Bauern­regeln und „Sieben­schläfer“ – was ist dran?

Bauernregeln allgemein

Bauernregeln stammen, wie der Name schon sagt, von Bauern, in Neudeutsch Landwirte. Entstanden sind sie überwiegend im Mittelalter und ohne dass die jeweiligen Bauern natürlich Kenntnisse über meteorologische Zusammenhänge kannten.

Außerdem haben die Bauern die Regeln in Versform gefasst und auf bestimmte katholische Feiertage bezogen, deren es damals viel mehr gab als heute. Das sollte die Merkfähigkeit erhöhen. Dieser Bezug der meisten Regeln auf einen bestimmten Tag ist aber statistisch wenig brauchbar, und es ist zu vermuten, dass auch die Bauern des Mittelalters immer eine Zeitspanne um jenen Tag zugrunde gelegt haben. Die Regeln waren jedoch für die Abschätzung der Qualität der Ernte das Einzige, was damals zur Verfügung stand, und sind entsprechend hoch gehandelt worden.

Es gibt nun aber drei Punkte, die bei einer Bewertung von Bauernregeln heutzutage beachtet werden müssen:

1) Es gab im Jahre 1582 die Kalenderreform von Papst Gregor dem XIII (13), wobei bekanntlich 10 Tage einfach unter den Tisch fielen. Darauf soll hier nicht näher eingegangen werden. Die Fixierung der meisten Regeln ist aber überwiegend an jenem Tag hängen geblieben, hat also die Reform nicht mitgemacht. Zu allen auf einen Tag fixierten Regeln müssen also 10 Tage hinzugefügt werden.

2) Zum Zeitpunkt der Entstehung der meisten Bauernregeln um das Jahr 1000 war es im Zuge des Mittelalterlichen Klimaoptimums deutlich wärmer als heute. Es gab aber nie eine Untersuchung, ob diese Regeln auch in kälteren Klimaten Gültigkeit haben.

3) Wichtigster Punkt bei der Bewertung von Bauernregeln: Natürlich sind die Bauern der damaligen Zeit nicht wie heute wild in der Weltgeschichte umher gereist, sondern zumeist ihr Leben lang an ihrer Scholle haften geblieben. Und ebendort haben sie auch ihre Beobachtungen durchgeführt – die Bauern in Süddeutschland für Süddeutschland, im Norden für Norddeutschland usw. Der Ursprung dieser Regeln lässt sich aber heute in keinem Falle mehr feststellen. So ist davon auszugehen, dass eine im Bayerischen Wald gefundene Regel einfach auf ganz Mitteleuropa ausgeweitet wurde. Es ist aber sehr zu bezweifeln, dass z. B. eine im Allgäu gefundene Bauernregel auch in Ostfriesland anwendbar ist!

Beim Googeln findet man sicher zuhauf etwas zu dieser Thematik. Daher soll es damit in diesem Beitrag sein Bewenden haben.

Die Siebenschläfer-Regel

Auch zu dieser Regel lässt sich im Internet jede Menge Material finden. Die Legende um den Siebenschläfer selbst ist hier aber nicht das Thema. Sondern es soll ein Zusammenhang aus statistisch-synoptischer Sicht zu dieser Regel hergestellt werden. Dazu muss man aber etwas ausholen und die Rossby-Wellen bemühen. Die Frage lautet, wie sich die Siebenschläfer-Regel in den Kontext von Rossby-Wellen einbinden lässt.

Bekanntlich sind ja die Mittleren Breiten Schauplatz des Strahlstromes, also des Haupt-Temperatur- und Druckgegensatzes in der mittleren Troposphäre. Ebenso bekannt ist, dass dieser Strahlstrom mäandriert. Diese Mäander lassen sich mittels einer Taylor-Entwicklung in Einzelanteile von Wellen aufschlüsseln. Von Interesse sind hier aber nur die sog. Langen Wellen, also die Wellenzahlen 1 bis 5 (Wellenzahl 5 bedeutet, dass rings um den Pol 5 Tröge und 5 Hochdruckkeile zu finden sind). Näheres hierzu siehe u. A. hier.

Ein solches Muster langer Wellen ist fast immer mehrere Wochen bis hin zu einigen Monaten stabil. Liegt z. B. Mitteleuropa während dieser Zeit in einem Wellental, herrscht überwiegend (im Sommer) kühle und wechselhafte Witterung. Irgendwann ändert sich aber dieses Muster, wobei sich die langen Wellen meist innerhalb weniger Tage vollkommen umstellen. In diesen Zeiten liefern sämtliche numerischen Vorhersagemodelle schon nach drei Tagen sehr unterschiedliche Entwicklungen (die aber statistisch alle gleich wahrscheinlich sind).

Eigentümlicherweise sind derartige Umstellungen aber nicht zufällig gleichmäßig über das Jahr verteilt, sondern es gibt Schwerpunkte. Über die Ursachen hierfür lässt sich trefflich spekulieren, doch sind sie in diesem Zusammenhang hier völlig unerheblich. Es gilt allgemein: Wenn ein bestimmter Vorgang in 10 von zehn Fällen immer gleich abläuft und/oder auf ein bestimmtes Ereignis immer das gleiche Folgeereignis eintritt, dann liegt ein sehr hoher statistischer Zusammenhang vor, dessen Ursache aber vollkommen unerheblich ist. Das heißt nun nicht, dass es im 11. Fall mit Sicherheit wieder so abläuft, es heißt aber, dass es für diesen Ablauf auch beim 11. Mal eine sehr hohe statistische Wahrscheinlichkeit gibt.

Im Wesentlichen zeichnen sich im Jahresverlauf zwei zeitliche Schwerpunkte der großräumigen Zirkulations-Umstellung ab, nämlich einmal Anfang Juli (5. Juli ± 2 Tage) und Anfang Dezember, also jeweils zu Beginn des Hochsommers/Hochwinters. Betrachtet werden soll hier der Zeitpunkt Anfang Juli, der (rein zufällig?) natürlich auch der Zeitpunkt des meteorologischen Siebenschläfers ist. Daraus lässt sich folgern, dass das im Folgenden Beschriebene auch schon im Hochmittelalter so vor sich gegangen war.

Falls es Anfang Juli zu einer grundlegenden Umstellung des Langwellen-Musters kommen sollte, so ist mit sehr hoher statistischer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass dieses Muster bis mindestens Mitte August vorherrschend sein wird. Anmerkung dazu: Die Regel lautet auf „Siebenschläfer Regen, sieben Wochen Regen“. Für sonniges und trockenes Wetter macht diese Regel keine Aussage. Die Statistik der Umstellung gilt aber für das Wellenmuster allgemein, also auch, wenn dieses länger anhaltende Trockenheit und Wärme mit sich bringt. Das war für die Bauern der damaligen Zeit aber nicht erkennbar, denn auch bei den stabilsten Hochdruckwetterlagen kommt es beim Durchzug kurzwelliger Tröge immer wieder zu teils schweren Gewittern mit erheblichen Ernteausfällen, was zur damaligen Zeit natürlich sofort katastrophal werden konnte.

Die statistische Wahrscheinlichkeit dieser Aussage nimmt mit zunehmender zeitlicher Entfernung von diesem Zeitpunkt ab, verschwindet aber nicht einfach im statistischen Rauschen. Von Mitte Juli bis Mitte August mögen sich die langen Wellen nun einmal nicht gerne umstellen. Der Sommer des vorigen Jahres 2018 war ein Beispiel dafür.

Ganz unwissenschaftliches Fazit: Anfang Juli wird der Sommer, Anfang Dezember der Winter gebacken.

Anmerkung: Dies sind lediglich Hintergrundinformationen. Zu einer richtigen Abschätzung kann man aber noch weitere Statistiken bemühen. Vor allem die Beiträge von Kämpfe/Kowatsch zeichnen sich in dieser Hinsicht aus, weshalb ich hier bzgl. der aktuellen Lage nicht vorgreifen möchte.




Klima-Katastrophe? China-Kids reisen. Europa ist Mittelalter

Gerade bin ich im alten Europa unterwegs. Also im wirklich alten Europa, nicht in jenem Teil nach der Definition von George W. Bush, sondern dem historisch alten Teil, in Prag. Geht man hier auf den Hradschin, über die Karlsbrücke oder durch die Altstadt bis zum Rathaus, ist die mit Abstand meistgesprochene Sprache (nach Tschechisch) Mandarin. Daran ist natürlich nichts Schlechtes! Erstens sei es jedem Chinesen gegönnt, sich die Goldene Stadt anzusehen, und zweitens genießen die Tschechen zu recht und mit viel Geschick (wenn auch mit oft mangelnder Gelassenheit) die Vorzüge der Marktwirtschaft, indem sie jede nur erdenkliche Art von Geschäft mit ihren neuen Gästen machen. Die ganze Stadt ist eine einzige mittelalterliche Kostümshow, und wen kümmert es schon, dass hinter den Fassaden und Sehenswürdigkeiten mehr Replik als Artefakt steckt! Die Gäste aus Peking oder Shanghai wollen Mittelalter sehen, und das bekommen sie hier. Selbst die Porträtmaler auf der Karlsbrücke verhandeln auf Mandarin mit ihrer Kundschaft.

Ein Blick auf die asiatischen Besucher weist diese als überdurchschnittlich jung aus. Es ist also längst nicht mehr so wie noch in den 1990er Jahren, als Japaner oder Taiwaner ihren knappen Jahresurlaub für eine Europareise opferten und dann im Schweinsgalopp durch die europäischen Länder hasteten. Viele der Chinesen, die man heute in Prag sieht, sind kaum volljährig, und das Geld für die Reise stammt mit Sicherheit eher von Eltern und Verwandten als aus eigener Tasche. Andere reisen mit Kindern, Eltern und Schwiegereltern an und verbringen einen kostspieligen Familienurlaub zu acht hier. Auch von Hektik ist keine Spur mehr. Man trifft tagelang dieselben Gruppen, die in aller Ruhe durch die Stadt flanieren. Man ist länger hier und kennt keine Eile. Moderne Smartphones sind speichergewaltige Biester, da sind acht Tage Prag-Selfie-Marathon locker drin und man hat ja noch Renren und Weibo für den sofortigen Upload.

Allein das Reiseverhalten der Chinesen zeigt schon, wie groß und solvent der chinesische Mittelstand mittlerweile geworden ist. Führte die Reise, die Jan-Malte und Frederike-Luise zum bestandenen Abi von den Großeltern erhielten, noch auf Kurzstrecke nach Paris, Rom oder London, fliegt Chinas Jugend heute viele tausend Kilometer ins schrullige Europa, um verbeulte Ritterrüstungen und habsburgische Folterkammern zu besichtigen.

Don’t stop us now!

In diesem Moment wurde mir eines nochmal sehr deutlich. Nämlich, dass die Chinesen damit nicht aufhören werden, ganz gleich, was Luisa Neubauer, Doktor Greta oder Kerosin-Kathi predigen. Denn während die Deutschen sich den Kurztrip nach Barcelona oder Rom verkneifen sollen, um lieber klimaneutral durch die Rhön zu wandern und bei der Freitagsdemo demnächst vielleicht vegane Häppchen gereicht werden, bestellen chinesische Touristen im „Svejk“ Schweinshaxe mit Meerrettich und Senf, um sich anschließend in offenen Oldtimern und nur zum Spaß durch die Stadt kutschieren zu lassen. Ihre Zahl ist Legion und es spielt keine Rolle, ob meine Landsleute sich für das moralische Gegengewicht halten und mit Verzicht kasteien. Selbst wenn unsere Verhaltensanpassung einen Unterschied im Promillebereich machen würde, käme aus Peking und Shanghai nur ein lächelndes „Xièxiè“ („Danke“), weil man dort dank deutschen Verzichts den neu errungenen Lebensstil zwei Stunden länger pflegen könnte.

Die Klimakatastrophe wurde vorerst abgesagt für Prag. Ein heftiges Unwetter zog am Donnerstag über die Stadt, und sie steht noch. Prag hat die Junihitze und hat auch den Hagel überstanden. Genau wie den 30-jährigen Krieg, die Pest, den Nationalsozialismus und den Kommunismus. Die Stadt roch nach Zwiebeln und Zimt dieser Tage, Kneipen und Brücken waren voller Gäste und die Straßen voller deutscher Dieselautos. Statt unter feinem Staub hat die Stadt eher unter grobem Kopfsteinpflaster zu leiden, man muss halt Prioritäten setzen. Die Kinder gehen hier freitags anscheinend völlig geräuschlos zur Schule, und sollte Doktor Greta eines Tages nach Prag kommen, wird man sie hoffentlich nicht aus dem Fenster werfen wie andere Überbringer unwillkommener Nachrichten. Denn es findet sich kein Misthaufen mehr unter dem Fenster in der Prager Burg, und auf den Ausbruch eines europäischen Klimakrieges können wir angesichts der allgemeinen Hysterie nun wirklich verzichten!

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Blog Unbesorgt.

Link: https://www.achgut.com/artikel/klima_katastrophe_China_kids_reisen_europa_ist_mittelalter_mittelalter




Einige Gründe, hinsicht­lich Klima-Alarm skeptisch zu sein

Ich war im Jahre 2015 alarmiert, als ich hörte, wie Gina McCarthy aussagte und einräumte, dass die unternommenen Schritte lediglich 0,01°C einsparen würden.

Das stammt aus einem früheren Meinungsartikel hierzu bei Fox News:

„…Es ist eine etablierte Tatsache, dass die von der Environmental Protection Agency EPA angeordneten drakonischen Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen in den USA den Planeten lediglich vor einer Erwärmung um 0,01°C bewahren würden – also fast unmerklich.

Die ehemalige EPA-Chefin Gina McCarthy sagte: „Der Sinn dieser Vorschrift wird nicht auf diese Weise gemessen. Sie wird gemessen an eindeutigen heimischen Maßnahmen, welche tatsächlich auch globale Maßnahmen auslösen können, um anzusprechen, was eine notwendige Maßnahme ist. …“

Bildinschrift: Die obige graphische Darstellung der Erdatmosphäre macht klar (unten rechts), dass das akkumulierte Kohlendioxid durch menschliche Aktivitäten, d. h. die Verbrennung fossiler Treibstoffe während der letzten 200 Jahre, nur 1,25 pro 10.000 Teile ausmacht. Dieser eine Punkt unter 10.000 Punkten illustriert, dass die Menge anthropogenen CO2 in der Atmosphäre viel zu gering ist, um die ihm zugeschriebenen Katastrophen auszulösen.

Ende Bildinschrift

Ich konnte kaum glauben, dass sie das sagte. Ich dachte, sie würde absichtlich die EPA-Mission sabotieren. In welcher geistig gesunden Welt würde man derartige Maßnahmen für 0,01°C über 30 Jahre ergreifen, um der Welt ein gutes Beispiel zu geben? Na schön, dachte ich, wenn die Presse darüber berichtet, ist es eben vorbei. Da habe ich mich geirrt. Es war, als ob nie etwas geschehen war, und es wird weiterhin energisch vorangetrieben. Das ist es, was Zeloten auszeichnet.

Obige Graphik ist sehr gut geeignet zu erklären, warum die Auswirkungen von CO2 so minimal sind. Man betrachte genauer die Zeile unten, welche 1% der Atmosphäre repräsentiert. Hier in Vergrößerung:

​Die Menschheit ist verantwortlich für etwa ein Viertel oder anteilig 0,0001  des CO2-Gehaltes der Atmosphäre.

Aber Moment, es kommt noch schlimmer – der Anteil der USA an dieser Winzigkeit beträgt etwa 15% – also 0,000015!

Reicht das jetzt? Nein, wir sind immer noch nicht fertig. Wie groß ist der jährliche Beitrag der USA an diesem CO2-Gehalt? Dazu sollte man rekapitulieren, was als Ziel für die USA vorgegeben ist und wie man diesen Beitrag der USA eliminieren kann.

Nimmt man einmal an, dass der Löwenanteil der Zunahme in den letzten 45 Jahren zu suchen ist, bedeutet dies, dass auf jährlicher Basis 0,000000033 der Atmosphäre sind. Da einige [US-]Staaten Maßnahmen ergreifen, um dies noch weiter zu reduzieren, bedeutet das, dass man beabsichtigt, die Ökonomie eines Staates für 0,0000000066 der Atmosphäre aufs Spiel zu setzen.

Nun bin ich ehrlichen Wissenschaftlern gegenüber sehr feinfühlig, die nicht auf den Zug aufspringen nur um einer weiteren Agenda willen. Sie konzentrieren sich auf CO2 und den Aufwärtstrend der Temperatur und glauben, dass die Korrelation Kausalität ist. Um zu demonstrieren, wie sehr man dabei in die Irre geführt werden kann, betrachten wir einmal die Korrelation zwischen einer Zunahme des Birefportos und der globalen Temperatur (am Ende dieser Graphik steht die Homer Simpson-Briefmarke):

Graphik: Dr. Willie Soon

Man erkennt, falls man argumentiert, dass CO2 die Ursache ist, dann kann man genauso gut argumentieren, dass die Zunahme des Briefportos (fälschlich) ebenfalls die Ursache ist. Ja, das ist absurd, aber es unterstreicht den Punkt, dass Korrelation nicht Kausalität ist. Falls wir beispielsweise auf die solare Gesamt-Einstrahlung und die Temperatur schauen, scheint das eine viel bessere Verbindung zu sein:

Graphik: Noch einmal Dr. Willie Soon

Die geologische Historie von CO2 vs. Temperatur zeigt jedenfalls keine solche Korrelation!


Die Eigenschaften von CO2 machen es nahezu bedeutungslos gegen Wasserdampf, da es Strahlung nur in einem sehr schmalen Teil des IR-Spektrums absorbiert. Die Absorption ist bei sehr niedrigen Temperaturen am stärksten, etwa im Bereich -60°C bis -80°C. Das jedoch findet sich in der oberen Troposphäre, nicht unten. Außerdem ist Wasserdampf ursächlich für den Hauptanteil am Treibhauseffekt. Der Gedanke einer Rückkopplung durch CO2 wird in Frage gestellt einfach durch einen Blick auf die Graphiken des „Sättigungs-Mischungs-Verhältnisses“ (und man versteht, dass eine sehr geringe Zunahme von Wasserdampf das Nebenprodukt zyklisch erwärmter Ozeane ist, wo die größte Temperaturdifferenz dort erzeugt wird, wo es am kältesten ist). Beispiel: Die Zunahme von lediglich 0,1 g/kg Wasserdampf ist korreliert mit einer Differenz von 10 Grad zwischen -40° und -30°. Man braucht viel mehr Wasserdampf dort, wo es schon warm ist, um die Temperatur auch nur etwas steigen zu lassen.*

[*Der Autor spezifiziert nicht, ob er Grad Celsius oder Grad Fahrenheit meint. Der folgenden Tabelle zufolge sind wohl in Bodennähe Grad Fahrenheit gemeint, während er für die obere Troposphäre explizit Grad Celsius schreibt. Alle Zahlenangaben sind in dieser Übersetzung ohne Umrechnungen übernommen. Anm. d. Übers.]

Dies erklärt die verzerrte Erwärmung, welche man in der folgenden Graphik erkennt, die zeigt, wo das Leben die Temperaturen nicht rasch steigen lässt.

Die folgende Graphik zeigt die Zunahme von Wasserdampf. Man beachte, wie stark diese Zunahme in Gebieten ist, in denen sich die Temperatur kaum ändert:

​Die geringere Zunahme in den Polargebieten hat zu größerer Erwärmung geführt. Man beachte auch, dass in der Antarktis die Zunahme von Wasserdampf mit Gebieten korreliert, in denen es wärmer ist – je mehr Feuchtigkeit, desto mehr Wolken. Dort wo es sehr kalt ist, halten Wolken Wärme zurück, und dort, wo es warm ist, tritt der entgegen gesetzte Effekt auf. Vieles des Wetters, das derzeit im Gange ist, die zunehmende Regenmenge in den Mittleren Breiten bei gleichzeitiger Austrocknung in den Tropen bei 20k [?] oder mehr ist etwas, das man viel besser mit NAÜRLICHEN KLIMAZYKLEN erklären kann.

Das Austrocknen der Tropen erkennt man auf dieser Graphik:

Einen weiteren großartigen Blick hierauf kann man mit UAH-Satelliten-Temperaturen werfen (ich glaube, diese sind der goldene Standard). Ich denke, dass Vieles hiervon eine Treppenaufwärts-Funktion ist, direkt verbunden mit dem Austrocknen in den Tropen und zunehmender Sonnenscheindauer in den ENSO-Gebieten des Pazifiks. Immer wenn ein Super-El Nino abklingt, gelangen riesige Mengen Wasserdampf in die Luft, welche erst nach vielen Jahren vollständig wieder daraus ausgewaschen werden. Man erkennt den Super-El Nino 1997/98 sowie den jüngsten davon. Der erste etablierte den so genannten Stillstand, aber auf einem höheren Niveau. Im Jahre 2015, als das Aufkommen eines neuen Super-El Nino offensichtlich wurde, dachte ich, dass ein nochmals höheres Plateau erreicht wird – wiederum aufgrund von Wasserdampf.

Man kann dies ohne meine Zusätze jederzeit auf der Website von Dr. Roy Spencer verfolgen.

Es scheint, dass meine Gedanken begründet sind.

Es ist nicht meine Absicht, irgendwie zu kämpfen oder für irgendjemanden zum Helden zu avancieren. Mein Ziel ist es, so viel wie möglich Informationen zu verbreiten, die belegen, warum es Klima-Skeptizismus gibt. Mein Ziel kann es nicht sein, das Land oder den Planeten zu retten. Mein Ziel ist es, Antworten zu bekommen. Das sollte jeder Prognostiker tun, und ich betrachte die katastrophale Erwärmung als eine große Prophezeiung. Dies treibt mich dazu, nach den Dingen zu suchen, die man nicht sieht, weil diese sich doch irgendwann zeigen werden. Und so erkenne ich, dass es auch Leute auf der anderen Seite des Themas gibt, die suchen. …

Das Problem besteht in willfährigen Medien, die es ablehnen, viele Dinge [außerhalb des Narrativs] zu betrachten, und in einem Bildungssystem, welches schon Schulkinder davon zu überzeugen versucht, dass es hier ein drohendes Problem gibt. Das Beste, was man dagegen tun kann ist, die richtigen Informationen zu verbreiten. Wir haben es mit Zeloten zu tun, und falls man einmal die Historie betrachtet, dann haben kleine überzeugte Gruppen schon ganze Systeme überwunden. Das Problem der Revolutionäre ist, dass sie beim Einreißen Großartiges leisten, dass sie sich aber sehr schwer tun, etwas Neues aufzubauen. Dies ist eine weitere Lektion der Geschichte. Falls es sich hier wirklich um das Einreißen eines bestehenden Systems handelt, können wir erkennen, dass die Klima-Hysterie hier ihrem Ende entgegen geht.

Über den Autor: Joe Bastardi is a pioneer in extreme weather and long-range forecasting. He is the author of “The Climate Chronicles: Inconvenient Revelations You Won’t Hear From Al Gore — and Others” which you can purchase at the CFACT bookstore.

Link: https://www.cfact.org/2019/06/10/some-reasons-to-be-skeptical-about-climate-alarm/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Energie: Zerbricht die EU?

Diese Änderung wurde noch untermauert durch eine Verschiebung der Generationen: junge Wähler bewegen sich von den traditionellen Linksparteien hin zu aufkommenden grünen Gruppen, und ältere Wähler bewegen sich von den Zentrumsparteien links und rechts der Mitte hin zur populistischen Rechten. Vereinfacht ausgedrückt, die grüne Welle wurde getragen von wirtschaftlichen Überschüssen wie in Deutschland, und die populistische Welle von wirtschaftlichen Defiziten wie in Frankreich. In diesem Gesamtbild erscheinen Klima- und Energiepolitik relevant.

In Deutschland, wo man sich an Vollbeschäftigung und großen Haushaltsüberschüssen berauscht, werden hohe Energiepreise nicht als Bedrohung angesehen außer bei den Schichten mit geringem Einkommen. In Deutschland unterstützen die jungen, gebildeten und der Mittelklasse entstammenden Jugendlichen die Partei der Grünen, welche die Sozialdemokraten weit hinter sich ließen. Die Grünen sorgen sich nicht um Arbeitsplätze oder Einkommen, sondern um die Umwelt und das globale Klima. In Deutschland treten die Grünen dafür ein, die Sozialdemokraten als Koalitionspartner der konservativen CDU/CSU zu ersetzen.

Bislang sehen die wirtschaftlichen Aussichten Deutschlands gut aus, das Ergebnis wird vermutlich eine noch ambitioniertere Klima- und Umweltpolitik sein sowie ein mögliches beschleunigtes Ende der Kohleindustrie. Die etablierte Praxis, den Strompreisen Abgaben hinzuzufügen, um die erneuerbare Energie zu finanzieren, wobei großen Firmen Preisnachlässe gewährt werden, wird sich fortsetzen, obwohl es einen beachtlichen Transfer des Einkommens der Haushalte zur Industrie ausmacht. Auch die Strompreise repräsentieren eine regressive Umverteilung des Einkommens. Sollte jedoch die Wirtschaft beeinträchtigt werden, könnte die politische Akzeptanz dieses Vorgehens rasch verschwinden.

In Frankreich sind hohe Energiekosten ein großes Problem für weite Teile der Bevölkerung. Viele sehr junge Menschen wandten sich von den Linksextremen den Grünen zu, die Menschen in mittlerem Alter, darunter viele Arbeiter, stimmten mehrheitlich für die rechtsgerichtete Rassemblement National; die Älteren unterstützen die LREM von Macron. Die sehr jungen Leute scheinen sich Sorgen zu machen hinsichtlich Klima und Umwelt, diejenigen im Arbeitsalter um Ersparnisse und Pensionen. Alter, Einkommen und Bildung sind die Faktoren, die Macron gegenüber Le Pen bevorzugen, aber sie geriert sich als Sprecherin der jüngeren, nicht so hoch gebildeten Menschen mit mäßigem Lebensstandard.

Im Wahlkampf präsentierte sich Präsident Macron selbst als die einzige Alternative der extremen Rechten, aber dabei präsentierte er auch die extreme Rechte als die einzige Alternative zu seiner eigenen Politik. In Frankreich, wo man unter endemischer Arbeitslosigkeit und persistenten Defiziten leidet, sind viele Wähler besorgt bzgl. Arbeitsplätzen und Einkommen. Die traditionelle französische Linke liegt in Trümmern, wobei die Grüne Partei zugewinnt, aber keine kohärente ökonomische Agenda vorweisen kann.

Ende 2018 löste eine Erhöhung der Treibstoffsteuer in einem Umfeld sich erweiternder ökonomischer und sozialer Ungleichheit weit verbreitete Proteste in Frankreich aus, welche vielleicht ein Hinweis auf soziale Grenzen einer aggressiven Energiepolitik sind. Die offizielle Begründung der Erhöhung der Treibstoffsteuern war Klimaschutz, aber im Hintergrund stand wohl eher die Notwendigkeit, eine frühere Senkung der Vermögenssteuer auszugleichen. Die Regulierungsbehörde warnte, dass die beantragten Erhöhungen der Strompreise Haushalte mit geringem Einkommen hart treffen würden. Auch in Frankreich enthält die Energiepolitik eine Komponente einer regressiven Umverteilung des Einkommens.

Das EU-Energieprojekt, wie es in dem Dokument Clean Energy for All im Jahre 2018 vorgestellt worden war, verspricht, den ,EU-Verbrauchern – Haushalten und Geschäften – sichere, nachhaltige, wettbewerbsfähige und bezahlbare Energie‘. Die gewünschte wettbewerbsfähige und bezahlbare Energieversorgung ist jedoch nirgendwo erkennbar; und sie liegen um das Zwei- bis Dreifache über den Preisen, welche die Verbraucher in den USA aufbringen müssen.

Das explizite Ziel der EU-Energiepolitik ist die Reduktion von Kohlendioxid-Emissionen mittels Vorantreiben und Subventionierung von Erneuerbaren, einer Verbesserung der Energieeffizienz sowie Begrenzung der Energienachfrage. Implizit kann dies das wirtschaftliche Wachstum behindern. Tatsächlich verzeichnete Europa seit der Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 das geringste Wachstum aller Kontinente mit Ausnahme der Antarktis.

Höhere Strompreise haben der Europäischen Union nicht geholfen, mehr voranzukommen als die USA bzgl. Energieintensität, gemessen als Energieverbrauch relativ zum wirtschaftlichen Wachstum. Gleiches gilt für Kohlenstoff-Emissionen. Trotz wesentlich höherer Energiepreise hat es Deutschland schlechter gemacht als die USA, und zwar sowohl hinsichtlich Energieverbrauch als auch Kohlenstoff-Emissionen. Unter den EU-Ländern steht UK in dieser Hinsicht am besten da.

Von 2009 bis 2017 verzeichnete die EU-Ökonomie ein Wachstum von 13%, gemessen an konstanten Preisen, während der primäre Energieverbrauch um 1% gesunken ist. Während dieser Zeit wuchs die Wirtschaft in Deutschland um 19%, während der Energieverbrauch um 6% und die Kohlenstoff-Emissionen um 2% stiegen. Zum Vergleich, in den USA gab es ein reales wirtschaftliches Wachstum von 19% und eine Zunahme des Primär-Energieverbrauchs um 3% mit wesentlich niedrigeren Energiepreisen. Japan erging es noch besser mit einem realen ökonomischen Wachstum von 13% und einem Rückgang des primären Energieverbrauchs um 3% relativ zur Wirtschaftsentwicklung. Die stärkste Reduktion brachte man in UK zuwege, gefolgt von den USA und Frankreich. Im Falle eines Brexits dürften die übrigen 27 EU-Nationen Schwierigkeiten haben, die kollektiven Ziele zu erreichen.

Trotz ambitionierter Ziele, hoher Energiepreise und hohen Ausgaben für erneuerbare Energie ist Deutschland bzgl. Energie- und Kohlenstoff-Effizienz weit hinter den USA zurückgeblieben. Offenbar waren die hohen Energiepreise in Deutschland keine ausreichende Bedingung bzgl. Energieeffizienz. In den USA waren sie keine notwendige Bedingung. Preise müssen nicht unbedingt das effizienteste Mittel der Energiepolitik sein.

Der EU-Schwerpunkt liegt zunehmend auf Klima und Überwachung, wobei die Fortschritte der Mitgliedsländer verfolgt werden hinsichtlich vorgeschriebener integrierter Energie- und Klimapläne. Das über allem stehende Ziel ist die Reduktion von Treibhausgas-Emissionen um 85% bis 90% bis zum Jahr 2050, verglichen mit dem Niveau des Jahres 1990. Die EU verfolgt dabei das so genannte „20-20-20“-Ziel, welches man im Jahre 2007 bis zum Jahr 2020 gesetzt hatte: eine Reduktion von Treibhausgas-Emissionen um 20% im Vergleich zu 1990, ein Anteil von 20% an Erneuerbaren im Energiemix sowie eine Verbesserung der Energie-Effizienz um 20%. Die wirtschaftliche Stagnation hilft der EU beim Erreichen dieser Ziele, aber es ist bemerkenswert, dass die EU keinerlei Ziele hat bzgl. Beschäftigung oder Einkommen.

Der soziale Kahlschlag im Zuge dieser Maßnahmen erregt kaum Aufmerksamkeit. Von 2009 bis 2017 wuchs die Weltwirtschaft mit einer mittleren Rate von 3,4% mit einem kumulativen Wachstum von 35%. Die entsprechenden Zahlen für die EU betrugen 1,6% bzw. 14%. Einige Mitgliedsländer wie Griechenland, Frankreich und Italien verzeichneten bis 2017 hohe Arbeitslosigkeit – rund 10% der Arbeitskraft – während andere wie z. B. Deutschland und UK diese Zahl bei 4% lag, ähnlich wie in den USA. Hohe Energiekosten addieren sich zu den Schwierigkeiten, welche der Euro im südlichen Europa mit sich gebracht hat.

Die EU plant, integrierte, nationale Klima- und Energiepläne über 10 Jahre (NCEPs) (hier) vorzuschreiben, und zwar mit Beginn im Zeitraum 2021 bis 2030. Ziel ist es sicherzustellen, dass die Mitgliedsländer eine Politik verfolgen, die konsistent mit dem Paris-Abkommen, aber auch mit den Energie-Union-Zielen der EU ist. Die Überwachung impliziert die Einrichtung einer zentralen Kontrollstelle bzgl. der Energiepolitik sowie die Zuständigkeit der Mitgliedsländer bzgl. Energiepolitik und -besteuerung von den Landeshauptstädten an Brüssel zu übertragen. Dies würde eine Revision der gegenwärtig gültigen Verträge erfordern. Jedweder Transfer der Zuständigkeiten an Brüssel wird wahrscheinlich bedeutenden nationalen Interessen zuwiderlaufen.

Energiearmut ist eine große Herausforderung in der gesamten EU. Energiekosten betreffen private Verbraucher nicht gleichmäßig. Mit steigendem Einkommen neigt der Energieverbrauch dazu zuzunehmen, aber die Proportion eines Haushaltsbudgets bzgl. Ausgaben für Energie neigt dazu abzunehmen. Haushalte mit hohem Einkommen, komfortablen Budgets und hohen Sparraten dürften bzgl. Strom- und Beinzinverbrauch kaum von den Preisen beeinflusst werden. Deren wirtschaftliche Lage ermöglicht es ihnen, Preissteigerungen auszusitzen oder effizientere Geräte zu kaufen, um Energiekosten zu senken.

Im Gegensatz dazu werden Haushalte mit geringem Einkommen und angespannten Budgets sowie kaum vorhandenen Ersparnissen schwer getroffen durch Energiepreise. Für diese Schichten hat der Energieverbrauch die höchste Dehnbarkeit, machen doch die Energiepreise einen vergleichsweise hohen Anteil an den Haushaltsbudgets aus. Die Verteilung von Ausgaben für Energie ist gleichmäßiger als die der Einkommen. Mit steigendem Einkommen nehmen die Energiekosten einen immer geringeren Anteil am Haushaltsbudget aus. Als Folge davon haben politische Maßnahmen zur Verteuerung der Energie antisoziale Auswirkungen, mit welcher belanglosen umweltlichen Rechtfertigung auch immer.

Hohe Arbeitslosigkeit hat die Energienachfrage in der EU stagnieren lassen, aber die Unterdrückung ökonomischer Aktivitäten und die Entlassung von Arbeitskräften sind ein teurer Weg, den Energieverbrauch zu senken. Millionen arbeitsloser EU-Bürger repräsentieren ein Potential für eine Zunahme der Energienachfrage. Millionen junger Menschen in der EU, besonders in Südeuropa, können sich ihre eigenen Wohnungen nicht leisten. Mit ihren eigenen Wohnquartieren würden sie mehr Energie für Licht, Heizung und Kochen verbrauchen. Das Scheitern der EU bzgl. des Erreichens dieser Ziele wird vermutlich immer mehr Menschen den Populisten in die Arme treiben.

In unserem politischen Vokabular wird eine Politik, welche wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten verstärkt, als rechts angesehen, und eine Politik der Reduktion dieser Ungleichheiten als links. Aus dieser Perspektive ist die Klima- und Energiepolitik der EU ihrer Natur nach rechtsgerichtet und die Opposition dagegen linksgerichtet. Vor diesem Hintergrund sollte die Popularität von Marie Le Pen unter den französischen Arbeitern keine Überraschung sein. Deren Wähler reagieren viel empfindlicher auf Energiepreise als die Wähler von Präsident Macron. Wie alle Wähler mit geringem Einkommen überall betrachten die Unterstützer von Le Pen Klima-begründete Kosten als einen Angriff auf ihre Kaufkraft und ihren Lebensstandard. In dieser Hinsicht kann man Klima getrost als neuen polarisierenden Faktor betrachten, der den alten Konflikt zwischen Kapital und Arbeit wiederbelebt.

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This is a trailer of an article, “EU Energy Union – A critical view”, to be published in the autumn of 2019 by The Journal of Energy and Development.

Link: https://www.thegwpf.com/oystein-noreng-eu-energy-dis-union/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Kalter Mai 2019 in Deutschland – das Gegenteil zum letzten Jahr

Langfristig keine Maierwärmung.

Für alle folgenden Grafiken sind die Daten des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach (DWD) verwendet worden. Sie reichen bis 1881 zurück, wobei die Wetterstationen damals natürlich an ganz anderen Orten standen als heute, weshalb die Daten streng genommen gar nicht vergleichbar für wissenschaftliche Erkenntnisse über Temperaturentwicklungen sind. Die DWD-Daten liefern nur Indizien für Temperaturverläufe.

Abb. 1: Andauernde Erwärmungstrends im Mai wie die Trendlinie diese suggeriert, fehlen. Und die markanten Abkühlungsphasen Ende des 19. Jahrhunderts und von etwa 1955 bis 1980 lassen sich mit der steigenden CO2– Konzentration (Mauna Loa) nicht erklären

Die lineare Trendlinie der DWD-Daten zeigt seit 139 Jahren für die Standorte der heutigen Wetterstationen eine Erwärmung von 0,8 C im Vergleich zu den ganz anderen Standorten des Kaiserreiches. Eine Aussage, ob damit der Mai tatsächlich wärmer wurde, ist aus den Daten nicht ablesbar.

Interessant sind weit zurückreichende Einzelstationen, allerdings haben sie genau den gleichen Nachteil wie die DWD-Daten der Grafik 1, die Umgebung der Stationen hat sich in den über 200 Jahren durch menschliche Eingriffe wärmend verändert, ebenso wie der Standort. Die Station steht unter gleichem Namen an einem wärmeren Platz.

Beginnen wir mit der Station Hohenpeißenberg, heute etwas abseits der Klosteranlage im neuen DWD-Zentrum. Bis 1934 war der Messstandort an der Nordseite der Klosterkirche bei einem Anbau.

Im Gegenteil zu heute erreichte die Maisonne die Messstation an der Nordwand fast nie, heute steht das Wetterhäuschen auf einem freien Feld im DWD Zentrum, etwas tieferliegend und nachts geschützt durch die beheizten Häuser des DWD-Zentrums.

Die Messreihe HPB geht einigermaßen zuverlässig bis 1781 zurück. Nur zur Einordnung, Mozart wurde 1756 zwar in Salzburg geboren, aber er verbrachte Teile seiner Jugendzeit in dem Geburtsort seines Vaters in Augsburg, schließlich war das die Stadt der reichen Familie Fugger. Der Hohenpeißenberg liegt wie Augsburg im südlichen Oberbayern. „Komm lieber Mai und mache die Bäume wieder grün“, lässt sich somit an den Mai-Werten der Station HPB gut nachvollziehen. Und zu Mozarts Lebenszeit gab es warme Maimonate.

Abb. 2: Zwei Dinge fallen beim HPB auf: Der Mai wurde nicht wärmer, der unbedeutende Anstieg dürfte eine reine Wärmeinselerwärmung aufgrund der Standortverlegung sein. Und: Die wirklichen warmen Maimonate liegen auf dem HPB lange zurück und wurden an der Nordwand des Gebäudes gemessen. Der warme Mai 2018 ordnet sich lediglich deutlich über dem Durchschnitt und deutlich wärmer als 2019 ein. Der Grund dafür dürfte mit der Zahl der Sonnenstunden begründet sein, die 2018 deutlich über dem Soll lagen und 2019 deutlich darunter. Wie sich der sonnenreiche Mai 2018 am sonnenarmen früheren Standort verhalten hätte, lässt sich nur erahnen.

Wir wollen auf eine weitere Ungenauigkeit bei den Temperaturreihen hinweisen. Der DWD beginnt seine Deutschland- Messreihen alle im Jahre 1881. Zwischen 1870 und 1900 herrschte in ganz Deutschland eine markante Abkühlungsphase, siehe auch Abb.2 auf dem HPB. Schon ein Beginn im Jahre 1915 während des Ersten Weltkrieges, lässt die angebliche CO2– Maiklimaerwärmung Deutschlands fast ganz verschwinden.

Abb. 3: Die Maitemperaturen Deutschlands zeigen seit 1915 keine signifikante Erwärmung mehr. Zwischen 1950 bis 1985 lag der Mai in einer Kältephase im Nackkriegsdeutschland. Momentan sind wir wieder (noch?) auf einem höheren Niveau. Mit CO2 hat der Verlauf nichts zu tun, denn dieses lebensnotwendige Gas hat im ganzen Zeitraum kontinuierlich zugenommen.

Keine Mai-Erwärmung auf dem Lande in den USA

Abb.4: Diese drittälteste Wetterstation der USA und die älteste in Virginia zeigt sogar eine leichte, allerdings nicht signifikante Abkühlung in den letzten 139 Jahren. Die Wetterstation liegt auf dem Lande bei einer Farm und hat somit fast keinen Wärmeinseleffekt. Allerdings ufert die Kreisstadt Harrisonburg immer weiter in die Fläche in Richtung der Farm aus

Mai- Erwärmungsursachen seit 1950: Der wachsende Wärmeinseleffekt.

Besonders nach dem Krieg hat sich Deutschland wesentlich verändert, in der Einwohnerzahl, durch die Bebauung, sowie Trockenlegung ganzer Landschaften. Überall greift der Mensch wärmend in die Natur ein und die hoch stehende Maisonne heizt die Bebauung tagsüber stark auf, während die einstige Feuchtwiese nicht über 20°C hinauskam und nachts stark abkühlte. Aus einst kleinen Wärmeinseln sind seit 1945 riesige zusammenhängende Wärmeregionen entstanden. Allein im Heimatort eines Artikelverfassers hat sich die Einwohnerzahl mehr als verdoppelt, die bebaute Fläche verzehnfacht und der Energieverbrauch mindestens verhundertfacht. Da alle Klimastationen des DWD in den Wärmeregionen stehen, einsame Forsthäuser am Waldrand mit Wetterstation gibt es nicht mehr- messen die heutigen Thermometer diese schleichende Wärmeinselerwärmung natürlich mit. Wissenschaftlich richtig ist somit nur die Aussage, dass die Thermometer an den heutigen Standorten höhere Temperaturen messen als in der Nachkriegszeit. Ausschließlich durch den sich ständig vergrößernden Wärmeinseleffekt bei den DWD-Messstationen wirkt der Mensch an der Erwärmung mit. Diese Wärmeinselerwärmung als Folge eines CO2-Treibhauseffektes zu sehen, ist ein schlichter wissenschaftlicher Irrtum. Und die angeblich 97% der Wissenschaftler, die angeblich diese Falschmeinung vertreten, gibt es nicht, weil es nie eine Abstimmung gegeben hat.

Als Nächstes wollen wir eine Messstationen zeigen, um deren Standort herum sich im Betrachtungszeitraum laut Aussage des Stationsleiters wenig baulich verändert hat. Nur die starke Zunahme von Kohlendioxid in der Luft gab es dort wie überall.

Abb. 5: Wärmeinselarme, ländliche Standorte zeigen bereits seit fast 40 Jahren auch in Deutschland eine leichte Maiabkühlung. Amtsberg liegt in Sachsen am Fuße des Erzgebirges. Obwohl die CO2-Konzentration zugenommen hat, sind die Temperaturen innerhalb des jetzigen Wärmehochplateaus in ländlichen Gegenden Deutschlands leicht gesunken.

Maiverlauf in der Stadt: Erwärmung innerhalb des derzeitigen Temperaturplateaus.

Abb.6: Städtische Stationen wie hier die Wetterstation an den Landebahnen des Berliner Flughafens Tempelhof messen die Wärmeentwicklung der deutschen Hauptstadt infolge der steten weiteren Bebauung mit. Man beachte den kalten Mai 2019 in der Stadt und auf dem Land. In der Stadt werden die kalten Nordwinde von 2019 einfach herausgeheizt.

Bei ländlichen Stationen ist der Mai 2019 etwa gleich kalt wie der Mai 2010. Bei Stationen in den Wärmeinseln nicht und auch nicht in der DWD-Deutschlandgrafik.

Warum verhält sich Freiburg anders?

Freiburg im Breisgau liegt in der Sonnenecke Deutschlands und hat stark anwachsende Einwohnerzahlen, was Hand in Hand mit einer weiter in die Fläche ausufernden Bebauung einhergeht. Natürlich wurde aufgrund des Einwohnerwachstums und der Industrialisierung der gesamte Oberrheingraben wärmer. Die Wetterstation zeigt die Erwärmung jedoch nicht:

Abb.7: Die Wetterstation Freiburg zeigt keine Erwärmung in den letzten 39 Jahren im Monat Mai.

Die Erklärung ist einfach: Die Messstelle wurde vor gut 10 Jahren aus der Innenstadt in nördlicher Richtung in das gelockerte Baugebiet Brühl gelegt. Deshalb haben die Mai-Nordwinde vor allem während der Eisheiligentage nun eher Zugang zum Thermometer der Wetterstation und schon verhält sich die Station im Mai wie eine ländliche Station. Stationen wie Freiburg sind auch ein Beweis des menschengemachten Wärmeinseleffektes. Nur nebenbei: Was würden die Temperaturreihen zeigen, wenn der DWD schlagartig all seine Wetterstationen wieder an die früheren kälteren Standorte verlegen würde? Das geht leider nicht. Die meisten einst ländlichen Standorte sind längst überbaut.

Der Maiverlauf im DWD-Deutschland in den letzten 30 Jahren

30 Jahre sind eine Klimaeinheit und seit etwa 35 Jahren befindet sich der Monat wieder auf einem angenehmen relativ milden Temperaturplateau. Die kalten Maijahre nach dem Kriege sind vorbei. Deshalb interessiert uns wie der Temperaturverlauf innerhalb der letzten 30 Jahre geht. Bleibt es so oder müssen wir in absehbarer Zukunft eine Maiabkühlung befürchten. War der Mai 2019 etwa ein Vorbote?

Wir nehmen zur Beantwortung dieser Frage die DWD-Messreihe seit 1988, wohl wissend, dass sich die meisten DWD-Stationen in Wärmeinseln befinden.

Abb.8: Keine Maierwärmung in Deutschland seit 1988. Die leicht fallende Trendlinie ist nicht signifikant. Die DWD-Messstationen stagnieren auf dem letzten Plateau. In welche Richtung der Mai sich entwickeln wird ist aus der DWD-Trendlinie der letzten 30 Jahre nicht ersichtlich.

Der angeblich zunehmende Treibhauseffekt hat beim Monat Mai und somit in keinem Monat keinerlei Wirkung. Stationen mit Erwärmungstrendlinien sind typische städtische Stationen. Stationen mit fallenden Trendlinien sind ländliche Stationen.

Erg: Anhand der Temperaturverläufe des Monates Mai kann man keinerlei CO2-Treibhauserwärmung nachweisen. Weder bei langen Zeitreihen noch innerhalb der letzten 30 Jahre.

Der April macht was er will, der Mai auch. Andere Faktoren beeinflussen das Klimageschehen der Erde. Die Erwärmung des Klimas aufgrund einer CO2-Zunahme ist ein Märchen.

Zusammenfassung: Der relativ kühle Mai 2019 lässt sich auf eine zu geringe Sonnenscheindauer sowie gehäuft auftretende nördliche Großwetterlagen zurückführen. Letztes Jahr war es genau umgekehrt. Mit CO2 hat das nichts zu tun.

Während der vergangenen Jahrzehnte sowie seit Aufzeichnungsbeginn erwärmte sich der Mai in Deutschland wegen zunehmender Besonnung, geänderter Großwetterlagenhäufigkeit und diverser Wärmeinseleffekte bei den DWD-Stationen nur unwesentlich.

Die noch wenigen ländlichen Stationen in Deutschlands zeigen in den letzten 30 Jahren eine leichte Maiabkühlung. Das gilt auch für städtische Stationen, die der DWD aus den Ortskernen an den Ortsrand verlegt hat.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger, weil unbezahlter Klimaforscher.