Der Januar kennt keine Klimaer­wärmung: Der Hochwinter­monat wird seit über 30 Jahren wieder kälter

Der Januar 2019 zeigte sich in Mittel- und Süddeutschland als kalter Wintermonat. In den Alpen und im Vorland sogar mit reichlich Schnee, wobei die Mediensondermeldungen mit „Schneechaos“ mal wieder übertrieben waren. Es war halt ein Wintereinbruch mitten im Winter. Der DWD gibt den Monat mit 0,6°C für ganz Deutschland an, damit fast gleich wie der 30-jährige Schnitt von 1981–2010.

In weiten Teilen Süddeutschlands war der Januar jedoch kälter. (BaWü hatte – 0,3°C, Bayern gar – 0,9°C) und damit deutlich unter dem Vergleichsschnitt. Im Norddeutschen Tiefland fiel dieser Januar generell milder aus, z.B. Helgoland mit + 4,5°C gute 2 K über dem eigenen Stationsschnitt. Spätestens angesichts dieser Tatsache wird klar, dass die überall fast gleich hohe CO2-Konzentration von mehr als 405 ppm diese gravierenden Temperaturunterschiede nicht erklären kann.

Wir fragen uns natürlich, wo sich dieser Januar 2019 im langen Geschehen Deutschlands einreiht und wie sich der Monat über einen längeren Zeitraum entwickelt hat. Aus unseren Vorartikeln über die anderen Monate weiß der Leser bereits, dass die Temperatur Deutschlands im letzten Jahrhundert in Form einer sinusähnlichen Schwingung verläuft mit Wellenbergen und Wellentälern. Wir wählen als Betrachtungszeitraum die letzten 120 Jahre, weil in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Kleine Eiszeit erst zu Ende ging und sich das heutige Temperaturniveau in Mitteleuropa einstellte. Einzuwenden wäre natürlich, dass um 1900 ein ganz anderes Deutschland mit anderen Grenzen bestand und die Wetterstationen an ganz anderen Plätzen mit ganz anderen, nämlich viel kälteren Umgebungsbedingungen standen wie heute. Beim Monat Januar ergeben die vom Deutschen Wetterdienst aneinandergereihten jährlichen Durchschnitte so aus:

Grafik 1: Die letzten 122 Januarmonate zeigen das gewohnte Bild. Warme Jahrzehnte wechseln sich mit den kalten ab, wir haben zwei Wärmeberge und 1 Wellental. Extrem kalt waren die Januare 1940 und 1942, während sehr milde Januare außer in den 1970er bis 2000er Jahren auch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gehäuft auftraten – ein eindeutiger, signifikanter Erwärmungstrend blieb über diesen langen Betrachtungszeitraum bislang aus.

Auch wenn die polynome Trendlinie den Anfang und das Ende überbetont, zeigt sie uns doch sehr gut den Verlauf. Das Wellental und damit die Kältedepression begann unmittelbar vor 1930 und endete abrupt 1974 und 75 mit zwei warmen Januarjahren hintereinander und der Ausbildung eines neuen Plateaus, auf dem wir uns derzeit befinden. Auffallend ist, dass es seitdem keine extrem kalten Januare mehr gibt wie zu Kriegszeiten. Heizen wir die kalten Nächte einfach raus aus unseren Städten?

Der ganze Betrachtungszeitraum befindet sich innerhalb der Industrialisierung mit einem CO2-Anstieg in der Atmosphäre. Angeblich soll dieser Anstieg zu einer Erwärmungskatastrophe führen, so die Glaubensüberzeugung der Angsttrompeter-Wissenschaftler. Aus der Grafik 1 erkennt jeder, dass der Januar keinesfalls diesem vereinten Orakel folgt.

Wir fragen uns nun: Wie entwickelt sich der Monat ab dem Temperatursprung 1974, als er das heutige Temperaturplateau in Deutschland erreicht hat. Wir nähern uns der Antwort mit der nächsten Grafik, gezeichnet nach den Originaldaten des Deutschen Wetterdienstes.

Grafik 2: 1974/75 erreichte der Januar mit einem Temperatursprung ein höheres Wärmeniveau, ein Plateau, das seitdem anhält. Drei Januare waren zu Beginn der Grafik nochmals besonders kalt, deshalb der leichte Anstieg der Trendlinie.

Man kann aber auch feststellen: Seit 1974 hat sich laut linearer Trendlinie der Januar nicht mehr signifikant erwärmt. Trotz intensiver Kohlendioxidzunahme in diesen viereinhalb Jahrzehnten hat das angebliche Treibhausgas CO2 in Deutschland keine Erwärmung mehr bewirkt. Eine Tatsache, die einmal mehr zeigt, dass dieses für das Leben auf der Erde notwendige und saubere Gas kaum oder nichts erwärmen kann. Auch misslingt jeder Nachweisversuch. Der Januar 2019 war zudem leicht unter der Trendlinie.

Der Mensch wirkt mit bei der Klimaveränderung durch Wärmeinseleffekte (WI). Klima verändert sich immer aus vielerlei Gründen. Von Interesse wäre der Temperaturverlauf ohne die wärmenden menschlichen Veränderungen bei den Stationen. In diesen mehr als vier Jahrzehnten hat sich Deutschland in die einst freie Fläche hinein erweitert, derzeit um 70 Hektar täglich und innerhalb der Städte und Gemeinden werden Baulücken weiter geschlossen, damit die Flächenerweiterung ins Umland –eigentlich eine Naturzerstörung – rein statistisch geringer ausfällt, was die Politik uns dann wieder als Naturschutz andrehen will. Im Winter wärmt zusätzlich die Abwärme der Industrie, der Haushalte und des Verkehrs, die Siedlungen und deren näheres Umfeld auf. Im Umland heizen „Biogas“-, Solar- und Windkraftanlagen ebenfalls. Insgesamt sind die WI- Effekte nach unseren bisherigen Untersuchungen im Winter aber etwas geringer als in den Frühjahrs- und Sommermonaten.

Kurzum, bei den Messstationen des DWD hat der Wärmeeintrag, bedingt durch die Bebauungsveränderungen zugenommen und die Thermometer der Stationen messen diese Zusatzwärme aus den sich vergrößernden Wärmeinseln mit. Natürlich gibt es auch Stationen mit geringen wärmenden Veränderungen. Eine solche wäre in Amtsberg-Dittersdorf südlich von Chemnitz, deren Temperaturverlauf wir in der Grafik 3 wiedergeben.

Grafik 3: Die Wetterstation in einem Vorort von Amtsberg, am Fuße des Erzgebirges zeigt seit 1974 keinerlei Januarerwärmung.

Ergebnis: Der Januar zeigt in Amtsberg am Fuße des Erzgebirges keinerlei Erwärmung und ganz außerhalb der Ansiedlung, also in der freien unbebauten Landschaft bestimmt auch nicht. Seit 1974 hält der Januar trotz CO2-Zunahme in Deutschland sein Niveau.

Selbst auf der Zugspitze wurde der Januar nicht wärmer, obwohl auf Deutschlands höchstem Berg die Bebauung und der Tourismus in diesem Zeitraum wesentlich zugenommen haben. Aber unabhängig davon auch der Kohlendioxidanteil in der Atmosphäre. Das Thermometer der Wetterstation lässt sich davon nicht beeinflussen.

Abb. 4: Die Wetterstation Zugspitze zeigt keinerlei Januarerwärmung, seit dieser Monat durch einen Temperatursprung auf das heutige Temperaturplateau gehoben wurde

Wohin geht der Januartrend?

Die letzten drei Jahrzehnte: Aus diesem Grunde betrachten wir nun die Temperaturentwicklung seit 1988 anhand der Originaldaten des Deutschen Wetterdienstes.

Grafik 5: Der Januar wird kälter in Deutschland. Bereits seit über 30 Jahren wird es trotz der 2 warmen Januarmonate der Jahre 2007 und 2008 laut DWD-Trendlinie sichtbar kälter. Allerdings ist dieser Trend in Richtung Abkühlung wegen der enormen Streuung der Einzelwerte (noch) nicht signifikant.

Ergebnis: Die Januartemperaturen des Deutschen Wetterdienstes zeigen in den letzten 30 Jahren eine leichte Abkühlung und das trotz weiter zunehmender CO2-Konzentrationen überall auf der Welt. Abkühlung ist das Gegenteil von Erwärmung. Ob der Abkühlungstrend sich fortsetzen wird? Wir wagen keine Prognose. Aber: Ein Wonnemonat Januar oder gar eine bevorstehende Erwärmungskatastrophe mitten im Winter ist überhaupt nicht in Sicht. Die Trendlinie lässt eher gegenteiliges vermuten. Das Klimamonitoring des DWD zusammen mit den zwei Umweltministerien Bayerns und Baden-Württembergs im Herbst 2016 war ein Treffen der Märchenerzähler, genauso wie das Falschorakel eines Mojib Latif, dass Deutschland keine Winter mehr erleben wird. Oft argumentiert die meist nicht naturwissenschaftlich ausgebildete Führungsriege des DWD gegen die eigenen Daten. Wie lange werden sich das die Fachleute in der 2.ten Reihe des DWD und all die Stationsleiter außerhalb der Städte noch gefallen lassen müssen? Wohl alle der weit über 2000 Wetterstationen in Deutschland dürften einen mehr oder weniger fallenden Trend seit 1988 haben. Als Beispiel wählen wir den Hohenpeißenberg aus.

Grafik 6: Ländliche Stationen zeigen deutlich einen kälter werdenden Januar seit 1988

In Stadtnähe wirkt sofort die Wärmeinsel Großstadt auf die Messstation.

Grafik 7: Die WI-ärmere Station Gießen erwärmte sich seit 45 Jahren im Januar kaum; Frankfurt/Main hingegen merklich. Die Qualität der DWD-Daten ist jedoch oft so mangelhaft (Stationsverlagerungen, Wechsel der Messverfahren), dass die Ergebnisse nur bedingt interpretiert werden können. WI-Effekte sind außerdem sehr verschieden; sie hängen stark von Großwetterlage, Besonnung und eventuellen Stau- oder Föhneffekten ab; tendenziell sind sie bei klarem, windschwachem Wetter am stärksten.

Ist vielleicht Deutschland eine Ausnahme oder gar ein Sonderfall? Wird nur bei uns der Januar kälter? Wir werfen einen Blick in die USA, zur Dale-Enterprise Weather Station in Virginia, der ältesten Wetterstation in diesem Bundesstaat. Die Station hat den Vorteil, dass sie noch ländlicher und noch einen Tick wärmeinselärmer ist als deutsche Stationen. Das Wetterhäuschen steht unverändert bei einer einsamen Farm.

Grafik 8: Ähnlich wie in Deutschland, kühlte sich das WI-belastete Washington D.C. kaum, das ländlichere Dale Enterprise, westlich der Bundeshauptstadt in den Ausläufern der Appalachen gelegen, stärker ab.

Virginia befindet sich in einer zwar auch gemäßigten, aber zu viel stärkeren Schwankungen neigenden Klimazone als Deutschland, zwar ist der Januar dort ähnlich kalt im Durchschnitt wie bei uns, aber die einzelnen Jahre entsprechen sich nicht. So war der Januar 2017 in Deutschland kalt und in Virginia eher warm. Umso erstaunlicher ist der gleichartig fallende Trendlinienverlauf über die jüngste Klimavergleichseinheit. Auch in Ostasien finden sich immer wieder Stationen ohne Januar-Erwärmung; abschließend zwei Beispiele aus Ostasien:

Grafik 9: Keinerlei Januar-Erwärmung im kältesten, dauerhaft normal besiedelten Ort der Welt, Oimjakon/Ostsibirien.

Grafik 10: Im ehemaligen Winter-Olympiaort Sapporo wurde der Januar minimal kälter.

Fazit: Gerade der Monat Januar zeigt, dass Kohlendioxid keine oder fast gar keine Wirkung auf den Temperaturverlauf haben kann. Sogar stark Wärmeinsel-geprägte Orte wie Frankfurt zeigen eine – wenn auch kleinere – Temperaturabnahme.

Die Kohlendioxidzunahme hat in den letzten 30 Jahren beim Januar keine Erwärmung bewirkt, für die leichte Abkühlung gibt es hingegen viele Gründe.

Die ständige Zunahme der Wärmeinseleffekte sind der einzige menschengemachte Temperaturtreiber. Eine Einwirkung mittels CO2 gibt es nicht, das zeigen alle wissenschaftlich sauber durchgeführten Versuche.




Eine Historie von Dr. Ben Santer und seinem IPCC-„Betrug“

Die Arroganz seiner Bemerkungen vor dem Hintergrund der Historie macht diese besonders ungeheuerlich. Noch schlimmer ist, dass er sie in seiner öffentlichen, vom Steuerzahler finanzierten Stellung aus macht. Er hat das Recht auf eigene Meinungen zum Thema Klima, aber er macht etwas, von dem ich glaube, dass er es während seiner gesamten beruflichen Laufbahn gemacht hat und dass seine politischen Ansichten es zuließen, seine Wissenschaft zu färben und zu verzerren. Er stand nicht allein, wie das Groupthink der gesamten Mannschaft an der Climatic Research Unit (CRU) an den Tag legte und wie es aus den durchgesickerten E-Mails hervorging. Noch schlimmer, er war einer der Haupt-Strippenzieher in etwas, das ich den größten Betrug aller Zeiten nenne.

Ein Kommentar zu seinem jüngsten arroganten Sermon steht in einem Beitrag von Eric Worrall mit dem Titel „Ben Santer: We Need Understanding, Not Physical walls, to Address Climate Change.:

Heute sagt man uns, dass Amerika eine Mauer an seiner südlichen Grenze braucht. Man sagt uns, dass wir die Mauer brauchen, um uns vor Vergewaltigern und Terroristen zu schützen; vor jenen, die nicht so sind wie wir, welche anders sprechen oder nicht so aussehen wie wir“.

Nein, das ist nicht das, was man uns sagt. Es stimmt, dass sie sagen, die Mauer dient zum Schutz der Amerikaner vor Vergewaltigern und Terroristen; natürlich sind das Kriminelle, die versuchen, illegal einzureisen, und man sperrt sie entweder ein oder aus. Es stimmt nicht, dass die Mauer dazu dienen soll, all jene, die nicht so sind wie wir, die anders sprechen oder anders aussehen als wir abzuwehren. Sogar Trump höchstselbst sagt, dass alle willkommen sind, sofern sie legal einreisen.

Einschub: Das meiste übrige Material wurde in einem früheren Beitrag auf meiner Website im Jahre 2011 beschrieben. Ich habe das Original hinzugefügt und modifiziert, um meine Argumentation klarer zu machen.

Frühe Anzeichen einer CRU/IPCC-Korruption und Vertuschung

Jüngst haben über 5000 weitere durchgesickerte E-Mails der CRU – bezeichnet als Klimagate 2* – Klarheit geschaffen bzgl. dessen, was vor sich ging. Sie fügen dem Skelett der korrumpierten Klimawissenschaft, wie sie in den 1000 E-Mails von Klimagate 1 offenbar geworden waren, Fleisch hinzu. Sie zeigen, wie und warum man erreicht hatte, was man erreicht hat, und warum intelligente Menschen so verblendet worden sind durch etwas, das Michael Mann „the cause“ nannte. Frühe Anzeichen dessen, was vor sich ging, wurden rasch durch eine meisterhafte PR-Strategie verschleiert.

[*Gab es wirklich so etwas wie Klimagate 2? Warum hat man davon noch nie etwas gehört? Anm. d. Übers.]

Viele können nicht glauben, dass eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern eine so massive Auswirkung hervorrufen konnte. Edward Wegman identifizierte in seinem Bericht an den Vorsitzenden des Committee on Energy and Commerce mittels einer Analyse sozialer Netzwerke:

43 Individuen, alle mit engen Beziehungen zu Dr. Mann“.

Er erwartet auch Probleme mit dem Peer Review.

Eine der interessantesten Fragen hinsichtlich der ,Hockeyschläger-Kontroverse‘ ist die nach den Beziehungen der Autoren und Begutachter untereinander und als Folge davon, wie sehr man Vertrauen in den Begutachtungsprozess haben kann“.

Wegman machte noch eine andere Art und Weise aus, wie sie es erreicht haben:

Vor allem ist es so, dass Autoren von Dokumenten mit Bezug zur Politik, wie es beim IPCC-Bericht 2001 der Fall war (Titel: The Scientific Basis), nicht die gleichen Personen sein sollten wie diejenigen, welche akademische Studien durchführen.

Maurice Strong wählte die UN und hier im einzelnen die World Meteorological Organization (WMO), um die Bürokratie innerhalb jeder nationalen Regierung zu kontrollieren, abseits jeder legislativen Überwachung. Jene Bürokratien leiteten Forschungsgelder auf die eine Seite der Debatte und ernannten Personen zur Mitarbeit im IPCC. Die Forschung war einzig auf allein vom Menschen verursachte Änderungen limitiert und mit vorbestimmten Ergebnis. Das politische Ziel wurde eingekleidet in das United Nations Environment Program (UNEP) und hier im Besonderen in die Agenda 21, welche auf der Rio-Konferenz 1992 erstellt wurde, organisiert und geleitet von Maurice Strong.

Mit der Grundlage der Agenda 21 auf Klima und Umwelt verlieh man dieser die moralische Überlegenheit, mit der sie Kontrolle ausübten und Macht zentralisierten. Vaclav Klaus erkannte dies, als er in seinem Buch „Blauer Planet in grünen Fesseln“ (hier) schrieb:

Die heutige Debatte um globale Erwärmung ist im Wesentlichen eine Debatte um Freiheit. Die Umweltaktivisten würden gerne jeden einzelnen und alle möglichen (und unmöglichen) Aspekte unseres Lebens lenken“.

Es ist wahrscheinlich die Agenda 21, über die als „The Cause“ in den durchgesickerten E-Mails diskutiert wird.

Man kann gar nicht den GEWALTIGEN Umfang politischer Interessen in dem Projekt überschätzen, dem Projekt der Botschaft der Regierung bzgl. Klimawandel. Sie wollen, dass diese Story eine sehr starke ist und wollen nicht dumm dastehen“.

Peter Thorne fühlte, was vor sich ging, und gab folgende Warnung aus:

Ich denke außerdem, dass die Wissenschaft manipuliert ist, um ihr einen politischen Anstrich zu geben, was um unser aller Willen langfristig nicht allzu klug ist“.

Die allgemeine Haltung, vorgegeben durch Kommentare und Maßnahmen zeigt, dass das Ziel die Mittel rechtfertigt.

Offensichtlich hat die demonstrierte Fähigkeit, unbesonnen für das vorgegebene Ziel agierende Wissenschaftler zu schützen, diese weiter dazu ermutigt.

Die erste Maßnahme, welche den modus operandi offenbar machte, kam mit dem zweiten IPCC-Bericht 1995. Benjamin Santer ist ein CRU-Absolvent. Tom Wigley war sein Doktorvater. Wigley folgte Hubert Lamb als Direktor der CRU, aber Lamb erkannte seinen Fehler, wie er in seiner Autobiographie 1997 deutlich machte (Titel: Through all the Changing Scenes of Life: A Meteorologists Tale), und zwar als er erklärte, wie eine große Zuwendung von der Rockefeller Foundation gescheitert ist, weil:

…es eine verständliche Differenz der wissenschaftlichen Beurteilung gab zwischen mir und dem Wissenschaftler Dr. Tom Wigley, den wir mit der Koordinierung der Forschung betraut haben“.

Wenn man die durchgesickerten Klimagate-Mails so durchsieht, erfährt man, dass Wigley die relevante Person in Streitfällen war, der Gottvater.

Santers These mit dem Titel „Regional Validation of General Circulation Models“ zog drei Spitzen-Computermodelle heran in dem Versuch, die Bedingungen im Nordatlantik nachzustellen – eine Art der Validierung. Offensichtlich hat er diese Region gewählt, weil es trotz unzureichender Daten die am besten verfügbare Region war. Die Modelle konnten bekannte allgemeine Luftdruck-Verteilungen nicht abbilden. Stattdessen erzeugten sie massive Druckgebilde, die in der Realität niemals existieren. Santer wusste also besser als alle anderen um die ernsten Grenzen und Unfähigkeiten der Modelle bei der Nachbildung der Realität.

Er vervollständigte seine These im Jahre 1987 und wurde ein paar Jahre später beauftragt, Leitautor des 8. Kapitels im IPCC-Bericht 1995 zu werden. Das Kapitel war betitelt mit „Detection of Climate Change and Attribution of Causes“. In dieser Position erzeugte Santer das erste belegbare Beispiel der Manipulation der Wissenschaft seitens des IPCC für eine politische Agenda. Er nutzte seine Stellung, um die Schlagzeile zu etablieren, dass Menschen ein Faktor bzgl. der globalen Erwärmung seien, indem der die Bedeutung dessen, was das Komitee beschlossen hatte, bei einer vorbereitenden Tagung in Madrid als Ganzes veränderte.

Kommentare, die Zustimmung gefunden hatten:

1. Keine der erwähnten Studien hat klare Beweise dafür gefunden, dass wir den beobachteten Klimaänderungen Änderungen der spezifischen Zunahme von Treibhausgasen in der Atmosphäre zuordnen können.

2. Während einige der hier diskutierten Studien die Entdeckung eines signifikanten Klimawandels proklamierten, hat keine Studie bis heute den gesamten oder teilweisen Klimawandel anthropogenen Ursachen zuordnen können.

3. Jedwede Behauptungen einer positiven Erkennung und Zuordnung eines signifikanten Klimawandels werden wahrscheinlich kontrovers bleiben, solange die Unsicherheiten bzgl. der natürlichen gesamt-Variabilität des Klimasystems nicht reduziert werden.

4. Während keine dieser Studien das Thema Zuordnung im Einzelnen angesprochen hatte, ziehen sie doch oftmals Schlussfolgerungen bzgl. Zuordnung, für die es aber kaum eine Rechtfertigung gibt.

Die ersten beiden Punkte änderte Santer still und heimlich folgendermaßen:

1. Es gibt Beweise einer zum Vorschein kommenden Verteilung der Reaktion des Klimas auf Antriebe durch Treibhausgase und Sulfat-Aerosole … aus der geographischen, jahreszeitlichen und vertikalen Verteilung von Temperaturänderungen … Diese Ergebnisse deuten auf einen menschlichen Einfluss auf das globale Klima.

2. Die Gesamtheit statistischer Hinweise in Kapitel 8 ergibt jetzt, wenn man sie im Zusammenhang mit unserem physikalischen Verständnis des Klimasystems betrachtet, einen erkennbaren menschlichen Einfluss auf das globale Klima.

Avery und Singer schrieben dazu im Jahre 2006:

Santer kehrte eigenmächtig die ,Klimawissenschaft‘ des gesamten IPCC-Berichtes um und damit auch den politischen Prozess bzgl. globaler Erwärmung! Der vermeintlich vom IPCC entdeckte ,erkennbare menschliche Einfluss‘ wurde seitdem tausendfach in den Medien auf der ganzen Welt erwähnt und war der ,Aufhänger‘ in Millionen Debatten unter Nicht-Wissenschaftlern.

Bald wurde klar, dass die Bloßstellung eine rasche Vertuschung erforderte. Am 4. Juli 1996 veröffentlichte das offensichtlich als Komplize fungierende Journal Nature einen Beitrag mit dem Titel „A Search for Human Influences on the Thermal Structure of the Atmosphere“ mit einer Autorenliste bekannter Namen – Santer, Wigley, Jones, Mitchell, Oort und Stouffer. Darin fanden sich beobachtete Hinweise, die bewiesen, dass die Modelle richtig waren. Eine Graphik ist so viel wert wie 1000 Worte, wie der Mann’sche ,Hockeyschläger‘ zeigte. Gleiches gilt für Santers ,erkennbaren menschlichen Einfluss‚. John Daly vollzog die Graphik von Santer et al. (Abbildung 1) eines aufwärts gerichteten Temperaturtrends in der oberen Atmosphäre nach:

Abbildung 1

Dann erzeugte Daly eine Graphik mit dem umfangreicheren Datensatz in Abbildung 2 und erklärte:

man erkennt, dass die in Santers Version gezeigte Erwärmung ausschließlich das Produkt der gewählten Daten ist(Hervorhebung von Daly):

Abbildung 2

Zum einfacheren Vergleich sind hier beide Graphiken überlagert:

Abbildung 3

Fehler wurden rasch erkannt, aber Nature hat über die Offenbarung derselben erst 5 Monate später berichtet (am 12. Dezember 1996). Ein Fehler beruhte auf Rosinenpickerei, der andere darauf, dass es eine natürliche Erklärung gab. Allerdings war die PR-Kampagne da schon weltweit im Gange.

Am 25. Juli 1996 sandte die American Meteorological Society (AMS) einen verteidigenden Brief an Santer. Der Brief scheint ein Beweis zu sein für den Einfluss der CRU und ein PR-Meisterstück. In dem Brief wurden zwei Fragen angesprochen: die Wissenschaft und was die Gesellschaft tun muss hinsichtlich der wissenschaftlichen Ergebnisse und der dadurch ausgelösten Debatte. Wissenschaft sollte ausschließlich in ,begutachteten wissenschaftlichen Publikationen – und nicht in den Medien‚ diskutiert werden. Diese Strategie wurde in einer durchgesickerten E-Mail von Michael Mann bestätigt:

Das war die Gefahr, die Skeptiker immer dafür zu kritisieren (sic), die ,begutachtete Literatur‘ nicht zu veröffentlichen“.

Dazu schrieb die AMS:

Was bedeutende wissenschaftliche Informationen sind und wie diese in der politischen Debatte interpretiert werden, ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit“. – „Damit sind die ureigenen Gründe der Mischung von Wissenschaft und Politik im IPCC gemeint“.

Nein, das stimmt nicht! Die Mischung ist das ureigene Zentrum des Problems, wie Santer zeigt. Daly bezeichnete dies korrekt als „Scientism“.

Dem Vernehmen nach räumte Santer später ein, „… Abschnitte des IPCC-Kapitels gelöscht zu haben, in welchen es geheißen hatte, dass Menschen nicht für Klimawandel verantwortlich seien“.

Er räumte diese Veränderungen aber nicht zu jener Zeit ein und erreichte sein Ziel, die Botschaft des erkennbaren menschlichen Einflusses weltweit zu etablieren. Er wurde durch die Gruppe geschützt, welcher die Kontrolle über die Begutachtung, über Journale, Fachgesellschaften und Medien oblag – und zwar bis zu dem Zeitpunkt, an welchem die E-Mails durchgesickert waren (November 2009) und dann noch einmal 2011.

In ihrem Buch mit der Zusammenfassung der E-Mails (hier) schrieben Mosher und Fuller:

Man sorgte aktiv dafür, die Forderung von Steve McIntyre im Rahmen des Informationsfreiheits-Gesetzes zu umgehen, indem man E-Mails, Dokumente und sogar Klimadaten einfach löschte.

Man versuchte, die Prinzipien der Begutachtung zu korrumpieren, welche ein Eckpfeiler moderner Wissenschaft sind. Man begutachtete ihre Arbeiten gegenseitig, sabotierte Bemühungen von Opponenten, ihre eigene Arbeiten zu veröffentlichen und bedrohte die Herausgeber von Journalen, welche sich nicht ihren Forderungen beugten.

Selbst wenn nur die Hälfte dieser Vorwürfe zuträfe – dann sind das immer noch Aktivitäten, die zu akademischen, wissenschaftlichen und legalen Tadeln führen oder hätten führen sollen, wenn nicht sogar zu Vorwürfen krimineller Akte. Man stelle sich vor, sein eigener Name steht im Zusammenhang mit diesen Dingen. Man würde sich nicht moralisch ergehen bzgl. anderer Wissenschaftler hinsichtlich deren Untätigkeit. Bishop Hill legte eine umfassende Zusammenfassung der E-Mails vor, worin er Personen und Kommentare identifizierte.

[Im Original folgt hier das Bild des Trios, das jedoch wegen urheberrechtlicher Bedenken nicht wiedergegeben wird. Übersetzter Kommentar im Original zu dem Bild: „Hier ist die Bande, bevor der Deckel vom Kochtopf ihrer schändlichen Perversion der Wissenschaft in die Luft flog“. Anm. d. Übers.]

Das gesamte Debakel illustriert meine Bedenken von Anfang an. Wissenschaftler wie Santer sind ihren wissenschaftlichen Stellungen verpflichtet sowie der damit einher gehenden Verantwortung. Meiner Ansicht nach werden sie dieser Verantwortung nicht gerecht. Ebenfalls meiner Ansicht nach legen sie eine unentschuldbare Haltung an den Tag, aber das zu beurteilen ist Sache von Anderen. Ich sage das, weil es genau der Grund ist, warum sich Gerichtshöfe nicht an wissenschaftlichen Streitereien beteiligen. Sie argumentieren zu recht, dass es eine Causa ,deine Studie‘ vs. ,meine Studie‘ ist, und hier ein Urteil zu fällen sind sie nicht qualifiziert. Jetzt wird ein vollständig neuer Satz von Verantwortlichkeiten angeordnet, von denen die Glaubwürdigkeit deiner ,Studie‘ und deiner Maßnahmen nicht die kleinste ist. Jetzt wird es zu meiner ,Studie‘ vs. deiner ,korrumpierten Studie‘.

Santers scheinheilige Kommentare zeigen eindeutig, dass er unfähig ist, seine Politik von seiner Wissenschaft zu trennen. Es ist diese Konfusion und dieser Missbrauch von Klima für eine politische Agenda, welche die wirkliche Bedrohung bzgl. Klimawandel ist – auf beiden Seiten der Mauer.

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/01/24/a-history-of-dr-ben-santer-and-his-ipcc-trick/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Reichliche Winter­nieder­schläge 2018/19 in Mittel­europa – ein Grund zur Besorgnis?

Langfristig etwas feuchtere Winter in Deutschland

Abbildung 1: Etwas feuchtere Winter in Deutschland; doch könnten dazu in den Anfangsjahren auch Messfehler beigetragen haben, etwa durch Abschirmung der Beobachtungsorte oder unvollständiges Auffangen und nicht sachgerechtes Auftauen fester Niederschläge. Die pinkfarbene Linie kennzeichnet den Mittelwert der Reihe (172mm); die beiden rotbraunen Linien die Grenzen Mittelwert plus und minus einfache Standardabweichung. Der laufende Winter 2018/19 wurde optimistisch auf 285mm geschätzt; hierzu müsste der Februar aber ähnlich nass wie Dezember und Januar verlaufen, was ungewiss ist.

Die Ursachen der reichlicheren Winterniederschläge – ein Dilemma für die Klimaforschung

Ein möglicher Grund für die langfristig höheren Winterniederschläge könnten höhere Wassertemperaturen des zentralen Nordatlantiks sein. Ein grobes Maß hierfür ist die AMO (Atlantische Mehrzehnjährige Oszillation), welche langfristig anstieg und außerdem eine etwa 60ig- bis 80ig- jährige Rhythmik aufweist (die gegenwärtige AMO-Warmphase begann um 1990 und scheint momentan zu enden). Doch der gefundene Zusammenhang zwischen AMO und Winterniederschlagsmengen in Deutschland ist äußerst dürftig und nicht signifikant:

Abbildung 2: Die Gesamtvariabilität der Winterniederschläge in Deutschland wurde im Zeitraum 1881/82 bis 2017/18 nur zu kümmerlichen 3,5% von der AMO beeinflusst; auch während der AMO-Warmphasen waren die Winter nur undeutlich feuchter. Um beide, zahlenmäßig sehr unterschiedlichen Größen in einer Grafik zu veranschaulichen, wurden die AMO- und Niederschlagsdaten in Indexwerte umgerechnet.

Wesentlich besser lässt sich das winterliche Niederschlagsverhalten durch die langfristige Häufung der Großwetterlagen mit westlichem Strömungsanteil in Mitteleuropa erklären:

Abbildung 3: Mit der langfristigen Häufigkeitszunahme von Großwetterlagen mit westlichem Strömungsanteil wurden die Winter feuchter; in Phasen mit häufigerem Westwetter gab es auch häufiger nasse Winter. Über 30% der Niederschlagsvariabilität werden von der Westlagenhäufigkeit bestimmt; das ist signifikant. Am Ende des 20. Jahrhunderts erreichten Westlagenhäufigkeit und nasse Winter ihr Maximum seit Aufzeichnungsbeginn; seitdem verharren sie auf hohem Niveau. Um beide, zahlenmäßig sehr unterschiedlichen Größen in einer Grafik zu veranschaulichen, wurden nur die Niederschlagsdaten in Indexwerte umgerechnet.

Abbildung 4: Keine Abnahme der Westlagenhäufigkeit in Deutschland trotz schrumpfender, winterlicher Arktiseisfläche. Hier musste zur besseren Veranschaulichung die Westlagenhäufigkeit in Indexwerte umgerechnet werden. Leider liegen die Daten der Meereisbedeckung erst seit Ende der 1970er Jahre vor (Satelliten-Technik). Während seitdem die eisbedeckte Fläche deutlich sank, was aber auch natürliche Ursachen, wie Sonnenaktivität und AMO-Warmphase, haben kann, blieb die Häufigkeit der winterlichen Westlagen in Deutschland seit 1979/80 unverändert.

Gibt es eine Häufung sehr nasser Wintermonate?

Abbildung 5: Die meisten sehr nassen Wintermonate gab es im Deutschen Flächenmittel in den 1980er und 1990er Jahren.

Abbildung 6: Mit 10 sehr nassen Wintermonaten fällt im Flächenmittel für Bayern die Dekade von 1981 bis 1990 auf.

Starke Häufung sehr nasser Wintermonate nur in den Nordalpen – warum?

Abbildung 7: Merkliche winterliche Niederschlagszunahme auf dem etwa 2.500m hohen Säntis (Alpennordseite), kaum Zunahme in Lugano (Alpensüdseite).

Abbildung 8: Viel mehr nasse Wintermonate auf dem Säntis; besonders in der aktuellen Dekade.

Abbildung 9: Keinerlei Häufung nasser Wintermonate in Lugano.

Hier stellt sich die Frage nach diesem unterschiedlichen Verhalten – es sind die Häufigkeitsverhältnisse der Großwetterlagen im Winter. Den Nordstau begünstigende Lagen mit nördlichem Strömungsanteil wurden im Winter langfristig häufiger, solche mit südlichem hingegen seltener.

Abbildung 10: Bei starker Fluktuation wurden winterliche Großwetterlagen mit nördlichem Strömungsanteil häufiger. Aktuell tragen sie zu erhöhter Wahrscheinlichkeit starker Niederschläge auf der Alpennordseite ganz wesentlich bei; doch in Zukunft kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass sie wieder seltener auftreten.

Abbildung 11a und 11b: Ähnliche Wetterlagen – ähnliche Ereignisse. Oben die Lage vom 05.02.1999; eine Häufung derartiger Lagen führte im Winter 1998/99 zur Lawinenkatastrophe von Galtür. Unten die vom 14.01.2019. Jeweils kräftiges Skandinavien-Tief mit höhenkalter Nordluft und einem kräftigem Ostatlantik-Hoch; zwischen beiden kräftige NW-Strömung mit Stau und starken Schneefällen in den Nordalpen.

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Prof. Guus Berkhout: Hört auf mit der Doom-And-Gloom-Angsterzeugung

[Im Folgenden sind die Fragen kursiv, die Antworten in Normalschrift dargestellt]

Was zeigen Sie uns hier?

Nun, schauen Sie, dies hier ist eine E-Mail von einem Enkelkind, welche mir der Großvater zugeschickt hat. Einfach ein Kind an einer weiterführenden Schule. Dies zeigt, wie negativ die Lehrer über CO2 denken. Und die E-Mail enthüllt, wie stark die Indoktrination der Klima-Bewegung im Bildungsbereich bereits geworden ist. Ich bekomme viele derartige alarmierende Mitteilungen. Mit diesem in die Irre führenden Wissen fangen die Kinder an, auf die Straße zu gehen …

Liebe Opa und Oma, … Bitte sei nicht erschrocken darüber, was in den Vortrag steht. Ich musste einen Vortrag zum Thema Klimawandel schreiben. Aber falls ich die wahre Geschichte vom Klimawandel beschrieben hätte, würde ich eine schlechte Note bekommen. Also habe ich die andere Story beschrieben und gesagt, dass ich CO2 schrecklich finde. …

Abbildung: Kinder werden dazu missbraucht, die CO2-Apokalypse zu verbreiten

Es scheinen sich derzeit zwei Lager herauszubilden, wobei beiden gemeinsam das verbreitete Untergangs-Szenario ist: Falls die Klima-Maßnahmen nicht ergriffen werden, wird alles schief gehen! Und falls sie doch ergriffen werden, wird auch alles schief gehen. Woher kommt diese Teilung?

Falls man beiden Lagern genau zuhört, wird man bemerken, dass beide Lager im Großen und Ganzen übereinstimmen: Ja, die Erde erwärmt sich! Und ja, CO2 ist ein erwärmender Faktor! Und ja, wir müssen uns auf ein neues Energie-System einstellen!

Glauben Sie also, dass alles in Ordnung ist?

Nun, zu Beginn war es tatsächlich eine konstruktive Unterhaltung. Aber Probleme tauchten auf, als die Klimabewegung zu übertreiben anfing. Erschreckende Untergangs-Szenarien wurden verbreitet wofür einzig menschliches CO2 ursächlich sein sollte. Außerdem wurde dies auf sehr aggressive Weise verbreitet. Man denke an die apokalyptischen Filme von Al Gore. Ihm zufolge würde die Welt eine Katastrophe nach der anderen durchlaufen. Die allgemeine Öffentlichkeit war schockiert ob all dieser erschreckenden Storys.

Gab es denn keine Kritik an dieser Täuschung von Anfang an?

Doch, die gab es. Eine Reihe angesehener Wissenschaftler, darunter Nobelpreisträger, gingen rasch mit einer klaren Widerlegung an die Öffentlichkeit, um diese zu beruhigen. Deren Botschaft lautete, dass das irdische Klimasystem unglaublich kompliziert ist und dass wir keine Wissensgrundlage darüber haben, um derartig extreme Schlussfolgerungen mit einer derartigen Genauigkeit ziehen können.

Gegenargumente werden nicht geduldet

Hören die Menschen jetzt nichts Positives mehr?

Tatsächlich ist das Untergangs-Szenario zu einer Art Religion geworden. Als die wissenschaftliche Kritik von außerhalb der Klimabewegung lauter und umfangreicher wurde und auch Kostenberechnungen zeigten, dass die Einführung extrem teurer Klima-Maßnahmen die Gesellschaft ernsthaft ökonomisch schädigen würde, ging wirklich alles schief. Als Gegenreaktion diffamierte die Klimabewegung Personen mit abweichenden Meinungen als ,Leugner‘, eine schlimme Entgleisung, mit der sie in die Ecke von Holocaust-Leugnern gestellt werden sollen.

Aber wahre Wissenschaftler werden nicht aufgehalten werden können, oder doch?

Unglücklicherweise war das zu Beginn doch der Fall. Ihre kritischen Beiträge waren nicht mehr willkommen, und – noch schlimmer – ihren Forschungen wurde jede Finanzierung gestrichen. Es wurde gegen diese Dissidenten ein cordon sanitaire angeführt von Regierungsagenturen und den Mainstream-Medien. Das einzige, was die allgemeine Öffentlichkeit während der letzten Jahrzehnte zu hören bekam war: ,Menschliches CO2 heizt die Erde auf!‘

Das hört man jetzt überall, nicht wahr?

Sicher, diese Botschaft wurde und wird der Bevölkerung in die Köpfe gehämmert. Die Diskussion dreht sich nicht mehr um Klimawandel, sondern um CO2-Reduktion. Eine traurige Verengung eines sehr komplexen Themas.

Glücklicherweise zeichnet sich aber jetzt am Horizont ein Tipping Point ab. Weil Wissenschaft immer besser messen kann, zeigt sich, dass die Prophezeiungen der Klimamodelle nicht zu den Messungen passen. Das ist wissenschaftlich inakzeptabel. Und es zeigt sich auch, dass die Kosten mit Sicherheit über das Erträgliche weit hinausgehen. Alles deutet darauf hin, dass die Kosten über viele hundert Milliarden allein in den Niederlanden hinausgehen werden. Und hart arbeitende Bürger fragen sich jetzt zu recht: ,Welche Vorteile haben wir von diesem Multi-Milliarden-Dollar-Zirkus?‘

Warum findet ein CO2-Lager mehr Unterstützung durch Links-Politik, ein anderes mehr durch Rechts-Politik?

Links-Politik war immer einer besseren Umwelt verpflichtet. Aber während der letzten Jahre wurde die Umweltbewegung Schritt für Schritt von der Klima-Bewegung korrumpiert. Auf diese Weise wurden Klima und Umwelt als ein und dasselbe bezeichnet, und Klimawandel wurde ebenfalls ein Anliegen der Linken. Die Vermischung beider Bewegungen erzeugt jetzt viel Konfusion. Viele Menschen, die sagen, dass sie besorgt sind wegen des Klimawandels meinen in Wirklichkeit, dass sie sehr besorgt sind hinsichtlich der natürlichen Umwelt, z. B. bzgl. Umweltverschmutzung.

Ich halte regelmäßig Vorlesungen zu Klima und Umwelt, und bevor ich beginne, kommen immer Leute zu mir und stoßen böse Bemerkungen aus wie ,Sie sind also derjenige, der unsere Erde versauen will!‘.

Kann man auch sagen: Es gibt eine gemeinsame Front?

Tatsächlich waren sie der Ansicht, mit der Verquickung einen klugen Schachzug getan zu haben. Aber die Kombination beider Bewegungen war eine sehr unglückliche Entwicklung für jedermann. Schließlich ist es im Falle Klimawandel immer noch sehr unsicher, wie genau und wie groß der Einfluss der Menschheit darauf wirklich ist. Dagegen ist der Einfluss auf die Umwelt absolut eindeutig. Menschliche Aktivitäten werden immer dominanter und verschmutzen die Umwelt, beuten natürliche Ressourcen aus und bedrohen die Biodiversität. Das sind die drei klassischen Themen der Umweltbewegung, und sie stehen weiter vorne denn je. Aber unglücklicherweise sind diese noblen Absichten vollständig überschattet durch die völlig einseitigen CO2-Maßnahmen. Die Umweltbewegung wird allmählich darauf aufmerksam, dass sie einen Kardinalfehler gemacht hat.

Das Verbrennen von Biomasse ist sogar noch schlimmer als das Verbrennen von Kohle.

Die erste echte Kontroverse ist jetzt im Gange und dreht sich um die Rolle der Biomasse. Das Roden von Wäldern und die nachfolgende Produktion, der Transport und die Verbrennung von Holzpellets stehen gegen alles, für das die Umweltbewegung eintritt. Es gibt sogar Geschäftsmodelle auf dem Reißbrett, wonach Wälder gerodet und daraus Holzpellets hergestellt werden sollen, während auf den kahlen Flächen dann Solarpaneele aufgestellt werden. Auf diese Weise wird ein Doppel-Geschäftsmodell erzeugt … wie konnte es dazu kommen, dass sich die Umweltbewegung so weit von ihrer eigentlichen Mission entfernt hat?

Wie und wo stehen Sie zu all dem?

Ich bin Geophysiker, und mit meiner Forschung mache ich die Historie des Klimas der Erde sichtbar. Das nennt man ,Geo-Imaging‘. Schließlich muss man die Vergangenheit kennen, wenn man die Gegenwart verstehen will. Das geologische Archiv enthält reichlich Klima-Informationen, welche uns die Story urzeitlicher Klimawandel erzählen: über die ganze geologische Vergangenheit. Das Archiv zeigt sehr schön, dass warme und kalte Perioden regelmäßig einander abwechselten. Dies ging stoßweise vor sich: zwei Schritte vorwärts und dann einen zurück. Um das zu illustrieren, müssen wir nicht bis zu den großen Eiszeiten zurückschauen.

Im Mittelalter um das Jahr 800 gab es die Mittelalterliche Warmzeit. Damals gab es in Grönland viel Landwirtschaft! Und das Holländische goldene Zeitalter um das Jahr 1600 lag inmitten der Kleinen Eiszeit. Die großen Maler der Niederlande zeigten wunderschöne Szenen aus jener Kaltzeit. Seit dem Ende jener Kleinen Eiszeit um das Jahr 1850 befinden wir uns in einer Erwärmungsphase, natürlich ebenfalls stoßweise. Nichts Besonderes, sage ich Ihnen. Das sind natürliche Vorgänge im Klimasystem. Bald wird es wieder abwärts gehen.

Wir werden also wieder strengere Winter bekommen?

Die Frage ist nicht ob, sondern wann das geschieht. Als Geophysiker warne ich, dass es höchst unwahrscheinlich ist, dass die natürlichen Kräfte nach dem Jahr 1850 ihren Einfluss abrupt eingestellt haben. Und dass seitdem ausschließlich die Menschheit für diese Erwärmung verantwortlich ist. Aber genau diese extreme Botschaft ist das, was das IPCC mit starker Betonung im jüngsten SR 1.5-Report klar gemacht hatte. Dem Report zufolge ist der Beitrag der Natur marginal und wird auch in Zukunft marginal bleiben. Das IPCC leitet all diese Sicherheiten ausschließlich aus seinen theoretischen Modellen ab.

Es gibt nach wie vor viele grundlegende Fragen, die beantwortet werden müssen. Zum Beispiel, warum nimmt die Eismasse am Südpol zu?

Wird hier ein irreführendes Image erzeugt?

Ja, weil die Realität den IPCC-Mitgliedern sagt, gefälligst weniger arrogant zu sein. Man kann Klimawandel nicht anhalten, indem man einfach nur einen CO2-Knopf dreht. Bis auf den heutigen Tag weiß niemand genau, wie die komplexen Wechselwirkungen aussehen zwischen Sonnenstrahlung, dynamischer Wolkenbedeckung, inhomogener Erdoberfläche, zwischen Meeresströmen und wasserdampfreicher Atmosphäre. Man beachte, dass das IPCC bis ins kleinste Detail die Atmosphäre anspricht und dabei vergisst, dass die Wärmekapazität der Ozeane um einen Faktor 1000 größer ist als die der Atmosphäre! Die Wärmemenge, welche der Golfstrom aus niedrigen in hohe Breiten transportiert, ist im Vergleich zu der moderaten Wärmemenge in der Atmosphäre gigantisch. Damit im Hinterkopf können wir die Frage stellen, ob schmelzendes Eis am Nordpol höheren Temperaturen der Atmosphäre oder dem Einfluss des Golfstromes geschuldet ist. Und warum nimmt die Eismasse am Südpol zu? Diese und viele weitere grundlegende Fragen harren einer Antwort. Die große Sicherheit, welche uns das IPCC glauben machen will mit einer Sicherheit von sogar über 95% ist nicht haltbar. Bertrand Russell hat einmal gesagt: ,Die Narren sind selbstsicher und die Weisen angefüllt mit Zweifeln‘ – ,Ich möchte es auf meine Weise ausdrücken: Durch Kritik ihrer Inhalte ist die Wissenschaft dort, wo sie jetzt ist und bin ich der Wissenschaftler, der ich bin‘.

Welcher Gruppe gehören Sie an?

(Lacht). In aller Kürze: Meine Botschaft ist folgende:

Erstens, Seit der Kleinen Eiszeit LIA hat sich die Erde schrittweise wieder erwärmt, was nichts Neues ist in der Klimahistorie der Erde. Während der letzten 150 Jahre können wir sechs verschiedene Klimaperioden ausmachen.

Zweitens, die allgemeine Öffentlichkeit fragt zu recht die Klimabewegung nach belastbaren Beweisen dafür, dass Mutter Natur nach dem Ende der Kleinen Eiszeit keinerlei Einfluss mehr auf das Klima der Erde haben soll. Auch fragt sie die Klimabewegung, wie die korrekte Temperatur ihrer Ansicht nach aussehen sollte.

Drittens, und sehr wichtig: CO2 hat sicher einen Erwärmungseffekt, aber wie groß dieser ist, ist immer noch unsicher. Dies wird allein schon aus der riesigen Bandbreite des vom IPCC genannten Erwärmungsfaktors deutlich: 1,5 bis 4,5 Grad. Das sind 300%!

Viertens: Während der Vergangenheit hat die CO2-Konzentration in der Atmosphäre stetig zugenommen, aber keine Zunahme der Naturkatastrophen hat sich ereignet. Im Gegenteil, wir erleben eine Zeit, in der wir oftmals diesbezüglich einen Abwärtstrend sehen.

Fünftens: Während der letzten 20 Jahre hat der CO2-Gehalt zugenommen, aber die gemessene Temperatur zeigt keinerlei Anstieg mehr. Dies ist ein bedeutendes Indiz dafür, dass weit mehr vor sich gehen muss als eine Erwärmung durch CO2.

Und last but not least sechstens: Die Klima-Pläne der Niederlande kosten viele hundert Milliarden. Wir werden demnächst mit den realen Zahlen aufwarten, aber die Vorteile all dieser holländischen Pläne für den Planeten sind Null, etwa 0,0003 Grad, und für die Bürger Hollands sind sie sehr nachteilig. Letzteres ist auch auf das Geschäftsklima in unserem Land anwendbar. Warum verfolgen wir also diese Pläne überhaupt? Und vergessen Sie nicht, CO2 ist eine unabdingbare Voraussetzung für alles Leben auf der Erde! Mein Rat an die Herrschenden lautet daher: Man sollte nicht Milliarden in die CO2-Reduktion stecken, sondern in einen viel besseren Schutz der Umwelt. Ich hoffe, darauf später in diesem Interview noch einmal zurückzukommen.

Aber wenn wir CO2 reduzieren, reduzieren wir dann nicht auch die Luftverschmutzung?

Das ist sicher richtig, aber wenn wir eine Rattenplage bekämpfen, fangen wir nicht mit Mäuse fangen an, oder? Die Reduktion von CO2 ist eine extrem schwierige und teure Aufgabe, während die Vorteile sehr unsicher sind. Luftverschmutzung – man denke an SOx und NOx-Verbindungen – ist nicht nur viel einfacher zu bekämpfen, sondern garantiert auch große Vorteile für Mensch und Natur.

Beginnt Wissenschaft nicht mit Messungen?

Der Unterschied zwischen Wissenschaft und Religion ist, dass wissenschaftliche Feststellungen immer durch Beobachtungen verifizierbar sein müssen. Theoretische Modelle müssen daher immer validiert werden, indem man kritisch Modellergebnisse mit realen Messungen vergleichen sollte. Falls das nicht geschehen ist, darf man theoretische Modelle nicht anwenden. Je komplexer die Materie, um so wichtiger ist die Durchführung von Messungen. Erkenntnisse aus diesen Messungen allein zeigen den Weg auf, wie man diese Modelle weiter entwickeln muss. Die Historie der Wissenschaft zeigt immer wieder Beispiele dafür, dass theoretische Durchbrüche erzielt worden sind nach Durchbrüchen bei der Entwicklung von Messinstrumenten.

Das Klimasystem ist so komplex, dass in der Klimawissenschaft unbedingt Messungen den Weg weisen müssen. Aber bisher haben theoretische Modelle eine viel zu große Rolle in der Klimaforschung gespielt. Das muss sich jetzt ändern! Großmaßstäbliche Finanzierungen sollten wissenschaftlichen Projekten zukommen, welche die Entwicklung neuer Messinstrumente und Messmöglichkeiten drastisch beschleunigen.

Wie kann es sein, dass dem IPCC niemals bewusst geworden ist, dass man in Experimentier-Möglichkeiten investieren muss, um die Erwärmungstheorie durch CO2 gründlich zu validieren?

Mit dem ewigen Herunterleiern, dass 97% der Wissenschaftler hinter der Story der Klimabewegung stehen, glaubt die Öffentlichkeit, dass dies die Wahrheit ist. Aber das Gegenteil ist der Fall.

Diese kaum validierten Computermodelle beschreiben eine Traumwelt. Aber trotzdem haben diese Klimamodelle enormen Einfluss. Stimmt das?

Die Macht in den Klimamodellen ist die einfache Aussage: ,Menschliches CO2 ist die Ursache der Erwärmung, die Erwärmung verursacht eine Katastrophe, falls wir den CO2-Knopf drehen, wird alles wieder in Ordnung sein‘. Ich sagte bereits, diese Aussagen werden der Öffentlichkeit eingehämmert. Nicht Wissen, sondern Furcht wird als emotionaler Treiber missbraucht.

Was sie klugerweise auch getan haben ist, den Klimawandel regelmäßig als Sündenbock abzustempeln. Zum Beispiel wird ein großer Teil des Elends in Afrika dem Klimawandel zugeordnet, obwohl die Probleme dort durchweg ethnischer, religiöser und politischer Natur sind. Aber unglücklicherweise ist das noch nicht alles. Mit dem mantrahaft vorgebrachten Argument der 97% aller Wissenschaftler, die hinter der Klimabewegung stehen, glaubt die allgemeine Öffentlichkeit, dass es die Wahrheit ist. Allerdings ist in Wirklichkeit das Gegenteil der Fall.

Diese Konsens-Strategie ist nichts Neues. So sagte beispielsweise zu Beginn der Finanzkrise im Jahre 2007 jeder jedem, dass die Wirtschaft unbegrenzt wachsen könne, falls jedermann Schulden macht. Stimmte man diesem Narrativ nicht zu, wurde man ein Dummkopf genannt. Natürlich will niemand derartig tituliert werden, selbst dann nicht, falls man nichts über die Theorie ,Wachstum durch Schulden‘ versteht. Man hat einfach alles nachgeplappert. Selbst die solide niederländische Rabobank, seinerzeit die einzige Bank weltweit mit einer dreifach-A-Einstufung, kaufte Schuldtitel. Zu jener Zeit war der Konsens fast vollständig: Falls man Wachstum will, muss man Schulden machen. Heute wissen wir, welches Ende das nahm.

Jetzt sind wir bzgl. des Klimas der Erde in der gleichen Lage. Wen ich kritische Fragen stelle, stellt sich heraus, dass kaum jemand irgendetwas über das Klimasystem weiß. Jeder plappert jeden nach. Zeigt nicht die Historie immer wieder die Schlussfolgerung: ,Hütet euch vor Menschen, welche Konsens als Argument für Wahrheit anführen‘. Das Gleiche gilt für Aktivisten, welche kleine Kinder vor sich herschieben.

Wie kommen wir weiter? Die Niederlande wollen beispielhaft vorangehen, oder?

Erstens, seid optimistisch! Hört auf mit dem Untergangs-Denken und gebt den vielen Gelegenheiten Raum, welche der Klimawandel der Welt bietet! Und während dieses Erkennungsprozesses, bedenke man das extrem komplexe Thema, bei dem man sich nicht auf nur eine Lösung beschränken kann. Mit all den großen Unsicherheiten bis zum heutigen Tag können wir uns das nicht leisten. Nationale Regierungen dürfen niemals ausschließlich dem CO2-Szenario folgen, vor allem dann nicht, wenn so hohe Kosten involviert sind. Also, beendet sofort all diese drängenden Anti-CO2-Maßnahmen! Ich rate den Ländern, ihre Klimapolitik auf die Grundlage der folgenden drei Szenarien zu stellen:

Szenario 1: Anpassung an das Klima

Falls Mutter Natur allein für Klimawandel verantwortlich ist, bleibt der Menschheit nur eines: Anpassung an die Änderung! Das Leben auf der Erde war schon immer mit Änderungen der natürlichen Systeme konfrontiert. Darwins Evolutionstheorie zeigt, dass erfinderische Anpassung die beste Antwort darauf ist und zu stetig höheren Lebensformen geführt hat. Das gilt nicht nur für Pflanzen und Tiere, sondern auch für Menschen. Will man den natürlichen Wandel stoppen, ist das nicht nur arrogant und naiv, sondern auch negativ und es stellt die Uhr zurück. Anpassungs-Herausforderungen vermitteln positive Energie und stimulieren Innovationen.

Die Niederlande sind ein Champion bzgl. Anpassung. Durch die Jahrhunderte haben wir gegen das Wasser gekämpft. Und die Niederlande sind auch weltweit führend bei der Anpassung von Ernten an neue natürliche Bedingungen.

Will man der Klassenbeste sein, indem man relativ saubere Kraftwerke in den Niederlanden schließt, ist das blanke Dummheit. Falls die Politik diese Politik nicht beendet, müssen die Bürger in Aktion treten!

Szenario 2: CO2-Reduktion

Falls ausschließlich menschliches CO2 für terrestrischen Klimawandel ursächlich ist, dann müssen die Menschen vernünftige CO2-Reduktions-Maßnahmen implementieren. Oberste Priorität in diesem Szenario ist ein Verbot der Verbrennung von Holz und die Schließung der schmutzigsten Kohlekraftwerke der Welt. Kohlekraftwerke werden immer noch weltweit errichtet, vor allem in Entwicklungsländern. Will man in den Niederlanden diese relativ sauberen Kraftwerke schließen, ist das reine Dummheit. Es käme die holländischen Bürger irrsinnig teuer zu stehen und hätte bzgl. des Klimas keinerlei Vorteile.

Szenario 3: Zerlegung

Falls wir es mit einer komplexen Mischung natürlicher Kräfte und menschlicher Einflüsse zu tun haben, müssen wir zuerst festlegen, welchen Anteil Mutter Natur daran hat und welcher Anteil der Menschheit geschuldet ist. Heute wissen wir das jedoch überhaupt nicht. In diesem Szenario müssen wir daher dieses Wissen als oberste Priorität sehen. Falls sich herausstellt, dass beide Ursachen einen vergleichbaren Einfluss haben, sollte dies zu einer Mischung aus Anpassungs- und Reduktions-Politik führen.

Betrachtet man alles, was wir heute wissen, sollten die Niederlande nicht ein führendes Land bzgl. CO2-Reduktion werden. Das hätte keine messbaren Auswirkungen (0,0003 Grad). Stattdessen sollte man zu gleichen Teilen in Klima-Anpassung und gute Verwaltung investieren.

Politische und kommerzielle Interessen werden zu einem immer wichtigeren Teil wissenschaftlicher Forschung. Heute haben viele Wissenschaftler ihre unabhängige Position in der Gesellschaft verloren.

Und welche Rolle erwarten Sie diesbezüglich von der Wissenschaft?

Der größte Wert eines Wissenschaftlers ist seine oder ihre unabhängige Position in der Gesellschaft. Während meiner 40-jährigen Laufbahn als Professor musste ich sehen, dass junge Wissenschaftler immer mehr abhängig wurden von Regierung und Industrie. Politische und kommerzielle Interessen wurden zu einem immer bedeutenderen Teil ihrer Forschungen. Folge: viele Wissenschaftler haben ihre unabhängige Position verloren. Aus diesem Grunde konnte ich auch keine jungen Professoren in mein Klima-kritisches Team übernehmen. Nur Pensionäre waren und sind immer noch verfügbar. Nur sie können es sich leisten, anders als der Mainstream zu denken. Das ist extrem besorglich. Gibt es heute noch unabhängige Wissenschaftler?

Und das scheint niemanden zu stören?

Die Königlich-Niederländische Academy of Arts and Sciences (KNAW) ist der Hüter integrer wissenschaftlicher Praktik in unserem Land. Besonders diese Organisation sollte wissen, dass uns die Historie der Wissenschaft immer wieder sagt, dass wissenschaftlicher Fortschritt niemals mittels Konsens erreicht wird, sondern durch sture Wissenschaftler, die es wagten, bestehende Konzepte in Frage zu stellen. Es ist im Interesse sowohl der Wissenschaft als auch der Menschheit, dass diese Abweichler im Denken nicht ruhig gestellt werden, wie es gegenwärtig vom IPCC, den Medien und kommerziellen Lobbygruppen gehandhabt wird.

An die Akademien der Wissenschaften: wir wollen die reale Wahrheit kennen lernen, nicht wahr? Und außerdem, falls die Politik wissenschaftliche Ergebnisse missbraucht – mit gravierenden Auswirkungen auf die Gesellschaft – dann sollten in der Wissenschaft die Alarmglocken klingen, nicht wahr?

Zweifel sind die Grundlage aller wissenschaftlichen Fortschritte. Wissenschaftler, die nicht zweifeln und überzeugt davon sind, dass sie recht haben, stellen keine Fragen, sondern suchen die erste Reihe. Darum gibt es derzeit keinerlei Fortschritte in der Klimadebatte.

Trotz all dem, sind Sie immer noch optimistisch bzgl. der Zukunft?

Ja, aber dann müssen wir noch einmal ganz von vorne anfangen. Weit weg von den politischen UN mit seinen unsinnigen, verschmutzenden und kostspieligen Klimakonferenzen. Diese Konferenzen sind nichts weiter als ein fahrender CO2-Zirkus mit bürokratischen Klima-Clowns, die über alles Mögliche reden, nur nicht über das Klimasystem. Sie vergessen in ihrer Ignoranz, dass auch Politiker an die universellen Naturgesetze gebunden sind. Und diese hat das IPCC der UN vollständig auf den Kopf gestellt. Es ist zu einer politischen Clique geworden, voller Manipulationen und mit Sicherheit nicht nach der Wahrheit suchend. Das kann niemals wieder gerichtet werden. Die Rolle des IPCC kann man ansehen als ein Dunkles Zeitalter in der Historie der Klimawissenschaft. Hört jetzt auf damit!

Hiermit im Zusammenhang, vielleicht kennen Sie das wunderbare Musical Jesus Christ Superstar, in welchem nach dem Tode Jesu seine Jünger sich traurig fragen: ,Können wir bitte noch einmal beginnen?‘. Ein berührendes Moment in dem Musical. Genauso sehe ich das in der Klimaforschung. Wir müssen noch einmal ganz von vorne anfangen, mit ganz neuen Verfahren in einer ganz neuen Organisation. In dieser neuen Organisation werden wir die Klimaforschung auf viel umfassendere Weise betreiben. Keine exklusiven Shows mehr mathematischer Modellbauer. Sie sind viel zu einseitig ausgerichtet, um das umfassende Klimaproblem zu lösen. Das IPCC hat dabei während der letzten Jahrzehnte kaum Fortschritte gemacht. Es gab kaum neue Einsichten. Um das hinter uns zu lassen, brauchen wir Wissenschaftler aus vielen weiteren Disziplinen.

Wir haben soeben die Climate Intelligence Foundation gegründet

Welche Ideen haben Sie bzgl. der Einbeziehung wissenschaftlicher Bereiche?

Denken Sie besonders an Astronomen, welche über Wissen verfügen hinsichtlich der Einflüsse des Universums auf den Planeten Erde, besonders die Sonnenaktivität, kosmische Strahlung und Gravitationskräfte. Denken Sie auch an Geologen, welche zusammen mit Geophysikern die Eigenschaften tieferer Erdschichten kartographieren und welche die Klimahistorie der Erde bis weit in die Vergangenheit rekonstruieren können. Und denken Sie auch an Archäologen, welche Klimainformationen ableiten können aus den letzten tausenden von Jahren menschlicher Aktivitäten auf den dünnen Oberflächen-Schichten. Und mit Sicherheit sollten auch Ozeanographen einbezogen werden, welche die physikalischen und biologischen Eigenschaften der Ozeane in Wärmeflüsse übersetzen können. Bringt man Ergebnisse aus vielen Bereichen der Wissenschaft mit vollkommen unterschiedlichen Datenquellen zusammen, könnte sich ein genaues Bild des Klimas der Erde ergeben. Wir nennen das consilience‘ [etwa: Gewissenhaftigkeit]. Das ist das, was ich wahre Klimawissenschaft nenne.

Werden Sie selbst etwas dazu beitragen?

(gut gelaunt) Ja, ich habe dazu interessante Neuigkeiten: wir haben soeben die Climate Intelligence Foundation gegründet! Auf der Grundlage unserer derzeitigen Aktivitäten ist jetzt der erste große Sponsor hervorgetreten, und wir erwarten, dass dies der Beginn einer neuen Ära ist. Wir arbeiten an einem ambitionierten Plan, der eine Wende bringen könnte der polarisierenden Debatte zwischen Aktivisten und Dissidenten. Schließlich, wie ich früher schon gesagt habe, Dissidenten kommen derzeit praktisch nicht zu Wort und sind von Zuwendungen ausgeschlossen. Das geht jetzt zu Ende.

Das klingt sehr interessant. Können Sie dazu noch mehr sagen?

Climate Intelligence ist eine vollkommen unabhängige Nicht-Profit-Organisation. Wir werden die allgemeine Öffentlichkeit extensiv informieren, was wirklich bzgl. des Klimas der Erde vor sich geht. In seinen Aktivitäten wird zunächst die Einseitigkeit der Informationen dargestellt. Dann wird vor über-optimistischen Kostenberechnungen gewarnt, neue Erkenntnisse hervorgehoben, die Entwicklung von Messinstrumenten stimuliert, und Klimadaten werden – zusammen mit jungen Forschern – intelligente Algorithmen unterzogen. Analysen großer Datenmengen in Kombination mit künstlicher Intelligenz (,Big Data-Wissenschaft‘) sind ein unverzichtbarer Bestandteil beim Verständnis komplexer Systeme. Wie ist es möglich, dass das IPCC immer noch mit grotesken Statements daherkommt auf der Grundlage kaum validierter Computermodelle?

Noch interessanter ist, dass es Pläne gibt, um den wissenschaftlichen Einfluss des IPCC zu marginalisieren, indem das Global Institute for Climate Intelligence ins Leben gerufen wird. An dieses werden bekannte kritische Wissenschaftler berufen, die mit offenem Geist und breit aufgestellten, interdisziplinären Teams unabhängig arbeiten. Betont wird dabei die große Diversität multi-disziplinärer Messungen. Wäre das nicht wunderbar?

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Das ganze Interview (auf niederländisch) steht hier. Sie auch Guus Berkhout: Climate Thinking. Broadening The Horizons.

Link: https://www.thegwpf.com/prof-guus-berkhout-stop-the-doom-and-gloom-mongering/




Globale Energie­bilanz ist ausge­glichen – außer wenn sie es nicht ist

Abbildung: Mittlerer Bias (Modell minus Messungen) der auf die Erdoberfläche einfallenden Solarstrahlung, berechnet von 43 CMIP5-Modellen an 760 Stellen von GEBA. Einheit ist W/m².

Nun, diese Graphik zeigt, wie weit die 43 Modelle von der tatsächlich gemessenen Realität entfernt sind, wenn es um die die Erdoberfläche erreichende Sonnenenergie geht. Mit welchen Messungen wird verglichen? In diesem Falle sind es die im „Global Energy Balance Archive“ (GEBA) gespeicherten Daten. Aus der Studie:

Messprobleme von Oberflächen-Flüssen stammen primär aus zwei Datenbanken der weltweiten Messungen von Strahlungsflüssen an der Erdoberfläche, dem global energy balance archive (GEBA) und der Datenbank des Baseline Surface Radiation Network (BSRN).

Die GEBA, betrieben an der ETH in Zürich, ist eine Datenbank für weltweit gemessene Energieflüsse und enthält gegenwärtig 450.000 monatliche Mittelwerte verschiedener Komponenten des Energie-Gleichgewichts an der Erdoberfläche. Den mit Abstand größten Anteil dieser Werte macht die Solarstrahlung an der Erdoberfläche aus. Die entsprechenden Aufzeichnungen reichen bis in die 1950-ger Jahre zurück. Diese Größe ist auch bekannt als Globale Strahlung [Globalstrahlung?] und wird hier als die einfallende Solarstrahlung behandelt. Gilgen et al. (1998) schätzten den relativen Zufallsfehler (Mittlerer quadratische Fehler pro Mittelwert) auf 5% bei monatlichen und auf 2% bei jährlichen Mittelwerten.

Die einfallende Solarstrahlung an der Erdoberfläche ist also an einer ganzen Reihe von Messpunkten seit Jahrzehnten gut erfasst worden. Und überraschenderweise, oder vielleicht auch nicht überraschend angesichts ihrer allgemein sehr schwachen Leistungen, erbringen die Modelle einen wirklich sehr, sehr schlechten Job selbst bei den grundlegendsten Variablen – wie viel Sonnenschein erreicht die Erdoberfläche.

Hierbei muss man im Hinterkopf behalten, dass damit diese Modelle auch nur ansatzweise valide sind, die in das System einfallende Gesamtenergie die Energie ausgleichen muss, welche das System verlässt. Und wenn die Computermodelle ein kleines Ungleichgewicht finden zwischen Ein- und Ausstrahlung, sagen wir mal ein halbes Watt pro Quadratmeter oder so, dann wird behauptet, dass dies „dem Gesamtantrieb einschließlich CO2 und anderer Treibhausgase“ geschuldet ist und dass dieser Umstand den Planeten im nächsten Jahrhundert langsam aufheizen wird.

Ihre Prophezeiungen eines drohenden Thermageddon basieren also auf einem halben oder einem ganzen Watt pro Quadratmeter Ungleichgewicht zwischen Ein- und Ausstrahlung … aber selbst nach Jahren der immer weiteren Verbesserung der Modelle können sie immer noch nicht das Sonnenlicht an der Erdoberfläche auch nur annähernd korrekt darstellen. Der mittlere Fehler an der Oberfläche beträgt 7 W/m², aber dennoch wollen sie uns glauben machen, dass sie das Energie-Gleichgewicht, welches auch Dutzende anderer Energieflüsse enthält, bis auf ein halbes Watt pro Quadratmeter genau berechnen können.

Können sie wirklich?

Nun habe ich seit meinem ersten Computerprogramm im Jahre 1963 aus Erfahrungen seit über einem halben Jahrhundert Einiges gelernt.

Eine dieser Erfahrungen betrifft die mystische Macht, welche Computer über die Köpfe der Menschen haben. Mit „mystischer Macht“ meine ich Folgendes: Falls man irgendeinen alten Müll hernimmt und ihn durch ein Computerprogramm laufen lässt, dann wird es, wenn das Ergebnis am anderen Ende herauskommt, sehr viele Leute geben, die dieses Ergebnis für die absolute Wahrheit halten.

Beispiel: Falls ich einfach sagen würde „im Jahre 2100 wird es im Mittel zwei Grad wärmer sein als heute“, werden die Leute einfach nur darüber lachen … und das zu recht. Niemand kann mit irgendeiner Genauigkeit die mittlere Temperatur in zwei Jahren vorhersagen, wie wollen sie also wissen, wie die Temperatur in achtzig Jahren sein wird?

Aber wenn jemand sagt „Unser letztes Computermodell, welches über 100.000 Programmzeilen enthält und eines Super-Computers bedarf, sagt, dass es im Jahre 2100 zwei Grad wärmer sein wird als heute“, dann werden sich die Leute davor verbeugen und eine Politik betreiben, die nichts weiter ist als die physikalische Manifestation der gleichen Hypothesen, Behauptungen, Vorurteile und wissenschaftlichen (Miss-)verstehens des Programmierers wie ich im Sinn hatte bei meiner Aussage oben.

Und woher wissen wir, dass dies ein Faktum ist und nicht einfach eine Behauptung, die ich mache aufgrund meiner Erfahrungen mit dem Programmieren von Computern über ein halbes Jahrhundert?

Weil trotz der hunderttausenden Programmzeilen und trotz der Super-Computer und trotz aufgeblähter Behauptungen die Computermodelle noch nicht einmal berechnen können, wie viel Sonnenschein die Erdoberfläche erreicht … und die Leute glauben ihnen immer noch.

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/01/24/global-energy-balances-except-when-it-doesnt/

Übersetzt von Chris Frey EIKE