Jahrtausend­hochwasser am 01.06.2016 in Simbach – so entstehen Mene­tekel des Klima­wandels

Eigentlich ist das nichts aufregendes, doch dieses Mal waren sich einige „Wahrheitsinstitute“ sicher, im vergangenen Jahr erstmals ein 1000-jähriges Klimawandel-bedingtes Ereignis dingfest gemacht zu haben.
[1] Süddeutsche Zeitung, 30. Dezember 2016: Das zerstörerische Hochwasser hat die Seelen überflutet
… Hochwasser. Ein Wort, das zum Grundwortschatz der Niederbayern gehört. Weil in Niederbayern jedes Jahr irgendwo die Flüsse überlaufen. Doch was am 1. Juni 2016 über das Rottal hereinbrach, war keines dieser Hochwasser, die man kannte. Es war eine
Flut, wie sie laut Statistik alle 1000 Jahre vorkommt. Ein Wetterphänomen, das selbst Experten in Bayern für unmöglich hielten.
dpa, 30. Dezember 2016 (Lokalausgabe der nordbayerischen Nachrichten): In Deutschland war Bayern der Kältepol – Bundesweit war es aber dennoch um 1,4 Grad zu warm
… Folge enormer Niederschläge: In Westmittelfranken und in Oberbayern kam es zu katastrophalen Überflutungen.
Simbach am Inn versank in einem Jahrtausendhochwasser.
Man muss hinzufügen, dass In beiden Publizierungen kein direkter Hinweis auf eine Verbindung zum Klimawandel steht. Doch die Art der Darstellung zeigt, dass man es vermuten soll. Und eine Quelle für diese „Vermutung“ findet sich direkt in einer Publizierung des Deutschen Klimakonsortiums und dem DWD:
Deutschlandfunk 12.09.2016: [11] Klimawandel Deutsches Klimakonsortium warnt vor Starkregen in Deutschland
Der Klimawandel ist laut Deutschem Klimakonsortium unbestreitbar. Zu den Folgen zählt auch die Gefahr von Starkregen.
Der Klimawandel werde dazu führen, das Starkregen in Deutschland öfter auftreten wird, intensiver sein wird, also länger anhalten wird, so der Vize des Deutschen Wetterdienstes. Sein Fazit mit Blick auf die tödlichen Fluten in Braunsbach:
„Die Message ist: So eine Niederschlagsmenge ist theoretisch in Deutschland nahezu an jedem Ort möglich. Im Sommer. Betonung: Im Sommer.“

In der nun folgenden Analyse wird nur auf das Ereignis Simbach Bezug genommen, welches in den zwei Zeitungsmeldungen als ein nur alle 1000 Jahre vorkommendes Ereignis indirekt als ein Beleg des schon beginnenden – negativen – Klimawandel-Einflusses dargestellt wird.

Das Ereignis am 1. Juni in Simbach am Inn

Zum Nachlesen wurde es bereits detailliert in zwei Artikeln auf EIKE dargestellt. Anbei deshalb nur kurze Auszüge:
EIKE 09.06.2016: [4] An den Unwettern ist der Mensch eher nicht schuld – aber ganz sicher an deren Folgen
EIKE 06.07.2016: [2] Das Unwetter bei Simbach am Inn – Ein Nachtrag zur Debatte im Bayerischen Landtag:
Das damals kurz nach dem Ereignis Geschriebene gilt immer noch. Lediglich die Niederschlagsangaben müssen zwischenzeitlich korrigiert werden, denn die Daten des DWD sind (immer noch) unvollständig, was damals nicht richtig erkannt wurde. Doch die damals aufgrund der Recherche mutig getroffene Feststellung, dass die Ursache der extremen Fluthöhe (Normalhöhe: ca. 50 cm, Fluthöhe: Ca. 5 m) ein Dammbruch war, wurde von anderen Stellen bestätigt.
[5] FOCUS ONLINE 03.06.2016: Simbach am Inn Verstopftes Rohr löste offenbar Flutwelle aus
… und Schuld daran war offenbar ein verstopftes Rohr. Als sich darin Bäume und Sträucher verfingen, nahm die Katastrophe ihren Lauf – jetzt will die Stadt reagieren.
… Es soll sich um ein Wellstahlrohr handeln, das häufig an Bächen als Straßenunterführung verbaut ist – so auch beim Simbach. Durch Sträucher und Bäume sei das Rohr verstopft gewesen. Dadurch habe sich ein Stausee gebildet. Als der Straßendamm brach, sei der See als Flutwelle durch den Ort geströmt.

Süddeutsche Zeitung, 9. Juni 2016: Hochwasserkatastrophe Rohr löste offenbar Flutwelle in Simbach aus
Die Ursache der tödlichen Flutkatastrophe in Simbach am Inn war offenbar ein verstopftes Rohr. Weil eine Unterführung des Simbachs durch Bäume und Sträucher verstopft war, hatte sich vor einem Straßendamm im Norden der Stadt ein gigantischer Stausee gebildet. Als dieser Damm brach, ergoss sich am Nachmittag des 1. Juni eine riesige Flutwelle über die Stadt.

Wer „erfand“ das 1000-Jahre Ereignis?

Eine Nachfrage dazu an die dpa, welche Fundstelle zur Einstufung als 1000-Jahre-Ereignis angezogen wurde, sowie an den DWD, wie dort das Ereignis bewertet wird, wurden bisher nicht beantwortet. Somit lässt sich die Quelle nur vermuten. Aufgrund der Recherchen kommt der Autor zu dem Schluss, dass es die Darstellung eines Münchner Professors für den Bayerischen Landtag sein könnte (in [2] beschrieben)). Dieser Professor informierte damals in einer Stellungnahme:
WELT N24, 16.06.2016: [3] Die Analyse der Simbacher Sturzflut ist beunruhigend
Zwei Wochen nach der Flutkatastrophe von Niederbayern verheißt die erste vorsichtige wissenschaftliche Bewertung nichts Gutes für die Zukunft: Eine vergleichbare Wetterlage wie Ende Mai und Anfang Juni hat es nach Einschätzung eines Experten noch nie gegeben – und technische Schutzmaßnahmen gegen so genannte tausendjährige Hochwasser gebe es in keinem Staat der Welt. Das sagte Martin Grambow am Donnerstag im Landtag, er ist Leiter der bayerischen Wasserwirtschaft und Professor an der Technischen Universität München.
Phänomen neuer Ausprägung“
Tausendjähriges Hochwasser – im Fachjargon als „HQ 1000“ bekannt – bedeutet, dass ein Gewässer auf einen Rekordpegel anschwillt, der im statistischen Schnitt nur alle tausend Jahre einmal erreicht wird.
In
Simbach am Inn war am ersten Juni der Pegel des gleichnamigen Simbachs innerhalb kurzer Zeit um fünf Meter angestiegen. „Wir gehen davon aus, dass wir es mit einem Phänomen in einer neuen Ausprägung zu tun haben“, sagte Grambow dazu.
Nach historischen Aufzeichnungen könnte es im Jahr 1766 einmal eine ähnliche Wetterlage gegeben haben, doch genau klären lässt sich das nach Grambows Angaben nicht.
… Und technische Hochwasserschutzmaßnahmen gegen derartige Katastrophen sind nach Grambows Einschätzung allein aus Kostengründen quasi ausgeschlossen: „Es gibt keinen Staat der Welt, der auch nur annähernd versuchen würde, HQ1000-Ereignisse mit technischen Möglichkeiten zu bewältigen.“

Dieser Professor erzählt praktisch ununterbrochen von etwas „Tausendjährigem“. Ob er damit nur die Fluthöhe in Simbach oder das Niederschlagsereignis, oder beides meinte, lässt sich nicht genau ableiten. Es dürfte aber ziemlich sicher sein, dass sich die dpa und SZ auf diese Darstellungen beziehen.

Die Niederschlagsdaten in Simbach am besagten 1. Juni 2016

Es überrascht, aber im Datensatz des DWD mit Stundenauflösung fehlen an diesem wichtigen Tag die Messwerte von vier vollen Stunden. Anscheinend ist diese Messstelle den ganzen Vormittag vor dem Dammbruch (am Nachmittag) ausgefallen. Im Datensatz mit Tagesauflösung ist der Tag (inzwischen) mit -999 als fehlerhaft gekennzeichnet.
Im Bild 1 dazu die Daten der Messstelle Simbach und zusätzlich die von drei nahe gelegenen Messstationen

Bild 1 Niederschlags-Stundenwerte von Simbach und dreier Nachbarstationen vom 31.05. – 01.06.2016


Die fehlenden Daten der vier Vormittagsstunden am 01.06. der Messstelle Simbach lassen sich nicht aus den Nachbarstations-Messwerten rekonstruieren. Diese zeigen nur, wie extrem lokal begrenzt dieser hohe Niederschlag bei Simbach stattgefunden hat.
Aufgrund dieser „Datennot“ wurden die Werte deshalb anhand der Angaben aus einem DWD-Foliensatz [6] ergänzt. Darin ist für Simbach anhand von Radardaten ein Niederschlag für die zwei Tage (31.5. – 1.6.) von 180 mm angegeben. Obwohl Radardaten und Stationsmesswerte nicht direkt vergleichbar sind, wurde dieser Radar-Messwert zur Ergänzung des fehlenden Tageswertes am 1.6. verwendet:
Simbach 31.05.: Niederschlag 74,6 mm (DWD-Wert)
Simbach 01.06.: Niederschlag 106 mm (Ermittlung: lt. DWD 180 mm für zwei Tage, 180 mm – 74,6 mm = aufgerundet 106 mm)
Damit sehen die Niederschlagsgrafiken wie folgt aus: Bild 2 zeigt die Tageswerte seit dem Jahr 1952. Der Tageswert am 1.6.2016 ist hoch, erscheint aber bei Weitem nicht 1000-jährig selten zu sein.

Bild 2 Niederschläge Simbach Tageswerte 1951 – 2016. Vom Autor aus den DWD-Daten und einer Ergänzung für den 1.6.2016 erstellt


Erst wenn man die Niederschlagssumme zweier Tage zusammen (Bild 3) als Maßstab nimmt, wird das Bild am 1.6. extremer und die zwei Tage ragen etwas weiter heraus. Jetzt muss man nur noch glauben, dass alle Niederschlagsspitzen der Vergangenheit genauer als die am 1.6. gemessen wurden und örtlich gleich verteilt erfolgten.
Wahrscheinlich liegt man mit der Aussage nicht weit daneben, dass seit 1954 ca. drei Mal ein vergleichbares Niederschlagsereignis stattgefunden hat. Und wenn man die Auszüge der Stadtchronik liest [4], gab es in der Vergangenheit regelmäßig schlimme Unwetter- und Flutereignisse von beiden Seiten, den umliegenden Bächen und vom Inn selbst, teilweise auch gemeinsam auftretend (was am 1.6. nicht der Fall war).

Bild 3 Niederschläge Simbach, 2-Tageswerte gleitend summiert, 1951 – 2016. Vom Autor aus den DWD-Daten und einer Ergänzung für den 1.6.2016 erstellt


Nun zu umliegenden Messstellen mit längeren Niederschlags-Mess-Zeitreihen (Bilder 5-7).
Die Messwerte dieser umliegenden Stationen zeigen, dass Starkregen-Mengen der Vergangenheit öfters deutlich höher als die aktuellen waren und sie bestätigen die kleinräumige Verteilung des Ereignisses von Simbach.

Bild 4 Lage von Messstationen dieser Gegend mit weiter zurückreichenden Tageswerten


Bild 5 Niederschläge Pfarrkirchen, Tageswerte seit 1951. Bild vom Autor anhand der DWD-FTP-Daten erstellt


Bild 6 Niederschläge Simbach Zeilarm Tageswerte seit 1951. Bild vom Autor anhand der DWD-FTP-Daten erstellt


Bild 7 Niederschläge Rotthalmünster, Tageswerte seit 1951. Bild vom Autor anhand der DWD-FTP-Daten erstellt


Dazu eine noch längere Zeitreihe, natürlich aus einer anderen Gegend, aber relativ typisch für das Voralpenland.
An der Station Hohenpeißenberg sieht man ebenfalls die extreme Variabilität von Tagesniederschlägen – und dass das Jahr 2016 (welches vollständig im Datensatz enthalten ist) keine herausragende „Stellung“ einnahm. Niederschläge wie in Simbach gibt es auch dort.
Anhand der 2-Tages-Summen (Bild 9) sieht man, dass dies für 2-Tages-Ereignisse wie in Simbach sogar verstärkt gilt. Nebenbei zeigt dieses Bild, dass die Daten vor 1880 zu viele Lücken aufweisen, um mit den historischen Anfangsdaten (bis 1880) Aussagen zum Niederschlag durchzuführen.

Bild 8 Niederschlag Hohenpeißenberg seit 1801 – 2016. Grafik vom Autor anhand der DWD-FTP-Daten erstellt


Bild 9 Niederschlag Hohenpeißenberg seit 1801 – 2016, 2-Tages-Summen. Grafik vom Autor anhand der DWD-FTP-Daten erstellt

Was sagt der Deutsche Wetterdienst

Dieser hat nach den Ereignissen vom letzten Jahr zwei Schriften herausgegeben, welche sich etwas mit der Einstufung auseinandersetzen. Anbei Zitierungen daraus:
DWD: [9] Während die stündlichen Niederschlagsmengen der meisten Gewitter Wiederkehrzeiten unter zehn Jahren aufwiesen, lagen die Wiederkehrzeiten für die extremsten Stundensummen, abgeleitet aus den Radarmessungen, über 100 Jahre.
Das ist schon einmal ein Anhaltspunkt, unabhängig davon, wie der DWD die Vergleichs-Daten der letzten 100 Jahre ermittelt haben will, wenn selbst modernste Messstationen bei solchen aktuellen Ereignissen keine liefern und in der Not auf Radardaten zurück gegriffen werden muss.
Beim Versuch einer Trendermittlung zeigen sich dann Vermutungen, aber so richtig liegt kein belegbarer Trend vor.
DWD [10] Für den Sommer (meteorologisch sowie hydrologisch) lassen sich dagegen praktisch keine Trends identifizieren. Hier dominieren kurz- und längerfristige zyklische Variabilitäten. Zudem verlief die Starkniederschlagsentwicklung seit 1951 in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich, wodurch das indifferente Gesamtbild zu dieser Jahreszeit noch weiter verstärkt
wird. Lediglich für den hydrologischen Sommer und den höchsten ausgewerteten Schwellenwert ist für die Südhälfte Deutschlands eine leichte Zunahme erkennbar. Obgleich aufgrund des geringen Anstiegs nicht gesichert, ist dieses Ergebnis insofern beachtenswert, dass hier gerade der deutlich extremste Schwellenwert etwas heraussticht
… untermauern die charakteristisch hohe Niederschlagsvariabilität im Sommer, wo sowohl Zu, als auch Abnahmen des Starkniederschlages selbst an benachbarten Stationen auftreten können,
Andauern unterhalb von 24 Stunden
Für kürzere Dauerstufen von weniger als 24 Stunden liegen konkret für das Gebiet von Deutschland bislang noch recht wenige Erkenntnisse zum Trendverhalten von Starkniederschlägen vor. Zwar deuten Analysen von flächendeckenden Radardaten daraufhin, dass es in den vergangenen 15 Jahren zumindest regional eine Zunahme auch von Starkniederschlägen kurzer Dauer gegeben hat, jedoch sind diese Aussagen aufgrund der geringen Länge der Zeitreihen nicht sonderlich aussagekräftig.

Und es könnte mit Trends auch umgekehrt sein:
DWD [10] Gemäß erster Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung dieser Daten weisen die hohen Niederschlagsschwellen der Dauerstufe 60 Minuten während der Monate Mai bis September in den meisten Regionen Deutschlands im Zeitraum 1965 bis 2015 häufiger einen negativen als einen positiven Trend auf.
Das beliebte Spiel, fehlende Daten mittels Simulationen zu erzeugen, klappt hier ganz und gar nicht:
DWD [10] Vergleich mit Klimaprojektionsergebnissen
Für den Sommer lassen sich auf Basis des im Rahmen dieser Untersuchung verwendeten Ensembles kaum Aussagen treffen, da die vier betrachteten Modelle die Änderung der Auftrittshäufigkeit von Starkniederschlägen widersprüchlich projizieren. Die Projektionen stimmen lediglich in der Aussage überein, dass der Anteil der Starkniederschläge am Gesamtniederschlag zukünftig steigen wird. Dabei bleibt aber offen, wie sich dieser Anstieg auf die Zunahmen von Häufigkeit und Intensität der Starkniederschläge verteilt.
Zum Schluss wird der DWD ganz „genau“ und sagt, dass derzeit nichts bekannt, aber alles möglich erscheint:
[10] Zum einen simulieren die Klimamodelle – wenn überhaupt – erst ab etwa 2020 eine leichte Zunahme. Zum anderen existieren zumindest für den süddeutschen Raum Anzeichen für einen geringfügigen Anstieg in den vergangenen rund 50 Jahren.
[6] Der Zeitraum ist aber (noch) zu kurz um „klimafeste“ Aussagen über die Verteilung des Starkregenrisikos oder gar über Trends abzuleiten.
Fazit
Nach den Angaben des DWD:
– könnte der Niederschlag bei Simbach ein 100-Jahre-Ereignis gewesen sein, obwohl in [6] steht: „Die Niederschlagssummen in Simbach liegen noch weit unter historischen Rekorden!“ und die Datenqualität für Starkniederschlag miserabel ist,
– ist es nicht möglich, einen Klimawandel-Bezug herzustellen, man kann ihn höchstens vermuten,
– ist über das Hochwasser, welches mitten durch die Stadt Simbach flutete nichts ausgesagt.
Verschlimmernd kommt hinzu, dass das Unwetter nicht – wie es die Klimatheorie verlangt – nach Hitzetagen erfolgte, sondern nach eher kühlem Wetter.

Der Simbach – kein Bach mit „immer nur 50 cm Wassertiefe“

Wenn „Fachleute“ sich etwas „nicht vorstellen können“ und von „nie gekannter Größe“ faseln, ist immer Vorsicht geboten. Oft ist das nur Ausdruck fehlenden Wissens.
Wer aufgrund der Schilderungen des Professors meint, der Simbach sei ein ruhig und gemütlich durch den Ort plätschernder Stadtbach und hätte noch nie Probleme bereitet, muss nur in die Stadtchronik schauen. Anbei ein Auszug daraus:
[4] Wieder nur 18 Jahre später kam die nächste Flutkatastrophe auf den Ort zu. Diesmal war der Simbach der Auslöser, der im Juli 1938 nach einem Gewitterregen derart anschwoll, dass er aus seinem Bett heraustrat und weite Teile Simbachs überschwemmte.
Und noch einmal nur 16 Jahre später, im Juli
1954, wurde Simbach von der nächsten Flutkatastrophe heimgesucht; diesmal aus einer Kombination von Simbach- und Inn-Hochwasser. Nach wochenlangem Regen trat zunächst am 8. Juli der Simbach über die Ufer und überschwemmte kurzzeitig von der Bach- über die Inn- und Gartenstraße den gesamten Ortskern. Das Wasser floss schnell wieder ab, doch nun wurde die Lage am Inn immer brenzliger. Am 9. Juli wurde dort die Hochwassermarke von 1899 überschritten. Immerhin gab es nun einen funktionstüchtigen Damm, doch auch dieser drohte jetzt, dem Wasser nicht mehr standhalten zu können.
Wie unberechenbar die Simbacher Gewässer bleiben, zeigt auch eine Einschätzung von Rudolf Vierlinger zur Hochwassergefahr durch den Simbach. Nach den Erfahrungen von 1954 wurde auch dieser aufwändig ausgebaut, um zu verhindern, dass er noch einmal über die Ufer tritt. Über die Baumaßnahmen, die 1958 abgeschlossen wurden, schreibt Vierlinger 1986: Was Jahrhunderte hindurch von vielen Generationen sehnlichst erwünscht wurde, ging endlich in Erfüllung. Die Bewohner der Stadt Simbach haben nun von dieser Seite her keine Gefahr mehr zu befürchten.
Doch nur fünf Jahre, nachdem diese Zeilen geschrieben wurden, zeigte der Simbach, dass er noch immer unberechenbar war. Nach heftigen Regenfällen schwoll er binnen kürzester Zeit so stark an, dass er am Abend des 31. Juli
1991 auch sein nun ausgebautes Bett verließ und sich als Wasserwalze durch die Straßen von Simbach schob. Wieder wurden weite Teile der Stadt überschwemmt, von den direkt am Bach gelegenen Straßen, über die Inn- bis weit hinein in die Gartenstraße.

Verbauung des Simbach

In [4] wurde es mit Details beschrieben, daraus ein paar Auszüge zur Information:
[4] Diplomarbeit 2007:
… Beim Simbach kann man davon ausgehen, dass Laufverkürzungen auf Grund von Begradigungen im Umfang von bis zu 50% vorliegen. Die ursprüngliche Länge betrug 13-15 km, wobei es heute nur noch etwa 10 km sind. Als absolutes Hauptproblem ist die Beeinträchtigung durch Begradigung des Flusslaufes zu sehen. Diese zog eine Eintiefung des Gewässerbettes nach sich und damit sind natürliche Ausuferungen kaum noch möglich. Es besteht kaum noch Raum für eine Retention der Hochwasserwelle und die Uferstreifen- und Rückhaltefunktion ist gestört, bzw. nicht vorhanden. Dazu kommt der fehlende oder untypische Uferbewuchs.
… Durch Sohl- und Uferverbau wird dem Gewässer sein Verlagerungspotential, seine Breiten- und Tiefenvariabilität sowie seine Strukturausstattung genommen (Abbildung 3.15)
… Weiterhin ist im Hochwasserfall eine geringe Retention (Abflachung der Hochwasserwelle) zu beobachten.

Beispiel eines damaligen Blogeintrags:
[4] … ich lebe seit mehr als 50 Jahren in Simbach. Ich weiß noch wie es hier Stück für Stück mehr und mehr zugebaut wurde. Bis zum letzten cm wird an die Bäche rangeackert. An jeden Hang werden Häuser gebaut und Bäume abgeholzt. So rutscht bei jedem Starkregen, und da müssen es nicht unbedingt 150l sein, immer mehr Dreck in die Bäche. Die Bäche werden immer mehr in kleine Backbette mit „Durchlässen“ gezwängt. Wasser sucht sich seine Bahn.
Ich habe in den letzten 30 Jahren dreimal erlebt das der Simbach die Dämme überflutet hat, aber so wie dieses mal war es noch nie. Noch nie wurde soviel Holz und Unrat mitgeführt und hat letztendlich alles platt gewalzt.

Ausserdem ist in Simbach ein Damm am Bach gebrochen der gerade saniert wurde, heißt, der war noch nicht mal richtig fertig. Da hatte das Wasser dann „leichtes Spiel“
Fazit
Die Gegend im Einzugsbereich des Simbach und auch der Bach selbst, sind mit dem historischen Zustand nicht mehr auch nur entfernt vergleichbar. Somit sind Vergleiche mit früheren Flutereignissen praktisch nicht mehr durchführbar.

Die Einschätzungen des Professors

Wie man bei einer solch konfusen (Niederschlags-)Datenlage und zwischenzeitlich erfolgten Verbauungen sowie Flächen-Nutzungsveränderungen herausbekommen will, dass das Ereignis Simbach Klimawandel-bedingt wäre und dazu noch ein Tausend-jähriges Ereignis darstellt, entzieht sich jeglicher rationalen Belegung. Zumindest die Daten, zu denen ein Privatbürger Zugang hat, geben es nicht im Ansatz her und auch vom DWD wird es nicht berichtet.
Dem Professor gelingt es jedoch, hemmungslos schlimmste Szenarien zu fabulieren.
[7] Prof. Grambow spricht von Megazellen, Extremhochwasser, nie gekannter Größe, Zerstörung, Überlastung und er sagt zugleich: „Unsere Befürchtung ist, dass solche Ereignisse in Zukunft wesentlich häufiger auftreten werden.“ „Handelt es sich denn dabei um ein Klima- oder ein Wetterphänomen?“ fragt Hans Ritt (CSU). Das sei unter Experten umstritten, sagt Grambow – wobei die Allermeisten der Ansicht seien, man habe es hier mit den Boten des Klimawandels zu tun. „Wenn es den Klimawandel gibt, dann schaut er genauso aus.“ Also Starkregen, Sturzfluten, Überschwemmungen, milliardenschwere Schäden und schlimmstenfalls Tote – darauf werden wir uns einstellen müssen.
Auch seine Aussage zum angeblich unvermeidlichen Dammbruch erscheint mehr als höchst fragwürdig, eigentlich gegen besseres Wissen. Denn es ist belegt [2], dass der gebrochene Damm überhaupt nicht als solcher gebaut wurde, sondern ein Planungsfehler der 70er Jahre war.
[2] SZ:Simbach am Inn war am ersten Juni der Pegel des gleichnamigen Simbachs innerhalb kurzer Zeit um fünf Meter angestiegen. „Wir gehen davon aus, dass wir es mit einem Phänomen in einer neuen Ausprägung zu tun haben“, sagte Grambow dazu,
kann nach allen bisherigen – seitens eines Amateurs recherchierbaren Informationen – eigentlich nur noch als Schwachsinn bezeichnet werden. Denn seit wann ist der Bruch einer falsch gebauten Talquerung aufgrund von Überlastung – unter anderem, weil der Durchfluss verstopfte – mit folgender Flutwelle „ein Phänomen einer neuen Ausprägung“?
Solche „Phänomene“ gibt es rund um die Welt. Ungewöhnlicher ist, dass es diese auch in Deutschland immer wieder gibt.
Hierzu könnte man sich allerdings vorstellen, dass dieser Professor damit etwas ganz anderes ausdrücken wollte und menschliches Versagen und Dilettantismus bei solchen Infrastrukturmaßnahmen speziell für den bayerischen Landtag so umschrieben hat. Denn sonst hätte er dieses hohe Haus damit konfrontieren müssen, dass ihre vielen und teuren Maßnahmen zur CO2-Vermeidug (wie es Simbach so erfolgreich gemacht hat, dass es dafür einen Preis gewann) nichts nutzen, aber sinnvolle Maßnahmen in der Infrastruktur blockieren.
Leider ist diese Auslegung unwahrscheinlich. Der Herr Professor ist im Beirat und Mitglied in der Steuerungsgruppe der „Internationalen Expertengruppe zur Bewahrung des Erdsystems“ (IESP). Diese Expertengruppe ist (lt. WIKIPEDIA) mit Prof. Schellnhuber „verbandelt“ und firmiert unter anderem mit folgender Aussage:
ISPE-Faltblatt: Krisen bewältigen, die geographische Grenzen überschreiten Beispiel: Erderwärmung
Damit hat der Professor auch kein Problem damit, gemeinsam mit Professor Harald Lesch (auf EIKE kürzlich mehrfach kritisch rezensiert und auf kaltesonne) während einer Podiumsdiskussion die gesamte, gängige Klimaapokalypse „herunterzubeten“ und dabei noch zu behaupten, aus einer Beobachtungszeit seit 2007 signifikante Klimawandel-Zusammenhänge ableiten zu können.
TZ, 21.11.2016: [12] Dauerregen und Sturzfluten Folgen des Klimawandels
[12] H. Lesch: Auch für Bayern habe die Erwärmung Folgen. „Seit 1960 hat sich die mittlere Temperatur in Bayern um 1,6 Grad erhöht.“ Mehr Wärme bedeutet mehr Verdunstung. Und mehr Verdunstung bedeutet mehr Niederschlag. „Wasser in der Atmosphäre ist ein Terrorist“, sagte Lesch plakativ und meint damit die Energie, die bei der Kondensation frei wird. „Da oben ist der Teufel los.“ Die Menschen in Bayern müssten deshalb vermehrt mit heftigen Gewittern, Starkregen und Platzregen rechnen.
Prof. Grambow: [12] Wie neu diese extremen Regenfälle sind, erklärte Martin Grambow, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft im Umweltministerium und Professor an der TU München. „Wir verfolgen diese Extremereignisse seit 2007.“ Damals hatte eine Sturzflut das mittelfränkische Baiersdorf verwüstet. Starker Regen an sich sei noch nichts Neues. Aber dass sich diese mit Wasser aufgeladenen Tiefs schlagartig, „wie ein Eimer Wasser“, abregnen und das auch noch, ohne sich zu bewegen, sei in Baiersdorf oder in Simbach das Besondere gewesen. „Das haben wir früher in unseren Breiten nicht beobachtet“, sagte Grambow.
Wie weit Herr Lesch mit seiner Darstellung „… Und mehr Verdunstung bedeutet mehr Niederschlag“ daneben liegt, ist in [14] dargestellt. Daraus die relevanten Jahreszeit-Daten für Bayern. Seit dem Beginn der Messreihen hat sich am Niederschlag wirklich überhaupt nichts verändert. Herrn Lesch dürfte dies bekannt sein. Seine Aussagen dazu sind damit sehr vorsichtig formuliert „rational nicht erklärbar“. Dabei ist ein Standardsatz von H. Lesch in seinen Vorträgen: „Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung. Aber nicht auf eigene Fakten.

Bild 9.1 Frühling: Verlauf Temperatur (Bayern und Baden-Württemberg) und Niederschlag (Bayern) 1881 – 2016. Vom Autor aus den DWD-Daten erstellt


Erwärmung gleich mehr Niederschlag?

Es ist physikalisch richtig, dass wärmere Luft mehr Feuchte speichern kann. Nicht richtig ist die Ableitung daraus, damit würde es bei zunehmender Erwärmung immer mehr und stärker regnen (siehe die Bilder 9.1 und 9.2).
Erst kürzlich erschien ein Artikel, der über dieses Thema aufklärte:
EIKE:
Über den Unterschied zwischen Energie, Arbeit und Leistung – und warum das für die Klima-Prophezeiungen eine Rolle spielt
Beispiele sind:
Die Sahara, sie war zur römischen Warmzeit feuchter als heute,
die Kalmengürtel, welche rund um die Welt trotz der Lage in heißen Zonen immer trocken sind,
der Sahel, der dank der Erwärmung feuchter wird (weil der Monsun nun wieder hinein gelangt).
Und die genannten Unwetter sind ein Beispiel: Sie erfolgten nicht nach Hitzetagen. Sie waren (lokal) trotzdem so extrem, weil kein Wind blies, der die Wolkengebirge weiter bewegte; wenig Wind, das das Gegenteil von dem, was zunehmen sollte.
Prof. Lesch hat das in seiner Ausführung geflissentlich „übersehen“. Er hat auch „übersehen“, dass seine Aussagen zum Niederschlag in Bayern langfristiger betrachtet nicht stimmen. Belegbar ist, dass der Niederschlag in Bayern sich seit 1880 in keiner Jahreszeit verändert hat, wie es in einer ganz aktuellen, umfangreichen Rezension anhand der Daten gezeigt ist:
EIKE: Der Klimamonitoringbericht 2016 für Süddeutschland,
EIKE: Die Niederschlagsentwicklung in Deutschland und weltweit zeigt keinen Klimawandel-Einfluss
was auch international Gültigkeit hat:
kaltesonne: eine weitere seriöse Studie aus dem Dezember 2015 im Journal of Hydrology von van Wijngaarden und Syed konnte in den letzten mehr als 150 Jahren keine signifikanten Aufälligkeiten in den Niederschlägen entdecken, trotz des enormen klimatischen Wechsels von der Kleinen Eiszeit hin zur Modernen Wärmeperiode. Hier der Abstract:
Changes in annual precipitation over the Earth’s land mass excluding Antarctica from the 18th century to 2013
Der DWD stellt es deshalb auch wesentlich vorsichtiger und differenzierter dar:
[12] … Allerdings spielen bei der Niederschlagsbildung eine ganze Reihe weiterer Faktoren und Prozesse … eine wesentliche Rolle. Dementsprechend ist zumindest mit regionalen Unterschieden zu rechnen. Nicht überall werden die Niederschläge im gleichen Maße zunehmen, in manchen Gebieten könnte es durchaus auch trockener werden.
Was der DWD hier verklausuliert sagt, ist die Tatsache, dass die Simulationen beim Niederschlag grandios versagen:
EIKE: Klimamodelle rekonstruieren Niederschlagsentwicklungen nur mit gröbsten Fehlern
Zu Prof. Grambows Bemerkung lässt sich nur ergänzen: Wie wollte man so extrem lokal begrenzte Starkniederschläge früher beobachten, wenn es erst heute mittels Wetter-Radar im Ansatz gelingt?

War das „Ereignis Simbach“ damit ein 1000-Jahre Klimamenetekel

Nach Überzeugung des Autors auf gar keinen Fall. Nicht einmal, dass es ein 100-jähriges gewesen sein könnte, wie man aus der DWD-Schrift vielleicht ableiten könnte, ist wahrscheinlich, zumindest ebenfalls nicht belegbar.
Begründungen:
-Die Daten seit 1951 (länger zurückreichend aus der Gegend fand der Autor nur einen Datensatz bis zum Jahr 1931) geben es nicht her.
-Die Stadtchronik gibt es nicht her (sie berichtet von schlimmsten Fluten in der Vergangenheit)
-Die in jüngerer Zeit erfolgten Verbauungen des Bach-Oberlaufs und massiven, landwirtschaftlichen Veränderungen der Flächen (welche schon vorher von Personen als Hochwasser-Gefahr beschrieben wurden [4]) geben es nicht her
-und die gebrochene Talquerung, welche nie als Damm gedacht war, schon gar nicht.
-Daten vor ca. 1890 sind – wie das Beispiel Hohenpeißenberg zeigt – beim Niederschlag sehr lückenhaft und lassen keine wirkliche Analyse zu.
Daten über 1000 Jahre, welche zur Belegung eines solch kleinflächigen, nur mittels moderner (selbst aktuell noch mit Schwächen behafteten) Radartechnik rekonstruierbaren Ereignisses dienen könnten, erscheinen dem Autor nicht möglich. Dem DWD liegen solche wohl auch nicht vor – sonst hätte er es in seinen Publizierungen erwähnt.
Trotzdem wird es wohl so kommen, dass die „Tausend-Jahre“ Darstellung des Professors bald auf WIKIPEDIA und in Schulbüchern auftaucht.
Nachdem ein deutsches Gericht festgestellt hat, dass die Meldung einer Presseagentur als „wahr“ angenommen werden darf und nicht mehr überprüft werden muss, begeht damit auch niemand eine Falschaussage, oder wird seiner Verantwortung, solche zu vermeiden nicht gerecht.
Die SZ zeigte, wie es funktioniert und warum man diese Zeitung in Foren häufig als „Alpenprawda“ bezeichnet: Obwohl sie selbst vom Dammbruch berichtete, wurde dieses Wissen danach „vergessen“ und von der Flut, welche „ … alle 1000 Jahre vorkommt“ [1], fabuliert.
Es kann natürlich sein, dass es wieder 1000 Jahre dauert, bis in Simbach vor dem Ort ein Damm bricht und nochmals eine
5 m hohe Flut durch den Ort rast. Vorher konnte es nicht vorkommen, da diese Talquerung erst in den siebziger Jahren gebaut wurde. Mit der nötigen Phantasie lassen sich für das 5 m Flutereignis somit jedoch beliebige „Statistikwerte“ fabulieren, nur hat keiner davon etwas mit einem Klimawandel zu tun.

Der Katastrophenalarm

Es erschüttert zudem, dass im Hochtechnologieland Deutschland es nach Tausend Jahren noch nicht möglich ist, vor einem Starkregenereignis zu warnen. Man kann es zwar schon so langsam erkennen, doch dann kann eine Behörde noch lange nicht informieren. Zwar gibt es überall Sirenen und inzwischen auch andere Kommunikationsmittel, doch aus irgend einem Grund wird zwar ununterbrochen vor der Temperatur im Jahr 2100 gewarnt, vor einem aktuellen Starkregen rechtzeitig zu warnen ist aber anscheinend nicht zulässig, weil die Zuständigkeiten ungeklärt sind.
Wie lief der Katastrophenalarm am 01.06.2016 ab?
Eine kleine Recherche zeigt exemplarisch, wie damit in einer Gegend, welche seit Menschengedenken ständig von Fluten bedroht ist, umgegangen wird. Man erinnere sich daran, dass die Starkregenfälle in Bayern und Württemberg bereits einen Tag zuvor begannen und jedem Sachkundigen klar war, dass die Unwetterlagen mangels Wind lokal abregnen würden.
Der Tag davor:
inFranken.de, Meldung vom 31.05.2015: Schwere Unwetter in Bayern – Verwüstungen in Region Ansbach
Feuerwehrfahrzeige stehen am 29.05.2016 in Ansbach (Bayern) an einer überfluteten Straße vor einem Haus. Schwere Regenfälle hatten zu Überschwemmungen geführt.

Am 01.06.2016 bei Simbach.
tz: [12] … Nein, vorbereitet sei er auf dieses Ausmaß natürlich nicht gewesen, sagt Hans Prex, Kreisbrandrat im Landkreis Rottal-Inn. Der Morgen des 1. Juni begann für den Feuerwehrmann mit einem scheinbar banalen Einsatz. Im Gemeindegebiet von Ering war eine Herde Schafe vom Wasser eingeschlossen. „Erst nach und nach haben wir gemerkt: Das hört ja gar nicht mehr auf zu regnen.“ Rinnsale, die im Juni normalerweise ausgetrocknet sind, hatten auf einmal einen Wasserstand von einem Meter. „Um 12 Uhr mittags habe ich den Landrat angerufen“, sagt Prex, „und ihn gebeten, den Katastrophenalarm auszulösen.
Ausgelöst wurde der Katastrophenalarm dann ca. 2 1/2 Stunden später. Da war die Talquerung vor Simbach aber schon gebrochen.
[15] Passauer Neue Presse: Um 14.30 Uhr hat das Landratsamt Rottal-Inn den Katastrophenfall ausgerufen.
Dabei ist das Thema unzureichender Warnungen und Maßnahmen längst bekannt. Herr Kachelmann hat ein Jahr zuvor mangelnde Unwetterinformation bereits massiv bemängelt:
12Jun 14: Das Unwetter, Kachelmann, der WDR — und der Fluch der Routine
… Der WDR will künftig bei drohenden Unwettern seine Zuschauer mit Einblendungen im laufenden TV-Programm warnen. Das ist eine Lehre, die der Sender aus den Abläufen am Pfingstmontag gezogen hat. Mehrere Menschen in Nordrhein-Westfalen waren an diesem Tag bei außerordentlich heftigen Unwettern ums Leben gekommen; Kritiker wie Jörg Kachelmann hatten dem WDR vorgeworfen, dafür eine Mitverantwortung zu tragen, weil er in seinen Programmen nicht angemessen gewarnt habe.
In einer größeren Kolumne ist das ganze Informationsdrama ausführlich dargestellt:
TYCHIS EINBLICK, 31. Mai 2016: Wetterwarnung kann der ÖR nicht, nur Klimawandel Sturzbäche und das Fernsehen.
Wie oft, haben Fachpolitik-Kräfte höherer Hierarchien aber äußerst sachkundige und hilfreiche Lösungsvorschläge parat:
[4] Frau Hendricks: … aber für Überschwemmungsgefahren durch Bäche und kleine Flüsse seien die Landesbehörden zuständig. In Zukunft müsse dort der Katastrophenschutz angepasst werden. So müsse beispielsweise innerhalb einer Stunde gewarnt werden. „Darauf sind wir noch nicht eingestellt“, sagte Hendricks. Dafür sollten die lokalen Behörden etwa auch Lautsprecherwagen durch die betroffenen Gebiete schicken.
Da will die bayerische Umweltministerin nicht nachstehen. Sie umschreibt bisheriges Versagen und Unvermögen allerdings wesentlich eleganter und vor allem zeit(geist-)gemäßer. Vor allem weiß sie sehr genau, wie man sich von Verantwortung entlastet und elegant delegiert.
[16] Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, PRESSEMITTEILUNG:
Auf Initiative von Umweltministerin Scharf hat das Kabinett im Sommer eine weitere Stärkung des Hochwasserschutzes in den Regionen beschlossen: Neben 30 neuen Stellen für die Wasserwirtschaftsverwaltung wird eine zusätzliche Komponente „Sturzfluten“ in das Hochwasserschutz-Aktionsprogramm 2020plus aufgenommen. An zusätzlich 20.000 Kilometern Gewässer Dritter Ordnung, für die die Gemeinden zuständig sind, werden darüber hinaus neue Hochwassergefahrenkarten erstellt. Insgesamt stehen in den kommenden beiden Jahren zusätzlich 12 Millionen Euro zur Verfügung. Der Umgang mit Sturzfluten erfordert das erfolgreiche Zusammenspiel verschiedener Bereiche wie Wasser- und Baurecht, Landwirtschaft und Katastrophenschutz. Deshalb hat das Bayerische Umweltministerium heute das interdisziplinäre Symposium „Herausforderung Starkregen im Zeichen des Klimawandels“ in der Residenz in München organisiert. Scharf: „Der Mensch steht im Mittelpunkt unseres Handelns. Der intensive Dialog ist ein wichtiger Schritt zu mehr Sicherheit für unsere Bürger. Wir brauchen das Erfahrungswissen vor Ort genauso wie den engen Schulterschluss zwischen Klimaforschung und Entscheidern.“ Rund 300 Betroffene, Experten und Vertreter der Politik haben gemeinsam auf die Ereignisse im Sommer 2016 zurückgeblickt, zukünftige Auswirkungen und Herausforderungen des Klimawandels beleuchtet und Handlungsmöglichkeiten zur Vorsorge diskutiert.

1000 Jahre können auch genau anders herum enden: Es hängt nicht vom Klima, nicht vom CO2, sondern alleine von denkenden Menschen ab

Das Beispiel der Flutereignisse in Nürnberg (Bild 10) zeigt, wie solche „Tausend-jährige“ Ereignisse auch genau anders herum verlaufen können. Seit Beginn des „schlimmen Klimawandels“ gab es nicht einmal mehr mittlere Hochwasser (enden 1958), obwohl statistisch längst ein katastrophales und mehrere große hätten erscheinen müssen. Kennt Nürnberg damit keinen Klimawandel?
Selbstverständlich hat es „einen“, zumindest der Klimaschutzmanager der Stadt ist sich da ganz sicher und weiß viel Rat und Tat dazu:
Stadt Nürnberg, Homepage: Wir machen das Klima
Das Referat für Umwelt und Gesundheit engagiert sich seit langem für den Schutz unseres Klimas und seit 2009 auch für die Anpassung an den nicht mehr zu vermeidenden Klimawandel.
Dafür sind auch gewaltige, „sicher“ klimawirksame Maßnahmen in Umsetzung:
Stadt Nürnberg, Homepage: An morgen denken: Nürnbergs Strategie zum Klimaschutz
Die Stadt Nürnberg hat die künftige Entwicklung des Strom- und Wärmeverbrauchs untersucht und darauf aufbauend Maßnahmen bestimmt, um auch in Zukunft die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu sichern
Klimaschutzfahrplan 2010 – 2020
Der Klimaschutzfahrplan 2010-2020 hat das Ziel, bis 2020 die CO2-Emissionen um 40 % gegenüber 1990 zu verringern.
Ohne der Stadt Nürnberg irgendwie nahe treten zu wollen, dürfte jedoch der einzige, wahre Grund für die „Klimaruhe“ sein, dass bereits Anfang 1900 (nach einem katastrophalen Hochwasser) mit der Planung eines Flutüberleiters begonnen wurde, der endlich 1958 fertig gestellt war. Und ein Wunder (oder Vorhersehbares) geschah: Seitdem gibt es dort keine Hochwasser-bedingten Überflutungen mehr.
Die Nürnberger können damit nur ihren Altvorderen danken, dass diese damals noch nicht auf deutsche Klima(hysterie-)professoren, UmweltministerInnen und KlimaschutmanagerInnen gehört haben und nicht zuerst mit der CO2-Vermeidung begannen (wie es Simbach in jüngerer Zeit vor-gemacht hat).

Bild 10 [4] Stadt Nürnberg Hochwasserereignisse von 1350 bis 2016. Daten vom Autor als Ereignisgraphik umgesetzt

Es ist nun (fast) etwas gemein, die Info zu wiederholen. Aber die Stadt Würzburg zeigte einmal exemplarisch, dass Schildbürger niemals aussterben.

Bild11 Hochwassermarken des Mains bei Würzburg seit dem Mittelalter bis 2013. Grafik vom Autor anhand der Datentabelle der Stadt Würzburg erstellt.


Trotz der bekannten und wirklich eindeutigen Hochwasser-Pegelstände des Main (Bild 11), legte man das Afrikafestival 2013 in die Hochwasserzone und wunderte sich dann, dass ein wirklich nur ganz kleines wie zu erwarten war, auch kam. Selbstverständlich war daran dann „der Klimawandel“ schuld.
DIE WELT, 05.12.14: Würzburg (dpa/lby): Der Klimawandel macht dem Würzburger Africa Festival zu schaffen: 2013 wurde es von Hochwasser überrascht, musste abgebrochen werden und herbe Verluste verkraften. Um künftig im Fall von Naturkatastrophen und ähnlichen Notfällen finanziell abgesichert zu sein, hat der Veranstalter nun eine Stiftung gegründet. «Das Wetter wird leider nicht besser, sondern schlechter. Wir müssen uns auf den Klimawandel einstellen», betonte Festivalleiter … am Freitag in Würzburg.
Gegen den Klimawandel helfen eben leider keine Fakten, weshalb man auch schon lange keine Fachleute mehr fragt:
Aussage des Wasser-Wirtschaftsamtes Würzburg: [13] „Die Hochwasser jüngeren Datums nach 1909 sind historisch unbedeutend (20-Jahre Ereignisse)

Wenn es den Klimawandel gibt, dann schaut er genauso aus

Zurück zum Ursprungs-Thema. Im Fabulieren von Klimaapokalypsen ist der Professor offensichtlich geübt:
[7] man habe es hier mit den Boten des Klimawandels zu tun. „Wenn es den Klimawandel gibt, dann schaut er genauso aus.
Im Bayerischen Landtag kann man die Wirkung solcher Sprüche problemlos testen, denn versehentlich vorhandene Kenntnis zum Thema ist dort eher nicht zu erwarten [2] und sollten doch Reste „herumsitzen“, würden diese sich nicht gegen die Parteidoktrin „outen“.
Anmerkung: Da die CSU-Umweltministerin (wohl mangels Kenntnissen) und alle anderen Oppositionsparteien (mangels einer eigenen Meinung) beim Klimawandel in aller Regel die Überzeugung der GRÜNEN pflegen, eher noch versuchen, diese zu übertrumpfen, reicht es, deren Aussage als Beispiel zu nennen. Nach einem sinnvoll erscheinenden Vorspann enden diese, wie nicht anders zu erwarten war:
[8] Bündnis 90 DIE Grünen: Lehren aus der Flutkatastrophe 2016
… Langfristig muss natürlich die Ursache dieser Starkregenereignisse benannt und bekämpft werden: der menschengemachte Klimawandel. Wir setzen uns dafür ein, die erarbeiteten Ziele der Klimakonferenz endlich in Nationales Recht zu gießen und umzusetzen.
Nachdem der Professor bis auf das Jahr 1766 zur Belegung zurückging, anbei eine informelle Listung, wie das angeblich „vorindustrielle, natürliche Ideal-Klima“, welches aktuell auch vom „Bayerischen Landtag“ herbeigesehnt wird, damals erlebt und der Nachwelt übermittelt wurde.
Quelle: Die inzwischen geschlossene Seite: www.wetterklimafakten.eu
1651: wohl extremst feuchtes Jahr in ganz Europa, Hungersnot. 26.2. „Petriflut“ Nordsee, Tausende Tote, Juist und Langeoog zerrissen ,Landverluste
1657/58: sehr kalter Winter
1658: Folge des kalten Winters: viele Überschwemmungen, Feb: großes Rhein-Hochwasser, Köln 12,07 m Pegel
1661: 22.9. : Überschwemmungen in Spanien. In Malaga 3.000 eingestürzte Häuser, Tausende Tote
1665: sehr heißer Sommer
1666: wieder sehr heißer Sommer, Hitze und Dürre, ausgetrocknete Flüsse, verdorrte Felder (wohl der heißeste des sonst kalten Jahrhunderts)
1669: 16.4.: Heftiger Regen löst Bergsturz in Salzburg aus, 300 Tote (seitdem gibt es den Beruf des „Bergputzers“)
1675: 4./5.11.: Sturmflut Holland, Tausende Tote, viele Zerstörungen
1682: wohl sehr feuchtes Jahr, viele Überschwemmungen überall, Donauhochwasser im Sommer
1687: Sommer: gewaltige Regenfälle Westeuropa, Überschwemmungen
1693: 24.6.: 24-stündiges Gewitter zerstört große Teile Kölns
1703: 26.11.: schwerster Sturm der englischen Geschichte, 8.000 Tote, 14.000 Obdachlose
1708/09: sehr kalter Winter Westeuropa, bis zu 100.000 Tote. Einer der kältesten Winter überhaupt. 10 Wochen alles gefroren
1717: Weihnachtsflut Nordsee, 20.000 Tote
1719: Sommer: Dürre und Hitze Europa: Ausgetrocknete Flüsse
1720: Katastrophales Lawinenjahr in den Alpen, viele Tote
1735: Gewaltige Überschwemmungen in Russland. Tausende Tote, ganze Dörfer und Städte weggeschwemmt. (Vielleicht die schlimmste Flutkatastrophe dort überhaupt)
1742: 5.6. großes Donauhochwasser
1768: Indien: Extrem-Monsun, riesige Überschwemmungen. Danach bleibt der Monsun 2 Jahre lang aus.
Erste genauere Wettermeldungen aus den USA setzen ein: Die lange Reihe von Hurrikan-Meldungen beginnt, jährlicher Wechsel der Häufigkeit, kein Unterschied zu heute.
Quellen
[1] Süddeutsche Zeitung, 30. Dezember 2016: Das zerstörerische Hochwasser hat die Seelen überflutet
[2] EIKE 06.07.2016: Das Unwetter bei Simbach am Inn – Ein Nachtrag zur Debatte im Bayerischen Landtag
[3] WELT N24, 16.06.2016 : Die Analyse der Simbacher Sturzflut ist beunruhigend
[4] EIKE 09.06.2016: An den Unwettern ist der Mensch eher nicht schuld – aber ganz sicher an deren Folgen
[5] FOCUS ONLINE 03.06.2016: Simbach am Inn Verstopftes Rohr löste offenbar Flutwelle aus
[6] DWD Foliensatz, 10. DWD Klimatagung: Bewertung des Starkregenrisikos in Deutschland auf der Basis von Radardaten
[7] Bayerischer Landtag, Donnerstag, 16. Juni 2016: Hochwasser in Simbach und Maßnahmen gegen weitere Katastrophen
[8] Bündnis 90 DIE Grünen: Lehren aus der Flutkatastrophe 2016
[9] DWD Schrift, Dr. Markus Ziese at al., Stand: 03.06.2016: Andauernde Großwetterlage Tief Mitteleuropa entfaltet Ihr Unwetterpotential mit starken Gewittern und massiven Schadensgeschehen in Deutschland
[10] DWD Schrift, Paul Becker at al., Stand: 19.07.2016: Die Entwicklung von Starkniederschlägen in Deutschland Plädoyer für eine differenzierte Betrachtung
[11] Deutschlandfunk 12.09.2016: Klimawandel Deutsches Klimakonsortium warnt vor Starkregen in Deutschland
http://www.deutschlandfunk.de/klimawandel-deutsches-klimakonsortium-warnt-vor-starkregen.697.de.html?dram:article_id=365651
[12] TZ, 21.11.2016: Dauerregen und Sturzfluten Folgen des Klimawandels: Wie gut ist München geschützt?
https://www.tz.de/muenchen/stadt/folgen-klimawandels-da-oben-ist-teufel-los-7001100.html
[13] Umweltamt der Stadt Würzburg – Wasserwirtschaftsamt, Publikation: Historische Hochwasser am Main
http://www.wuerzburg.de/2007/m_10317

[14] EIKE 16.01.2016: Der Klimamonitoringbericht 2016 für Süddeutschland
[15] Passauer Neue Presse, 01.06.2016: Hochwasser: Simbach „Land unter“ – Katastrophenfall ausgerufen
http://www.pnp.de/region_und_lokal/landkreis_rottal_inn/pfarrkirchen/2093679_Hochwasser-Simbach-Land-unter.html
[16] Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, 21.11.2016 PRESSEMITTEILUNG Nr. 215/16




Trump und inter­nationale Energie-Armut: Fünf Schritte

Man betrachte die Bemühungen der Obama-Regierung, fossil befeuerte Klimakatastrophen zu vermeiden. Trotz gut gemeinter Absichten haben diese Bemühungen, industrielle Emissionen von Kohlendioxid und anderen „Treibhausgasen“ zu reduzieren, insgesamt sehr großen Schaden angerichtet in ehemals kolonisierten Ländern in Afrika, Asien und Latein-Amerika. Und wirklich, Obamas Politik erinnert an die Versuche der Kolonisten, diese Regionen zu Erzeugern von Rohstoffen zu machen anstatt zu industriellen Mitbewerbern. Obamas Klima-Alarmisten entmutigten arme Länder, Kraftwerke und moderne Übertragungsnetze zu errichten. Stattdessen bot man diesen Ländern Hilfe an, nicht ans Netz zu gehen mittels kleinmaßstäblicher Wind- und Solarprojekte. Die Regierung trieb auch die Preise für Nahrungsmittel in armen Ländern in die Höhe, indem sie Ernten so umleitete, dass sie „grünen“ Treibstoff-Quoten genügten. Außerdem standen sie untätig dabei, als die Europäische Union diese Länder bestrafte für den Export „kohlenstoff-intensiver“ Erzeugnisse. Die Moral lautet hier, dass die Kosten der prophezeiten Klimakatastrophen hypothetisch und dürftig sind sowie erst in ferner Zukunft anfallen, während die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Vorteile des auf fossilen Treibstoffen beruhenden Wachstums armer Länder real und erheblich sowie sofort verfügbar sind.

Hinsichtlich Gesundheit brauchen die Menschen zuverlässige Energie in ihren Wohnungen, Fabriken und Büros. Falls sie diesen Energiebedarf nicht mit Strom decken können, werden sie die Energie durch Verbrennung von Holz, Dung und Holzkohle erzeugen oder ihre eigenen Dieselgeneratoren anwerfen. In Afrika, wo nur 25 Prozent aller Wohnungen zuverlässig über Strom verfügen und die meisten Fabriken und Büros unter häufigen Stromausfällen zu leiden haben, stellen die durch diese ineffizienten Energiequellen emittierten Partikel eine ständige Krise dar für Atemwegs-Erkrankungen. Hinsichtlich wirtschaftlichen Wachstums und der daraus resultierenden steigenden Lebenserwartung können wir einfach feststellen, dass China, seit es sich mit aller Macht dem fossil befeuerten Kapitalismus verschrieben hatte, seine 20-Jahre-Lücke zur Lebenserwartung von 80 Jahren in entwickelten Ländern fast geschlossen hat, während Afrika noch mit 59 Jahren hinterher hinkt.

Hier folgen als Vorschlag fünf Schritte, die Präsident Trump gehen könnte, um uns davon abzuhalten, Schaden anzurichten, und wir vielleicht sogar Gutes anrichten können hinsichtlich des Strebens von Entwicklungsländern nach einem besseren und längeren Leben, welches zuverlässiger elektrischer Strom mit sich bringen kann.

Energieerzeugung: Er sollte US-Repräsentanten bei der Weltbank und regionalen Banken ebenso wie Funktionäre der Agency for International Development (the State Department’s foreign aid office) anweisen, Kredite und Garantien für Kohle-, Gas- oder Ölkraftwerke zu unterstützen anstatt diese, wie wir es derzeit tun, zu verhindern. Mit der Hilfe für Länder, moderne, effiziente Kraftwerke zu bauen, ausgerüstet mit „Filtern“, können wir Emissionen von Schwefeldioxid und andere Partikel dramatisch reduzieren. Anders als Kohlendioxid, welches ein vorteilhaftes Spurengas ist, das Ernteerträge steigern lässt, sind dies reale Verschmutzer, die kontrolliert werden müssen.

Netzausbau: Die Versorgt-Afrika-mit-Energie-Kampagne der Obama-Regierung ist verzerrt hin zu „Ohne-Netz-Lösungen“ wie etwa kleinmaßstäbliche, lokale Wind- und Solarparks. Dies ist Kolonialismus pur in einem Kontinent, der immer noch „unterentwickelt“ ist, indem er Rohstoffe an seine ehemaligen Beherrscher exportiert und im Gegenzug fertig hergestellte Produkte erhält. Afrika braucht konsistent Energie für Fabriken und Büros, oder es wird niemals in der Lage sein, im Wettbewerb der globalen Ökonomie mitzuhalten. Der einzige Weg, konsistent Energie zur Verfügung zu haben, ist ein modernes Netz. Punkt. Das Netz kann sich langsam entwickeln, so dass es gewartet werden kann, aber langfristig kommt man ohne ein solches nicht voran, wie das Beispiel Chinas zeigt.

Hilfe nur für nachhaltige Infrastruktur-Projekte: Entwicklungsländer vor allem in Afrika sind übersät mit aufgegebenen „weißen Elefanten“ – Hochtechnologie-Fabriken, Dämme, Aufbereitungsanlagen, Brunnen und Traktoren, die von es gut meinenden auswärtigen Helfern und Spendern zur Verfügung gestellt worden waren. Sie fielen in die Nutzlosigkeit, weil Empfänger-Regierungen nicht den politischen Willen und die ökonomische Umgebung zur Verfügung stellen wollten, die zum Erhalt dieser Einrichtungen erforderlich wären.

Die Einführung einer Technologie aus einem anderen Land, welche sich in einem anderen Stadium der ökonomischen Entwicklung befindet, ist im besten Falle verzwickt. Es ist Zeit- und Geldverschwendung, falls die Empfänger-Regierung undemokratisch, korrupt oder repressiv ist. Amerikanische Diplomaten und Funktionäre der Auslandshilfe müssen belohnt anstatt bestraft werden, wenn sie sich unvermeidlich im Spiel der Auslandshilfe befinden, weil sie die Wahrscheinlichkeit der Nachhaltigkeit abschätzen und Projekte auch mal absagen. Die größte wirtschaftliche Entwicklung gibt es, wenn die Bedingungen vor Ort dies zulassen. Auslandshilfe kann wenig ausrichten, wenn Diktatur und Korruption vorherrschen, wie es in den meisten afrikanischen Ländern der Fall ist.

Stopp der Vorschriften bzgl. Biotreibstoffen: „Biotreibstoff-Hungersnot“ nennen es die Afrikaner, wenn Unternehmen aus entwickelten Ländern landwirtschaftliche Flächen der Dörfer übernehmen, so dass sie Profite erzielen können mittels der Erfüllung von Vorschriften bzgl. „grüner“ Treibstoffe. Die Trump-Regierung sollte unsere eigenen Äthanol-Minima fallen lassen, und sie sollte es zu einem prinzipiellen Handels-Eckpunkt und zum Gegenstand in Verhandlungen mit europäischen Ländern machen, diese Vorschriften ebenfalls fallen zu lassen.

Gegen „kohlenstoff-lastige“ Vorschriften: In ihrem niemals endenden Kreuzzug, verlogene „Kohlenstoff-Offsets“ zu finden, welche es ihnen gestatten, Reduktionen von Kohlenstoff-Emissionen geltend zu machen ohne eigene Kraftwerke zu schließen, haben europäische Länder ein Durcheinander aus dem einfachen Akt gemacht, Güter aus Entwicklungsländern zu importieren. Blumen aus Kenia beispielsweise zahlen eine Kohlenstoff-Steuer, weil sie mit Flugzeugen transportiert werden, welche pro Blume mehr Treibstoff verbrauchen als ein langsameres Schiff. Als Teil eines internationalen Konsortiums des Luftverkehrs können die USA solche Vorschriften verhindern und umkehren, was zu mehr Handel und Arbeitsplätzen in entwickelten Ländern führt. Im Jahre 2011 setzte der Kongress ein Gesetz in Kraft, welches das Programm des Konsortiums blockierte, eine Kohlenstoff-Steuer auf den gesamten Luftverkehr einzuführen. Als Schutz unserer Reiserechte sollten wir auch nach jenen der Exporteure in Entwicklungsländern Ausschau halten.

Um diese Änderungen zu erreichen und dauerhaft zu machen, sollte Trump klarstellen, dass das Paradigma einer von fossilen Treibstoffen verursachten Klimakatastrophe abgelehnt wird. Unter Obama erzeugte praktisch jedes Ministerium der Regierung Verwaltungsapparate, deren primäres Ziel es gewesen zu sein scheint, Steuergelder für die Dämonisierung von Treibhausgasen auszugeben. Zwar ist es leicht, es einfach zu ignorieren, wie es viele Länder scheinheilig getan haben, doch sollte Trump vom Pariser Abkommen 2015 und seinen freiwilligen „absoluten Zielen der Reduktion von Emissionen“ sowie vom UN-Rahmenabkommen 1992 seinen Rückzug daraus ankündigen als einen Weg, unsere heimische Bürokratie schockartig dazu zu bringen, weniger Schaden anzurichten.

Präsidenten haben die Macht, von Abkommen und Verträgen zurückzutreten, wie es Carter mit unserem Vertrag mit Taiwan gemacht hat, um die Beziehungen zu China zu verbessern; oder wie Reagan, der sich aus der zwangsweisen Rechtsprechung des Weltgerichts zurückzog, um in der Causa unseres Nicaragua-Krieges nicht zu verlieren; oder wie George W. Bush, der sich aus dem Vertrag über die Begrenzung von Raketenabwehrsystemen zurückzog. Der technische Rückzug wird ein paar Jahre dauern wegen der Termini jener Abkommen, aber die Ankündigung selbst würde das Absahnen durch die „Klima-Finanzierung“ und „Klima-Reparationen“ beenden, welches Milliarden Dollar Auslandshilfe verschlingt.

Ich werde oft gefragt, warum ich angesichts der Behauptungen über eine Klimakatastrophe so ruhig bleibe. Nun, während des letzten Jahrzehnts habe ich es als Professor der Statistik und der Mathematik zu meinem beruflichen Aufgabenfeld gemacht, die innere Funktionsweise der Klimamodelle zu analysieren, welche die Waffe der UN-Klimapropaganda sind, und die für die Behauptung herangezogen werden, dass der größte Teil der Erwärmung um ein halbes Grad von 1980 bis 2010 industriellen Emissionen von Treibhausgasen geschuldet ist. Diese Modelle, von denen Obama glaubt, dass sie ihn zum Herr über die Thermostate machen, sind zwar hoch komplex, jedoch kindisch und fast eine Totgeburt angesichts des Agierens der chaotischen Atmosphäre und der mysteriösen Ozeane, die zu repräsentieren sie versuchen. Lustigerweise nehmen die gleichen IPCC-Modelle an, dass natürliche Variationen und nicht industrielle Emissionen für einen ähnlichen Anstieg von 1910 bis 1940 ursächlich sind, als die Emissionen noch zu gering waren, um theoretisch Auswirkungen zu zeitigen.

Aber es liegt in der Natur der Sache der geringen Erwärmung, verursacht durch was auch immer, dass Obama fast wahnhaft besessen davon geworden ist. Während des vorigen Jahrzehnts habe ich es meinen Studenten zur Aufgabe gemacht, die aktuellen wissenschaftlichen Studien zu analysieren, aufgrund derer das IPCC seine wiederholten Behauptungen aufstellt, dass Klimakatastrophen jetzt passieren und nach 100 Jahren ähnlicher Erwärmung eskalieren werden. Zu ihrem Erschrecken fanden meine Studenten heraus, dass in jeder einzelnen Studie Ergebnisse zu Stürmen, Dürren, Meeresspiegel, Waldbränden, Malaria und anderen imaginären Leiden nichts als suggestiv waren. Die Auswirkungen der einzelnen Variable Temperatur aus den Tausenden anderer bekannter und unbekannter Variablen, Trends und Zufallsereignisse zu entflechten, welche Klimawandel treiben, ist extrem schwierig, wenn man lediglich die paar Jahre mit global gemessenen Temperaturdaten heranzieht, die wir verfügbar haben.

Ich zweifle nicht daran, dass Treibhausgase auch weiterhin eine gewisse Erwärmung bringen werden, jedoch weitaus weniger als die Alarmisten behaupten. Und ich zweifle nicht daran, dass sich das Klima auch weiterhin ändern wird, mit oder ohne industrielle Emissionen. Wie in der Vergangenheit auch wird die Menschheit mit diesen Änderungen fertig werden – und das viel effektiver als damals dank moderner Technologie und einer wohlhabenderen Bevölkerung. Aber nach 35 Jahren intensiver Studien haben wir keinen Anlass, Präsident Obamas Prophezeiungen von den Planeten bedrohenden Konsequenzen durch mehr Kohlendioxid zu glauben. Darum bin ich so sicher, dass Behauptungen einer wahrscheinlichen Klimakatastrophe unbegründet sind und verblassen gegenüber den Vorteilen billiger fossiler Treibstoffe für arme Länder.

——————————
Caleb Stewart Rossiter, Adjunct Professorial Lecturer, School of International Service and Department of Mathematics and Statistics, American University.
Link: https://wattsupwiththat.com/2017/01/17/trump-and-international-energy-poverty-five-steps/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Interview mit Prof. William Happer

TheBestSchools

Prof. Happer: Vielen Dank, dass Sie sich für dieses Interview bereit erklärt haben und an einer Diskussion mit dem australischen Physiker David Karoly teilnehmen. Die Kontroverse um die globale Erwärmung ist sowohl außerordentlich kompliziert und hoch emotional aufgeladen. In diesem Interview werden wir das Ganze aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, die sowohl wissenschaftlicher als auch politischer Natur sind.

Im Folgenden beschreibt Happer, Jahrgang 1939, seinen Lebenslauf, der ihn nach dem 2. Weltkrieg in die JASON-Gruppe führte, eine Gruppe von Wissenschaftlern, die für die US-Regierung geheime und nicht geheime Studien durchführte. Dabei wurde er auch ins Energieministerium berufen. Hier wurde er später konfrontiert mit der regierungsamtlichen Propaganda bzgl. Klimawandel, der er zunächst folgte, bis ihn die schrillen Dissonanzen in der Argumentation störten. So kam es, dass er von seinem vieljährigen Posten am Energieministerium gefeuert wurde nach Amtsantritt der Bill Clinton/Al Gore-Regierung, weil er die Al Gore-Behauptungen zu hinterfragen gewagt hatte. Seitdem wurde er zu einem Vertreter der Klimaskeptiker, und als solcher wurde er auch interviewt.

————————————–

Gleich bei der ersten Frage des Interviews beschreibt Happer, wie die Destruktiv-Organisation Greenpeace gegen ihn vorgegangen war. Weil dies beispielhaft stehen kann für das, was viele ehrliche und der wirklichen Wissenschaft verpflichteten Forscher widerfahren kann, wird Happers Antwort hier in ganzer Länge übersetzt:

TheBestSchool

Wir haben erfahren, dass Sie jüngst Opfer einer von Greenpeace organisierten „verdeckten“ Operation geworden sind. Verleumderische Behauptungen darüber, wie sie da herausgekommen sind, gibt es im Internet zuhauf, selbst in Ihrem Wikipedia-Beitrag. Würden Sie uns vielleicht kurz Ihre Seite der Story erzählen?

William Happer

Greenpeace ist eine der vielen Organisationen, die mit dem Alarmismus hinsichtlich einer vermeintlichen Bedrohung durch globale Erwärmung sehr gut leben kann. Sie sind nicht in der Lage, die auf extrem schwachen Füßen stehende Wissenschaft zu verteidigen. Darum dämonisieren sie nicht nur den vermeintlichen „Verschmutzer“, also das atmosphärische CO2, sondern auch sämtliche Wissenschaftler, die ihre Propaganda effektiv widerlegen.

Ich glaube, ich sollte mich geschmeichelt fühlen, eines ihrer Opfer zu sein: je mehr Feinde, je mehr Ehre [das steht so im Original, gefolgt von einer sinngemäßen Übersetzung ins Englische! Anm. d. Übers.], wie es in einem alten Sprichwort aus Deutschland heißt. Aber meine Erfahrungen in dieser Hinsicht verblassen doch sehr im Vergleich zu dem, was man Wissenschaftlern wie Willie Soon, Patrick Michaels und anderen angetan hat, welche nicht nur verunglimpft, sondern gleich von ihren Arbeitsstellen vertrieben wurden.

Die Schmierenkampagne begann im Jahre 2015, als ich eine E-Mail von einem Greenpeace-Agenten erhielt, der sich als ein Repräsentant eines „Kunden“ in Nahost ausgab. Er wollte, dass ich etwas über die Vorteile von CO2 schreibe. Wie ich weiter unten ausführen werde, habe ich schon sehr lange die Ansicht vertreten, dass mehr CO2 vorteilhaft für die Erde ist, hauptsächlich weil die Pflanzen damit effektiver gedeihen und ihre Widerstandskraft gegen Dürren stärken, und weil die Erwärmung durch mehr CO2, wie es von den Modellen des Establishments prophezeit wird, um einen Faktor drei oder mehr übertrieben wird.

Seit Jahren habe ich jeden nur denkbaren Weg benutzt, um die guten Nachrichten über die Vorteile von CO2 zu verbreiten. Daher rannte man bei mir offene Türen ein, ein Op-Ed oder einen Beitrag zu diesem Thema für den Kunden zu schreiben. So weit es mich betraf, benutzte ich den Kunden, nicht vice versa. Ich empfehle jedem geneigten Leser mit Interesse an dieser Episode, den vollständigen E-Mail-Austausch zwischen mir und dem Greenpeace-Agenten zu lesen. Er ist im Internet einsehbar.

In einer der ersten E-Mails mit Datum 3. 11. 2015 stellte ich fest:

Ich würde sehr gerne helfen, falls meine Standpunkte, umrissen in den Anhängen, auf einer Linie liegen mit denen Ihres Kunden.

Der Satz macht klar, dass ich lediglich daran interessiert war, dem „Kunden“ zu helfen, meine schon lange gehegten Ansichten zu publizieren und nicht hausieren zu gehen damit, was auch immer der „Kunde“ im Sinn hatte.

Man beachte auch die Bemerkungen in meiner E-Mail-Antwort vom 5. 11. 2015:

Um sicherzustellen, dass Ihr Kunde durch meine Ansichten nicht in die Irre geführt wird, stelle ich klar, dass es sehr wohl reale Verschmutzer im Zusammenhang mit der Verbrennung fossiler Treibstoffe gibt, als da wären Oxide von Schwefel und Stickstoff, fliegende Asche und Schwermetalle bei Kohle, volatile organische Stoffe bei Benzin, usw. Ich stehe voll hinter Vorschriften für die kosteneffektive Kontrolle dieser realen Verschmutzer. Aber die Klimagespräche in Paris basieren auf der Prämisse, dass CO2 selbst ein Verschmutzer ist. Das ist komplett falsch. Mehr CO2 wird der Welt zum Vorteil gereichen. Der einzige Weg, CO2 zu limitieren, wäre es, keine fossilen Treibstoffe mehr zu verwenden. Das jedoch, so glaube ich, wäre eine ausgesprochen unmoralische und irrationale Politik.

Der Schlussabschnitt meiner Mail vom 5. 11. 2015 lautet:

Meine Aktivitäten, den Klima-Extremismus zurückzudrängen, führe ich als ein Herzensanliegen meinerseits durch, um die in Ehren gehaltenen Ideale der Wissenschaft zu verteidigen, die so stark korrumpiert sind durch den Klimawandel-Kult. Falls Ihr Kunde überlegt, mich zu entlohnen, falls ich etwas schreibe, würde ich fordern, dass eine wie auch immer geartete Entlohnung direkt an die CO2-Koalition geht. Dies war das Arrangement, welches ich mit den Anwälten vereinbart hatte, die die Peabody Coal Company bei den Anhörungen in Minnesota vertraten. Die Entlohnung, die ich erhalten hätte, wurde nicht an mich gezahlt, sondern an die CO2-Koalition, einer von Steuern befreiten, uneigennützigen Bildungsorganisation. Die CO2-Koalition deckt mitunter Reisekosten von mir ab, zahlt mir aber darüber hinaus keinerlei Gehalt.

Ich habe niemals auch nur einen Penny für irgendeine meiner Aktivitäten zur Aufklärung der Öffentlichkeit bzgl. der Vorteile von CO2 für die Welt genommen.

Daran kann man erkennen, dass ich etwas gratis schreiben würde als eine „Arbeit des Herzens“, solange nur gewährleistet war, dass meine Botschaft (nicht die Botschaft des „Kunden“) noch mehr Menschen erreicht. Die erwähnte CO2-Koalition ist eine neue, von Steuern befreite nichtkommerzielle Organisation, welche meine Freunde zusammen mit mir ins Leben gerufen hatten, um die guten Nachrichten über CO2 noch weiter zu verbreiten. Ich denke, man könnte es eine „Anti-CO2-Diffamierungs-Liga“ bezeichnen. Die Koalition führt eine Von-Der-Hand-In-Den-Mund-Existenz, mit einem Jahresbudget unter 200.000 Dollar pro Jahr. Selbst ein paar tausend Dollar von dem „Kunden“ würden helfen, die Lichter nicht ausgehen zu lassen. Als ich es zum letzten Mal gecheckt hatte, verfügt Greenpeace über ein Jahresbudget von 350 Millionen Dollar, das ist über 300 mal so viel wie das Budget der Koalition.

Noch einmal, ich habe niemals auch nur einen Penny genommen für meine Aktionen, der Öffentlichkeit nahezubringen, dass mehr CO2 der Welt zum Vorteil gereicht. Ich habe sogar Tausende Dollar meines mäßigen Universitäts-Gehaltes für diesen Zweck geopfert. Falls irgendein Leser dieses Interviews der Koalition helfen möchte, kann er weitere Informationen und wie man spenden kann auf der Website der CO2-Koalition finden.

Unter den Folgen der Greenpeace-Schmähkampagne waren viele böse, obszöne Telefonanrufe und E-Mails, in denen ich, meine Familie und sogar meine Enkelkinder bedroht wurden*. George Orwell hat diese Taktiken in seinem Roman 1984 beschrieben, in dem er die täglichen obligatorischen „Zwei Minuten Hass“ auf Emmanuel Goldstein (Leo Trotzky) und seine Agenten beschrieb, die die Feinde von Big Brother (Stalin) und seinen Schergen waren.

[*Hervorhebung vom Übersetzer!]

Greenpeace und weitere, sogar noch fanatischere Elemente der Globale-Erwärmung-Bewegung stehen in vollem Umfang hinter der historischen Lüge, dass ihr ideologisches Ziel – die Eliminierung fossiler Treibstoffe – jedwede Mittel rechtfertigt, einschließlich der Verfälschung wissenschaftlicher Daten und Rufmord ihrer Gegner.

Aber Kipling hat recht: wir werden siegen:

If you can bear to hear the truth you’ve spoken
Twisted by knaves to make a trap for fools,
Or watch the things you gave your life to, broken,
And stoop and build ’em up with worn-out tools.

[Die nächste Frage von TheBestSchools befasst sich mit dem allgemeinen CO2-Narrativ, welches in Politik und Medien auf und ab kolportiert wird. Happer sagt dazu:]

William Happer

Lassen Sie mich zunächst auf die Stichworte eingehen, die Sie genannt haben. Ja, das CO2-Niveau ist gestiegen, und zwar um etwa zwei ppm pro Jahr während der letzten Jahre. Ja, CO2 ist ein „Treibhausgas“. Das heißt, es ist teilweise undurchlässig für die thermische Infrarotstrahlung der Erdoberfläche, aber transparent für das meiste Sonnenlicht. Die weitaus größten Anteile der Atmosphäre, Stickstoff und Sauerstoff, sind sowohl bzgl. Sonnenlicht als auch thermische Strahlung durchlässig und daher keine Treibhausgase.

Die Aussage „wegen des gestiegenen CO2-Gehaltes muss die Erdatmosphäre wärmer werden“, ist nicht gut formuliert. Wie man weiß hat die Atmosphäre keinen einzelnen Temperaturwert. Das approximierte vertikale Temperaturprofil der Atmosphäre sieht so aus:

Abbildung 1: Vertikales Temperaturprofil der Erdatmosphäre. Man geht davon aus, dass mehr CO2 die Stratosphäre abkühlt und die Troposphäre erwärmt. Der Betrag der Erwärmung an der Erdoberfläche wird wahrscheinlich um 1°C liegen bei einer Verdoppelung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Quelle: Astrobites.

Obwohl es bedeutende Ausnahmen gibt, ist die Atmosphäre normalerweise nahe der Oberfläche am wärmsten und kühlt sich mit zunehmender Höhe ab. Eine repräsentative Abkühlungsrate über die ersten 10 km oder so ist etwa 6,5°C pro km. Darum suchen die Menschen im Sommer die Berge auf, um der Hitze zu entkommen. Ich besuchte die Hochschule in der kleinen Stadt Lenoir in North Carolina auf einer Seehöhe von etwa 400 m, wo es üblicherweise um etwa 8°C wärmer war als im beliebten Erholungsort Blowing Rock auf einer Seehöhe von etwa 1100 m, etwa 20 Meilen [ca. 32 km] entfernt von der Gipfelkette der Blue Ridge Mountains.

[Es folgt eine Erklärung der Vorgänge in Troposphäre und Stratosphäre. Darauf aufbauend führt Happer weiter aus:]

Mit jedem weiteren Jahr, das vorübergeht, gibt es aus Beobachtungen weniger Unterstützung für diese „positive Rückkopplung“ der direkten Erwärmung durch CO2.

Die Troposphäre, also die unteren 11 km der Luft – unterscheidet sich deutlich von der Stratosphäre. Nahe der Erdoberfläche erfolgt der weitaus größte Beitrag zum Wärmeaustausch durch Konvektion feuchter Luft und nicht durch Strahlung. Nur bei dieser könnte CO2 jedoch einen direkten Unterschied ausmachen. Mehr CO2 kann möglicherweise die Troposphäre und die Erdoberfläche erwärmen. Aber hinsichtlich die Größenordnung dieser Erwärmung weiß man kaum etwas. Mein Schätzung lautet, dass sich die Erdoberfläche bei einer Verdoppelung der CO2-Konzentration um etwa 1°C erwärmen wird und in der mittleren Troposphäre vielleicht um 1,2°C. Diese Zahlen lassen sich aus den direkten Auswirkungen von mehr CO2 berechnen. Die vom IPCC genannte wesentlich höhere „Gleichgewichts-Klimasensitivität“, etwa 3°C pro Verdoppelung der Konzentration, stammt aus der Annahme, dass die relativ geringe direkte Temperaturzunahme durch mehr CO2 erheblich verstärkt wird durch Änderungen er Eigenschaften von Wasserdampf und Wolken. Mit jedem weiteren Jahr, das vorübergeht, gibt es immer weniger Stützung durch Beobachtungen für diese „positive Rückkopplung“ der direkten Erwärmung durch CO2.

Lassen Sie mich jetzt zu den vier offiziellen IPCC-Positionen Stellung nehmen, die Sie erwähnt hatten:

Globale Erwärmung ist eine fundierte Tatsache. Diese Feststellung ist nur zur Hälfte richtig. Ein korrekteres Statement wäre „globale Erwärmung und globale Abkühlung sind beides fundierte Tatsachen“. Die Erde ist ständig Schauplatz von Erwärmung und Abkühlung. Seit dem Jahr 1800 hat sich die Erde um etwa 1°C erwärmt, wobei der größte Teil dieser Erwärmung vor einer stärkeren Zunahme des atmosphärischen CO2 stattgefunden hat. Es gab eine ziemlich substantielle Abkühlung von 1940 bis 1975. Es gab praktisch keine Erwärmung während der letzten 20 Jahre, obwohl das CO2-Niveau schneller denn je zugenommen hat. Dieser Wechsel zwischen Erwärmung und Abkühlung war während der gesamten geologischen Historie ein Charakteristikum des Erdklimas.

Die Erwärmung ist anthropogen. Nein! Der größte Teil der Erwärmung ist natürlichen Ursachen geschuldet. Aber vieles der CO2-Zunahme von etwa 280 ppm im Jahr 1800 auf etwa 400 ppm im Jahre 2015 ist möglicherweise anthropogenen Ursprungs, obwohl Ozeane und Festland durch die Erwärmung etwas CO2 freigesetzt haben. Die Erwärmung der Städte korrelierte sehr gut mit dem zunehmenden CO2-Gehalt. Dies ist dem gut erforschten Städtischen Wärmeinseleffekt sich ausbreitender Städte geschuldet. Aber nicht der zunehmende CO2-Gehalt ist Ursache der Erwärmung in den Städten, sondern das Verschwinden von Grünland und Wäldern mit ihrer Verdunstungs-Abkühlung sowie der Ausbau von Straßen und Gebäuden, die keinen Wasserdampf verdunsten. Natürlich hat auch das CO2-Niveau gleichlaufend mit der städtischen Erwärmung zugenommen, aber das zusätzliche CO2 ist nicht Ursache der Erwärmung in Verbindung mit Verstädterung. Korrelation heißt nicht Kausalität! Die Sonne geht morgens nicht deswegen auf, weil der Hahn kräht. Außerhalb städtischer Gebiete der Erde ist die Korrelation zwischen CO2-Niveau und Temperatur praktisch nicht erkennbar.

Unter den mächtigen natürlichen Einflüssen auf das Klima sind relativ kurzzeitige periodische Phänomene der Änderungen von Meeresströmen wie El Nino und längerzeitliche periodische Änderungen wie die PDO oder die NAO. Von großen Vulkanausbrüchen weiß man, dass sie das Klima ein paar Jahre lang abkühlen. Es gibt immer mehr Beweise, dass Änderungen der Sonnenaktivität irgendwie das Klima beeinflussen, und vermutlich gibt es noch viele andere Einflüsse, die wir noch gar nicht entdeckt haben.

Ein geringer Anteil der Erwärmung von 1°C während der letzten beiden Jahrhunderte muss dem gestiegenen CO2-Gehalt geschuldet sein, welches in der Tat ein Treibhausgas ist. Im Gleichgewicht sollte die Temperaturzunahme ΔT=S log2 (400 ppm/280 ppm) betragen haben, wobei S die Gleichgewichts-Klimasensitivität ist. Ohne Rückkopplung kann die theoretische Sensitivität berechnet werden mit nahe S = 1°C, und der Logarithmus zur Basis 2 ist log2 (400/280) = 0,51. Also hätte die rückkopplungs-freie Erwärmung ΔT = 0,51° C betragen sollen, also etwa halb so groß wie die beobachtete Erwärmung sein müssen. Die andere Hälfte der Erwärmung wäre dann natürlichen Ursachen geschuldet, vielleicht wegen der Erholung der Erde aus der „Kleinen Eiszeit“, über die wir weiter unten noch sprechen werden.

Die vom IPCC genannte Gleichgewichts-Sensitivität beträgt S = 3°C, also etwa drei mal so viel wie der rückkopplungsfreie Wert von S = 1°C. Folglich hätte die CO2-induzierte Erwärmung den IPCC-Modellen zufolge drei mal größer sein müssen, also ΔT = 1,54° C, was substantiell mehr ist als beobachtet. Um diese blamable Überschätzung zu rechtfertigen, nehmen die Modelle des Establishments an, dass ein großer Teil dieser Erwärmung durch Abkühlung durch Aerosole aufgefangen worden ist – beispielsweise durch kleine Schwefelpartikel aus der Verbrennung stark schwefelhaltiger Kohle und Öl. Tatsächlich weiß man, dass bei großen Vulkanausbrüchen freigesetzte Schwefelpartikel wie beim Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im Jahre 1815 mehrere Jahre lang zu einer weltweiten Abkühlung geführt hatten. Aber der Teufel steckt im Detail, und viele Wissenschaftler, die sorgfältig die Physik dahinter untersucht hatten, betrachten die Aerosol-Korrekturen größten teils als einen Schummel-Faktor, ins Spiel gebracht seitens des Globale-Erwärmung-Establishments, um zu vermeiden zugeben zu müssen, dass der Gleichgewichts-Temperaturanstieg durch eine Verdoppelung des CO2-Gehaltes viel weniger als S = 3°C beträgt.

Aus all dem folgt, dass mehr CO2 für die Menschheit erheblich von Vorteil ist.

Es ist ein großes Problem für die Menschheit. Falsch, das genaue Gegenteil ist der Fall: Mehr CO2 wird ein Vorteil für die Menschheit sein. Die prophezeite Erwärmung durch CO2 ist erheblich übertrieben. Die Gleichgewichts-Erwärmung durch eine CO2-Verdoppelung beträgt nicht 3°C, was man marginal vielleicht als Problem ansehen könnte, sondern eher etwa 1°C, was vorteilhaft wäre. Man sollte nicht vergessen, dass „globale Erwärmung“ ein Mittelwert ist. In den Tropen wird es kaum Erwärmung geben, ebenso über Mittag. Irgendeine Erwärmung wird es hauptsächlich in gemäßigten und polaren Gebieten geben sowie nachts. Dies wird die landwirtschaftliche Saison in vielen Ländern wie Kanada, Skandinavien und Russland verlängern. Außerdem verstärkt mehr CO2 die Effizienz der Photosynthese der Pflanzen und macht diese dürreresistenter. Fazit: Alles in allem wird mehr CO2 für die Menschheit ein großer Vorteil sein.

Eine gemeinsame globale Anstrengung ist erforderlich, um die Erwärmung zu bekämpfen. Angesichts der Kommentare oben ist dies blanker Unsinn. Maßnahmen der Regierung, um das gar nicht existierende Problem zu bekämpfen, haben die Landschaft mit Windparks und Solarfarmen verschandelt. Sie haben den Strompreis stark steigen lassen, was unverhältnismäßig die Ärmsten der Gesellschaft getroffen hat. Maßnahmen der Regierung haben die Wissenschaft korrumpiert, sie wurde mit Geld überflutet, damit sie zu politisch korrekten Ergebnissen kommt. Es ist endlich an der Zeit für Regierungen, die Wahrheit über globale Erwärmung zuzugeben. Erwärmung ist nicht das Problem. Die Maßnahmen der Regierung sind das Problem.

[Es folgt eine längere Passage zu Klimamodellen. Dann folgen längere Passagen zu den Themen Satellitenbeobachtrungen und Datenmanipulation. All dies ist ebenfalls schon in verschiedenen Beiträgen auf dieser Website zur Sprache gekommen.]

[Hier folgt im Interview eine ausführliche Beschreibung und Diskussion zu allen Aspekten bzgl. globale Erwärmung, als da wären die fabrizierte „Nichtexistenz“ des Stillstands, der Hockeyschläger, Datenmanipulationen usw. Das war alles wiederholt und seit Längerem Thema von Beiträgen auf diesem Blog, so dass dieser teil übersprungen wird. Dann aber geht es darum, ob wirklich Grund zum Alarm besteht, wobei die Ausführungen Happers sehr interessant sind. Im letzten Teil geht es dann noch um den sog. „Konsens“, zu dem Happer ebenfalls treffende Bemerkungen abgibt:]

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Lassen Sie uns jetzt zum nächsten Punkt kommen, nämlich: Selbst unter der Annahme, dass die globale Erwärmung eine etablierte Tatsache und durch menschliche Aktivitäten verursacht ist (im Besonderen durch Verbrennung fossiler Treibstoffe), beharren Kritiker immer noch darauf, dass man mit Fug und Recht hinterfragen kann, ob es irgendwelche Gründe für Alarm angesichts dieser Fakten gibt. Oftmals werden Gründe angeführt, warum globale Erwärmung so schlecht nicht ist, darunter:

Die Mittelalterliche Warmzeit zeigt, dass eine globale Erwärmung um ein paar Grad keine Katastrophe ist.

Die mögliche Existenz verschiedener negativer Rückkopplungseffekte zeigt, dass sich die Erwärmung sehr gut selbst begrenzen könnte. Unter diesen negativen Rückkopplungen sind:

verstärkte Wolkenbildung, welche mehr Sonnenenergie reflektieren

Zunehmende Vegetation, welche mehr CO2 absorbiert

Was meinen Sie dazu?

William Happer

Ich bin davon überzeugt, dass der größte Teil der Erwärmung natürlichen Gründen geschuldet ist, auf welche die Regierungen keinerlei Einfluss haben.

Wie ich oben erläutert habe, stelle ich nicht in Frage, dass sich die Erde nach dem Ende der Kleinen Eiszeit erwärmt hat, aber ich bin überzeugt, dass der größte Teil der Erwärmung natürliche Ursachen hat. Schon jetzt sehen wir mehr Vegetation auf der Erde, die mehr CO2 absorbiert. Aber wie ich in der Antwort auf Ihre nächste Frage ausführen werde denke ich, dass mehr CO2 gut für die Welt ist, dass diese seit Zehner-Millionen Jahren in einer CO2-Armut gesteckt hat und dass 1000 oder 2000 ppm ideal wären für die Biosphäre. Ich bin perplex angesichts der hysterischen Versuche, das CO2-Niveau unter 350 ppm zu drücken, ein Wert, den man aus einem Blick in die Glaskugel gefunden hat, der aber in keiner Weise auf Wissenschaft beruht.

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Jetzt gehen Sie weiter als viele andere Kritiker des Konsens-Standpunktes, wenn Sie nicht nur betonen, dass gesteigerte atmosphärische CO2-Konzentrationen und globale Erwärmung keine Katastrophe seien, sondern dass sie sogar in großem Umfang vorteilhaft für die Menschheit seien.

Können Sie das bitte näher ausführen?

William Happer

Wir verdanken unsere Existenz grünen Pflanzen, die Kohlendioxid-Moleküle (CO2) und Wasser-Moleküle (H2O) mit Hilfe des Sonnenlichts in Kohlehydrate umwandeln. Ein Sauerstoff-Molekül (O2) wird für jedes CO2-Molekül freigesetzt, welches zu einem Kohlehydrat wird. Viel Sauerstoff ist ein Lebenselixier für die meisten Tiere. Aber wegen des derzeit sehr geringen CO2-Nivaus setzt Sauerstoff der photosynthetischen Effizienz von C3-Pflanzen ernsthafte Grenzen. Dies betrifft alle Bäume und viele landwirtschaftlich genutzte Pflanzen.

Pflanzen an Land bekommen den benötigten Kohlenstoff aus dem CO2 in der Luft. Die meisten Pflanzen ziehen andere Nährstoffe – Wasser, Stickstoff, Phosphor, Kalium – aus dem Boden. Genau wie Pflanzen besser wachsen auf gedüngten und gut bewässerten Böden, wachsen sie auch besser in der Luft mit CO2-Konzentrationen, die viele Male höher liegen als gegenwärtig.

[Es folgen ein paar Absätze, in denen er oben gesagtes näher erläutert und wie der geringe CO2-Gehalt das Pflanzenwachstum beeinträchtigt. Alle Absätze, die hier in der wörtlichen Übersetzung übersprungen werden, listet er am Ende konzentriert auf. Als nächstes jedenfalls geht es um den „Konsens“. Das folgt hier wieder in der direkten Übersetzung:]

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Als nächstens wollen wir uns dem so genannten „Konsens“ zuwenden, von dem es heißt, dass er unter den Wissenschaftlern weltweit bzgl. globaler Erwärmung existiert.

Wir haben diesen Terminus der Bequemlichkeit halber verwendet, und es sieht mit Sicherheit so aus, als ob die Mehrheit der Wissenschaftler, die sich zu diesem Thema zumindest öffentlich äußern, dazu neigen, die offizielle IPCC-Position zu stützen. Andererseits wird die Behauptung, dass der Konsens „überwältigend“ ist (häufig wird die Zahl „97 Prozent“ genannt) von deren Befürwortern herangezogen, um Diskussionen und abweichende Meinungen abzuwürgen. Aus diesem Grund war die Behauptung der Kritik einiger Konsens-Kritiker ausgesetzt.

Beispiel: In ihrem Buch Taken by Storm (Key Porter Books, rev. ed. 2007) behaupten Christopher Essex und Ross McKitrick, dass ein solcher „Konsens“ nur wegen etwas besteht – falls das überhaupt so ist – was sie einen „perfekten Sturm“ nennen, in welchem übertriebene Behauptungen durch NGO-Propagandisten (wie Greenpeace) aufgenommen und von den Medien noch weiter aufgebauscht werden, was den Politikern (die normalerweise kein wissenschaftliches Hintergrundwissen haben) das Gefühl vermittelt, dass sie etwas tun müssen, was man bemerkt. All dies, behaupten sie, hat einen dämpfenden Effekt auf Wissenschaftler, die nicht den Konsens-Standpunkt teilen, die dies jedoch nicht offen sagen, weil sie Nachteile für ihre Laufbahn befürchten. In diesem Sinne wird der „Konsens“ zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung.

Wie sehen Sie das? Gibt es einen Konsens bzgl. globaler Erwärmung? Ist er überwältigend? Falls ja, sind die Gründe dafür das, was Essex und McKitrick anführen, oder andere?

William Happer

Essex und McKitrick sind zur Zielscheibe geworden in ihrem Buch Taken by Storm. Es ist verblüffend, dass viele Skeptiker wie ich selbst im Ruhestand sind. Abgesehen von Rufmord gibt es nicht viel, was uns die Angriffshunde des Klimakonsens‘ tun können, zumindest bisher. Aber junge Akademiker wissen genau, dass sie ihre Karriere aufs Spiel setzen, wenn sie irgendwelche Zweifel an der Parteilinie bzgl. globaler Erwärmung verlauten lassen.

Was den Konsens in der Wissenschaft betrifft, kann niemand eloquenter sein als Michael Crichton in seinem Vortrag „Aliens Cause Global Warming“ (PDF) am California Institute of Technology im Jahre 2003:

[Es folgt ein Ausschnitt aus diesem Vortrag, der in der berühmten Aussage kulminiert:]

In der Wissenschaft ist ein Konsens irrelevant. Relevant sind ausschließlich reproduzierbare Ergebnisse. Die größten Wissenschaftler in der Geschichte sind genau aus dem Grunde die größten, weil sie mit dem Konsens gebrochen haben.

Es gibt so etwas wie Konsens in der Wissenschaft nicht. Falls es Konsens ist, ist es keine Wissenschaft. Falls es Wissenschaft ist, ist es kein Konsens. Punkt!“ Soweit Crichton.

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Hier klangen schon schwierige moralische, gesellschaftliche und politische Dinge an, zusätzlich zu den rein wissenschaftlichen Dingen. Darum wollen wir jetzt in den Teil des Interviews einsteigen, in dem wir direkt einige der gesellschaftlichen Dinge ansprechen, die für die öffentliche Diskussion über globale Erwärmung relevant sind.

Im Einzelnen möchten wir Ihnen vier spezielle Fragen stellen:

Sind konzertierte Maßnahmen der Regierung auf globaler Ebene wünschenswert?

Falls ja, welchem Prinzip der Fairness sollte bei jenen Maßnahmen Rechnung getragen werden?

Wenn die Hürden sehr hoch sind und es einen breiten wissenschaftlichen Konsens gibt, sollten Kritiker der Mainstream-Standpunkte nichtsdestotrotz aufgefordert werden, ihre Standpunkte frei benennen zu können?

Ist politisches Eintreten durch Wissenschaftler überhaupt etwas Gutes?

[Die Frage wird dann noch näher ausgeführt und alle wesentlichen Punkte angesprochen, die auch hier in vielen Beiträgen auf diesem Blog schon angeklungen waren. Daher folgt hier gleich Happers Antwort:]

William Happer

Lassen Sie mich beginnen mit ihren oben aufgelisteten Fragen:

Sind konzertierte Maßnahmen der Regierung auf globaler Ebene wünschenswert? Nein! Mehr CO2 ist gut für die Welt, nicht schlecht. Konzertierte regierungsamtliche Maßnahmen können trotzdem ergriffen werden, wie schon so oft in der traurigen Historie menschlicher Dummheit. Ein Beispiel sind die Kreuzzüge, als die Anführer des „Westlichen Christentums“ sich zusammengeschlossen haben, um die Völker des östlichen Mittelmeergebietes zu bestrafen. Die Ära der Prohibition in den USA ist ein lokaleres Beispiel eines idiotischen Kreuzzuges, der sich als verheerend herausgestellt hatte. Einige wenige Opportunisten werden erheblich profitieren, falls konzertierte Maßnahmen bzgl. Klima ergriffen werden, aber die meisten Menschen und auch die Umwelt werden leiden.

Werden unsere allmächtigen Regierungen die Zunahme oder die Abnahme der Sonnenaktivität bekämpfen? Wo ist Owen Glendower (Bild 31 links), wenn wir ihn brauchen, um die „Geister aus der dunklen Tiefe“ zu beschwören, oder King Canute, um die Gezeiten zu stoppen? Ich bin nicht erpicht darauf, mich wahnwitzigen, von der Regierung gesponserten Geoengineering-Programmen eines flüchtigen Dr. Strangelove zu unterwerfen. Auch ist die Reduktion der menschlichen Population von derzeit sieben Milliarden Menschen auf nicht mehr als 1 Milliarde nicht sehr anziehend für mich, obwohl dies durch einflussreiche Klimaberater von Politikern und sogar des Papstes befürwortet wird. Sind wir gezwungen, Strohhalme zu ziehen, um zu entscheiden, welche sechs der sieben Menschen vom Angesicht der Erde verschwinden müssen?

Bzgl. CO2 sollten keinerlei Maßnahmen ergriffen werden. Aber ich stehe enthusiastisch hinter Maßnahmen gegen die wirkliche Verschmutzung von Luft, Boden oder Wasser durch Flugasche, Oxide oder Schwefel sowie Stickstoff aus der schlampigen Verbrennung von Kohle, oder Wasserverschmutzung durch sorglosen Umgang mit Düngern und Pestiziden, oder auch Plastikmüll in den Ozeanen infolge menschlicher Schlampigkeit.

Falls ja, welchem Prinzip der Fairness sollte bei jenen Maßnahmen Rechnung getragen werden? Ich betrachte den Krieg gegen den verantwortungsvollen Umgang mit Kohle und anderen fossilen Treibstoffen als zutiefst unmoralisch. Er wird die meisten Menschen verarmen lassen infolge steigender Energiekosten. Er wird kumpelhaft Kapitalisten bereichern, die den Rückhalt der Regierung haben, wenn sie die Menschen zwingen, ihre ineffiziente, kostspielige und unzuverlässige Energie aus Windmühlen und Solarparks zu kaufen. Es ist wie die französische Adlige, die als man ihr sagte, dass die Diner kein Brot mehr hätten geantwortet hatte: „Dann lasst sie Kuchen essen!“. Bei verantwortungsvoller Verwendung setzen fossile Treibstoffe nur vernachlässigbare Mengen an Verschmutzern frei wie Flugasche, Schwefel- und Stickoxide usw. Das so stark dämonisierte CO2, das zusammen mit H2O freigesetzt werden muss, ist tatsächlich ein Vorteil für die Erde, und nicht ein Verschmutzer.

Wenn die Hürden sehr hoch sind und es einen breiten wissenschaftlichen Konsens gibt, sollten Kritiker der Mainstream-Standpunkte nichtsdestotrotz aufgefordert werden, ihre Standpunkte frei benennen zu können? Jawohl! Dies ist die unveräußerbare Antwort für eine freie Gesellschaft, für welche ich und viele andere kämpfen, genau wie unsere Vorfahren es getan haben.

Ist politisches Eintreten durch Wissenschaftler überhaupt etwas Gutes? Jawohl! Wissenschaftler sollten sich auf jeder Seite eines kontroversen Themas äußern dürfen. Beispiel: Andrei Sacharov, einer meiner Helden, war ein leidenschaftlicher Verfechter eines Teststopps von Kernwaffen in der Atmosphäre. Er war davon überzeugt, dass der radioaktive Fallout der Bevölkerung der ganzen Welt große Schäden zufügen würde. Mein Onkel Karl Morgan, Gründer des Bereiches Gesundheits-Physik war ein leidenschaftlicher politischer Gegner, die Bevölkerung sorglos Strahlung auszusetzen.

[Als Nächstes führt Happer aus, dass er von Jugend auf für die Demokraten in den USA aktiv war. Es war zutiefst schmerzhaft für ihn zu sehen, wie sehr die Demokraten „sich genauso massiv der globalen Erwärmung verschrieben haben wie früher die Puritaner in Massachussetts den Hexen“.

Bei der nächsten Frage geht es darum, wie man am besten CO2-Emissionen reduzieren könnte. Dafür sieht Happer keinerlei Notwendigkeit, vielmehr würden solche Maßnahmen große Belastungen und keinerlei Vorteile bringen („All pain – no gain“). Weiter geht es dann mit „Freedom of Speech“, also der Redefreiheit. Dazu führt Happer aus:]

William Happer:

In der Wissenschaft kann es ohne Kontroversen keinerlei Fortschritt geben!

Fortschritte in der Wissenschaft sind ohne Kontroversen nicht möglich. Beispielsweise gab es Jahrzehnte Lang hitzige Debatten um die Theorie von Alfred Wegener bzgl. der Kontinentalverschiebung. Stanley Prusiner musste erbitterten Widerstand hinnehmen bzgl. seiner Theorie von Prionen und Rinderwahnsinn, weil diese Theorie gegen das Dogma stand, dass DNA oder RNA Auslöser von Infektionskrankheiten sein müssen, und nicht ein Protein.

Der Unterschied zur Kontroverse um die globale Erwärmung ist diesmal die direkte Involvierung von Regierungen auf einer Seite. Wie Sie sagen, Forderungen des Kongresses, denen zufolge Klimaskeptiker dunkler Machenschaften angeklagt werden sollten, sind in den USA beispiellos, obwohl es einen ominösen Präzedenzfall gibt in Gestalt des Lysenkoismus, über den wir vorhin gesprochen haben.

Bernie Sanders sagt, er wird „Klimaleugner vor Gericht bringen“, falls er zum Präsidenten der USA gewählt werden würde. Was hätten Menschen wie ich von einem Präsidenten Sanders zu erwarten? Ein Konzentrationslager? Das Erschießungskommando?

Und was geschah mit dem Ersten Artikel der US-Verfassung?

Es gibt viele ehrliche Wissenschaftler, die mit dem Thema Klima der Regierung zuarbeiten. … Ich bewundere diese Wissenschaftler und mache sie nicht verantwortlich für die aggressiven Wenigen, die mich und andere diffamieren als vermeintliche Prostituierte der Industrie fossiler Treibstoffe.

Während des Großen Terrors unter Stalin waren die Äquivalente zu bösen fossilen Treibstoffen Leon Trotzki und seine Anhänger. Sie waren eine direkte Bedrohung für Stalins Kontrolle über die weltweite kommunistische Bewegung, genau wie heute Klimaskeptiker angesehen werden als eine existentielle Bedrohung des Globale-Erwärmung-Establishments.

Ich wäre überrascht, wenn die Förderung von Klimaskeptikern insgesamt über 2 oder 3 Millionen Dollar pro Jahr hinausgehen würde, und selbst diese Schätzung könnte noch viel zu hoch sein. Dagegen beliefen sich während der letzten Jahre die Ausgaben der US-Regierung für die Klimaforschung (PDF) etwa 20 Milliarden Dollar pro Jahr – über 1000 mal mehr als die Förderung von Skeptikern. Aber selbst dieser gewaltige finanzielle Vorteil ist nicht ausreichend, um den beklagenswert schwachen wissenschaftlichen Fall zu stützen, dass die Welt durch mehr CO2 in Gefahr ist.

TheBestSchools:

Dann gibt es da noch die Frage, ob sich Wissenschaftler in die Politik einbringen sollten, und zwar bis zu dem Grad, den wir bei der Episode globale Erwärmung erlebt haben. Argumentiert wird mit zwei Gründen:

a) Politiker könnten faul werden und ihre Verantwortung, sich zu informieren, von sich wegzuschieben, selbst besser das Thema zu verstehen.

b) Wissenschaftler könnten die Integrität wissenschaftlicher Forschung selbst kompromittieren bis zu einem Grad, in dem sie sich selbst schädigt, wenn es in Zukunft erneut kontroverse Themen geben sollte.

William Happer:

Viele diesbezügliche Dinge haben wir schon angesprochen. Ich denke, dass der Wissenschaft allgemein bereits sehr großer Schaden zugefügt worden ist durch den Wahnsinn um die globale Erwärmung während der letzten Jahrzehnte. Vor zwanzig Jahren haben vermeintliche Experten-Wissenschaftler feierlich erklärt, dass unsere Kinder und Enkel nicht mehr wissen werden, was Schnee ist. Vor ein paar Wochen musste sich Washington D.C. mühsam aus 3 Fuß Schnee [ca. 90 cm] herauswühlen – vielerorts ein neuer Rekord.

Bei der Entgegennahme seines Friedensnobelpreises (der auch Yassir Arafat verliehen worden war), sagte Al Gore, dass die Arktis bis 2013 sommers eisfrei sein könnte infolge der CO2-Emissionen. Ich ersuche jeden Leser, sich auf der entsprechenden Daten-Site umzusehen. Nur wenige Minuten der Betrachtung des Links zum „Meereis“ dürften ausreichen zu erkennen, dass sich seit dem Jahr 2007 das Meereis kaum verändert hat.Mit allem Respekt gegenüber Al Gore, es gab sehr viel Sommereis im Jahre 2013.

Ich hoffe, wenn der Globale-Erwärmung-Skandal einmal hinter uns liegt, dass man der Wissenschaft dann vergibt, dass sie sich so lange diesem Vorgang verschrieben hat. Die Biologie der Sowjetunion brauchte Jahrzehnte, um sich von dem durch den Lysenkoismus angerichteten Schaden zu erholen.

TheBestSchools:

Zum Schluss möchten wir Sie bitten – im Telegrammstil, wenn Sie mögen – uns die fünf stärksten Argumente gegen den Konsens-Standpunkt zu nennen, ebenso wie die fünf schwächsten Argumente, die die Befürworter allgemein pro dieses Konsens-Standpunktes anführen.

William Happer:

Klimamodelle haben weit mehr Erwärmung prophezeit als den Beobachtungen zufolge tatsächlich eingetreten ist. Dies ist ein ganz starker Beweis dafür, dass die aus einer Verdoppelung des CO2-Gehaltes resultierende Gleichgewichts-Temperatur nicht 3°C bis 3,5°C beträgt, wie es den meisten Klimamodellen zufolge der Fall sein soll, sondern viel weniger, möglicherweise nahe 1°C.

Der Konsens hat weitgehend die enormen positiven Auswirkungen von mehr CO2 in der Luft ignoriert.

Zu den starken Temperaturänderungen der Mittelalterlichen Warmzeit und der Kleinen Eiszeit war es lange vor dem großmaßstäblichen Verbrauch fossiler Treibstoffe nach der Industriellen Revolution gekommen.

Es gibt eine starke Korrelation zwischen Temperatur und Sonnenaktivität.

Schwächste Argumente pro Konsens-Standpunkt:

97 Prozent aller Wissenschaftler stimmen dem Konsens zu.

Die Temperatur ist während des vorigen Jahrhunderts gestiegen, das CO2-Niveau auch. Darum wurde der Temperaturanstieg durch CO2 verursacht.

zunehmendes CO2.

Von der Regierung finanzierte, den Konsens unterstützende Forscher befinden sich nicht in einem Interessenkonflikt.

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Vielen Dank, Prof. Happer, für dieses Interview!

William Happer ist Cyrus Fogg Brackett Professor der Physik, Emeritus, im Fachbereich Physik der Princeton University. Als langzeitliches Mitglied von JASON, einer Gruppe von Wissenschaftlern, die der US-Regierung als unabhängige Berater zur Verfügung stehen für die Bereiche, Wissenschaft, technik und nationale Sicherheit, war Happer Direktor des Office of Science im Energieministerium von 1991 bis 1993.

Am ehesten ist er der Öffentlichkeit bekannt als Stimme der Kritik des UN-IPCC-Konsens‘ bzgl. der globalen Erwärmung. Er wurde häufig gerufen, um als Experte auszusagen vor verschiedenen Komitees des US-Kongresses zum Thema globale Erwärmung (Klimawandel). Im Jahre 2015 fand er sich im Zentrum einer Kontroverse, bei der eine so genannte „verdeckte“ Operation involviert war, die Greenpeace organisiert hatte.

Eine Liste mit einigen Forschungsergebnissen von Prof. Happer findet sich hier.

Link: http://www.thebestschools.org/special/karoly-happer-dialogue-global-warming/william-happer-interview/
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So weit Ausschnitte aus diesem Interview. Inzwischen geht es aber weiter! Der Washington Post zufolge wird sich Prof. Happer mit dem gewählten Präsidenten Trump zu einem Gespräch treffen. Im jüngsten Rundbrief der GWPF vom 16.1.2017 wird folgendermaßen darauf hingewiesen:

Trump trifft den Priceton-Physiker der sagt, dass CO2 gut für uns ist

Ja, Donald Trump hat sich mit Al Gore getroffen. Aber vor ein paar Tagen traf sich dem Transitions-Team von Trump zufolge der gewählte Präsident auch mit William Happer, einem Professor der Physik an der Princeton University, welcher eine prominente Stimme war beim Hinterfragen, ob wir uns wegen des vom Menschen verursachten Klimawandels Sorgen machen müssten. Bei einer Anhörung vor dem Senat im Jahre 2015 argumentierte Happer, dass „die Vorteile von mehr Kohlendioxid in der Luft die Nachteile weit überwiegen, beispielsweise durch eine Steigerung landwirtschaftlicher Erträge“. Happer ist ein hervorragender Physiker (und Mitglied des Beratungsgremiums der GWPF), der prominente Stellungen im Energieministerium bekleidet hatte, ebenso wie an seiner Universität, und der auf 200 wissenschaftliche Veröffentlichungen mit seinem Namen zurückblicken kann. – Chris Mooney, The Washington Post, 13 January 2017

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Die Aussagen Happers bzgl. Treibhausgase werden in dem Rundbrief ebenfalls angesprochen:

William Happer: Die Wahrheit über Treibhausgase

Thema des Autors war es, die bemerkenswertesten Beispiele jener Moral-Epidemien zu sammeln, welche mal aus dem einen, dann aus einem anderen Grund so begeistert kolportiert worden sind. Außerdem sollte er damit zeigen, wie einfach sich die Massen haben in die Irre führen lassen, und wie nachahmend und gesellig Menschen sind, sogar noch hinsichtlich ihrer Verblendung“, schrieb Chalres Mackay im Vorwort der ersten Ausgabe seiner Extraordinary Popular Delusions and the Madness of Crowds [etwa: Außerordentlich populäre Wahnvorstellungen und die Verrücktheit der Massen]. Ich möchte über eine zeitgemäße Moral-Epidemie sprechen, nämlich über das Narrativ, dass eine zunehmende atmosphärische Konzentration von Treibhausgasen, insbesondere Kohlendioxid, katastrophale Folgen für die Menschheit und den Planeten haben wird. Dieser moderne „Klima-Kreuzzug“ hat viel gemein mit den Kreuzzügen des Mittelalters, die Mackay beschreibt, gibt es doch auch hier wahre Gläubige, Opportunisten, Zyniker, geldhungrige Regierungen, Manipulateure aller Art und sogar Kinder-Kreuzzüge. – William Happer: The Truth about Greenhouse Gases, Global Warming Policy Foundation (PDF)

Alles übersetzt und aufbereitet von Chris Frey EIKE




Klima-Alarmisten drücken den Panik-Knopf

Diese Alarmisten, die immer behaupten, der wissenschaftlichen Methode verpflichtet zu sein, Beweisen zu folgen, behaupten, dass Trump dabei ist, einen Krieg gegen die Wissenschaft anzuzetteln. Teil seines Schlachtplanes sei es, Computer und Dateien mit Daten und Forschungen von Agenturen der Regierung zu konfiszieren, die die Theorie stützen, dass Menschen eine katastrophale globale Erwärmung verursachen. Am 13. Dezember veröffentlichte die Washington Post ein Op Ed mit dem Titel [übersetzt] „warum ich versuche, öffentliche Klimadaten zu konservieren, bevor Trump das Amt übernimmt“, sowie einen Artikel mit der Schlagzeile [übersetzt] „Wissenschaftler versuchen verzweifelt, US-Klimadaten zu kopieren in der Furcht, diese könnten unter Trump verschwinden“. In Letzterem wird beschrieben, wie Wissenschaftler sich abmühen, Daten der Regierung und Forschung außerhalb von Computern der Regierung zu kopieren und zu speichern, bevor Trump sein Amt antritt. Warum? Weil, wie der Autor des Op Ed schrieb:

Trump ist es ernst, offen der Wissenschaft den Krieg zu erklären … Es ist eine Inquisition. Es ist eine Bücherverbrennung im 21. Jahrhundert. Die kommende Regierung steht dem wissenschaftlichen Prozess bewusst feindlich gegenüber, mit weit reichenden Implikationen.

Eine der konkretesten Konsequenzen scharfer Kürzungen bei der Finanzierung der Klimawissenschaft ist der potentielle Verlust kritischer Daten – sei es durch Vernachlässigung oder aus bösem Willen – die globalen Bemühungen zugrunde liegen, unser Klimasystem zu verstehen. Nach Allem, was man hört, ist es genau das, was Trump und sein Team wollen: Ignoranz gegenüber der Art und Weise, wie menschliche Maßnahmen unseren Planeten betreffen, macht es einfacher, den Status Quo zu erhalten.

[Puh! Warum fällt mir bei sowas immer die Verdrehung der Tatsachen à la „Neues Deutschland“ zu DDR-Zeiten ein? Anm. d. Übers.]

Dies ist eine paranoide Hasstirade ohne jeden Beweis als Beleg. Aber noch scheinen, wie detaillierter im Artikel der Post ausgeführt wird, viele Wissenschaftler und Klima-Alarmisten diesen paranoiden Wahn zu teilen:

Alarmiert durch die Gefahr, dass Jahrzehnte lange kritische Klima-Messungen unter einer feindlich gesinnten Trump-Regierung verschwinden könnten, haben Wissenschaftler fieberhaft damit begonnen, unzählige Daten der Regierung auf unabhängige Server zu kopieren in der Hoffnung, sie vor jedweder politischer Einmischung in Sicherheit zu bringen.

Wer braucht Beweise, wenn man unbegründete Ängste und Verdacht schürt? Um fair zu sein: Trump hat versprochen, Budgets zu kürzen und die Forschungsbemühungen der Regierung neu auszurichten, und da viele der Forscher, die jetzt fieberhaft Dateien kopieren, wahrscheinlich seit Jahren keinerlei Forschungsbeiträge geleistet haben bzgl. Gesundheit, Wissen oder Wohlstand, könnten sie zu Recht um ihre Arbeitsplätze fürchten. Selbst dann gibt es aber noch keinerlei Beweise, dass ihre bisher erbrachten Leistungen in Gefahr sind, beseitigt zu werden.

Worin die Ironie dabei liegt, führt Breitbart aus:

Eine der vielen schockierenden Enthüllungen der Klimagate-E-Mails 2009 war, dass in einigen Fällen Rohdaten der Temperatur von Wissenschaftlern gelöscht oder ihnen verloren gegangen sind, deren Job es doch eigentlich war, diese Daten zu erhalten. Phil Jones von der HadCRUT gab zu, dass sie die „originalen Rohdaten“ aus Gründen des „Speicherplatzes“ nicht erhalten haben.

Es ist der Esel, der den anderen als Langohr beschimpft! Genau die Leute, die befürchten, dass Trump Beweise für den menschlichen Klimawandel verschwinden lässt, haben mehr zum Aufhalten von Fortschritten beim wissenschaftlichen Verständnis im Bereich planetarische Physik getan seit die katholische Kirche Galileo zum Widerruf gezwungen hat.

In die EPA eingebettete Alarmisten haben den politischen Prozess ebenfalls korrumpiert. Die EPA ist überführt, die Öffentlichkeit illegalerweise dazu zu bringen, für EPA-Vorschriften Lobbyarbeit zu leisten, indem sie mit Umweltgruppen zusammen umweltliche Gängelungen voranbringen, um die Macht der Agentur über die Wirtschaft unter dem Deckmantel des Kampfes gegen die globale Erwärmung auszuweiten.

Klima-Alarmismus hat die Klimaforschung und die Klimapolitik korrumpiert. Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern das ist ein Faktum!

Mehr hierzu auf der Website des Heartland Institutes www.geartland.org!
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der Klimamonitoring­bericht 2016 für Süddeutsch­land:…

Auf der Seite des Umweltbundesamtes ist nachzulesen, was alleine in Bayern an Monitoring- und Berichtsaufwand von vielen Instituten dazu „erwirtschaftet“ wird [5] und vor allem, dass mit jeder Expertise neue Fragen auftauchen, die weiterer, tiefstgründiger – mit viel, viel Forschungsaufwand verbundenen – Klärungen bedürfen.
Beispiel:
Das Thema „Die klimawandelgerechte Straße – Was müssen wir tun?“ stand im Mittelpunkt der zehnten Klimatagung, gleichzeitig die vierte nationale Tagung zum Global Framework for Climate Services (GFCS), die der Deutsche Wetterdienst (DWD) zusammen mit der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) am 3. November ausrichtete.
Der Klimawandel ist eine der Herausforderungen für die Straßenverkehrsinfrastruktur im 21. Jahrhundert. Er verändert die Klima- und Witterungsbedingungen, denen Straßen und Straßenbauwerke ausgesetzt sind. Die Bewertung der Vulnerabilität (Verwundbarkeit) der Straßenverkehrsinfrastruktur in Bezug auf den Klimawandel und die Entwicklung geeigneter Anpassungsmaßnahmen benötigt nutzergerecht aufbereitete Klimadienstleistungen.

Um dem Bürger, der das alles zu bezahlen hat, die „Einsicht“ in die Notwendigkeit zu vermitteln, werden von UmweltministerInnen regelmäßig „Klimaberichte fürs Volk“ präsentiert und kommentiert. Der letzte solche Vorgang war die Präsentation des Klimamonitoringberichtes 2016 für Süddeutschland durch das Württembergische und das Bayerische Umweltministerium [3][4].
Obwohl „kaltesonne“ kürzlich bereits darüber berichtete
[2], soll dies für EIKE-Leser, darauf basierend, aber ergänzt mit Zusatzinformation, wiederholt werden.

Der Klimawandel muss doch irgendwo zu finden sein

Zwar lässt sich zumindest in Bayern und auch in Deutschland nirgens – sofern man ausreichend lange Zeiträume betrachtet – ein Klimawandel feststellen [6][8][9], aber weil sich das Wetter immer wieder kurzfristig ändert (vor langer, langer Zeit haben in Ägypten 7 Jahre ausgereicht, um einen Pharao vollständig zu zermürben) und seine Kapriolen fabriziert, ist der moderne Mensch angeblich tief verunsichert und sucht informelle Zuflucht bei den verantwortlichen, öffentlichen Personen. Und diese müssen leider eine schlimme Klimazukunft bestätigen:
[3] Umweltminister Franz Untersteller: „Der Klimamonitoring-Bericht 2016 belegt, dass wir in Süddeutschland künftig mit zunehmend extremeren Wetterereignissen rechnen müssen.“
[4] Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Pressemitteilung 11.11.2016 Nr. 206/16: Scharf: Klimawandel ist Fakt
Der Klimawandel wird auch in Süddeutschland immer deutlicher spürbar. Die extremen Wettereignisse der vergangenen Jahre passen dabei in das erwartete Bild zukünftig häufiger auftretender Extremereignisse. Das betonten die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf, der Baden-Württembergische Umweltminister Franz Untersteller, die Rheinland-Pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken sowie der Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes Dr. Paul Becker heute anlässlich der Veröffentlichung des aktuellen Monitoringberichts zur Klimaforschung in den drei Ländern. Scharf: „Der Klimawandel stellt uns vor neue Herausforderungen. Die extremen Wetterereignisse werden immer gegensätzlicher: das Jahrhunderthochwasser 2013 mit großflächigen Überflutungen, der extreme Trockensommer 2015 und zuletzt die Sturzfluten 2016 mit massiven regionalen Schäden. Auf diese neuen Herausforderungen müssen wir lokal, national und international reagieren. Die gemeinsame Forschung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Und eines zeigt der neue Bericht deutlich: Der Klimawandel ist Fakt.“

Wenn es das IPCC nicht sagt, sagt es eben der DWD

Das IPCC gibt diese Aussagen nicht her und hat im letzten Sachstandsbericht alle! Aussagen zu Extremereignissen als nicht belegbar deklarieren müssen (auf EIKE zum Beispiel in [7] als Anlage gelistet). Auch die immer wieder als Klimawandel-Menetekel genannte Sturzflut am 01.06.2016 durch Simbach am Inn hatte als Ursache erkennbar menschliches Versagen.
Doch wofür hat man den Deutschen Wetterdienst und viele Institute. Wie die „Öffentlich Rechtlichen“ sich aufgrund des „Rundfunk-Staatsvertrag-Unterhaltungsauftrags“ dynamisch immer weiter aufblähen müssen, ist der Klimawandel deren Zukunfts-Geschäftsfeld. Und dafür erstellen sie rund um die Uhr jede Menge Berichte und Simulationen – wie eben auch den besagten Klimabericht 2016 für Süddeutschland.

Diese Auswertungen werden in mehrjährigen Abständen fortgeschrieben …
[1] Zusätzlich werden erstmals außergewöhnliche und extreme Ereignisse des Zeitraums 2011–2015 … dargestellt.
Warum das Wetter oder Klima ausgerechnet mit dem Jahr 1931 beginnt und seitdem speziell für Süddeutschland seit der letzten Eiszeit der Maßstab sein soll, müsste man (er)klären, aber vielleicht gibt es einen Klimawürfel zum Ermitteln immer neuer Jahreszahlen. Es kann natürlich auch sein, dass erst ab dann (und teilweise noch viel später) ausreichend Daten vorliegen. Auch eine Darstellung von „außergewöhnlichen“ Ereignissen über 4 Jahre scheint mehr einer Effekthascherei, als seriöser Klimadarstellung zu entspringen. Jedenfalls erscheint vieles in diesem Bericht mehr als nebulös.

Der Klimawandel in Süddeutschland

Lufttemperatur

[1] Monitoring-Bericht 2016: Klimawandel in Süddeutschland: Lufttemperatur
… Für den Zeitraum 1931 bis 2015 ist eine Zunahme des Gesamttrends auf durchschnittlich ca. +1,3 °C sowie eine Verstärkung der Trendsignifikanz festzustellen…. Im Vergleich zwischen Winter- und Sommerhalbjahr setzt sich das schon in den letzten Monitoringberichten beschriebene Verhalten weiter fort: Die Erwärmungszunahme fällt in den letzten ca. 15 Jahren im Sommer- stärker aus als im Winterhalbjahr. Dennoch ist der Gesamttrend seit 1931 (Beginn der Auswertung) im Winterhalbjahr bisher immer noch stärker ausgeprägt als im Sommerhalbjahr (Winterhalbjahr: +1,3 bis +1,6 °C/85 Jahre; Sommerhalbjahr: +0,8 bis +1,2 °C/85 Jahre). Für fast alle Monate zeigen sich Zunahmen der mittleren Lufttemperatur. Die stärksten positiven Trends im Jahresverlauf sind für den Zeitraum 1931-2015 und dabei in den Monaten Dezember, Januar, März und August zu finden. Nur im Monat September sind über den Gesamtzeitraum teilweise leicht negative Trends zu beobachten, die aber nicht signifikant sind …

Wie solche „Erwärmungszunahmen“ im langfristigen Vergleich auf kümmerliche Reste zusammenschrumpfen und kaum sichtbar werden, zeigen die folgenden Bilder 1 bis 4 für Bayern.
Zum Beispiel betrachte man den Sommer: „Die Erwärmungszunahme fällt in den letzten ca. 15 Jahren im Sommer stärker aus als im Winterhalbjahr“. Der Sommer 2016 hatte die Temperatur des Sommers vom Jahr 1905, der Herbst von 1884, der Frühling von 1894 und nur der Winter lag um 0,5 Grad höher als der vom Jahr 1915.

Bild 1 Temperaturverlauf Winter: Baden-Württemberg und Bayern (braun), Niederschlag Bayern (blau) von 1880 – 2016. Vom Autor anhand der DWD-(FTP)Daten erstellt


Bild 2 Temperaturverlauf Frühling: Baden-Württemberg und Bayern (braun), Niederschlag Bayern (blau) von 1880 – 2016. Vom Autor anhand der DWD-(FTP)Daten erstellt


Bild 3 Temperaturverlauf Sommer: Baden-Württemberg und Bayern (braun), Niederschlag Bayern (blau) von 1880 – 2016. Vom Autor anhand der DWD-(FTP)Daten erstellt


Bild 4 Temperaturverlauf Herbst: Baden-Württemberg und Bayern (braun), Niederschlag Bayern (blau) von 1880 – 2016. Vom Autor anhand der DWD-(FTP)Daten erstellt


Wie „kaltesonne“ schon hinweist, fällt der „schlimme Klimawandel“ in Süddeutschland vollkommen in sich zusammen, sobald man noch etwas weiter in der Klimageschichte zurück geht.
Dazu der Temperaturverlauf vom Hohenpeißenberg (Bild 5). Nach einer zwischenzeitlichen, leichten Abkühlung ist gerade wieder die Temperatur beim Übergang vom 18. ins 19. Jahrhundert erreicht. Geht man noch weiter zurück (Bild 6), zeigt eine Rekonstruktion über-deutlich, dass sich die „Oberstdorfer“ derzeit in einer recht kühlen Phase der aktuellen Zwischenwarmzeit befinden. Es ist noch einige Luft nach oben, bis die vergangenen Temperaturen der letzten, wärmeren Zeiten erreicht werden. Jedoch: Von einer Überhitzung keine Spur. Bestätigt wird es durch Bild 7, einer Rekonstruktion aus der nahen Schweiz.
Anhand des Verlaufs vom Hohenpeissenberg sieht man deutlich, warum „der Klimawandel“ um 1880 „begann“, nach der kleinen Kaltzeit wurde es ab da (zum Glück) wieder wärmer.

Bild 5 Temperaturreihe Jahreswerte ab 1781 vom Hohenpeissenberg Bayern. Vom Autor ergänzt


Bild 6 Relativer Temperaturverlauf bei Oberstdorf seit ca. 11.000 Jahren. Teilbild, vom Autor zusammengestellt und ergänzt. Quelle: Wurth et al. 2004: The Younger Dryas and Holocene climate record of a stalagmite from Hölloch Cave (Bavarian Alps, Germany)


Bild 7 Temperaturrekonstruktion der Julitemperaturen der letzten 16.000 Jahre am Egelsee, Kanton Zug. Teilbild aus kaltesonne [2]. Originalquelle: Larocque-Tobler, I., Heiri, O. & Wehrli, M. J Paleolimnol (2010) 43: 649. doi:10.1007/s10933-009-9358-z

Und genau mit diesem Jahr 1880 fangen die Darstellungen des DWD an! Und die Simulationen sollen anhand dieser „Kalibrierung“ die Zukunft „wissen“. Bild 7 zeigt, wie grottenschlecht die Simulationen bereits aktuell liegen (doch trotzdem veröffentlicht werden). Aber unsere Umweltminister(innen) sind fest davon überzeugt, dass diese „Computer-Prophezeiungen“ stimmen (schließlich simulieren sie pflichtgemäß nach oben) und man es sogar spüren kann.4

Bild 8 Lufttemperatur Bayern seit 1881 mit Simulationen bis 2100. Vom Autor ergänzt. Quelle: DWD Klimaatlas Deutschland


Der Temperaturverlauf des Dezember in Bayern seit 1881 im folgenden Bild zeigt wieder die enormen Spannen – hier ca. 10 Grad – eines Monats. Es zeigt auch, wie schnell sich vermeintlich sichere Klima-Trends relativieren, und wieder, wie grottenschlecht die Klimasimulationen „vorhersagen“.

Bild 8.1 Lufttemperatur Bayern, Dezember 1881 – 2016 mit Simulationen bis 2100. Vom Autor ergänzt. Quelle: DWD Klimaatlas Deutschland

Niederschlag

[1] Monitoring-Bericht 2016: Klimawandel in Süddeutschland: Niederschlag
… Die Trends (1931–2015) der mittleren Gebietsniederschlagshöhe sind insgesamt schwächer und weniger signifikant als im letzten ausgewerteten Zeitraum (1931 bis 2010), wobei es generell positive Trends im Winterhalbjahr (+2 % bis +22 %) und keine eindeutige Entwicklung im Sommerhalbjahr (–13 % bis +4 %) gibt. In den letzten 15 Jahren sind eine Zunahme der positiven Trends im Sommerhalbjahr und eine Abschwächung der negativen Trends im Winterhalbjahr zu beobachten.
Die Trends im Starkniederschlag (Dauer=24h) sind uneinheitlicher als im Gebietsniederschlag. Hier gibt es weiterhin regional klare positive Trends im Winterhalbjahr (bis +33 %), eine Voraussetzung für eine Zunahme der winterlichen Hochwasserlagen. Im Sommerhalbjahr sind die Trends regional uneinheitlich ohne eindeutige Entwicklung, aber häufig stärker ausgeprägt als beim Gebietsniederschlag. Aussagen über Kurzzeitereignisse (< 1 Tag) konnten mit dieser Studie wegen der zu kurzen Messreihen und dem weniger dichten Messnetz mit hoher zeitlicher Auflösung nicht getroffen werden.
Hochwasserabflüsse
Neben einer Vielzahl an kleinen Hochwasserereignissen ist das Hochwasserereignis im Mai/Juni 2013 besonders markant. Zum Ende des Monats Mai setzte großräumig Starkniederschlag ein, der zu extremen Hochwasserabflüssen und Überschwemmungen führte. Insbesondere im Zeitraum vom 30. Mai bis 5. Juni erreichten die Wasserstände vielerorts neue Rekordstände.
Für den gesamten betrachteten Zeitraum 1932 bis 2015 ergeben sich im KLIWAUntersuchungsgebiet überwiegend Trends zu steigenden Hochwasserabflüssen im Gesamtjahr bei ca. 69 % der Pegel. Dies gilt in gleicher Weise auch für das hydrologische Winterhalbjahr (ca. 71 % der Pegel) und in abgeschwächter Form im Sommerhalbjahr (ca. 58 % der Pegel). Von den ermittelten Zunahmen sind allerdings nur 40 bis 50 % der Trends signifikant.

Zum Niederschlag ist viel geschrieben; man könnte fast sagen: Nur damit etwas dazu gesagt ist. Denn gerade dieser ist überhaupt kein Beispiel für einen Klimawandel, sondern das extreme Gegenteil davon.
Das zeigt Bild 9, bei dem nicht einmal die Simulationen bis zum Jahr 2100 einen Unterschied finden, und es zeigen überdeutlich die Bilder 1 – 4, in denen seit Beginn der Datenreihen im Jahr 1881 zu keiner Jahreszeit ein Unterschied festgestellt werden kann.

Bild 9 Niederschlag Bayern seit 1881 mit Simulationen bis 2100. Vom Autor ergänzt. Quelle: DWD Klimaatlas Deutschland


Ein weiterer Rückblick zeigt, dass in Süddeutschland an Überflutungsereignissen schon immer eine extreme Spanne besteht.

Bild 10 [2] Überflutungsereignisse am Ammersee über die letzten 5500 Jahre.

Wer wissen will, wie real und katastrophal sich dies in der Vergangenheit äußerte, ist mit historischen Hochwasserpegeln gut „bedient“. Alleine daran lässt sich ablesen, was an den Flüssen passieren würde, sofern man das vorindustrielle, „Idealwetter“ wieder zurück bekäme. Genau das stellen sich unsere Fachminister(innen) jedoch als Wunschbild vor. Leider reicht dieses ideologie-geprägte Trugbild durchgängig von GRÜN bis CSU.

Bild 11 Hochwassermarken des Mains bei Würzburg seit dem Mittelalter bis 2013. (Grafik vom Autor erstellt)


Bild 11 Hochwassermarken des Mains bei Würzburg seit dem Mittelalter bis 2013. (Grafik vom Autor erstellt)


Damit Aussagen entstehen, wird völlig „verschwurbelt“ mit Daten und Statistik jongliert um zum Schluss zu informieren, dass die Daten eigentlich keine Aussage erlauben:
[1] … Die Ergebnisse der Trenduntersuchungen sind für alle 115 Pegel in Tabelle 3 zusammengefasst aufgeführt. Die durchgeführte Trendanalyse der Hochwasserabflüsse 1932 bis 2015 zeigt für den überwiegenden Teil (79 Pegel) der 115 Pegel bezogen auf das Gesamtjahr einen ansteigenden Trend (ca. 69 %), 36 Pegel (ca. 31 %) weisen eine Abnahme auf. Bei der Bewertung der Ergebnisse muss jedoch berücksichtigt werden, dass die an den Pegeln ermittelten, zunehmenden Trends nur zu einem guten Drittel signifikant sind (Signifikanzniveau von α ≥ 80 %), an den Pegeln mit abnehmendem Trend sind lediglich 6 Pegel (17 %) signifikant. Da die Ergebnisse bisher eine starke räumliche Variabilität zeigten und deshalb belastbare regionale Muster des Trendverhaltens und der Trendstärke nicht erkennbar waren, wurde auf eine räumliche Auswertung verzichtet.
[1] … Selbst geringfügigste, vollkommen unsignifikante Wahrnehmungen werden dargestellt, als hätten diese eine Aussagekraft:
Die zurückliegende Periode von 2011 bis 2015 zeigt in allen vier Ganglinien im Vergleich zum vieljährigen Monatsmittel vergleichsweise niedrige Grundwasserstände bzw. Quellschüttungen. Im Bereich der Münchener Schotterebene (Abb. 22a) bewegte sich der Grundwasserspiegel zunächst auf etwas überdurchschnittlichem Niveau und ging in den beiden letzten Jahren in den defizitären Bereich.
Dabei zeigt das Bild 13 über-deutlich, dass sich das Grundwasser dort am „Idealzustand“ (Mittelwert) befindet und die früheren, starken Schwankungen deutlich weniger wurden. Gerade von den Niedrigständen früherer Trockenperioden ist man aktuell weit entfernt.

Bild 13 [1] (Auszug a) Abb. 22: Exemplarische Grundwasserstandsganglinien (a und b)

Dass der Niederschlag allen Untergangs-Prophezeiungen zum Trotz weltweit signifikant weder zu, noch abnimmt, wurde in einem Bericht bereits gezeigt:
EIKE 18.06.2016: [11] Die Niederschlagsentwicklung in Deutschland und weltweit zeigt keinen Klimawandel-Einfluss
was auch für Deutschland gilt, wie die Bilder aus dem Klimaatlas zeigen.

Bild 14 Niederschlag Deutschland Winter 1881 – 2016. Quelle: DWD Klimaatlas


Bild 15 Niederschlag Deutschland Sommer 1881 – 2016. Quelle: DWD Klimaatlas

Daten weltweit

Die (gegenüber den Stationswerten) glaubhafteren Satellitendaten zeigen Erschreckendes: Die Temperatur der Nordhalbkugel (ohne die Arktis über 82,5 Grad Nord) hat den Stand von 1980 erreicht.
Dazu siehe den Artikel EIKE:
Wann wird der,Stillstand‘ der globalen Temperatur wieder eintreten?

Bild 16 GISS Satellitendaten bodennahe Schichten (TLT), Nordhemnisphere (0 … 82,5 N) 1979 – 12.2016

Schlussbemerkung

In der Rezension von „kaltesonne“ steht zum Schluss:
[2] … Und genau das ist das Problem: Der langfristige klimahistorische Kontext wird einfach ausgeblendet, so dass die natürliche Schwankungsbreite ignoriert wird. Wenn dann eine Zeitreihe von 85 Jahren vorliegt, werden Veränderungen ohne zu zögern dem Menschen als anthropogene Leistung zugeordnet, ein geistiger Kurzschluss.
Dem kann man nur beipflichten. Wenn in einem Bericht schon Zeiträume von 2 … 4 Jahren als „klimarelevant“ gelistet und einer „Analyse“ unterzogen werden, zeigt es nur, dass nichts Klimawandel-bestätigendes gefunden wurde, aber unbedingt Aussagen zu generieren waren. Man gewinnt den Eindruck, dass der DWD dem Wetter inzwischen mit Maßzahlen „vorschreibt“, wie es sich zu verhalten hat, um als „Klima-gesund“ zu gelten. Ein bewährtes, von den Medizinern übernommenes Verfahren, um sich einen dauerhaften „Klimapatienten“ zu halten.
Mit einer auch nur im Ansatz seriösen Darstellung hat das nichts zu tun – was unsere UmweltministerInnen aber nicht störte und sie wieder als reine Sprechpuppen von Parteienideologie und vorgeschriebener Meinung entlarvte.
Man stelle sich vor, eine UmweltministerIn würde auf einen solch mangelhaften Bericht antworten, dass er ihr unglaubwürdig erscheint und endlich seriöse Belege erwartet werden, andernfalls würde man die immensen Gelder dafür und für die vielen theoretischen Klimamaßnahmen streichen. Leider ist das bei unserer derzeitigen Parteienlandschaft nicht vorstellbar.
Quellen
[1] Monitoring-Bericht 2016: Klimawandel in Süddeutschland
[2] kaltesonne: Monitoringbericht “Klimawandel in Süddeutschland”: Temperaturen steigen seit 2000 kaum noch an
[3] Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg: Bericht zu Auswirkungen des Klimawandels in Süddeutschland veröffentlicht
[4] Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Pressemitteilung 11.11.2016 Nr. 206/16: Scharf: Klimawandel ist Fakt, Neuer Bericht von Ländern und DWD belegt Klimaänderungen in Bayern
[5] Umweltbundesamt: Bundesland Bayern Klimafolgen Länderspezifische Klimaänderungen
[6] EIKE 21.11.2015: Die bayerische Umweltministerin Frau Scharf: Extremwetter, Extrem-Hochwasser und die Unberechenbarkeit des Wetters nehmen zu. Doch stimmt das wirklich?
[7] EIKE 01.01.2016: Harald Lesch trägt vor den GRÜNEN zum Klimawandel vor: Der Klimawandel ist kein Thema, das man ernsthaft bezweifeln kann
[8] EIKE 29.10.2015: Kann man den Klimawandel in Deutschland wirklich täglich spüren? Eine Suche mit überraschendem Ergebnis
[9] EIKE 19.08.2016: Teil II: Vom Wissenschaftlichen Dienst veröffentlichte Klimainformation für Abgeordnete Rezension: Teil 2
[10] Klima-Report Bayern 2015 Klimawandel, Auswirkungen, Anpassungs- und Forschungsaktivitäten
[11] EIKE 18.06.2016: Die Niederschlagsentwicklung in Deutschland und weltweit zeigt keinen Klimawandel-Einfluss
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-niederschlagsentwicklung-in-deutschland-und-weltweit-zeigt-keinen-klimawandel-einfluss/
[12] EIKE 21.11.2015: Die bayerische Umweltministerin Frau Scharf: Extremwetter, Extrem-Hochwasser und die Unberechenbarkeit des Wetters nehmen zu. Doch stimmt das wirklich?