Elektroautos: Wird irgendein Auto-Unter­nehmen damit jemals Geld verdienen?

Start-Up-Automobilunternehmen sind mit vielen Merkwürdigkeiten konfrontiert. Während der letzten zehn Jahre gab Tesla kumulierte Verluste von über 3 Milliarden Dollar bekannt. Im zweiten Quartal begann Tesla, die Produktion seines neuen Modells 3 Sedan voranzutreiben und über 50.000 Autos zu bauen. Tesla verspricht außerdem, in naher Zukunft profitabel sein zu können. Aber die Firma sieht sich mit rasch zunehmender Konkurrenz beim Bau von Elektrofahrzeugen konfrontiert.

Die Autohersteller der Welt haben sich nicht nur Elektroautos zugewandt, sondern scheinen jetzt auch zu wetteifern, die meisten Elektromodelle auf den Markt zu werfen. Über 400 vollständig elektrische oder Hybrid-Fahrzeuge sind angekündigt. BMW plant bis zum Jahr 2025 die Einführung von 12 voll elektrischen und 13 Hybrid-Modellen. Ford verkündete Investitionen von 11 Milliarden Dollar, 16 voll elektrische und 24 Hybrid-Modelle bis 2022 zu bauen. Toyota, Volkswagen, General Motors und andere scheinen allesamt auf diesen Zug aufspringen zu wollen.

Hybrid-Elektrofahrzeuge wie der Toyota Prius enthalten einen herkömmlichen Verbrennungsmotor zusammen mit einem Elektromotor, um die Fahrstrecken zu verlängern. Hybrids können nicht an die Steckdose angeschlossen und aufgeladen werden. Nach zehn Jahren der Produktion war Toyota schließlich in der Lage, mit dem Hybrid-Prius Profite zu erwirtschaften. Der Verkauf von Hybrid-Elektrofahrzeugen, die längere Strecken zurücklegen können als voll elektrisch betriebene Fahrzeuge, stieg anteilmäßig beim globalen Verkauf von Fahrzeugen im Jahre 2017 um drei Prozent.

Steckdosen-Hybrid-Fahrzeuge wie der Chevrolet Volt können elektrisch aufgeladen und dann vollständig mit der Ladung der Batterien fahren, aber sie enthalten auch einen Benzinmotor für längere Strecken. Batteriebetriebene E-Fahrzeuge wie das Tesla-Modell S und der Nissan Leaf werden nur mit Batteriestrom betrieben. Weder Steckdosen-Hybrid-Fahrzeuge noch E-Fahrzeuge sind bereits profitabel.

US-Analysten schätzen, dass General Motors mit jedem seiner neuen BOLT-Batterie-E-Autos 7000 Dollar Verlust macht. Das Bolt-Batteriepaket kostet etwa 10.000 bis 12.000 Dollar oder bis zu einem Drittel des Bolt-Preises. Daimler, Peugeot, Honda und andere Autohersteller warnen vor drohenden Verlusten bzgl. E-Fahrzeugen.

Wo ist die Forderung, alle diese neuen E-Automodelle zu unterstützen? Unternehmer und neue Unternehmen haben traditionell Erfolg, indem sie das Marktbedürfnis erfüllen oder mittels Entwicklung einer neuen Technologie, um einen neuen Markt zu schaffen. Ein Beispiel für Ersteres war die Digital-Kamera, welches das Bedürfnis befriedigte mit einer Kamera endlos viele Photos zu machen und diese fast sofort danach anschauen zu können. Die inzwischen weit verbreitete Touch-Screen-Technologie ist ein Beispiel für einen Technologie-Schub. Der E-Auto-Wahn könnte weder Ersteres noch Letzteres sein, sondern wird ausschließlich getrieben durch regierungsamtliche Anreize und Verordnungen.

Während des vorigen Jahrzehnts haben die Nationen der Welt große finanzielle Anreize geschaffen, um die Übernahme von E-Fahrzeugen voranzutreiben. In Australien, China, Indien, Japan, den USA und über 20 Nationen in Europa bestehen diese Anreize aus Steuervorteilen, Abschreibungen und Subventionen für Verbraucher und Unternehmen. Aber die Zunahme von E-Autos war enttäuschend. Batterie-E-Autos machten nur 0,8% der 86 Millionen Fahrzeuge aus, die global im Jahre 2017 verkauft worden sind.

Und selbst diese geringe Verbraucher-Nachfrage nach E-Autos ist dünn. Sowie Steuervorteile beschnitten werden, stürzt die Nachfrage ab. Eine Reduktion der Steuernachlässe bei der Registrierung von E-Autos in Hong Kong und Dänemark sorgte jeweils für einen Einbruch bei der Nachfrage um über 80%.

Mit weitgehend ineffektiven Subventionen planen die Regierungen in Europa jetzt, im Namen des Umweltschutzes Verbrennungsmotoren zu verbieten. Das Verbot des Verkaufs von Benzin- und Diesel-Fahrzeugen ab den Jahren 2030 oder 2040 ist geplant in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Norwegen. Auch in Kalifornien und anderen Nationen denkt man darüber nach.

Werden Verbraucher gezwungen, zu E-Autos zu wechseln? E-Autos weisen die Vorteile schneller Beschleunigung, niedriger Wartungskosten und geringerer Treibstoffpreise auf. Aber der Vorteil niedrigerer Treibstoffpreise wird kleiner, wenn Regierungen Fahrzeug- und Treibstoff-Steuern einführen, wenn der Anteil an E-Fahrzeugen zunimmt. Die Defizite von E-Autos sind gewaltig, darunter hohe Kaufpreise, kurze Strecken, geringe Belastungskapazität, fehlende Ladestationen, lange Ladezeiten und teure Batterie-Pakete, die während der Lebensdauer des Fahrzeugs immer wieder ausgetauscht werden müssen.

Die Autobauer sind in einer schwierigen Lage. Die Nachfrage nach E-Autos ist gering, aber die Regierungen beabsichtigen, Autofirmen zu zwingen, ihre Bänder auch für E-Autos zu öffnen. Hunderte neuer Automodelle, um gerade mal fünf Prozent des Marktes abzudecken ist ein Rezept für ein finanzielles Debakel.

Man erwarte große Verluste der Autounternehmen bzgl. E-Autos und einen wachsenden Gebrauchtwagen-Markt für traditionelle Benzin- und Dieselfahrzeuge.

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/08/23/electric-cars-will-any-auto-company-make-money/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der Kampf gegen Globale Ergrünung – Teil 4

Schlechtes hinsichtlich Globaler Ergrünung: (zitiert aus Zimmers Artikel):

1. Mehr Photosynthese bedeutet nicht mehr Nahrungsmittel.

2. Zusätzliches Kohlendioxid kann Pflanzen weniger nahrhaft machen.

3. Mehr Pflanzen verhindern nicht den Klimawandel.

4. Globale Ergrünung wird nicht ewig dauern

Im Teil 1 haben wir die Frage nach der Relation zwischen gesteigerter Photosynthese und Nahrungsmittel-Erzeugung beleuchtet (Nr. 1 bei Zimmer). Im 2. Teil ging es um die Behauptung, dass „mehr Kohlendioxid die Pflanzen weniger nährstoffreich machen kann“. Im 3. Teil wurde die Tatsache besprochen, dass die Globale Ergrünung allein nicht den Klimawandel verhindern würde. In diesem letzten und kürzeren Teil schreibe ich über die offensichtlich wahre Tatsache, dass Globale Ergrünung nicht ewig dauern wird.

Schauen wir also auf Nr. 4: „Globale Ergrünung wird nicht ewig dauern“

Zimmer und Campbell sagen:

Globale Ergrünung wird nicht ewig dauern

Es gibt immer noch Vieles, was Dr. Campbell und seine Kollegen hinsichtlich der globalen Ergrünung nicht verstehen. Am bedeutendsten ist, dass sie nicht wissen, wie lange sie dauern wird.

Mit steigenden Temperaturen und Veränderungen der Regenmengen könnten die Pflanzen aufhören, zusätzlich Kohlendioxid aufzunehmen.

Pflanzen nehmen in aller Stille den Anteil von Chinas Kohlenstoff-Emissionen auf. Was mich ängstigt ist, dass dies nicht immer so weitergehen kann“, sagte Dr. Campbell. „Falls die Atmung mit der Photosynthese mithält, könnte dieses gewaltige Kohlenstoff-Reservoir immer noch zurück in unsere Luft gelangen“.

Carl Zimmer im NYT-Artikel

Ich möchte mal versuchen, den Standpunkt von Zimmer (und Campbell) besser darzustellen als sie es tun.

Zimmer räumt ein, dass das Thema Globale Ergrünung ganz neu ist und noch voller Unbekannter steckt … die übliche Liste enthält u. A. bekannte Unbekannte, unbekannte Unbekannte usw. Es ist erfrischend, nichts weniger als Allmacht und ,settled‚ Wissenschaft zu sehen.

Am wichtigsten ist, dass sie nicht wissen wie lange sie dauern wird“, sagte Zimmer.

Nun, das weiß auch ich nicht noch sonst jemand. Es gibt jedoch relevante Forschungen zu diesem Thema – Betreiber von Treibhäusern haben Blumen und andere Pflanzen unter erhöhten CO2-Konzentrationen über viele Jahre wachsen lassen, und es scheint keine Obergrenze von CO2-Konzentrationen in dieser Hinsicht zu geben, welche sich in der Atmosphäre anreichern, zumindest nicht in diesem oder im nächsten Jahrhundert.

Obwohl also verschiedene Pflanzen ihre individuellen CO2-Sättigungspunkte haben (also der Punkt, an dem weiter zunehmende CO2-Konzentrationen nicht die Photosynthese weiter zunehmen lassen – hier orange dargestellt), ist die von vielen Experten allgemein angenommene Zahl für beste Bedingungen 1000 ppm. (Obige Graphik ist lediglich illustrativ). Wichtig ist, dass Pflanzen allgemein die Photosynthese mit zusätzlichem CO2 verstärken – bis zu einem Niveau von 1000 ppm.

Die mittlere jährliche Zunahme von atmosphärischem CO2 im 21. Jahrhundert beträgt etwa 2,5 ppm pro Jahr. Das gibt uns also 240 mehr Jahre möglicher Ergrünungseffekte durch CO2-Zunahme – falls die Emissionen mit der gleichen Rate weitergehen und niemand versucht, die Emissions-Reduktionsziele von Paris zu erreichen. Natürlich werden einige Pflanzen bereits bei 800 ppm damit aufhören, andere Pflanzen mögen nicht genug Wasser finden, und wieder anderen könnten die Nährstoffe ausgehen.

Nun haben Zimmer und Campbell Angst davor, dass die Horror-Story des Szenarios RCP 8.5 eintreten wird, dass nämlich die mittlere Temperatur des Planeten so stark steigen und Dürren so ausgeprägt werden (solange es nicht Überschwemmungen sind), dass Pflanzen nicht nur die Aufnahme des chinesischen Anteils an den Emissionen einstellen, sondern dass sie alle sterben und dass all der Kohlenstoff zurück in die Atmosphäre gelangt – alles auf einmal – als CO2 durch Verrottung der Pflanzen. Das meint Campbell mit seinen Worten „Falls die Atmung die Photosynthese einholt, kann dieses gewaltige Kohlenstoff-Reservoir zurück in die Atmosphäre gelangen“.

Es ist sicherlich richtig, dass wenn alle Pflanzen sterben würden – oder auch nur ein großer Anteil von ihnen – die Verrottung derselben aufgrund natürlicher Prozesse auf und unter der Erdoberfläche das aufgenommene CO2 wieder emittieren würden – das Prinzip der biologischen Atmung im Kohlenstoff-Kreislauf. Dieser sieht so aus:

Zimmers Katastrophen-Befürchtungen werden sich nicht materialisieren wegen der grauen Boxen im Kohlenstoffkreislauf-Diagramm – das sind Kohlenstoff-Senken. Sie sind nicht analog zu Campbells „Kohlenstoff-Reservoir“ – sie sind kein großer See voller Kohlendioxid, der nur darauf wartet, sich zurück in die Atmosphäre zu „ergießen“. Wir erkennen „Atmung“ genau über der schwarz-weißen Kuh im Diagramm. Genauer, der Fluss von CO2 in die Atmosphäre durch Zerfall und Teil des Austausches mit den Ozeanen kann auch als Atmung im Kohlenstoff-Kreislauf betrachtet werden. Die Kohlenstoff-Senken, erzeugt als Kohlendioxid, haben sich durch Photosynthese sowie durch das Tier- und Pflanzenleben in Vegetation transformiert (Blätter, Stämme etc.), es wurde zu Erde und organischem Material in der Erde; ein Teil ist in den Oberflächenschichten der Ozeane eingeschlossen, und ein großer Teil ist auf den Meeresboden gesunken. Von dort taucht es für Jahrhunderte und Jahrtausende nicht mehr auf; Sedimente am Ozeanboden sind kohlenstoffhaltig und werden vielleicht zu Sedimentgestein, Einiges davon ist zu Öl und Kohle und Gas geworden und wird es weiterhin; und Einiges ist eingeschlossen in den Körpern aller auf der Erde lebenden Tiere, einschließlich 8 Millionen Menschen.

Dr. Campbell muss ganz schön durcheinander sein, falls er wirklich glaubt, dass das „Ende der globalen Ergrünung“ in irgendeiner Form zur Bedrohung in Gestalt eines Rückflusses von Kohlenstoff zurück in die Atmosphäre wird.

In einem früheren Beitrag dieser Reihe habe ich es angesprochen – es ist die biologische Abscheidung von Kohlenstoff, und ist er erst einmal abgeschieden, wird der Kohlenstoff über verschiedene Zeiträume nicht wieder als Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangen – Zeiträume im Maßstab von Tagen bis zu Jahrtausenden.

Aber Zimmer und Campbell fürchten einen anderen Aspekt der globalen Ergrünung: Was ist, falls die Menschen weiterhin 40, 50 oder 60 Milliarden Tonnen CO2 jährlich freisetzen und alles irgendwie unter Kontrolle bleibt durch die Tatsache, dass die Natur 10, 12, 15 Milliarden Tonnen CO2 jährlich aufnimmt – und die Natur mit CO2 gesättigt ist und die Photosynthese nicht mehr zunimmt, während die CO2-Emissionen steigen und steigen?

Nun, ich schätze mal, dass das im Bereich der Möglichkeiten liegt – aber wie viele alarmistischen Visionen der Zukunft beruht es auf der Annahme, dass alles so bleibt, wie es jetzt ist, oder dass alles immer schlimmer wird – und die viel wahrscheinlichere Möglichkeit, dass sich die Menschheit anpassen und Nutzen aus den positiven Auswirkungen einer sich ändernden Welt und eines sich ändernden Klimas zieht, wird gar nicht erst in Betracht gezogen.

Ich glaube nicht, dass es zu optimistisch ist zu erwarten, dass wir während der nächsten 150 Jahre Durchbrüche bzgl. Energie erleben werden, welche unsere Sorgen hinsichtlich der globalen Erwärmung obsolet macht, weil wir keine Kohlenwasserstoffe mehr verbrennen müssen, um Strom zu erzeugen – Öl, Gas, Kohle, Holz.

Während der letzten 150 Jahre sind wir von der Verbrennung von Torf, Holz und Holzkohle zum massive Kohle- und Petroleumzeitalter gekommen. Das Kernkraft-Zeitalter hat einen guten Anfang genommen, lediglich behindert durch Pseudo-Befürchtungen von Anti-Kernkraft-Aktivisten. Man darf hoffen, dass durch neueste Entwicklungen bzgl. Kernkraftwerken und Hoffnungen bzgl. Fusion das Kernkraft-Zeitalter immer mehr in Fahrt kommt.

Worüber wir uns keine Sorgen zu machen brauchen sind die grundlosen, von Dr. Campbell ausgestoßenen Befürchtungen, die von Zimmer in der NYT nachgeplappert werden – die Tatsache, dass globale Ergrünung nicht ewig dauern wird, ist eine simple biologische Tatsache und hat keine absehbaren Nachteile für die Menschheit.

Globale Ergrünung ist nicht schrecklich – GLOBALE ERGRÜNUNG ist WUNDERBAR!

Kommentar des Autors: Worum ich mir wirklich Sorgen mache ist, dass der normale NYT-Leser so wenig wissenschaftliches Hintergrundwissen hat, dass er Zimmers Artikel „Globale Ergrünung … ist schrecklich“ einfach liest und nicht die Unlogik und Pseudo-Wissenschaft dahinter durchschaut. Ich kann nur hoffen, dass einige davon auch auf diesem Blog lesen.

Quick Links:
The Fight Against Global Greening – Part 1
The Fight Against Global Greening – Part 2
The Fight Against Global Greening – Part 3
NY Times article “Global Greening….it’s Terrible
bio-sequestration of carbon
Link: https://wattsupwiththat.com/2018/08/19/the-fight-against-global-greening-part-4/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Temperatur-Manipulationen mildern Wutanfälle

Normalerweise habe ich den RSS-Datensatz als meine Hauptquelle herangezogen, weil es der erste war, der seine monatlichen Daten veröffentlichte. Im November 2015 jedoch, nachdem der Datensatz seit 18 Jahren und 9 Monaten keine Erwärmung gezeigt hatte, zeigte Senator Ted Cruz unsere Graphik der RSS-Daten bei einer Anhörung im US-Senat, um eben diesen Stillstand zu erklären. Die Demokraten waren darob sichtlich ungehalten und suchten nichts Geringeres als einen Admiral aus, der – erfolglos – versuchen sollte, die Graphik zu widerlegen. Ich habe bereits damals vorausgesagt, dass Carl Mears, der Betreiber jenes Datensatzes, zur rechten Zeit alle drei längsten terrestrischen Datensätze kopieren – GISS, NOAA und HadCRUT4 – und diese so überarbeiten würde, dass der lange Stillstand daraus verschwinden würde. Damit sollte eine erheblich größere globale Erwärmung suggeriert werden als die ursprünglich veröffentlichten Daten gezeigt hatten.

Der lineare Regressionstrend kleinster Quadrate im Satelliten-Datensatz RSS der globalen mittleren Temperatur-Anomalie zeigt vor der Revision seit 18 Jahren und 9 Monaten keine Erwärmung (von Februar 1997 bis Oktober 2015), obwohl ein Drittel aller anthropogenen Antriebe während genau dieses Zeitraumes angefallen war. Ted Cruz forderte im November 2015 mit dieser Graphik die „Demokraten“ im Senat heraus.

Wie könnte es anders sein – gleich im nächsten Monat unterwarf Dr. Mears (der die RSS-Website dazu missbraucht, Skeptiker der globalen Erwärmung als „Leugner“ zu verunglimpfen) seinen Datensatz dem Adjustozän, indem er den RSS-Datensatz gebührend bearbeitete, um den Stillstand zu eliminieren. Zweifellos ist er von seinen Klima-extremistischen Gesinnungsgenossen bedrängt worden, etwas zu tun, um die Skeptiker zum Schweigen zu bringen, damit diese nicht mehr auf das auffallende Fehlen jedweder globaler Erwärmung hinweisen während eines Zeitraumes, als ein Drittel des menschlichen Einflusses auf das Klima angefallen war. Und siehe da, auf einmal war der Stillstand weg:

Willkommen im Adjustozän: RSS fügt 1 K pro Jahrhundert dem hinzu, was einst der Stillstand war.

Wie sich herausstellte, hätte sich Dr. sMear* nicht die Mühe machen brauchen, den Stillstand zu beseitigen. Ein großes El Niño-Ereignis machte das sowieso. Allerdings zeigt eine interessante Analyse von Prof. Fritz Vahrenholt und Dr Sebastian Lüning hier, dass dieser Datensatz nicht länger als zuverlässig gelten kann, nachdem man ihn derartig manipuliert hatte. Die Analyse bringt ans Tageslicht, wie der RSS Datensatz bearbeitet worden war. Die zwei Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass die Nachbearbeitung [ex-post-facto post-processing] der Satellitendaten seitens RSS unzureichend gerechtfertigt worden ist:

[*Wieder ein solches Wortspiel. Der Lord verschiebt das ,s‘ im Namen nach vorne, so dass sich ,smear‘ ergibt = Dr. Schmiere. Anm. d. Übers.]

Monatliche globale mittlere Temperaturanomalien von RSS vom Januar 1979 bis Juni 2018. Die nicht manipulierte Version ist in rot, die bearbeitete Version in blau dargestellt. Die dicken Kurven sind über 37 Monate geglättete Mittelwerte. Graphik von Prof. Ole Humlum von seiner guten Website www.climate4you.com.

RSS hob die zuvor gemessenen Temperaturen seit dem Jahr 2000 an, was die Erwärmungsrate insgesamt seit 1979 um 0,15 K, nämlich von 0,62 K auf jetzt 0,77 K hat zunehmen lassen:

Man hätte es nicht machen dürfen, aber Lüning und Vahrenholt haben entdeckt, dass RSS das getan hat.


Im Jahr bevor die RSS-Daten Mannipuliert [in Anspielung auf Prof. Mann, Anm. d. Übers.] worden waren, hatte RSS begonnen, sich ernsthaft für die Länge des Stillstands zu interessieren. Dr. Mears schrieb darüber auf seinem Blog hier. Seine damaligen Ergebnisse sind hier zusammengefasst:

Ergebnis von 33 IPCC-Modellen (türkis) im Vergleich zur gemessenen globalen Temperaturänderung seitens RSS (schwarz), 1979 bis 2014.


Darauf bekam Dr. Mears einen Temperatur-Wutanfall und schrieb:

„Die Leugner lieben es zu vermuten, dass die Ursache der Diskrepanz zwischen Modellen und Beobachtungen in irgendeinem Problem mit der zugrunde liegenden Modellphysik zu finden ist, und sie verwerfen jede andere Art der Erklärung. Dies verleitet sie zu der – sehr wahrscheinlich falschen – Schlussfolgerung, dass die langfristige Klima-Sensitivität viel geringer ist als gegenwärtig gedacht“.

Dr. Mears räumte die wachsende Diskrepanz zwischen RSS-Daten und Modellen ein, aber er unterstellte uns, dass wir den Startzeitpunkt der globalen Temperatur-Graphik cherry-picked hätten:

„Jüngst ging aus einer Anzahl von Artikeln in der Mainstream-Presse hervor, dass es während der letzten zwei Jahrzehnte kaum eine oder gar keine Änderung der globalen mittleren Temperatur gegeben hat. Deswegen hat man uns viele Fragen gestellt nach dem Motto ,Ich sah diese Graphik auf einer Leugner-Website. Sind das wirklich Ihre Daten?‘ Während die Endpunkte in einigen dieser Berichte cherry-picked worden sind, um den Beweis noch besser aussehen zu lassen, gibt es kaum Zweifel daran, dass die Erwärmungsrate seit Ende der neunziger Jahre geringer ist als die meisten IPCC AR5-Simulationen des historischen Klimas prophezeit hatten. Damit liegt das starke ENSO-Ereignis am Beginn ihrer Zeitreihe, was zu einer geringen linearen Anpassung mit der geringstmöglichen Steigung führte“.

Tatsächlich wurde die durch den El Nino ausgelöste Wärmespitze 1998 fast vollständig ausgeglichen durch zwei Faktoren: die nicht unähnliche Spitze des El Nino 2010 und der schieren Länge des Stillstands selbst.

Graphiken von Werner Brozek und Prof. Brown der RSS- und GISS-Temperaturen. Beide beginnen 1997 und 2000. In jedem Datensatz sind die Trendlinien nahezu identisch. Folglich ist die Aussage, dass der Stillstand dem El Nino 1998 geschuldet ist, falsch.

Obige Graphik demonstriert, dass die Trends der globalen Temperatur im RSS-Datensatz vor der Manipulation und im GISS-Datensatz genau gleich waren, und zwar vor und nach dem El Nino 1998. Dies zeigt, dass die Länge des Stillstands ausreichend war, um den imaginären Einfluss zu nullifizieren.

Es ist nützlich, die Erwärmung seit 1990, genommen als Mittel der vier Adjustozän-Datensätze (RSS, GISS, NCEI und HadCRUT4: erste Graphik unten) zu vergleichen mit dem UAH-Datensatz, den Lüning und Vahrenholt als zuverlässig einstufen (zweite Graphik unten):

Mittel der monatlichen mittleren Temperaturanomalien nach RSS, GISS, NCEI und HadCRUT4 von Januar 1990 bis Juni 2018 (dunkelblaue Zackenkurve) und des linearen Regressionstrends kleinster Quadrate (hellblaue Linie) im Vergleich mit dem geringeren der beiden IPCC-Mittelfrist-Prophezeiungen (Bereich in orange).


Anomalien der unteren Troposphäre nebst Trend von Januar 1990 bis Juni 2018 nach UAH.

Man sieht, dass der Erwärmungstrend in den Adjustozän-Datensätzen über den Zeitraum fast 50% größer ist als im UAH-Datensatz, welchen Lüning und Vahrenholt zuverlässiger finden.

Nach den Adjustierungen zeigt der RSS-Datensatz seit 1990 jetzt eine stärkere Erwärmung als jeder andere Datensatz, die sogar noch über den vielfach manipulierten GISS-Datensatz hinausgeht:

Auf ein Jahrhundert umgerechnete globale Erwärmungstrends von Januar 1990 bis Juni 2018. Die beiden mittelfristigen IPCC-Prophezeiungen für das Szenario ,Business as Usual‘ und unsere überarbeiteten Prognosen nach Korrektur des Fehlers in der Definition von Temperatur-Rückkopplung seitens der offiziellen Klimatologie (weiße Beschriftung) im Vergleich zu beobachteten Raten (blaue Beschriftung) aus den fünf am weitesten zurückreichenden Datensätzen.

Man beachte, dass die RSS-Erwärmungsrate seit 1990 nahezu doppelt so hoch ist wie bei UAH, wo man dessen globale Erwärmungsrate vor zwei oder drei Jahren nach unten korrigiert hatte. Und doch beruhen beide Datensätze auf genau den gleichen Satellitendaten. Die Differenz von fast 1 K pro Jahrhundert zeigt, wie stark Temperatur-Datensätze auf subjektive Adjustierungen reagieren anstatt objektive Messungen zu repräsentieren.

Sollen wir einmal zynisch annehmen, dass alle diese Adjustierungen – RSS, GISS, NCEI und HadCRUT4 zum Wärmeren, UAH leicht zum Kälteren – die politische Ausrichtung der jeweiligen Datensatz-Besitzer reflektieren? Lüning und Vahrenholt können keine rationale Rechtfertigung finden für die große und plötzliche Änderung des RSS-Datensatzes so bald, nachdem Ted Cruz unsere den Stillstand zeigende RSS-Graphik für eine Anhörung vor dem Senat herangezogen hatte. Allerdings konnten sie auch nicht feststellen, dass die UAH-Daten fälschlich adjustiert worden waren. Sie empfehlen UAH als in Ordnung.

Die MofB [= Monckton of Brenchley]-Nachhersage basiert auf zwei Fakten: Wir berechnen die Charney-Sensitivität auf lediglich 1,17 K pro CO2-Verdoppelung, und außerdem ist in vielen Modellen die prognostizierte Gleichgewichts-Erwärmung bei einer Verdoppelung der CO2-Konzentration die Charney-Sensitivität in etwa gleich der flüchtigen Erwärmung aus allen anthropogenen Quellen im 21. Jahrhundert. Dies ist daher eine provisorische Prognose, aber sie ist konsistenter mit dem UAH-Datensatz als mit den fragwürdigen Datensätzen des Adjustozäns.

Das Ausmaß der Manipulation in manchen Datensätzen ist enorm. Eine andere erhellende Graphik vom nimmermüden Professor Humlum folgt hier. Er publiziert eine große Vielfalt von Graphiken zur globalen Erwärmung in seinem öffentlich zugänglichen monatlichen Report bei climate4you.com:

Mann-gemachte globale Erwärmung: wie GISS die offensichtliche Erwärmung um über die Hälfte verstärkte

Das GISS, dessen Datensatz inzwischen derartig politisiert ist, dass er vollkommen wertlos ist, sMeared die Daten über einen Zeitraum von weniger als sieben Jahren, nämlich von März 2010 bis Dezember 2017, und zwar so erheblich, dass die zutage tretende Erwärmungsrate über das 20. Jahrhundert über ein halb mal so groß ist. Die größte Änderung erfolgte im März 2013, zu einem Zeitpunkt also, an dem der lang dauernde Stillstand bereits zu einer permanenten Peinlichkeit der offiziellen Klimatologie geworden war. Nur einen Monat zuvor hat war jetzt in Ungnade gefallene Chef des IPCC, der Eisenbahn-Ingenieur Pachauri, einer der ersten Sprecher der offiziellen Klimatologie, welcher die Existenz des Stillstandes einräumte. Das tat er auf einem Vortrag in Melbourne, worüber in der Folge nur in einer einzigen Zeitung berichtet worden war, nämlich The Australian. Diese Zeitung steht schon lange unter Verdacht, weil sie immer wieder beide Seiten der Klimadebatte hat zu Wort kommen lässt.

Faszinierend ist, dass selbst nach den erheblichen Datenmanipulationen zum Ende des Stillstandes in vier der fünf langzeitlichen Datensätze, und obwohl der Trend in allen Datensätzen aufgrund des starken El Nino vor ein paar Jahren ebenfalls gestiegen ist, die Original-Prophezeiungen des IPCC aus dem Jahr 1990, welche die Angst erzeugen sollten, ungeheuer exzessiv bleiben.

Inzwischen hat jedoch das IPCC selbst erkannt, wie absurd seine Original-Prophezeiungen waren. Im 5. Zustandsbericht 2013 wurde die Abhängigkeit von Modellen erstmals aufgegeben und ersetzt durch etwas, das als „Experten-Beurteilung“ ihrer überhitzten Resultate bezeichnet wird. Außerdem wurde die mittelfristige Prognose halbiert. Damit inkonsistent hat man jedoch sorgfältig dessen Gleichgewichts-Prophezeiung – 1,5 bis 4,5 K pro CO2-Verdoppelung – beschämend unverändert gelassen.

Die unzähligen Apologeten des IPCC in den Marxstream-Medien haben eine Parteilinie entwickelt, um das erbärmliche prognostische Scheitern der IPCC-Prophezeiungen aus dem Jahr 1990 hinweg zu erklären. Ja sie verstiegen sich absolut fälschlich sogar dazu zu versuchen, dass alles „noch viel, viel schlimmer sei als wir jemals gedacht haben“.

Eine seiner allgemeinsten Entschuldigungen, vorgebracht im Büßer-Tonfall, nämlich die monotone Darbietung und das Zombie-artige Auftreten der unglaublich Gehirngewaschenen ist, dass dank des UN Framework Convention on Global Government Climate Change die CO2-Reduktion so eindrucksvoll war, dass die Emissionen jetzt deutlich unter dem Business-as-Usual-Szenario im IPCC-Bericht 1990 liegen und viel näher dem weniger extremistischen Szenario B.

Mit Verlaub – nein! Obwohl die Aufzeichnung der CO2-Emissionen in das Adjustozän hineingezogen worden ist dergestalt, dass jetzt so getan wird, als ob – per impossibile – die globalen CO2-Emissionen während der letzten fünf Jahre unverändert geblieben waren, zeigt der jüngste Bericht zu diesen Emissionen diese als fast konsistent mit dem usiness-as-Usual-Szenario des IPCC (1990).

Globale CO2-Emissionen folgen dem Business-as-Usual-Szenario A des IPCC.

Als man mit dieser lügnerischen Ausrede gescheitert war, entwickelte die Partei eine interessante Rückzugslinie mit der Auswirkung, dass obwohl die Emissionen nicht dem IPCC-Szenario B folgten, die resultierenden Strahlungsantriebe viel geringer sind als vom IPCC 1990 prophezeit. Und das sind sie auch. Was jedoch die Parteilinie sorgfältig versteckt, ist der Grund für diesen Umstand.

Die Partei erkannte, dass deren Schätzungen des kumulativen anthropogenen Gesamt-Strahlungsantriebs aus allen Quellen hoch genug waren in Relation zur beobachteten Erwärmung, dass sich eine weit geringere Gleichgewichts-Sensitivität auf Strahlungsantriebe zeigte als ursprünglich verfügt. Dem zufolge reflektierte der 3. Zustandsbericht ordnungsgemäß die adjustierte Parteilinie, indem magische Windungen sowie künstliche und erhebliche Reduktion des gesamt-anthropogenen Antriebs damit verwoben wurden. Man führte nämlich etwas ein, was Prof. Lindzen unverblümt „den Aerosol-Frisier-Faktor“ nannte. Der Einfluss dieses schädlichen Frisier-Faktors wird im 5. Zustandsbericht deutlich:

Fudge, mudge, kludge [etwa: frisieren, schummeln, flickschustern]: Der Aerosol-Frisier-Faktor reduziert den menschengemachten Strahlungseinfluss erheblich und erhöht fälschlich die Klima-Sensitivität (IPCC 2013, Abb. SPM.5)

Die IPCC-Liste der Strahlungsantriebe im Vergleich mit der vorindustriellen Ära zeigt einen gesamt-anthropogenen Strahlungsantrieb von 2,29 W/m² relativ zum Jahr 1750. Allerdings wäre diese Gesamtzahl noch deutlich höher ohne die beiden Aerosol-Frisier-Faktoren, nämlich insgesamt 0,82 W/m². Falls zwei Drittel dieser Gesamtzahl zurück hinzugefügt werden, wie es sein sollte, weil anthropogene Aerosole sich in nichts von natürlichen Aerosolen in den Sahara-Winden unterscheiden, welche bis nach Schottland verfrachtet werden können, wird der gesamt-anthropogene Faktor zu 2,85 W/m². Der Unterschied zur offiziellen Klima-Sensitivität sieht so aus:

Wie der Aerosol-Frisier-Faktor künstlich den Systemerhaltungs-Faktor A erhöht.

Im linken Bild ist die Referenz-Sensitivität (also die anthropogene Temperaturänderung zwischen 1850 und 2010 vor Berücksichtigung von Rückkopplungen) das Produkt des Planck-Parameters 0,3 K pro W/m² und der mittelfristigen IPCC-Schätzung von 2,29 W/m² des gesamt-anthropogenen Strahlungsantriebs in der industriellen Ära 2011: d. h. 0,68 K.

Die Gleichgewichts-Sensitivität ist etwas komplexer, weil es die offizielle Klimatologie liebt sich vorzustellen (vermutlich ohne jede Rechtfertigung), dass bislang noch nicht die ganze anthropogene Erwärmung wirksam geworden ist. Daher haben wir für die Mittelfrist-Schätzung bei Smith (2015) des Gesamt-Strahlungs-Ungleichgewichtes von 0,6 W/m² zugelassen. Dies konvertiert die gemessene Erwärmung von 0,75 K von 1850 bis 2011 zu einer Gleichgewichts-Erwärmung von 1,02 K.

Der Systemerhaltungs-Faktor verwendet den Delta-Wert der Systemerhaltungs-Gleichung, welche derzeit universal bei der offiziellen Klimatologie ist. Der Faktor ist das Verhältnis der Gleichgewichts- zur Referenz-Sensitivität, d. h. 1,5. Da die Referenz-Sensitivität bei CO2-Verdoppelung, abgeleitet aus den CMIP5-Modellen bei Andrews (2012) 1,04 K beträgt, beläuft sich die Charney-Sensitivität auf 1,5 X 1,04 oder 1,55 K.

Im rechten Bild wurden etwas über zwei Drittel des Aerosol-Frisier-Faktors von 0,82 K dem gesamt-anthropogenen Antrieb zurück hinzugefügt, worauf sich 2,85 K ergaben. Warum zurück addiert? Nun, ohne zu viele Geheimnisse zu verraten, die offizielle Klimatologie hat angefangen zu begreifen, dass der Aerosol-Frisier-Faktor viel, viel zu hoch ist. Er ist so unrealistisch, dass er Zweifel weckt hinsichtlich der Glaubwürdigkeit der übrigen Tabelle mit den Antrieben in IPCC 1990 (Abb. SPM.5). Man erwarte signifikante Änderungen im nächsten IPCC-Zustandsbericht, welcher etwa 2020 geplant ist.

Verwendet man den korrigierten Wert des gesamt-anthropogenen Antriebs, fällt der Systemerhaltungs-Faktor auf 1,13. Das führt zu einer Charney-Sensitivität von 1,13 X 1,04 oder 1,17 K.

Wir wollen noch einen anderen Weg einschlagen, das zu testen, und zwar unter Verwendung der Absolutwert-Gleichung, welche durch die fälschlich restriktive Definition einer „Temperatur-Rückkopplung“ der offiziellen Klimatologie ausgeschlossen wird:

Der System-Erhaltungs-Faktor 2011: (Links) ohne und (rechts) mit Frisier-Faktor-Korrektur

Hier zeigt sich ein bedeutender Vorteil, wenn man die Systemerhaltungs-Gleichung mit Absolutwerten anwendet, welche von der offiziellen Klimatologie verworfen wird. Änderungen der Delta-Werte führen zu großen Änderungen des Systemerhaltungs-Faktors, aber nur sehr geringe Änderungen, wenn er mittels der Absolutwert-Gleichung abgeleitet wird. Tatsächlich sind die Systemerhaltungs-Faktoren der Jahre 1850 und 2011, wenn mit der Absolutwert-Gleichung abgeleitet, nahezu identisch mit 1,13. Dies zeigt, dass unter den heutigen Bedingungen Nicht-Linearitäten in Rückkopplungen nur sehr geringen Einfluss auf den Systemerhaltungs-Faktor haben.

Unter dem Strich: Kein noch so großer Wutanfall ob des Temperaturverlaufs kann die Tatsache verändern, dass der Systemerhaltungs-Faktor und damit auch die Gleichgewichts-Temperaturen gering sind – egal ob man die Delta-Wert-Gleichung heranzieht (Charney-Sensitivität 1,55 K) oder die Absolutwert-Gleichung (Charney-Sensitivität 1,17 K).


Link: https://wattsupwiththat.com/2018/08/21/temperature-tampering-temper-tantrums/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Windindustrie räumt ein: massives neues Projekt wird ohne Subventionen scheitern

American Electric Power AEP verkündete soeben, dass es Pläne für ein massives Windpark-Projekt im Oklahoma Panhandle gestrichen hat, weil das Unternehmen nicht genehmigt wird, bevor großzügige Subventionen der Regierung auslaufen. Die Entscheidung von AEP ist besonders bemerkenswert, weil die US Energy Information Administration EIA dokumentiert, dass der Oklahoma Panhandle eine der besten Plätze des Landes ist zur Erzeugung von Windenergie. Falls nämlich die Erzeugung von Windenergie dort unsinnig ist, ist das irgendwo anders erst recht der Fall.

[Hier soll eigentlich eine Karte der U.S. Energy Information Administration stehen, aber diese fehlt auch im Original. Stattdessen steht hier eine Karte mit den US-Bundesstaaten {Quelle}. Was mit „Oklahoma Panhandle“ {Pfannengriff} gemeint ist, dürfte ziemlich eindeutig sein. Anm. d. Übers.]

Die [auch im Original fehlende] Karte illustriert, wie geeignet der Oklahoma Panhandle für die Erzeugung von Windenergie im Vergleich zu anderen Gebieten ist. Das gilt vor allem im Vergleich zu Vermont, Ohio und dem nordöstlichen Colorado, wo Windkraft-Befürworter neue Projekte anschieben und behaupten, dass Windenergie ökonomisch Sinn macht.

Das Oklahoma-Projekt mit der Bezeichnung „Wind Catcher“ [etwa: Wind-Fänger] würde die US-Staaten Arkansas, Louisiana, Oklahoma und Texas mit Windenergie versorgen. Wind Catcher würde den Verbrauchern Geld sparen, aber die [zuständige Behörde] Texas Public Utilities Commission (PUC) ist nicht überzeugt. Als Folge davon hat es die PUC abgelehnt, Wind Catcher rasch zu genehmigen. Darauf hat AEP seine Pläne gestrichen, weil die Entscheidung der PUC bedeutet, dass AEP den Windpark nicht errichten kann, bevor bestehende öffentliche Subventionen der Steuerzahler auslaufen. Ohne diese Subventionen würde sich das Projekt nicht rechnen, selbst wenn PUC das Projekt eventuell irgendwann doch genehmigen würde.

„Ich glaube einfach nicht, dass es die Vorteile für die Stromzahler wirklich gibt“, sagte Kommissionsmitglied DeAnn Walker dem Wall Street Journal (hier). „Die angeblichen Vorteile basieren auf einer Fülle von fragwürdigen Vermutungen“.

„Die AEP sagte, dass sie den Stecker aus dem Projekt zieht, teilweise wegen der schleppenden offiziellen Genehmigungsverfahren. Man wäre nicht mehr in der Lage, die ganzen Vorteile öffentlicher Steuernachlässe in Anspruch zu nehmen, welche das Projekt ökonomisch attraktiver machen“, erklärte das Wall Street Journal.

Unter dem Strich: Die Windindustrie höchstselbst räumt ein, dass sie Windenergie nicht in ökonomischer Hinsicht erzeugen kann, selbst nicht in einer der besten Regionen des Landes, ohne großzügige Subventionen der Steuerzahler.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Link: http://www.cfact.org/2018/08/08/wind-industry-admits-massive-project-will-fail-without-subsidies/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der Kampf gegen die globale Ergrünung – Teil 3

Schlechtes hinsichtlich Globaler Ergrünung: (zitiert aus Zimmers Artikel):

1. Mehr Photosynthese bedeutet nicht mehr Nahrungsmittel.

2. Zusätzliches Kohlendioxid kann Pflanzen weniger nahrhaft machen.

3. Mehr Pflanzen verhindern nicht den Klimawandel.

4. Globale Ergrünung wird nicht ewig dauern

Im Teil 1 haben wir die Frage nach der Relation zwischen gesteigerter Photosynthese und Nahrungsmittel-Erzeugung beleuchtet (Nr. 1 bei Zimmer). Im 2. Teil ging es um die Behauptung, dass „mehr Kohlendioxid die Pflanzen weniger nährstoffreich machen kann“.

Schauen wir jetzt auf Behauptung Nr. 3: „Mehr Pflanzen werden den Klimawandel nicht verhindern“

Zunächst wieder Zimmer und Campbell:

Es sind nicht nur Erdbeeren und andere Nutzpflanzen, die zusätzliches Kohlendioxid aufnehmen. Das tun auch Wälder, Prärien und andere natürliche Ökosysteme auf der Welt. Wenn Wissenschaftler sowohl die zusätzliche Photosynthese als auch die Atmung berücksichtigen, schätzen sie, dass Pflanzen über ein Viertel des von uns emittierten Kohlendioxids aus der Atmosphäre entfernen. „Das entspricht etwa den Emissionen Chinas. Und China ist der stärkste globale Verschmutzer“, sagt Dr. Campbell. „Sogar noch bemerkenswerter ist, dass die Pflanzen selbst dann noch die gleiche Menge CO2 aus der Luft geholt haben, nachdem unsere Emissionen explodiert sind. Jedes Jahr errichten wir mehr Kraftwerke, und jedes Jahr nehmen die Pflanzen mehr CO2 auf“.

Aber das ist kein Grund zum Feiern. Es ist etwa so, als ob man sagt, dass die Chemotherapie das Wachstum Ihres Tumors um 25% verlangsamt. Trotz der globalen Ergrünung ist das CO2-Niveau während der letzten zwei Jahrhunderte gestiegen, und zwar auf ein Niveau, wie es auf der Erde seit Millionen Jahren nicht der Fall war. Und das von uns der Atmosphäre zugefügte CO2 hat bereits weltweit erhebliche Auswirkungen. Die sechs wärmsten Jahre jemals waren alle nach 2010 aufgetreten. Das Wetter ist bereits extremer geworden. Der Meeresspiegel ist gestiegen. Die Ozeane versauern.

Falls die Pflanzen auch weiterhin ein Viertel unseres CO2 aufnehmen, kann man erwarten, dass sich all diese Trends verstärken. Mit anderen Worten, falls die globale Ergrünung uns jetzt nicht rettet, können wir uns auch in Zukunft nicht darauf verlassen, dass sie uns rettet.

Schauen wir mal auf die Logik dessen, was Zimmer und Campbell sagen. Sie akzeptieren ohne weitere Bemerkungen dass „Pflanzen ein Viertel des von uns emittierten Kohlendioxids aus der Atmosphäre entfernen. Das entspricht etwa den Emissionen Chinas. Und China ist der stärkste globale Verschmutzer. Sogar noch bemerkenswerter ist, dass die Pflanzen selbst dann noch die gleiche Menge CO2 aus der Luft geholt haben, nachdem unsere Emissionen explodiert sind. Jedes Jahr errichten wir mehr Kraftwerke, und jedes Jahr nehmen die Pflanzen mehr CO2 auf“.

Nun, falls irgendein anderer Prozess volle 25% allen von uns jedes Jahr emittierten CO2 aus der Atmosphäre entfernen würde, Jahr für Jahr, würde das als heroisch gefeiert werden. Regierungen und Laboratorien entwerfen Verfahren, ziemlich geringe Mengen CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen oder dafür zu sorgen, dass es gar nicht erst emittiert wird. Darunter sind hier bei WUWT vorgestellte Pläne, CO2 in Gestein zu konvertieren, es in Treibstoffen einzuschließen wie Ammoniak oder die Speicherung in Höhlen und Ölbohrlöchern. Man stelle sich mal für einen Moment vor, dass China seine CO2-Emissionen über Nacht auf Null reduzieren würde. Genau das macht die globale Ergrünung derzeit – kostenlos. Aber anstatt diesem biologisch ausgelösten Geoengineering zu applaudieren, bietet Zimmer uns dies (und ich zitiere ihn jetzt nur widerwillig):

Aber das ist kein Grund zum Feiern. Es ist so, als ob man sagt, dass die Chemotherapie das Wachstum Ihres Tumors um 25% verlangsamt“.

(Ignorieren wir jetzt einmal die grobe Gefühllosigkeit dieser Feststellung – wie schmerzhaft muss es für die Krebs-Bekämpfer oder die Angehörigen von Krebskranken sein zu hören, dass das Wachstum ihres Tumors verlangsamt worden ist. Der Vergleich von CO2-Emissionen mit Krebs ist selbst ein bösartiges Stück eines intensiven Propaganda-Hypes).

Die Reduktion von CO2-Emissionen in der Größenordnung der „Emissionen Chinas“ ist „kein Grund zum Feiern“? Offensichtlich sind für Zimmer und Campbell alle Ziele des Paris-Abkommens, so sie denn überhaupt erreicht werden würden, ebenfalls „kein Grund zum Feiern“. Schließlich wird die Zunahme des atmosphärischen CO2 nur verlangsamt, aber es wird nicht vollständig eliminiert.

Es ist schwierig, dieser Beweisführung zu folgen … es scheint keine Beweisführung zu sein, sondern eher eine Nicht-Beweisführung. Die Mehrheit der sich mit dem atmosphärischen CO2 befassenden wissenschaftlichen Welt kämpft für eine Reduktion der Emissionen und dafür, wenn möglich, CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen, um die Konzentrationen desselben zu verringern, welche das IPCC als gefährlich gebrandmarkt hat. Und doch versucht Zimmer, wenngleich vergeblich, uns davon zu überzeugen, dass eine kostenlose und keinerlei Bemühungen erfordernde Methode, so viel CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen wie China jedes Jahr emittiert, „kein Grund zum Feiern“ ist.

Seine Haltung lässt sich einfach zusammenfassen: „Es hat keinen Nutzen, CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen, solange man nicht das Anwachsen der Konzentration vollkommen stoppen kann“. Damit hat er das gesamte Paris-Abkommen in die Tonne getreten.

Welche Auswirkungen hat denn nun die Globale Ergrünung auf atmosphärische CO2-Konzentrationen? Zimmer und Campbell haben einfach ohne es zu begründen festgestellt, dass die Globale Ergrünung jährlich etwa 10 Milliarden Tonnen CO2 aus der Atmosphäre holt. Nicht nur das, sondern sie holt jedes Jahr mehr heraus, wenn sie weiter zunimmt.

Wirklich? Man betrachte die folgende Graphik:

Diese Graphik von UCSD/Scripps repräsentiert die „Atmung“ der Erde – im Nordfrühling und -sommer entfernen wachsende Pflanzen das CO2 schneller aus der Atmosphäre als wir emittieren, und die monatlichen Werte sinken. Mit der Verlangsamung des Wachstums im Herbst und Winter nehmen die Pflanzen nicht mehr so viel CO2 auf und die Emissionen steigen. Die Südhemisphäre wirkt sich dabei wegen der fehlenden Landmassen kaum aus. Wir sehen also, dass die globale Ergrünung Jahr für Jahr mehr ppm aufnimmt – der jahreszeitliche Unterschied betrug in den sechziger Jahren 6,2 ppm, 2018 ist er auf 9 ppm gestiegen.

Und dann das hier:

Das Andere, was offensichtlich zutage tritt ist, dass die CO2-Konzentrationen (in ppm) weiterhin steigen, setzen doch moderne Gesellschaften (und die Natur) stärkere CO2-Emissionen fort als die gestiegene Photosynthese aufnehmen kann. Seit dem Jahr 2000 betrug laut der ersten Graphik oben die jährliche Zunahme in ppm der jahreszeitlichen CO2-Aufnahme etwa 0,125 ppm pro Jahr – oder ein Achtel eines ppm pro Jahr. In acht Jahren summiert sich das auf 1 ppm. Aber CO2 nimmt mit einer mittleren Rate (2010 bis 2017) von 2,54 ppm pro Jahr zu. Die globale Ergrünung wird mit diesen Raten nicht mithalten, sie wird nicht aufhören und nicht die Zunahme atmosphärischer CO2-Konzentrationen allein umkehren.

In dieser Hinsicht haben Zimmer und Campbell recht:

Die globale Ergrünung allein wird den Anstieg des atmosphärischen CO2 nicht stoppen.

Jetzt, da wir eine gute Handhabe bzgl. der Fakten besitzen, wollen wir noch einmal beleuchten, was Zimmer zu widerlegen versucht hat mit seiner merkwürdigen Behauptung, dass die „globale Ergrünung schrecklich ist, weil mehr Pflanzen nicht den Klimawandel verhindern werden“.

Hat irgendjemand irgendwann behauptet, dass die globale Ergrünung den Klimawandel verhindert?

In Zimmers Artikel in der NYT sagt er:

Klimawandel-Leugner waren schnell dabei, die Forschung von Dr. Campbell zu begrüßen als Beweis, dass gesteigerter Kohlendioxid-Gehalt die Welt zu einem besseren Ort macht.

Die so genannte Kohlenstoff-Verschmutzung hat viel mehr dazu beigetragen, grüne Pflanzen des Planeten zunehmen zu lassen und zu kräftigen als alle Klimapolitik aller Regierungen der Welt zusammen. Dies erklärte das Competitive Enterprise Institute kurz nach Erscheinen der Studie.

Die besten Erkenntnisse sind positiv: CO2 lässt Ernteerträge zunehmen und macht die Erde grüner“, schrieb Joseph Bast, Direktor des Heartland Institute im Oktober 2017 in einer E-Mail.

Im Juni fungierte Bast als Mitautor eines Meinungsartikels im Wall Street Journal, in welchem er die Arbeit von Dr. Campbell als Beweis der Vorteile fossiler Treibstoffe anführte. Unsere Freisetzung von CO2 trägt „zur Ergrünung der Erde“ bei, schrieb er.

Zimmer bemüht hier einen journalistischen Trick – er versucht mit Händen und Füßen etwas zu widerlegen, was niemand jemals behauptet hat – niemand hat jemals in die Welt gesetzt, dass die globale Ergrünung den Klimawandel stoppen würde.

Wie viele Dinge kann man nennen, die gut sind und den Klimawandel nicht stoppen? Weltfrieden, ein AIDS-Impfstoff, Ende der Armut, eine unverzerrt berichtende Presse. Die Liste ist ziemlich lang. Nichts davon wäre schrecklich nur weil es nicht den Klimawandel stoppt, und das tut auch die globale Ergrünung nicht.

Es ist nicht so, dass Zimmer und Campbell keinen validen Punkt haben – den haben sie, aber sie benennen ihn nicht und gebrauchen ihn nicht – stattdessen machen sie etwas Unlogisches und versuchen eine Falschaussage als Wahrheit zu etablieren.

Es wäre einfach gewesen, wenn sie das aus ihrer Sicht gesagt hätten, während die globale Ergrünung ein positiver Nebenaspekt der steigenden CO2-Konzentrationen ist. Ihre Bedenken über die potentiellen negativen Auswirkungen von globaler Erwärmung/Klimawandel verführte sie zu dem Glauben, dass ein steigender atmosphärischer CO2-Gehalt im Endeffekt etwas Negatives ist, etwas Schlimmes, das ihrer eigenartigen Wortwahl nach „schrecklich“ ist. Wir könnten das akzeptieren – sie dürfen einen Standpunkt haben und diesen begründend zu vertreten. Aber Zimmer scheint sich erlaubt zu haben, von einer emotionsgeladenen Befürwortung davon gespült zu werden – die Notwendigkeit, den „Klimawandel“ zu bekämpfen, koste es, was es wolle – und seinen gesunden Menschenverstand verloren zu haben, sein journalistisches Ethos und meine Achtung vor ihm als Wissenschaftsjournalist verloren zu haben. Hätte er auf den Meinungsseiten der NYT geschrieben, wie Andy Revkin es getan hat, hätte er mit seiner Art der Klimawandel-Befürwortung davon kommen können – aber eine persönliche Meinung als wissenschaftliches Faktum darzustellen gehört nicht in die Wissenschafts-Sektion irgendeiner Zeitung.

Er hätte niemals versuchen dürfen, uns davon zu überzeugen, dass die „globale Ergrünung schrecklich ist“ – das ist sie nicht – GLOBALE ERGRÜNUNG IST WUNDERBAR!

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Kommentar des Autors:

Der Abstieg von Carl Zimmer in irrationale Befürwortung hat mich traurig gemacht. Er ist eigentlich ein kluger Kerl und schreibt normalerweise guten Wissenschaftsjournalismus. Man muss mental sehr stark sein, wenn man auf dem ziemlich engen Pfad guter Wissenschaft, rationalem und kritischem denken sowie logischen Argumenten bleiben will, wenn man sich mit einem Thema befasst, für das man Leidenschaft entwickelt. Die Fähigkeit, das zu tun, ist was wir bei Wissenschaftlern voraussetzen. Aber sie sind Menschen wie wir, und immer wieder weisen sie uns einen falschen Weg.

Quick Links:
Zimmer’s NY Times article “Global Greening….it’s Terrible”
The Competitive Enterprise Institute declared shortly after the study came out
EE News: Skeptics suspicious of Pruitt plan to press him on red team
October 2017 Heartland email [illegally?] obtained by EE News [pdf]
Our unleashing of carbon dioxide contributes “to the greening of the Earth,”

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Link: https://wattsupwiththat.com/2018/08/17/the-fight-against-global-greening-part-3/
Übersetzt von Chris Frey EIKE