Zitat der Woche: Was es kostet zu wagen, über Klima zu schreiben

Ridley bezog sich auf eine Studie aus dem Jahr 2016 von Wissenschaftlern aus China, den USA, UK und vielen anderen Ländern, worin eine Zunahme grüner Vegetation um 14% zwischen 1982 und 2011 nachgewiesen wird; 70% dieses Aufblühens gehen auf das Konto höherer CO2-Konzentrationen. Zaichun Zhu, einer der Ko-Autoren der Studie, erklärt, dass „die in dieser Studie dargelegte Ergrünung der letzten 33 Jahre äquivalent ist mit dem Hinzufügen eines grünen Kontinents, der doppelt so groß ist wie das US-Festland und der die Fähigkeit hat, die Kreisläufe von Wasser und Kohlenstoff im Klimasystem fundamental zu verändern“. Wir haben größere landwirtschaftliche Flächen, Prärien und Wälder als in den achtziger Jahren. „Klar gesagt: Ich halte das für eine großartige Nachricht“, erklärte Ridley vor dem Auditorium, „Zusätzliche grüne Vegetation vom Ausmaß eines neuen Kontinents – in nur einer einzigen Menschheits-Generation!“.

Aus National Review: Matt Ridley: Climate Change’s Rational Optimist

Link: https://wattsupwiththat.com/2017/09/28/quote-of-the-week-the-cost-of-daring-to-write-about-climate/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Deutschland ohne Erneuer­bare Energien – Energie­wende im Fakten­check …

Mein Lehrstuhl ist von Fördermitteln abhängig. Wie schlimm man sich dafür auch in Deutschland inzwischen „verbiegen“ muss, will ich anbei zeigen

Während früher über die oft durch reine Fabulierkünste gelungenen „Entdeckungen“ an Unis vor allem in den Staaten gelacht wurde, weil diese immer rechtzeitig zu den Terminen der Fördermittelvergaben der Stiftungen „gelangen“, ist man in Deutschland inzwischen auch so „weit“ gekommen.
Worum geht es: Das Fraunhofer Institut Erlangen veranstaltet über das Jahr eine Vortragsreihe zu technischen Themen.
Am 19. September ging es dabei unter anderem auch um die Neuen Energien.

Bild 1 Startbild des Vortragsfoliensatzes [1]

Der Vortrag dazu wurde vom Leiter des Lehrstuhls für Energieverfahrenstechnik gehalten, der laut Homepage vor allem an: „… neuen Technologien und Konzepten für eine CO2-arme Energieversorgung …“ forscht und behandelte die Themen:
19. SEPTEMBER 2017, 16:00 Uhr, Deutschland ohne Erneuerbare Energien? Prof. Dr.-Ing. Jürgen Karl: Die deutsche Energiewende im Faktencheck
Die energiewirtschaftliche Bedeutung erneuerbarer Energien und der bundesdeutschen Energiewende werden zunehmend kontrovers diskutiert. Beklagt werden hohe Kosten, Arbeitsplatzverluste und eine zunehmende Gefährdung der Versorgungssicherheit. Der Beitrag greift die aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen auf und diskutiert anhand konkreter Energie wirtschaftlicher Daten Chancen und Risiken der deutschen Energiewende auch im internationalen Kontext. Reflektiert werden insbesondere notwendige Entwicklungsschwerpunkte für künftige Energiesysteme und aktuelle Forschungsarbeiten für innovative Speichertechnologien am EnergieCampus Nürnberg EnCN.

Der Vortrags-Foliensatz [1] ist auf der Homepage des Instituts als .pdf-Dokument hinterlegt FAU IIS Vortragsfoliensatz (Anmerkung: nicht das Diskussionspapier, sondern den Vortrag am Ende laden). Diese Rezension orientiert sich daran.

Der moderne Ablasshandel heißt Klimaschutz. Von dem vielen Geld wollen wir Forscher auch etwas haben. Also unterstützen wird den Handel

Mit dieser „Message“ fängt der Vortragsfoliensatz an. Dieses „Prozedere“ hat man anscheinend von der ehemaligen DDR abgeschaut, wo auch zu jedem technischen Skript als Vorspann eine „Staatsideologie-bejahende Erklärung“ erwartet wurde.

Bild 2.1 Screenshot-Blatt aus dem Vortrag [1]

Diese „Ergebenheitsbekundung“ soll wohl mitteilen, dass der Vortragende sorgfältig abwägt, welche Erwartungshaltung die Politik an seine Forschung stellt und er sich nicht „erdreisten“ wird, die Politik oder Fakten zu hinterfragen oder gar in Frage zu stellen.
Es erinnert direkt an das, was kürzlich auf EIKE dazu (aus den USA) geschildert wurde.
EIKE: Wie man zum Skeptiker wird – an der Universität
Auch in Deutschland wurde es inzwischen „Quasi-Standard“, technischen Ausführungen zum EEG und Klima vorab bebilderte Zitate aus der „Ökobibel“ voran zu stellen. C. Kemfert macht es, Prof. H. Lesch, und Professor M. Sterner von der OTHR Regensburg [3] ebenfalls:

Bild 2.2 Screenshots aus einem Vortragsfoliensatz von Prof. Sterner [4]

Herr Quaschning (Professor für Regenerative Energiesysteme, der inzwischen als „neuer Forscherstern“ oft auf Klimaretter.info publiziert) erklärt es ganz frei heraus:
Volker Quaschning, Buch: Erneuerbare Energien und Klimaschutz
Vorwort: Die Energie- und Klimaproblematik ist endlich dort angekommen, wo sie hingehört: in der breiten Öffentlichkeit… Schon Ende der 1980er-Jahre erklärte die damalige deutsche Bundesregierung Klimaschutz zum Regierungsziel … die dafür nötigen Schritte erfolgten allerdings bestenfalls halbherzig. Dabei lässt sich das Klimaproblem nicht aussitzen.
Von Jahr zu Jahr wird immer deutlicher erkennbar, dass der Klimawandel bereits eingesetzt hat. Die Prognosen der Klimaforscher sind verheerend. Gelingt es uns nicht, die Notbremse zu ziehen, werden die katastrophalen Folgen des Klimawandels unsere heutigen Vorstellungsgrenzen weit überschreiten. Die Verleihung des Friedensnobelpreises im Jahr 2007 an den Klimapolitiker Al Gore und den Weltklimarat, die seit Jahren eindringlich vor den Klimafolgen warnen, sind eher ein Zeichen der Hilflosigkeit als einer nahenden Lösung des Problems. … und schnellstmöglich andere Alternativen erschlossen werden müssen. Die Lösung ist dabei recht simpel. Sie lautet: regenerative Energien …
Referiert Prof. Quaschning vor den Zuhörern einer Volkshochschule über die Energiewende, darf für die „Kinder“ der böse Klimawolf, der anstelle der Großmutter ganz Deutschland „frisst“, nicht fehlen:

Bild 2.3 Screenshots aus der Einleitung von Prof. Dr. Volker Quaschning, im Vortragsfoliensatz VHS Köln 12. Dezember 2016:


Zurück zum Vortrag.

Das EEG ist über die Maßen erfolgreich

Jedes Forschungsinstitut ist stolz, wenn es auf einem gesellschaftlich wichtigem Gebiet arbeitet. Und so wird es im Foliensatz präsentiert.

Bild 3 Screenshot-Blätter aus dem Vortrag [1]

Damit beginnen die Angaben zum EEG und die Listung von Daten. Und diese seien anbei etwas genauer betrachtet.
Im Vortragsbild 3 steht: „Wind und Sonne decken in Deutschland (theoretisch) … und fast 90 % der tatsächlich benötigten Leistung“.
Im Vortrag ist der Ganglinienverlauf am Muttertag im Jahr 2015 als Beleg gezeigt. Im Bild 4 hat der Autor dazu den Eispeiseverlauf zusätzlich mit den daneben liegenden Tagen aus dem Agora-Viewer kopiert.
Die Neuen Energien lieferten (kurzzeitigst) einen erheblichen Anteil der Elektroenergie. Wie man auch sieht, allerdings mit extremer Einspeiseschwankung.

Bild 4 Daten vom 01. — 23. Mai 2015. Quelle: Agora-Viewer


Nach zwei Jahren weiterem EEG-Zubau sah dieser „Einspeiseerfolg“ vor kurzem wie folgt aus: Wind und Solar „lieferten“ weniger als 1 % der installierten Leistung Bild 5)

Bild 5 Daten vom 22.09.2017, 19 h und Zeitraum 10. … 26.09. Quelle: Agora-Viewer


Nun die Daten der Bilder tabelliert (Bild 6). Von dem im Folienbild3 gezeigten „Erfolg“ bleibt nichts übrig. Wenn man bedenkt, dass nur noch Wind und Solar weiter ausbaufähig sind, ahnt man bei <1 % möglichem „Anteil“ über mehrere Stunden jedoch das Desaster der künftigen EEG-Versorgung.

Bild 6 EEG-Daten am 08.05.2015, 11 h und am 22.09.2017, 19 h. Quelle: Agora-Viewer


Im Artikel:
EIKE 18.09.2017: Kleine Energierückschau 2016, oder: Was ist Zappelstrom
wurde es kürzlich detailliert ausgeführt.
Daraus ein paar Daten:
– über 268 Tage des Jahres 2016 lieferten Solar + Windkraft lediglich zwischen fast 0 und maximal 20 % der installierten Leistung.
– Über 144 Tage waren es gar nur zwischen fast 0 und maximal 10 %.
-Selbst am bisher ertragreichsten EEG-Tag, dem 13.09.2017, 13 h, erreichten die Werte nur kurzzeitig:
EEG gesamt: 77 %, Solar + Windkraft: 65,4 % vom Verbrauch.
– Die Leistungsdeckung der gesamten EEG-Einspeisung im Jahr 2016 betrug laut BMWi: 29 %,
der Anteil Solar und Wind waren 17,8 %.
Was einen Professor für Energietechnik bei diesen wirklichen Daten (Anteil Wind + Solar: 17,8 %) und Ganglinien-Verläufen veranlasst, zu texten: „Wind und Sonne decken in Deutschland … fast 90 % der tatsächlich benötigten Leistung“ und sich zu trauen, es einem Publikum zu zeigen (und auf der Homepage zu hinterlegen) ist dem Autor ein absolutes Rätsel.

Bild 7 Screenshot-Auszug aus dem Vortrag mit Hervorhebung vom Autor [1]

Herrn Özdemir (GRÜNE) hat einstmals ähnlich argumentiert und dabei die Anschlussleistung mit der wirklich abgegebenen verwechselt [2]. Ihm kann man noch absolute, selbst nicht erkannte Unwissenheit unterstellen. Bei einem Professor für Energietechnik ist diese „Ausrede“ nicht denkbar. Da muss man Schlimmeres vermuten.

Mit dem EEG sinken die Strompreise …

Wenn man für etwas viel Geld bekommt (um dafür zu forschen), soll es sich für den Geldgeber auch rechnen. Der wirkliche Geldgeber beim EEG ist der Bürger. Dargestellt wird der Nutzen jedoch wie folgt:

Bild 8 Screenshots aus dem Vortrag [1]

Dazu die Analyse: Zuerst fällt auf, dass der private Stromkunde nicht vorkommt, sondern nur „privilegierte Verbraucher“, womit der Teil der Industrie gemeint ist, welcher Strom verbilligt beziehen darf. Weiter ist der Börsenpreis angezogen, obwohl dieser mit dem Preis, den der private Stromkunde bezahlen muss, überhaupt nichts zu tun hat. Er hat auch nichts mit einem liberalen „Strommarkt“ zu tun, da es diesen in Deutschland aufgrund der EEG-Vorrangeinspeisung nicht mehr gibt und somit der Satz: „Fehlen von Wind und PV hätte Nachfrage erhöht … „ keinen preisbestimmenden Sinn ergibt.
Alleine diese Falsch-Darstellung (welche auch die Professorin C. Kemfert gerne benutzt) ist eine Rüge wert.
Was der private Kunde bezahlt und für einige Bürger für Folgen hat, zeigt das folgende Bild.

Bild 9 Entwicklung des Haushalts-Strompreises seit 1998 und Stromsperrungen seit 2011. Vom Autor aus zwei Quellen übereinandergelegt.


Damit hat Deutschland den zweithöchsten Strompreis für Privatkunden in Europa. Höher liegt er nur noch in Dänemark. Dieses bezeichnet sich auch als „Ökochampion“ [9] und hat bereits ca. 40 % Windenergie-Anteil. Allerdings liegt Dänemark wesentlich windreicher als das deutsche Inland und müsste demnach vom überall gemeldeten, billigen Windstrom überproportional profitieren.

Bild 10 Strompreise für Privatkunden in Europa


Der Professor geht jedoch noch weiter. Im folgenden Vortragsbild versteigt er sich zur Behauptung, der Strom würde nach Abschaltung der verbleibenden Kernkraftwerke noch billiger werden.

Bild 11 Screenshot Blatt aus dem Vortrag [1]

Als Grund ist der berühmte „Merit-Order-Effekt“ angegeben. Eine dialektische Preisbildungstheorie, mit welcher sich „unwiderlegbar“ erklären lässt, warum etwas, das in Wirklichkeit immer teurer wird, „preisideologisch“ betrachtet billiger wurde.
Diesen Effekt gibt es allerdings schon heute:

Bild 12 Verlauf Börsenstrompreis (Abschnitt). Quelle: R. Schuster


Immer, wenn durch die bedingungslose EEG-Einspeisung Überangebot herrscht, fällt der Börsenstrompreis und wird sogar negativ, da der Überschussstrom nicht gespeichert werden kann und somit entsorgt werden muss. Würde man es nicht machen, brächen die Netze zusammen. Die Entsorger – in der Regel das Ausland – bekommen dann noch Geld für das Abnehmen des Stromes.
Im Bild 12 ist ein Extremfall davon (rote Negativ-Preisspitze) gut zu sehen.
Alternativ wird abgeregelt. Dies bedeutet: Der EEG-Strom wird gar nicht erst ins Netz eingespeist – also bereits beim Erzeugen weggeworfen, aber an den „Erzeuger“, der ihn ja hätte liefern können, trotzdem voll vergütet. Dieses Vorgehen wurde bereits ausführlich beschrieben:
EIKE 11. September 2017: Die GRÜNEN: Es mangelt weder an erneuerbaren Energien noch an der Entwicklung von Speichern und Netzen
Der „kleine“ Nachteil an beiden Verfahren ist nur: Der private Stromkunde hat nichts davon. Er muss jede kWh auch nicht gelieferten, oder ans Ausland „abgeschobenen“ Strom an den EEG-Erzeuger voll bezahlen.
Um welche Summen es sich dabei handelt, ist Im folgenden Bild beispielhaft für den Juli 2017 dargestellt. Die Differenz von EEG-Zwangs-Vergütung und Börsenpreis betrug alleine in diesem Monat ca. 1,6 Milliarden EUR, selbstverständlich vom privaten Stromkunden zu bezahlen.

Bild 13 Differenz EEG-Vergütung zum Börsenpreis für den Juli 2017. Quelle: R. Schuster


Deshalb nochmals wiederholt: Für den privaten Stromkunden gilt einzig und alleine die aktuelle EEG-Vergütung (Bild 14). Je niedriger der Börsenstrom ist – weil der Überschussstrom nichts Wert ist – umso größer wird die Differenz zwischen dem, was er zwangsweise immer bezahlen muss und dem, was mit dem „Energieabfall“ erlöst werden konnte.

Bild 14 Verlauf der Zwangs-Vergütung für EEG-Strom seit 2000

Mit der Abschaltung der Atomkraftwerke „sinkt“ der Strompreis weiter

Warum der Strompreis (für Privatkunden) sinken soll, wenn die restlichen Kernkraftwerke abgeschaltet werden, bleibt dem Autor ebenfalls ein Rätsel. Niedrige Strompreise haben Länder, welche entweder viel Kernkraftanteil haben (Extrembeispiel Frankreich), oder sonst wenig EEG-Anteil. Bei diesem Vergleich darf man Wasserkraft nicht als wirkliche EEG-Energie zählen, da sein Vorkommen durch die zufällige Geologie des jeweiligen Landes bestimmt ist und nicht durch Vorgaben der Politik.

Bild 15 Ländervergleich Energieträger und Stromkosten 2015. Quelle: R. Schuster


Wenn, wie es Frankreich fordert, die CO2-Zertifikategebühren massiv auf 30 EUR / t angehoben werden, wird dieses Verhältnis noch ungünstiger.
Während Frankreich durch seinen hohen Kernkraftanteil (und Wasserkraft) fast nicht davon berührt würde, muss Deutschland dann seine Grundlast im Wesentlichen aus CO2-emittierendem Gas generieren (oder weiterhin mit Kohle, was die GRÜNEN aber nicht zulassen werden). Gas ist jedoch ein vergleichsweise teurer Energieträger und in Verbindung mit den zusätzlichen CO2-Kosten würden die Strompreise in Deutschland – nicht in Frankreich – dann noch weiter steigen (müssen). Ein kluger Schachzug von Herrn Macron, um Deutschland wirtschaftlich zu schwächen und sich von den Geschwächten noch bejubelt zu lassen (am 30.09. kam ein zustimmender Kommentar in „meinem“ Lokalblatt für diese, von Macron erdachte „Klimaschutzmaßnahme“ und die erwartete Zustimmung von Frau Merkel).

Bild 16 CO2-Emissionen verschiedener Stromerzeuger. Quelle: Statista


Ein kleines „Körnchen Wahrheit“ steckt natürlich in den Angaben. Der reine Zwangs-Vergütungssatz für die EEG-Erzeuger nimmt ganz langsam ab (Bild 14) und betrug im Jahr 2015 nur noch 24,4 % vom Gesamtpreis. Leider steigen jedoch die von der EEG-Struktur erzwungenen Zusatzkosten für Netzausbau, Speicher, offshore-Risikokosten, Smart-Grid Ausbau, Netzstabilisierungsmaßnahmen, Vorhalten der Backup-Kraftwerke und und und überproportional an. Dadurch wird der reine EEG-Erzeuger-Vergütungssatz als Preisbestandteil eher nebensächlich.

Was haben Biobauern und das EEG gemeinsam

Die Argumentation mit dem Börsenpreis lässt sich persiflieren:
Wie (nicht allen) bekannt, erhalten die Biobauern in Deutschland ihr Einkommen vorwiegend durch Subventionen und weniger durch den Warenverkauf, der eigentlich nur noch ein Hobby ist.
EIKE 27.07.2016: Biobauern darben ohne Klimawandel (und extremen Subventionen)
Novo Argumente: „90 Prozent des Gewinns eines Ökobetriebs stammen aus staatlichen Transferleistungen“
Die Netzstabilität nimmt zu …

Zum Ende hin wird der Vortragsfoliensatz wirklich nur noch lachhaft. Man fragt sich, ob der Professor vor seinen Zuhörern ausloten will, wie weit man Unsinn vortragen kann, bevor er bemerkt wird oder zu Protesten führt.
Im Vortragsbild 17 wird allen Ernstes behauptet, seit Einführung des EEG würde die Stromversorgung in Deutschland zuverlässiger –und zwar aufgrund des weiteren EEG-Ausbaus.

Bild 17 Screenshot Blatt aus dem Vortrag [1]Bild 17 Screenshot Blatt aus dem Vortrag [1]

Die gezeigte Korrelationslinie stimmt natürlich, nur nicht die Ableitung daraus. Ein Bilderbuch-Beispiel, wie eine zufällige Korrelation zur falschen Aussage missbraucht wird.
Begründung: Zum ganz großen Glück gelingt es den Netzbetreibern noch – weil genügend konventionelle Kraftwerksreserve und in der letzten Not auch noch das Ausland- zur Verfügung stehen [3], das Netz stabil zu halten.
Das kostet inzwischen allerdings schon richtig Geld – so ca. 1 Milliarde EUR im Jahr – mit steigender Tendenz

Bild 18 Kosten des Engpassmanagement Deutschland von 2015 – 2017. Quelle: R. Schuster


Bild 19 Kosten Engpassmanagement Deutschland, Schätzungen (zum Glück in der Höhe noch nicht eingetroffen) [4]

Da es damit – nicht mit den Kosten, sondern der Stabilität – bald ein Ende haben wird, hat der Gesetzgeber in weiser Voraussicht bereits ein Gesetz erlassen, wie bei den kommenden Netz-Unstabilitäten zu verfahren ist:
EIKE 02.11.2016: Verwundert, weil ihr Stadtteil dank EEG zeitweise keinen Strom bekommt? Auf unserer Homepage wurde doch darüber informiert!
Damit es nicht zu früh dazu kommt und das ganze EEG-Desaster für die Bürger zu schnell offensichtlich wird, wird als Notmaßnahme inzwischen in großem Umfang abgeregelt.
Windkraft-Journal: [8] KIEL. Aufgrund drohender Überlastungen im Stromleitungsnetz sind in Schleswig-Holstein 2015 knapp 3.000 Gigawattstunden Strom aus Erneuerbaren Energien abgeregelt worden. … Die aus den Abregelungen resultierenden Entschädigungsansprüche von Betreibern von Erneuerbaren-Energien-Anlagen stiegen nach Abschätzung der Netzbetreiber auf rund 295 Millionen Euro im Jahr 2015.
Dass unser Netz (noch) stabil ist, ist alleine der Ingenieurskunst, schlimmsten Notmaßnahmen und hohen Kosten zu verdanken, niemals jedoch dem EEG-Zubau. Ursache und Wirkung wurden hier bewusst verdreht.

… und Blackouts werden dank dem EEG-Zubau verhindert

ist der Professor bei den GRÜNEN und LINKEN in die Lehre gegangen? Zumindest seine Argumentationsrhetorik ließe darauf schließen. Auf die Idee muss man kommen – und sich trauen, sie zu präsentieren:
Dass das EEG eine Liberalisierung des Strommarktes bedeutet,
-dadurch die konventionellen Kraftwerke überaltern
-und das EEG als Folge Blackouts verhindert.

In der ehemaligen DDR war die „staatstragende“ Dialektik beim Verdrehen von Tatsachen jedenfalls nicht schlimmer.
Weiteren Kommentar zu dieser abstrusen Darstellung erspart sich der Autor.

Bild 20 Screenshot Blatt aus dem Vortrag [1]

Ein „bisschen“ Speicher ist nötig, aber kein Problem: Es gibt bereits Vorschläge

… zwar nicht in Deutschland: „Die strategische Speicherung in Deutschland großer Energiemengen wird (im Bilanzkreis Deutschland) wohl nie wirtschaftlich“, aber irgendwo anders sicherlich schon.

Bild 21 Screenshot Blatt aus dem Vortrag [1]

Dazu wieder das Ergebnis der Sichtung:
Batterien (Akkus) als grundlastfähige Speicher zu bezeichnen (Bild 21) ist rein technisch nicht falsch. Schließlich ist jeder Speicher der nicht zu viel zeitliche Eigenverluste hat „grundlastfähig“. Unter grundlastfähig bezeichnet man deshalb nur Speicher, welche Deutschland für mehrere Tage, genau genommen mindestens 2 Wochen bei 50 % Aufladung, mit Strom voll-versorgen könn(t)en (saisonaler Speicher) und gleichzeitig bezahlbar bleiben. Darunter fallen Akkuspeicher nicht im Entferntesten (siehe Bild 22), auch nicht Druckluftspeicher und nicht Pumpspeicher; es bleibt alleine Power to Gas mit Rückverstromung übrig [10]. Oder man löst es in der Not mit Backup-Gaskraftwerken (mit der Konsequenz, die immer mehr werdenden EEG-Stromspitzen weiterhin „wegzuschmeissen“). Wer im Detail wissen möchte, warum das technisch bedingt so ist, kann es in einer extra dazu verfassten Artikelserie nachlesen:
EIKE 18.06.2015: Elektro-Energiespeicherung, Notwendigkeit, Status und Kosten. Teil 3 (Abschluss)
An den damaligen Aussagen zur Speicherproblematik hat sich bisher nichts geändert, sie wurden nur immer neu bestätigt.
Aus dem Teil2 dieser Artikelserie ein Bild zu Speicherkosten.

Bild 22 Übersicht Speicherkosten aus Hartmann et al. 2012. Beachten, dass es die Nettokosten der Speicherung sind, also ohne Strombezugskosten. Mobile Batteriespeicher (E-Autos als Backup) sind am teuersten.

Die Basislösung fehlt noch, aber die Nachfolgelösung erzähle ich schon mal

Powert to Gas ist noch nirgens im erforderlichen Großmaßstab gelöst oder in Sicht, schon gar nicht zu sinnvollen Preisen (wenn man davon absieht, dass nach GRÜNER Lesart nur hohe Energiepreise sinnvoll sind).
Lösung? Natürlich bekannt (Bild 23). Das Einfache ist zwar noch in weiter Ferne (Power to Gas mit Rückverstromung im Großmaßstab und bezahlbar), aber den nächsten Schritt können wir schon als Lösung versprechen.

Bild 23 Screenshot Blätter aus dem Vortrag [1]

Eine kleine Überschlagsrechnung zum im Vortragsbild gezeigten LOHC-Speicher zeigt:
Die Speicherung von Wasserstoff mit Speicherdichten bis 1 kWh/l erfordert für einen Tagesbedarf Elektroenergie (ca. 1.920 GWh) in etwa das Volumen des Chiemsees. Es werden jedoch mindestens 14 Tage bei halbvollem Speicher benötigt.

Die Firmen sterben, die Arbeitsplätze (angeblich) nicht

Bild 24 Screenshot Blatt aus dem Vortrag [1]

Es gibt nichts, was es beim EEG nicht gibt, also gibt es auch viele neue Arbeitsplätze. Etwas Anderes wäre auch schlimm, denn irgend einen Nutzen der jährlich zu zahlenden Kosten von ca. 25 Milliarden EUR erwartet der Bürger.
Allerdings: Die im Foliensatz gelistete, hohe Anzahl der EEG-Arbeitsplätze zerfließt bei genauerer Betrachtung des Nettoeffektes fast bis zur nicht mehr messbaren Unkenntlichkeit. Das Verhältnis könnte sich natürlich in der Zukunft wieder angleichen, wenn es gelungen ist, die deutsche Autoindustrie mit dem Elektroauto-Zwang kaputt zu machen.
Nicht einmal das zuständige Ministerium schafft es, dieses EEG-Beschäftigungsdesaster zu beschönigen und auch eine Studie für den Lobbyverband WindEnergie e.V [6] nicht. Dabei war damals Deutschlands größte Solarfirma noch nicht in Konkurs.
Studie des BMWi zum Thema Beschäftigungswirkung im Energiesektor: [5] … Der Umstieg in der Stromerzeugung von fossilen hin zu erneuerbaren Energieträgern reduziert die Energieimporte. Der Ausbau erneuerbarer Energien lässt neue Arbeitsplätze entstehen, die mit der Produktionstätigkeit und mit Dienstleistungen für Wartung und Instandhaltung der EE-Anlagen verbunden sind. Unter Berücksichtigung der wachstumsschwächenden Effekte durch die höheren Preise geht die Zahl der Beschäftigten (Netto-Effekte) allerdings um bis zu 53.000 zurück (Abbildung 5-10). Damit zeigt sich, dass ceteris paribus der starke EE-Ausbau der Jahre 2010 bis 2012 langfristig über höhere Strompreise Beschäftigung kostet.

Bild 25 Beschäftigungseffekt der Energiewende bis 2020 [6]

Studie für WindEnergie e.V: [6] … Bisherige Untersuchungen deuten auf schwache, aber positive gesamtwirtschaftliche Nettobeschäftigungseffekte der Energiewende für Deutschland hin. Diese Entwicklung ist auch für die Zukunft zu erwarten. So werden Schätzungen zu Folge im Zuge der Energiewende bis zum Jahr 2020 durchschnittlich 18.000 neue Arbeitsplätze pro Jahr geschaffen. Gemessen an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist der zu erwartende, gesamtwirtschaftliche Beschäftigungsgewinn relativ klein …
Frankfurter Allgemeine 19.08.2014: Blaues Wunder mit grünen Jobs
Mit der Energiewende sollten viele neue Arbeitsplätze entstehen. Die Grünen sprachen gar von einer Million. Zumindest bislang aber ist die deutsche Energiewende alles andere als ein Wachstumsmotor für den Arbeitsmarkt.
Dazu eine kleine Abschätzungen zum EEG-Jobwunder:
Anzahl Arbeitsplätze Deutschland: ca. 44 Mio. 18.000 pa an zusätzlichen EEG-Jobs sind davon 0,041 %.
Diese 18.000 zusätzlichen Arbeitsplätze kosten den privaten Stromkunden ca. 25 Milliarden EUR / pa., also ca. 1,4 Mio. EUR pro Arbeitsplatz. Einen solchen Job (so man das Geld bekäme und es nicht in die Taschen der für einen freundlicher weise die Welt mit-rettenden Bürger wandern würde) würde sich wohl fast jeder wünschen.
Mögen diese Zahlen auch ziemlich daneben liegen, zeigen sie doch die Größenordnung der Jobwunder-Subventionierung und dessen Misserfolg auf.

Eine Kleinigkeit stimmt jedoch

Bild 26 Schlussstatement des Vortrags [1], Hervorhebung durch den Autor Link: Vortragsfoliensatz

Dem Teil-Statement im Vortag: „Die Erneuerbaren Energien kosten“, kann man zustimmen. Leider, muss man allerdings sagen.
EIKE 23. September 2017: Öko-Terror mit erneuerbarer Energie
Die deutschen Stromkunden haben über die EEG-Umlage bereits über 150 Milliarden Euro für die „Energiewende“ gezahlt und werden in den kommenden zehn Jahren weitere 400 Milliarden Euro zahlen müssen. Zurzeit kostet die deutsche „Energiewende“ jedes Jahr 25 Milliarden Euro, d.h. umgerechnet über 300 Euro je Kopf (Babys und Greise eingeschlossen).

Nebenthemen?

Beim Vortrag selbst soll auch gesagt worden sein, dass durch den Netzverbund über größere Distanzen der EEG-Strom deutlich geglättet würde und die Batterien von Elektroautos als Speicher dienen könnten.
Obwohl die Daten eindeutig das Gegenteil belegen:
EIKE 11.01.2017: Der Wind weht überhaupt nicht immer irgendwo: Ein Nachtrag zum Märchen von der Wind-Grundlastfähigkeit ,
wird das Gegenteil weiterhin von Fachleuten behauptet. So etwas hielt man früher in der Technik – da es anhand von Messdaten eindeutig sichtbar ist – für nicht vorstellbar.
Ähnlich ist es mit Elektroautos als Speicher. Selbstverständlich gibt es mit viel (öffentlichem) Geld bezahlte Pilotprojekte und Studie dazu. Aber die Argumentation, dass ein Akku der „nackt“ als Speicher bereits viel zu teuer ist, in einem Auto eingebaut und mit viel Steuer- sowie rückspeisefähiger Ladetechnik ergänzt, „nützlicher“ würden würde, dürfte sich ebenfalls nur wenigen, bedingungslosen EEG-Befürwortern erschließen.

Was veranlasst einen Professor für Energietechnik, einen solchen Vortrag zu halten?

Der Autor weiß es nicht. Oder eher, das Aufgabengebiet verrät es „… neuen Technologien und Konzepten für eine CO2-arme Energieversorgung …“ . Würde sich die CO2-Hysterie als überflüssig herausstellen, wäre auch sein Institut unwichtig, bis überflüssig.
Und als Fazit lässt sich ergänzen: Es ist erschütternd zu erfahren, wie ein Professor bei einer Fach-Vortragsreihe so hemmungslos zeigt, was er von seinen Zuhörern hält: Nichts.
Quellen
[1] Prof. Dr.-Ing. Jürgen Karl, Chairman of Energy Process Engineering Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Germany. Vortragsfoliensatz: Deutschland ohne Erneuerbare Energien? – Die deutsche Energiewende im Faktencheck
[2] EIKE 15.08.2017: Cem Özdemir versucht sich in Energie
[3] EIKE 02.07.2015: Der Wind bläst stetig– die Sonne steht still – wenn mein starker Arm es will oder warum gehen in Bayern die Lichter (noch) nicht aus
[4] Professor Dr. Ing. Michael Sterner at al.: Die Bedeutung und Nutzung von Windgas für das Gelingen der Energiewende
[5] Studie des BMWi zum Thema Beschäftigungswirkung im Energiesektor, Projekt Nr. 31/13: Endbericht Gesamtwirtschaftliche Effekte der Energiewende
[6] Dehnen, N., Mattes, A., & Traber, T. (2015). Die Beschäftigungseffekte der Energiewende: Eine Expertise für den Bundesverband WindEnergie e.V. und die Deutsche Messe AG. DIW
[7] EIKE: Wie man zum Skeptiker wird – an der Universität
[8] Windkraft-Journal: Westküstenleitung: Rückgang der Windstrom-Abregelung in Schleswig-Holstein ab 2017 erwartet
[9] Wirtschaftswoche 13. Januar 2015: Öko-Champion Dänemark: 40 Prozent des Stroms liefert der Wind
[10] EIKE 18.06.2015: Elektro-Energiespeicherung, Notwendigkeit, Status und Kosten. Teil 3 (Abschluss)




Kann das Grünenergie-Desaster in Deutschland Angela Merkel zu Fall bringen?

Deutschlands Projekt grüner Energie vor dem Aus: „Dass EEG-Einspeisegesetz ist gescheitert … und muss verschwinden!“

Angela Merkels Große Koalition mit der SPD wurde bei der Bundestagswahl massiv abgestraft, fielen doch sowohl die CDU/CSU als auch die SPD auf historische Tiefststände nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die SPD hat anschließend verkündet, nicht weiter an einer Großen Koalition interessiert zu sein und stattdessen in die Opposition zu gehen. Das komfortable Regieren mit nur geringer Opposition ist vorbei. Dies zwingt Merkel dazu, sich um neue Partner für eine Regierungsbildung zu bemühen. Ihre einzige Option: Bildung einer Koalition mit der industriefreundlichen FDP – und den umweltradikalen Grünen. Das wird in keiner Weise einfach.

Merkels Koalitionspartner hält nichts von Subventionen für Erneuerbare

Merkel hätte natürlich keinerlei Probleme, zusammen mit den Grünen zu regieren, und der massive staatliche [!] Medien-Apparat treibt dies schon jetzt vor sich her.

Aber es klaffen riesige Gräben zwischen den beiden potentiellen Koalitionsparteien bei einer ganzen Reihe von Themen, vor allem hinsichtlich Subventionen für Erneuerbare Energien.

Gestern schrieb FDP-Parteichef Christian Lindner einen Kommentar in der in Berlin erscheinenden Tageszeitung Der Tagesspiegel, in welchem er „das Ende des EEG-Einspeisegesetzes fordert“. Lindner zufolge hat sich Deutschland bisher mit religiöser Inbrunst dem Klimaschutz verschrieben anstatt bezahlbarer Preise und Versorgungssicherheit.

Viel zu lange schon sind Verbraucher und Industrie auf dem Altar des Klimatismus geopfert worden, und das ohne jedes Ergebnis.

Grüne Energie ist gescheitert!“

Lindner weiter: Das Jahrhundertprojekt Energiewende ist gescheitert. Keines der vereinbarten Ziele wird gegenwärtig erreicht: Der Klimaschutz kommt nicht voran, die Energiepreise steigen, belasten uns als Stromverbraucher genau so wie Industrie und Mittelstand. Nicht zuletzt wird es in den Wintermonaten immer schwieriger, eine sichere Stromversorgung zu garantieren.*

[*Aus dem Original. Keine Rückübersetzung!]

Schlimmer als im ehemaligen kommunistischen Ostdeutschland

Lindner fügt hinzu, dass sich Ostdeutschland kein noch schlimmeres System hätte ausdenken können. Dann griff Lindner die hohen Strompreise an sowie deren nachteilige Auswirkung auf die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und schrieb, dass viele unternehmen das Land bereits verlassen hätten.

Außerdem sind konventionelle Kraftwerke nicht mehr profitabel, werden aber trotzdem zum Weiterbetrieb gezwungen. Dies lässt die Preise noch weiter steigen, und ein Ende ist nicht in Sicht.

Jährliche Belastungen in Höhe von 24 Milliarden Euro: Es ist an der Zeit, den Stecker zu ziehen

Lindner sagt auch, dass die Reformen der Regierung des Einspeise-Gesetzes außer Kontrolle geraten sind und dass dies die Verbraucher in Deutschland mit 24 Milliarden Euro pro Jahr zu stehen kommt – oder über 300 Euro pro Jahr für eine vierköpfige Familie.

Lindner fordert, das gegenwärtige Einspeise-Gesetz rückgängig zu machen und es vollständig und von Grund auf zu ersetzen. Gebraucht wird jetzt eine Europa-weite Energiepolitik und Stromnetz. Zweitens muss die Subvention Lindner zufolge aufhören und dass sich Europa genügend Zeit für die CO2-Reduktion lässt.

Lindner: „Das EEG funktioniert nicht, und es ist an der Zeit, den Stecker zu ziehen“.

Im Gegensatz dazu fordern die Grünen, dass grüne Energie sogar noch weiter expandieren soll und dass Dieselmotoren bis 2030 verboten werden. Der Graben zwischen den beiden potentiellen Koalitionsparteien scheint unüberbrückbar, und zwar in einem Ausmaß, dass die Tageszeitung Die Welt schreibt, dass Lindner kaltes Wasser auf den Gedanken an eine Koalitionsregierung aus CDU/CSU, Grünen und FDP gegossen hat. Dies könnte bedeuten, dass die Tage von Angela Merkel gezählt sind – und jene der Energiewende auch.

Gas und Öl sind auch noch in Zukunft stark vertreten

Der Traum vom Erreichen von Null-CO2-Emissionen in Deutschland und weltweit sieht immer mehr aus wie ein frommer Wunschtraum. Ein Industriebündnis aus Industrie- und Energieunternehmen sowie der Gewerkschaft IG BCE schreibt hier, dass Öl und Gas selbst noch im Jahr 2050 den Markt dominieren werden. Obwohl auch das Bündnis ein gewisses Wachstum der Erneuerbaren erkennt, wird dieses im besten Falle mäßig ausfallen:

Erneuerbare Energieträger werden demnach ihren Anteil am Energiemix vergrößern, der Anteil von Öl und Gas an der weltweiten Energieversorgung werde aber von heute 53 Prozent bis 2050 nur um etwa neun Prozentpunkte auf 44 Prozent schrumpfen.*

[*Original aus dem Link. Keine Rückübersetzung!]

Mit anderen Worten, sollte sich die Weltwirtschaft bis zum Jahr 2050 verdoppeln, werden in jenem Jahr mehr fossile Treibstoffe verbraucht als heute [sofern bis dahin nicht die Kernkraft ihren erwarteten Siegeszug antritt! Anm. d. Übers.]

Link: http://notrickszone.com/2017/09/29/germanys-green-energy-project-close-to-death-eeg-feed-in-act-has-failed-has-to-go/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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Aktualisierung vom 3. Oktober 2017: Wie einige Kommentatoren unten anmerken, gibt es ein Problem mit dem Zeitpunkt der Aussage von Lindner. Der Passus im Original bei Pierre Gosselin lautet:

Yesterday at the leftist, Berlin-based Tagesspiegel here, FDP party boss Christian Lindner left a commentary where he “demands the end of the EEG feed-in reform act“. According to Lindner, Germany’s focus has been “religiously excessive” on climate protection “instead of on price and supply stability“. For too long have the consumers and industry been sacrificed at the alter of Climatism, and done so with no results.
Green energies have failed”
According to Lindner:

The project of the century Energiewende [transition to green energies] has failed. None … [hier folgt das Zitat]

Wie man sieht, steht dort ausdrücklich ,yesterday‘. Ich kann aus Zeitgründen bei der Übersetzung aber unmöglich solche Angaben nachrecherchieren.
Aber zum Glück gibt es aufmerksame Kommentatoren…




September 2017: Leicht unterkühlt, oft schon wie der Oktober – wo bleibt die Klimaer­wärmung?

Die langfristige Entwicklung der Septembertemperaturen in Deutschland
Zunächst lohnt ein Blick auf die langfristige Entwicklung der Septembertemperaturen und deren Ursachen. Von 1881 bis 2016 erwärmte sich der September in Deutschland lediglich um etwa 1 Kelvin (1 Kelvin = 1°C) und damit weit weniger stark, als die meisten anderen Monate. Zwei mögliche Erwärmungsursachen, eine leichte Häufigkeitszunahme der Großwetterlagen mit südlichem Strömungsanteil sowie die insgesamt gestiegenen AMO- Werte (ein Indexwert für die Wassertemperaturen im zentralen Nordatlantik), zeigt die folgende Grafik gleich mit. Eine dritte mögliche Ursache, die Verstädterung sowie die geänderte Landnutzung („Wärmeinseleffekte“ im weitesten Sinne) wurde hier bei EIKE schon oft erläutert und soll bloß erwähnt werden.

Abb. 1: Höhere Septembertemperaturen traten in Deutschland besonders während der AMO- Warmphasen zur Mitte des 20. Jahrhunderts und gegenwärtig auf. Die momentanen Werte erreichen aber bislang nur knapp das Niveau der vorigen Jahrhundertmitte. Außerdem nahm die Häufigkeit der Großwetterlagen mit Südanteil tendenziell mit den AMO- Werten zu, wobei Spitzenwerte bevorzugt am Ende der AMO- Warmphasen auftraten. Hier mussten Indexwerte berechnet werden, um die sehr unterschiedlichen Größen in einer Grafik darstellen zu können.


KOWATSCH hat das Temperaturverhalten in verschiedenen Zeitabschnitten genauer untersucht. Der größte Teil der bescheidenen Septembererwärmung fand bis etwa 1920 statt. Seit 1942, dem etwaigen Höhepunkt der vergangenen AMO- Warmphase, zeigt sich keinerlei Erwärmung:

Abb. 2: Keine Septembererwärmung in Deutschland seit über 70 Jahren, und das trotz stetig steigendem Wärmeinselanteil bei den DWD-Stationen. In diesem Zeitraum nahm die CO2- Konzentration in der Atmosphäre um etwa 90 ppm zu; das entspricht einer Steigerung um etwa 30%. Man achte auf die sehr warmen September 1947, 1949 und 1961. Erst 1999, 2006 und 2016 wurden deren Werte wieder erreicht, beziehungsweise knapp übertroffen.


Betrachtet man den Zeitraum ab 1980, so zeigen einzelne Stationen sehr unterschiedliche September- Temperaturtrends:

Abb. 3 und 4: Seit 1980 verhielten sich die Septembertemperaturen gebietsweise sehr unterschiedlich. Während es in Tempelhof (Berliner Innenstadt) milder wurde, was zumindest teilweise mit Wärmeinseleffekten erklärt werden kann, kühlte es sich auf dem Hohenpeißenberg (Südbayern) ab. Freilich ist auch diese Station nicht WI- frei, aber weniger WI-beeinflusst als die Berliner Innenstadt. Da an beiden Stationen die CO2- Konzentration seitdem stark anstieg, wird klar, dass diese CO2- Zunahme keine wesentliche Ursache für die Entwicklung der Septembertemperaturen in Deutschland sein kann.


Überhaupt zeigt sich der Monat September, über einen längeren Zeitraum betrachtet, sehr stabil. Ausgeprägte kalte bzw. warme Jahrzehnte treten kaum auf. Das zeigt die nächste Grafik vom Hohenpeißenberg seit Beginn der dortigen Messreihen vor über 230 Jahren. Bis 1934 stand die Wetterstation noch bei einem Kloster am höchsten Punkt des Berges, heute etwas tiefer gelegen in einem neu erbauten DWD-Wetterzentrum. Inzwischen ist der Berg touristisch gut erschlossen (siehe http://www.dwd.de/DE/forschung/atmosphaerenbeob/zusammensetzung_atmosphaere/hohenpeissenberg/start_mohp_node.html ).

Abb. 5: Das Temperaturverhalten des Monates September ist recht stabil. Zu Mozarts Zeiten war es allerdings etwas wärmer als heute. Der wärmste September im Alpenvorland war jedoch 1961. Eingezeichnet sind noch die kalten Jahre 1881, hier beginnt der DWD mit seinen Grafiken und das Jahr 1931, ein sehr kaltes Jahr, das der grüne Baden- Württembergische Umweltminister Untersteller gerne als Vergleichsjahr nimmt. Zweifellos war der relativ kühle September 2017 immer noch deutlich wärmer als 1931.


Septembertemperaturen in Zentralengland und Nordamerika – auch dort fehlt eine besorgniserregende Erwärmung
In Zentralengland liegen langfristige Temperaturaufzeichnungen seit mindestens 300 Jahren vor. Die Messreihe ist nicht WI- bereinigt, trotzdem zeigt sich dort eine nur unwesentliche September- Erwärmung:

Abb. 6: Im frühen 18. Jahrhundert war der September in Zentralengland fast genauso mild wie gegenwärtig; während er sich vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert dort kühler zeigte. Der lineare Erwärmungstrend von knapp 0,3 K ist kaum größer als der Messfehler bei Temperaturaufzeichnungen.


An der von Wärmeinseleffekten weitgehend verschonten, weil ländlichen Station Dale Enterprise in Virginia/USA gab es während der vergangenen 130 Jahre sogar eine minimale September- Abkühlung:

Abb. 7: keine langfristige September- Erwärmung trotz stark steigender CO2- Werte an der Station Dale Enterprise/USA.


Warum waren der September 2016 und 2017 so unterschiedlich?

Abb. 8: Die Varianz der Septembertemperaturen wird zu einem guten Drittel von der Sonnenscheindauer bestimmt. Der Zusammenhang ist schwächer als im Spätfrühling und Sommer, aber dennoch signifikant. Das PIK gibt die Sonnenscheindauer nicht als Monatssumme in Stunden, sondern als Stundenmittel je Tag, bezogen auf den ganzen Monat, an. Ein Stundenmittel von 8 (sehr sonnenscheinreich) entspricht einer Monatssumme von 240 Sonnenstunden.


Seit 1893 wird in Potsdam-Telegrafenberg die Sonnenscheindauer erfasst. Sie nahm etwas zu, was eine vierte Ursache für die geringe Septembererwärmung in Deutschland ist:

Abb. 9: Leicht zunehmende Sonnenscheindauer im September in Potsdam. Für ganz Deutschland fehlen leider langfristige Aufzeichnungen, doch dürfte auch im ganzen Land der September etwas sonniger geworden sein.


Abb. 10: Am 14. September 2016 herrschte mit einer südöstlichen Strömung am Rande einer von Skandinavien zum Balkan reichenden Hochdruckzone noch perfektes, heißes Spätsommerwetter über Deutschland. Über der Bretagne lag bereits ein Tief, welches ostwärts zog und ab 16. September einen jähen Temperatursturz mit starken Regenfällen einleitete.


Doch 2017 dominierte eine ganz andere Luftdruckverteilung, welche besonders zur Monatsmitte maritime Subpolarluft (mP) mit Wind, Kälte und Regenschauern heranlenkte:

Abb.11: Genau ein Jahr später, am 14. September 2017, bestimmten Tiefdruckgebiete über Skandinavien unser Wetter. Stürmischer Südwestwind, wenig Sonne und häufige Regenfälle oder Schauer bei nur noch 13 bis 18°C dominierten in der feucht- kalten Subpolarluft für viele Tage. Nur im Raum Weimar- Erfurt blieben die Niederschläge, bedingt durch den Lee- Effekt des Thüringer Waldes, gering, so dass dort der September erheblich zu trocken ausfiel.


Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher
Josef Kowatsch, unabhängiger Natur-und Klimaforscher




Trinkstationen gegen den Klimawandel

Gäbe es nicht die Informationsseite zu Klima und Energie [3] und einen EIKE-Unterstützungsautor, der es sich zur Klimakasteiung ab und zu antut, dort hineinzusehen, hätten viele EIKE-Leser sicher nie etwas über diesen Meilenstein in der Klima-Stadtertüchtigung erfahren:
KLIMARETTER.INFO, 26. September: Trinkstationen gegen den Klimawandel
Das Berliner Projekt Kiezklima hat Bürger befragt, wie sie mit extremer Hitze in der Stadt umgehen. Herausgekommen sind überraschend gute Ideen für die Anpassung von Städten an den Klimawandel

Unsere Städte werden zu lebensgefährlichen Klimafallen …

KLIMARETTER.INFO: [1] Großstädte sind Wärmeinseln – und das kann gefährlich sein. In Berlin zum Beispiel, Deutschlands größter Stadt, sterben pro Jahr 700 bis 800 Menschen zusätzlich während Hitzewellen. Vor allem ältere und kranke Menschen sind gefährdet. Und die Zahlen dürften steigen, denn Klimaforscher erwarten für den Raum Berlin-Brandenburg, dass sich die jährliche Zahl heißer Tage mit über 30 Grad Celsius in diesem Jahrhundert vervierfachen und die der Tropennächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad fällt, sogar verfünffachen wird. Nicht nur in Dachgeschoss-Wohnungen könnte es für die Bewohner dann sehr ungemütlich bis lebensgefährlich werden.

… wovon die Natur nur nichts weiß

Wie eigentlich immer, wenn „Klimaforscher“ in den schlimmsten Farben ausmalen, lohnt es sich bei solchen Aussagen, die Messwerte aus der Natur zu „befragen“.
Wie Bild 1 zeigt, wurden die Sommertemperaturen seit dem Hoch kurz nach 1990 wieder niedriger und sind aktuell nicht höher als im Jahr 1911. Kein Wunder, dass die Zukunftsprojektionen schon aktuell meistens danebenliegen und für das Jahr 2100 eine Spanne von 6 Grad „bieten“, aus der sich jeder Klimafachmann das Gewünschte heraussuchen darf.

Bild 1 Berlin-Brandenburg, Verlauf der Sommertemperatur seit 1960. Mit Zufügungen vom Autor. Quelle: DWD Klimaatlas

Die „heißen Tage“ nahmen seit 1990 zu- Ein stetiger Trend zu „immer mehr“ ist aber nicht zu sehen.

Bild 2 Berlin-Brandenburg, Verlauf der „heißen Tage“ im Sommer seit 1960. Quelle: DWD norddeutscher Klimamonitor

Auch Tropennächte, welche „lebensgefährlich“ werden, zeigen keinen ansteigenden Trend, nur, dass diese Anzahl schon in den 70er Jahren von der heutigen Rentnergeneration „überlebt“ wurde.

Bild 3 Berlin-Brandenburg, Verlauf der „tropischen Nächte“ im Sommer seit 1960. Quelle: DWD norddeutscher Klimamonitor

In Deutschland ist es vor allem heiß, wenn es nicht regnet. Doch die Länge der Trockenperioden nimmt auch nicht zu.

Bild 4 Berlin-Brandenburg, Verlauf der „längsten Trockenperioden“ im Sommer seit 1960. Quelle: DWD norddeutscher Klimamonitor

Nur die Winter werden nicht mehr ganz so kalt. Fast könnte man sagen: Winter, wie bis zum ersten Weltkrieg schon einmal waren und ohne die folgenden, schlimmen Kältewellen bis 1970, als die Klimaforscher entnervt die kommende Eiszeit ausgerufen hatten.
Nachdem die „Alten“ jedoch entgegen den Angaben von Klimaretter weiterhin vorwiegend bei Kälte sterben:
EIKE 21.07.2015:
ist auch das positiv und erspart sicher einigen Senioren, in den warmen Süden ziehen zu wollen, wo sie nach der Klimawandel-Zunft unweigerlich an Hitze noch frühzeitiger zu sterben hätten.

Bild 5 Berlin-Brandenburg, Verlauf der Wintertemperatur seit 1960. Vom Autor ergänzt. Quelle: DWD Klimaatlas

Der Stadtteil erwärmt sich um bis zu 10°C gegenüber dem Umland

Ein Umstand, den alle Großstädte haben und gegen dessen Größe jeglicher, denkbare Einfluss eines sich stetig wandelnden Klimas vollkommen in den Hintergrund tritt.
Berlin-Brandenburg hatte seit 1880 ca. +1,5 Grad Temperaturerhöhung. Davon sind angeblich 50 % vom Menschen verursacht, wären demnach CO2-bedingt maximal +0,75 Grad in fast 140 Jahren. Gegen den städtischen Wärmeinseleffekt von +10 Grad ist das nichts.
Für städtische Verwaltungen jedoch kein Grund, den minimalen Effekt nicht durch CO2-Minderung mit Unsummen an Steuergeldern „bekämpfen“ zu wollen:
EIKE 24.09.3017: [4] Ganz(?) München steht Kopf, denn die Stadt verfehlt ihre Ziele beim Kampf gegen den Klimawandel
EIKE 25.04.2017: [5] Wo Klimaschutzprogramme bestimmen, spielen Sinn und Geld überhaupt keine Rolle mehr (Berlin)
und viele, langwierige und teure Studien aufzusetzen:
KLIMARETTER.INFO: [1] … In dem bundesweit einmaligen Forschungsprojekt „Kiezklima“ wurde in den vergangenen drei Jahren untersucht, wie das Leben unter Klimawandel-Bedingungen verbessert werden kann … „Hier im Brunnenviertel wird es im Sommer bis zu zehn Grad heißer als im Berliner Umland„, sagt Eva Wiesemann von der privaten List-Stadtentwicklungsgesellschaft, die das vom Bundesumweltministerium geförderte Projekt zusammen mit sechs weiteren Partnern seit 2014 durchgeführt hat

Die Bewohner selbst spüren zwar nichts vom Klimawandel. Doch wenn man ihnen davon erzählt, erinnern sie sich, dass sie schon mal unkonzentriert waren…

Auch Berlin scheint das Problem zu haben, dass die Bewohner „klimadumm“ sind und erst durch „Fachpersonen“ darauf gestoßen werden müssen. Vergleichbar vielen Südsee-Atollbewohnern, die erst nach den „Einweisungen“ von NGOs und der Kenntnis um Klimaschutzgelder [6] darauf kamen, dass ihre Inseln untergehen.
KLIMARETTER.INFO: [1] … Wiesemann musste viel Aufklärungsarbeit leisten. „Wenn man die Leute fragt, ob sie etwas vom Klimawandel spüren, sagen sie meist: Nein„, erzählt sie. Doch wenn die Fragen konkret wurden, wenn die List-Mitarbeiterin zum Beispiel wissen wollte, wie die Bewohner in den Hitzeperioden zurechtkommen, sei das ganz anders gewesen. Sehr heiß sei es gewesen, hätten sie berichtet, man könne sich nicht gut konzentrieren, und viele Menschen fänden in den heißen Nächten kaum Schlaf.

Die Klima-Vulnerabilitätsforschung zeigt Erfolge und Lösungen, welche bisher niemand kannte

KLIMARETTER.INFO: [1] … Außerdem konnte Wiesemann Geschäfte im Viertel dafür gewinnen, ein Netz von „Trinkstationen“ aufzubauen, an denen man kostenlos ein Glas kaltes Wasser bekommen kann. Und seit Anfang des Sommers gibt es einen öffentlichen Trinkbrunnen auf dem Vinetaplatz mitten im Quartier, ein zweiter steht am Bahnhof Gesundbrunnen.

Ohne umfassendes Klimamanagement ist ein Stadtteil heutzutage praktisch hilflos …

Immer neu bestätigt sich die Überzeugung des Autors, dass „der Klimawandel“ im Wesentlichen eine weltweit angelegte Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die sonst nicht verwendbare Akademikerschwemme ist.
KLIMARETTER.INFO: [1] Vorbild für Klimaanpassung
„Kiezklima“ arbeitet seit 2014 an einer Beteiligung der Bürger für den Aus- und Umbau des Berliner Brunnenviertels. Das Projekt erhebt Klimadaten, schlägt Anpassungsmaßnahmen etwa für Hitzewellen vor und bezieht die Anwohner in die Planungen ein. Das Viertel im Zentrum der Hauptstadt ist so zu einem „Modellgebiet für Klimaanpassungsmaßnahmen“ geworden. Dazu gehören auch die „Brunnengärten“. Im vergangenen Jahr zeichnete das Umweltbundesamt das Projekt mit dem „Blauen Kompass“ aus. In diesem Jahr ist es für den ZeitzeicheN-Preis für lokale Nachhaltigkeitsinitiativen nominiert

Bild 6 Projektpartner „Kiezklima“

… wer käme sonst auf die Idee, gegen den Klimawandel in Hochbeeten Gemüse- und Gartenkräuter anzubauen

Dazu natürlich auch die wohl in Vergessenheit geratene Kenntnis, dass Beschattung gegen Sonnenstrahlung schützen kann.
KLIMARETTER.INFO: [1] Wohnhof bekommt Sonnensegel
Eine ganze Reihe Ideen sind in dem Kiezklima-Projekt gesammelt worden. Einige davon wurden schon in die Tat umgesetzt. So wurden in einem der Innenhöfe der Wohnblöcke der kooperierenden Berliner Wohnungsbaugesellschaft Degewo Hochbeete angelegt, in denen Mieter Gemüse und Gartenkräuter anbauen.

Mit Klimawandel hat das alles jedoch nichts zu tun, eher mit dem Unvermögen der bisherigen Verwaltung

Im Gegensatz zur Redaktion von Klimaetter kann der Autor nicht erkennen, dass ein sich stetig veränderndes Klima Anlass für solche Ma0nahmen geben könnte. Zumindest die Klimadaten geben dafür keinerlei Anhaltspunkt.
Sollten sich in diesem Wohnviertel wirklich herausstellen, dass Wohnungen bei bestimmten Wetterlagen „lebensgefährlich“ sind, sollte man vielleicht die Bausubstanzen und Isolierungen überprüfen und den zuständigen Aufsichtsbehörden und Vermietern gehörig „die Ohren langziehen“. Lösungen wie beim Auto, welche es inzwischen mit Klimaanlagen gibt, weil niemand mehr wie früher im Sommer ohne fahren will, wären denkbar. Zumindest käme der Autor ohne eine langwierige und teure Untersuchung darauf.
Nun handelt es sich laut dem Bericht wohl um einen Problemstadtteil [1]: „ …viele Sozialwohnungen, haben zu zwei Dritteln einen Migrationshintergrund …“.
Dies legt die Vermutung nahe, dass man Sanierungsanalysen und Stadtteilarbeit unter dem Deckmantel „Klima“ finanzieren lies, weil für vernünftige Direkt-Maßnahmen keine Fördermittel genehmigt wurden. Den „Ideologieschwund“ und übertriebenen Aufwand, sowie sinnlose Zusatzmaßnahmen nahm man wohl in Kauf.
Ob dieses Vorgehen wirklich so richtungsweisend ist, wie es die Redaktion von Klimaretter darstellt, wagt der Autor zu bezweifeln.
Vielleicht nehmen es aber die Stadtverwaltungen der noch viel „lebensgefährlicheren“ Städte im Rheingraben und schönen Freiburg zum Anlass, die Bewohner vorsorglich bis zur Gefahrenklärung „auszulagern“, wie es bei den wärmegedämmten Hochhäusern schon passiert ist.
In Freiburg waren es im Sommer immerhin zwei Grad mehr Hitze, während in Berlin-Brandenburg die Sommer-Mitteltemperatur seit 1880 um ca. 1,5 °C gestiegen ist.

Bild 7 Sommertemperaturverlauf 2017 Freiburg Flugplatz und Berlin-Tegel. Quelle: wetteronline

Nach der in Freiburg bereits erfolgten „Klimazeitreise“ von über 200 Jahren müsste die schöne und beliebte Stadt eigentlich schon den Klimatod gestorben sein.

Welch ein Glück, dass es ausreicht, erst in der fernen Zukunft mit dem „Klimaschutz“ anzufangen und den „Werkzeugkasten“ zu füllen, der sich anscheinend vorwiegend um Förderprogramme und Finanzierungsfragen kümmert.

Bild 8 Screenshot Quelle: FWTM Freiburg

Weiterbildung „Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement“
15. Januar 2016 – 16. Juli 2016, berufsbegleitend
FWTM:
Durchgeführt von fesa e.V. in Kooperation mit dem Institut für Fortbildung und Projektmanagement ifpro
In 13 kompakten Modulen vom 15. Januar bis zum 16. Juli 2016 füllen die künftigen Klimaschutzmanager und andere regional Klimaschutzaktive ihren Werkzeugkasten mit allem, was es für die Umsetzung der Energiewende vor Ort braucht: Vom Kontext und den Grundlagen kommunalen Klimaschutzes geht es über die rechtlichen Rahmenbedingungen bis zu Förderprogrammen und Finanzierung. Der Kurs beinhaltet ebenso Basiswissen über Erneuerbare Energien, Kraft-Wärme-Kopplung und Wärmenetze wie Informationen zu Energieeffizienz und Energiemanagement in kommunalen Liegenschaften. Weitere Themenfelder sind Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung. Abgerundet und auf Praxisnähe zugeschnitten wird die Fortbildung durch eine Einführung in das Projektmanagement, das die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann auch im Rahmen eigener, kursbegleitender Projektarbeiten vertiefen und verfestigen.

Quellen

[1] KLIMARETTER.INFO 26. September 2017: Trinkstationen gegen den Klimawandel

[2] Kiezklima, Homepage

[3] EIKE 25. September 2017 : Das Interview!

[4] EIKE 24.09.3017: Ganz(?) München steht Kopf, denn die Stadt verfehlt ihre Ziele beim Kampf gegen den Klimawandel

[5] EIKE 25.04.2017: Wo Klimaschutzprogramme bestimmen, spielen Sinn und Geld überhaupt keine Rolle mehr

[6] EIKE 14.12.2015 (Tel 2 … 3): Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 3 Die Marshall-Inselgruppe – (kein) Beispiel für einen Untergang