Wie WIKIPEDIA unliebsame Klimainfos manipuliert: Wikipedia und der Hamburger Forsythien­strauch

Schauen wir zunächst auf die letzten 30 Jahre, ein Zeitraum der kimawissenschaftlich Relevanz besitzt (Abb. 1). Auf der X-Achse sind die Jahre seit 1988 aufgetragen, auf der Y-Achse der Blühtermin, gemessen in Tagen nach Jahresbeginn (1. Januar). Gut zu erkennen ist der deutliche Verspätungstrend beim Blühen. Der neue Datenpunkt aus diesem Jahr (2017) passt sich bestens in diesen Trend ein. Späteres Blühen ist in der Regel ein Anzeichen für einen kalten Winter (Abb. 2). Insofern will der unbestechliche Hamburger Forsythienstrauch so gar nicht in das Erzählmuster einer katastrophalen Klimaerwärmung passen.

Abbildung 1: Verschiebung des Blühtermins von Forsythiensträuchern auf der Hamburger Lombardsbrücke während der letzten 30 Jahre. Auf der X-Achse sind die Jahre seit 1988 aufgetragen, auf der Y-Achse der Blühtermin, gemessen in Tagen nach Jahresbeginn (1. Januar).

Abbildung 2: Entwicklung der Februar-Temperaturen in Deutschland während der vergangenen 30 Jahre. Daten DWD. Graphik: Kowatsch

Aufgrund seiner klimaologischen Relevanz besitzt der Hamburger Strauch sogar seine eigene Wikipedia-Seite. Bis zum Februar 2017 war die Seite relativ knapp gehalten und bestand eigentlich nur aus einem Unterkapitel mit dem Titel “Geschichte”. Dort hieß es damals (beim Link ganz nach unten scrollen um die Seitenversion zu begutachten):

Der Hamburger Forsythien-Kalender ist die phänometrische Aufzeichnung der Zeitpunkte des Blühbeginns der Forsythiensträucher an der Lombardsbrücke in Hamburg seit 1945.

Geschichte

Im zerstörten Hamburg, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, fielen Carl Wendorf am 27. März 1945 die blühenden Forsythiensträucher inmitten der Trümmer an der Lombardsbrücke auf. Er beschloss jedes Frühjahr den Blühbeginn zu notieren, was zu einer lückenlosen Aufzeichnung ab 1945 führte. Seit dem Tod von Carl Wendorf im Jahr 1984 führt Jens Iska-Holtz diese Liste weiter. Er meldet die Daten als phänologischer Beobachter an den Deutschen Wetterdienst.[1][2]

Die zunehmende Verspätung des Blühens während der letzten 30 Jahre blieb seltsamerweise im Wikipedia-Artikel unerwähnt. Kürzlich kontaktierte uns ein Naturfreund, dem diese Informationslücke auf der Wikipedia-Seite ebenfalls aufgefallen war. Der anonym bleiben wollende Naturfreund erklärte, dass er sich in der Mitte zwischen den Klimalagern verortet sehe, beide Seiten hätten zum Teil gute Argumente. Er hatte vom kruden Vorwurf von Seiten der Skeptiker gelesen, dass Wikipedia angeblich von Klimaktivisten unterwandert wäre. Dies sei schwer nachvollziehbar, dachte er sich.

Daher wagte er ein Experiment. Ganz oben auf der Wikipedia-Seite gibt es die Reiter “Bearbeiten” und “Versionsgeschichte“. Dort kann Jedermann/Jederfrau Ergänzungen oder Korrekturen von Wikipediaartikeln vornehmen. Am 8. Februar 2017 loggte sich der Naturfreund als “Greenway21″ bei Wikipedia ein und schlug eine wichtige Ergänzung auf der Seite des Hamburger Forsythienstrauches vor:

Während der letzten 50 Jahren ist ein generelles Vorrücken der Forsythienblüte im Jahresverlauf zu erkennen. Seit 1988 allerdings verspätet sich der Blüh-Termin der Hamburger Forsythien wieder zunehmend. [3]

Ein wissenschaftlich einwandfreies Statement, beschreibt es doch in fairer Weise zum einen den Langzeittrend und andererseits den hochrelevanten aktuellen Trend der letzten 30 Jahre. Die offizielle Langzeitreihe seit 1945 können Sie auf dieser Webseite des Deutschen Wetterdienstes anschauen (zweite Graphik auf der Seite, gelbe Kurve). Das Experiment hatte begonnen. Würden die Wikipedia-Redakteure die wichtige Ergänzung zulassen und freischalten? Es dauerte keine halbe Stunde, da war die Ergänzung wieder rückgängig gemacht. Ein Seiten-Editor mit dem Codenamen “DeWikiMan” verweigerte die Aufnahme. Grund: Der Trend zum verspäteten Blühen während der letzten 30 Jahre wäre statistisch nicht ausreichend belegt. Schauen Sie sich Abbildung 1 nocheinmal genau an. Ist der Trend wirklich nicht erkennbar?

Ganz offensichtlich wurde hier ein wichtiger Zusatz aus persönlichen Gründen blockiert. Daher lohnt sich ein Blick auf die Person “DeWikiMan”. Wer steckt dahinter? In seinem Wikipedia-Profil outet er sich als ökologisch Interessierter:

Mein Hauptinteresse hier gilt allem, was mit Umweltökonomik, Ökologischer Ökonomik und speziell Klimaökonomik (das Rot schmerzt!) zu tun hat.

Genau so stellt man sich einen Klimaaktivisten vor. Ein klassischer Torwächter, der auf Wikipedia nur Inhalte zulässst, die mit seiner Ideologie übereinstimmen. Auf keinen Fall ein guter Inhalts-Schiedsrichter für diese wichtige Online-Enzyklopädie. Aber DeWikiMan setzte noch einen oben drauf. Er grübelte 11 Tage und schrieb dann selber einen längeren Absatz, den niemand hinterfragte, ja hinterfragen konnte, denn DeWikiMan hatte ja die Änderungsmacht. Am 19. Februar 2017 erschien auf der Wikipedia-Seite ein ganz neues Unterkapitel mit dem kuriosen Titel “Früherer Blühbeginn“, also dem genauen Gegenteil des aktuellen Trends:

Im Jahr 1995 stellte der DWD fest, dass die Lombardsbrücke mit einer Verfrühung um 26 Tage in 50 Jahren von allen Standorten mit einer phänologischen Datenreihe den stärksten Trend aufwies.[3] Auch 2015 konstantierte der DWD für den Zeitraum zwischen 1945 und 2014 einen Trend zu einem immer früheren Blühbeginn.[4] Neben Änderungen des Klimas sind auch andere Änderungen der Umwelteinflüsse an diesem urbanen Standortes als Ursache in Betracht zu ziehen.[2][3] Hinzu kommt, dass die Forsythie, wenn kein ausreichender Kältereiz vorhanden ist, nicht unbedingt der Temperatur folgt. So gab es im Winter 2006/2007 ein Temperaturmaximum an der Lombardsbrücke, dennoch blühte die Forsythie relativ spät, deutlich nach ihrem Rekordwert 2001/2002, weil im warmen Winter 2006/2007 der Kältereiz gefehlt hatte.[4]

Der Wikipedia-Klimaaktivist nutzte seinen Hebel, um die Desinformation auf die Spitze zu treiben. Anstatt im Text in transparenter Weise auch Raum für den unbequemen Trend der letzten 30 Jahre zu schaffen, umtänzelt er ihn und betrachtet lediglich das für ihn passende Zeitfenster von 60 Jahren. Bitterböses Rosinenpicken. Wir danken Naturfreund “Greenway21″ für diesen wichtigen Test, der in eindrucksvoller Art und Weise bestätigt, dass Klimaaktivisten die Wikipedia-Seite gekapert und fest im Griff haben. DeWikiMan ist als Editor schwer haltbar geworden und Wikipedia sollte seine Aktivitäten einmal etwas genauer unter die Lupe nehmen. Schade, dass das ursprünglich ausgezeichnete Konzept einer von Freiwilligen geschriebenen Online-Enzyklopädie von politischen Aktivisten gekapert und in sensiblen Themenbereichen unbrauchbar gemacht wurde.

Link: http://kaltesonne.de/eine-unglaubliche-geschichte-wikipedia-und-der-hamburger-forsythienstrauch/




Vor 30 Jahren: „Klimasprung“ in Mittel- und Westeuropa- ein kleiner, kurzatmiger Hüpfer

Deutschland: Unterschiedlicher Temperaturverlauf im Winter und Sommer

Betrachtet man das Temperaturverhalten, beginnend mit dem am Anfang des „Klimasprungs“ stehenden Mildwinter 1987/88 im Vergleich zum Sommer 1987 bis 2016 und für das Jahr insgesamt, so zeigt sich folgendes Bild:

Abbildung 1: Seit 30 Jahren (eine volle Klima- Normalperiode!) stagnieren die Temperaturen in Deutschland bei großer Streuung der Einzelwerte fast. Der Sommer (obere Gerade) erwärmte sich dabei etwas stärker als das Jahr (Mitte), während sich der Winter etwas abkühlte. Diese unterschiedliche, insgesamt aber sehr moderate Temperaturentwicklung lässt sich mit der seit 1987/88 massiv angestiegenen CO2- Konzentration nicht erklären. Um alle drei Messreihen anschaulicher in einer Grafik darstellen zu können, wurden die Winterwerte per Addition angehoben, die Sommerwerte durch Subtraktion abgesenkt. Die Schwankungen werden dadurch nicht beeinflusst.

Der „Klimasprung“ und dessen Ursachen

Nicht nur in Deutschland, auch in Zentralengland lässt sich der „Klimasprung“ erkennen. Die folgende Grafik liefert eine mögliche Ursache, die AMO, eine Wassertemperaturschwankung im zentralen Nordatlantik, gleich mit. Nach der letzten AMO- Kaltphase (Höhepunkt 1970er Jahre) setzte ab 1981 der Übergang zu einer neuen AMO- Warmphase ein:

Abbildung 2: Tendenziell ist es in AMO- Warmphasen (1930er bis 1950er Jahre und etwa ab 1990) in West- und Mitteleuropa etwas wärmer. Man erkennt den markanten Anstieg der Jahresmitteltemperaturen in Zentralengland ab 1988; der AMO- Anstieg begann nur wenige Jahre früher und verlief in den 1990er und den frühen 2000er Jahren sehr steil; doch neuerdings deutet sich wieder eine geringe Abkühlung an. Für diese und alle folgenden Grafiken mussten Indexwerte berechnet werden, um die wertemäßig sehr unterschiedlichen Messgrößen in einer Grafik darstellen zu können. Die Trends und Schwankungen blieben dabei aber erhalten.

Abbildung 3: Das längere, endbetonte Gleitmittel verlegt den „Klimasprung“ etwas nach hinten und wirkt dämpfend. Man erkennt aber den markanten Temperatursprung um 1,7 °C vom Jahr 1987 (nur 7,4°C) auf 1988 (9,1°C) dicht links des rotvioletten Pfeils. Die Jahre 1989 und 1990 waren dann mit je 9,5°C sogar um 2,1°C wärmer als 1987; ein Wert, der übrigens auch 2016 wieder erreicht wurde.

Die AMO beeinflusst aber auch die Häufigkeitsverteilung bestimmter Großwetterlagen. Am stärksten erwärmend wirken in Deutschland die Südwestlagen (Großwettertyp SW, gebildet aus der Summe der Großwetterlagen SWA und SWZ):

Abbildung 4: Ab der Mitte der 20. Jahrhunderts, besonders aber nach 1990, traten Südwestlagen viel häufiger auf, als im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Sie lösten zwar nicht den „Klimasprung“ unmittelbar aus; ihre enorme Häufung nach 1990 bewirkte aber, dass das Temperaturniveau hoch blieb.

In West- und Mitteleuropa wurde es in den vergangenen Jahrzehnten deutlich sonniger (längere Sonnenscheindauer). Als Ursachen kommen Luftreinhaltemaßnahmen (weniger Aerosole, dadurch weniger Dunst, Nebel und tiefe Wolken), die Sonnenaktivität selbst (SVENSMARK- Effekt) und verschiedenste Wärmeinseleffekte, besonders eine verminderte Verdunstung mittels Melioration, Bodenversiegelung und geänderte Landnutzung, in Betracht. Leider gibt es für die Sonnenscheindauer keine so langfristigen Flächenmittel, wie für die Lufttemperaturen. Immerhin liegt sie aber für Großbritannien bis 1929 vor. Weil die Sonnenscheindauer besonders im Sommer stark erwärmend wirkt, wird im Folgenden nur der Sommer betrachtet. Wegen der einigermaßen langen Zeitreihe wurden die 31ig- jährigen, endbetonten Gleitmittel berechnet:

Abbildung 5: Nach 1990 war die sommerliche Sonnenscheindauer insgesamt höher und hielt die Sommertemperaturen, welche aber in Zentralengland seit Mitte der 2000er Jahre stagnieren, auf einem hohen Niveau.

Ein Deutschland- Mittel der Sonnenscheindauer liegt leider erst seit 1951 vor. Die folgenden 2 Grafiken zeigen den Verlauf der jährlichen und der sommerlichen Sonnenscheindauer, jeweils in Relation zu den Jahresmittel- und den Sommertemperaturen:

Abbildungen 6 a und 6b: Mit dem „Klimasprung“ stieg auch die Sonnenscheindauer, welche besonders zwischen den 1960er und den 1980er Jahren etwas geringer war, wieder an. Besonders im Sommer wirkt eine längere Sonnenscheindauer in Deutschland stark erwärmend; sie beeinflusste die Variabilität der Lufttemperaturen seit 1951 zu fast 60%.

Kurzfristigere Betrachtungen

Seit Mitte 1979 liegt für Deutschland die beim Deutschen Wetterdienst entwickelte „Objektive Wetterlagenklassifikation“ vor, welche im Folgenden in die Betrachtungen einbezogen werden soll. Im Jahresmittel (folgende Grafik) erkennt man eine vorübergehende Häufigkeitszunahme der am stärksten erwärmend wirkenden Wetterlagen von den späten 1980er bis zu den frühen 2000er Jahren:

Abbildung 7: Während die Häufigkeit der am stärksten erwärmend wirkenden Wetterlagen ab Mitte der 2000er Jahre wieder abnahm, blieb die Sonnenscheindauer hoch.

Bei den Wetterlagen lohnt ein genauerer Blick auf den Winter. In diesem bewirkt eine Häufung der Lagen mit Westanteil, besonders der mit WA- Anteil (antizyklonal in der Höhe der 500hPa- Fläche oder am Boden oder in beiden Niveaus), immer sehr milde Witterung:

Abbildung 8: Im Winter, in dem die Sonnenscheindauer wenig bedeutsam für die Lufttemperaturen ist, nahm ab 1987/88 die Häufigkeit der stark erwärmend wirkenden Lagen mit WA- Anteil stark zu, um mit Beginn der 2000er Jahre wieder etwas zu sinken. Dieses Verhalten erklärt auch, warum die Winter seit dem „Klimasprung“ (1987/88) wieder etwas kälter wurden.

Abschließend seien noch die Verhältnisse für den Sommer gezeigt:

Abbildung 9: Seit 1980 sind im Sommer fast 66% der Variabilität der Temperaturen in Deutschland auf die Sonnenscheindauer zurückzuführen. Der kleine Einbruch der Sommertemperaturen zwischen 1996 und 2001 ging mit einer deutlichen Abnahme der erwärmend wirkenden Wetterlagen und einer leichten Abnahme der Sonnenscheindauer einher.

Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Frühlings­erwachen und „Klima­wandel“: Die Forsythien­blüte verspätet sich seit 30 Jahren

Der immer frühere Beginn sei ein eindeutiger Beweis der Klimaerwärmung, die wiederum ausschließlich CO2 bedingt wäre, wird behauptet, aber ohne jedweden wissenschaftlichen Versuchsnachweis. Vor allem die deutschen Medien verschärfen die meist noch neutral gehaltenen Texte des Deutschen Wetterdienstes. Dem unbedarften Leser soll suggeriert werden, dass die Forsythien vor 40 Jahren erst im Mai geblüht hätten und jetzt rücke der Termin von Jahr zu Jahr weiter vor. Als Beweis wird dann oftmals nicht die Blühgrafik gezeigt, sondern die Grafik des CO2-Anstieges, den niemand bezweifelt.

Wir sind der Sache nachgegangen und fragen uns: Blühen die Forsythien wirklich früher? Hält der Lenz tatsächlich immer einen früheren Einzug in Deutschland? Zu 2017: Für dieses Jahr gibt der Phänologe Iska Holtz den Referenzbusch an der Hamburger Lombardsbrücke mit dem Blütenbeginn 24. März an. Das sind 83 Tage seit Jahresbeginn. Im Folgenden wollen wir den Termin mit den 29 Blühterminen davor vergleichen. Beginn also 1988, das sind bis 2017 insgesamt 30 Datenpunkte und 30 Jahre stellen die kleinste Klimavergleichseinheit dar.

Wie verhalten sich die Blühtermine der Forsythie über die letzten 30 Jahre?

Vor allem für die Laien und Medienvertreter, bitte beachten: In der folgenden Grafik sind auf der x-Achse die Blühtermine der Forsythie als Tage nach Neujahr aufgetragen, ein Ausschlag nach oben bedeutet somit einen späten Blühtermin.

Abbildung 1: Vorsicht, nicht verwechseln, die dunkelblaue Trendlinie steigt, das bedeutet aber nicht Erwärmung. Auf der linken senkrechten x-Achse sind nicht die Temperaturen aufgetragen, sondern die Kalendertage seit Jahresbeginn. Je mehr Kalendertage, desto später der Forsythien-Blütenbeginn. Vor 30 Jahren lag der Blühbeginn der Forsythien noch im Februar.

Die Überraschung ist groß. Vor 30 Jahren lag der Blühbeginn noch im Februar. Die Hamburger Daten zeigen eine Verspätung seit 1988 und nicht die stets in allen Medien behauptete Verfrühung. Können die meist nicht naturwissenschaftlich ausgebildeten Reporter der Medien die Diagramme nicht lesen, oder handelt es sich um ideologische Verblendung?

Wir stellen hier nur fest: Obwohl die Beobachtungsreihe mitten in der großen Wärmeinsel Hamburg aufgenommen wurde, und damit gar nicht die Bedingungen einer objektiven Beobachtung erfüllt, ist der Blütenbeginn des DWD Vergleichsbusches seit 30 Jahren eindeutig verspätet. Der Frühling erwacht in Deutschland innerhalb der letzten 30 Jahre später und nicht wie behauptet früher.

Halten wir fest: Die vom DWD beobachtete Forsythienblüte der Stadt Hamburg zeigt in den letzten 30 Jahren, also seit 1988 einen deutlich verspäteten Frühlingsbeginn. Alle Veröffentlichungen in den Medien, dass just dieser Strauch an der Lombardsbrücke immer früher blühen würde, sind falsch.

Doch wie sieht es mit anderen Pflanzenarten an geeigneteren Standorten aus? Einer der Autoren beobachtet, leider erst seit 1990, unter anderem den Laubaustrieb der Wilden Stachelbeere (Ribes uva- crispa) in dem unverändert gebliebenen, weil denkmalgeschützten Park an der Ilm in Weimar. Dieser erfolgt etwa 2 bis 3 Wochen vor der Forsythienblüte und wird von vielen Phänologen als Erstfrühlingszeiger genutzt:

Abbildung 2: In den letzten 28 Jahren hat sich der Laubaustrieb der Wildstachelbeere keinesfalls verfrüht, sondern, wenn auch nur unwesentlich, verspätet, und das, obwohl er 2016 schon am 6. Februar erfolgte; 2017 dann erst am 4. März; 62 Tage nach Jahresbeginn.

Abbildung 3: Je wärmer die vorausgehenden Hochwintermonate (Mittel aus Januar und Februar) waren, desto weniger Tage vergingen bis zum Laubaustrieb (negative Korrelation). Leider lagen keine Temperatursummen, die man aus den positiven Tagesmitteln der Lufttemperatur errechnet, vor. Aber auch so ist der Zusammenhang hoch signifikant (wesentlich).

Abbildung 4: Das Diagramm zeigt die kälter werdenden Wintermonate in Deutschland in den letzten 30 Jahren. Für den Forsythien-Blühbeginn Ende März dürfte der Dezember und der Januar jedoch weniger Einfluss haben. Entscheidender ist wohl der Februar.

Für den Forsythien-Blühbeginn im März ist der Monat Februar ausschlaggebender. Das entsprechende Februardiagramm für Deutschland über die letzten 30 Jahre sieht so aus:

Abbildung 5: Auch der Februar wurde in Deutschland eindeutig kälter. Der Februar entspricht ziemlich der Wintergrafik 2. Wir haben die Originaldaten des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach verwendet.

Ergebnis: Nicht die steigende CO2- Konzentration der letzten 30 Jahre bestimmt den Frühlingsbeginn, sondern die fallenden Temperaturen der letzten 30 Jahre führen zu einer Verspätung der Forsythienblüte und zu einer leichten Vegetationsverspätung im Erstfrühling insgesamt.

Eine von uns gewünschte Erwärmung der Wintermonate hätte viel mehr Vor- als Nachteile für Flora und Fauna. Und das würden wir uns vor allem in Deutschland schon aus heizungstechnischen, vor allem aus psychischen Gründen wünschen.

Liebe Medienvertreter, es wird endlich Zeit, dass den Deutschen die Wahrheit erzählt wird. Wir leben keinesfalls mittendrin in einer gefährlichen Erwärmung. Kohlendioxid ist ein sauberes Gas, das mit dem Klima wenig zu tun hat. Kohlendioxid ist neben Sauerstoff und Wasser die Grundbedingung des Lebens auf der Erde. Die Erde braucht mehr und nicht weniger Kohlendioxid. Das Klima wandelt sich immer, aber Kohlendioxid hat keine Wirkung.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter, Naturschützer und Klimawissenschaftler

Stefan Kämpfe, Diplom- Agrar- Ingenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Die Vorschriften betreffs sozialer Kosten von Kohlenstoff

Auch das UN-Entwicklungsprogramm listet Energie als „zentralen Bestandteil der Reduktion von Armut“. Und der Geschäftsführende Direktor der IEA Dr. Faith Birol sagt: „Kohle steigert den Lebensstandard und führt Hunderte Millionen Menschen aus der Armut“. Tatsächlich gilt dies für alle fossilen Treibstoffe.

Tatsächlich haben fossile Treibstoffe in die moderne Welt und zu dem Wohn-, Verkehrs- und Lebensstandard sowie anderen Technologien geführt, die so viele heute als selbstverständlich hinnehmen. Sie sind unabdingbar für Strom und Leben, und während der letzten 250 Jahre hat sich die mittlere Lebenserwartung in allen Ländern, die sich der Vorteile fossiler Treibstoffe bedienten, mehr als verdoppelt.

Aber die Obama-Regierung und radikale Umweltaktivisten verachten fossile Treibstoffe und bedienten sich sämtlicher, ihnen zur Verfügung stehender Taktiken, um diese zu eliminieren. Eine ihrer wichtigsten Programme waren die „sozialen Kosten von Kohlenstoff“ oder SCC.

Regierungsagenturen nutzten das SCC, um die „versteckten Kosten“ von Kohlendioxid-Emissionen in Verbindung mit fossilen Treibstoffen zu berechnen. Dabei wiesen sie jeder Tonne von Fabriken, Kraftwerken, Wohnungen, Fahrzeugen und anderen Quellen emittierten CO2 einen Geldwert zu. Allerdings war das ganze Verfahren kaum mehr als Junk Science und GIGO-Prophezeiung.

Erstens, jede Tonne vermiedener US-Emissionen hätte zu Kosteneinsparungen in Höhe von hypothetischen 25 Dollar pro Tonne an globalen sozialen Kosten geführt, die vermeintlich durch einen gefährlichen, vom Menschen verursachten Klimawandel entstanden wären: weniger Überschwemmungen küstennaher Gebiete, weniger tropische Krankheiten, Dürren und Extremwetter-Ereignisse, um nur einige Beispiele zu nennen. Aber innerhalb von nur drei Jahren haben die Vorschriftengeber des SCC diese Kosten willkürlich auf etwa 40 Dollar pro Tonne erhöht.

Das machte es einfacher, den Clean Power Plan zu rechtfertigen, ebenso wie das Pariser Klimaabkommen und zahlreiche Maßnahmen aus der Obama-Ära zur Stromerzeugung, zu Fracking, Methan, Pipelines, Fahrleistung von Fahrzeugen und Effizienz von Haushaltsgeräten, Viehzucht, Kohlenstoffsteuern sowie Vorschriften zu Wind, Solar und Biotreibstoff nebst allen Subventionen.

Zweitens, die vermeintliche Grundlage des Konzeptes sind die sich jetzt rasch verschiebenden, auf Sand gebauten Prämissen der Theorie vom Klimachaos. Fast täglich tauchen neue Fragen auf bzgl. Qualität der Daten und Manipulation derselben; über das Ausmaß, bis zu dem CO2 die globalen Temperaturen beeinflusst, über das komplexe Zusammenspiel von Solar- und kosmischen Strahlen, über ozeanische und andere Kräfte, und über die Unfähigkeit von Computermodellen, Temperaturen, den Anstieg des Meeresspiegels oder Hurrikane zu prophezeien.

Dem UKMO und anderen Experten zufolge sind die globalen Temperaturen inzwischen nach dem Ende des El Nino von 2015-16 rasch wieder auf das Niveau der Jahre 1998 bis 2014 gesunken. Dies bedeutet, dass es seit 18 Jahren keine messbare planetarische Erwärmung gegeben hat. Auch die prophezeiten Katastrophen sind in der realen Welt nie eingetreten.

Dies bedeutet, dass allein schon der Gedanke, dass US-Emissionen erhebliche Klimakosten verursachen, zunehmend unhaltbar ist. Mehr noch, Entwicklungsländer verbrennen fossile Treibstoffe und emittieren CO2 um ein Vielfaches mehr als die USA, was bedeutet, dass selbst eine völlige Eliminierung fossiler Treibstoffe in den USA keinerlei Einfluss auf das atmosphärische CO2-Niveau haben würde.

Drittens, das SCC-Programm macht amerikanische Emissionen für vermeintliche Kosten weltweit verantwortlich (obwohl die US-Emissionen von CO2 derzeit abnehmen). Es ist grundsätzlich nur von allen nur denkbaren Kosten von Öl, Gas und Kohle hinsichtlich Ernten, Wäldern, Küstenstädten, Schädigung von Eigentum, „erzwungener Auswanderung“, sowie menschlicher Gesundheit, Ernährung und Krankheiten die Rede. Dabei werden die massiven und offensichtlichen Vorteile von Kohlenstoff komplett unerwähnt gelassen, geschweige denn dass diese analysiert werden.

Das verletzt eine executive order von Bill Clinton aus dem Jahr 1993, welche vorschreibt, dass Regierungsagenturen sowohl die Vorteile als auch die Kosten der eingebrachten Vorschläge abschätzen müssen. Es ist auch völlig irrational und steht in vollkommenem Gegensatz zu menschlichen Erfahrungen.

Fossile Treibstoffe schufen die moderne Welt und brachten Milliarden aus Armut und Krankheit. Sie stellen 80% der Energie zur Verfügung, welche die USA und andere moderne Zivilisationen am Leben hält, und sie werden das auch noch viele Jahrzehnte lang in der Zukunft tun. Sie erzeugen bis zu 70 Billionen Dollar jährlich an globalem BIP.

Zieht man bereits verfügbare Daten zum globalen Lebensstandard, Ökonomien, Krankheiten, Ernährung, Lebensspannen und anderen Vorteilen – und die eigenen Zahlen und Verfahren der SCC-Kosten der Regierung – heran, schätzen wir, dass die Vorteile die Kosten um mehrere Größenordnungen überkompensieren (hier): mindestens 50:1 und bis zu 500:1!

Die U.S. Energy Information Administration prophezeit, dass fossile Treibstoffe noch bis zum Jahr 2040 75% bis 80% der weltweiten Energie erzeugen – wenn der Gesamt-Energieverbrauch mindestens 25% höher als heute sein wird. Das heißt, dieses bemerkenswerte Kosten-Nutzen-Verhältnis wird weitergehen. Das SCC aus der Obama-Ära ignoriert auch all dies.

Viertens, SCC-Programme unterstellen den CO2-Emissionen lediglich Kosten. Dabei haben tausende wissenschaftliche Studien inzwischen verifiziert, dass das zunehmende Niveau dieses Wunder-Moleküls die Erde „ergrünen“ lässt – Wüsten schrumpfen, Wälder und Grasländer gedeihen besser, Ernten werden widerstandsfähiger gegen Dürren und verbessern so das Angebot von Nahrungsmitteln für die Menschen. Egal welchen Regierungsreport oder welchen Diskontsatz man ansetzt, die vermuteten Kosten zusätzlichen CO2 in der Erdatmosphäre sind im Vergleich zu den geschätzten Vorteilen infinitesimal.

Fünftens, Regierungsfunktionäre behaupten, dass sie genau die Schäden für das Weltklima vorhersagen können, für Ökonomien, Zivilisationen, Bevölkerung und Ökosysteme, welche von den US-Emissionen während der nächsten drei Jahrhunderte ausgehen. Sie sagen, dass wir für die heutige Energiepolitik, Gesetze und Vorschriften jene Vorhersagen zur Grundlage machen müssen.

Dieser Gedanken ist Wahnsinn und hoch gefährlich. Die Rate der Änderungen von Technologien zur Energieerzeugung und Anderem ist während der letzten Jahrzehnte exponentiell gestiegen, wobei die Fähigkeit zu Vorhersagen in gleichem Maße abgenommen hat. Unsicherheiten bzgl. von der Natur und vom Menschen getriebenen Klimawandel während der nächsten 300 Jahre sind genauso kolossal. Kombiniert man alle SCC-Hypothesen, Verfahren, Manipulationen und Auslassungen; und steckt man diese absurden Prophezeiungen in Hochgeschwindigkeits-Computermodelle, bedeutet das nur, dass falsche Vorhersagen schneller erstellt werden.

Und schließlich, der fundamentalste Punkt sind nicht einmal die sozialen Kosten von Kohlenstoff. Der fundamentalste Punkt sind die Kosten, die der Gesellschaft durch Anti-Kohlenstoff-Vorschriften entstehen. Jene Vorschriften ersetzen die Gewinne aus fossilen Treibstoffen durch Subventionen für erneuerbare Energie; sie ersetzen zuverlässige, bezahlbare Stromversorgung durch unzuverlässige Energie, die zwei- bis drei mal so viel kostet; und sie ersetzen Minen, Bohrlöcher, Ackerland und Wildnis-Reservate durch Zehnermillionen Quadratkilometer von Windparks, Solar- und Biotreibstoff-„Farmen“.

Anti-Kohlenstoff-Vorschriften sollen die Dekarbonisierung der Energieerzeugung und die Deindustrialisierung moderner Nationen antreiben. Vielleicht am schlimmsten aber ist, dass die Auswirkungen dieser Vorschriften die Ärmsten, die Minderheiten und die Arbeiterfamilien am härtesten treffen. Jene Familien geben im Verhältnis drei bis zehn mal mehr ihres Einkommens für Energie aus als Familien mit einem Einkommen von 50.000 bis 250.000 Dollar pro Jahr. Sie haben kaum Nebeneinkünfte und sind am stärksten dem Risiko ausgesetzt, dass ihnen der Strom abgeschaltet wird – wie es im Jahre 2015 bei 330.000 Familien im ultragrünen Deutschland der Fall war. Weltweit haben Milliarden Menschen immer noch keinen Strom – und SCC würde ihnen dessen Vorteile weiterhin vorenthalten.

Bürokraten, Aktivisten, Wissenschaftler und corporate rent-seekers heißen das SCC-Mumbo-Jumbo mit Sicherheit willkommen. Sie haben am meisten profitiert von den zahllosen Milliarden, welche die Obama-Vorschriften ihnen jedes Jahr in die Taschen gespült hat, und von den Zehnermilliarden Dollar, welche Mr. Obama in Dutzenden Agenturen, Programmen und Löchern in der gesamten Regierung versteckt hatte (hier), so dass man sie nicht so leicht auffinden oder kürzen konnte.

Alles in allem würden diese Herrschaften massiv von den 93 Billionen Dollar [auch von Anthony Watts thematisiert, auf Deutsch beim EIKE hier] profitieren, welche auszugeben die Klima-Task Force des Financial Stability Board fordert für Low-Carbon-Infrastruktur-Programme während der nächsten 15 Jahre, als Teil der Pläne der Firma Climate Crisis Inc. [GmbH] von Obama-UN-FSB, den Planeten zu dekarbonisieren und zu deindustrialisieren.

Steuerzahler, Verbraucher und Familien würden zerschlagen, sollte die Climate Cabal sogar noch mehr Macht über Energiepolitik, ökonomisches Wachstum, Lebensweise und Lebensstandard erhalten. Zum Glück erfordert die Eliminierung der sozialen Kosten von Kohlenstoff sowie Programme dazu nur wenig mehr als die gleichen Vorschriften und Standards anzuwenden, welche der Gesetzgeber den Unternehmen Volkswagen, Fiat oder Wall Street auferlegt hat.

Das ist der Grund, warum die Trump-Regierung den Klima-Kataklysmus-Betrug des SCC zur Disposition stellt, ebenso wie das Budget der EPA, die hinter so Vielem daraus steht. Das ist der Grund, warum die entsprechenden Komitees des Weißen Hauses eine Anhörung zum Thema SCC durchführten, und warum wir und andere Experten diese während der 12. Internationalen Klimakonferenz des Heartland Institute zum Thema machen [welche inzwischen stattgefunden hat].

Es ist an der Zeit, das SCC aufzulösen und jegliche Finanzierung zu streichen – und es zu ersetzen durch ehrliche und objektive Kosten-Nutzen-Analysen.

NOTE:  Roger Bezdek is an internationally recognized energy analyst and president of Management Information Services, Inc.

Link: https://www.cfact.org/2017/03/21/the-social-cost-of-carbon-scc-regulations/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




7 Umwelt-Prophe­zeiungen vom Earth Day 1970, die einfach nur grund­falsch waren

Allgemein, ist eine dieser düsteren Prophezeiungen jemals eingetroffen? Nein, aber das hat die Umweltaktivisten nicht davon abgehalten, sich weiterhin Sorgen zu machen.

Hier folgen sieben Prophezeiungen von Umweltaktivisten vom Ende der Zivilisation bis zu klassischen Sorgen wie Peak Oil, die einfach nur absolut und total falsch waren.

1: In 15 bis 30 Jahren wird die Zivilisation zu Ende gehen!

Der Harvard-Biologe Dr. George Wald warnte kurz vor dem ersten Earth Day im Jahre 1970, dass die Zivilisation bald enden würde, „wenn nicht augenblicklich Maßnahmen ergriffen werden würden gegen die vor der Menschheit stehenden Probleme“. Drei Jahre vor seiner Projektion wurde ihm der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin verliehen.

Wald war offen gegen den Vietnamkrieg und das Kernwaffen-Wettrüsten eingetreten. Er flog sogar einmal nach Moskau, um die Führer der Sowjetunion bzgl. Umweltpolitik zu beraten.

Aber trotz seiner Assistenz bei einer kommunistischen Regierung existiert die Zivilisation immer noch. Die Prozentzahl der wegen Umweltbedrohungen besorgten Amerikaner ist gesunken, ist doch die Zivilisation eben nicht an einer Umweltkatastrophe zugrunde gegangen.

2: Während der nächsten 10 Jahre werden 100 bis 200 Millionen Menschen den Hungertod sterben

Der Stanford-Professor Dr. Paul Ehrlich erklärte im April 1970, dass eine Massenhungersnot unmittelbar bevorstünde. Seine düsteren Prophezeiungen weigerten sich jedoch einzutreten, ist doch die Anzahl der in Armut lebenden Menschen signifikant gesunken und die Menge der Nahrungsmittel pro Person stetig gestiegen – trotz des Bevölkerungswachstums. Das BIP der Welt pro Person ist trotz Zunahme der Bevölkerung unermesslich gestiegen.

Ehrlich ist großenteils für diesen Standpunkt verantwortlich, hat er doch als Ko-Autor an dem Buch „The Population Bomb” des Sierra Clubs mitgewirkt. In dem Buch wurde eine ganze Reihe von Behauptungen aufgestellt einschließlich der Behauptung, dass Millionen Menschen während der siebziger und achtziger Jahre den Hungertod sterben würden. Massenhungersnöte würden zum Untergang Englands führen, und diese ökologische Katastrophe würde wegen des Zusammenbruchs der Zivilisation den Planeten verheeren.

3: Die Bevölkerung wird unvermeidlich und vollständig so stark zunehmen, dass eine wie auch immer geartete geringe Zunahme von Nahrungsmitteln längst nicht ausreichen wird.

Auch diese Behauptung stellte Paul Ehrlich im Jahre 1970 auf, kurz vor einer Agrar-Revolution, welche zu einer rapiden Zunahme der Nahrungsmittelvorräte in der Welt führte.

Ehrlich hat seine Prophezeiungen niemals überarbeitet, auch dann nicht, als er mit der Tatsache konfrontiert wurde, dass diese niemals eingetreten sind. Er legte sogar noch nach und verkündete im Jahr 2009, dass „der vielleicht größte Fehler in dem Buch war, dass es hinsichtlich der Zukunft viel zu optimistisch war“.

4: Demographen stimmen fast alle überein … in dreißig Jahren wird die ganze Welt Hunger leiden

Umweltaktivisten glaubten im Jahre 1970 wahrhaftig an einen wissenschaftlichen Konsens, dem zufolge wegen des Bevölkerungswachstums in den Entwicklungsländern, vor allem in Indien, eine globale Hungersnot drohe.

„Die Demographen stimmen hinsichtlich des folgenden Zeitablaufes weitgehend überein: Bis zum Jahr 1975 werden in Indien verbreitete Hungersnöte einsetzen. Diese werden sich bis zum Jahr 1990 auf ganz Indien, Pakistan, China, den Nahen Osten und Afrika ausbreiten. Bis zum Jahr 2000 oder auch schon deutlich früher werden Süd- und Mittelamerika unter Hungerbedingungen stehen“, sagte Peter Gunter, ein Professor an der North Texas University in einer Ausgabe von The Living Wilderness aus dem Jahr 1970. „Bis zum Jahr 2000, also in 30 Jahren, wird die gesamte Welt mit Ausnahme von Westeuropa, Nordamerika und Australien Hunger leiden“.

Indien, wo die Hungersnöte vermeintlich ihren Anfang nehmen sollten, wurde jüngst zum weltgrößten Exporteur landwirtschaftlicher Produkte, und die Nahrungsmittelversorgung pro Person hat dort während der letzten Jahre drastisch zugenommen. Dabei hat tatsächlich die Bevölkerung in jedem von Gunter genannten Land seit 1970 dramatisch zugenommen.

5: In einem Jahrzehnt werden Stadtbewohner Gasmasken tragen müssen, um die Luftverschmutzung zu überleben

Das Magazin Life wartete im Januar 1970 mit der Meldung auf, dass ein Wissenschaftler „solide experimentelle und theoretische Beweise dafür habe“, dass „in einem Jahrzehnt Stadtbewohner Gasmasken werden tragen müssen, um die Luftverschmutzung zu überleben … bis zum Jahr 1985 wird die Luftverschmutzung dafür sorgen, dass die auf die Erde einfallende Sonnenstrahlung um die Hälfte abnimmt“.

Trotz der Prophezeiung hat sich die Luftqualität weltweit der World Health Organization zufolge verbessert. Auch ist die Luftverschmutzung in den industrialisierten Ländern stark zurückgegangen. Kohlendioxid (CO2), das Gas, um das sich die Umweltaktivisten heutzutage sorgen, ist geruchlos, unsichtbar und in normalen Mengen für die Menschen völlig harmlos.

6: Kinder kriegen wird ein strafbares Verbrechen gegen die Gesellschaft sein, es sei denn, die Eltern haben eine Lizenz der Regierung

David Brower, der erste Geschäftsführende Direktor des Sierra Clubs, stellte diese Behauptung auf und fuhr fort: „“Alle potentiellen Eltern sollten verpflichtet werden, Empfängnis verhütende Chemikalien einzunehmen, wobei die Regierung Gegenmittel bereitstellt für diejenigen Bürger, die von der Regierung ausgewählt wurden, Kinder zu bekommen“. Brower war auch maßgeblich an der Gründung von Friends of the Earth und der League of Conservation Voters beteiligt, ebenso wie zu großen Teilen an der modernen Umweltbewegung.

Brower glaubte, dass die meisten Umweltprobleme ultimativ neuen Technologien zur Ursache haben, welche es der Menschheit erlaubten, natürliche Grenzen der Bevölkerungszahl zu überschreiten. Vor seinem Tod im Jahre 2000 stellte er noch die berühmte Behauptung auf, dass „jedwede Technologie als schuldig betrachtet werden sollte, bis sich deren Unschuld erweist“. Wiederholt sprach er sich auch für Geburtenkontrolle aus.

Heutzutage ist die einzige Regierung, die dieser Vision am nächsten kam, die chinesische Regierung, welche seine Ein-Kind-Politik im Oktober letzten Jahres ad acta gelegt hatte.

7: Im Jahre 2000 … wird es keinerlei Rohöl mehr geben!

Am Earth Day 1970 stellte der Ökologe Kenneth Watt seine berühmte Prophezeiung auf, der zufolge der Welt das Öl ausgehen würde. Er sagte: „Man wird an die Zapfsäule fahren und ,bitte auffüllen!‘ sagen, und es wird heißen ,tut uns leid, es gibt kein Benzin mehr’“.

Zahlreiche Akademiker wie Watt prophezeiten, dass die Ölerzeugung in Amerika im Jahre 1970 ihren höchsten Wert erreichen und dann graduell abnehmen würde, was wahrscheinlich zu einem globalen ökonomischen Kollaps führen wird. Heute jedoch hat die erfolgreiche Anwendung von Fracking in großem Umfang zu einem dröhnenden Comeback der Ölproduktion in Amerika geführt, und gegenwärtig gibt es zu viel Öl auf dem Markt.

Die amerikanischen Öl- und Gasreserven befinden sich auf dem höchsten Niveau seit 1972, und dank Fracking lag die Ölerzeugung in Amerika im Jahre 2014 um 80% höher als im Jahre 2008.

Außerdem befindet sich im Gebiet der USA das weltweit größte, noch nicht erschlossene Ölfeld, nämlich die Green River Formation in Colorado. Diese Formation allein enthält bis zu 3 Billionen Barrel Schieferöl, von welchem etwa die Hälfte förderwürdig sein könnte. Das ist fünfeinhalb mal mehr als alle nachgewiesenen Reserven von Saudi-Arabien. Diese einzelne geologische Formation könnte mehr Öl enthalten als sämtliche Vorräte der Welt insgesamt.

(Dank an Ronald Bailey bei Reason und Mark Perry am American Enterprise Institute).
Link: http://dailycaller.com/2016/04/22/7-enviro-predictions-from-earth-day-1970-that-were-just-dead-wrong/

Übersetzt von Chris Frey EIKE