Beweise für die Unwirk­samkeit von CO2 bei der Klima-Entwick­lung

Bild 1 zeigt den Vergleich der Klimamodell-Vorhersagen(rote Kurve) und die Realität (Grün = Satellitendaten, Blau = Ballonmessungen).

Bild 1: Klimamodell-Projektionen und die Realität (Michaels).

Seitdem die Theorie von der Klimaerwärmung durch CO2 entstand und vom IPCC aus dem Charney-Report von 1979 übernommen wurde ( 3°C Temperaturanstieg bei Verdoppelung des CO2-Gehaltes) haben die Medien daraus einen „Klimakiller“, eine „Klimakatastrophe“ und gar den drohenden Untergang der Menschheit verkündet.

Und wie sieht die Realität aus ?

Um mit dem angeblichen Einfluss von CO2 im kurzfristigen Zeitraum anzufangen:

In den letzten 20 Jahren (1997 bis 2016) stiegen die anthropogenen CO2-Emissionen von 25 auf 36 Milliarden Tonnen pro Jahr und erreichten damit den Rekordwert von insgesamt über 500 Milliarden Tonnen in diesem Zeitraum. Und was geschah mit der Globaltemperatur ?

NICHTS

Sie legte nach dem Anstieg zwischen 1970 und 1998 eine der seltenen Pausen ein, den so genannten „Hiatus“. Einen noch besseren Beweis für die Unwirksamkeit von CO2 auf die Globaltemperatur als diesen „Großversuch“ kann es nicht geben. Diese Tatsache des konstanten Temperaturtrends in den letzten 20 Jahren wurde jedoch von den Medien völlig unterdrückt, denn das würde natürlich der künstlichen Klima-Hysterie schaden. Und dort gilt nach wie vor der alte journalistische Grundsatz „nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten“.

Als Nächstes erhebt sich die Frage nach der mittelfristigen Wirksamkeit von CO2 auf die Klima-Entwicklung . Hier ist der globale Temperaturverlauf der letzten 3000 Jahre interessant: (Bild 2) Im Rahmen des natürlichen 1000-Jahreszyklus‘ gab es vor 1000 und 2000 Jahren jeweils ein Temperaturmaximum, ein Phänomen, das schon seit mindestens 9 000 Jahren, seit dem Ende der Eiszeit und dem Beginn des jetzigen Holozän-Interglazials auftritt.

Das Diagramm zeigt jeweils Maximaltemperaturen, die gleich hoch oder höher waren als das Maximum der letzten zwei Jahrzehnte. Die Daten dazu stammen von den Eiskern-Analysen in Grönland und der Antarktis. Als Beispiel zeigt Bild 3 das GISP2 Ergebnis. Besonders interessant dabei ist die Tatsache, dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre vor

2000, bzw. 3000 Jahren nur 280 ppm betrug. Also hätte man nach der CO2-Theorie bei heute 400 ppm deutlich höhere Temperaturen als früher erwarten müssen – was aber nicht der Fall war. Einfluss von CO2 : Fehlanzeige.

Bild 2: Der globale Temperaturwandel der letzten 3200 Jahre: die Warmzeiten mit wirtschaftlichem Wachstum und die Kaltperioden mit Hungersnöten, Epidemien und Völkerwanderungen.

Das Temperaturmaximum des Holozäns trat vor 8000 Jahren auf. Seitdem gibt es einen kontinuierlichen Abwärtstrend von bis heute um ca. 1,5°C. Und das ist sehr erstaunlich, denn der CO2-Gehalt der Atmosphäre ist in diesem Zeitraum von 260 auf 400 ppm angestiegen. Wiederum kann man alles Andere als einen CO2-Einfluss erkennen.

Bild 3: Temperaturverlauf in Grönland in den letzten 4000 Jahren: Abkühlung trotz CO2-Anstieg (GISP-2-Daten von R.B.Alley)

Bild 4: Die globale Temperatur-Entwicklung im Holozän mit dem Maximum vor ca. 8000 Jahren.

Die farbigen Kurven zeigen verschiedene Klima-Rekonstruktionen von der Nord- und Südhalbkugel, mit der schwarzen Linie als globalem Mittelwert

Bild 4 zeigt, dass Klimaschwankungen um +/- 1 °C eine normale Erscheinung sind, die

oft in der Vergangenheit aufgetreten sind, ganz unabhängig vom CO2-Gehalt der Atmosphäre. Maßgeblich sind hier Variationen der Solarenergie.

Bild 5: CO2-Gehalt der Atmosphäre und Globaltemperatur der letzten 570 Millionen Jahre (nach Scotese). Der CO2-Gehalt erreichte mehrfach 4000-6000 ppm (heute mit 400 ppm nahe am Minimum)

Auch die globale Temperaturhistorie unseres Planeten in den letzten 570 Millionen Jahren (Bild 5) zeigt keinen kausalen Zusammenhang zwischen CO2-Anstieg und Temperatur. Sicher ist nur, dass ein Temperaturanstieg zur Ausgasung von CO2 aus den Ozeanen führt, und eine globale Abkühlung zu einem Rückgang des CO2 in der Atmosphäre, da dann das Wasser der Ozeane mehr CO2 speichern kann.

Es lässt sich zwar spektroskopisch im Labor ein Effekt von +1,1 Grad Celsius bei Verdoppelung der CO2 Konzentration nachweisen, aber das beweist noch nicht, dass der CO2-Anteil von nur 0,04% in der Atmosphäre (!) eine Auswirkung auf die Temperatur der Atmosphäre oder gar der Erdoberfläche hat. Auch wenn C02 einen geringen wärmenden Einfluss auf die (ruhende) Atmosphäre hätte, wird diese Wärme weitgehend wieder in den Weltraum abgestrahlt, unterstützt durch die starken horizontalen und vertikalen Windströmungen (die in der Theorie nicht dargestellt und daher nicht berücksichtigt werden können).

Wie hier gezeigt wurde, widersprechen die historischen Fakten eindeutig einem nennenswerten Einfluss des CO2-Gehaltes der Atmosphäre auf die Globaltemperatur.

Leider sind aber die Kenntnisse der Politiker und der meisten Journalisten und sogar Klimatologen über die Klima-Vergangenheit unseres Planeten minimal oder gar nicht vorhanden. Sonst hätte es nicht zu der Klima-Hysterie der letzten Jahre kommen können.

Kritik an diesen Fakten und den Schlussfolgerungen ist gerne willkommen.

Dr. Dietrich E. Koelle (dekoelle@t-online.de)

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Was ist richtig ? Immer und auf jeden Fall: der produktive Zweifel. Der freie Austausch von Ideen und Hypothesen. Die Entflechtung von Politik, Moral und Wissenschaft. Klimatologen versuchten offenbar, die Veröffentlichung von kritischen Thesen und Fakten zu unterbinden, selbst der Diskussion der kontroversen Ideen verweigerten sie sich. (Wirtschaftswoche vom 16.8.2016)

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Eine weitere neue Studie ordnet Variationen von Temperatur und Niederschlag eindeutig Variationen der Sonnenaktivität zu


Kenneth Richard.

Wissenschaftler führen Klimaänderungen auf solare Antriebe zurück – ohne einen Beitrag von CO2.
Während der letzten Monate sind Dutzende Studien in der wissenschaftlichen Literatur veröffentlicht worden, in welchen Variationen von Temperatur und Niederschlag (Klima) auf korrespondierende Variationen der Sonnenaktivität zurückgeführt werden.

www.eike-klima-energie.eu/2017/05/25/eine-weitere-neue-studie-ordnet-variationen-von-temperatur-und-niederschlag-eindeutig-variationen-der-sonnenaktivitaet-zu/




Der Juni war mit dem vom vergange­nen Jahr endlich wieder wärmer als das 30-jährige Mittel, erreichte aber wieder nicht die Tempe­ratur der Jahre 1755 /56, welche seit 1930 nur einmal über­schritten wurde

wetteronline: Der Juni geht als einer der wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Klimageschichte ein
Deutscher Wetterdienst: DWD Einer der wärmsten Juni-Monate seit 1881 … Die Durchschnittstemperatur von 18,0 Grad Celsius (°C) lag um 2,6 Grad über dem Klimawert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Selbst gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 war es um 2,2 Grad wärmer. Damit ist dieser Juni, nach 2003, 1930 und 1917 der viertwärmste seit 1881, dem Beginn regelmäßiger Temperaturmessungen.

Den unbedarften Leser wollen die „Klimaexperten“ damit wohl informieren, dass der Klimawandel nun in Deutschland massiv zuschlägt, nachdem er sich bisher zumindest in Deutschland nicht hat sehen lassen und nur von klimahysterisch veranlagten und zu viel Untergangsliteratur lesenden Personen vor-„gefühlt“ wurde [1].

Ein Blick auf den amtlichen Temperaturverlauf seit 1750 zeigt jedoch, dass der Juni zwar warm, aber immer noch kälter als in den Jahren 1755 und 1756 war. Vor zwei, vier und fünf Jahren lag er sogar unter der Mittelwerttemperatur von 1783. Wieder zeigt sich lediglich, dass die Monats-Temperaturspannen enorm sind, sich aber auch die Junitemperatur bisher einem klimaalarmistischen Trend zur Überhitzung entzieht.

Bild 1 Deutschland, Junitemperatur 1750 – 2017. Quelle: DWD

Im vergangenen Mai war es noch schlimmer. Der war zwar schon so warm wie der von 1772, zeigt aber eher einen Kältetrend der Maximalwerte.

Was das bei den aktuell noch moderaten Temperaturen für die Landwirtschaft bereits bedeutet, kam in den Nachrichten:
inFranken.de: Schlechteste Kirschenernte seit der Wiedervereinigung droht, starker Nachtfrost in der Blütezeit hat zu teilweise riesigen Ausfällen bei der Kirschenernte gesorgt.

Den Obstbauern ging es kaum besser, nachdem auch der April etwas kälter als üblich war:
RemsZeitung, Schwäbisch Gmünd, Donnerstag, 20. April 2017: Obsternte 2017: Totalausfälle durch die Frostnacht

Weil Kälte aber herbei-erzwungen werden muss – ohne dass die „Klimapäpste“ sagen, wie dann die so propagierte, „nachhaltige“, vorwiegend lokale Versorgung funktionieren soll, wenn die Ernten wieder so gering und einseitig werden, wie vor 100 Jahren – , liest sich auch der im Vergleich zum Juni etwas kühlere Mai wie eine Überhitzung:
wetteronline: … Der Mai war in diesem Jahr so warm wie seit fünf Jahren nicht mehr.
„vergessen“ wurde nur, zuzufügen: … aber um fast 2 Grad kälter als im Jahr 1890.

Was „ … seit fünf Jahren nicht mehr“ beim Verlauf bedeutet – nämlich eine Aussage zur Verdummung der Leser – sieht man beim Betrachten des Verlaufs mit seinen extremen, kurzfristigen Streuungen.

Bild2 Deutschland, Maitemperatur 1755 – 2017. Quelle: DWD

Kurz noch zum Überblick eine Gesamtschau auf Jahrestemperaturen.
Selbst das im heißen Franken liegende Nürnberg zeigt keine Klimawandel-bedingte Überhitzung an. Weder bei den Tages-Mittelwerten, noch bei den Tages-Maxima. Wer ein Maximum-Thermometer Ende 1950 in seinem Wetterhäuschen vergessen hatte und die Werte von damals für heute mitteilt, würde ob seiner präzisen Messungen gelobt werden.

Bild 3 Nürnberg Tageswerte 1950 – 31.06.2017. Quelle: DWD

Bild 4 Nürnberg Tages-Maximum / -Minimum 1950 – 31.06.2017. Quelle: DWD

Quellen

[1] EIKE 29.10.2015: Kann man den Klimawandel in Deutschland wirklich täglich spüren? Eine Suche mit überraschendem Ergebnis

[2] EIKE, 3. Juni 2017: Mai in Deutschland: Weniger wonnig als zu Mozarts Zeiten – keine Klimaerwärmung feststellbar




Agora Denkfabrik: Auch im Jahr 2050 ist konven­tionelle Energie billiger als die vom EEG

    Agora: Eine „Denk“Fabrik, die politische Vorgaben als „von Fachleuten belegt“ zurückliefern kann

Agora Energiewende – von dem viele nur das „Agorameter“ kennen (Headerbild) – ist so ein Thinktank. Aufgabe ist alleine die „Ideen-Reinwaschung“ vom ursprünglichen, politischen Einfluss mit Rücklieferung als „wissenschaftlich“ belegte Vorlage. Benötigt die Politik einen „Beleg“ für eine Idee oder Entscheidung, fragt sie bei Agora nach. Dort sitzen sie dann selbst im Gremium und „bestätigen sich mit Wissenschaft“, was sie vorher angefragt haben.
Um zu zeigen, wie das gelingt, muss man nur die Liste der Gremiumsmitglieder ansehen. Man findet darin eine Ansammlung überzeugter Vertreter des EEG aus der Politik und klimaalarmistischen NGOs (öfters auch davon in die Politik gewechselt), in der absoluten Überzahl. Die vorwiegende Fachausbildung betrifft Ökonomie und Politik und seltestn eine zur Energie, wie man es von einem fachlich zum EEG ausgerichteten Thinktank erwarten würde.

WIKIPEDIA
Die Agora Energiewende gGmbH ist eine Denkfabrik, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, nach mehrheitsfähigen Kompromiss-Lösungen beim Umbau des Stromsektors innerhalb der Energiewende zu suchen. Der Name Agora nimmt Bezug auf den gleichnamigen griechischen Versammlungsplatz. Im Gegensatz zu diesem Vorbild tagt das Hauptgremium der Agora Energiewende, der „Rat der Agora“, hinter verschlossenen Türen. Die Agora Energiewende hat sich innerhalb weniger Jahre einen Namen als einer der wichtigsten Akteure auf dem Gebiet der Energiepolitik gemacht.

Arbeitsweise
Die ca. 20 Mitarbeiter der Agora Energiewende vergeben Studien an Forschungs-Institute und erarbeiten eigene Analysen und Studien. Diese Arbeits-Ergebnisse dienen als Diskussionsvorlage für den Rat der Agora. Erklärtes Ziel der Agora Energiewende ist die Herausbildung einer gemeinsamen Sichtweise, wie ein auf Erneuerbaren Energien basierendes Stromsystem gestaltet werden kann.

Rat der Agora (Anmerkung: Die jeweilige Ausbildung wurde vom Autor, soweit recherchierbar ergänzt)
Vorsitzende:
Klaus Töpfer, zugleich Geschäftsführer (Volkswirtschaftler)
Patrick Graichen – Präsident Agora Energiewende (Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaften)
Mitglieder (nicht vollständig):
Rainer Baake – Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium (Diplom-Volkswirt, Anm.: Gründungsdirektor von Agora)
Jochen Flasbarth – Staatssekretär im Bundesumweltministerium (Volkswirtschaft, Politikwissenschaft und Philosophie)
Ulrich Kelber – Staatssekretär im Bundesjustizministerium (Informatik und der Biologie)
Christian Pegel – Landesminister für Energie (Mecklenburg-Vorpommern) (Jurist)
Franz Untersteller – Landesminister für Umwelt (Baden-Württemberg) (Landschaftsarchitekt, von 2002 bis Mai 2011 Vorstandsmitglied des Öko-Instituts)
Claude Turmes – EU-Parlament (Sportlehrer)
Mechthild Wörsdörfer – EU-Kommission (Ökonomie)
Jochen HomannBundesnetzagentur (Volkswirtshaftslehre)
Wolfgang LembIG Metall (Universalfräser, Studium bei der Akademie der Arbeit: Sozialpolitik, Wirtschaft und Arbeitsrecht, Abschluss: Nicht angegeben)
Michael VassiliadisIG BCE (Chemielaborant)
Regine GüntherWWF (Geschichte und Politikwissenschaften, inzwischen Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz im Berliner Senat)
Boris Schucht – 50Hertz Transmission (Stromnetz-Betreiber) (Maschinenbau)
Thorsten Heyen – Wacker Chemie (Physiker)
Martin Iffert – Trimet Aluminium (Elektrotechnik)
Lothar Schulze – Windwärts Energie (Ingenieurstudium)
Vera Brenzel – E.ON (Master in Business Administration)
Stefan KapfererBundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (Verwaltungswissenschaften, ehemals Staatssekretär im Bund)
Holger KrawinkelMVV Energie (Verwaltungswissenschaften)
Ottmar Edenhofer – u.a. Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) (Ökonom)

Trotz der überdeutlichen „Trendbelegung“ der Agora-Ratsmitglieder fand sich eine (klimaalarmistische) Institution, welche Agora eine „ausgewogene“ Arbeitsweise bescheinigte. Mit einer Begründung, wonach Trump und Merkel zu den „ausgewogensten“ Politiker*innen gehören.
WIKIPEDIA: … Der Verlängerung der Finanzierung ging eine Evaluation durch das Kölner NewClimate Institute voraus, in der festgehalten wurden, dass „die Arbeitsweise offensichtlich in den meisten Fällen ausgewogen erfolgte, da sowohl die Industrie als auch die Umweltverbände gleichermaßen unzufrieden mit den Vorschlägen sind.
*NewClimate Institute: … generates ideas on climate change and drives their implementation. We raise ambition for action against climate change and support sustainable development through research, policy design and knowledge

Agora Studie: Auch im Jahr 2050 ist konventionelle Energie billiger als die vom EEG

Diese „Denkfabrik“ hat nun von einem mehr als befreundeten Institut eine Studie zu den Kosten des EEG erstellen lassen und im Januar 2017 als Agora-Studie veröffentlicht:
Studie: Stromwelten 2050 Erneuerbare vs. fossile Stromsysteme: ein Kostenvergleich
ERSTELLT VON: AGORA ENERGIEWENDE, DURCHFÜHRUNG DER ANALYSE: Öko-Institut Berlin
(Man sehe nach: Durchgeführt hat die Analyse das Institut, bei dem Herr Untersteller vom „Rat der Agora“ lange Zeit Vorstandsmitglied war).

Das Interessante an dieser Studie ist das ermittelte Ergebnis. Das Institut musste leider mitteilen, dass die EEG-Energien selbst im Jahr 2050 teurer sind, als die konventionellen.
Natürlich wurde dies anders herum publiziert und dargestellt: Wenn die Politik die konventionellen Energien durch massiv erhöhte CO2-Besteuerung wesentlich teurer macht, kann es gelingen, dass Ökostrom billiger, als der künstlich verteuerte, konventionelle Strom wird.
Beim aktuellen Zertifikatepreis von 5 EUR / Tonne ist es hoffnungslos. Er muss sich mindestens vervierfachen, um in die Nähe einer Preisparität zu kommen.

Bild 1 Kostenverhältnis im Jahr 2050. Screenshot aus der Studie [1]

Bild 2 CO2-Zertifikatepreis (EUR / Tonne). Quelle: WIKIPEDIA

 

Wichtigste Begründung des EEG: Der CO2-Ablasshandel

Der Rest in der Studie ist relativ uninteressant, bis auf einen Blick zu den Bewertungsannahmen:

Bild 3 Screenshot aus der Studie [1]

Es ist (für den Autor) immer neu erschütternd, mitzuerleben, wie sich Ideen, welche man alleine im mittelalterlichen Denken verankert sah, immer neu durchsetzen können, nur weil sie „Ehre“ und vor allem auch Posten und Geld bringen.
Die Deklarierung des natürlichen Atmosphärenbestandteils und für alle Grünpflanzen absolut lebensnotwendigen Pflanzendüngers CO2 durch die Päpste der Ökokirche als Schadstoff, der durch Gebührenablass neutralisiert werden muss, gehört dazu. Ein Papst (wie zum Beispiel Herr Schellnhuber oder über dem großen Teich Al Gore) reichen natürlich nicht. Man benötigt auch die willigen Mithelfer. Und wie ein alleine gelassener Diktator niemals ein Problem würde, ist es auch beim EEG und der Klimarettung die willige „Intelligenz“, welche mithilft, das deutsche Energiesystem kaputt zu schlagen und die Kosten für die Bürger in vorher ungeahnte Höhen zu treiben.

Die „Berechnungen“ des Ökoinstituts sind teils abenteuerlich

Viel Arbeit hat sich das Ökoinstitut mit der Studie nicht gemacht. Um auf das gewünschte Ergebnis zu kommen, wurde alles angenommen, was in Wünschen, aber nicht unbedingt in der Wirklichkeit vorkommt. Betriebskosten gibt es kaum und die Invest-Lebensdauern von Batterien betragen zum Beispiel 25 Jahre. Dass selbst damit das Ergebnis so ernüchternd (Ökoenergie-negativ) ausfiel, lässt ahnen, wie es bei einer realistischen Abschätzung ausgegangen wäre.

Bild 4 Screenshot aus der Studie [1]

Bild 5 Screenshot aus der Studie [1]

Nach der Zerschlagung der grundlastfähigen Atomkraft, dann der Kohle, wird der Aufbau eines dritten Grundlastsystems mit Gas vorgeschlagen

Das Handelsblatt berichtete darüber. Während in der Überschrift noch politisch „EEG-konform“ dargestellt wird, wird der Redakteur in der Ausführung dann doch noch ehrlicher, ohne es (das Speicherproblem) allerdings wirklich zu durchdenken.
Handelsblatt: [2] Strom aus Erneuerbaren vs. fossilen Energien: Die Energiewende gewinnt den Kostenvergleich
… Eine genauerer Blick auf die Szenarien offenbart, unter welchen Bedingungen im Jahr 2050 eine fossile Stromwelt deutlich billiger wäre als die Energiewende-Welt: Im Fall des Kohlestromsystems gilt dies dann, wenn man die CO2-Kosten sehr niedrig ansetzt (20 Euro pro Tonne CO2) und im Fall einer Gas-Stromwelt nur dann, wenn man niedrige Gaspreise und gleichzeitig niedrige bis mittlere CO2-Kosten erwartet.
Lösung: Die Politik muss weiter „aktiv gestalten“

Trotzdem ist das herausgekommen, was man „hineingeschickt“ hat: Die Politik muss weiter „aktiv gestalten“, heißt, subventionieren, verbieten und „falsch“ erzeugte Energie künstlich verteuern. Dann bleibt die Welt in Öko-Ordnung und alle (Mehr-)Kosten sind unvermeidbar, aber zielführend ausgegeben.

Wenn sich die Preisbildung in den internationalen Brennstoffmärkten weitgehend der politischen Einflussnahme entzieht, können robuste, das heißt von bestimmten Brennstoffreis-Konstellationen zumindest teilweise unabhängige Emissionsminderungsstrategien nur im Zusammenspiel von CO₂-Bepreisung und aktiver Gestaltung der Kraftwerksflotte umgesetzt werden

Die Energiekosten können im Zweifel auch deutlich höher ausfallen als ursprünglich erwartet

Während unsere an Unbedarftheit unübertreffbare Umweltministerin im Reportagevideo [3] noch von den „kostenlosen“, neuen Energien schwafeln lässt, lässt der Agora-Direktor vorsichtshalber schon einmal die Katze aus dem Sack und stimmt in der Studie, welche doch die billige EEG-Zukunft vorhersagt, auf die wirklich zu erwartende (Kosten-)Zukunft ein:
Dr. Patrick Graichen, Direktor Agora Energiewende: Im Kern ist das Agora-Konstrukt ein Beleg, wie perfekt es gelungen ist, in Deutschland eine GRÜN-ideologisch dominierende pseudo-„Wissenschaft“ zu errichten

Beim Nachsehen der Agora-Struktur, der dahinter stehenden Finanzierung und den Ratsmitgliedern wird einem klar, warum in Deutschland zum EEG und Klima keine sachlich neutrale Diskussion mehr möglich ist. Die angeblich neutralen „Prüfinstanzen“ bestehen direkt aus den vorgebenden, politischen Instanzen. Es sind nicht einmal mehr nur Verflechtungen, sondern direkte, reine Doubles.

Weil es so gut funktioniert, wird das (schon in der ehemaligen DDR bewährte Prinzip) ausgebaut

Kein Wunder, dass man dieses bewährte Konzept nun auch bei der Verkehrswende nutzt.


Bild 6 Screenshot (Auszug). Homepage Agora Verkehrswende

Rat
Der Rat der Agora Verkehrswende ist das zentrale Forum für den Diskurs zur Transformation des Verkehrssystems mit dem Ziel der vollständigen Dekarbonisierung bis 2050.

Anbei ein Auszug der Ratsmitglieder (Listung nicht vollständig wiedergegeben)

Bundespolitik
Bartol, Sören, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Bundestagsfraktion, SPD
Bomba, Rainer, Staatssekretär, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)
Flasbarth, Jochen, Staatssekretär, Bundesministerium BMUB,

Hofreiter, Dr. Anton, Fraktionsvorsitzender der Bundestagsfraktion, Bündnis 90/Die Grünen
Hoven, Ingrid – Gabriela, Abteilungsleiterin, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Lindner, Walter J., Staatssekretär, Auswärtiges Amt (AA
Machnig, Matthias, Staatssekretär, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
Landespolitik
Herrmann, Winfried, Minister, Ministerium für Verkehr Baden-Würtemberg (VM), MdL
Samson, Mathias, Staatssekretär, Hessisches Ministerium für Wirtschaft (HMWEVL)
Kommunalpolitik
Horn, Burkhard, Abteilungsleiter Verkehr, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Berlin
Jung, Burkhard, Oberbürgermeister, Stadt Leipzig
Europäische Union
Runge-Metzger, Dr. Artur, Abteilungsleiter, Generaldirektion Klimapolitik (GD-Klima), Europäische Kommission
Bundesbehörden
Krautzberger, Maria, Präsidentin, Umweltbundesamt (UBA)
Umwelt-und Verbraucherverbände
Todts, William, Executive Director, Transport & Environment
Hilgenberg, Jens, Projektleiter Infrastruktur und Verkehr, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Möller, Alexander, Geschäftsführer, ADAC e.V.
Oeliger, Dietmar, Leiter Verkehrspolitik, Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Streese, Ingmar, Leiter Verbraucherpolitik, Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv)

Quellen

[1] AGORA ENERGIEWENDE Januar 2017Studie: Stromwelten 2050 Erneuerbare vs. fossile Stromsysteme: ein Kostenvergleich
[2] Handelsblatt:
Strom aus Erneuerbaren vs. fossilen Energien: Die Energiewende gewinnt den Kostenvergleich

[3] EIKE 27.03.2017: Nee, bei uns gibt´s keine Klimaleugner




Australien: Offener Brief auf Ihre Über­sicht über die Sicherheit des Nationalen Strom­marktes

Unehrlichkeit

Laut Abschnitt 137.1(1) des Criminal Code Act 1995 begeht eine Person eine Straftat, falls diese Informationen weitergibt an (i) eine Abteilung des Commonwealth oder an (ii) eine Person, welche Macht ausübt oder Funktionen unter bzw. im Zusammenhang mit dem Commonwealth ausführt UND wenn diese Person dies tut in dem Wissen, dass diese Information (i) falsch oder irreführend ist oder (ii) irgendetwas auslässt, was die Information irreführend macht.

Wie wir unten sehen werden, scheint Ihr Bericht alle diese Kriterien zu erfüllen. Nun weiß ich, dass Mitarbeiter der Regierung den gleichen gesetzlichen Standards unterliegen wie andere Bürger. Ich erkenne an, dass es der Premierminister und verschiedene Minister sowie andere Funktionäre enorm empörend finden würden, wenn der Autor Ihres Berichtes vor Gericht gebracht werden würde. Daher hege ich den Verdacht, dass die Chance, Sie zu verklagen, ziemlich gering sind.

Dies ändert nicht die Tatsache, dass Ihr Bericht ein Bruch von Abschnitt 137.1(1) des Gesetzes darstellt in einer Weise, welche für weniger privilegierte Sterbliche Strafen nach sich ziehen würde.

Nun also zu den Einzelheiten. Das Dokument ist falsch und irreführend in vielfacher Hinsicht, aber um es nicht ausufern zu lassen, beschränke ich mich auf Folgendes:

die Große Lüge des „Saubere-Energie-Zieles“

Auslassen einer genauen Erklärung, wie und warum für die Deckung des Bedarfs notwendige Kohlekraftwerke aus unserem Stromsystem entfernt werden

erheblich irreführende Aussagen hinsichtlich relativer Kosten verschiedener Formen der Stromerzeugung

Auslassen jedweder Erwähnung des minimalen Effektes, falls überhaupt einen, welchen Ihre Politik auf die Temperaturen in Australien und weltweit haben wird

Auslassen von Details der umfassenden sozialen und ökonomischen Auswirkungen und unterschiedliche Konsequenzen der Kosten der alternativen Arten der Energieerzeugung.

Die Große Lüge vom „Ziel Erneuerbarer Energien“

Das Wort „sauber“ [clean] taucht etwa 50 mal in Ihrem Report auf, besonders in Verbindung mit dem, was Sie das „Ziel Erneuerbarer Energien“ nennen [Clean Energy Target]. Auf diese Nomenklatur wäre ein Josef Goebbels stolz gewesen.

Eindeutig impliziert diese Wortwahl, dass die Alternativen, insbesondere unser auf Fossilen basierendes jetziges System, welches immer noch die Quelle des weitaus größten Teils der Stromerzeugung in Australien ausmacht, schmutzig ist und daher ersetzt werden muss.

Es heißt, dass Sie ein Wissenschaftler sind. Als solcher muss Ihnen bewusst sein, dass die Hauptemissionen aus fossil betriebenen Generatoren Wasserdampf und Kohlendioxid CO2 sind, und nicht das Element Kohlenstoff in molekularer oder partikulärer Form. Immerhin beruht die gesamte These der Anthropogenen Globalen Erwärmung auf den angeblichen Auswirkungen eines erhöhten Gehaltes von Kohlendioxid in der Atmosphäre, nicht auf erhöhten Gehalt von Kohlenstoff.

Als Wissenschaftler müssen Sie wissen, dass diese schlimme Substanz, in Ihrem Bericht implizit als „unsauber“ gebrandmarkt, tatsächlich nicht die Wäsche auf der Leine verschmutzt, dass sie nicht unsere physikalische Infrastruktur beeinträchtigt, dass sie nicht in ungünstiger Weise auf den Betrieb von Maschinen wirkt, dass sie keine schlechten Gerüche erzeugt, dass sie nicht den Himmel verdunkelt, dass sie nicht allergen auf Haut oder Augen wirkt, und dass sie nicht unsere Lungen oder andere Teile unseres Körpers schädigt. Kurz gesagt, die Substanz passt nicht einmal ansatzweise zu dem, was die Menschen normalerweise unter „unsauber“ oder „Verschmutzung“ verstehen.

Tatsächlich wissen Sie zweifellos, dass jeder Atemzug von Ihnen und jedem einzelnen von uns eine rund 100 mal höhere Konzentration von CO2 ausatmet als der Anteil in der Atmosphäre. Vielleicht war es Ihre Absicht zu behaupten, dass die gesamte Menschheit vor diesem Hintergrund unsauberen Atem ausstößt.

Ebenso wissen Sie zweifellos, dass es ohne Kohlendioxid keinerlei Leben auf der Erde geben würde, so wie wir es heute kennen; dass es essentiell für unser Leben genauso wichtig ist wie Wasser, Sauerstoff und Licht. Sie müssen wissen, dass es zusammen mit Licht und Wasser der entscheidende Grundpfeiler des Pflanzenlebens ist. Es wird in Kohlenstoff umgewandelt, wovon unser eigenes Leben dann abhängt.

Behaupten Sie, dass auch Wasser, Licht und Sauerstoff „unsauber“ sind?

Die einfache Tatsache lautet, dass Kohlendioxid in keiner Weise die Kriterien für „unsauber“ erfüllt, und Sie wissen, dass Sie mit voller Absicht eine falsche Beschreibung verwendet haben, um die große Mehrheit unserer Gesellschaft emotional in die Irre zu führen, darunter viele Politiker, hinsichtlich der wahren Natur unserer Emissionen aus fossil betriebenen Kraftwerken.

Auslassen des genauen Grundes, mit Kohle betriebene Generatoren auszusondern

Ihr Bericht bezieht sich auf die Schließung von Kohlekraftwerken und erwartet weitere Schließungen. Tatsächlich erkennen Sie, dass dies rapide immer katastrophalere Züge annimmt für das gesamte Stromsystem, weshalb Sie ein drakonisches Gesetz einbringen, dem zufolge den Betreibern derartiger Kraftwerke drei Jahre im Voraus die Schließung derselben verordnet wird – eine autoritäre Maßnahme, welche vor Gericht erhebliche Probleme machen wird.

Eindeutig erkennen Sie das Problem. Aber Sie können eine ordentliche Lösung nur anbieten, wenn Sie hinsichtlich des Grundes ehrlich sind. Und Sie wissen sicherlich, dass diese Schließungen dem RET-Programm geschuldet sind sowie den massiven Subventionen, welche dieses Programm unvorhersagbaren, immer wieder unterbrochenen Stromanlagen (IEDs) bietet (d. h. die Anlagen, die Sie altmodisch als VREs bezeichnen). In Ihrem Report geben Sie das nicht ehrlich zu.

Unter dem RET-Programm haben fossil befeuerte Generatoren nur eine einzige Einkommensquelle, nämlich das Geld, welches sie durch Stromverkäufe an das Netz einnehmen. IEDs haben zwei Einnahmequellen, Geld für den in das Netz eingespeisten Strom und Geld (ultimativ gezahlt vom Stromverbraucher) für die RECs, welche zu drucken die Regierung anordnet und welche die Stromanbieter zu kaufen verpflichtet sind.

Im vorigen Jahr betrug der mittlere AEMO NSW-Strompreis 51,60 Dllar pro MWh. (Im Jahre 2000 betrug er 28,27 Dollar, und bisher im Jahre 2017 81,40 Dollar)1. Während der letzten sechs Monate variierte der Spotpreis für Large-Scale Generation Certificates (LGC), vorgeschrieben von RET, um 85 Dollar pro MWh2.

Im Folgenden verwende ich zur Verdeutlichung gerundete Zahlen. Während dieses Zeitraumes kann also ein Kohlestrom-Generator, der seinen Strom zum Spotpreis in das Netz einspeist, etwa 80 Dollar pro MWh einnehmen. Ein IED jedoch würde den gleichen Spotpreis einnehmen PLUS weitere 85 Dollar aus dem Verkauf der von RET vorgeschriebenen LGC, welche für jede ins Netz eingespeiste MWh erzeugt werden muss. Für den Verkauf der gleichen Menge Strom erhält also ein Kohle-Generator 80 Dollar, ein IED dagegen 165 Dollar.

Natürlich wissen Sie genau, dass das System sogar noch stärker zugunsten IED gewichtet ist. Der Spotpreis variiert erheblich schon innerhalb eines Tages, aber auf eine Art und Weise, dass dem IED-Verkäufer immer mehr Geld bekommen wird pro MWh als der Fossil-Generator wegen jener LGC-Subvention, welche zu zahlen alle Stromverbraucher gezwungen sind.

Infolge der Kombination der Subventionen und der AEMO-Vorschriften für die Einspeisung von Strom in das Netz wird effektiv garantiert, dass IEDs in der Lage sind, allen von ihnen erzeugten Strom in das Netz zu verkaufen (wenn der Wind weht oder die Sonne scheint), während es fossil betriebene Generatoren lediglich gestattet ist, die Differenz zwischen Angebot und Nachfrage auszugleichen – trotz ihrer Kapazität, 24 Stunden lang 7 Tage in der Woche zuverlässig Strom liefern zu können.

Dank der [AUS-]Bundesregierung und der Staatsregierungen haben wir eine Kombination von Marktstrukturen und Subventionen, die mehr Geld zahlen für Strom von den am wenigsten zuverlässigen und teuersten Generatoren, wobei diese Generatoren noch bevorzugt in das Netz einspeisen dürfen. Dies garantiert ihre wuchernde Ausbreitung, während es Fossil-Generatoren unwirtschaftlich macht. Je mehr IEDs dem Netz hinzugefügt werden, umso weniger wirtschaftlich werden Fossil-Generatoren. Dies treibt sie aus unserem Stromsystem hinaus und steigert sowohl den Preis für die Stromverbraucher als auch die Unzuverlässigkeit und Unsicherheit des Netzes.

Es dürfte sehr schwierig sein, ein noch perverseres System zu erfinden, falls es das Ziel ist, der australischen Bevölkerung eine sichere und zuverlässige Stromversorgung zu geringen Kosten anzubieten – wie Ihre Wortwahl bzgl. der Referenz spezifiziert.

Wenn diese Umstände in einem Bericht zur „zukünftigen Sicherheit des nationalen Strommarktes“ fehlen, ist dies eindeutig ein erheblicher Mangel mit dem Ziel der Irreführung und damit des Gesetzesbruches von Abschnitt 137.1(1) des Criminal Code Act 1995.

Irreführende Statements hinsichtlich der relativen Kosten verschiedener Arten der Stromerzeugung

Angesichts des Umstandes, dass Strompreise und Kosten für die Verbraucher und die Industrie Bestandteil ihrer Referenz-Wortwahl sind, erscheint es seltsam, dass Ihr Bericht die Historie der Strompreise in Australien ignoriert und sich stattdessen in Preis-Vorhersagen ergeht, obwohl die Historie der Prognosen häufig gravierend falsch war.

Vermutlich kennen Sie das allgemeine historische Bild der Strompreise für die Verbraucher, gezeigt in der Graphik unten. Sie zeigt reale Preise als Index für den Zeitraum 1955 bis 2018. Folgende Höhepunkte sind erkennbar:

Während der vier erfassten Jahrzehnte, in welchen die Regierungen der einzelnen Staaten unabhängig voneinander verantwortlich waren für Erzeugung und Verteilung des Stromes in ihren jeweiligen Staaten, fielen die realen Strompreise um etwa 45%, was einen großen Profit für Industrie und Verbraucher bedeutete.

Während der zwei Jahrzehnte seit Einführung des Nationalen Strommarktes [National Electricity Market], welches zu einem weiteren Preisrückgang führen sollte, gab es stattdessen in Australien eine Zunahme über 90% der realen Strompreise. Damit sind alle Gewinne aus dem Zeitraum zwischen den fünfziger und den neunziger Jahren ausgelöscht worden. Strom ist jetzt teurer als 1955 und scheint abzuheben „in Richtung Mond“.

Den größten Anstieg des realen Strompreises gab es im vorigen Jahrzehnt und korreliert stark mit der Zunahme der Erzeugung mittels IEDs.

Ich erkenne an, dass Korrelation nicht gleich Kausalität ist, aber normalerweise ist es in der Wissenschaft so, dass man beim Vorliegen einer Korrelation zumindest ernsthaft versucht zu bestimmen, ob es sich um eine unechte Korrelation oder um eine echte Relation handelt. In Ihrem Bericht haben Sie anscheinend absichtlich diese normale Praxis umgangen.

Die meisten Menschen, die die in der Graphik gezeigte Historie betrachten, würden zumindest die Hypothese evaluieren, dass die Stromversorgung, die Australien einst hatte im Zeitraum vor dem NEM und unregelmäßig fließender Energie, tatsächlich erheblich besser war als das, was derzeit besteht – hinsichtlich Preis, Zuverlässigkeit und Sicherheit.

Und doch haben Sie sich gescheut, diese Informationen für Regierungen und Öffentlichkeit bekannt zu machen – Informationen, welche zu sehr unterschiedlichen Schlussfolgerungen als in Ihrem Bericht führen. Sie bieten keine Analyse, warum Australien daran gehindert wird, zu den Vorteilen geringer Kosten, zuverlässiger Stromversorgung und den Mitteln und Wegen zurückzukehren, mit welchen dieser Zustand erreicht worden ist.

Stattdessen geben Sie einfach ohne jede logische Argumentation oder Beweise vor, dass es „kein Zurück geben wird von den massiven industriellen, technologischen und ökonomischen Änderungen, vor denen unser Stromsystem steht“ (S. 3). Und dennoch sagen Sie uns in ihrem eigenen Bericht, dass im Jahre 2016 76% des Stromes im NEM von Kohle-Generatoren erzeugt worden war (S. 87).

Einschließlich von Hydro- und Gaskraftwerken, welche ebenfalls jederzeit die Nachfrage decken können, stammt über 90% der australischen Stromerzeugung nach wie vor aus nicht aussetzenden* Generatoren. Dennoch behaupten Sie, dass es unmöglich ist, das Eiltempo bei der Installation weiterer IEDs nach Art der Lemminge zum Halten zu bringen, weil „es kein Zurück gibt“.

Es ist nur zu offenkundig, dass falls Australien eine zuverlässige Stromversorgung zu niedrigen Kosten wiederhaben will, es in der Lage ist, das auch zu erreichen. Mit Sicherheit werden einige dieser Generatoren mit der Zeit ersetzt werden müssen. Das ist der Fall mit jeder industriellen Einrichtung, sogar mit Windturbinen.

[*Für den Terminus ,intermittent‘ wird keine Übersetzung angeboten, die wirklich passt. Dennoch wird wohl jeder wissen, was damit gemeint ist. Darum werde ich diesen Begriff im Folgenden unübersetzt und kursiv gesetzt übernehmen. Anm. d. Übers.]

Sie schreiben (Seite 91), dass die gewichteten Kapitalkosten für Kohlekraftwerke jetzt viel höher sind als für intermittent Generatoren. Das hat nichts mit der Technologie als solcher zu tun. Kapitalkosten sind immer mit Risiko behaftet. Die pro-intermittent und anti-fossile Politik von Regierungen zusammen mit wild oszillierenden Maßnahmen als Reaktion auf Emissions-Phantasien, welche fortwährend mit der Realität kollidieren, haben inzwischen ein extremes Risiko heraufbeschworen für jeden privaten Generator, der nicht durch Subventionen gestützt wird.

Unsere kohlebasierte Strom-Infrastruktur vor den NEM wies niedrige Kapitalkosten auf, weil sie mit geringem Risiko von der Regierung erhalten werden konnte.

Wegen der von den Regierungen hervorgerufenen Unsicherheit wird Australien nur dann weitere zuverlässige Generatoren zu niedrigen Kosten konstruieren, wenn dies entweder seitens der Regierung erfolgt oder mittels eines Take-or-pay-Vertrages mit der Regierung. Der einzige Weg für Australien zur Rückkehr zu einer kostengünstigen, zuverlässigen und sicheren Stromversorgung führt über die Art und Weise der Stromerzeugung in der Vergangenheit.

Natürlich bedeutet dies auch die Abschaffung der NEM und der massiven Armee gut bezahlter Bürohengste im Zuge der NEMs. Sie haben nichts zur Sicherheit der Stromversorgung in Australien beigetragen, sondern haben, wie die Daten belegen, die Stromkosten in Australien massiv aufgebläht. Sie sind selbst eine zusätzliche Ausgabe, die aufzubringen die Verbraucher gezwungen sind.

Die Tatsache, dass Sie es versäumt haben zu zeigen und zu erklären, wie Australien sicheren, kostengünstigen Strom mit allgemein sinkenden Preisen während der über vier Jahrzehnte vor den NEM angeboten hat, ist ein leuchtendes Beispiel für die Präsentation irreführender Informationen mittels Auslassen und folglich ein Bruch des Criminal Code Act 1995, Abschnitt s137.1(1).

Destruktive Komplexität und fehlende Haftung

Eine gesteigerte Komplexität neigt dazu, die Leistung herunterzufahren. Australiens Stromsystem vor NEM war viel einfacher als das, was heute besteht. In jedem Staat gab es eine einheitliche Organisation, welche verantwortlich war für die effiziente und sichere Stromerzeugung mittels einer geringen Anzahl von Hoch-Kapazitäts-Kraftwerken. Genauso war das Übertragungssystem relativ einfach und konzentrierte sich auf den Stromtransport von jener geringen Anzahl von Kraftwerken zu den Endverbrauchern. Außerdem gab es eine starke Rechenschaftspflicht seitens der Staatsregierungen, von denen jede einzelne vollständig zuständig war für Erzeugung und Verteilung des Stromes und die der Wählerschaft Rechenschaft ablegen musste für die Zuverlässigkeit und den Preis dafür.

Die NEM haben die Komponenten zur Herstellung zersplittert und dies mit multiplen anderen Organisationen überlagert, von der jede eine wechselseitige Rolle untereinander spielt und jede einzelne zur Komplexität der gesamten Industrie beiträgt.

Außerdem wurde das Vertrauen der Wähler zerstört. Die Industrie wird jetzt theoretisch von der COAG* beaufsichtigt – aber die COAG ist nicht Wahlen seitens der Bürger unterworfen, und die Erfahrungen, welche die Bürger machen, werden vorherrschend von den Mitgliedern der COAG bestimmt und nicht von ihren eigenen staatlichen gewählten Repräsentanten. Es gibt keine direkte Verantwortlichkeit gegenüber den Wählern seitens der multiplen Körperschaften, von denen jede im Stromsystem herumspielt, aber von denen keine einzige die Gesamtkontrolle ausübt.

[COAG = Council of Australian Governments. Falls das von Interesse ist, siehe hier. Anm. d. Übers.]

Die Stromversorgung ist inhärent ein Monopol oder ein Oligopol, vor allem in einer kleinen Ökonomie wie der von Australien. Vor den NEM gab es ein Staatsmonopol in den Händen jeder Regierung der einzelnen Staaten, welche gegenüber den Wählern verantwortlich war, und jene lokalen Monopole standen miteinander im Wettbewerb, um Industrien in ihre jeweiligen Staaten zu locken. Nach Einführung der NEM wurden jene lokalen Monopole aufgebrochen, aber sie überdecken jetzt als Oligopol die Nation und stehen nicht mehr unter Kontrolle der Wähler.

In Ihrem Bericht heißt es (S. 81): „Im Zeitraum 2009 bis 2017 haben die wesentlichen Händler ihren Anteil an der NEM-Erzeugungskapazität von 15% auf 48% erhöht“. Die Logik ihrer Maßnahmen ist aus ihrer Perspektive unangreifbar. Also befinden wir uns mitten in dem Prozess des Ersetzens von dem, was einst Staatsmonopole unter Kontrolle der Wähler waren, durch ein Oligopol mit drei Mitgliedern, welches nicht unter Kontrolle der Wähler steht. Wir gehen auf eine noch größere Konzentration der Kontrolle der Stromerzeugung zu, als wir finanziell haben, wobei jenes Oligopol auf Kosten seiner Inhaber ausgebeutet wird, mit größerer Kontrolle von außen anstatt Kontrolle durch die Bürger der Staaten.

In einem Kapitel mit der heroisch klingenden Überschrift Stärkere Regierungsgewalt beziehen Sie sich auf multiple Institutionen, welche eine „geteilte Verantwortung“ brauchen. Jeder mit nur ein wenig Verständnis für das Funktionieren von Organisationen weiß, dass dies ein Widerspruch in sich ist. „Geteilte Verantwortung“ heißt, dass niemand wirklich zur Verantwortung gezogen werden kann, d. h. für schlechte Ausführung bestraft werden kann. Das Eintreten für eine „geteilte Verantwortung“, um eine stärkere Regierungsgewalt zu erreichen, ist Frömmelei. Entweder gibt es eine definitive Partei mit Autorität, welche von den Wählern abgestraft werden kann, oder niemand ist verantwortlich.

Ihre „Lösung“ dieses Problem ist die Einrichtung noch weiterer Institutionen, welche das ganze System sogar noch komplexer machen und es noch weiter von der Kontrolle der Bürger entfernen.

Nötigung der Verbraucher

Ihre perverse „Lösung“ besteht teilweise darin, die Verbraucher dazu zu bringen, ihren Strombedarf an die Launen der Erzeugung mittels IEDs anzupassen. Vor Einführung der subventionierten IEDs in unser Stromsystem war dies vollkommen unnötig.

In einem Musterbeispiel Orwell’scher Prägung wie in 1984 behaupten Sie, „Verbraucher zu belohnen“ (Kapitel 6), obwohl es Ihnen mit Ihrem Plan in Wirklichkeit darum geht, Australier zu bestrafen, die Strom verbrauchen möchten, und darum, sie ein wenig schwächer zu bestrafen, falls sie Strom nur zu den Zeiten verbrauchen, welche zu den Launen Ihres Systems passen, dessen Ziel es ist, die Einrichtung weiterer IEDs zu befeuern.

Sie schreiben, dass „Ein zunehmender Anteil der Investitionen in neue Erzeugungs-Einrichtungen von individuellen Verbrauchern kommt“ (S. 137). Vielleicht hegen Sie die Vorstellung, dass die Verbraucher wild darauf sind, ihre Dächer mit Solarpaneelen zu pflastern.

Der wirkliche Grund, gezeigt in der Graphik weiter oben, ist aber natürlich die massive und immer weiter gehende Zunahme der realen Strompreise im Netz als Konsequenz der zahlenmäßigen Explosion von IEDs zusammen mit den Anreizen, welche die Regierung all denen bietet, die Solarpaneele tatsächlich installieren.

Dies wiederum führt zu einem ineffizienten Verbrauch der Infrastruktur der Verteilung des Stromes, welche aber dennoch bezahlt werden muss. Folglich muss unter dem Grand Plan von Finkel jeder mit dem Netz Verbundene rasant steigende Preise zahlen, um an das Netz angeschlossen zu bleiben, während Viele für die Selbsterzeugung Geld ausgeben wegen der unentwegt steigenden Preise für den Strom aus dem Netz.

Was die Australier von einem Stromsystem erwarten ist ziemlich einfach: Strom zu niedrigen Kosten, der immer verfügbar ist wenn gewünscht. Jahrzehnte lang beruhte unsere Stromversorgung auf dieser Grundlage, und wir wollen, dass das so bleibt.

Stattdessen bieten Sie ein autoritäres System an, in welchem Verbraucher und Industrie gezwungen werden, ihren Bedarf so zu gestalten, dass sie den Erfordernissen Ihres IED-Systems entsprechen, während fortwährend steigende reale Preise gezahlt werden müssen, die bereits jetzt doppelt so hoch sind wie die Preise, welche wir früher gezahlt haben. Dies wird angeboten durch ein faschistisches System eines starken Oligopols mit zunehmender ausländischer Beteiligung, welches Hand in Hand geht mit einer Unmenge von Regierungsagenturen und Bürokraten und dem Oligopol – und bar jeder demokratischen Kontrolle durch die Wähler entweder in individuellen Staaten oder der gesamten Nation. Es ist ein Gebäude, dass 1984 oder Mussolini würdig ist – und nicht der Gesellschaftsform, für die ich mich zusammen mit vielen anderen im Interesse Australiens eingesetzt haben.

Ihr Fetisch der Emissionen

Ihr Bericht ist gespickt mit den Begriffen Emissionen und Emissions-Reduktion, welche in Ihren Referenz-Termini nicht auftauchen.

Im Vorwort Ihres Berichtes heißt es: „Der COAD Energy Cuncil forderte das Review Panel auf, Erweiterungen des Nationalen Energiemarktes vorzuschreiben, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit zu optimieren, und das zu den geringstmöglichen Kosten“. Emissionen oder Emissions-Reduktion werden in dieser Aufgabe nicht erwähnt – aber beachten Sie die Referenz zu „geringstmöglichen Kosten“.

Sie wurden aufgefordert, das zu tun konsistent mit der National Energy Objective, welche da dem National Electricity Law zufolge lautet:

um eine effiziente Investition in sowie effizienten Betrieb von Stromanbietern für die langzeitlichen Interessen der Stromverbraucher zu fördern hinsichtlich Preis, Qualität, Sicherheit, Zuverlässigkeit und Sicherheit der Stromversorgung, und der Zuverlässigkeit und Sicherheit des nationalen Stromsystems.

Auch hier keinerlei Erwähnung von Emissionen oder Emissions-Reduktionen. Aber trotzdem rankt sich Ihr Bericht um die Reduktion von CO2-Emissionen.

Angesichts des Umstandes, dass dies in Ihrem Bericht eine so große Rolle spielt und dass es die gesamte, von Ihnen eingebrachte Struktur des Stromsystems antreibt, obliegt es Ihnen, öffentlich klarzustellen, welche tatsächlichen Vorteile für Australien und seine Bürger sich daraus ergeben, dass die CO2-Emissionen Ihren Vorstellungen zufolge sinken.

Es gibt mittlerweile massenhaft Beweise, dass selbst wenn die von Ihnen avisierten Ziele erreicht werden, die Konsequenzen hinsichtlich der Temperaturen in Australien und weltweit so winzig sind, dass sie effektiv nicht messbar sind. Es steht auch außer Frage, dass ihr Gesamtziel der Reduktionen für Australien in jedem einzelnen Jahr von gesteigerten Emissionen durch China und Indien weit überkompensiert werden, um nicht die gesteigerten Emissionen anderer unterentwickelter Länder mit rapidem Bevölkerungswachstum zu erwähnen.

Tatsächlich haben Sie bei einer Anhörung im Senat am 1. Juni dieses Jahres auf eine Frage von Senator Ian MacDonald geantwortet, dass der gesamte Abbau aller CO2-Emissionen in Australien hinsichtlich des Weltklimas praktisch keinen Unterschied machen würde. Diese Information dürfen Sie der Regierung und der Öffentlichkeit auf keinen Fall vorenthalten.

Und trotzdem hat diese fundamental wichtige Information und das damit verbundene Eingeständnis, dass die Restriktionen bzgl. der CO2-Erzeugung in Australien keinerlei materielle Vorteile für unser Land bringen, keinen Eingang in Ihren sich um Emissionen rankenden Report gefunden.

Das Verschweigen ehrlicher Informationen in dieser Angelegenheit, welches in das Zentrum des von Ihnen kolportierten IED-getriebenen Systems geht, scheint eine weitere materielle Auslassung zu sein, dessen Auswirkung die Irreführung ist und welche daher einen Bruch von Abschnitt s137.1(1) des Criminal Code Act 1995 darstellt.

Sicherheit wird ignoriert

In der oben beschriebenen National Electricity Objective ist enthalten, dass man Strom sicher herstellt und verbreitet. Sie müssen eigentlich wissen, dass es fortwährend Klagen über Schäden durch Windparks gibt seitens lokaler Gemeinden. Mit Sicherheit wissen einige Mitglieder Ihres Gremiums davon.

Ich sehe, dass dieses Problem immer noch Gegenstand von Diskussionen ist. Allerdings wird es von der NHMRC als bedeutend genug angesehen, um Studien hierzu in Auftrag zu geben, wie es auch auf der ganzen Welt der Fall ist.

Es wäre unvernünftig, von Ihnen zu diesem Punkt ein definitives Statement zu erwarten, aber ebenso sind Sie nicht in einer Position sicher zu sein, dass es keine Gesundheitsprobleme gibt, welche sich noch weiter ausbreiten dürften, falls Ihre IED begünstigende Politik weitergeführt wird und was diese Politik unhaltbar machen würde.

Ihr Bericht gleicht jemandem, der vor Jahrzehnten Baumaterialien evaluiert und die Vorteile von Asbestprodukten gepriesen hat, ohne zu erwähnen, dass es einige bekannte Hinweise darauf gab, dass diese Produkte gesundheitlich bedenklich sind.

Es ist vielsagend, dass Ihr Bericht mögliche Sicherheitsbelange erwähnt in Relation zur Batterie-Technologie, die Entwicklung von Gasvorräten und in Relation zu kleinen modularen Kernreaktoren; dass er aber nichts in Relation zu Windparks aussagt, und das trotz der Tatsache, dass die gesundheitlichen Auswirkungen der Emissionen von Windparks das einzige Thema ist, für das die NHMRC Forschungsgelder zur Verfügung gestellt hat.

Dies scheint mir eine willkürliche Entscheidung Ihrerseits zu sein, dass Sie nichts hierzu sagen, würde es doch Ihre Politik bedrohen. Folglich ist dies ein weiteres Beispiel der Irreführung durch Weglassen.

Verschweigen der ökonomischen Auswirkungen

Ihre Referenzen konzentrierten sich auf Kosten, Zuverlässigkeit und Sicherheit des australischen Stromsystems. Allerdings haben Sie die Reduktion von Emissionen zum Eckpfeiler Ihrer Bewertung gemacht. Dies impliziert, dass Sie bedeutende Vorteile hinsichtlich der Reduktion von Kohlendioxid-Emissionen unterstellen, obwohl Sie offenbar keine Notwendigkeit erkennen, diese Auswirkungen zu erklären oder zu quantifizieren.

Falls Sie einmal ihren Blickwinkel erweitern würden, kann man vernünftigerweise erwarten, dass Sie die weiter gefassten ökonomischen und sozialen Auswirkungen Ihrer Politik diskutieren. Aber Sie haben sich offenbar entschlossen, dies zu ignorieren.

Die australische Wirtschaft und seine Bevölkerung waren Schauplatz sehr großer Vorteile durch die große Reduktion realer Strompreise von den fünfziger bis zu den neunziger Jahren, was auch der industriellen Entwicklung zugute gekommen war. Umgekehrt erfuhren sie einen sehr großen Nachteil während des vorigen Jahrzehnts, haben sich doch die realen Strompreise verdoppelt, das Land deindustrialisiert mit der Folge von Arbeitsplatzverlusten und verloren gehender Erfahrung sowie mit negativen Auswirkungen auf Lebenshaltungskosten.

Ihre Pro-IED-Politik wird die Strompreise unvermeidlich weiter steigen lassen und weitere australische Industrien und Arbeitsplätze vernichten.

Es gibt noch einen weiteren Aspekt dieser Politik. Nicht nur, dass die Kosten von IED-Strom drastisch höher sind als die fossiler Treibstoffe, wie die Historie gezeigt hat, sondern auch, dass Strom aus intermittent Stromgeneratoren kapitalintensiver ist als Strom aus fossil betriebenen Generatoren. Da wir keine Generatoren herstellen und auch künftig dies nicht tun werden, müssen sie alle importiert werden.

Im Falle fossil erzeugten Stromes machen importierte Aggregate einen Teil der Kosten aus, ein anderer Teil resultiert aus lokal erzeugter Kohle und Gas, wovon Australien über große Vorräte verfügt. Im Falle von IEDs machen vorherrschend importierte Aggregate die Kosten aus. Als Konsequenz führen Letztere zu einem größeren Defizit ihrer Zahlungsbilanz, während Erstere gute Arbeitsplätze in Australien zur Folge haben durch Abbau und Verteilung des verwendeten Treibstoffes.

Diese wichtigen Auswirkungen nicht in irgendeiner Weise anzusprechen führt ebenfalls in die Irre hinsichtlich der wahrscheinlichen Konsequenzen der von Ihnen befürworteten Politik. Es scheint, dass Sie das Wohlergehen der australischen Bevölkerung den Interessen derjenigen unterordnen, die die IEDs unterstützen.

Summary

Ihr Report scheint Abschnitt 137.1(1) des Criminal Code Act in vielfacher, grundlegender Weise zu verletzen. Er hat zum Ziel, in die Irre zu führen, während er eine Politik stützen soll, bei der eine lange Historie von Belegen gezeigt hat, dass sie der australischen Bevölkerung Schaden zufügt und immer weitere Schäden hervorruft, je länger diese Politik noch betrieben wird.

Beispielhaft belegt wird dies durch die große Lüge hinsichtlich „sauberer Energie“, als ob unsere fossilen Energiequellen unsauber sind, wenn doch deren vorherrschende Emissionen Wasserdampf und Kohlendioxid sind, welche nicht „unsauberer“ sind als Sauerstoff und Stickstoff, die zusammen mit Wasserdampf und Kohlendioxid unsere Atmosphäre bilden.

Sie versagen eindeutig bei der Erklärung der perversen Natur des Systems, in welchem immer mehr Geld ausgegeben wird für die am wenigsten zuverlässigen und teuersten Generatoren (intermittent Wind und Solar) und dass der Strom dieser Generatoren bevorzugt in das Netz gespeist wird, was dessen Ausuferung garantiert, während die fossil betriebene Erzeugung unwirtschaftlich und aus unserem Stromsystem hinausgedrängt wird – und das trotz der Tatsache, dass es diese sind, welche zuverlässige Energie zu niedrigen Kosten bieten.

Sie versagen dabei, die Aufmerksamkeit auf die australische Historie der Stromversorgung und deren Implikationen zu lenken. Diese Historie war vier Jahrzehnte lang gekennzeichnet von einer Reduktion realer Strompreise um 45%, als die Regierungen der einzelnen [Aus-]Staaten verantwortlich waren für die Erzeugung und Verteilung von Strom. Dieser Periode folgte eine Verdoppelung der realen Strompreise seit Beginn der NM und besonders während des letzten Jahrzehnts, als IEDs zu einem grundlegenden, wenn auch kleinen Teil unseres Stromsystems wurden.

Sie bieten keinerlei Beweise dafür, dass diese Explosion von Preisen für die Verbraucher unter Ihrer Politik nachlassen wird. Tatsächlich haben wir gerade im vorigen Monat erlebt, dass die Preise um 15% oder mehr im Juli 2017 nach oben schießen werden, was Sie in Ihrem Bericht nicht vorhergesagt haben.

Dank der NEM haben wir bereits eine extrem komplexe Stromindustrie-Struktur, welche den Verbrauchern keinerlei Vorteile gebracht hat, und es ist undurchschaubar für die Wähler von Staaten und dem Land als Ganzes. Ihre Politik macht diese Struktur sogar noch komplexer und weniger durchschaubar, was eine Garantie dafür ist, dass die Struktur den Verbrauchern sogar noch mehr zum Nachteil gereicht.

Sie betreiben eine Politik, die nicht nur noch höhere Preise für Verbraucher und abnehmende Sicherheit für das System bedeutet, sondern auch eine erzwungene Anpassung an die Launen der Stromversorgung unter Ihrer IEDs verhätschelnden Politik.

Sie ignorieren potentiell entgegengesetzte Sicherheitsfolgen Ihrer Politik, vor allem hinsichtlich Windparks. Sie ignorieren des Weiteren die fortgesetzte Deindustrialisierung Australiens, getrieben durch diese Politik, und die ungünstigen Auswirkungen auf die Zahlungsbilanz.

All dies wird ignoriert, weil Sie sich auf die Reduktion von Kohlendioxid-Emissionen konzentrieren, welche nicht wirklich Teil Ihres Aufgabengebietes sind, und trotz der Tatsache, dass Sie offensichtlich unfähig sind, jedweden materiellen Vorteil für die australische Bevölkerung durch derartige Reduktionen zu quantifizieren.

Angesichts der Gelegenheit, der australischen Bevölkerung einen großen Dienst zu erweisen und den Bankrott der Energiepolitik der letzten beiden Jahrzehnte zu belegen, haben Sie es vorgezogen, weiter zu machen mit dem, was sich als so kläglich scheiternd herausgestellt hat. Sie verschleiern dies mit der Einrichtung weiterer Regierungsagenturen außerhalb der Kontrolle der Bürger, welche gezwungen werden, Sie dafür zu bezahlen, und damit Sie noch mehr Kontrolle über sie erlangen.

Kurz gesagt, Ihr Bericht ist eine Schande [a travesty] dessen, was zu tun man sie aufgefordert hat.

Vielleicht ist dies das Beste, zu dem Sie in der Lage sind. Oder Sie wurden von einem religiösen Wunsch übermannt, das atmosphärische Kohlendioxid zu limitieren ohne jede Betrachtung anderer Überlegungen. Oder vielleicht gab es den Wunsch, Mut zu haben, dem politischen Establishment zu erklären, warum die Strompolitik der letzten beiden Jahrzehnte so katastrophal war und sogar noch katastrophaler werden wird.

Dr. Michael Crawford

1 Quelle: https://www.aemo.com.au/Electricity/National-Electricity-market-NEM/Data-dashboard#average-price-table

2 Quelle: http://greenmarkets.com.au/resources/lgc-market-prices

Übersetzt durch Chris Frey EIKE

Bemerkung: Weil es sich hier um einen Brief handelt, kann kein Link zu einem Original angegeben werden. Der Brief ist als PDF im Original beigefügt.

EnergiepolitikAustralienOpenLetterCrawfordToChiefScientistFinkel




Das Energiewende-Debakel: Warum eine Energie­wende mit Windkraft nicht gelingen kann

Dass diese Energiewende nicht gelingen konnte, stand von Anfang an fest. Es wurde von einer unseligen Allianz aus Lobbyisten und universitären Profiteuren betrieben, die sich gegenseitig dabei übertroffen haben, die für jeden Naturwissenschaftler und Ingenieur offensichtlichen Probleme kleinzureden oder zu leugnen. Rund um die Energiewende ist, wie Frank Drieschner im Dezember 2014 in DIE ZEIT sehr treffend formuliert hat, ein öko-industrieller Komplex entstanden, dessen Interesse darin besteht, die Probleme lösbar erscheinen zu lassen, damit Subventionen weiter fließen. Das Energiewende-Debakel ist damit auch Ausdruck des Versagens unserer naturwissenschaftlichen und technischen Eliten.

Die Additionsregel für elektrische Ströme, dem Fachmann als Kirchhoff’scher Knotensatz bekannt, erzwingt, dass der Strom millisekundengenau im Augenblick des Verbrauchs erzeugt werden muss. Diese haarfein ausgeglichene Balance zwischen Leistungsangebot und Leistungsnachfrage wird von regelbaren Kraftwerken gewährleistet. Auf diesem Prinzip beruhen alle unsere stabilen Stromnetze. Gern wird mit den erzielten Produktionsmengen in Terawattstunden geprotzt – wie groß diese sind, ist völlig unerheblich. Es kommt nicht auf die Jahresproduktionsmengen an, sondern darauf, dass die Leistung der Produktion in jedem Augenblick mit der Leistung des Verbrauchs übereinstimmt. Ist es nun grundsätzlich möglich, elektrische Leistung in jedem Augenblick durch Wind- und Solarkraftwerke bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen?

Die Antwort auf diese Frage stand von Anfang an fest: Unsere Wetterstationen zeichnen seit Jahrzehnten die Windgeschwindigkeiten über ganz Deutschland verteilt auf. Jeder Physikstudent im Grundstudium ist in der Lage, aus diesen Windgeschwindigkeiten die zu erwartende elektrische Leistung der Stromerzeugung auszurechnen und natürlich schlummern solche Auswertungen in den Schubladen der einschlägig bekannten wissenschaftlichen Institute. Aus diesen Untersuchungen ist bekannt, dass die sicher zur Verfügung stehende Leistung bei exakt null liegen würde. Das gleiche gilt für Solarkraftwerke, schließlich liefern diese nachts keinen Strom.

Gesprochen wird darüber nicht. Übrigens tritt dieser Totalausfall der Windstrom-Produktion mehr oder weniger regelmäßig auf und ist längst Realität, z.B. als die Windstromerzeugung am 13. März 2014 auf 34 MW, entsprechend 0,1% der installierten Nennleistung, abgesunken ist. Da flächendeckende Hochdruckgebiete in Zentraleuropa häufiger auftreten, ist nichts anderes zu erwarten.

Abbildung 1: Häufigkeit von Windstrom- und Netzleistung heute und bei dreifacher Windstrom- Produktionskapazität (2014 x 3)

Wertet man aus, wie häufig welche Leistung aus Wind dargeboten wird, erhält man Verläufe wie Abb. 1: Niedrige Leistungen sind häufig, hohe Leistungen treten selten auf. Dieser Verlauf ergibt sich aus der räumlichen Verteilung der Windgeschwindigkeit über Deutschland und ist durch keine noch so intelligente Anordnung von Windrädern irgendwie zu beeinflussen. Deshalb ist es innerhalb Deutschlands prinzipiell unmöglich, die Häufigkeit des Dargebots mit der Häufigkeit des Bedarfs zur Deckung zu bringen. Ein Ausbau der Produktionskapazitäten bewirkt allenfalls eine Verschiebung des Dargebots zu höheren Werten hin. Angebot und Nachfrage sind folglich auch im langfristigen Mittel nicht zur Deckung zu bringen [3]. Der tiefere Grund dafür ist schlicht: Wenn im Norden Deutschlands viel Wind weht, ist das meist auch im Süden der Fall, für geringe Windgeschwindigkeiten gilt das in der gleichen Weise. Die Windstromproduktion über Deutschland ist hochgradig korreliert und auch diese Korrelation stand von Anfang an fest und war von Anfang an bekannt.

Gerade der Januar 2017 hat mal wieder gezeigt: Nicht virtuelle, sondern konventionelle Kraftwerke gewährleisten die sichere Stromversorgung in Deutschland. Wer Kernkraftwerke abschaltet, muss entsprechende Kohle-, Öl- oder Erdgaskraftwerke neu bauen, schließlich sind großtechnisch verfügbare Speichertechnologien Jahrzehnte entfernt.

Die einzige Möglichkeit, der wetterbestimmten Korrelation zu entgehen besteht darin, die Windstromproduktion über eine größere Fläche zu verteilen: Über sehr große Distanzen, wir reden hier von 3000km Abstand, ist die Leistungserzeugung dann kaum oder nicht mehr korreliert. Allein durch den ausreichend großen Abstand der Produzenten lässt sich der Verlauf der Dargebots- Häufigkeit beeinflussen. Diese Aussage ist erwiesen und wird durch einen fundamentalen Satz der mathematischen Statistik, den sogenannten „Zentralen Grenzwertsatz“ sichergestellt. Mit Blick auf die Windstromproduktion besagt er, dass sich die Häufigkeitsverteilung des Dargebots einer gaußschen Normalverteilung annähert, je größer die Zahl der nicht korrelierten Windstromproduzenten ist. Dann und nur dann ist es zumindest theoretisch denkbar, Dargebot und Nachfrage im statistischen Mittel wenigstens ungefähr zur Deckung zu bringen. Um zu einer ausreichend großen Zahl an nicht korrelierten Produzenten zu kommen, muss man eine entsprechende Fläche zur Produktion von Windstrom dann aber weit über Europa hinaus denken. Wie Abb. 2 eindringlich beweist,

Abbildung 2: Windwetterkarte von Europa am 21. November 2011

ist eine flächendeckende Windstille in ganz Europa ebenso Realität wie in Deutschland. Auch in Europa gibt es Situationen ohne Ausgleich. Diese Situationen sind zwar selten, aber nicht ausgeschlossen. Nicht einmal in ganz Europa weht der Wind immer irgendwo. Damit ist auch klar, dass selbst ein paneuropäisches Stromnetz ein hundertprozentiges (wie auch immer beschaffenes) Kraftwerks-Ersatzsystem bräuchte, um die Sicherheit der Stromversorgung in jedem Augenblick zu gewährleisten.

Aus heutiger Sicht ist ein Stromnetz, das Europa mit den Weiten Sibiriens, Nordafrikas und Saudi-Arabiens verbindet, politisch wie ökonomisch nicht mehr als eine Illusion. Ebenso illusionär ist die Vorstellung, außerhalb Europas Produktionskapazitäten zu schaffen, die ganz Europa mit Strom versorgen könnten.

Obgleich Jahrzehnte von einer Realisierung entfernt, wird allerorten über sogenannte Power To Gas- „Technologien“ philosophiert. Der Gedanke ist so alt wie simpel: Überschüssiger Strom wird durch Elektrolyse und durch einen nachgeschalteten chemischen Prozess zunächst in Wasserstoff- und dann in Methangas verwandelt. Das speicherbare Methangas soll dann als Brenngas in Gaskraftwerken dienen und in elektrische Energie zurückverwandelt werden. Energetisch gesehen hat dieses Verfahren ungefähr die Logik, einen Kraftwerkskessel mit einem Tauchsieder zu beheizen. Worüber nicht geredet wird: Die energetische Effizienz der Wandlung des Brenngases Methan in elektrische Energie ist durch den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik begrenzt. Für den Gesamtprozess der Speicherung sind Wirkungsgrade oberhalb von 30% eher Wunschdenken. Bei 70% Verlusten ist schon der Begriff Speicherung reiner Etikettenschwindel. Und jede Kilowattstunde elektrischer Energie, die bei der Energiewandlung als Abwärme verloren geht, erfordert entsprechende elektrische Ersatzkapazitäten. Aus diesem Grund ist überschüssiger Strom gerade nicht umsonst, sondern muss mit zusätzlichen Wind- oder Solarkraftwerken teuer bezahlt werden. Aufgrund der gewaltigen Verluste sind bis zu 100% zusätzliche Produktionskapazitäten erforderlich. Allein das bewirkt eine Verdoppelung der Kosten für die Stromproduktion.

Nicht die gesicherte Leistung null allein, sondern die Schwankungen der Windstromproduktion entpuppen sich inzwischen als unlösbares und technisch unbeherrschbares Problem.

Abbildung 3: Windstromproduktion Deutschland von 2011 bis 2016

Die Variabilität der deutschen Windstromproduktion ist um 70% größer als die Schwankungen der Augenzahlen beim Würfeln. Würden die deutschen Elektrizitätsversorger die Stromproduktion ihrer Kraftwerke täglich auswürfeln, würde der Strom gleichmäßiger fließen. [1]

Von Energiewende-Protagonisten wie dem Kasseler Fraunhofer IWES1 wird gern behauptet, ein Ausbau in der Fläche würde die Windstrom-Produktion glätten und damit das Kernproblem der extremen Leistungsschwankungen zumindest mildern. So heißt es in der IWES in Kassel verfertigten Studie „Potenzial der Windenergie an Land“ auf Seite 3 „Es existieren ausreichend Standorte, die in Verbindung mit modernen Windenergieanlagen eine gleichmäßige Stromeinspeisung durch eine hohe Auslastung versprechen.“ Dass eine gleichmäßige Stromeinspeisung erwiesenermaßen Wunschdenken ist, verdeutlicht Abb. 3, schließlich ist der Anstieg der Schwankungen eine ganz offensichtliche Tatsache [3].

Kann es überhaupt eine Glättung der Windstromerzeugung geben?

Die hohen Leistungsspitzen und die tiefen Leistungstäler der Stromerzeugung könnten theoretisch reduziert werden, wenn es einen kausalen Zusammenhang zwischen der Stromproduktion an unterschiedlichen Orten gäbe: Immer wenn an einem Ort eine hohe Leistung zur Verfügung steht, müsste die Leistung an einem anderen Ort niedrig sein und umgekehrt. Es bedürfte einer ursächlichen, kausalen Verknüpfung der Stromproduktion an unterschiedlichen Orten. Dann wäre es möglich, die Leistungseinbrüche auszugleichen und die Spitzen zu glätten. Der Ausgleich der Leistungstäler erfordert also eine negative bzw. Antikorrelation. Und gerade diese negative Korrelation der momentanen Stromproduktion gibt es nicht!

In diesem Zusammenhang behauptet das Fraunhofer IWES im Windenergie Report Deutschland 2012 auf Seite 87, man erreiche „nur durch eine gleichmäßige geografische Verteilung über eine große Fläche eine Glättung der Netzeinspeisung.“ Diese Aussage wirft ein Schlaglicht darauf, wie die Öffentlichkeit von wissenschaftlichen Institutionen mutwillig und vorsätzlich getäuscht wird. Die weit verbreitete Behauptung, ein Ausbau der Produktionskapazitäten führe zu einer Glättung der Stromerzeugung, erweist sich als ein von der Windlobby gesteuerter Irrtum! Die genauen Zusammenhänge werden in [3] diskutiert und sind in einer brandaktuellen Studie [4] bestätigt worden.

Wie Abb. 3, 4 und 5 eindeutig beweisen, führt jeder Ausbau der Erzeugungskapazitäten ausnahmslos zu ansteigenden Ausschlägen und zu größeren Leistungsspitzen.

Abbildung 4: Windstromproduktion von 15 europäischen Ländern

Gern wird darauf verwiesen, Offshore- Windkraftwerke würden diese Probleme entschärfen weil der Wind auf See stetiger wehe. So schreibt das IWES in einer Studie unter dem Titel „Energiewirtschaftliche Bedeutung der Offshore-Windenergie für die Energiewende“ auf Seite 8 „Offshore-Windenergieanlagen haben schon heute sehr hohe Volllaststunden, die zukünftig auf über 4.800 ansteigen. Sie kommen damit auf deutlich über 8.000 Betriebsstunden jährlich; das entspricht einer Stromproduktion an rund 340 Tagen im Jahr. Zugleich schwankt ihre Produktion eher geringfügig.“

Warum sich wissenschaftlich vorgebildete Mitteleuropäer angesichts eines Leistungsverlaufs wie in Abb. 3, 4 und 5 dazu hinreißen lassen, hier von „Glättung“ oder „geringfügiger Schwankung“ zu sprechen, soll hier nicht weiter bewertet werden. Erwiesenermaßen ist das Gegenteil richtig. Gleichwohl wird der ökoindustrielle Komplex aus Lobbyisten wie AGORA, Hochschulinstituten wie das IWES in Kassel und politischen Gruppierungen nicht müde, die Öffentlichkeit mit ebenso unsinnigen wie unhaltbaren Aussagen zur Volatilität der Stromerzeugung aus Windkraftanlagen weiter zu täuschen. Einen solchen Verfall der guten wissenschaftlichen Sitten hat es seit den unseligen Zeiten der „Deutschen Physik“ in unserem Land nicht mehr gegeben. Damals wie heute haben sich Wissenschaftler aus rein ideologischen Motiven dafür hergegeben, eindeutige physikalische Erkenntnisse und offensichtliche Zusammenhänge ins glatte Gegenteil umzudeuten und umzuwerten.

Dass die Leistungsschwankungen der Windstromproduktion nur anwachsen können, stand von Anfang an fest: Ein zusammenhängendes Stromnetz fasst die Stromproduktion vieler einzelner, letztlich zufälliger Stromerzeuger zu einer Summe zusammen. Bei dieser Summenbildung addiert sich die Variabilität der einzelnen Erzeuger nach einer wohlbestimmten Gesetzmäßigkeit, die in der Statistik als Gleichung von Bienaymé bekannt ist. Sie besagt sinngemäß, dass die Volatilität einer Summe aus positiv korrelierten zufälligen Größen immer nur anwachsen kann. Konsequenz: Jeder Zubau an Erzeugungskapazitäten erhöht die Volatilität. Das Märchen von der Glättung der Windstromproduktion in der großen Fläche ist entweder das Werk von wissenschaftlichen Scharlatanen oder dreisten Betrügern.

Abbildung 5: Offshore Windstromproduktion von Deutschland, Frankreich, Belgien, Niederlande und Dänemark

Die Folgen der anwachsenden Schwankungen sind verheerend: Weil wir zur Stabilisierung des Stromnetzes immer eine bestimmte Mindestzahl an konventionellen Kraftwerken am Netz halten müssen, exportieren wir inzwischen rund 30% des Stroms aus Wind- und Solarenergie ins Ausland (Abb. 6), für immerhin 5 Terawattstunden davon zahlen wir eine Entsorgungsgebühr, die im Energiewende-Neusprech gern als Negativpreis daher kommt.

Unsere elektrischen Nachbarn errichten inzwischen auf unsere Kosten Stromsperren an ihren Grenzen, um die Überflutung ihrer eigenen Stromnetze mit deutschem Überschussstrom zu kontrollieren. Die Kosten für die Stabilisierung des Stromnetzes lagen 2015 bei rund eine Milliarde € und noch immer gibt es Politiker, die uns eine Erhöhung der Produktionskapazitäten empfehlen und die gesetzlichen Voraussetzungen dafür schaffen.

Das Fazit ist bitter:

In der zentralen Frage der Versorgungssicherheit wird die Öffentlichkeit durch öffentliche Forschungseinrichtungen wie dem Kasseler IWES und von Lobbyorganisationen wie AGORA systematisch und absichtsvoll getäuscht und die Politik zu falschen Entscheidungen gedrängt.

Abbildung 6: Ansteigender Stromexport verursacht durch volatile Stromproduktion aus Wind und Solarenergie

Diese Energiewende ist eines Landes mit der naturwissenschaftlich-technischen Tradition Deutschlands geradezu unwürdig. Wir konnten es wissen, wenn wir ein bisschen nachgedacht hätten. Aber wer wollte es wissen?

Wir werden es erfahren, spätestens dann, wenn wir die Schuldigen für dieses Debakel suchen und die Politik versuchen wird, sich der Verantwortung für dieses Desaster zu entziehen. Unser ehemaliger Wirtschaftsminister ist den ersten Schritt vor einigen Monaten schon gegangen.

Anmerkungen

[1] Ahlborn, D.: Statistische Verteilungsfunktion der Leistung aus Windkraftanlagen in: World of Mining – Surface & Underground 67 (2015) No. 4

http://www.vernunftkraft.de/de/wp-content/uploads/2014/05/Ahlborn_415_Korr-1.pdf

[2] Ahlborn, D.; Jacobi, H.: Zwei Stromerzeugungssysteme kollidieren in: World of Mining – Surface & Underground 68 (2016) No. 5

http://www.vernunftkraft.de/kollisionskurs/

[3] Glättung der Windeinspeisung durch Ausbau der Windkraft? in: Energiewirtschaftliche Tagesfragen, 65. Jg., Heft 12, 2015

http://www.et-energie-online.de/Zukunftsfragen/tabid/63/Year/2015/NewsModule/413/NewsId/1600/Glattung-der-Windeinspeisung-durch-Ausbau-der-Windkraft.aspx

[4] Windenergie in Deutschland und Europa, Teil 1 in: VGB Power Tech, Heft 6, 2017 https://www.vgb.org/studie_windenergie_deutschland_europa_teil1.html

Zum Autor: Dr.-Ing. Detlef Ahlborn ist Maschinenbauingenieur mit einem besonderen Faible für mathematische Statistik. Er ist selbständiger Unternehmer und engagiert sich in seiner Freizeit bei vernunftkraft.de. Dort vertritt er den Fachbereich Technologie.

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Dieser Beitrag war zuerst bei Vernunftkraft.de erschienen. Wir danken Herrn Dr. Ahlborn für die freundliche Genehmigung, den Beitrag hier zu übernehmen. – EIKE-Redaktion

1 Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik