Nachfrage relativ konstant geblieben:

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Harveys weit reichende Zerstörung testen US-Schiefer

The Wall Street Journal

Dieser Sturm ist der Stärkste, welcher den Bereich nach Beginn der Schiefer-Bohrungen vor einem Jahrzehnt heimgesucht hat, und es könnte dauern, bis sie sich wieder erholt.

HOUSTON – Der Tropensturm Harvey, der stärkste Sturm in Texas seit Langem, hat einen bedeutenden Anteil der Schiefer-Erzeugung des Staates zum Erliegen gebracht, was die Versorgung der USA um 15% zurückgehen ließ.

Jetzt, angesichts des ersten starken Sturmes, welcher ein Test für US-Schiefer ist, lautet die große Frage, wie schnell der Sektor ein Comeback hinlegen kann.

Vor Übertritt von Harvey auf das Festland haben viele große Schiefergas-Erzeuger in den Schieferformationen bei Corpus Christi in Texas alle ihre Öl- und Gasbohrlöcher geschlossen. Erste Schätzungen der Verluste wegen der zum Erliegen gekommenen Produktion belaufen sich auf 400.000 bis 500.000 Barrel pro Tag.

Nachdem die verbreiteten Schäden klarer hervorgetreten waren, sagen viele Analysten, dass es fast sicher ist, dass ein großer Teil, wenn nicht die gesamte Ausbeutung der 1,4 Millionen Barrel pro Tag in der Region zum Erliegen gekommen ist. Schiefer-Produzenten stützen sich auch auf ein riesiges Netzwerk von Energie-Infrastruktur im Wert von Multimilliarden Dollar – von Häfen über Eisenbahnlinien bis zu Pipelines – welches sich während der letzten Jahre entlang der texanischen Küste entwickelt hat. Viele Teile dieses Netzwerkes scheinen ebenfalls ertränkt worden zu sein.

Der Bedarf jener Infrastruktur könnte die Fähigkeit des Schiefers, sich zu erholen, behindern. In der Vergangenheit haben Hurrikane ein Loch in die Energieindustrie von Texas geschlagen, indem sie Offshore-Plattformen im Golf von Mexiko versenkten; aber in vielen Fällen konnten viele dieser großen Installationen schon bald ihren Betrieb wieder aufnehmen, nachdem der Sturm erst einmal abgezogen war.

„Die Auswirkung auf Schiefer könnte sich hinziehen angesichts des Ausmaßes und der Ausdehnung der Überschwemmungen, welche der Schiefer-Logistik zusetzen“, sagte Benny Wong, ein Analyst bei Morgan Stanley.

Der durch Fracking induzierte Boom in Texas hat die Rolle des Staates in der US-Ökonomie gestärkt, was bedeutet, dass falls die Ölfelder und die umgebende Infrastruktur längere Zeit ausfallen, dies außerordentliche ökonomische Auswirkungen auf den Staat haben kann, sagt Joe Brusuelas, Chefökonom einer Beraterfirma.

Das Schieferfeld Eagle Ford in Texas erzeugt 1,4 Millionen Barrel Öl pro Tag, das ist der zweitgrößte Output des Staates nach dem Permian Basin in West-Texas. Seit Beginn der Schiefer-Bohrungen vor einem Jahrzehnt gab es keinen Sturm dieser Größenordnung.

Unternehmen waren am Montag bereits damit beschäftigt, die Schäden an ihren Einrichtungen im Eagle Ford-Feld zu erfassen, welche direkt von Harvey betroffen worden waren. Aber die Ausdehnung des Sturms, der am Samstag vom Hurrikan-Status herabgestuft worden war, sowie der weiter fallende Regen in einigen Gebieten haben diese Bemühungen behindert.

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Übersetzt von Chris Frey EIKE