Auf dem Planeten ist eine unerklär­liche wesent­liche Abkühlung im Gange, und Wissen­schaftler igno­rieren das.

Wie fast jeder weiß, erwärmt sich der Planet. Da sich die kurzfristige Rate der Temperaturänderung nicht wesentlich verändert hat, geht die Erwärmung im Wesentlichen darauf zurück, dass der Planet weniger Zeit damit zubringt, sich abzukühlen, als sich zu erwärmen. Folglich sind Perioden mit Abkühlung kürzer geworden und haben zu weniger Abkühlung geführt.

In der Abbildung unten kann man die 10 stärksten Abkühlungs-Perioden erkennen in Gestalt eines Temperaturrückgangs seit 1950. Die verwendeten Daten sind ein über 13 Monate geglättetes Mittel des monatlichen globalen HadCRUT4.6-Datensatzes. Die entsprechende Wertetabelle findet sich hier.

Die angegebenen Kalenderdaten bezeichnen den Monat der Maximum-Temperatur zu Beginn der Abkühlung, und die Länge in Monaten ist die Länge bis zum Monat der Tiefsttemperatur, als die Abkühlung endete.

Man beachte, dass die Top vier alle vor dem Jahr 1975 stattfanden während der ENSO-Periode, die von La Niña-Bedingungen dominiert worden war.

Die Daten für die Abkühlungsperiode, die im Februar 2016 begonnen hat (rot in der Abbildung) sind provisorisch, war doch die Abkühlung bis Juni 2018 noch nicht beendet. Falls sie sich noch ein paar Monate fortsetzt, könnte sie leicht in die Top drei aufrücken.

Das Bemerkenswerteste daran ist, dass jede einzelne Top-Abkühlung in der Liste eine vernünftige Erklärung hat – außer der gegenwärtigen. Zwei von ihnen gingen einher mit großen Vulkanausbrüchen des El Chichon und des Pinatubo, und sieben gingen einher mit starken La Niña-Ereignissen, als der Multivariate ENSO-Index eine Standardabweichung von -1 erreichte (untere Graphik in der Abbildung).

Nur die derzeitige Abkühlungsperiode ist nicht erklärlich, gab es doch weder einen großen Vulkanausbruch noch ein starkes La Niña-Ereignis.

Die Klimawissenschaftler täten gut daran, nach einer Erklärung für diese höchst interessante Abkühlung zu suchen anstatt sie zu ignorieren.

Warum kühlt sich der Planet jetzt gerade ab?

Jeder kann sich seine eigene bevorzugte Erklärung basteln. Ich persönlich sehe keinen anderen vernünftigen Grund für die Abkühlung als die geringe Sonnenaktivität.

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/08/14/the-planet-is-experiencing-an-unexplained-major-cooling-and-scientists-are-ignoring-it/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der Kampf gegen die globale Ergrünung – Teil 1

Im April 2017 schrieb Zimmer einen netten Artikel für die New York Times mit dem Titel [übersetzt] „Antarktisches Eis enthüllt das sich beschleunigende Pflanzenwachstum auf der Erde“ [Antarctic Ice Reveals Earth’s Accelerating Plant Growth]. Der Artikel ist ein geradliniger Bericht von Forschungen von Dr. J. E. Campbell vom Sierra Nevada Research Institute an der University of California in Merced, Kalifornien (und Anderen…). Der Forschungstitel lautet [übersetzt] „Größtes historisches Wachstum der globalen terrestrischen gross primary production [?]“ [Large historical growth in global terrestrial gross primary production] und wurde am 5. April 2017 im Journal Nature veröffentlicht.

Eric Worrall schrieb bei WUWT eine kurze Zusammenfassung des Artikels von Carl Zimmer vom 30. Juli 2018 (hier). Ich dachte mir, dass man diesem Thema noch mehr Aufmerksamkeit widmen sollte – tatsächlich brauchte es m. E. eine Reihe von vier Beiträgen, von denen dieser hier der erste ist.

Zimmer schrieb im April 2017 in der New York Times:

Bei der Analyse des Eises haben Dr. Campbell und seine Kollegen entdeckt, dass Pflanzen während des vorigen Jahrhunderts mit einer größeren Rate gediehen sind als zu jeder anderen Zeit während der letzten 54.000 Jahre. Sie berichten, dass Pflanzen 31% mehr Kohlendioxid in organisches Material umwandeln als es vor der industriellen Revolution der Fall war.

Die Zunahme ist dem Kohlendioxid geschuldet, welches die Menschen in die Atmosphäre freisetzen. Es düngt die Pflanzen, sagte Campbell. Der Kohlenstoff in dem zusätzlichen Pflanzenwachstum erreicht jedes Jahr atemberaubende 28 Milliarden Tonnen. Zum Vergleich, das ist dreimal so viel wie der in der gesamten Getreideernte gespeicherte Kohlenstoff in jedem Jahr. …

Die Geschwindigkeit der Änderung der Photosynthese ist in 54.000 Jahre langen Aufzeichnungen beispiellos. Zwar nahm die Photosynthese bereits am Ende der Eiszeit zu, aber gegenwärtig ist die Rate 136 mal so hoch.

Mit all diesem von den Pflanzen aufgenommenen Kohlendioxid bleibt in der Luft weniger davon, um zur globalen Erwärmung beizutragen. Der Planet hat sich seit dem Jahr 1880 um etwa 1°C erwärmt, aber es dürfte noch wärmer geworden sein, falls es die Ergrünung der Erde nicht geben würde. …

Mehr Kohlendioxid kann das Wachstum der Pflanzen sogar noch stärker anregen. Aber viele Klimamodelle projizieren, dass Pflanzen leiden werden, wenn die Temperatur steigt und sich die Verteilung der Regenmenge ändert. Trotz des zusätzlichen Kohlendioxids kann das weltweite Pflanzenwachstum zurückgehen, und Pflanzen fallen dann als Puffer gegen die Auswirkungen der globalen Erwärmung aus.

Ich bezeichne das als eine Kohlenstoff-Blase“, sagte Dr. Campbell. „Ökosysteme speichern während der nächsten 50 Jahre immer mehr Kohlenstoff, aber irgendwann kommt es zu einem Umkippen“.

– Carl Zimmer in „Antarctic Ice Reveals Earth’s Accelerating Plant Growth”

Das also schrieb Zimmer im April 2017 in der New York Times. Das ist ein gut geschriebener und ausgewogener Beitrag. Das Thema, um das es hier geht, wird oftmals als „globale Ergrünung“ bezeichnet, wie die NASA in der folgenden Abbildung zeigt:

Gibt man in der Suchmaschine www.bing.comglobale Ergrünung“ ein, erhält man einen interessanten Satz von Ergebnissen. Ich werde zunächst zu einer Definition von globaler Ergrünung im Guardian geleitet, dann zu einem Link zur NASA-Site Carbon Dioxide Fertilization Greening Earth, Study Finds” und danach zu einem Bereich News About Global Greening, welcher mit dem Titel aufwartet „‘Global Greening’ Sounds Good. In the Long Run, It’s Terrible.”. Geschrieben wurde das am 30. Juli 2018 von dem gleichen Carl Zimmer, welcher auch den hier vorgestellten Beitrag geschrieben hatte.

Bis Juli 2018 folgte Zimmer einem Zick-Zack-Kurs, und sein neuester Beitrag versucht uns davon zu überzeugen, dass mehr Pflanzenwachstum, mehr Photosynthese, also die globale Ergrünung, etwas Schlechtes ist. Wie kann das angehen?

Hier folgen Auszüge aus den jüngsten Ergüssen von Zimmer:

,Globale Ergrünung‘ klingt gut. Langfristig ist es schrecklich (hier)

Ein steigendes Kohlendioxid-Niveau macht die Welt grüner. Aber darüber gibt es nichts zu feiern.

Globale Ergrünung“ klingt wirklich gut, nicht wahr? … Pflanzen brauchen Kohlendioxid, um zu wachsen, und wir emittieren derzeit 40 Milliarden Tonnen davon in jedem Jahr. Eine Anzahl kleinerer Studien hat gezeigt, dass die Menschen tatsächlich zu einer Zunahme der Photosynthese auf der ganzen Welt beitragen. …

Elliott Campbell, ein Umweltwissenschaftler an der University of California, Santa Cruz, und seine Kollegen veröffentlichten im vorigen Jahr eine Studie, in der Zahlen genannt werden. Die Schlussfolgerung der Autoren: Pflanzen verwandeln derzeit 31 Prozent mehr Kohlendioxid in organisches Material als vor der industriellen Revolution. …

Ich sprach vor Kurzem mit Dr. Campbell und … Er nennt vier Gründe, warum niemand die „globale Ergrünung“ preisen sollte.

Man erinnere sich, erst im April zuvor sprach Zimmer mit Dr. Campbell und schrieb den ersten Beitrag zum Thema globale Ergrünung – ein faires wissenschaftliches Verfahren und zumeist positiv hinsichtlich der Auswirkungen der Ergrünung. Aber jetzt ist Zimmer noch einmal bei Dr. Campbell vorstellig geworden um herauszufinden, was bzgl. der Ergrünung schlecht ist … und er sagt uns genau, warum er jetzt versucht, etwas Gutes schlecht aussehen zu lassen.

Als die globale Ergrünung eine gute Nachricht war, war sie auch eine gute Nachricht für die Bad Guys. Und man weiß, was das bedeutet … alle richtig denkenden „good guys“ (also jene im Klimaalarm-Geschäft) müssen jetzt sicherstellen, dass eine Gute Nachricht in Wirklichkeit eine Schlechte Nachricht ist, damit niemand in der Öffentlichkeit auf die Idee kommt, jenen Bad Guys zuzuhören – den Skeptikern der Klimawissenschaft. Zimmer muss eine Rolle rückwärts machen und seine früheren Ansichten mit grüner Farbe übertünchen – sagen doch die Bad Guys:

So genannte Kohlenstoff-Verschmutzung hat viel mehr zur Ergrünung des Planeten beigetragen als die gesamt Klimapolitik aller Regierungen weltweit kombiniert“. Das erklärte das Competitive Enterprise Institute kurz nach Erscheinen der Studie.

Die Hauptbotschaft darin ist positiv: CO2 lässt Ernteerträge zunehmen, die Erde wird grüner“, schrieb Joseph Bast, Direktor des Heartland Institute in einer E-Mail vom Oktober 2017, welche EE-News vorliegt.

Im Juni war Mr. Bast Mitautor in einem Meinungsartikel im Wall Street Journal, in welchem er die Arbeit von Dr. Campbell als Beweis der Vorteile fossiler Treibstoffe anführte. Unsere Freisetzung von Kohlendioxid trägt „zur Ergrünung der Erde bei“, sagte er.

Soweit Carl Zimmer in seinem Beitrag „‘Global Greening’ Sounds Good. In the Long Run, It’s Terrible.”

Zimmer sagt also jetzt, im Juli 2018: „Kürzlich sprach ich mit Dr. Campbell, und wie sich zeigt, ist er der Ansicht, dass Menschen wie Mr. Bast die falschen Schlüsse aus seiner Forschung ziehen“. Das muss man mal übersetzen … natürlich ist das spekulativ, aber was soll es anderes heißen als: „Um Himmels Willen, Campbell, die Klimaskeptiker preisen Ihre Studie über die globale Ergrünung und verweisen außerdem auf meinen Beitrag in der NYT als Stütze. Ich hatte ein Dutzend Anrufer, die sich beklagten, dass ich den Skeptikern helfe – Sie müssen mir erklären, was hinsichtlich der globalen Ergrünung schlecht ist, damit ich meinen eigenen Artikel vom April 2017 über Ihre Forschung zurückziehen kann!“Das also ist genau das, was Campbell macht – zusammen posaunen sie vier „schlimme Dinge“ über Globale Ergrünung hinaus:

Schlechtes hinsichtlich Globaler Ergrünung: (zitiert aus Zimmers Artikel) – falls sie Unsinn sind, ist es nicht meine Schuld! – Kip Hansen

1. Mehr Photosynthese bedeutet nicht mehr Nahrungsmittel.

2. Zusätzliches Kohlendioxid kann Pflanzen weniger nahrhaft machen.

3. Mehr Pflanzen verhindern nicht den Klimawandel.

4. Globale Ergrünung wird nicht ewig dauern

Es ist faszinierend, wie Zimmer (und Campbell, so sagt man uns) in diesen Punkten übereinstimmen, welche von unwahr über ,kann vage stimmen‘ bis zu ,trivial wahr‘ reichen. Sie summieren sich zu „es ist furchtbar!“ – aber Zimmer wurde auf der falschen Seite der Klimakriege erwischt und muss jetzt seine Loyalität gegenüber dem Konsens-Team nachweisen. Das tut er – und macht sich dabei selbst zum Narren. Da jeder dieser Punkte einer eigenen Betrachtung wert ist, wird dieser Beitrag der erste von vier Teilen sein.

Zunächst zu Punkt 1: „Mehr Photosynthese bedeutet nicht mehr Nahrungsmittel“

Zimmer zitiert Campbell mit den Worten „Ja, wir bekommen derzeit viel mehr Nahrung von jedem Hektar Ackerland als vor einem Jahrhundert. Aber Kohlendioxid ist nur für einen geringen Bruchteil dieser Zunahme verantwortlich“. – „Eine Zunahme der Photosynthese um 30% bedeutet nicht eine Zunahme der Erdbeerernte um 30%“, sagte Dr. Campbell. Das ist natürlich ebenso richtig wie trivial – die Photosynthese-Zunahme geht keineswegs allein in die Nahrungsmittelerzeugung für die Menschen – es geht zu gleichen Teilen in eine Zunahme der Nahrung für alle lebenden Dinge auf der Erde.

Zimmer hätte das IPCC zitieren sollen – wie es Vanessa Schipani bei https://www.factcheck.org macht, und zwar in ihrem Beitrag CO2: Friend or Foe to Agriculture? (Nebenbei: FactCheck ist eine linksgerichtete politische „Faktencheck“-Site – wobei man immer glücklich ist, irgendwelche linken/progressiven Statements bestätigen zu können sowie konservative Standpunkte leugnet oder verleumdet). Sie schreibt:

Der IPCC-Bericht 2014 sagt, dass ein zunehmender Atmosphärischer CO2-Anteil fast mit Sicherheit die Wasser-Effizienz und Erträge von Pflanzen verstärkt. Folglich hat Lamar Smith recht, wenn er sagt, dass mehr CO2 zu mehr Photosynthese führt, was mit zunehmenden Ernteerträgen korreliert. Und er hat auch recht, dass „Studien zufolge Ackerpflanzen das Wasser effizienter verbrauchen“ in einer Atmosphäre mit mehr CO2.

Aber das IPCC fügt hinzu, dass der CO2-Effekt auf Weizen und Reis einen größeren Einfluss hat als auf Mais und Zuckerrohr (Nebenbei: 95% aller Pflanzen sind C3 wie Weizen und Reis, und nur 5% sind C4 wie Mais und Zuckerrohr. – Kip Hansen)

Photosynthese von Weizen und Reis ist mehr vom CO2 in der Atmosphäre abhängig, während Mais und Zuckerrohr mehr auf „interne Kreisläufe“ während der Photosynthese zurückgreifen. Jerry Hatfield, Direktor des National Laboratory for Agriculture and The Environment im Landwirtschaftsministerium der USA erklärte uns das via Telefon.

Zumindest zitiert Schipani die reale Wissenschaft, wie sie bzgl. dieser Frage angewendet werden muss. CO2-Düngung verstärkt sowohl die Wasserverbrauchs-Effizienz als auch die Ernteerträge – bei einigen Ackerpflanzen mehr als bei anderen – aber die Verbesserung erstreckt sich über das gesamte Pflanzenspektrum. (Der Unterschied rekrutiert sich aus dem, was über C3 und C4-Pflanzen bekannt ist).

Zimmer versucht, die Zunahme der Ernteerträge infolge mehr CO2 herunterzuspielen – und spielt das Spiel der Prozentzahlen: „nicht alles davon geht in die Erzeugung von Nahrungsmitteln“. Natürlich führt eine Zunahme der Photosynthese von Phytoplankton im Meer nicht zu mehr Erdbeeren – was auch nie irgendjemand gesagt hat – es wird jedoch mehr Fische hervorbringen. Aber wieder und immer wieder ist bewiesen worden, dass ein erhöhter CO2-Gehalt die Ernteerträge zunehmen lässt und dass dies auch in Zukunft so sein wird.

Das Problem ist – wie könnte es anders sein – eine aktuelle wissenschaftliche Kontroverse – bei welcher es einen Konsens-Standpunkt gibt (gesteuert und diktiert vom Klima-Konsens) und einen konträren oder pragmatischen Standpunkt – welcher in der realen Welt wurzelt hinsichtlich der landwirtschaftlichen Erträge. Die Gesamt-Getreideernte weltweit hat weiterhin zugenommen bzgl. Ertrag pro Hektar, geschuldet der Grünen Revolution, verbesserte Vielfalt von Ernten, verbesserte landwirtschaftliche Verfahren, verbesserter Einsatz von Düngern und Zunahme des atmosphärischen CO2-Gehaltes.

Es ist eine fragwürdige Wahrheit zu sagen, dass „zusätzliches Kohlendioxid lediglich zu einem geringen Bruchteil für die Zunahme verantwortlich ist“. Es wäre nur wahr, wenn die anderen Faktoren so stark zu Buche schlagen, abhängig von der Ernte und dem Zustand der Landwirtschaft vor Ort. In Gebieten, in denen moderne landwirtschaftliche Verfahren eingesetzt werden, gehen stärkere Aussaaten und Dünger weitgehend auf die CO2-Düngung zurück. In Gebieten mit einer primitiveren Landwirtschaft machen sich die Auswirkungen von CO2 nicht so stark bemerkbar, sind aber dennoch vorhanden.

Es ist wie immer – die Vorteile bestehen hier und jetzt – aber die „Klimamodelle“ sagen, dass es „in der Zukunft nicht besser werden würde“ und dass daher die „Globale Ergrünung schrecklich ist!“ Dies gilt besonders, FALLS (das unvermeidliche FALLS) die Klimasensitivität sehr hoch ist – wonach es immer weniger aussieht, je weiter die Klimawissenschaft vorankommt – falls die Temperatur um 5 bis 8°C steigt UND gegenwärtige landwirtschaftlich genutzte Gebiete fortgesetzt unter Dürre leiden UND niemand dürreresistente Pflanzen setzt UND die Grünen ihre Angriffe auf verbessertes Pflanzenwachstum fortsetzen. Die Argumente klingen so, als ob man sagt das sportliche Betätigung die Gesundheit verbessert, aber nicht das eventuelle Altern verhindert – und darum ist Sport SCHRECKLICH!

Man lasse sich nicht verunsichern – die globale Ergrünung wird dem gesamten Leben auf der Erde zum Vorteil gereichen – es sind die Beweise für jene Vorteile, die man globale Ergrünung nennt – verbessertes Pflanzenwachstum (um 30% verbessert) führt zu besserem Wohlergehen der gesamten Fauna einschließlich der Menschheit. Man kann Grundlagen der Biologie nicht einfach beiseite wischen.

Noch nicht zufrieden mit diesem ersten unsinnigen Argument gegen globale Ergrünung macht Zimmer einen weiteren verrückten Versuch, das gesamte Konzept der biologischen Kohlenstoff-Abscheidung von CO2 seitens der Pflanzen zu negieren. Zimmer und Campbell schreiben:

Während die Photosynthese der Atmosphäre in der Tat Kohlendioxid entzieht, gelangt vieles davon gleich wieder zurück in die Luft. Der Grund: Nachts laufen die chemischen Reaktionen in den Pflanzen im Wesentlichen rückwärts. In einem unter der Bezeichnung Atmung bekannten Prozess gasen Pflanzen Kohlendioxid wieder aus anstatt es einzuatmen.

Es gehört zur Story, dass sich Photosynthese verstärkt und dass das auch für die Atmung gilt.

Die grundlegenden wissenschaftlichen Fakten lauten: Pflanzen nehmen tagsüber via Photosynthese Kohlendioxid auf und atmen es nachts wieder aus. Aber: Pflanzen nehmen bei der Photosynthese viel mehr Kohlendioxid auf als sie nachts wieder ausatmen.

Grund hierfür ist, dass die Pflanzen das Sonnenlicht (als Energiequelle), CO2 und Wasser nutzen, um Zucker und Kohlenhydrate zu erzeugen, welche von den Pflanzen als Energie verbraucht werden, um „mehr Pflanze“ daraus zu machen – Fasern, Zellulose, Holz, Äste, Blätter Samen, Früchte werden aus den grundlegenden Elementen Wasser, CO2 und Spurenelementen erzeugt, die mittels der Wurzeln und aus der Luft aufgenommen werden. Einige der Zuckerstoffe werden nachts „oxidiert“, was CO2 und Wasser entstehen lässt, welches die Bäume über ihr Laub wieder abgeben. Das nennt man Pflanzenatmung.

Es ist dieser Prozess der Aufnahme von Sonnenlicht, CO2 und Wasser, um daraus Kohlenhydrate (Zucker, Zellulose, Holz, Samen, Früchte) „herzustellen“, welche die Grundlage sind für die „Biologische Kohlenstoff-Abscheidung“. Und es ist der Grund, warum Klima-Aktivisten Kampagnen lostreten und zur Pflanzung von Bäumen drängen.

Die Abscheidung erfolgt mit dem Wachstum der Pflanzen selbst; und dort, wo der braue Pfeil zeigt, dringt Material auf Kohlenstoffbasis in den Boden ein. Natürlich ist es bei Bäumen so, dass die längerzeitliche Abscheidung die Speicherung von Kohlenstoff im Holz selbst ist, oft für 100 Jahre oder mehr. In Ihrer Wohnung könnte es abgeschiedenen Kohlenstoff geben in Gestalt hölzerner Paneele, Möbel usw.

Einiges des biologisch abgeschiedenen Kohlenstoffes wird der Atmosphäre zurückgegeben, wenn im Boden lebende Lebensformen das Pflanzenmaterial verbrauchen als Teil ihrer Zersetzung. Einiges des abgeschiedenen Kohlenstoffes gelangt tiefer und tiefer in den Boden und könnte eines Tages enden als Torf, Öl oder Kohle.

In den Ozeanen durchläuft Phytoplankton die Photosynthese. Dabei wird CO2 aus dem Wasser entnommen und dann von kleinen Meeresbewohnern verspeist, welche selbst wiederum von Anderen gefressen werden. Immer wieder stirbt etwas ab und sinkt auf den Grund des Ozeans. Dort zersetzt es sich und setzt etwas CO2 in das Meerwasser frei und vielleicht auch in die Atmosphäre, wo es lange Zeit verbleibt.

Bio-Abscheidung von Kohlenstoff aus der Atmosphäre mittels Photosynthese (grünes Pflanzenleben) ist nur vorteilhaft – es gibt keine Nachteile. Der lahme Versuch, sie als etwas Schlechtes hinzustellen macht einen riesigen Teil der Bemühungen der Grünen Bewegung aus, die Entwaldung zu stoppen und die Wiederaufforstung zu fordern.

Verstärkte Photosynthese alias Globale Ergrünung ist der Prozess der verstärkten Abscheidung von CO2 durch Pflanzen. Es ist positiv, gut und erwünscht; eine Win-Win-Situation für Umweltaktivisten, wird doch das atmosphärische CO2 reduziert und der Biosphäre Leben hinzugefügt.

Das ist nicht schrecklich – das ist wunderbar!

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Quick Links:  (added 10:00 ET 14/Aug/’18)
Carl Zimmer
“Antarctic Ice Reveals Earth’s Accelerating Plant Growth”
“Large historical growth in global terrestrial gross primary production”
“Carbon Dioxide Fertilization Greening Earth, Study Finds” – NY Times
“‘Global Greening’ Sounds Good. In the Long Run, It’s Terrible.” – NY Times
bing search for “global greening”
declared shortly after the study came out
October 2017 email obtained by EE News
contributes “to the greening of the Earth,”
Far more food from each acre of farmland
Vanessa Schipani,
https://www.factcheck.org
CO2: Friend or Foe to Agriculture?
C3 and C4 plants
“Biological Carbon Sequestration”
phytoplankton
reforestation
afforestation
WUWT news brief on the 30 July ’18 Carl Zimmer article
Link zum Original: https://wattsupwiththat.com/2018/08/14/the-fight-against-global-greening-part-1/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die Irrungen und Halbwahr­heiten des ZDF- Fernseh­professors Harald Lesch – eine Richtig­stellung aus meteoro­logischer Sicht

Noch nie gab es im Sommer Brände diesen Ausmaßes in Deutschland, wie im Sommer 2018“. Das ist falsch- Ältere erinnern sich vielleicht an die verheerenden Brände in der Lüneburger Heide im Dürre-Sommer 1975. Es brannten etwa 8.000 Hektar Wald. Näheres dazu hier bei Wikipedia. Und sommerliche Dürren gab es schon immer. Ältere erinnern sich sicher noch an 1911, 1947, 1959, 1975, 1976 und 1982. Im Sommer 1969 blieb der Regen in Südschweden zwei Monate gänzlich aus.
Video nicht mehr verfügbar

Videoausschnitt der Sendung mit Markus Lanz und Prof. Harald Lesch am 14.8.18 mit Dank an FMD´s TV Channel

Das Wort Starkregen gibt es im Deutschen noch nicht lange. 90-jährige können sich an so was gar nicht erinnern.“ Da hätte ein Blick in ältere Aufzeichnungen gewiss geholfen – schwerste Sommer-Überschwemmungen in Deutschland gab es beispielsweise im Juli 1954. Und auch lokale Ereignisse durch Unwetter traten leider immer wieder auf, so in Bruchstedt/Thüringen 1950, Näheres dazu hier. Auch in früheren Jahrhunderten traten sie auf, und zwar viel schlimmer als die 2018er Ereignisse, man denke nur an die „Thüringer Sintflut“ von Ende Mai 1613 hier und die vermutlich schwerste Naturkatastrophe Deutschlands, das Sommerhochwasser von 1342 hier.
Wenn die Winter immer trockenen werden… dann bleibt das Grundwasser zu niedrig… .“ Der Langfristtrend der DWD-Niederschlagswerte (Flächenmittel Deutschland) zeigt eindeutig das Gegenteil – unsere Winter werden feuchter:


Auf der Nordhalbkugel ist es zurzeit ungewöhnlich heiß… .“ Es ist, gemessen am Langjährigen Mittel, im Juli auf der Nordhalbkugel um etwa 0,4 bis 0,5 Kelvin (entspricht 0,4 bis 0,5°C) zu warm gewesen – dramatisch ist das nicht, wie ein Vergleich mit dem Juli 1994 zeigt (Bildquellen: IRI International Research Institute):




Näheres zu dieser Problematik der Windkraft hier.
hier beim EIKE eine gute Dokumentation). Und dass es da noch mal so um 25 Grad warm wurde, hatte mit der großräumigen Zirkulation zu tun – übrigens kann es immer mal bei uns im Oktober nochmals sommerlich warm werden – wer sucht, wird beispielsweise 2001, 1995 und 1985 fündig. Und gibt es immer mehr schwere Wirbelstürme? Die letzte Grafik zeigt keine Zunahme:


Übrigens – nach der intensiven 2017er Hurrikan-Saison wird eine sehr schwache 2018er Saison erwartet – Grund sind unter anderem negative Wassertemperaturen im tropischen Nordatlantik. Wieder einmal zeigt sich: ZDF bedeutet „Zwangsgebührenfinanzierte, desinformierende Falschmelder“ – armes Deutschland, wenn Du dafür auch noch Gebühren zahlen musst.
Das Video mit den Ergüssen von Herrn Lesch gibt es hier.
Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Handelsblatt: Deutsche Windin­dustrie in „ernster Krise“; könnte „implo­dieren“ … Konse­quenzen „können fatal sein“

Vor etwa einer Woche habe ich hier beschrieben, wie Deutschlands „Solar Valley“ spektakulär an die Mauer der Realität geprallt und zu einem industriellen Death Valley geworden ist. Fast die gesamte Industrie der Produktion von Solarkomponenten kollabierte und machte Zehntausende arbeitslos. Und da wundern sich Medien, Politiker und Aktivisten, warum die AfD so rapide im Aufwind ist. Vielleicht haben die Menschen einfach die Nase voll von all den bullshit-Versprechungen, die sie täglich eingetrichtert bekommen.

Windindustrie wird vom Winde verweht

Und jetzt, da die deutsche Solarindustrie zerschlagen und ausgebrannt ist, sieht es ganz so aus, als würde der Windindustrie genau das gleiche Schicksal zuteil. Dies berichtet ein führendes und hoch angesehenes tägliches Blatt. Das Handelsblatt schreibt hier online, dass Deutschlands Windindustrie jetzt vor „einer ernsten Krise“ steht und „zahlreiche Arbeitsplätze“ auf dem Spiel stehen.

Für ein Land, dass von sich behauptet, felsenfest der Umsetzung des Paris-Abkommens verpflichtet zu sein, ist es in der Tat überraschend, dass genau die Industrie, welche vermeintlich der Schlüssel zur Erfüllung dieser Verpflichtung ist, vor dem Kollaps steht.

Preise für Windstrom sind abgestürzt

Ein Grund dafür ist dem Handelsblatt zufolge der „Preisverfall für Windstrom“. Das Blatt fügt hinzu: „Die Stimmung in dem Bereich ist im Keller“, und jetzt „droht der deutsche Windmarkt zu implodieren“ (hier).

Massenentlassungen erfolgen

Das führende, täglich erscheinende Blatt beschreibt, wie renommierte Unternehmen wie Enercon „massiv Arbeitsplätze abbauen“. Enercon plant die Entlassung von 835 Mitarbeitern allein in Deutschland. Viele andere Unternehmen haben dem Blatt zufolge ähnliche Pläne.

Das Blatt macht fehlende Aufträge des heimischen Marktes für den Niedergang verantwortlich, und zwar infolge „eines dramatischen Preisverfalls“ für von Wind erzeugtem Strom. Eindeutige Ursache hierfür ist die Streichung massiver Subventionen, worauf die Windenergie fast augenblicklich schrumpft.

Das Handelsblatt erklärt auch, wie erste Maßnahmen der Regierung, die Einspeise-Bedingungen für Windenergie zu reformieren, zum Rohrkrepierer wurden:

Das Ziel der Bundesregierung war es, den Ausbau zu beschleunigen. Stattdessen wurde er massiv verlangsamt“.

Und jetzt werden Tausende Arbeiter ihre Arbeit verlieren und Gefahr laufen, politisch entrechtet zu werden. Gegenwärtig erzielen die Regierungsparteien in Deutschland, CDU und SPD, in jeder Umfrage neue Allzeit-Tiefs.

143.000 Arbeitsplätze in Gefahr

Die Lage ist ernst, und das deutsche Handels-Tageblatt fügt hinzu, dass die Konsequenzen fatal sein können für den Industriebereich Wind“, bietet dieser doch etwa 143.000 Arbeitsplätze in ganz Deutschland.

Das Handelsblatt erklärt, wie Zulieferer der Windindustrie ebenfalls hart getroffen werden, gehen doch weitere tausende Arbeitsplätze verloren und werden Werke geschlossen. Viele Windunternehmen sind in Norddeutschland ansässig, einer ökonomisch schwachen Region. Jetzt dürfte alles noch sehr viel schlimmer werden.

Stimmung der Arbeiter im Keller

Gewerkschaften schäumen und fordern Sozialpläne sowie Weiterbildung für neue Arbeitsplätze. Sie werfen der Regierung vor, nicht genug zu tun.

Enercon-Chef Hans-Dieter Kettwig besteht darauf, dass Deutschland zu seinen Verpflichtungen gegenüber dem Paris-Abkommen steht. Dafür ist das Weiterbestehen der Windindustrie ein wichtiger Baustein.

Allerdings suchen Investoren das Weite bzgl. Wind, und rund 600 Bürgerinitiativen in ganz Deutschland haben eine laute und klare Botschaft ausgerufen: Wir wollen diese hässlichen, unpraktischen Beleidigungen für das Auge nicht um uns haben!“

Kein Markt für volatile Windenergie

Das Handelsblatt folgert, dass selbst wenn die Regierung tatsächlich die scheiternde Windindustrie wieder aufpäppeln sollte, wäre das nicht ausreichend, um es der Bundesregierung zu ermöglichen, seine geplanten, selbst auferlegten Klimaziele 2030 zu erreichen.

Deutschland steckt fest in einem Dilemma. Falls die Regierung nichts tut, werden Tausende Arbeitsplätze das gleiche Schicksal erleiden wie jene, die im Death Valley verbraten worden sind, und Deutschland kann sich von allen Hoffnungen zur Erreichung der Paris-Ziele verabschieden. Aber falls die Regierung doch die Subventionen neu auflegt, um die deutsche Windindustrie wiederzubeleben, dann ist die erforderliche Netz-Infrastruktur einfach nicht existent, und die Energie kann nirgendwohin geschickt werden!

Ein Viertel der Windparks läuft Gefahr, den Netzanschluss zu verlieren

Das Handelsblatt verweist außerdem darauf, dass Deutschlands ältere Windparks bis zum Jahr 2020 ihre Lebensdauer überschreiten, weshalb bis zu einem Viertel der deutschen Windkapazität (14 GW) aus dem Netz verschwindet. Das dürfte das Erreichen der Paris-Ziele noch schwieriger machen.

Auch die Automobilindustrie hat die Nase voll

Nicht nur der Windbranche droht Aufruhr, sondern auch der mächtigen deutschen Autoindustrie.

Spiegel online berichtet, dass Deutschlands mächtiger Finanzminister Olaf Scholz strengeren CO2-Emissionen von Autos eine Absage erteilt hat.

Arbeiter haben die Schnauze voll von grün-sozialistischen Belastungen

Die SPD von Scholz hat in Umfragen fast einen historischen Tiefststand erreicht, nämlich bei rund 18%. Das ist ein gewaltiger Rückgang gegenüber den einst starken über 40%, als Gerhard Schröder 1998 Kanzler wurde. Offensichtlich besinnen sich Scholz und die SPD endlich auf einiges ihrer politischen Vernunft, was lange verloren war.

Link: http://notrickszone.com/2018/08/07/business-daily-handelsblatt-german-wind-industry-in-serious-crisis-could-implode-consequences-could-be-fatal/




Zirkulations­anomalien mit heißen Sommern 2003 und 2018 über Europa – eine verglei­chende Betrach­tung

Ähnelten sich die Zirkulationsverhältnisse 2003 und 2018?

Abbildungen 1a und 1b: Zwei Wetterkartenbeispiele von Anfang August. Während am 04.08.2003 (1a, oben) wenigstens in der Höhe (500hPa) meist eine gerichtete Anströmung erkennbar war, in diesem Beispiel aus NW, fehlte diese 2018 (1b, unten) oft völlig. In beiden Fällen herrschte hoher Luftdruck über Mitteleuropa. Bildquellen jeweils wetterzentrale.de


2018 gab es mit 63 Tagen zwischen Februar und Juli fast doppelt so viele Lagen mit unbestimmter Anströmrichtung, wie 2003. Ein weiterer Beleg für die Schwächung der Westwind- Zirkulation ist der in beiden Jahren im Spätwinter/Vorfrühling meist deutlich zu schwache Zonalwind in der 500-hPa-Fläche am Gitterpunkt 50°N, 10°E (entspricht etwa der Mitte Deutschlands). Aber während er ab Mai 2003 deutlich an Stärke gewann, blieb er 2018 auffallend schwach.



Abbildung 2: Fast durchgängig positive NAO- Werte ab Mitte April 2018, Quelle: NOAA


Abbildung 3: Bodenwetterkarte vom 7. Mai 2018, 01 Uhr: Südwestlage nur über dem östlichen Nordatlantik. Weil, ausgehend vom Azorenhoch, eine Zone hohen Luftdrucks über Schottland und die Nordsee bis zur Ostsee reichte, war Mitteleuropa von der Zufuhr feuchter Atlantikluft abgeschnitten. Das zu hohe Luftdruckgefälle zwischen den Azoren und Island (Pfeil) hatte also keine Auswirkungen auf Mitteleuropa, obwohl die beiden farbig markierten „Hauptakteure“ des europäischen Wettergeschehens, Azorenhoch und Islandtief, gut entwickelt waren. Ähnliches konnte man in den folgenden Tagen, Wochen und Monaten des Unglücksjahres 2018 noch oft beobachten. Bildquelle Metoffice/UKMO, ergänzt von Stefan Kämpfe


Die QBO- ein möglicher Auslöser der Anomalien in beiden Jahren?

Abbildung 4: Die QBO ist der Zonalwind der Stratosphäre der Tropen; hier sind die Verhältnisse in der 40 hPa-Druckfläche dargestellt. Die Windstärke wird in 1/10 m/s angegeben. Weil die QBO verzögert wirken kann, sind hier die QBO- Mittelwerte des Monats Januar zu den Häufigkeiten der Wetterlagen mit unbestimmter Anströmrichtung, Hochdruckeinfluss in 950 und 500 hPa und zu trockener Atmosphäre (XXAAT- Lagen) im Folgezeitraum Februar bis Juli in Relation gesetzt. 2018 waren diese bei negativer QBO deutlich häufiger als im Langjährigen Mittel; 2003 allerdings nicht, doch damals herrschte in dieser Höhenschicht im Januar auch noch kein Ostwind.


Beeinflusst die Sonnenaktivität die Großwetterlagenhäufigkeiten?

Abbildung 5: Sonnenfleckenmittel (Index, dunkelgelb) und Zonalwindmittel in m/s in der mittleren Troposphäre (rot) für den Zeitraum Februar bis Juli 1948 bis 2018 am Gitterpunkt 50°N und 10°E, was etwa der Mitte Deutschlands entspricht.


In den letzten dreißig Jahren nahm das Zonalwindmittel deutlich ab:

Abbildung 6: Seit 30 Jahren wird der Zonalwind zwischen Februar und Juli schwächer und erreichte in diesem Betrachtungszeitraum seinen niedrigsten Wert im Extremwetterjahr 2018.


Die Meeresoberflächentemperaturen des Atlantiks und die AMO

Abbildung 7a und 7b: Ausschnitte der Anomalie-Karte der Meeresoberflächentemperaturen für Februar 2003 (5a, oben) und 2018 (5b, unten). Beide ähneln sich grob (Quelle: IRI, International Research Institute for Climate and Society), Blau bedeutet, gemessen am Langjährigen Mittelwert 1981 bis 2010, zu kalte, gelb-rot zunehmend zu warme Wassertemperaturen. Bezugszeitraum ist also die aktuelle CLINO-Periode 1981 bis 2010. Ein zu kaltes Seegebiet lag vor Westafrika. Zu hohe Wassertemperaturen herrschten nordöstlich der Karibik, aber 2018 viel großflächiger und intensiver, als 2003. In beiden Fällen war der Februar in Deutschland zu kalt, vermutlich auch, weil das Temperaturgefälle zwischen Südwest und Nordost vermindert war, was die Zonalzirkulation schwächte. Diese Situation hielt sich auch im März beider Jahre noch, wobei aber die „kalte Region“ vor Westafrika verschwunden war. In beiden Fällen herrschte außerdem „La Nina“ im Pazifik – aber 2018 viel ausgeprägter.



Abbildungen 8a und 8b (Darstellungen und Bildquelle wie für den Februar): Im Mai 2018 fallen die sehr markanten negativen Anomalien vor Nordwestafrika/Spanien und südlich von Grönland auf; markant zu warm war das Wasser vor Ostkanada, aber auch in Ost- und Nordsee sowie Richtung Arktis. Es verwundert nicht, dass es bei einer solchen Verteilung großräumig keinerlei Lagen mit westlichem Strömungsanteil (nach HESS/BREZOWSKY) gab, dafür 25 Tage mit Ostwetter; während 2003 bei nur geringen Meerestemperatur-Anomalien (nur die Arktis-Anomalie ähnelte der 2018) an 16 Maitagen Westwetter herrschte und Ostwetterlagen gänzlich fehlten.



Abbildungen 9a und 9b: Ringförmige Anomalie-Anordnung der Wassertemperaturen des Nordatlantiks im August 2003 mit einer allseits von positiven Anomalien umschlossenen „Kaltwasserinsel“ zwischen Europa und Kanada (9a, oben, Darstellungen und Bildquelle wie für den Februar und Mai) sowie in der zweiten Augustwoche 2018 (9b, unten, andere Darstellungsform, Bildquelle: NOAA). 2003 fehlten jedoch die 2018 sehr markanten negativen Anomalien im tropischen Atlantik, und es gab insgesamt 2018 viel mehr negative Anomalien.


Abbildung 10: Ähnliche langfristige Entwicklungen (1881 bis 2017) der AMO (grün), der Sommertemperaturen in Deutschland (beige) und der Tage je Sommer mit südlichem Strömungsanteil nach HESS/BREZOWSKY. Stets viel „Südwetter“ am Ende der AMO-Warmphasen. Wegen der sehr unterschiedlichen Größen musste in Indexwerte umgerechnet werden, um sie in nur einer Grafik zu veranschaulichen. Auch wegen der höheren AMO-Werte und häufigerer Südwetterlagen wurden die Sommer wärmer. Die AMO beeinflusst die Häufigkeitsvariabilität der südlichen Wetterlagen zu immerhin gut 20%.


Das arktische Meereis

Abbildung 11: Tendenziell gibt es in Aprilmonaten mit geringer Ausdehnung des Arktischen Meereises weniger meist kalte, höhenzyklonale Großwetterlagen nach der Objektiven Großwetterlagen- Klassifikation in Deutschland.


Abbildung 12: Mit abnehmender Fläche des arktischen Meereises im März wird der April in Deutschland tendenziell wärmer (die Meereis-Ausdehnung wirkt oft verzögert auf unsere Witterungsverhältnisse).


Abbildung 13: Deutlich stärkere Flächenabnahme des arktischen Meereises im Sommer im Vergleich zum Winter seit 1979. Sommer-Werte um 3,5 Millionen Km² angehoben, um beide Jahreszeiten besser in einer Grafik darzustellen.


Etwas deutlichere Zusammenhänge zeigten sich für den Herbst, besonders hinsichtlich der Schwächung der Westlagen. Dies gilt sowohl für die Häufigkeit der Westwetterlagen nach der Objektiven, besonders aber für die von HESS/BREZOWSKY verwendeten subjektiven Großwetterlagenklassifikation:

Abbildung 14: War die Arktische Meereis-Ausdehnung im Sommer gering, so wie auch 2018, dann gab es im Herbst tendenziell weniger Westwetterlagen (GWT West, bestehend aus WA, WZ, WS und WW nach der HESS/BREZOWSKY- Klassifikation).


Abbildung 15: Ausschnitt aus der Wetterkarte vom 21.08.2012, 01Uhr. Auch hier erkennt man einen formschönen Höhenkeil über Europa, flankiert von zwei Tiefs über Osteuropa und bei Island. Doch anders als 2003 und 2018, hatte diese Situation im sehr wechselhaften Sommer 2012 nur für etwa 10 Tage im August Bestand. Wesentlich für die starke Eisschmelze dieses 2012er Sommers (in den Monaten von August bis Oktober wurde damals die bislang geringste Eisausdehnung beobachtet) war die rege Tiefdrucktätigkeit; hier erkennbar an einem Wirbel nordöstlich von Spitzbergen. Bildquelle: wetterzentrale.de


Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher