Neue Website bietet die Realität bzgl. Anstieg des Meeres­spiegels bzw. der Rate desselben

[*Falls jemand eine treffende Übersetzung für das Multifunktionswort „Tools“ hat, bitte ich um Vorschläge. Mir selbst fällt keine ein. Anm. d. Übers.]
Zunächst aber ein paar Anmerkungen:

Anmerkung 1: Diese Arbeit ist noch nicht abgeschlossen. Ich habe zwar bereits eine abzuarbeitende Liste („to-do list“), aber Vorschläge und Korrekturen sind nichtsdestotrotz willkommen.

Anmerkung 2: Diese Tools stelle ich der Gemeinschaft frei zur Verfügung. Es werden keine Gebühren wegen deren Nutzung erhoben.

Anmerkung 3: Diese Tools sind ideologisch neutral.

Einer der Anlässe zur Einrichtung dieser Site war der berühmte Blog WoodForTrees von Paul Clark, welcher einige ähnliche Tools für Temperaturdaten bietet. Paul ist lebenslang ein „grüner“ Aktivist, aber zu seinen Gunsten muss man sagen, dass die Brauchbarkeit seiner Site unabhängig ist von seiner Ideologie.

Die Daten zeigen, was die Daten zeigen, unabhängig von meiner Meinung, von Pauls oder irgendjemandes anderen Meinung. Ich hoffe, dass diese Tools nützlich sind für jeden, der bzgl. des Meeresspiegels forscht, unabhängig von deren Ansichten zu Klimathemen.

Nichtsdestotrotz betrachte ich selbst mich der Vollständigkeit halber als ein „lukewarmer“. Ich bin Unterzeichner der Global Warming Petition. Meiner Ansicht nach zeigt die Wichtung der Beweise, dass anthropogene globale Erwärmung real, moderat und gutartig ist, und dass anthropogene CO2-Emissionen vorteilhaft sowohl für die Landwirtschaft als auch natürliche Ökosysteme sind.

Übersicht über die Site

Wenn man die Website SeaLevel.info aufruft, wird man mit einem Bild von Kitesurfern auf Maui und ein Menü links begrüßt [siehe Bild oben!]

1. Auf der „Homepage” kann man nach unten scrollen, um die jüngsten Verlautbarungen zu lesen, zumeist über die Site selbst. Es gibt auch Links zu den üblichen „About“- und „Contact“-Seiten

2. Die Seite „Resources” ist eine große Zusammenstellung klimabezogener Ressourcen mit Betonung auf Meeresspiegel. Darunter sind Suchmaschinen, Glossare, ein Spickzettel mit Klima-Konversions-Faktoren sowie Links zu anderen Websites (z. B. WoodForTrees). Es gibt (natürlich) sehr viele den Meeresspiegel betreffende Informationen, aber auch über Meereis, Überschwemmungen, Klimaberichte, Klimazyklen, Temperaturen, Treibhausgase, Energie und weiteres.

3. Die Seite „Blogs etc.” ist eine Liste mit Top-Klimablogs plus einigen anderen nützlichen Klimasites sowie ein wenig auch so eine Art Knittelvers. Ich habe Blogs von beiden Seiten der Klimadebatte gelistet, jedoch unter Ausschluss einiger prominenter, die so stark zensiert sind, um Abweichlertum zu vermeiden, dass ich sie als nutzlos beurteile (oder schlimmer).

4. Die Seite „Papers” [Studien] listet etwa 120 Studien und Beiträge, unterteilt in vier Kategorien: Beschleunigung des Meeresspiegel-Anstiegs, wie lang eine Aufzeichnungsreihe sein sollte, bevor eine langzeitliche Trendanalyse möglich ist, „Wissenschaft (ist ein Durcheinander)“ und „Andere“.

5. Die Seite über „Feedbacks” [Rückkopplungen] enthält Informationen über Rückkopplungs-Systeme allgemein und Klima-Rückkopplungen im Besonderen. Damit ist beabsichtigt, eine vollständige Liste aller bedeutenden klimabezogenen Rückkopplungs-Mechanismen zu erstellen, seien sie nun bekannt oder hypothetisch. Ich habe einen Grad in Systemwissenschaft von vor langer Zeit. Diese Disziplin untersucht derartige Dinge, und ich kann mich immer noch an Einiges erinnern.

6. Die Seite „Data” ist Thema des restlichen Teils dieses Artikels.

Die Data-Seite

Bei SeaLevel.info gibt es Messungen des Mittleren Meeresspiegels (MSL) von über 1200 Messpunkten. (Gegenwärtig stammen alle Daten von PSMSL und NOAA). Auf der Daten-Seite kann man:

1. Nach einer Tiden-Messstation suchen

2. Mit Excel kompatible Tabellen ansehen oder herunterladen.

3. Übersichts-Seiten anschauen, die mit den Tabellen korrespondieren.

Alles fängt an mit ein paar Links:

1.Suche. Nach einem Tiden-Messpunkt kann man suchen mittels der PSMSL-Stationsnummer, der NOAA-Stationsnummer oder mittels des Standortes (z. B. „Honolulu“). Gegenwärtig wird nur ein Messpunkt gefunden; ich plane, die Fähigkeit hinzuzufügen, eine Liste mit allen Stationen zu finden (z. B. die Suche nach „NC, USA“ und die darauf folgende Auflistung aller Messpunkte in North Carolina).

2(a). Tabellen Falls man auf „Spreadsheets & thumbnails” klickt (oder ein wenig herunterscrollt), kommt man in den Bereich, wo man eine Tabelle mit Messdaten des Meeresspiegels von verschiedenen Messpunkten findet, die mit Microsoft Excel kompatibel ist, oder eine „thumbnail“-Seite mit kleinen Versionen der MSL-Graphiken für die zugehörigen Messpunkte:

Obwohl alle Tabellenblätter normale Websites sind, gibt es eingebettet Informationen, und zwar im excel-kompatiblen HTML-Format einschließlich Formularen zum Berechnen von Mittelwerten o. Ä. sowie ungerundete Zahlen. Die Tabellenblätter sind kompatibel mit Excel 2003 und höher.

Der einfachste Weg, ein Tabellenblatt herunterzuladen und es mit Excel zu bearbeiten ist es, in das Feld „Open“ die URL des Tabellenblattes anstelle des Filenamens setzen. Hier folgt ein Screenshot von einem der Tabellenblätter, wie es im Internet (nicht in Excel) erscheint. Diese Tabellenblätter sind ziemlich groß, deshalb ist dieser Screenshot stark gestutzt, sowohl der Länge als auch der Breite nach:


Dieser Auszug zeigt die ersten 11 Spalten des Tabellenblattes mit Werten von 13 Tidenmesspunkten in Nordeuropa (Gesamtzahl der Messpunkte in diesem einen Blatt 375).
Man muss zum Ende jedes Blattes scrollen, um zusammenfassende Informationen zu erhalten (Mittelwerte und Mediane).

Klickt man auf die Überschrift der Spalte, erscheint nur diese. Klickt man auf einen Link in der Spalte „Location“, wird man zur Analyse-Seite von sealevel.info von jenem Messpunkt geführt. Klickt man auf einen Link in der Spalte „NOAA stn“, kommt man zur NOAA-Seite für jenen Messpunkt. Der Klick auf einen Link in der Spalte PSMSL stn“, führt einen zur PSMSL-Seite jenes Messpunktes.

In den Spalten „Trend“ und „±95% CI (trend)” sieht man das Ergebnis einer linearen Regression (d. h. Anpassung einer Linie an die Daten) für diese 13 Messpunkte. An vier dieser Messpunkte sinkt der Meeresspiegel, an sieben Punkten steigt er, und an den anderen beiden zeigt sich kein signifikanter Trend (d. h. das 95%-Vertrauensintervall ist größer als der lineare Trend).

In den Spalten „Accel“ und „±95% CI (accel)” sieht man das Ergebnis einer quadratischen Regression (womit man Beschleunigung oder Verlangsamung erkennen kann) An zwei dieser 11 Messpunkte hat sich der Anstieg des Meeresspiegels geringfügig beschleunigt, an einem weiteren geringfügig verlangsamt. An den anderen 10 Messpunkten zeigte sich keine statistisch signifikante Beschleunigung oder Verlangsamung.

Unten auf dem Tabellenblatt sind die berechneten Mittelwerte und Mediane für das gesamte Blatt gelistet.

Lädt man das Tabellenblatt herunter, kann man mit Excel interessante Tests durchführen. Man könnte zum Beispiel Messpunkte löschen, die Daten aus weniger als 50 Jahren enthalten (wird doch in der Literatur erwähnt, dass mindestens 50 bis 60 Jahre mit Daten erforderlich sind, um einen handfesten Meeresspiegel-Trend an einem einzelnen Messpunkt zu erhalten). Die Zellen mit Mittelwerten und Medianen werden durch Excel-Formeln bestimmt, so dass sie automatisch angepasst werden, wenn man solche Änderungen vornimmt.

2(b): Thumbnails: Korrespondierend mit den Tabellenblättern gibt es Seiten mit „Miniaturbildern“ mit kleinen Versionen der Graphiken für alle in der Tabelle gelisteten Tidenmesspunkte. Beispiel:

In diesem Screenshot erkennt man, dass der Cursor auf das ersten Miniaturbild springt mit Angabe der Stationsnummer und dem Namen des Messpunktes. Klickt man auf eines der Miniaturbilder, kommt man zur Analyse-Seite für jenen Messpunkt.

Die Analyse-Seiten der jeweiligen individuellen Messpunkte

Für jeden Messpunkt, den man auf die eine oder andere oben beschriebene Weise anklickt, kommt man zur Analyse-Seite für eben jenen Messpunkt. Hier folgt als Beispiel Honolulu, dargestellt mit Standardoptionen:


Es gibt viele verfügbare Optionen. Man kann:

a) eine Graphik der Messungen des Meeresspiegels an jener Stelle erstellen (natürlich). Das ist die blaue Kurve.

b) Den Links zu den NOAA- bzw. PSMSL-Seiten für jenen Messpunkt folgen.

c) Den Links zu folgen zum „nächsten“ oder „vorherigen“ Messpunkt.

d) Lineare und quadratische Regressionen berechnen.

e) Graphische Präsentationen der linearen und/oder quadratischen Regressionen betrachten.

f) Vertrauens- und/oder Vorhersage-Intervalle für die Regressionen betrachten.

g) Einen überlagerten Graphen der CO2-Messungen ein- oder ausblenden, um zu sehen, welche Auswirkungen CO2 auf Steigen oder Fallen des Meeresspiegels an jener Stelle hat.

h) Glättungen an den Graphen des Meeresspiegels vornehmen.

i) Das Aussehen der Graphik adjustieren (Farbwahl, Liniendicke usw.)

j) Die Daten-Bandbreite adjustieren, die in den Regressions-Berechnungen verwendet wurden.

k) Die Datenquelle wählen (PSMSL und/oder NOAA)

l) Die verwendete Graphik kennzeichnen.

Man beachte die Ergebnisse der Regression (d):

Wie man sieht, werden Neigung und Beschleunigung berechnet zu:

Neigung = 1,434 ±0,211 mm pro Jahr

Beschleunigung = -0,01004 ±0,01454 mm pro Jahr².

Aus der Neigung kann man ablesen, dass der Meeresspiegel über die 110 Jahre lange Historie jenes Messpunktes mit einer mittleren Rate von 1,434 ±0,211 mm pro Jahr gestiegen ist (was übrigens ein sehr normaler Wert ist).

Das Minus-Zeichen vor der „Beschleunigung“ zeigt, dass sich die Rate des Meeresspiegel-Anstiegs auf Honolulu verlangsamt hat, aber 0,01 mm pro Jahr² ist eine sehr kleine Zahl (welche, falls sie über das Jahrhundert erhalten bleibt, zu einer Rate des Anstiegs um nur 1 mm pro Jahr führen würde), und dass das Vertrauensintervall größer ist als die Rate der Verlangsamung. Darum sollte man von jenem Messpunkt korrekt als „keine statistisch signifikante Beschleunigung oder Verlangsamung aufweisend“ berichten (was ebenfalls typisch ist).

Die verschiedenen Optionen, die man auswählt, werden alle Teil der URL für die Website. Zum Beispiel, falls man die Option „Liniendicke“ wählt, wird dies der URL hinzugefügt. Daher ist dies der Link zum gleichen Graphen, aber mit dickeren Linien:

http://www.sealevel.info/MSL_graph.php?id=1612340&thick

Hier folgt der Graph ohne den eingeblendeten CO2-Graphen (das „&co2=0” am Ende unterdrückt diesen):

http://www.sealevel.info/MSL_graph.php?id=1612340&thick&co2=0

Hier folgt er in Schwarz-Weiß mit dicken Linien (Viele andere Farbgebungen lassen sich auch anbringen):

http://www.sealevel.info/MSL_graph.php?id=1612340&thick&colors=2

Schwarz-Weiß ist nützlich, um die Graphen zum Ausdrucken auf Schwarz-Weiß-Druckern aufzubereiten. Das sieht so aus:


Hier folgt fast das Gleiche, aber mit einer 3-Monate-Glättung. Die Glättung beeinflusst nicht die Regressionsanalysen (außer bei den Vorhersage-Intervallen), aber der Graph sieht dann hübscher aus:
http://www.sealevel.info/MSL_graph.php?id=Honolulu&colors=2&thick&boxcar=1&boxwidth=3

Man beachte, dass wir in dieser URL den Stationsnamen („id = Honolulu“) anstelle der Stationsnummer (“id=1612340”) genannt haben. Man kann auch die PSMSL-Stationsnummer (“id=155”) oder den früheren Stationscode (“id=760-031”) eingeben. Alle erzeugen den gleichen Graphen:

Hier folgt er mit einer quadratischen anstatt einer linearen Regression. Außerdem habe ich den Graphen mit Daten erst ab dem Jahr 1930 erstellt und mit bis zum Jahr 2100 ausgedehnten Regressionskurven versehen, mit einem anderen Farbschema und mit minimaler Glättung:

http://www.sealevel.info/MSL_graph.php?id=Honolulu&quadratic=1&thick&co2=0&linear=0&lin_ci=0&quad_pi=0&quad_ci=1&colors=3&g_date=1900/1:2099/12&c_date=1930/1:2019/12&boxcar=1&boxwidth=2
Das sieht so aus:

Man beachte, dass ich in jenem Screenshot mit dem Cursor auf einen Punkt auf dem Graphen gegangen bin, um den genauen Wert zu erkennen (in diesem Falle das obere Ende des 95%-Vertrauens-Intervalls für 2100).

Man beachte weiter, dass der lineare Trend etwas unterschiedlich ist (weil wir Daten vor 1930 ausgeschlossen haben). Die aus den Berechnungen ausgeschlossenen Daten werden mit einer helleren blauen Schattierung dargestellt, und eine rote Fußnote wird der Seite hinzugefügt:

‡Hellblaue Daten sind in den Regressionsberechnungen nicht enthalten.

Diese Version ist fast die gleiche, aber mit hinzugefügtem CO2-Graphen in grün, und die Vertrauensintervalle wurden ersetzt durch Vorhersageintervalle (gepunktet orange):

http://www.sealevel.info/MSL_graph.php?id=Honolulu&quadratic=1&thick&linear=0&lin_ci=0&g_date=1900/1:2099/12&c_date=1930/1:2019/12&boxcar=1&boxwidth=2&quad_pi=1&quad_ci=0&colors=3

Anmerkung: auf der rechten Seite der Site befindet sich ein Link zu einem kurzen Video von Dr. Gerard Verschuuren, in welchem der Unterschied erklärt wird zwischen „Vertrauensintervall“ und Vorhersageintervall“.

Achtung:

Diese Tools können Regressionen und Graphen erzeugen für über 1200 Messpunkte, aber auf viele Einzelgraphen habe ich gar nicht geschaut. Die Durchführung von Regressionsberechnungen und die Erzeugung von Graphiken ohne händische „Nachprüfungen“ enthält Fallstricke.

Zum Beispiel wurden einige MSL-Daten an manchen Messpunkten von PSMSL und/oder NOAA als von fragwürdiger Genauigkeit identifiziert, und diese Tools tragen dem nicht Rechnung.

Auch Erdbeben können manchmal extreme Verzerrungen in den Trend bringen. Man betrachte das Beispiel von Seward, Alaska:

Am 27. März 1964 war es zum Großen Alaska-Erdbeben gekommen (Magnitude 9,2!). In Seward stieg der Meeresspiegel ruckartig um einen ganzen Meter. Wenn man also den MSL-Trend für Seward berechnet, sollte man mit den Daten nach diesem Ereignis beginnen, etwa so:

http://www.sealevel.info/MSL_graph.php?id=9455090&c_date=1964/5:2019/12&co2=0&thick:

Man beachte, dass die NOAA dies für ihre Website für Seward gemacht hat:

Wenn man also diese Tools für die Analyse von MSL-Daten heranzieht, rate ich, auch auf die Links zu NOAA und PSMSL zu klicken, um deren Seiten bzgl. der interessierenden Messpunkte zu betrachten. Vor allem rate ich, im besonderen auf Warnungen vor fragwürdigen Daten zu achten, auf offensichtliche Änderungen der Messzeitpunkte und auf Erdbeben.

Zukunft

Es gibt viele weitere Ecken und Kanten bei diesen Tools. Meine Liste notwendiger Vorarbeiten wird immer länger, und vielleicht tragen ja noch Leser zu dieser Liste bei.

Fakten sind unendlich stur: Welche Wünsche oder Neigungen man auch immer hat, oder welche Leidenschaften in uns stecken – all dies kann Fakten und Beweise nicht verändern, geschweige denn aus der Welt schaffen. – John Adams

Trugschlüsse hören nicht auf, Trugschlüsse zu sein, nur weil sie in Mode kommen. – G. K. Chesterton

Herr, errette mich von den Lügenmäulern, von den falschen Zungen! – Psalm 120, Vers 2 [direkt aus der Luther-Bibel. Keine Übersetzung!]

www.sealevel.info
Link: https://wattsupwiththat.com/2017/01/21/new-website-gives-you-the-real-deal-on-sea-level-rise-and-rates/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Eiskalt erwischt: Der Januar 2017 straft die Theorie der „Klima­erwärmung“ Lügen

1. Wird der Januar immer milder?
Ein einzelner, kalter Januar sagt freilich wenig über die langfristige Januar-Temperaturentwicklung. Seit der „Kleinen Eiszeit“ hat sich dieser zweifellos etwas erwärmt. Folgende Beispiele aus verschiedenen Regionen der Nordhalbkugel zeigen aber, dass diese Erwärmung schon seit mehreren Jahrzehnten einer Stagnation oder gar einer leichten Abkühlung gewichen ist:

Den geringen (nicht signifikanten) Temperaturanstieg erkennt man in Erfurt- Weimar kaum, wohl aber die enorme Streuung der Januar- Monatsmittel zwischen eisigen fast minus 8 Grad (1987) und frühlingshaften mehr als plus 4 Grad 1975 und 2007. Diese enorme Streuung (im Mittel 1973 bis 2017 fast 3 Grad) raubt dem Trend jegliche Signifikanz- im Großen und Ganzen blieb der Januar so kalt wie vor 4 Jahrzehnten. Zumindest im ersten Monat des Jahres fiel also der „CO2- bedingte Klimawandel“ bislang aus, denn die Erfurter Werte sind nicht wärmeinselbereinigt (am Flughafen Erfurt- Weimar nahmen Verkehr und bebaute Flächen seit den 1970er Jahren zu, was zumindest gering erwärmend wirkte). In Zentralengland erwärmte sich der Januar seit dem Höhepunkt der „Kleinen Eiszeit“ (um 1680), recht deutlich und auch noch bis in die Gegenwart. Aber seit mindestens 105 Jahren ist die dortige „Erwärmung“ unerheblich (nicht signifikant, enorm hohe Streuung). Und die wärmsten Januare liegen dort mit 1916 (+7,5 °C) und 1921 (+7,3°C) schon etwa ein Jahrhundert zurück. Die grünen Balken markieren den Korridor der einfachen Streuung. Man erkennt, dass sich die Trendlinie nur innerhalb dieses Korridors bewegt, der Trend also unerheblich ist:

Schon in dieser obigen Grafik zeigt sich bei genauerer Betrachtung eine Abkühlungsphase kurz nach der Mitte des 20. Jahrhunderts, obwohl doch schon zu dieser Zeit die CO2- Konzentrationen deutlich über dem vorindustriellen Niveau lagen. Dieses rhythmische Verhalten wird noch deutlicher, wenn man den Betrachtungszeitraum bis fast zur Mitte des 19. Jahrhunderts ausdehnt, dem frühesten Erfassungsjahr der AMO, und sich die 21ig-jährigen Gleitmittel der Januartemperaturen in England (CET), in Deutschland sowie der AMO anschaut:


Selbst am kältesten, dauerhaft bewohnten Ort der Welt, Oimjakon/Ostsibirien, stagnieren seit 40 Jahren die Januarmittelwerte:

2. Beginnende Abkühlungsphase – bald wieder mehr Nebel, Kälte und mehr Hochdrucklagen über Mitteleuropa im Januar?
Daten zur Anzahl der Nebeltage je Monat liegen über längere Zeiträume nur für ganz wenige Stationen vor. Bei Frost bleiben die winzigen Nebeltröpfchen selbst bei zweistelligen Minusgraden flüssig und lagern sich als „Raueis“ an Zweigen und Gegenständen ab – von Laien und von den „Qualitätsmedien“ oft fälschlich als „Raureif“ bezeichnet (Reif entsteht durch Sublimation). Raueis sieht aus wie Raureif, weil bei seiner Ablagerung viel Luft eingeschlossen wird, die es schneeweiß aussehen lässt:


3. Weniger Schnee im Januar? Mitnichten!

4. Besonderheiten der Januar- Witterung in Deutschland- nicht überall war es deutlich zu kalt

Es entstand ein Temperaturgefälle von zeitweise mehr als 15 Kelvin zwischen dem etwas zu milden Norddeutschland (grünliche Farbtöne) und dem eiskalten Süddeutschland (dunkelblau, violett):

Während der Januar 2017 in Süddeutschland zu den kältesten der letzten 30 Jahre zählt, war er an den deutschen Küsten fast temperaturnormal, stellenweise gar etwas zu mild.
5. Kalter Januar- milder Restwinter 2017?
TF(°C) = -61,478+0,136a-0,0255b+0,086c+2,028d
Dabei bedeutet TF die zu berechnende Februartemperatur (Mittelwert) in °C, -61,478 ist eine Konstante, a die mittlere, gemessene Lufttemperatur am jeweiligen 31.01. und 01.02. in Berlin (°C), b der Mittelwert des Luftdrucks (hPa) im abgelaufenen Januar auf 65° Nord und 20°W (Island), c der Mittelwert des Luftdrucks (hPa) im abgelaufenen Januar auf 40° Nord und 10°E (Sardinien), d die Abweichung der Wassertemperatur der Nordsee vor Dänemark vom Langjährigen Mittel in Kelvin am jeweiligen Monatswechsel Januar/Februar. Alle Größen sind um die Monatswende diesmal eher so beschaffen, dass eine normale bis deutlich übernormale Februartemperatur zwar nicht sicher vorhersagbar, aber doch zumindest im Norddeutschen Tiefland deutlich wahrscheinlicher wird, als eine unternormale.


Die Unsicherheit bleibt also groß, doch deutet sich wohl ein Februar an, der zumindest über Norddeutschland mehr oder weniger zu mild verlaufen könnte, so dass dann der gesamte meteorologische Winter trotz des kalten Januars insgesamt etwas zu mild ausfällt, was auch den bisher getroffenen Prognosen entspricht.
6. Januar kalt und weiß – Sommer heiß?

Zusammengestellt von Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Klimaforscher, am 23.01.2017




Rundbriefe der GWPF vom 18. bzw. 21. Januar 2017

Die Menschen beeinflussen den Klimawandel, aber in welchem Ausmaß, ist immer noch „offen“, sagte der Repräsentant Ryan Zinke kürzlich dem Energy and Natural Resources Committee des US-Senats während der Anhörung zu seiner Nominierung als neuer Innenminister. „Der Mensch hatte einen Einfluss“, sagte Zinke aus, „ich denke, dass dies unstrittig ist. Das Klima ändert sich, der Mensch hat einen Einfluss. Ich bin sicher, die Debatte darüber, wie groß dieser Einfluss ist und was man dagegen tun kann, ist noch lange nicht vorüber“. – Alan Neuhauser,  U.S. News, 17. Januar 2017

Pruitt über Klimawandel und Klimapolitik

Der von Präsident als Administrator der EPA benannte Generalstaatsanwalt von Oklahoma Scott Pruitt hat eine lange Historie des Kampfes gegen Vorschriften bzgl. Verschmutzung der [bisherigen] US-Regierung. Falls seine Berufung bestätigt wird, erwartet man, dass er die Agentur drastisch verändern wird, mittels der Präsident Obama einige seiner aggressivsten Gesetze implementiert hatte – und welche Konservative erboste, die die Regierung der dramatischen Überreaktion verklagten, welche die Rechte der US-Staaten mit Füßen getreten habe. – Alex Guillén, Annie Snider and Eric Wolff, Politico, 18. Januar 2017

Eine ernsthafte Debatte ist das Lebenselixier der amerikanischen Demokratie, und die globale Erwärmung hat eine der großen politischen Debatten unserer Zeit ausgelöst. Diese Debatte ist alles andere als settled. Wissenschaftler sind sich nach wie vor uneinig hinsichtlich des Ausmaßes der globalen Erwärmung und deren Verbindung zu Maßnahmen der Menschheit. Diese Debatte sollte am Leben gehalten werden – in Klassenräumen, öffentlichen Foren und im US-Kongress. Man sollte sie nicht mit der Androhung von Verfolgung abwürgen. Abweichlertum ist kein Verbrechen! – Scott Pruitt, Generalstaatsanwalt von Oklahoma, und Luther Strange, sein Amtskollege von Alabama, National Review, 17. Mai 2016

Asche gegen Geld: Skandal um grüne Energie bringt die Regierung Nordirlands in Bedrängnis

In Nordirland werden Neuwahlen ausgerufen, nachdem die Regierung durch den Fallout eines völlig verkorksten Programms zu erneuerbarer Energie kollabiert ist. Martin McGuiness trat als stellvertretender Erster Minister zurück, und seine Partei hat es im übergangenen Parlament abgelehnt, einen Ersatz für ihn zu benennen. Der Zusammenbruch der Regierung folgte der Kontroverse um ein skandalträchtiges politisches Programm mit der Bezeichnung Renewable Heat Incentive [etwa: Anreiz zu erneuerbarer Wärme]. Damit sollten die Wirtschaft dazu gebracht werden, erneuerbare Wärmequellen zu nutzen, aber stattdessen bezahlte man die Industrien dafür, Treibstoff zu verbrennen. Dies könnte den Steuerzahler mit einer halben Milliarde Pfund zu stehen kommen in einem Durcheinander, das unter der Bezeichnung „Ash for Cash“ bekannt ist. – Brendan Cole, International Business Times, 16. Januar 2017

Trumps Kandidat für die EPA: Wir werden die EPA umkrempeln, so dass sie nicht länger den Kongress ignorieren kann

Der von US-Präsident Trump berufene Kandidat, der die EPA führen soll, gelobt, die Agentur zu ändern und sie von einer Agentur, deren starke Arme Staaten und den Kongress ignorieren, in eine solche umzuwandeln, die mehr der Gemeinschaft verpflichtet ist und auf Gesetzgeber hört. Dies geht aus einer Ausgabe vorbereiteter Bemerkungen hervor, die vor seiner Anhörung im Senat veröffentlicht wurden. „Falls man mir die Gelegenheit gibt, als Administrator zu fungieren, werde ich sicherstellen, dass die EPA zu eine kooperative und gemeinschaftliche Beziehung zum Kongress findet, dessen Absichten zu verwirklichen“, wird Pruitt bei der Anhörung sagen. Die Bemerkungen zeichnen das Bild einer EPA unter der Obama-Regierung, die sich von den ursprünglichen Absichten des Kongresses weit entfernt hatte. Er benannte es als sein Ziel, die Agentur an ihre richtige Stelle zu rücken und dem Gesetz zu unterwerfen. – John Siciliano, Washington Examiner, 18. Januar 2017

Das Große Erwachen von US-Schiefer: Trumps Trumpfkarte

Die OPEC und deren Freunde haben jüngst einige sehr unbequeme Nachrichten gehört. Die Produktion von Schieferöl in den USA beginnt erneut einen Höhenflug. Die jüngsten Vorhersagen der US Energy Information Administration IEA zeigen, dass der OPEC Vereinbarungen, die Preise zu erhöhen, die Ölversorgung neu auszutarieren und die Nachfrage durch Drosselung der Förderung zu steigern, die US-Schieferindustrie schneller aus ihrem Winterschlaf erwachen lasen könnte als der OPEC lieb ist. Die EIA geht jetzt davon aus, dass die US-Produktion bis zum Dezember auf 9,22 Millionen Barrel pro Tag steigen wird, das wäre eine Zunahme von 320.000 Barrel über das Jahr. Aber dies könnte sich schnell als zurückhaltende Vorhersage erweisen. Es könnte sich herausstellen, dass der neue US-Präsident und der Kongress der Ölausbeutung viel unterstützender gegenüberstehen als die alte Regierung, hatte doch Donald Trump im September verlauten lassen, dass er „die Restriktionen bzgl. Energie in Amerika aufheben und den daraus resultierenden Wohlstand den Gemeinden zuführen wird“. Dies könnte dem Schiefersektor weiteren Auftrieb verleihen. – Julian Lee, Bloomberg, 15. Januar 2017

Trump-Ära beginnt mit dem Schwur, Obamas Climate Action Plan zu eliminieren

, USA Today, 20. Januar 2017

Trump-Team bereitet eine Liste mit ersten grundlegenden Änderungen der Klima- und Energiepolitik vor

Die Berater von Donald Trump haben eine kurze Liste mit Änderungen der Politik bzgl. Klima und Energie vorbereitet, die er umsetzen kann, sowie er als neuer Präsident vereidigt worden ist. Darunter sind Schritte, die Rolle zu begrenzen, die der Klimawandel bei Entscheidungen der Regierung gespielt hat sowie die positive Begutachtung grenzüberschreitender Pipelines. – Jennifer A Dlouhy, Bloomberg, 20. Januar 2017

In einem „America First Plan“, der auf der Website des Weißen Hauses gepostet wurde während der Amtsübernahme von Donald Trump, wird versprochen, dass „die Schiefer-Industrie und die Benzin-Revolution“ begrüßt werde. „Wir müssen die Vorteile ausschöpfen, welche uns die bisher nicht angetasteten Schiefer-, Öl- und Erdgasreserven verschaffen, deren Wert auf 50 Billionen Dollar geschätzt wird. Das gilt vor allem auf Ländereien, die nicht in Privatbesitz sind“, heißt es in dem Statement des Weißen Hauses. „Wir werden die Einkünfte aus der Energieerzeugung dazu nutzen, unsere Straßen, Schulen, Brücken und die allgemeine Infrastruktur allgemein zu verbessern. Billigere Energie wird außerdem der amerikanischen Landwirtschaft einen großen Schub verleihen“. Platts, 21. Januar 2017

Schnelle Verfügungen, die Trump bzgl. Energie- und Klimapolitik erlassen kann

Der 2015 endgültig in Kraft gesetzte Clean Power Plan steht im Mittelpunkt von Obamas breit angelegter Klimawandel-Strategie. Ein von der Obama-Regierung benutztes und wenig bekanntes Werkzeug zur Stützung seiner Vorschriften zur Kürzung von Kohlenstoff-Emissionen sind die „sozialen Kosten von Kohlenstoff“, eine Berechnung, die von einem Gremium von Technik-Experten durchgeführt worden ist, um den Schaden für die Öffentlichkeit durch Kohlendioxid-Emissionen zu beziffern. Die Berechnung wird herangezogen in der Kosten/Nutzen-Analyse als Grundlage der Vorschrift. Die gegenwärtig von dem Gremium genannten Kosten liegen bei 36 Dollar pro Tonne, was sich bis 2030 auf 50 Dollar pro Tonne erhöhen wird. Die American Energy Alliance glaubt, dass Trump sofort Agenturen der Regierung anweisen kann, die Sozialen Kosten von Kohlenstoff ad acta zu legen. Dies könnte eine Anzahl weiterer Anti-Kohlenstoff-Vorschriften von Obama enthüllen. – Valerie Volcovici, Reuters, 20. Januar 2017

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Eine Messstation fast ohne Wärmeinseleffekt (WI): Schwierigkeiten bei Temperaturvergleichen

Welche Auswirkungen haben diese neu geschaffenen Wärmeinseln auf die Wetterstationen, die eben genau dort sind, wo die Menschen leben und arbeiten?
Glücklicherweise gibt es eine Temperatur-Messstation, bei der sich nur wenig in der weiten Umgebung verändert hat, also ein dunkler Fleck auf dieser Karte. Leider nicht bei uns, sondern in den USA: Die Dale-Enterprise-Weather-Station in Virginia. Die kleine weit verstreute Ansiedlung liegt vier Meilen von der nächsten Kleinstadt Harrisonburg entfernt.

Abb. 2: Dale-Enterprise ist eine Ansammlung von Gehöften, Farmen und Einzelhäusern entlang des US-Highway 33 in Virginia/USA. (latitude 38°27’19N and longitude 078°56’07W)


Aber auch ohne menschlichen Eingriff bleibt nichts so wie es war, Natur und Klima verändern sich immer, und Menschen gestalten mit, vergrößern ihre Anwesen, steigern den Energieverbrauch und breiten sich in die Fläche aus. Resultate sind breitspurige Straßen in der unmittelbaren Umgebung, asphaltierte örtliche Zugangswege zu größeren und besser beheizten Räumen mit steigendem Energieverbrauch. 1880 soll Dale Enterprise noch eine Wetterstation bei einer einsamen Farm gewesen sein, weit weg von der damals kleinen Ansiedlung Harrisonburg. Inzwischen hat sich auch diese Kleinstadt in die Fläche erweitert, der ausufernde Ortsrand ist nur noch eine Meile von Dale Enterprise entfernt. Wir gehen jedoch davon aus, dass Dale Enterprise selbst immer noch eine relativ wärmeinselarme Ansiedlung geblieben ist.
Auch die Tagesmittelwerte wurden immer nach demselben Muster von inzwischen drei Ahnen der Familie Heatwole seit 1880 bestimmt und so die Jahreswerte ermittelt. Dale Enterprise ist die älteste anerkannte Wetterstation in Virginia.
Anmerkung zu den umfangreichen Temperaturdaten: Bei einigen Jahren fehlten Monatsergebnisse. Wir haben deshalb den fehlenden Monat mit dem Durchschnittswert der restlichen über 130 Monatsmittel ergänzt, um für das betreffende Jahr ein vergleichbares Jahresmittel zu erhalten. Es fehlten insgesamt deutlich weniger als 1 Prozent der Monatswerte, so dass diese Vorgehensweise das Gesamtergebnis fast nicht beeinflusst hat.
Die folgende Abbildung 3 zeigt den Temperaturverlauf dieser Station aus den einzelnen Jahresmitteln. In den USA ist die Maßeinheit Fahrenheit (F) für Temperaturen gebräuchlich und nicht Celsius, wobei 32 F Null Grad Celsius entspricht. Und 50 F entspräche 10 C.

Abb. 3: Auf der x-Achse sind die Temperaturen in der in den USA üblichen Fahrenheitskala aufgetragen. Die Trendlinie ist leicht fallend seit 1880


Die Überraschung ist groß, es gibt keine Erwärmung bei dieser Station seit 1880 bis 2016.
Wir können die letzten 140 Jahre grob in vier Teile unterteilen:

  1. Temperaturrückgang 20 Jahre lang von 1880 bis 1900
  2. Ein erneuter 20-jähriger Anstieg bis 1920
  3. Etwa auf gleichem Niveau von 1920 bis 1990
  4. Erneuter Rückgang ab 1990 bis heute, d.h. eine Abkühlung in der Gegenwart

Ergebnis 1: Obwohl diese Station auch nicht ganz wärmeinselfrei ist, zeigt sie einen (unbedeutenden) Temperaturrückgang, auf alle Fälle keine Erwärmung in den letzten 137 Jahren. Das heißt aber auch, dass es im unbebauten 10 km Umkreis der Station noch ein klein wenig mehr kälter wurde.
Ergebnis 2: In der jüngeren Gegenwart, in diesem Falle ab 1990 sind die Temperaturen gefallen und nicht gestiegen. Fallende Temperaturen, wenn auch nur in Virginia, sind das genaue Gegenteil einer Erwärmungskatastrophe.

Daraus lassen sich vorsichtigerweise auch Rückschlüsse für Deutschland ableiten. Laut Deutschem Wetterdienst sind die Temperaturen seit dem Jahre 2000 bis heute gleich geblieben, gemessen in den mehr oder weniger stark mit Zusatzwärme beeinflussten deutschen Stationen. Allgemein wirkt der Wärmeinseleffekt (WI) der Städte und Gemeinden, in welchen die meisten Messstationen sich befinden, einer Abkühlung entgegen. Und die deutschen Daten sind nicht wärmeinselbereinigt. (WI)
Wir haben den WI-Korrekurfaktor für Deutschland seit 1891 ermittelt. Er beträgt für die letzten 130 Jahre ungefähr 1,2 Grad mit einer Genauigkeit, die wir mit +/-0,3C angeben. Siehe: http://www.eike-klima-energie.eu/news-anzeige/klimaerwaermung-in-deutschland-nicht-nachweisbar-der-dwd-hantiert-mit-falschen-daten-eine-bestandsaufnahme-der-deutschlandtemperaturen/ und WI ist der hauptsächliche Temperaturtreiber
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-waermeinseleffekt-wi-als-massgeblicher-treiber-der-temperaturen/
Die WI-bereinigte Deutschlandkurve seit 1891 sähe dann so aus:

Grafik 4: WI-bereinigte Deutschlandtemperaturen. So wäre der Temperaturverlauf, wenn Deutschland genauso geblieben wäre, wie es 1891 war und die Messstationen auch noch an denselben viel kälteren Orten von damals stehen würden.


Dieser (grüne) Temperaturverlauf gilt weitgehend für die freie Fläche Deutschlands außerhalb der Ansiedlungen, – das sind etwa 85% Deutschlands -die Natur richtet sich außerhalb der Städte nach den WI-bereinigten Temperaturen. Deswegen macht der Mai immer noch die Bäume grün, bzw wieder die Bäume grün, denn vor über 25 Jahren war die Erstblüte in der freien Fläche früher. (Eigenbeobachtungen)
Auch viele anderen Indizien und Beobachtungen sprechen für die Richtigkeit dieser 1,2 Grad Wärmeinselanteil seit 1891 für Deutschland. Hier sollen einige genannt werden:
Temperaturen in der freien Fläche, weitab der Wärmeinseln

Abb. 5: Dieses Bild entstand in einem FFH-Schutzgebiet im Frankenbachtal im Ostalbkreis in der freien Fläche, weitab von allen Ansiedlungen und Wärmeinseln. Die Maiaufnahme zeigt den kümmerlichen Blattaustrieb verschiedener Sträucher am 19.05.2012. Die Vegetation der Bäume nimmt die tatsächlichen Maitemperaturen wahr und die sind in Deutschland nach einer 20jährigen Mai-Abkühlungsphase wieder so tief wie vor mindestens 55 Jahren, als der Betrachter erstmalig hier war. Man betrachte auch den Entwicklungsstand bei der Bodenflora. An Eisheiligen lag in diesem Tal auf 440mNN sogar kurzzeitig Schnee. In der freien Fläche Deutschlands macht immer noch der Mai die Bäume grün wie in dem schönen 240 Jahre alten Liedchen von Mozart beschrieben wird.


Ich möchte betonen: Die vom Deutschen Wetterdienst=DWD veröffentlichten Temperaturreihen sind richtig ermittelt. Sie gelten aber nur für die vom Menschen großflächig geschaffenen Zivilisationsflächen, also für die hellen Punkte der Nachtaufnahme bei Grafik 1. Und dort gibt es die Erwärmung seit 1850 bzw. seit 1891 tatsächlich. Beim Temperaturvergleich mit früheren Jahrzehnten braucht man einen Korrekturfaktor, um zu wissen, welcher Anteil der Temperaturen als Zusatzwärme vom Menschen kommt und welcher vom Klima. Täglich nehmen diese vom Menschen geschaffenen Wärmeflächen zu, in Deutschland derzeit um 70 ha täglich
Betrachten wir nochmals die Grafik 4, die WI-bereinigten Deutschlandtemperaturen: Das Jahr 2010 war sogar das drittkälteste Jahr seit den Temperaturaufzeichnungen. Die Flora/Fauna in der freien Fläche empfand die 6,7 Grad und richtete sich entsprechend ein. Eigene Beobachtungen im Frankenbachtal zwischen Ellwangen und Aalen in Süddeutschland ergaben: Anfang Mai: Knospen, kaum Blätter der Bäume, Mitte Mai: Blattaustrieb. Ende Mai: Blätter der Bäume wachsen, erst Anfang Juni voller Blattaustrieb. Froschablaiche Anfang Mai und nicht Ende März/April, Frühblüher im April anstatt im März. Im März 2010 waren der Boden und die Laichtümpel der Frösche und Kröten noch zugefroren. Wegen der verkürzten Vegetation wurde das Obst 2010 im Ostalkreis nicht reif und erfror teilweise im November auf den Bäumen als der erste Schnee fiel.
Genauere Beschreibung, siehe hier
http://www.wahrheiten.org/blog/2011/01/27/waermeinseleffekt-taeuscht-klimaerwaermung-vor/
Für den Temperatur-Vergleich mit den Jahren von 1890 bis 1900 darf man für das Jahr 2010 nicht die ermittelten 7,8 Grad des DWD nehmen, sondern man muss davon den WI von 1,2C subtrahieren, damit man Äpfel mit Äpfeln vergleicht. Die Natur außerhalb der Ansiedlungen richtet sich nach den 6,6 C
Der Wärmeinseleffekt ist eine menschengemachte Zusatzwärme bei den Messstationen, aber diese anthropogene Zusatzwärme bezieht sich nicht bloß auf Städte und Siedlungen, sondern großräumig wurden auch Flächen und ganze Regionen wärmer gemacht. In BaWü wäre dies der gesamte Oberrheingraben, der Mittlere Neckarraum und der Bodenseeraum mit Oberschwaben. Auch die Abholzung von 50 km2 Regenwald täglich und die weitere Urbanisierung von 70 ha täglich in die Freifläche Deutschlands hinein haben auf die Dauer Auswirkungen auf eine größere Gesamtfläche.
Unser WI ist ein historisch sich auf die Messstationen auswirkender Zivilisations-Wärmeeffekt und geht von folgenden Fakten aus, beschreibt und vergleicht:
1) Das reine Stadt-Landgefälle =UHI in heutiger Zeit
2) Die Station von heute mit derselben Stationsumgebung von früher und
3) Die Zusatzwärme, die in der einströmenden Luft aus den Nachbarländern bereits enthalten ist.
Fazit: Seit dem Ende der kleinen Eiszeit um 1850 ist es in Deutschland und weltweit wärmer geworden. Diese Erwärmung wurde jedoch nicht durch einen C02-Treibhauseffekt bedingt, denn dieser Ideologie fehlt der wissenschaftliche Versuchsnachweis. Richtig ist, der Mensch ist mitverantwortlich durch zivilisatorische Veränderungen, bedingt durch die Bevölkerungszunahme von weniger als einer Milliarde auf nun über 7 Milliarden Menschen. (für die Wiedererwärmung nach 1850 gibt es natürlich auch noch andere Ursachen). Der dadurch hervorgerufene großflächige Wärmeinseleffekt ist somit der primäre Temperaturtreiber in Deutschland und weltweit, vor allem, wenn man bedenkt, dass in diesen großflächig geschaffenen Wärmeinseln – siehe Grafik 1- nun auch die Messstationen stehen, während diese in früheren Zeiten oft bei unbeheizten Klöstern, bei Gutshöfen, bei Forsthäusern oder Köhlereien am Waldrand oder bei wissenschaftlichen Instituten am Stadtrand standen. Das sind alles Orte, die von der Urbanisierung heute längst eingeholt sind.
Die allgemeine Panikmache wegen einer C02-Klimaerwärmung bis zum vorhergesagten Hitzetod der Erde im Jahre 2100 ist wissenschaftlich nicht begründbar und somit ein Märchen, ein fanatischer Glaube, ohne jeden Versuchs- und Anwendungsbeweis. Er beruht auf einer (bewussten) Fehlinterpretation der Messdaten. Ein Glaube, der sich hartnäckig hält, weil bereits zu viele gut daran verdienen. Mit Umwelt- und Naturschutz hat diese C02-Pseudoreligion gar nichts zu tun, sie schadet auf Dauer sogar dieser wichtigen Grundeinstellung der Menschen. Aber nicht nur der wissenschaftliche Versuchsbeweis und technischen Anwendungen dieses Erwärmungsglaubens fehlen, auch die CO2-Erwärmungshypothese wurde mehrmals widerlegt, zuletzt durch die Physiker und Strahlungsexperten Tscheuschner, Kramm, Gerlich, Dlugi, ein Beispiel dafür hier:
http://www.schmanck.de/0707.1161v4.pdf
Es wird höchste Zeit, den Umwelt- und Naturschutz anstelle eines fragwürdigen, wissenschaftlich nicht konsensfähigen Klimaschutzes weltweit in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen. Saubere Luft, sauberes Wasser, ein intaktes Ökosystem kommen den Menschen heute und zukünftig zugute. Natur- und Umweltschutz wäre deshalb ein konsensfähiges Ziel aller Völker.

Abb. 6: Der Temperaturverlauf Europas in den letzten 1100 Jahren. Von einer mittelalterlichen Warmzeit, als die Alpen weitgehend gletscherfrei waren, sind wir noch lange entfernt. Am rechten Ende sieht man ab 1850 die Beendigung der kleinen Eiszeit, 1900 erreichen wir wieder die 1100-jährige Durchschnittslinie. Seit 1998 ist der fallende Trend erkennbar. Die letzten 120 Jahre müssten allerdings noch WI-bereinigt werden, siehe unsere Abb. 4.


Doch erneut ein warmes Mittelalter – wohl unser sehnlichster Wunsch – haben wir nicht in der Hand. Der dominierende solare Einfluss auf unser Klima, der Einfluss der kosmischen Strahlung und die pulsierend in größeren Zeiträumen schwankenden Erdumlaufbahnen in Verbindung mit dem thermischen Gedächtnis des Ozeans wird sich auch dann nicht ändern, wenn sich der Mensch bzw. Politiker als Zauberlehrlinge versuchen.
Es wird endlich Zeit, dass wir aufhören, Kohlendioxid zu verteufeln. C02 ist für die Erde ein lebensnotwendiges Gas. Alles irdische Leben ist auf Kohlenstoff aufgebaut. Ohne C02 wäre die Erde kahl wie der Mond. C02-Einsparung ist trotzdem wichtig, einmal wegen der Ressourcenschonung und, weil bei jedem Verbrennungsprozess nicht allein sauberes Kohlendioxid frei gesetzt wird, sondern auch jede Menge giftige, umweltschädliche Gase wie Kohlenmonoxid, Feinstaub, Ruß und krebserregende Kohlenwasserstoffe.
Josef Kowatsch, Naturschützer und unabhängiger Klimaforscher.
Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Frits Bolkestein: Intellektuelle und Klima-Alarmismus

Dem Club of Rome Report zufolge befand sich die Welt in einem Durcheinander infolge Umweltbelastungen, exzessiver Bürokratisierung, grenzenloser Urbanisierung, weit verbreiteter Arbeitslosigkeit, Entfremdung von der Jugend, Inflation und Zerfall von Wertesystemen. Ausgeprägte Korrekturen mussten vorgenommen werden bevor es zu spät war.

Der Report befasste sich mit den Wechselwirkungen zwischen fünf kritischen Faktoren: Bevölkerungswachstum, exzessive Bürokratisierung, Ausbeutung natürlicher Ressourcen, Industrialisierung und Verschmutzung. Die Schlussfolgerung lautete, dass die Menschheit auf eine Periode großer Leiden zusteuere infolge Mangel an Nahrungsmitteln, Mangel an Rohstoffen und zu starker Verschmutzung.

Die Mansholt-Kommission wünschte eine Neubewertung der Konzepte von Wohlstand und Wachstum. Die Niederlande sollten ein Beispiel setzen und lernen, innerhalb der Grenzen zu leben, die angesichts der endlichen Natur unseres Planeten inhärent waren. Natürlich würde dies eine Abnahme unseres Lebensstandards bedeuten. Aber man glaubte, dass dies unvermeidlich sei.

Was ist seitdem geschehen? Der „Report des Club of Rome“ prophezeite die unmittelbar bevorstehende Erschöpfung nicht erneuerbarer Ressourcen. Kupfer würde in 36 Jahren ausgehen, Gold in 11 Jahren, Blei in 26 Jahren, Quecksilber in 13 Jahren, Zinn und Zink jeweils in 17 bzw. 23 Jahren. Allerdings ist dies nicht eingetreten. Auch Öl, welches dem Bericht zufolge in nur 31 Jahren alle sein sollte, wird immer noch erzeugt. Fazit: Der Report hat offensichtlich das Potential der Technologie erheblich unterschätzt. Aber die Medien waren ihm verfallen. Die niederländische Qualitätszeitung NRC Handelsblad beispielsweise berichtete über den Report unter der Schlagzeile „Katastrophen bedrohen die Welt“ (31. August 1971).

Der Bericht der Mansholt-Kommission hatte gleichermaßen wenig Auswirkungen, weil am Eröffnungstag der Sitzung des niederländischen Parlaments im Jahre 1974 der Finanzminister Wim Duisenberg (PvdA) die Bevölkerung aufgerufen hatte, mehr zu kaufen, um die Wirtschaft zu erhalten. Und die „neue internationale Wirtschaftsordnung“, das „Baby“ seines Parteigenossen Jan Pronk, Minister für Entwicklungshilfe, ging unrühmlich den Bach hinunter und musste der „neuen nationalen wirtschaftlichen Unordnung“ Platz machen.

Ein Jahrzehnt später wurden wir in Alarm versetzt, weil der Boden unter den sterbenden Wäldern in Deutschland schwer versauert sei. Man glaubte, dass dies auch in anderen Gebieten von Europa geschehen würde. Diese Furcht wurde befeuert durch die emotionale Bindung der Deutschen mit ihren Wäldern. „Das große Waldsterben“ führte zu Panik, welche auch die Niederlande erreichte. Die RIVM (National Agency for Public Health and Environment) und das Umweltministerium behaupteten, dass große Waldgebiete schon nicht mehr zu retten waren. Aber zu einem „ökologischen Hiroshima“ war es nie gekommen. Wir wissen heute, dass die Wälder im Erzgebirge extrem hohen SO2-Konzentrationen ausgesetzt waren. Die Bäume schienen jedoch kaum durch die Versauerung gelitten zu haben. Wie auch immer, derzeit sind sie in einem besseren Zustand denn je.

Viele Untergangsszenarien waren im Umlauf und wurden nachdrücklich von den Medien propagiert. Ein paar davon möchte ich erwähnen. (1) Eine globale Hungersnot war unvermeidlich. (2) Eine Krebs-Epidemie infolge von Pestiziden würde unser Leben verkürzen. (3) Wüsten würden sich mit 2 Meilen pro Jahr ausdehnen. (4) Computer-Netzwerke würden zusammenbrechen wegen des Jahrtausendwechsel-Effektes. (5) Der Rinderwahnsinn würde hunderttausende Menschen töten. (6) Die Nanotechnologie würde außer Kontrolle geraten. (7) Die Gletscher würden verschwinden (obwohl über die Hälfte ihres Rückzugs bereits vor dem Jahr 1950 stattgefunden hatte). All dies ist nicht eingetreten.

Warum haben so viele Intellektuelle Freude an der Prophezeiung von Katastrophen? Hinsichtlich der Wissenschaftler ist der Grund eindeutig: Wer von ihnen eine Katastrophe prophezeit, wird Forschungsgelder erhalten für Forschungen, wie man eine solche Katastrophe vermeiden kann. Der International Energy Agency IEA zufolge werden wir während der nächsten 25 Jahre 2,3 Billionen Euro ausgeben, um die globale Temperatur um weniger als 0,02°C sinken zu lassen.

Außerdem gibt es bedeutende industrielle Interessen, wollen die Industrien doch Investitionen in Dinge tätigen, die vermeintlich die globale Erwärmung bekämpfen sollen. 2000 Jahre Christentum haben in der Psyche der Menschen des Westens einen Sinn für Schuld und Sühne hinterlassen. Wir sind schuldig, also verdienen wir die Katastrophen, denen wir ausgesetzt sind. Solange wir nicht bereuen und den Instruktionen der Untergangspropheten folgen.

Während der siebziger und achtziger Jahre machten sich sehr viele Menschen, vor allem im Westen, Sorgen über alle Arten negativer Entwicklungen. Jetzt, 35 Jahre später, ist dies nicht mehr in diesem Ausmaß der Fall. Armut, Mangelernährung, Analphabetentum, Kinderarbeit und Kindersterblichkeit nehmen schneller ab als jemals zuvor. Außerhalb des Nahen Ostens gibt es kaum Kriege. Guerilla-Bewegungen suchen Frieden. Das drängendste Problem heutzutage sind Wanderbewegungen [die sicher nicht Klimawandel zur Ursache haben! Anm. d. Übers.]

Und was ist mit der globalen Erwärmung? Während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist die Temperatur um ein halbes Grad Celsius gestiegen. Seit 1950 erwärmt sich die Atmosphäre mit einer Rate von 0,13 Grad pro Jahrzehnt. Aber zwischen 1998 und 2013 stieg die Temperatur nur noch mit einer Rate von 0,04 Grad. Und im vergangenen Jahrzehnt ist die Temperatur praktisch gar nicht mehr gestiegen. Das IPCC nennt dies eine Erwärmungspause oder einen Stillstand – ein Stillstand, der von keinem einzigen Klimamodell prophezeit oder projiziert worden war. In jedem Falle befinden wir uns nicht am Abgrund zu Katastrophen, wie oftmals behauptet wird.

Gibt es also keine Probleme? Riesige Mengen anthropogener Treibhausgase werden jährlich in die Atmosphäre freigesetzt. CO2 ist eines dieser Treibhausgase, allerdings nicht so stark wirkend wie Wasserdampf. Zufälligerweise ist das „Treibhaus“ von Gott gesandt. Würde es nicht existieren, läge die Temperatur auf der Erde bei 18 Grad unter Null. Außerdem ist CO2 der Urstoff allen Lebens schlechthin. Ohne CO2 gibt es keine Pflanzen, keine Tiere, keine Menschen.

Die Analyse von Satellitendaten hat gezeigt, dass die Erde während der letzten 30 Jahre grüner geworden ist – die Vegetation auf der Erde hat um 14% zugenommen. Die Hälfte davon geht auf die Zunahme der CO2-Konzentration in der Atmosphäre zurück.

Falls jemand CO2-Emissionen reduzieren möchte, sollte der Verbrauch fossiler Treibstoffe beendet und ersetzt werden durch Erneuerbare. Windturbinen können erneuerbare Energie erzeugen. Aber da gibt es einen Haken: Das Europäische Zertifikate-Handelssystem ETS gestattet einer Seite Einsparungen bei CO2-Emissionen, welche von anderen Seiten genutzt werden können. Die Gesamt-CO2-Emissionen bleiben dabei gleich. Das nennt man den „Wasserbett-Effekt“.

Und was ist mit den Kosten? Das National Energy Agreement der Niederlande wurde im September zwischen vielen interessierten Gruppen beschlossen – außer mit Ingenieuren mit Know-How der zur Verfügung stehenden technischen Optionen sowie Repräsentanten der Energieverbraucher und Steuerzahler, die die Rechnung zu schultern hatten. Die Kosten werden abgeschätzt auf 72 Milliarden Euro, wovon 31 Milliarden Euro auf die Windenergie entfallen.

Andere Experten sind zu noch viel höheren Schätzungen gekommen. Soweit es Windenergie betrifft, sollte man auch die Kosten für neue Infrastruktur und Back-Up ins Kalkül ziehen. Falls der Wind nicht weht oder auch bei zu starkem Wind erfordert die Versorgungssicherheit Back-Up-Kapazitäten auf der Grundlage fossiler Treibstoffe. Dem „Green Court of Auditors” der Niederlande zufolge liefern die Turbinen auf See außerdem während 60% der Zeit keinen Strom. Auf dem Land sind es 75%. Wie auch immer, es ist das Große Geld. Wird es effektiv verwendet?

Die Milliarden, die zur Realisierung der Regierungspläne hinsichtlich Windenergie erforderlich sind, tauchen im nationalen Haushalt nicht auf. Energieverbraucher müssen dafür aufkommen via ihrer Stromrechnungen. Heute zahlen Verbraucher im Schnitt 40 Euro pro Monat. Dieser Beitrag wird sich fortwährend erhöhen bis auf 63 Euro pro Monat im Jahre 2020. Außerdem wurde den Bürgern durch das Energie-Abkommen ein Beitrag von 36 Euro pro Monat auferlegt. Zusammen macht das 100 Euro pro Monat. Dies bedeutet, dass die Brauchbarkeit und Notwendigkeit dieser Maßnahmen nicht Gegenstand von Beratungen im Parlament waren.

Der Klimagipfel von Paris im Dezember 2015 sollte „den Planeten retten“. Aber er wird die selbst gesteckten Ziele längst nicht erreichen. Falls alle teilnehmenden Länder das tun würden, was sie versprochen haben, würde die Temperatur im Jahre 2100 um lediglich 0,17 Grad reduziert sein. Werden teilnehmende Länder ihre Versprechungen halten? Die traurige Erfahrung mit dem Kyoto-Protokoll lehrt uns, dass dies keineswegs so sein muss.

Die Klimadiskussion ist sehr politisiert. Ein französisches Sprichwort sagt „ Du choc des opinions jaillit la vérité“ (Die Wahrheit ergibt sich aus dem Zusammenprall von Meinungen). Bisher waren die Befürworter der AGW-Hypothese nicht willens, in eine offene und freie Diskussion einzutreten. Zum Beispiel behauptete das IPCC im Jahre 2007, dass die Gletscher des Himalaya wegen der Erwärmung bis zum Jahr 2035 verschwunden sein könnten. Dies stellte sich als ein alarmistischer Druckfehler heraus. Einen solchen typographischen Fehler könnte man als ein Kavaliersdelikt ansehen. Allerdings hat der Vorsitzende des IPCC Rajandra Pachauri derartige Kritik an der Himalaya-Prophezeiung als „arrogant“ und „Voodoo-Wissenschaft“ diffamiert.

Die frühere norwegische Premierministerin und Sonderbotschafterin der UN bzgl. Klimawandel sagte im Jahre 2007: „Es ist unverantwortlich, rücksichtslos und zutiefst unmoralisch, den Ernst der Lage in Frage zu stellen. Die Zeit der Diagnose ist vorbei. Jetzt muss gehandelt werden“. Im Grunde sagt sie damit: „Ich habe nachgedacht, und jetzt stören Sie mich nicht mit den Tatsachen!“

Aber die Änderung ist imminent. Die Netherlands Physical Society (NVV) hat im Oktober 2015 im Wetteramt der Niederlande KNMI in De Bilt eine Tagung abgehalten mit der Absicht, eine allgemeine Erklärung zu verabschieden. Was ist bei diesem Treffen herausgekommen? Der Vorsitzende Jan van Ruitenbeek entschied, keine einzige öffentliche Verlautbarung auszugeben wegen der großen Meinungsunterschiede bei der Formulierung einer allgemeinen Position. Das Ergebnis wäre ein nichtssagender Kompromiss gewesen. Tatsächlich ist die Etablierung wissenschaftlicher Fakten durch Handzeichen absurd. Sogar das IPCC höchstselbst räumt ein, dass es eine Vielfalt möglicher Folgen gibt.

Die Errichtung und Installation von Windturbinen kostet ein Vermögen. Es ist offensichtlich, dass Lobbyisten versuchen, das Ergebnis des politischen Entscheidungsprozesses zu beeinflussen. Der Fernsehsender ARD in Deutschland hat den beispiellosen politischen Einfluss der Windenergie-Lobby kritisiert, den diese auf die Politik der Regierung ausübt. Der ARD zufolge geraten Menschen, die der Installation von Windturbinen Widerstand leisten, unter starken Druck, ihre Opposition aufzugeben.

Alles in Allem gleicht diese ganze Diskussion einem religiösen Disput zwischen Klima-Alarmisten als Gläubige und Skeptikern als Häretiker. Warum haben so viele Intellektuelle Freude daran, Katastrophen zu prophezeien? Ist es, weil sie sich in der Aufmerksamkeit der Medien sonnen? Oder hat es irgendetwas zu tun mit christlichen Schuldgefühlen?

Frits Bolkestein.
[Frits Bolkestein is former leader of the Netherlands (classical) Liberal Party, former Minister of Defence and former Eurocommissioner.]
Source:
http://www.elsevier.nl/kennis/blog/2017/01/waarom-intellectuelen-zo-graag-wereldrampen-voorspellen-436737/
Übersetzt von Chris Frey EIKE