Ein Zeitungs­redakteur durch den Stadtwald ging um den Klimawandel persönlich zu sehen

Greta“-Intelligenz allerorten

Seit sich Schulstreik als Bildungs-Zukunftsmodell etablierte, führt die dadurch bewirkte Überintelligenz regelmäßig zu neuen Höhepunkten in der Darstellung von Fachwissen.

So werden in unserem Land politische „Führungskräfte“ oder „Intelligenz“ inzwischen gelobt (beziehungsweise gewählt), wenn sie Kobalt mit Kobolden, Gigawatt mit Gigabyt, Stromnetze als Stromspeicher, Molekülstau im Stromnetz, oder den zweithöchsten Strompreis der Welt als eine Kostenminderung dank dem billigen Ökostrom erklären und Corona Inkubationszeit verdoppelt sich alle zwei Tage, als besonders kompetente Fachaussagen von sich geben.

Da war es nur eine Frage der Zeit, bis solche besonders klugen zwar noch nicht – wie die große Greta – das unsichtbare CO2 direkt sehen können (obwohl Greenpeace es ganz perfide versteckt im Wasserdampf von Kühltürmen vermutet, weshalb dieser auf ihren Bildern meistens gefährlich rotgelb eingefärbt ist), aber immerhin schon die die detektivische Fähigkeit haben, dessen Auswirkungen im Alltag zu erkennen.

Früher war solches Erkennen des Klimawandels noch Spitzenkräften überlassen, wie einem Oberbürgermeister:
[Link] EIKE 16. März 2020: Auch ich kann den Klimawandel persönlich spüren
Dem Bayerischen Rundfunk, dem es immer wieder gelingt, Personen aufzuspüren, welche ihn zum Beispiel im starken Regen (er-)finden:
[Link] EIKE 03.07.2019: Wozu (gegenteilige) Messwerte betrachten? Den Klima­wandel fühlt doch jeder
Landwirt: … des is ja etz so, dass gerade die Starkregen wie mas die letzten Jahre etz ghabt hat, dass die scho extrem mehr wern … wie`s weiter wird, glaub i, woaß koaner ...
Oder einer Ministerin, welche ihn sogar mit ihren eigenen Händen greifen konnte:
[Link] EIKE 04.10.2016: Klimavertrag von Paris im Bundestag erreicht 100 % Zustimmung. Die DDR Volkskammer lässt grüßen
… Sintflutartige Regenfälle, extreme Dürreperioden oder frühlingshafte Temperaturen im Winter: Der anhaltende Klimawandel macht sich zunehmend auch in Bayern bemerkbar. Es ist höchste Zeit zu handeln – diese Auffassung teilt auch Umweltministerin Ulrike Scharf. Die Beispiele zeigen: Auch in Bayern ist der Klimawandel mit den Händen zu greifen …

Sowie nicht zu unterschätzen GRÜNEN Lobbyist*innen, wie die ehemalige GRÜNEN-(mit-)Vorsitzende und aktuelle Präsidentin des Bundesverbandes erneuerbare Energien, Simone Peter, welche auf Twitter regelmäßig ihre ganz besondere Klimaintelligenz (und extreme Lobbyarbeit) zur Schau stellt:

Bild 1 Antworttweed von Kachelmann auf eine Aussage von Frau S. Peter


Bild 2 Tweed von Frau S. Peter über eine ganz normale Flut an der Nordsee

Nicht, dass diese Art der Kommunikation nur auf Twitter beschränkt wäre. Die Nordbayerischen Nachrichten belegten mit Ihrer Ausgabe vom 22. 06. über zwei volle Klimawandel-Untergangsseiten „letzte Chance für den Planeten“, dass sie endgültig zum nordbayerischen Ableger der süddeutschen „Alpenprawda“ geworden sind.

Als wäre es abgestimmt, erklärte die SZ am Wochenende in „Weit über 2100 hinaus“ dass wir aktuell „bestimmen“, wie das Wetter in den kommenden 10.000 Jahre ausfallen wird „ … Vielleicht noch nie in der Geschichte hatte eine Generation so große Macht, den Verlauf der nächsten Jahrhunderte und Jahrtausende zu prägen … wird man sich in 2000 Jahren an uns erinnern, die den Meeresspiegelanstieg in Gang gesetzt haben ... „ Beleg: Natürlich vom PIK, der Fabrik zur Simulierung von Klimahysterie.

Und um zu zeigen, wie man es endlich geschafft hat, das unterirdische Niveau der SZ zu kopieren, erklärte der Chefredakteur der „Nürnberger Nachrichten“ (Studium Neuere Geschichte, Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Alte Geschichte) in seinem Leitartikel „Gestärkt aus der Krise“, was Greenpeace an „Flintenuschis“ Green-Deal auszusetzen hat, wie die ungebremste Ökoenergie-Weitersubventionierung zum Jobmotor würde, wenn, ja wenn die Subventionen nur endlos weiter fließen „ … wir brauchen eine funktionierende Energiewende (Anm.: über 20 Jahre nach deren Beginn) … Dass darin eine enorme Change für die Wirtschaft liegt, haben etliche Firmen längst erkannt. Sie warten auf Signale der Politik … es braucht Taten und eine zielgerichtete Förderpolitik ...“.

Selbst die längst widerlegten Anschuldigungen an Brasilien, als der besonders große „Regenwald-Verbrenner“ [5] werden nachgeplappert und als besonderes Highlight der von S. Peters im Tweed gemeldete „Sibirische Temperaturgau“ den Lesern ebenfalls erzählt: „ … In Sibirien ist es aktuell teils bis zu 30 Grad warm – an Orten, die sonst um diese Jahreszeit Temperaturen um den Nullpunkt ausweisen …
Zur medialen Veranschaulichung für die wohl als besonders dumm gehaltenen Leser ergänzend, ein ca. eine Drittel, Seite großes Bild schwimmender Eisschollen mit der Unterschrift: „
Hier ist die Erderwärmung konkret zu beobachten: In der Arktis schmelzen die Eismassen, das hat massive Auswirkungen auf den Meeresspiegel, die Ozeane und das Klima gesamt.“.

Klar, dass bei diesem Niveau auch die Ober-Freitagshüpferin, Luisa Neubauer als besonders kompetente Klima-Fachperson (Beschränkt auf ihr „Klimawissen“: CO2 = Klimagift und muss mit allen Mitteln und Kosten verhindert werden) umfangreich zu Wort kommt.

Allerdings muss man wohl noch froh sein, dass dieser geballte Unsinn aktuell wenigstens noch textlich und nicht bereits wie von „Wissenschaftlern“ gefordert, nach mittelalterlich bewährten Methoden mit der Todesstrafe für Leugner ausgetragen wird [6]. –doch zeigte Stuttgart gerade, dass die „moderne Partyjugend“ Zukunftsthemen zwecks „Beschleunigung“ inzwischen eher handgreiflich austrägt, beziehungsweise wie ehemals freudig erwünscht zwecks Verfahrensabkürzung lieber „täglich neu aushandelt“, wie es in Amerika unter langem und großem Jubel unserer Medien gerade beispielhaft vorgeführt wurde.

Bild 3 Screenshot von den MSN-Nachrichten am 23.06.2020


Im Gegensatz zu deren dummen Trump – dessen Wahl in Deutschland mit ziemlicher Sicherheit auf Anordnung von ganz oben rückgängig gemacht worden wäre – haben wir zur Lösung ja Merkels Bettvorleger Horst. Höflich bittet dieser nun um etwas, wobei nicht klar ist, ob er bestehende Gesetze meint (die unter seiner Mitverantwortung bisher nicht umgesetzt wurden):
faz:
Bei einem Besuch in Stuttgart hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) harte Strafen für die Randalierer vom Wochenende gefordert …
oder neue, die nun „entstehen“ sollen, nachdem in Berlin das Gegenteil als vorbeugendes Polizei-Rassimusvermutungs-Gesetz in Kraft trat und der Bundestag gerade eben entsprechende Maßnahmen ablehnte [3], Politiker sogar die gesicherte, staatliche Finanzierung solcher „Partygänger“ fordern [4].

Da wollen auch kleinere Lokalredakteure nicht immer nur hinten anstehen …

In der Zeitung führt es dazu, dass inzwischen zu praktisch Allem und Jedem reihum jemand aus der Redaktion einen Kommentar abgibt. Damit dabei nichts schief geht und eventuell widerrufen oder gar auf höhere Weisung neu gewählt werden muss, nach dem Motto: Was hat die „dpa“ vorgeschrieben; was erwartet die unfehlbare Merkel? Haben auch Habeck und Annalena ihren Segen dazu gegeben und auch wirklich nichts dagegen (beziehungsweise das Thema zum Glück wieder nicht verstanden)? Dann ist es etwas Gutes und darf – nein muss – befürwortet und den Lesern empfohlen werden.

Wenn Deutschland kämpft, dann immer engagiert bis zum bitteren Ende

Und so geht es weiter um den Endsieg im Kampf gegen das böse Klimagift CO2, mit dem Deutschland endlich zeigen möchte, wie man einen Krieg doch einmal gewinnt (und dabei seine Wirtschaft und Finanzen trotzdem ruiniert [2]).

Dieser von Deutschland und nun auch deren Vertreter*innen in der EU immer härter geführte Kampf verlangt inzwischen verstärkt Unterstützung an der Heimatfront, denn der Klimafeind ist leider bereits weit ins Land eingedrungen:
[1] Lokalausgabe der Nordbayerischen Nachrichten vom 18.06, Artikel: „CO2-Verbrauch deutlich gedrosselt“, Kommentar dazu: „Wir stecken schon mitten im Klimawandel“

In seinem Kommentar teilte ein Redakteur den Lesern mit, was das für die in der Heimat lebenden bedeutet: „Da ist es wichtig, dass jeder die dramatischen Veränderungen beim Klima begreift … die extrem heißen Tage, die trockenen Winter, das beschleunigte Absterben der Bäume … sondern dass wir schon mitten drin stecken …

Der Autor macht sich in solchen Fällen dann ab und zu die Mühe, der Redaktion und dem Kommentator eine Kritik zuzuleiten, wissend, dass dies subversiv ist und die Klimak(r)ampf-Fronten schwächen könnte. Er kann sich das leisten, da er als Rentner nicht mehr auf eine Karriere Rücksicht nehmen muss.

Gegenargumentation zur Kommentarinformation

Aufgedröselt zu den Stichworten bekam der Redakteur Information zu Daten aus der wahren Natur:

Zum Kommentarpunkt: „dass jeder die dramatischen Veränderungen beim Klima begreift
Dazu bitte ich um eine seriöse Quelle. Nirgendwo auf der Welt ist so etwas messbar. Und so steht es auch im IPCC AR5 Langbericht. Mit tatkräftigem „Einsatz“ von Deutschland – welches seit „Merkel“ nur noch fachlich absolut
dumme ahnungslose Umweltminister*innen „zulässt“ – wurde damals verhindert, dass diese Information in das Summary übernommen wurde. Im folgenden Artikel sind diese IPCC-AR5 Aussagen am Schluss als Original und Übersetzung angehängt:
[Link] EIKE, 20.06.2017: Gegen Klimaflüchtlinge helfen nur noch C. Juncker und der Pariser Klimavertrag Alternativ: Nicht der Klimawandel bedroht uns, sondern unsere Politiker
Meine jahrelangen Recherchen zum AGW-Klimawandel zeigen immer neu: Die einzigen „dramatischen“ Klimaveränderungen geschehen ausschließlich in Simulationen und dabei vor allem in solchen des deutschen PIK (dessen ca. 600 Mitarbeiter von einem Tag auf den anderen arbeitslos wären, wenn ihre Simulationen nicht immer neu die Welt untergehen lassen würden).
[Link] EIKE 08. Juni 2018: Die Suche nach dem Klimawandel geht weiter. Denn in Deutschland ist er nicht zu finden
[Link]  EIKE 14.09.2016: Frau Hendricks glaubt im Klimawahn, Klimapäpstin geworden zu sein und den Irrglauben ihrer Bürger verdammen zu dürfen Zu ihrem Gastbeitrag „Weit verbreiteter Irrglaube“ im Handelsblatt
Nicht einmal das Umweltbundesamt kann in Deutschland Klimawandel-bedingte Verschlimmerungen finden. Das gelingt nur unserer Umweltministerin, weil sie in deren Bericht nicht hineingesehen hat und stattdessen „ins Blaue“ fabuliert:
[Link] EIKE 27.11.2019: Deutscher Klima-Monitoringbericht 2019, S. Schulze spricht über alarmierende Befunde

Zum Kommentarpunkt: „die extrem heißen Tage“
hatte man schon in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts (die Zeit des berühmten „dust bowl in den USA“).
Zudem beträgt der Wärmeinseleffekt selbst kleiner Städte auch in Deutschland bereits 5 … 10 Grad. Damit ist es vollkommener Schwachsinn, die Globaltemperatur zum Jahr 2100 mit Billiarden EURO um vielleicht wenige Zehntel Grad reduzieren zu wollen, wenn lokale Maßnahmen vor Ort viel billiger und besser Wirkung zeigen würden.
Dass die Pleitestadt Nürnberg zur „Lösung“ nun mit viel Aufwand CO2-reduziert, ist nichts weiter, als eine fachliche Bankrotterklärung der Verantwortlichen

Zum Kommentarpunkt: „die trockenen Winter“
Wo hat der Kommentator diesen Unsinn her? Diese Aussage zeigt überdeutlich, dass auch nicht die Spur einer Ahnung zum Thema vorliegt, denn sie lässt sich mit einem Mausklick beim DWD-Klimaviewer verifizieren.
Die Winter sind seit Beginn des angeblichen AGW-Klimawandels signifikant viel feuchter geworden. Und die Klimasimulationen de DWD gehen davon aus, dass das so weitergeht. Anbei dazu die Grafik des Winterniederschlags vom DWD-Viewer. Wenn das nicht deutlich ist:

Bild 4 Grafik des DWD Kimaviewer über den Winterniederschlag, der angeblich immer geringer wird


Zum Kommentarpunkt: „das beschleunigte Absterben der Bäume“
Nur weil unsere lokalen Förster (auf Anfragen der NN) dies unisono immer neu behaupten, wird es nicht richtiger. Welchen geballten Unsinn diese den FN-Redakteuren regelmäßig erklären, wohl um zu zeigen, wie wichtig sie sind, können Sie gerne nachlesen (und mir widerlegen):
[Link] EIKE 25. April 2020: Wenn Medien immer nur Personen mit der gleichen Meinung fragen, können sie (und diese Personen) nie gescheiter werden
Unseren Wäldern geht es auch aktuell weit besser als in den Zeiten seit dem Hochmittelalter, als Deutschland fast völlig kahl war. Es ist einfach nur eine GRÜNE (und Förster-) Fabel, dass es dem Wald früher romantisch gut ging.
Alle Wald-Schadenserhebungen zeigen, wie gut es unseren Wäldern in Wirklichkeit geht. Nachdem nach dem 2. Weltkrieg notgedrungen bewusst ungeeignete, aber schnell wachsende Baumarten in den Fränkischen Sandboden pflanzte und heute die bereits früher die Wälder rund um Nürnberg in heute unvorstellbarem Ausmaß kahlfressenden Schädlinge wegen der „Natur“ nicht mehr bekämpfen darf, sowie Totholz „für den Borkenkäfer“ teils wegen GRÜNER Vorgaben liegen lassen muss, braucht man sich über einige Auswirkungen nicht zu wundern.
[Link] EIKE 29. Februar 2020: Den Bayerischen Wäldern geht es nur schlecht, weil die schlimmere Vergangenheit abgeschnitten wird
[Link] EIKE 16.11.2017: Der Waldzustand in Bayern ist schlechter, obwohl er besser wurde

Gegenfragen

-Belege bitte jemand, dass seit dem Vorliegen von Temperaturaufzeichnungen aktuell irgendwo schlechteres Wetter und Ernten vorliegen, als zur angeblich so „natürlichen“, vorindustriellen Kaltzeit, als heute unvorstellbare Natur-, Wetter-, und Erntekatastrophen gängige Ereignisse waren.
Meinen Recherchen nach gibt es weltweit keinen solchen Beleg, sondern ausschließlich Klimasimulationen, welche behaupten, in Zukunft würde es weniger werden:
[Link] EIKE 03. September 2019: GRÜNE, Bauern und Klimawandel: Im Jammern bilden sie eine Symbiose
[Link] EIKE 26.11.2016: Forscher des Weltklimarates IPCC rechnen, dass die globale Erwärmung 10 bis 50 % der jährlichen Ernte bedroht – Was steckt dahinter?

-Zeige bitte jemand eine Studie anhand von Messdaten, in welcher irgendwo auf der Welt eine mehr als trendnatürliche Klimaverschlimmerung bereits eingetreten ist
Meinen Recherchen nach gibt es weltweit keinen solchen Beleg. Alle! Aussagen zu mehr Extremen – und untergehenden Inseln – stammen ausschließlich aus Klimasimulationen

-Erkläre bitte jemand den Nutzen des Versuchs einer globalen Temperaturreduzierung um vielleicht – aber eher unwahrscheinlich – wenige Zehntel Grad im Jahr 2100 für viele, viele Billionen EUR, wenn der eigene Wärmeinseleffekt selbst kleiner Städte heute schon zwischen 5… 10 Grad, also das 10 … 100 Fache beträgt. Es gäbe nichts auf der Welt was effektiver wäre, als diese Übertemperaturen – dort wo diese wirklich stören – direkt preiswert vor Ort anzugehen.
EIKE 08.05.2018:
CO2-Zertifikatekosten: Wirkungsloser kann Klima­k(r)ampf nicht betrieben werden, doch alle Altparteien plädieren dafür

Die Antwort

Sehr geehrter Herr xxx,
vielen Dank für Ihre engagierte Zuschrift. Inhaltlich kann ich Ihnen allerdings nicht zustimmen, denn dass der Klimawandel auch bei uns angekommen ist, kann man nicht mehr ernsthaft bestreiten. Besonders eindrucksvoll/erschreckend fand ich persönlich einen Spaziergang durch den Reichswald, bei dem mich der Leiter der Bayerischen Staatsforsten/Forstamt Nürnberg auf die massiven Trockenschäden beim Nadelholz sowie den Käferbefall bei abgestorbenen Fichten aufmerksam gemacht hat. Daten des Nürnberger Umweltamts zur hiesigen Klimaentwicklung und Mitteilungen des hiesigen Bundes Naturschutz untermauern diese Eindrücke fachlich und sachlich.
Mit freundlichen Grüßen
xxx Lokalredaktion
Information des Autors: Anbei die aktuelle Hinterlegung des Nürnberger Umweltamtes zum Niederschlag:
Niederschlagsentwicklung: Anders als bei der Temperatur lässt sich beim Niederschlag bislang kein klarer Trend einer Klimaveränderung feststellen … Auch hinsichtlich der einzelnen Monate und Jahreszeiten lassen sich keine eindeutigen Trends feststellen. Die von den Klimamodellen prognostizierten trockneren Sommer und feuchteren Winter sind in den Messdaten bislang nur ansatzweise zu erkennen (leichte Zunahme im Januar, leichte Abnahme im Juni und August).

Starkregenereignisse: Ebenso ist bislang kein signifikanter Trend einer Zunahme von Starkregenereignissen in Nürnberg zu erkennen.

Und nochmals der Verlauf des Jahresniederschlags einer der längsten Klimamessreihen in Franken:

Bild 5 Verlauf des Jahresniederschlags der Messstation(en) Bamberg. Vom Autor anhand der DWD-Daten erstellt


Bild 6 Bayern, Jahresniederschlag und 30-jähriger Mittelwert

Die Steigerung

Man denkt sich manchmal, schlimmer kann es doch nicht mehr werden. Irgendwo findet doch alles einmal seine Grenze. Leider hatte Einstein auch darin recht behalten, dass es doch etwas gibt, was grenzenlos sein könnte:
THE EUROPEAN 18.06.2020:
Kinder klagen gegen Deutschland wegen Klimawandel
Junge Klimaaktivisten klagen gegen Deutschland: Die Bundesregierung mache zu wenig für den Klimaschutz und gefährde die Zukunft der jungen Generation. Vermutlich im Juni wird der Ausschuss für Kinderrechte darüber entscheiden, wie es weitergeht. Ein Beitrag von Juliane Kippenberg und Katharina Rall.
… Der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes selbst hat die schädlichen Auswirkungen der Klimakrise auf die Kinderrechte anerkannt, unter anderem in seiner Sondersitzung über Kinderrechte und Klimawandel in der Pazifikregion im März 2020 ..

Es empfiehlt sich, die Klageschrift anzusehen. Jeder, der sich rund um den Globus von einem Unwetterereignis betroffen fühlt, braucht nur zu erklären, dass dies nur aufgrund der bösen, westlichen Emissionen passieren konnte und seine „Betroffenheit“ ein sicherer Beleg für den von diesen verursachten Klimawandel ist. Es reicht auch, wenn man welche kennt, die welche kennen, wie die große GRETA, die sich natürlich ebenfalls unter den klagenden Kindern findet.

Frau Merkel „rannte“ damals auch geradezu nach Marokko, um den UN-Migrationspackt mit ihrer Unterschrift – und dem Geld der schon länger hier lebenden Bürger – zu „segnen“ und zu bestätigen, dass dies selbstverständlich rechtens sei.

Zur Erinnerung
Die schlimme Phase der Hexenverfolgung dauerte mehrere Hundert Jahre. Während der gesamten, langen Zeitdauer kam keine Hexenfachperson zu der Facherkenntnis, dass es gar keine Hexen gib. Aussagen von „Nicht-Fachpersonen“ wurden konsequent ignoriert (sofern diese solche Aussagen überhaupt überlebten).
Erst als es finanziell nicht mehr lukrativ war, Hexen aufzuspüren (die Betroffenen mussten ja alles, inclusive ihrer Foltern bezahlen bis auch der allerletzte Rest eventuellen Vermögens aufgebraucht, beziehungsweise unter den Hexenjäger-Fachpersonen und deren Unterstützer aufgeteilt war), wurde die Erkenntnis unter Protest „übernommen“. Allerdings nur, weil die Kirche(n) nicht mehr die Macht zur Durchsetzung ihrer „Fachexpertisen“ hatten.

Dass das Sehen und Entdecken von „Klimawandel“ lukrativ wurde, ist gerade zwanzig Jahre her. Und das Lukrativste – die CO2-Steuer und CO2-Folgeschäden-Strafzahlungen an „betroffene“ Länder, die in den UN-Gremien inzwischen die absoluten Entscheidungsmehrheiten haben – hat gerade erst richtig begonnen – parallel mit der Verdummung der jungen Generation durch das Freitagshüpfen …

So viel zum Versuch einer Vorhersage, wie lange dieser Spuk noch dauern kann.

Quellen

[1] Lokalausgabe der Nordbayerischen Nachrichten vom 18.06: „CO2-Verbrauch deutlich gedrosselt“, Kommentar „Wir stecken schon mitten im Klimawandel“

[2] EIKE 15.06.2020: Das anthropogene CO2-Emissions-Experiment
[3] Deutscher Bundestag: Breite Mehrheit gegen einen Anti­extremismus-Antrag der AfD
[4] Tichys Einblick: Stuttgart: Brutale Ausschreitungen – Antifa als Rädelsführer?
[5] EIKE 28. 08.2019: Zentraler Desinformations-Funk – Lügen gehen weiter: ZDF zu Klimawandel und Bränden im Amazonas
[6] Spiegel 04.01.2013: Radikales Professoren-Plädoyers „Todesstrafe für Leugner des Klimawandels“




Wo unser Wetter entsteht – Halbwahres und Halbgares von Sven Plöger in der ARD

Teil 1 – oberflächlich und unvollständig, eine Sendung verpasster Chancen
Dieser Teil begann durchaus verheißungsvoll. Sven Plöger erläuterte, warum das Wetter im Gebirge so viele Todesopfer forderte, erklärte die kühlende Wirkung der Eiger-Nordwand, die Entstehung von Stau und Föhn, Berg- und Talwind und die gefürchtete 5-b-Wetterlage sowie die Lawinen-Problematik. Anschaulich erläuterte er auch die Ursachen für die enorme floristische Artenvielfalt der Alpen und die extremen Wachstumsbedingungen der Pflanzen. Leider riss er diese Themen nur an und baute sie nicht aus; solch bekannte Phänomene wie Föhn-Wolken, Ora, Bise, Mistral, Schirokko, welche alle im Umfeld der Alpen stattfinden und von diesen beeinflusst werden, fanden keinerlei Erwähnung, auch fehlte die äußerst spannende Thematik der herbstlichen und winterlichen Inversionswetterlagen. Überhaupt glitt die Sendung nach etwa 25 Minuten ins Folkloristische, Banale, Halbwahre und Thesenhafte ab. Fürchtete Herr Plöger vielleicht, zu viel Faktenwissen könne man dem an seichte, öffentlich-rechtlich Unterhaltung gewöhnten Publikum nicht zumuten – obwohl doch immer so viel vom Bildungsauftrag die Rede ist? Reichlich Zeit widmete er den Schweizer Wetterschmöckern, die zwar nichts zur Wetterentstehung beitragen, sich dafür aber am schwierigen Thema der Langfristprognosen aufreiben – eigentlich ein Thema für eine extra Sendung. Sehr gewagt und reißerisch auch seine These, ohne Alpen würde unser mitteleuropäisches Klima dem von Nordamerika ähneln. Das ist eine ziemliche Übertreibung und bestenfalls eine Halbwahrheit. Zum Beweis des Gegenteils reicht schon ein Blick auf die Weltkarte aus: Das Mittelmeer, viel kleiner und weiter nördlich gelegen als der Golf von Mexiko und die Karibik, ist bei weitem keine so potente Wärmequelle, und um die unser Klima dominierenden Westwinde „abzuschaffen“, müsste sich von Spanien bis mindestens Schottland ein durchgehendes Hochgebirge als „Ersatz-Rockies“ erstrecken. Auch der Ural müsste deutlich verbreitert und etwas erhöht werden, um die Appalachen zu simulieren; weiterhin müssten Nordmeer, Nordsee und Ärmelkanal samt Golfstrom als winterliche Wärmequellen verschwinden, nur so könnten ähnlich eisige Winterstürme aus Nordwest bis Nord toben, wie in den Prärien Nordamerikas. Recht halbgar wirkt auch seine These, das unterschiedliche Klima auf der Alpennord- und Südseite habe die unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklung verursacht – Wohlstand im Norden, Armut und Siedlungsverfall im Süden. Das dürfte bestenfalls eine Nebenrolle gespielt haben – kurioserweise liefert Sven Plöger die wahre Erklärung gleich mit: Im Norden (Österreich) verhinderte ein anderes Erbrecht die Zerteilung der Ländereien und Höfe, und es wurde massiv in Infrastruktur sowie den Tourismus investiert. Dass das in Italien (Piemont) bei einer verantwortungsvolleren Politik auch möglich gewesen wäre, verschweigt er lieber – schließlich sollen die Fernsehzuschauer nicht nur brav ihre GEZ-Gebühren, sondern über die EU auch für das Missmanagement südlich der Alpen bezahlen. Summa summarum wieder einmal eine verpasste Chance für wirkliches Bildungsfernsehen – immerhin zeigten die ersten Sendeminuten, dass man Faktenwissen durchaus spannend und unterhaltsam vermitteln kann.
Teil 2 – viel längst Bekanntes zu den Folgen des Klimawandels
Wetter ist der augenblickliche physikalische Zustand der Atmosphäre eines Ortes, Klima über lange Zeiträume gemitteltes Wetter. Schon im Teil 1 werden beide miteinander vermengt, was sich nicht immer vermeiden lässt, aber der zweite Teil wird dem Hauptthema der Sendung „Wo unser Wetter entsteht“ gar nicht mehr gerecht. Immerhin trifft er den Untertitel „Wie der Klimawandel die Alpen verändert“ thematisch vergleichsweise objektiv, sachlich und ohne wesentliches ideologisches Geschwätz; das Wörtchen „aktuelle“ vor Klimawandel fehlte allerdings. Die behandelten Sachthemen sind freilich lange bekannt und schon oft gesendet worden – Gletscherschmelze und Wassertaschen, Berg- und Felsstürze, tauender Permafrost, Boden- und Vegetationsveränderungen sowie die Schmälerung der Wintersportmöglichkeiten. Wie wirkt sich der aktuelle Klimawandel auf die Häufigkeit und die Intensität der Stau- und Föhnwetterlagen sowie der Inversionslagen aus? Wie stark war die Zunahme der Sonnenscheindauer, was bewirkte diese Zunahme? Warum wurden die Winter in den Nord- und Zentralalpen seit den späten 1980er Jahren als einzige Jahreszeit nicht wärmer? Werden die Niederschläge, besonders im Sommer, wirklich extremer? Was er versäumte, soll hier zumindest teilweise nachgeholt werden:

Abbildung 1: Keine winterliche Erwärmung seit 1987/88, hier am Beispiel der Stationen Zugspitze und St. Bernhard gezeigt; Selbiges trifft auch auf weite Teile Österreichs besonders in den höheren Lagen zu. Ursache ist eine Häufigkeitszunahme der Tage mit nördlichem Strömungsanteil, was vermehrt höhenkalte Luft in den Alpenraum führte. Selbst der sehr milde Winter 2019/20 kehrte diesen Trend, der, wie alle Trends, nicht in die Zukunft extrapoliert werden darf, nicht um. Man kann aber annehmen, dass Wintersport über drei oder mehr Monate auch künftig in geeigneten Lagen (Nordhänge über 1500 Meter Höhe gibt es in den Alpen reichlich) meist möglich bleiben wird. Es sind wohl auch unsere gestiegenen, überzogenen Freizeit-Ansprüche (Skisport möglichst schon im Oktober und noch im Mai!), welche mit der schon lange vorhandenen Realität kollidieren!


Abbildung 2: Die tendenziell stark zunehmende Sonnenscheindauer (gelb) am Sonnblick in Österreich beeinflusste die dortige Variabilität der Lufttemperaturen (pink) selbst im Jahresmittel zu mehr als einem Drittel – Sven Plöger deutet diese Problematik kurz an. Seit 1887 nahm dort die jährliche Sonnenscheindauer um mehr als 230 Stunden zu – Ähnliches zeigt sich im gesamten Alpenraum. Die weitaus stärkste Erwärmungswirkung der Sonne findet im Sommerhalbjahr statt, doch im Gegensatz zum Flachland wirkt in den Hochlagen auch die Wintersonne zumindest leicht erwärmend – Dank der besonders klaren Bergluft, der Inversionslagen und der Südhänge, welche, anders als ebenes Gelände, gerade bei tiefem Sonnenstand viel Strahlung empfangen. In AMO-Warmphasen (momentan) ist es sonniger, außerdem trugen die Luftreinhaltemaßnahmen, geänderte Wetterlagenhäufigkeiten sowie die Austrocknung der Landschaft durch Melioration und Besiedlung zur stärkeren Besonnung bei. Weil Lufttemperatur und Sonnenscheindauer sehr unterschiedliche Größen sind, mussten sie zur Veranschaulichung in einer Grafik in Indexwerte umgerechnet werden.


Abbildung 3: Schwankende, aber keinesfalls merklich zu- oder abnehmende Sommerniederschläge in Bad Ischl (Österreich). Ähnlich sieht das an fast allen Alpen-Stationen aus. Und Starkregen oder Unwetter sind (leider schon immer!) ein wesentliches Merkmal des Alpenklimas; sie treten dort viel häufiger und intensiver auf, als im Flachland.


Sehr vorsichtig und kurz, aber deutlich vernehmbar, berichtet Sven Plöger von vergangenen Klimawandeln im Alpenraum, besonders beim Thema „Ötzi“ am Ende der Sendung. Freilich hätte gerade auch diese historisch so spannende Tatsache früherer Klimawandel etwas mehr Sendezeit verdient – es soll hier ebenfalls ergänzt werden:

Abbildung 4: Globaler Temperaturverlauf seit dem Ende der (vorerst) letzten Kaltzeit.


Abbildung 4 zeigt: Vor etwa 6500 Jahren wurden in unserer, noch anhaltenden Warmzeit, dem Holozän, die bislang höchsten Temperaturen erreicht, von denen der aktuelle Klimawandel noch weit entfernt ist. Die Alpengletscher waren damals noch kleiner als heute oder fehlten völlig; in Gletschereis eingeschlossene Baumstämme belegen diese Tatsache. „Ötzi“ wurde (vermutlich) durch eine Abkühlungsphase am Übergang zur Bronzezeit konserviert. Einer weiteren, markanten Warmphase folgten weitere Schwankungen, bis mit dem Beginn des „Römischen Optimums“ Hannibal noch im Herbst über die Alpen nach Italien einfallen konnte; Weinbau und Besiedlungstätigkeit breiteten sich aus. In der Abkühlungsphase des „Dunklen Zeitalters“ ab etwa 400 n. Chr. gingen Infrastruktur und Wissen der Römer weitgehend verloren; doch in der „Mittelalterlichen Warmzeit“ erlebten Mitteleuropa und der Alpenraum eine weitere kulturelle Blütezeit. Die „Kleine Eiszeit“ führte ab etwa 1300 zu vermehrten Unwettern und einem starken Gletscherwachstum. Noch vor kaum 200 Jahren wurde für das Anhalten der talwärts vorrückenden Gletscher gebetet, welche Siedlungs- und Nutzland bedrohten. Erst ab 1900 setzte dann der aktuelle Klimawandel ein.
Wir müssen erkennen – Klimawandel war und ist praktisch immer, doch nie passt er uns. Was in diesem insgesamt ganz passablen Teil 2 noch fehlte, war ein Hinweis auf die im 20. Jahrhundert ausufernde Bau- und Siedlungstätigkeit, welche erstens über den Wärmeinseleffekt nicht unwesentlich zum Klimawandel beiträgt, und zweitens die Wahrscheinlichkeit des Zusammentreffens von Naturkatastrophen und Menschen stark erhöht. Die Alpen sind (leider) das am stärksten zersiedelte und baulich veränderte Hochgebirge der Welt, was auch ohne Klimawandel zu Konflikten führt. Mit den Worten „ Die Alpen sind ein Hotspot des Klimawandels“ entlässt Sven Plöger den Fernsehzuschauer in den Montagabend. Doch die wirklich unbequeme, seit Jahrhunderten bekannte Wahrheit lautet: Hochgebirge sind aufgrund ihrer Geografie ein schwieriger, gefährlicher Siedlungs- und Wirtschaftsraum. Ihre Schönheit blendet uns, täuscht aber über ihre Gefahren hinweg. Unsere oberflächliche Freizeit- und Spaßgesellschaft vergisst das leider allzu oft – und jammert dann über den „bösen“ Klimawandel, wenn Lawinen, Bergstürze, Flutwellen oder Unwetter wieder einmal ihre Opfer gefordert haben.




Zensoren der großen Netzwerke lassen ihre Muskeln spielen

Heute beherrschen große Technologie-Unternehmen den Markt der Informationen und der Online-Werbung in zunehmend skrupelloser Art und Weise um der Profite und des Einflusses auf die Gesellschaft willen. Es kommt immer wieder auf das Eine zurück: Macht.

Anfang des 20. Jahrhunderts kamen in der Öffentlichkeit Bedenken auf hinsichtlich monopolistischer Kontrolle vitaler Industrien, was neue Gesetze und Gerichtsurteile hervorrief, die Standard Oil und andere große Geschäftsimperien in viele kleinere Unternehmen aufteilte.

Anfang des 21. Jahrhunderts bedrohen Google (dem auch YouTube gehört), Twitter und Facebook neben vielen anderen großen Big Tech-Unternehmen das im First Amendment festgeschriebene Recht auf freie Meinungsäußerung und die freie Wahl der Lebensweise der Amerikaner. Google dominiert digitale Werbe-Plattformen und hat einen Anteil von über 90% am Suchmaschinen-Markt.

Das jüngste prominente Beispiel von Zensur war die Forderung von Google, dass die Websites The Federalist und ZeroHedge ihre Kommentarfunktion für die Öffentlichkeit schließen sollten, wurden doch dort Standpunkte beschrieben, denen Google nicht zustimmt, einschließlich Black Lives Matter. Bei einer Ablehnung dieses Ansinnens würde Google diese Sites von seiner Werbeplattform entfernen.

„Kommentare“ von Usern sind oftmals recht störend, aber es sind nicht die Standpunkte des Moderators. Da Google die Werbung im Web dominiert, waren die Sites hinsichtlich ihres „Ungehorsams“ finanziell verwundbar. Google strich dann tatsächlich ZeroHedge, während The Federalist artig seine Kommentarfunktion stilllegte.

Im April entfernte YouTube Videos von zwei Ärzten, welche die Wirksamkeit von ökonomischem Lockdown in Frage stellten zur Bekämpfung des Coronavirus‘ – eine Herausforderung, die immer noch besteht. Facebook beließ die Videos zwar an Ort und Stelle, drückte jedoch seinen eigenen Stempel der Zensur auf, z. B. in Gestalt der Entfernung gewisser Kampagnen-Werbespots, und man blockierte Bemühungen zur Organisierung von Protesten gegen Corona-Lockdowns.

Zensur seitens Big Tech ist so verbreitet geworden, dass man nicht mehr schockiert ist. Google, YouTube und Twitter entfernen missliebige Inhalte unter dem Baldachin von „Hass-Texten“ oder „Falschinformation“, was höchst subjektiv sein kann. Hass-Tiraden sind inakzeptabel, aber wie lange schon bemühte man dieses Etikett, um rein politische Standpunkte, religiöse Doktrinen oder wissenschaftliche Ergebnisse zum Schweigen zu bringen, welche von der Orthodoxie von Big Tech abweichen? Antwort: es ist bereits im Gange!

Der Richter William O. Douglas am Obersten Gerichtshof, ein überzeugter Linker und Befürworter der Freien Rede, schrieb im Jahre 1949 in der Mehrheitsmeinung von Terminello v. Chicago den berühmten Satz:

Eine Funktion der Freien Rede in unserem Regierungssystem ist die Einladung zu Streitgesprächen. Diesem hohen Ziel kann wohl am besten gedient sein, wenn man Bedingungen für Unruhe hervorruft, Unzufriedenheit mit den herrschenden Bedingungen erzeugt oder manch einen sogar verärgert. Sprache ist oftmals provokativ und herausfordernd.

Arthur Terminello, der Beklagte, hielt eine umstrittene Rede, in welcher auch engstirnige Äußerungen gegen jüdische Bürger enthalten waren. Richter Douglas stimmte ihm nicht zu; aber er bekräftigte die Rechte des Redners aus dem First Amendment, als das Gericht die „Bruch-des-Friendes“-Anordnung der Stadt Chicago gegen bestimmte Äußerungen verwarf.

Zensur sollte nicht weniger verboten werden, wenn ein monopolistisches Privatunternehmen im Cyberspace diese ausübt (anstatt einer staatlichen Stelle). Das gilt selbst dann, wenn dieses Unternehmen gesetzlich immun ist ob der Veröffentlichung irgendwelcher Inhalte. Die Waffe gegen Hassreden sollte nicht dem schlüpfrigen Vorgang der Zensur obliegen, welche unscharfe Grenzen hat, sondern mehr Reden, um Falschheiten zu begegnen und zu überwältigen.

Es ist schlimm genug, wenn eine prominente Zeitung wie die New York Times es ablehnt, etwas zu einem Thema zu veröffentlichen, was seinen oberflächlichen Reportern anstößig vorkommt. Aber die Times ist kein Medien-Monopolist; es gibt Myriaden anderer Optionen für den Zugang zu Nachrichten und Meinungen. Ich habe jedenfalls die Times schon vor langer Zeit als Lektüre gestrichen.

Bei Big Tech-Unternehmen ist es aber etwas Anderes. Das jüngste Powerplay von Google in Gestalt der Bedrohung von Websites fordert eine weitere Rote Karte. Es ist an der Zeit, dass dem Unternehmen das widerfährt, was mit Standard Oil passiert ist.

Wird die Regierung das Monopol von Google brechen oder dessen Immunität aufheben gegenüber Gerichtsverfahren wegen geposteter Inhalte? Das Justizministerium und Generalstaatsanwälte denken bereits darüber nach. Unterdessen spielt Google auf Zeit im politischen Sandkasten, verteidigen doch Kongressabgeordnete beider politischen Parteien das Unternehmen.

Falls eine Institution, eine Regierung oder ein monopolistisches Privatunternehmen die Rechte von Bürgern und Organisationen aus dem First Amendments beschneiden können und nichts dagegen unternommen wird, dann wird die Verfassung selbst zu einem Papiertiger, zu einer Abstraktion. Dann wird es noch hässlicher, vor allem, wenn man auf der falschen Seite der Leidenschaft einer Bewegung steht.

Autor: Peter Murphy, a CFACT analyst, has researched and advocated for a variety of policy issues, including education reform and fiscal policy, both in the non-profit sector and in government in the administration of former New York Gov. George Pataki. He previously wrote and edited The Chalkboard weblog for the NY Charter Schools Association, and has been published in numerous media outlets, including The Hill, New York Post, Washington Times and the Wall Street Journal.

Link: https://www.cfact.org/2020/06/19/big-tech-censors-flex-their-muscles/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Coronavirus: Wie man die Zahlen richtig liest

In dieser (sehr langen) Studie geht es um die Daten zur COVID-Epidemie weltweit*. Sie besteht hauptsächlich aus Graphiken – wie die oben Stehende – welche die Ergebnisse des Verhaltens des Virus‘ bis heute in verschiedenen Ländern zeigen. Es werden viele schöne Graphiken bzgl. eines höchst unschönen Subjektes gezeigt nebst einigen Interpretationen dieser Graphiken. … Obwohl ich mir erlaube, gelegentlich ein paar bittere Bemerkungen hinsichtlich der Politik fallen zu lassen, gehe ich auf diesen Punkt aber nicht näher ein. Dazu bedarf es eines langen weiteren Beitrags.

[*Der Länge wegen wird diese Übersetzung um einige Gebiete gekürzt. Anm. d. Übers.]
Unsere Welt in Daten

Alle Daten für diesen Beitrag stammen aus dieser Quelle. Sie enthält fast 25.000 Aufzeichnungen. Unsere Welt in Daten ist ein Projekt der Oxford Martin School an der Oxford University. Die Daten sind frei verfügbar, und ich finde sie extrem nützlich. Ich nutze für diesen Beitrag die Daten bis zum 18. Juni.


Darstellung

Es gibt mehrere Probleme hinsichtlich der Art und Weise, wie die Zahlen gemeldet wurden. Erstens sind die Aufzeichnungen nach Territorien aufgeschlüsselt, was bedeutet, dass von Offshore-Gebieten wie Gibraltar oder Puerto Rico erwartet wird, dass sie getrennt von ihrem Mutterland gemeldet werden. Dies ist jedoch nicht immer eingehalten worden. In den meisten Gebieten hat man erst am 20. März oder später mit der Meldung eigener Zahlen begonnen.

Zweitens begannen einige Länder erst zu berichten, als sie tatsächlich ihren ersten bestätigten Fall des Virus‘ hatten. Darüber hinaus gibt es in den frühen Stadien der Epidemie in vielen Ländern sporadisch fehlende Aufzeichnungen. Erst gegen Mitte März begannen alle Länder, explizit „keine neuen Fälle oder Todesfälle“ für diese Tage ohne einen neuen Fall oder einen Todesfall vorzulegen.

Drittens nehmen die nationalen Datenlieferanten recht häufig Adjustierungen ihrer Zahlen vor. Dies kann zu enormen eintägigen Spitzenwerten führen oder zu Tagen mit negativen neuen Fällen oder sogar zu negativen Todesfällen! Und die Zahlen einiger Länder haben mich veranlasst, mich am Kopf zu kratzen. Die französischen Zahlen zum Beispiel fliegen überall herum, seit ich die Epidemie verfolge. Die ecuadorianischen Zahlen ergeben überhaupt keinen Sinn. Und es gibt viele Fälle, bei denen es innerhalb weniger Tage zu einem plötzlichen Anstieg der neu bestätigten Fälle kommt. Das jüngste Beispiel war Schweden, wo ab dem 3. Juni ein enormer Anstieg der neuen Fälle zu verzeichnen war. Vermutlich aufgrund einer großen Anzahl verspäteter Testergebnisse?

Viertens melden nur einige der Länder – in der Regel die größeren – Zahlen der durchgeführten Tests. Und viele von ihnen melden Tests nur wöchentlich oder auf Ad-hoc-Basis.

Fünftens gab es Fälle, in denen die nationalen Datenlieferanten „die Geschichte neu schreiben“ und große Teile der Daten aus der Vergangenheit gesäubert und ersetzt haben. Anfang Juni zum Beispiel haben Großbritannien und die USA alle Daten zu Tests vor dem 26. April bzw. 12. Mai vernichtet. Ich vermute, dass dies auf einen Wechsel der Einheiten zurückzuführen sein könnte, z.B. von getesteten Personen zu durchgeführten Tests (was die Anzahl der aufgezeichneten Tests erhöhen würde).
Sechstens haben die Daten unsichtbare Verzerrungen. Verschiedene Länder haben unterschiedliche Definitionen dessen verwendet, was einen COVID-Todesfall ausmacht. Ein Tod durch COVID unterscheidet sich geringfügig von einem Tod mit COVID, hat jedoch eine andere Todesursache. Darüber hinaus wurden die Fälle in vielen Ländern aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Testausrüstungen stark unterschätzt.

Siebtens gibt es oft, aber nicht immer, einen wöchentlichen Zyklus in den Daten. In der Regel werden freitags und samstags mehr Fälle gemeldet, sonntags und montags weniger. Dieser wöchentliche Meldezyklus unterscheidet sich deutlich von dem 5- bis 6-tägigen „Wackeln“, das in den Rohdaten vieler Länder für neue Fälle sichtbar ist und bei dem die Talsohlen nicht immer mit dem Wochenende zusammenfallen.

Abgesehen davon sind die Zahlen aus Unsere Welt in Daten die besten, die ich habe, also werde ich sie verwenden. Aber um zu versuchen, einige der oben genannten Probleme zu umgehen, habe ich in den meisten meiner Diagramme Zahlen von täglichen Fällen und Todesfällen verwendet, die sich im Durchschnitt über 7 Tage erstrecken, von 3 Tagen vor dem angegebenen Datum bis 3 Tage danach.

Die perfekte Farr-Kurve?

Jetzt endlich ist es an der Zeit für ein paar hübsche Graphiken. Hier zunächst die kumulierten Fälle von Island:

Ist das nicht eine so schöne „Farr-Kurve“ (symmetrische Sigmoid-Kurve), wie man sie sich nur wünschen kann? 1840 analysierte William Farr eine damals aktuelle Pockenepidemie in England. Er zeigte, dass ein Diagramm der Todesfälle mit der Zeit sehr ähnlich aussah wie die Kurve einer normalen Wahrscheinlichkeitsverteilung, die auch als Glockenkurve bekannt ist. Die Farr-Kurve, in der die ansteigenden und abfallenden Phasen symmetrisch und von gleicher Länge sind, ist das Integral einer normalen Wahrscheinlichkeitsverteilung. Schauen wir uns also die (wöchentlich gemittelten) Tagesfälle (und auch die Todesfälle) Islands an.

Das sieht für mich ziemlich „normal“ aus, wenn auch nach oben hin etwas gezackt. So würde man nach meinem Verständnis erwarten, dass die tägliche Fallgrafik einer Epidemie aussieht, falls keinerlei Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitswesens oder durch den Import neuer Fälle von außen diesen beeinflusst. Man beachte auch, wie in Island die Todesfälle in der Regel einige Wochen nach den Fallzahlen folgten.

Als nächstes die Schweiz:


Das ist ein weniger symmetrisches Beispiel für eine Sigmoidkurve. In der Schweiz ist das rechte Ende der Fallkurve etwas weniger als doppelt so lang wie das linke Ende. Die Fallkurven vieler Länder sind ähnlich, obwohl die rechten Enden in vielen Fällen deutlich länger sind als in der Schweiz.
Aber jetzt werfe ich eine besondere Kurve in den Ring: Iran.

Das sieht eher wie der Rücken eines Kamels als wie ein Berggipfel aus! Hier muss etwas anderes im Spiel sein. Die wahrscheinlichste Ursache für die zweite Spitze scheint der Massenandrang am Eid Al-Fitr-Feiertag gegen Ende Mai gewesen zu sein, als es in den meisten Provinzen noch keinen Lockdown gab.

Das Schlimmste vom Schlimmsten

Hier sind die schlimmsten Länder der Welt in Bezug auf die Todesfälle durch das Virus pro Million Einwohner (Stand: 17. Juni).

Man beachte, dass sich die Top Neun alle in Westeuropa befinden. Die USA und Kanada sind ebenso dabei wie drei südamerikanische Länder: Ecuador, Peru und Brasilien. Südamerika scheint sich schnell zu einem „Hot Spot“ für das Virus zu entwickeln. Abgesehen von Irland sind die übrigen Gebiete kleine Ableger von Ländern, die weiter oben auf der Liste stehen: Sint Maarten gehört zu den Niederlanden und Jersey, Isle of Man, Montserrat sowie Guernsey zu Großbritannien.

Im Gegensatz dazu sind hier die Länder mit den meisten bestätigten Fällen pro Million aufgeführt:

Die beiden Listen sind recht unterschiedlich, abgesehen davon, dass bei beiden San Marino und Andorra an der Spitze liegen. Sogar Italien, das „Aushängeschild“ der Epidemie, schafft es bei den Fällen pro Million nicht einmal in die Top 20! Warum die Listen so unterschiedlich sind, liegt auf der Hand: Länder, die mehr Tests durchführen, neigen dazu, mehr leichte und asymptomatische Fälle zu finden, die nicht zu mehr Todesfällen führen. Das scheint zum Beispiel in Bahrain der Fall zu sein, wo man über 400.000 Tests bei einer Bevölkerung von 1,7 Millionen Menschen durchgeführt hatte.

Westeuropa

Ich werde zunächst auf Westeuropa eingehen, da es das am stärksten betroffene Gebiet ist. Hier sind die Todesfälle pro Million:

Einige der hier aufgeführten kleinen Länder sind Inseln, die zu größeren Ländern gehören. Zum Beispiel gehört Guernsey zu UK und die Färöer-Inseln zu Dänemark. Die Außenposten von UK (Jersey, Guernsey und die Isle of Man) haben im Allgemeinen etwas besser abgeschnitten als das Vereinigte Königreich selbst. Abhängigkeiten, die weiter von den Mutterländern entfernt sind, haben noch besser abgeschnitten, wie Gibraltar und das dänische Territorium der Färöer-Inseln.

Von den verbleibenden kleinen Ländern hat Andorra, zwischen Frankreich und Spanien liegend, schlechter abgeschnitten als jedes der beiden Länder. Und San Marino (Binnenland innerhalb Italiens) hat am schlimmsten von allen gelitten. Aber diese beiden Katastrophengebiete sind Ausreißer. Tatsächlich haben kleine Länder, die an größere Länder wie Liechtenstein, Monaco und Luxemburg grenzen, oft besser abgeschnitten als ihre Nachbarn. Selbst der Vatikan fällt in diese Kategorie, trotz seines dritten Platzes bei den Fällen pro Million! Und kleine Inselstaaten wie Island und Malta haben von allen am besten abgeschnitten.

Unter den größeren Ländern ist Deutschland ein Sonderfall. Es hat weit weniger Todesfälle pro Million, als man erwarten würde, wenn man die Zahlen aus anderen europäischen Ländern vergleichbarer Größe zugrunde legt. Deutschland scheint Reisen und Kontakte der Infizierten besser zurückverfolgt zu haben als viele andere europäische Länder. Tatsächlich gehörten die Deutschen zu denjenigen, die die Österreicher auf den Infektionsherd im Tiroler Kurort Ischgl aufmerksam machten.

Um den Verlauf der Epidemie in jedem Land zu zeigen, habe ich die Gesamtzahl der Fälle pro Million Einwohner (bis zum 17. Juni) für jede der vier Ländergruppen von Süden nach Norden aufgetragen, wobei ich die Außengebiete Großbritanniens in die gleichen Gruppe wie das Vereinigte Königreich einbezog. Man beachte die Farr-Kurven! Es sieht so aus, als ob die Kurve umso symmetrischer ist, je kürzer die Dauer der Epidemie in einem Land ist:




In der letzten Grafik sieht man die isländische Farr-Kurve in hellblau, ebenso die zweite Hälfte einer Farr-Kurve (grau) auf den Färöer-Inseln. (Die erste Hälfte der Kurve fehlt, weil die Berichterstattung von den Färöern erst am 24. März begonnen hatte).

Die meisten Länder haben entweder fast alle eine Null-Linie in Bezug auf die Zahl der Fälle pro Million erreicht, oder sie haben einen Zustand erreicht, in dem die Zahl der neuen Fälle gegenüber ihrem Höchststand stark zurückgegangen und in etwa konstant geworden ist. Was die anderen Länder betrifft, so muss Portugal näher betrachtet werden. Großbritannien hat eindeutig „die Wende geschafft“, ist aber noch lange nicht am Nullpunkt angelangt. Auch Gibraltar könnte für einen genaueren Blick lohnend sein. Und Schweden… Ah, Schweden.

Abgesehen davon stimmen die auf www.worldometers.info für die ersten Juni-Tage angezeigten Zahlen neuer Fälle für Schweden nicht mit der Tabelle aus Unsere Welt in Daten überein; auch nicht mit der neuesten Version. Zum Beispiel erscheint ein Spitzenwert von 2214 neuen Fällen am 4. Juni in der letzteren, aber nicht in der ersteren, die nur 1.042 neue Fälle an diesem Tag anzeigt. Was ist da los?

Ein typisches Beispiel – Italien

Hier sind zwei Diagramme, die ich für Italien, das erste europäische Land, das ernsthaft von dem Virus betroffen ist, erstellt habe. Erstens, tägliche neue Fälle und Todesfälle, gemittelt über den Zeitraum von 7 Tagen. Diese Grafik ähnelt in ihrer Form der Schweizer Grafik, aber mit einem viel längeren rechten Ende:

Zweitens dachte ich die Verhältnisse zwischen Todesfällen und Fällen sowie Fällen und Tests im Verlauf der Epidemie zu untersuchen. Ich dachte, dass die Todesfälle pro Fall als Prozentsatz eine nützliche Metrik wäre, und zwar aus zwei Gründen. Erstens ist ein hohes Verhältnis von Todesfällen pro Gesamtzahl der Fälle über einen langen Zeitraum hinweg ein Symptom für ein schlechtes Gesundheitssystem, wenn nicht sogar für eine ungesunde Bevölkerung. Und zweitens ist eine Unterschätzung der Fallzahlen durch fehlende Tests ebenfalls ein Zeichen für ein schlechtes Gesundheitssystem. Und eine solche Unterschätzung führt zu einem Anstieg der Todesfälle pro Anzahl der Fälle.

Ich dachte auch, dass das Verhältnis der positiven Tests zu den Gesamttests („Fälle pro Test“) aufschlussreich sein könnte, und glücklicherweise haben die Italiener die ganze Zeit über täglich eine Anzahl von Tests zur Verfügung gestellt. In beiden Fällen berechne ich die Verhältnisse der kumulativen Zählungen über den gesamten Zeitraum, vom Beginn der Epidemie an. Das sollte eine natürliche „Glättung“ bewirken und Vergleiche zwischen den Ländern ermöglichen, auch wenn sich einige Testergebnisse erheblich verzögern.

Dieses Muster ist typisch für viele Länder. Seit Beginn der Epidemie steigen die bestätigten Fälle pro Test ziemlich stetig bis zu einem Höchststand an. Wenn das Virus Fuß fasst, wird es immer leichter, Menschen zu finden, die daran erkrankt sind. Der Höhepunkt tritt etwa zur gleichen Zeit ein wie der Höhepunkt der neuen Fälle pro Tag. Der Prozentsatz der Fälle pro Test beginnt dann zu sinken, auch wenn die Zahl der Tests immer noch zunimmt oder sogar rasch zunimmt, da die Tests nach und nach auf weniger anfällige Personengruppen ausgeweitet werden.

Was die Todesfälle pro Fall betrifft, so kann dieses Verhältnis anfangs hoch sein, da viele der allerersten diagnostizierten Patienten bereits im Sterben lagen. Aber danach steigt sie langsam an. In vielen Ländern, darunter auch in Italien, flacht sie schließlich ab. In einigen Ländern sinkt sie wieder, aber das ist eine andere Geschichte.

Der kranke Mann Europas – UK

Im 19. Jahrhundert wurde die Türkei von vielen als „der kranke Mann Europas“ bezeichnet. Seitdem wurde dieser Titel verschiedenen Ländern zu unterschiedlichen Zeiten verliehen. Aber im Zusammenhang mit COVID-19 denke ich, dass das Vereinigte Königreich diesen Spitznamen gerade jetzt verdient. Hier sind die wöchentlich gemittelten Fälle und Todesfälle:

Der Abschwung ist lang und kurvenreich, aber immerhin geht es abwärts. Man beachte, dass im Gegensatz zu Italien, wo der Höhepunkt der Todesfälle ein paar Tage nach dem Höhepunkt der neuen Fälle eintrat, hier die Todesfälle fast gleichzeitig auftraten. Das mag vielleicht daran liegen, dass ein höherer Anteil derjenigen, die sich im März mit dem Virus angesteckt hatten, am Ende schnell starb als diejenigen, die sich später angesteckt hatten. Und der Anstieg der Fälle Ende Mai könnte vielleicht durch das Feiertagswochenende erklärt werden.

Lassen Sie uns nun die Todesfälle pro Fall und die Fälle pro Test betrachten.

Hey, wo sind die ganzen Daten hin? In der Version der Tabellenkalkulation vom 1. Juni gab es Zahlen zu Tests in Großbritannien, die bis in den Januar zurückreichen. Am 17. Juni sind diese weg!

Interessanter ist jedoch das Verhältnis der Todesfälle pro Gesamtzahl der Fälle. Während sich dieses Verhältnis in Italien und in den meisten anderen westeuropäischen Ländern von unten her einer Konstante anzunähern scheint, wurde es im Vereinigten Königreich überschritten und stiegesf 16%, bevor sie wieder auf 14% zurückging. Dies deutet möglicherweise darauf hin, dass das Virus im Vereinigten Königreich mehr anfällige Personen – ältere Menschen und Menschen mit schweren Vorerkrankungen – gefunden hat als an anderen Orten. Oder vielleicht, dass das für einen Großteil des Vereinigten Königreichs ungewöhnlich warme Wetter während dieses Zeitraums die Letalität des Virus leicht gesenkt hat.

In der obigen Grafik der täglichen Fälle gibt es links in der Grafik ein Detail, das viel zu klein ist, um auf dieser Skala gesehen zu werden, nämlich den Beginn der Epidemie. Deshalb habe ich ein drittes Diagramm entworfen, um dies zu zeigen. Es zeigt das Verhältnis (wöchentlich gemittelt, um enorme frühe Spitzen zu vermeiden) der täglichen Fälle jeden Tag zum Vortag in Prozent. Die Excel-Formel wird ziemlich kompliziert, weil man Tage mit neuen Fällen neben Tagen ohne neue Fälle behandeln muss. Ich beschloss, einen Tag mit Fällen, der auf einen Tag ohne Fälle folgt, mit +100% und umgekehrt mit -100% zu bewerten. Hier ist das Ergebnis für UK:

Wie Sie sehen, hat es in UK zwei getrennte Phasen der Epidemie gegeben. Die erste begann Anfang Februar, kurz nachdem der erste Fall am 31. Januar gemeldet wurde. In dieser Phase gab es insgesamt 9 Fälle. Danach gab es den Rohdaten zufolge eine Zeit lang keine neuen Fälle, nämlich vom 14. bis einschließlich 23. Februar. Ende Februar tauchte ein neuer Ausschlag von Fällen auf, bis am 2. März die Gesamtzahl der Fälle an einem einzigen Tag um über 50% sprang, von 23 auf 36. Diesen Tag habe ich als „Anfangsdatum“ für UK festgelegt; ein Gedanke, auf den ich im nächsten Abschnitt eingehen werde.

Aber jetzt ein paar weitere interessante Grafiken aus Westeuropa. Erstens, Schweden:

Ich bin versucht, auf Hamlet’sche Art und Weise zu sagen, dass Schwedens Fallzahlen von „Spitze oder keine Spitze“ zu „Etwas ist faul im Staate Schweden“ gesprungen sind. Allerdings haben die Schweden ihre Tests in den letzten Wochen erheblich ausgeweitet, so dass ein Teil des jüngsten Anstiegs möglicherweise nur darauf zurückzuführen ist, dass ein höherer Anteil der leichten oder asymptomatischen Fälle gefunden wurde, die bereits vorhanden waren.

Als nächstes Portugal:

Den Portugiesen ging es gut, bis Anfang Mai. Seit Mitte Mai nehmen die neuen Fälle ziemlich linear zu. Nun begann Portugal am 4. Mai mit der Lockerung der Sperrmaßnahmen und der Wiedereröffnung kleiner Geschäfte. Und am 18. Mai gab es eine weitere Lockerung der Beschränkungen, einschließlich der Wiedereröffnung von Restaurants, Cafés und einigen Schulen. Es scheint plausibel, dass diese den anschließenden langsamen Anstieg neuer Fälle verursacht haben könnten.

In Gibraltar war die Pandemie in zwei, vielleicht drei Phasen verlaufen: Die erste derselben zeigte in etwa eine Glockenkurve. Es ist möglich, dass der jüngste neue Ausbruch einer Lockerung des Lockdowns geschuldet und insbesondere einer Wiederöffnung der Grenze für diejenigen, die in Spanien leben und in Gibraltar arbeiten.

Anfangstermine

Wenn die Epidemie in einem bestimmten Land nur eine Phase hinter sich hat, ist es recht einfach, ein Datum für den Ausbruch festzulegen. Dieses definiere ich als den ersten Tag nach dem allerersten Tag, an dem Fälle registriert worden waren, an dem die (rohe) neue Fallzahl um 50% oder mehr gegenüber dem Vortag ansteigt. In Italien zum Beispiel wurden die ersten drei Fälle am 31. Januar gemeldet. Am 22. Februar gab es dann 14 neue Fälle, und am 23. Februar weitere 62. Ich habe daher den 22. Februar als Beginn der italienischen Zählung festgelegt. Wenn das Land mehrere Phasen der Epidemie durchlaufen hat – wie Grossbritannien und Singapur – dann gibt es bei der Entscheidung, welche Phase den Ausbruch darstellt, ein Element der Beurteilung.

Nach dem Ausbruch steigt die Zahl der Fälle eine Zeit lang exponentiell an, manchmal verdoppelt sie sich in etwa 3 Tagen. Aber das dauert nicht länger als eine Woche; ein „Wackel“-Zyklus des Virus. Danach pendelt es sich in einen Zustand ein, in dem die tägliche Zunahme immer noch erheblich ist, aber im Allgemeinen abnimmt. Man kann dies in der obigen Grafik für das Vereinigte Königreich sehen.

Hier ist meine Liste der Anfangsdaten bis einschließlich 14. März:

  • 03 Jan: China (though there had been cases reported earlier)
  • 17 Jan: Thailand
  • 23 Jan: Japan
  • 25 Jan: Taiwan
  • 26 Jan: Australia, South Korea
  • 31 Jan: Vietnam
  • 21 Feb: Iran
  • 22 Feb: Italy, United States
  • 25 Feb: Bahrain, Kuwait
  • 26 Feb: Iraq, Oman, Spain
  • 27 Feb: Sweden
  • 28 Feb: Austria, France, Germany, Norway, Switzerland
  • 29 Feb: Georgia, Iceland, Israel, Netherlands, Romania, Singapore
  • 01 Mar : Algeria, Azerbaijan, Pakistan
  • 02 Mar : Belgium, Ecuador, Finland, Lebanon, Qatar, San Marino, United Kingdom
  • 03 Mar : Czech Republic, India, Russia
  • 04 Mar : Belarus, Denmark, Portugal
  • 05 Mar: Chile, Ireland, Malaysia
  • 06 Mar : Argentina, Botswana, Brazil, Canada, Estonia, Greece, Saudi Arabia, Slovenia
  • 07 Mar : Egypt, Hungary, Indonesia, Luxembourg, Macedonia, Palestine, Philippines, Poland
  • 08 Mar : Afghanistan, Latvia, Malta, Slovakia, South Africa, United Arab Emirates
  • 09 Mar : Bulgaria, Costa Rica, Maldives, Peru
  • 10 Mar : Albania, Dominican Republic, Somalia, Tunisia
  • 11 Mar : Lithuania, Moldova, Panama, Paraguay, Serbia
  • 12 Mar : Armenia, Brunei, Cyprus, Liechtenstein, Mexico, Morocco, Sri Lanka
  • 13 Mar : Cambodia, Congo, Croatia, Jamaica, Turkey, Ukraine
  • 14 Mar : Andorra, Bolivia, Senegal, Trinidad and Tobago

Nun, das ist interessant. Sieben Länder, alle in Asien mit Ausnahme Australiens, hatten das Virus im Januar. Dann wurde es etwa 3 Wochen lang ruhig, bis am 21. und 22. Februar die Epidemie in drei Ländern viral ausbrach (kein Wortspiel beabsichtigt): Iran, Italien und den USA. Dann zeigte es sich innerhalb von 10 Tagen im ganzen Nahen Osten und Westeuropa und innerhalb von drei Wochen überall auf der Welt.

Es gibt eine Lehrmeinung, die davon ausgeht, dass sich ein „italienischer Stamm“ des Virus‘ effektiver verbreitet und in den Ländern und US-Bundesstaaten, die er erreichte, mehr Todesfälle verursacht hat als der ursprüngliche „chinesische Stamm“. Aber das oben Gesagte legt mir nahe, dass die Unterscheidung, wenn es denn eine gibt, vielleicht zwischen dem „Februar-Stamm“ und dem „Januar-Stamm“ getroffen werden sollte. Die Februar-Stämme hätten genauso gut direkt aus China wie über Italien in die USA gelangen können. Vor allem, wenn man bedenkt, dass sie erstmals kurz nach dem Ende des (verlängerten) Frühlingsfestes in China aufgetreten waren.

Todesfälle pro Gesamtzahl der Fälle im Vergleich zum Datum des Beginns

Ich hielt einen Scatterplot von Todesfällen pro Million Menschen im Vergleich zum Anfangsdatum für aufschlussreich. In Anlehnung an den bekannten „Hockeyschläger“ nenne ich es den „Fußball-Stiefel“:

Dies zeigt in der Tat, dass fast alle der am schlimmsten betroffenen Länder innerhalb eines kurzen Zeitraums vom 21. Februar bis etwa 7. März erstmals „viral“ wurden. Oberflächlich betrachtet scheint es auch eine zweite Welle um die dritte Märzwoche herum gegeben zu haben. Aber die „Lasche“ des Stiefels – die Länder, die sowohl hohe Sterblichkeitsraten aufweisen als auch ein Auftreten um diese Zeit herum – sind allesamt Außengebiete. Es handelt sich also um ein Artefakt jener Länder, die erst zu diesem Zeitpunkt damit begonnen hatten, ihre Zahlen getrennt zu melden.

Interessanterweise haben alle Länder, die vor dem 21. Februar zum ersten Mal Fälle gemeldet hatten, sehr niedrige Sterbefälle pro Million. Darüber hinaus wurden bis zum 19. Februar außerhalb Chinas nur drei Todesfälle durch das Virus gemeldet: in Frankreich, Japan und auf den Philippinen. Zwei davon waren chinesische Staatsbürger; der dritte war gerade aus Wuhan zurückgekehrt. Die Hypothese, dass der Februar-Stamm des Virus leichter von Mensch zu Mensch übertragen werden konnte als der Januar-Stamm, oder dass der Februar-Stamm tödlicher war als der Januar-Stamm, kann meines Erachtens aufgrund dieser Beweise nicht ausgeschlossen werden.

Weltweite Gesamtzahl der Fälle und Todesfälle

Bevor ich mich jetzt Regionen und Ländern außerhalb Westeuropas zuwende, möchte ich die Graphik der Fälle und Todesfälle für die Welt als Ganzes zeigen:

Auf der linken Seite erkennt man, und zwar die erste Phase der Epidemie, getrennt von der zweiten durch einige Wochen relativer Ruhe, in der nur in China bedeutende neue Fälle auftraten. Auffallend ist auch die Ähnlichkeit der Fälle, die sich bis März und Anfang April zu einer Farr-Kurve entwickeln, und zwar auch wenn es sich um die täglichen Fälle handelt, nicht um die kumulativen Gesamtzahlen wie bei der isländischen Farr-Kurve!

Dennoch beginnt die Farr-Kurve im April von der Basis abzuweichen. Nachdem sie sich nahezu eingependelt hat, beginnt sie zu wackeln, um dann wieder anzusteigen. Ich frage mich, warum? Eine dritte Phase, vielleicht auf einer längeren Zeitskala als die ersten beiden? Wie wir etwas später sehen werden, ist genau das der Fall. Und zu den Ländern, die davon betroffen sind, gehören einige sehr große und bevölkerungsreiche Länder wie Indien, Pakistan, Bangladesch und Indonesien. Das ist potenziell besorgniserregend. Ich habe keine Ahnung, wie lange es dauern wird und wie weit es nach oben gehen wird.

Aber aus der Grafik der weltweiten Todesfälle pro Fall geht etwas Interessantes hervor:

Dieser signifikante Rückgang des Verhältnisses der (kumulativen) Todesfälle zu den Fällen seit Ende April könnte bedeuten, dass das Virus den größten Teil der anfälligen Menschen aus alternden westlichen Bevölkerungsgruppen befallen hat. Oder dass es schwächer wird. Oder dass es Orte wie das tropische Afrika erreicht, wo die Bedingungen – Hitze und Feuchtigkeit – seinem Überleben und seiner Ausbreitung nicht so förderlich sind. Oder dass die Einführung von Tests immer mehr milde Fälle findet, die nicht mit dem Tod enden. Welche? Ich weiß es nicht.

Da ich vorhin „Todesfälle pro Fall über einen langen Zeitraum“ als potenziell nützliche Metrik zur Beurteilung der Gesundheitssysteme der einzelnen Länder vorgeschlagen habe, werde ich auch die schlimmsten Todesfälle pro Fall im Verhältnis auflisten. Nicht vergessen: Wenn Ihr Land in dieser Tabelle weit oben steht, ist das ein schwarzer Fleck für sein Gesundheitssystem.


Nordamerika

Jetzt ist es an der Zeit, die übrige Welt zu betrachten. Ich habe die Welt willkürlich in neun Regionen eingeteilt: Westeuropa, Osteuropa, Nordamerika (Festland), die Westindischen Inseln [= Karibik], Südamerika, den Nahen Osten sowie Nordafrika, Asien und Australien mit Ozeanien. Beginnen möchte ich mit Nordamerika:


Das sieht nicht gut aus für meine amerikanischen Freunde. Hier die Fälle pro Tag für die USA:

Es sieht so aus, als ob es ein langer, langsamer Weg von der Hochebene herab sein könnte! Obwohl das leichter zu beurteilen wäre, wenn die Zahlen nach Staaten aufgeschlüsselt würden. Immerhin sind die USA in gewisser Weise 50 verschiedene Länder. Amerikanische Freunde könnten eine ähnliche Berechnung wie diese auf der Basis von Bundesstaaten durchführen, wenn die Daten verfügbar sind. Aber das Verhältnis der Todesfälle pro Gesamtzahl der Fälle ist weitaus niedriger als in Westeuropa, etwa 6%; das ist gut.

Kanada hingegen scheint auf dem Wege der Besserung zu sein.



[Die ganzen Verläufe für Süd- und Mittelamerika, aufgeschlüsselt nach Ländern, wird hier in der Übersetzung übersprungen.]
Osteuropa

Sprung zurück über den Atlantik und nach Osteuropa.Ich habe hier Russland mit einbezogen anstatt in Asien, weil die meisten Fälle in Russland im Großraum Moskau aufgetreten waren:

Zumindest bisher ist Osteuropa wesentlich weniger stark betroffen als Westeuropa. In Moldawien hingegen sind die täglichen Fälle oszillierend, aber im Aufwärtstrend, und in jüngster Zeit gab es einen sprunghaften Anstieg neuer Fälle, ein wenig wie in Schweden in kleinerem Maßstab. Es kann also sein, dass sich hier und vielleicht auch in einigen anderen osteuropäischen Ländern Probleme zusammenbrauen.


Hier die russischen Daten:

Es sieht so aus, als ob die täglichen neuen Fälle um Moskau ihren Spitze durchlaufen haben. Aber Russland ist ein großes Land, so dass man dort noch einen weiten Weg vor sich hat.

Naher Osten und Nordafrika sowie Afrika südlich der Sahara


[Auch diese Angaben werden hier übersprungen.]
Und so kommen wir nun zur Quelle all unserer Plagen: China:

Vielleicht gibt es hier nichts zu sehen? Abgesehen von einer riesigen Adjustierung am 13. Februar ist es einer Glockenkurve nicht unähnlich. Aber was ist mit den blauen Stellen weiter rechts? Sie sehen aus wie mehrere kleine Haufen, von denen jeder relativ schnell ausgelöscht wird. Das ist in der täglichen Wachstumskurve sehr deutlich zu erkennen.

Vielleicht haben die Chinesen jetzt ein hohes Maß an Immunität gegen dieses Virus? In diesem Fall könnten ihre jüngsten Fallzahlen sogar der Wahrheit entsprechen. Schade um die Übertragung von Mensch zu Mensch.

[Die Angaben für andere asiatische Gebiete sowie für Australien und Ozeanien werden hier ebenfalls übersprungen]

Wer hat gut und wer hat schlecht abgeschnitten?

In Asien haben mehrere Länder in der Nähe von China (und China selbst, wenn man ihren Zahlen glauben darf) gut daran getan, das Virus lokal einzudämmen. Sie müssen das, was sie von SARS gelernt haben, gut genutzt haben. Es liegt auf der Hand, dass der Schlüsselzeitpunkt für die Eindämmung eines Virus‘ wie diesem ganz am Anfang der Epidemie liegt. Die Rückverfolgung von Kontakten und die Isolierung scheinen die wichtigen Faktoren zu sein, um die Ausbreitung der ursprünglichen Infektionscluster zu stoppen. Wenn man diese erste Schlacht verliert, wird der Krieg lang und blutig sein.

Andererseits gibt es in mindestens zwei asiatischen Ländern, Indien und Bangladesch, nach wie vor einen erheblichen Anstieg der täglichen Neuerkrankungen. Indonesien hat den Höhepunkt noch nicht erreicht. Und alle drei Länder haben große Bevölkerungszahlen.

Einige Länder des Nahen Ostens, insbesondere in der Golfregion, haben ebenfalls gut abgeschnitten; auch hier ist dies wahrscheinlich auf ihre Erfahrungen mit MERS zurückzuführen. Pakistan, Saudi-Arabien, der Iran und das benachbarte Armenien geben Anlass zur Sorge. Nordafrika scheint jedoch relativ wenig betroffen zu sein, was vielleicht auf eine Kombination aus Hitze und geringer Bevölkerungsdichte zurückzuführen ist.

Afrika südlich der Sahara scheint Bedingungen zu bieten, die für das Virus nicht sehr günstig sind. Die meisten afrikanischen Länder kommen daher bisher relativ glimpflich davon, mit Ausnahme Südafrikas. Ich würde erwarten, dass dasselbe auch für das tropische Mittel- und Südamerika gilt. Damit bleiben als die anfälligsten Gebiete übrig: Europa (einschließlich Russland), Nordamerika nördlich der Tropen und Südamerika südlich davon.

Auf dem amerikanischen Kontinent sind die Länder, die derzeit Anlass zur Sorge geben, Mexiko, Chile, Brasilien, Ecuador und (ein wenig) Peru. In den USA haben die neuen Fälle ihren Höhepunkt erreicht, aber es liegt noch eine lange Zeitspanne vor ihnen.

In Osteuropa gibt es bisher generell weniger Fälle und Todesfälle als weiter westlich. Aber einige Länder, wie Moldawien, könnten einen steinigeren Weg nehmen als andere. Und Russland hat noch einen langen Weg vor sich.

In Westeuropa haben in allen Ländern außer Schweden die neuen Fälle inzwischen ihren Höhepunkt erreicht. Aber der Twitter-Feed der britischen Regierung (wie amateurhaft!) meldete am 18. Juni 1346 positive Tests. Und am Vortag wurden 1218 Fälle gezählt; mehr als doppelt so viele wie in Deutschland oder Italien am selben Tag. Es gibt noch viel zu tun.

In Westeuropa insgesamt haben die nordischen Länder, mit Ausnahme natürlich Schwedens, am besten gearbeitet. Die deutschsprachigen Länder sind die nächstbesten. Insbesondere Deutschland hat angesichts seiner Größe sehr gut abgeschnitten; wahrscheinlich aufgrund der relativ guten Kontaktverfolgung in der Anfangsphase der Epidemie. Die katholischen Länder im südlichen und westlichen Mitteleuropa, das Vereinigte Königreich und die Niederlande haben am schlechtesten abgeschnitten.

In zwei kleinen europäischen Ländern war es zur Katastrophe gekommen (San Marino, Andorra). Aber andere (Liechtenstein, Monaco, vielleicht sogar Luxemburg) waren erfolgreicher darin, das Virus in Schach zu halten als ihre Nachbarn. Kleine, geografisch nahe beieinander liegende Außengebiete (wie Jersey) haben tendenziell besser abgeschnitten als ihre Mutterländer, aber nicht enorm. Kleine, abgelegene Außengebiete (Färöer, Grönland, Gibraltar) und kleine Inselstaaten (Island, Malta) haben von allen am besten abgeschnitten.

Der relative Erfolg vieler kleiner Länder und die Katastrophen in anderen Ländern legen nahe, dass bei einem Virus wie diesem Eindämmungsmaßnahmen am besten in der Größenordnung von Zehn- oder höchstens Hunderttausenden von Menschen durchgeführt werden sollten. Das bedeutet Städte und Gemeinden, nicht große Länder oder gar US-Bundesstaaten. Ich glaube, die Österreicher haben es richtig gemacht, als sie das Skigebiet Ischgl unter Quarantäne gestellt haben.

Außerdem halte ich es nicht für sinnvoll, den normalen Alltag in Gebieten abzuschalten, in denen es nur wenige oder gar keine Fälle gibt. Auch nicht, Parks zu schließen. Wenn man will, dass die Menschen „soziale Distanz“ wahren – warum verbietet man ihnen dann genau die Räume, in denen sie eine Chance haben, von anderen Menschen wegzukommen? Es macht in der Tat auch keinen Sinn, symptomfreie Menschen, von denen keine Verbindung zu jemandem mit dem Virus bekannt ist und die nicht kürzlich von einem infizierten Ort zurückgekehrt sind, in die Isolation zu zwingen.

Zum Schluss: Wer wird den „Holzlöffel“ für das Land gewinnen, das am schlechtesten mit dem Virus fertig geworden ist? Zumindest in Westeuropa sind in diesem Rennen nur noch drei Pferde übrig: Belgien, Schweden und das Vereinigte Königreich.

Die nächste Frage ist, was passiert, wenn die Sperren aufgehoben werden? Das Beispiel Portugals deutet darauf hin, dass neue Fälle wieder zunehmen könnten, aber nicht katastrophal. Ich habe vor, ein paar Wochen zu warten und mir dann erneut anzusehen, was nach der Aufhebung der Sperren geschehen ist (wird)

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/06/20/covid-19-understanding-the-numbers-coronavirus/
Übersetzt von Chris Frey EIKE [größtenteils mit dem Übersetzer Linguee]




Covid und Hurrikan: Anlass zum Nachdenken

Nehmen wir beispielsweise Hurrikane. Heutzutage werden mehr tropische Stürme klassifiziert als vor 70 Jahren. Nichtsdestotrotz war der Zeitraum vor 70 Jahren Schauplatz der drei Hurrikan-stärksten Jahrzehnte an der US-Küste. Heute werden mehr Stürme mitten im Nirgendwo [über dem Ozean] mit einer Bezeichnung versehen, weil wir sie jetzt einfach besser erkennen. Es ist so, wenn man mehr sieht, schenkt man dem auch mehr Aufmerksamkeit. Aber steigt auch die Anzahl schwerer, auf das Festland übergreifender Hurrikane? Nein! Bei COVID: FALLS MAN MEHR TESTET, DANN ZEIGEN SICH MEHR POSITIVA, FALLS ES SIE GIBT – was der Fall ist. Betrachtet man jedoch auf das Festland übertretende starke Hurrikane, dann waren es im Zeitraum 1931 bis 1960 fast 30. Aber seit dem Jahr 1991 (also in dem Zeitraum, in welchem es angeblich immer schlimmer werden soll) waren es 16 Übertritte. Nimmt man jetzt 1 oder 2 starke Hurrikane, dann sind es immer noch viel weniger als während der schlimmsten 30-Jahre-Periode.

Wenn man behauptet, dass heute alles viel schlimmer ist, dann leugnet man das Gestern.

Im Falle COVID – falls man nicht die entscheidende Graphik der Prozentzahl positiv Getesteter hat, dann denkt man natürlich, dass sich die Lage nicht verbessert. Sie verbessert sich, aber langsamer als die Infektionen abnehmen, jedoch sehen wir nicht alle Daten. Die Prozentzahl positiv Getesteter ist entscheidend.

Zurück zu den Wirbelstürmen. In den 1950er Jahren lag die durchschnittliche ACE/Sturm* bei über 10. Trotz der Katrinas, Ritas etc. konnten die letzten 30 Jahre im ACE-Index pro Dekade nicht mit den 1950er Jahren konkurrieren. Warum? Weil so viele Stürme, die es in den 1930er-1950er Jahren vielleicht nicht gegeben hat, jetzt mit mehr schwächeren Mitgliedern mitten im Nirgendwo erkennbar sind, trägt dies zur Gesamtzahl bei und senkt den ACE/Storm-Durchschnitt.

[*ACE/storm = Accumulated Cyclone Energy pro Sturm. Anm. d. Übers.]

Also noch einmal die Parallele zu COVID: wenn man mehr testet, muss man mehr sehen. Wenn man in Satellitenbildern jeden Cumuluswirbel betrachtet, sieht man mehr. Hätten wir also damals die Art der Abdeckung wie heute gehabt, könnten einige dieser Stürme über dem Wasser stärker gewesen sein. Was ist der Grund dafür? Man betrachte die Art und Weise, wie mehr Stürme im Zeitraum 1931 bis 1950 in der Nähe ihres Intensitätsmaximums auftraten im Vergleich zu Stürmen heute, die mit Ausnahme von Harvey und Michael in diesem Jahrzehnt AUSSERHALB IHRER SPITZE zuschlugen. Katrina und Rita waren bei ihrem Übertritt stark, befanden sich aber nicht dem Höhepunkt ihrer Entwicklung. Unter dem Strich, d.h. bei den Auswirkungen, sehen wir also die Hysterie um doom and gloom tropischer Wirbelstürmen ohne das Gesamtbild, man kann sich einbilden, dass es schlimmer denn je ist. Genauso ist es bei Tornados: starke bis sehr starke Tornados nehmen ab.

COVID-Hochrisikogebiete sind anfälliger für Ausbrüche, genau wie es Gebiete gibt, in denen es wahrscheinlicher zu Hurrikanen und Tornados kommt. Aber bedeutet das, dass Menschen, die nicht in diesen Gebieten leben, die gleichen Vorsorgemaßnahmen treffen müssen? Wir müssen diese regionalen COVID-Ausbrüche stoppen, aber wir wussten, dass wir es mit einem solchen Risiko zu tun hatten. Genauso ist es, wenn ein starker Hurrikan die Stadt Miami trifft, bedeutet das nicht, dass die Bewohner der Stadt Des Moines in Iowa sich genauso darauf vorbereiten sollten. Ein starker Tornado in den Großen Ebenen bedeutet nicht, dass es in anderen Gebieten zu genauso schweren Tornados kommt.

Der gemeinsame Nenner besteht für mich darin, hinter die Kulissen zu blicken und zu graben, um einigen Fehltritten entgegenzuwirken, mit denen ein Thema politisch zur Waffe gemacht werden soll. Als jemand, der sich an der Klimadebatte beteiligt hat, konnte ich nicht umhin, diese Ideen einmal vorzubringen.

Autor: Joe Bastardi is a pioneer in extreme weather and long-range forecasting. He is the author of “The Climate Chronicles: Inconvenient Revelations You Won’t Hear From Al Gore — and Others” which you can purchase at the CFACT bookstore.
Link: https://www.cfact.org/2020/06/17/covid-and-hurricane-points-to-ponder/
Übersetzt von Chris Frey EIKE