Steigt der Meeresspiegel immer schneller? (T2/2)

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Was zeigen Pegeldaten?

Der Vergleich wird nicht global vorgenommen, sondern exemplarisch anhand von Daten des Süd-Pazifik (grob die im Bild schwarz umrandete Region), einer laut unseren Medien und erschütternden Berichten von Regierungsvertretern dortiger Inselrepubliken auf vielen Klimagipfeln besonders schwer vom Klimawandel betroffenen Region, wie es ja auch die Satellitendaten mit der tiefroten Einfärbung ausweisen.

Bild 1 Karte der Änderungsraten der Meeresoberflächenhöhe (geozentrischer Meeresspiegel) für den Zeitraum 1993–2012 aus Satellitenaltimetriedaten. Quelle: Deutsches Klima-Konsortium: KLIMA-FAQ 13.1 | MEERESSPIEGELANSTIEG. Bild vom Autor ergänzt

Zusammengefasst wurde diese erste Sichtung (ein weiteres Kapitel mit einer zweiten folgt) anhand der Pegeldaten der Inselgruppen: Cook Islands; Fiji; Kiribaty; Marshall Islands; Tuvalu; Vanuatu; Samoa
Entnommen sind die Pegeldaten dem Australischen Pazifik-Monitoringprogramm.

Bild 2 Die verwendeten original-Pegeldaten des Australischen Pazifik-Monitoringprogrammes von 1993 – 2019 (6 Atolle). Grafik vom Autor erstellt

Anbei das Übersichtsbild der auf den Endwert normierten Pegelverläufe von Bild 2. Der Pegelanstieg über den Zeitraum 1993 – 2020 beträgt laut Regressionsgeraden 3,27 mm/pa. Falls der Verlauf so bleibt, wären das bis zum Jahr 2100 ca. 26 cm zusätzlicher Pegel.

Bild 3 Pegeldaten des Australischen Pazifik-Monitoringprogrammes von 1993 – 2019 (Datenauszug 6 Atolle und Mittelwert mit Trendgeraden). Grafik vom Autor erstellt

Eine grobe Analyse dieses Pegelverlaufs zeigt das folgende Bild. Es zeigt, dass die über den gesamten Zeitraum gelegte Regressionsgerade einen zu hohen Wert liefert. Der wirkliche Pegeltrend ergibt sich aus den Einhüllenden. Und danach wäre der Tiden-Pegelanstieg in dieser (angeblich) besonders schlimm vom Meerespegelanstieg betroffenen Region nur ca. ca. 2,1 mm/pa, bis zum Jahr 2100 also noch +16,80 cm zusätzlicher Pegel (und meilenweit entfernt von den im Bild 1 durch die Einfärbung angegebenen Pegel-Steigungsraten).

Bild 4 Pegeldaten (Mittelwert) des Australischen Pazifik-Monitoringprogrammes (Datenauszug 6 Atolle) von 1993 – 2019. Grafik vom Autor erstellt

Stellt man diesem Tidenpegelverlauf die Satellitendaten gegenüber, sieht man, dass die einzelnen Satelliten immer grob einen Trend-Beschleunigungszyklus überstreichen. Nimmt man den Verlauf eines Satelliten, lässt sich „herrlich“ ein hoher Trend ableiten, wie es Prof. Rahmstorf in seiner Aussage für den Spiegel gemacht hat (siehe Teil 1). Wenn man dazu skrupellos verheimlicht, dass eine solche Aussage mit ziemlicher Sicherheit als Globalwert-“Feststellung“ falsch ist, gelingt die Pegel-Alarmmeldung perfekt.

Bild 5 Pegeldaten (Mittelwert) des Australischen Pazifik-Monitoringprogrammes (Datenauszug 6 Atolle) von 1993 – 2019 und Satellitenpegel im gleichen Zeitmaßstab gegenübergestellt. Grafik vom Autor erstellt

In den Grafiken (des Autors) steht immer „ohne Samoa“. Der Grund anbei:
Alle Südseeatolle liegen auf einer seismisch hoch aktiven Bruchkannte (Pazifischer Feuerring). Ein latentes, regelmäßig sich wiederholendes Problem sind dort Erdbeben mit als Folge auch vertikalen Landbewegungen. Und Samoa wurde durch solche seit 1993 um ca. 25 cm „gesenkt“, also weit, weit mehr, als der Meerespegel seitdem anstieg.

Bild 6 Pegeldaten Samoa und Teil-Mittelwert des Australischen Pazifik-Monitoringprogrammes (Datenauszug 6 Atolle) von 1993 – 2019. Grafik vom Autor erstellt

Solche Pegelverfälschungen durch Erdbeben sind in vielen Pegeldaten (nicht nur aus) dieser Weltgegend enthalten, da die Tidenpegeldaten grundsätzlich die originalen Messwerte sind und nicht berichtigt werden (im gezeigten Mittelwertverlauf sind Erdbebeneinflüsse auch erkennbar). Dies zum Unterschied gegenüber den weltweiten Temperaturmesswerten, welche oft mit Nachbearbeitungen (auf die „richtigen Werte“ geändert) hinterlegt sind.

Bild 7 Beispiel von Erdbeben im Tidenpegelverlauf. Quelle: PSMSL-Viewer

Anmerkung: Ein nicht vernachlässigbarer, zusätzlicher Pegeldaten-Verfälschungseinfluss (oft um mehrere Zentimeter pro Jahr, Tokyo soll dadurch gar um ganze 4 m gesunken sein [7]) sind auch die vom Menschen verursachten Landsenkungen vieler (im Küstensumpf) gebauten Küstenstädte:
[Link] EIKE 13.08.2017: Manila versinkt durch Wasserentnahme im austrocknenden Untergrund. Der (reiche) Westen mit seinem CO2 soll daran schuld sein – und zahlen
[7]
) … Viele Megastädte, besonders in Asien, sind gefährdet – zum Beispiel Jakarta, Ho-Chi-Minh-Stadt und Bangkok … Tokio ist nach Jahrzehnten der Grundwasserentnahme vier Meter abgesunken. Erst als diese beendet wurde, konnte das Absinken in den 1970er-Jahren gestoppt werden. Indonesien hingegen will die Hauptstadt von Jakarta nach Borneo verlegen, unter anderem, da die Stadt zu versinken droht.

Langfristverlauf anhand von PSMSL-Pegeldaten

Die Pegeldaten des australischen Pegel-Monitoringprogrammes haben den großen Vorteil, lückenlos, gepflegt, aktuell und damit vertrauenswürdig zu sein. Leider beginnen aber alle erst mit dem Jahr 1993 und sie sind regional begrenzt.

Zeitlich längere Daten und dazu noch rund um den Globus liefert PSMSL. Allerdings sind dessen Pegeldaten eher ein Beispiel, wie wenig Wert – und das gilt besonders für die (angeblich) besonders schlimm betroffenen Gegenden – auf diese gelegt wird, denn viele Datensätze sind ganz einfach nur Datenmüll. Man muss schon gezielt nach brauchbaren suchen, um realistische Auswertungen zu erhalten.

Mit den folgenden Pegelhinterlegungen: Honolulu; Johnston Island; Christmas Island II; Rikitea; Midway Island; Wake Island (Marshall-Inseln); Malakal-B; Bundabreg, Burnett heads Austr.; Brisbane (west inner bar),
fanden sich über einen längeren Zeitraum verlaufende, leidlich konsistente und vor allem auch bis mindestens 2018 reichende Datensätze.

Informativ daraus der längste Datensatz, Honolulu:

Bild 8 Pegelverlauf Honolulu von 1905 – 2019. Datenquelle: PSMSL. Grafik vom Autor erstellt

Alleine dieser Verlauf zeigt wieder, dass selbst in der „schlimm betroffenen“ Pazifikregion nicht entfernt von einem Pegelalarm aufgrund eines „schlimmen, sich ständig erhöhenden Pegelanstiegs“ gesprochen werden kann. Zusätzlich bestätigt wird dies durch die Pegel-Änderungs-Auswertung (äquivalent zu Bild 7 in Teil 1).
Die von Herrn Prof. Rahmstorf gemeldete, schlimme Pegelanstiegsrate von 4,8 mm/pa gibt es auch in dieser Gegend ab und zu, allerdings mit sich in Summe auf Null ausmittelndem Gesamtwert.

Bild 9 Honolulu. Pegel-Änderungsrate (Residuals) der 5Jahre-Zeitspanne als Absolutwerte und als Steigungswerte der Regessionsgeraden von 1905 – 2019. Datenquelle: PSMSL. Grafik vom Autor erstellt

Folgendes Pegelbild veranschaulicht ein Problem der kurzen Datensätze im australischen Monitoringprogramm (diese beginnen alle mit dem Jahr 1993).

Bild 10 Pegeldaten Brisbane (Australien Ostküste) ab ca. 1965. Pegel auf das Jahr 2018 normiert. Datenquelle: PSMSL. Grafik vom Autor erstellt

Nun die Darstellung mit allen Pegeldaten:

Bild 11 Pegeldaten der zuvor gelisteten PSMSL-Datensätze mit Mittelwert und Regressionsgeraden 1947 – 2019. Pegel auf das Jahr 2018 normiert. Grafik vom Autor erstellt

Herausgehoben sieht der Mittelwertverlauf wie folgt aus:

Bild 12 PSMSL-Datensätze: Mittelwert und Regressionsgeraden ab 1947. Pegel auf das Jahr 2018 normiert. Grafik vom Autor erstellt

Die Änderungsraten wiederholen mit ihrer Zyklik den schon bekannten – unspektakulären – Verlauf des Mittelwertes um Null:

Bild 13 PSMSL-Datensätze Mittelwert: Pegel-Änderungsrate (Residuals) als Absolutwerte und als Steigungswerte der Regessionsgeraden von 1947 – 2019. Datenquelle: PSMSL. Grafik vom Autor erstellt

Als Abschluss zur Darstellung der „Bedrohungslage“ im Pazifikraum durch den Pegelanstieg das folgende Pegelbild. Vergleichend muss man dazu berücksichtigen, dass die seit Jahrtausenden sich jährlich wiederholenden Hurricans Flutwellen von 3 … 5 m Höhe erzeugen (neben den zusätzlich erscheinenden, ebenfalls recht regelmäßigen Tsunamis).
Anmerkung: Warum die Minimalpegel so gestuft ansteigen, ist dem Autor ein Rätsel. Vielleicht kann irgend ein kenntnissreicherer Leser*in im Kommentarblock dazu etwas mitteilen.

Bild 14 PSMSL-Datensätze: Mittelwert und Regressionsgeraden ab 1947. Pegel auf das Jahr 2018 normiert. Grafik vom Autor erstellt

Der Pegelanstieg soll aber das Hauptproblem sein und der reiche Westen als angeblich daran Schuldiger bezahlt vorsorglich dafür noch Billionen (zum Start jährlich ca. 100 Milliarden Dollar) „Ablass“ an die „betroffenen“ Länder (die auf den Klimakongressen so werbewirksam – und unwidersprochen – weinen können). Mehr Irrsinn erscheint kaum möglich (wird mit Sicherheit aber noch kommen, nachdem die von den Laien als „Fachkraft“ im Verbrennen von Geld in der EU so erfolgreich „platziert“ wurde).

Fazit

Auch die Nachschau der Tidenpegeldaten belegt eher, dass die Aussage des hohen Pegelanstiegs von Herrn Rahmstorf viel eher falsch als richtig ist. Zudem werden die Küsten nicht durch den aus 1.320 km Höhe nach endlosen Korrektur(versuchen) „gemessenen“ Satellitenpegel, sondern weiterhin nur durch den an den Küsten wirklich vorhandenen beeinflusst.

Zufügung

Der Autor sichtet seit vielen Jahren auf der immer verzweifelteren Suche nach den viel berichteten, erschütternd schlimmen Pegelanstiegen und untergegangenen Inseln recht konsequent Pegelverläufe (und berichtet die Ergebnisse auf EIKE).
Die bisherige, leider auch hier wieder zu 100 Prozent zutreffende Feststellung bleibt: Es handelt sich bei solchen Meldungen immer um betrügerische nicht der wirklichen Faktenlage entsprechenden Aussagen.

In Deutschland darf man solche aber jederzeit wiederholen und beliebig publizieren. Denn kein Fachinstitut würde es wagen, öffentlich zu widersprechen (dann wären im Merkeldeutschland Karriere und Forschungsmittel dahin):
STERN, 26.12.2020: [3] Wirtschaftswachstum: Corona-Turbo – China wird die USA schon 2028 hinter sich lassen
… Das CEBR (Anm.: Center for Business and Economic Research) nimmt an, dass Umweltfragen in den nächsten 15 Jahren einen ernsthaften Einfluss auf die Form der Weltwirtschaft haben werden. „Es wird erwartet, dass der Meeresspiegel bis zum Jahr 2035 um 45 cm gegenüber dem Basisjahr 2000 steigen wird. Dies steht im Vergleich zu dem geringeren Anstieg von 20 cm bis 2030, der vor zwei Jahren vorhergesagt wurde“ …
Anmerkung: Das wäre ein Pegelanstieg von 12,86 mm/pa für die berichteten 35 Jahre. Da davon schon 20 Jahre mit nur maximal 2 mm/pa vergangen sind, müsste der Pegel nun spontan mit 27 mm/pa steigen. Man würde erwarten, dass das sogar einem STERN-Redakteur auffällt. Dann hätte er den erforderlichen Alarmartikel aber nicht schreiben können, und das hat eine höhere Priorität.

Dem STEN-Artikel gegenüber ist Herr Prof. Rahmstorf mit „seinem“ Pegelanstieg wirklich noch moderat. Ein Kollege von ihm im PIK macht das aber wieder wett. Prof. Levermann hält in einer Studie mit seiner Beteiligung „denkbare“ 8,9 m Pegelanstieg bis zum Jahr 2100 für möglich (das wären ab sofort ca. 100 mm/pa nötiger Pegelanstieg):
[6] EIKE 10. November 2019: Statt 80 sind plötzlich 300 Millionen Küstenbewohner vom Klimawandel bedroht

Bild 15 [6] Vorhersagen, „möglicher“ Meerespegel zum Jahr 2100. Die 8,9 m (mit Tolerierung stammen aus einer Studie unter Beteiligung von Herrn Prof. Levermann)

 

Die „Botschaft“ ist aber angekommen und ausschließlich darauf kommt es diesen Protagonisten an.

In der Frankenprawda (Nordbayerische Nachrichten) wird fast täglich in irgend einem Kommentar auch auf den schlimmen Klimawandel hingewiesen. Fehlt der Kommentar, erfolgt es in einem Artikel, Beispiel 02.01.2021, Nicole Quint (Reisereporterin, Ausbildung unbekannt): Artikel „Die Welt zu Tode liegen“, Zitat: „ … Mittel- bis Langfristig nützt eine Stelle als Zimmermädchen in einem Ressort auf den Malediven wenig, denn der Archipel droht in Folge des steigenden Meeresspiegels unterzugehen … “.
Gegendarstellung: Auf den Malediven scheint vielmehr etwas Anderes unterzugehen: EIKE 29.12.2020: Alarmismus geht auf den Malediven unter
… 97% der 186 Inseln haben entweder an Fläche zugelegt (59%) oder blieben in der Fläche unverändert (38%) …
Einfach immer das Gleiche, sowohl in der Politik wie auch bei unseren Medien: Keine Ahnung, dafür aber ein gefestigter Glaube, der sich in reinem Nachplappern äußert, was aber als (angebliche) Bildung ausgewiesen wird.

Quellen

[1] SPIEGEL Wissenschaft, Rahmstorf 15.12.2020: Klimakrise Warum der Meeresspiegel immer schneller steigt

[2] kaltesonne 23.12.2020: Die Welt säuft ab…wirklich?

[3] STERN, 26.12.2020: Wirtschaftswachstum: Corona-Turbo – China wird die USA schon 2028 hinter sich lassen

[4] RAHMSTORF 22. Feb 2016. SciLogs > KlimaLounge > Allgemein > Meeresspiegel über die Jahrtausende

[5] H. Bâkiİz* and C.K. Shum, January 29, 2020: The certitude of a global sea level acceleration during the satellite altimeter era

[6] EIKE 10. November 2019: Statt 80 sind plötzlich 300 Millionen Küstenbewohner vom Klimawandel bedroht

[7] DKK, Schrift: Zukunft der Meeresspiegel




Warum zeigen die Wassertem­peraturen von HadSST einen Abkühlungs­trend?

Zunächst ein Blick auf die fragliche Graphik in Abbildung 1 aus dem vorigen Beitrag:

Abbildung 1. Dieser Beitrag zeigt die globale Durchschnittstemperatur für den von HadSST abgedeckten Teil des Ozeans in diesem Jahr. Es werden sowohl die HadSST-Temperaturen als auch die ERSST-Temperaturen gezeigt, aber die ERSST-Gitterwerte sind auf den von HadSST abgedeckten Bereich zugeschnitten.

Wie wir in unseren vorherigen Beiträgen besprochen hatten, haben die mit Werten besetzten HadSST-Gitterzellen die besten Daten. Die Zellen sind 5° Breitengrad- und Längengrad-Boxen. Am Äquator sind diese Zellen über 300.000 qkm groß, größer als der Staat Colorado. Wenn Nicks Idee richtig wäre, würden wir erwarten, dass die Wertemenge in den Zellen an beiden Polen zunimmt. Abbildung 2 zeigt den prozentualen Anteil des globalen Gitters (einschließlich der 29% mit Land), der mit besiedelten SST-Zellen (Meeresoberflächentemperatur) bedeckt ist, nach Jahr. Die Anzahl der fehlenden Zellen variiert nicht sehr stark, das Minimum liegt bei 44% und das Maximum bei 48%. Es gibt zwar einen Abwärtstrend von 2001-2008, aber keinen Trend danach. Abbildung 1 flacht nach 2008 zwar ab, aber man muss sich schon anstrengen, um einen Anstieg von 2008 bis 2018 zu sehen.

Abbildung 2. Die Anzahl der monatlichen Nullzellen im HadSST-Datensatz, als Prozentsatz der gesamten globalen monatlichen Zellen pro Jahr (72x36x12=31.104).

Also, keine eindeutige Aussage aus diesem Diagramm. Schauen wir uns die Null-Zellen nach Jahr und Breitengrad in Abbildung 3 an.

Abbildung 3. Die Anzahl der monatlichen Null-Zellen, nach Jahr und Breitengrad.

Abbildung 3 zeigt, dass die Null-Zellen in den Polarregionen über den Zeitraum von 2001 bis 2018 ziemlich konstant sind. Ich habe 2018 zu einer dicken schwarzen Linie und 2001 zu einer dicken roten Linie gemacht, damit man den Anfang und das Ende der Reihe deutlicher sehen kann. Die wirkliche Variabilität liegt im südlichen Indischen, Pazifischen und Atlantischen Ozean von 55°S bis 30°S. Dies sind mittlere Breiten, nicht polare Breiten. Weder 2018 noch 2001 sind Ausreißer.

Das gleiche Muster ist zu erkennen, wenn wir uns einen Film der sich verändernden Nullzellen von 2001 bis 2018 ansehen. Klicken Sie auf die Karte unten, um den Film zu sehen.

Abbildung 4. Karte mit der Anzahl der monatlichen Nullzellen im HadSST-Datensatz für das Jahr 2001. Um zu sehen, wo die Nullzellen in allen Jahren bis 2018 sind, klicken Sie auf die Karte und ein Film wird abgespielt. Wie zuvor haben die weißen Bereiche keine Nullmonate in dem jeweiligen Jahr, die blaue Farbe ist entweder ein oder zwei Nullmonate und die anderen Farben sind mehr als zwei Nullmonate. Rot bedeutet, dass die gesamte Zelle null ist. [Sollte das mit dem Film nicht funktionieren, schaue man bitte im Original. Anm. d. Übers.]

Schlussfolgerungen

Die Anzahl der Nullzellen in den Polarregionen scheint sich von 2001 bis 2018 nicht wesentlich zu ändern. Die Änderungen treten in den südlichen mittleren Breiten auf. Die Anzahl der Nullzellen, als Prozentsatz des Globus, geht von 2001 bis 2008 etwas zurück, aber nur von 48 % auf 44 %, nicht genug, um einen Trend umzukehren. Nach 2008 gibt es keinen Trend bei den Nullzellen. Von 2008 bis 2018 ist der Temperaturtrend flach und nicht abnehmend, aber angesichts der Tatsache, wo sich die Anzahl der Zellen ändert, ist es schwer zu sagen, dass dies auf die Anzahl der besiedelten Zellen in den Polarregionen zurückzuführen ist.

Der Leser kann sich seine eigene Meinung bilden, aber meiner Meinung nach haben wir immer noch keine Ahnung, was die globale Ozeanoberflächentemperatur ist, oder ob sie steigt oder sinkt.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/12/26/why-do-the-hadsst-sea-surface-temperatures-trend-down/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Deutschland – ein Wintermärchen

Ab 2021 gilt eine neue Klima-Normalperiode, die von 1991 bis 2020

Auch wenn es Klima-Erwärmungsgläubigen schwerfällt – ab sofort wird auf Beschluss der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) die alte, kalte und schon reichlich angestaubte Normalperiode von 1991 bis 1990 durch die aktuelle, wärmere von 1991 bis 2020 ersetzt. Das hat Konsequenzen – künftig liegt die Messlatte für warme Jahre und Jahreszeiten viel höher. Für den Winter im Deutschland-Mittel bedeutet es Folgendes: Von 1961 bis 1990 (Abkühlungsphase) betrug das Vergleichs-Wintermittel +0,3°C, von 1981 bis 2010 +0,9°C, 1991 bis 2020 aber +1,4°C. Betrachtet man nun aber die Entwicklung der Winter-Temperaturen im Deutschland-Mittel seit dem „Klimasprung“ von 1987/88, als es letztmalig plötzlich im Winter merklich wärmer wurde, so zeigt sich fast Stagnation; die weitere Erwärmung war gering und nicht signifikant. Der aktuelle Winter wurde dabei vom Verfasser dieses Beitrages eher optimistisch auf +2,0°C geschätzt, diese muss er erst einmal erreichen:

Abbildung 1: Seit Anfang 1987/88 erwärmte sich der Winter in Deutschland kaum noch; auch der aktuelle, recht milde wird wohl etwas kühler ausfallen, als die Winter von 1988 bis 1990. Der extrem milde Rekordwinter von 2006/07 mit fast +4,4°C liegt nun auch schon fast anderthalb Jahrzehnte zurück.

Immer weniger Arktisches Meereis im Winter?

Auch den flächen- und volumenmäßigen Rückgang des arktischen Meereises bestreitet niemand, doch sieht dieser weitaus dramatischer aus, als er tatsächlich ist, denn eine quantitative, kontinuierliche, relativ zuverlässige Erfassung war erst mit der Weiterentwicklung der Satelliten-Technik ab dem Jahre 1979 möglich – aber damals war gerade der Höhepunkt einer Abkühlungsphase erreicht; es wurden schon Wetten abgeschlossen, ob man bald über das Eis von Grönland nach Island laufen könne – und es kam dann ganz anders: Wegen der um 1990 einsetzenden AMO-Warmphase wurde viel Wärme in die Arktis eingetragen; das Eis zog sich zurück. Allerdings gab es derartige Rückzugsperioden auch schon während der AMO-Warmphase um 1930, und wie hätten die Wikinger im frühen Mittelalter Island, Grönland und Neufundland erreichen können, wenn es damals viel Eis gegeben hätte? So zeigt sich auch die aktuelle, winterliche Entwicklung der Meereisbedeckung nur leicht unterdurchschnittlich und keineswegs dramatisch:

Abbildung 2: Flächenentwicklung des Arktischen Meereises bis zum 4. Januar 2021 (hellblaue Linie). Noch im Oktober gab es, gemessen am Mittelwert von 1981 bis 2010, viel zu wenig Eis, doch in den vergangenen 10 Wochen verringerte sich dieses Defizit merklich. Bildquelle

Mehr Schneebedeckung in Eurasien?

In den vergangenen zwei Wintern hatten Schneefans in Mitteleuropa wenig Freude; die „weiße Pracht“ war, wenn überhaupt, nur im höheren Bergland zu bewundern. Doch Europa ist nur das bedeutungslose Anhängsel des Riesen-Kontinents Eurasien. Betrachtet man dessen Ausdehnung der Schneebedeckung zu verschiedenen Jahreszeiten, so zeigt sich folgendes Bild:

Abbildung 3: Seit 1978, dem Beginn der regelmäßigen Erfassung, hat sich die von Schnee bedeckte Fläche in Eurasien im Herbst deutlich und im Winter leicht vergrößert; im Frühling nahm sie, vermutlich durch längere und intensivere Besonnung, ab.

Beeinflusst die AMO die Wintertemperaturen in Deutschland?

Die Atlantische Multidekaden-Oszillation (Abkürzung AMO; engl. atlantic multidecadal oscillation) ist die Bezeichnung für eine zyklisch auftretende Zirkulationsschwankung der Ozeanströmungen im Nordatlantik. Sie bringt eine Veränderung der Meeresoberflächentemperaturen des gesamten nordatlantischen Beckens mit sich, wodurch Einfluss auf die Atmosphäre ausgeübt wird. Gegenwärtig befinden wir uns in einer AMO-Warmphase, die um 1990 begann und möglicherweise bald enden wird. Doch während für die Jahreszeiten Sommer und Herbst sowie für den April eindeutige, positive Einflüsse bestehen (in AMO-Warmphasen sind diese in Deutschland tendenziell wärmer), konnten für den Winter keine eindeutigen Zusammenhänge gefunden werden:

Abbildung 4: Fast Gleichlauf zwischen der schwarzen Kurve (NAO) und der violetten (Westlagen-Häufigkeit) im meteorologischen Winter. Deren langfristige Entwicklung erklärt recht gut die Entwicklung der Deutschen Wintertemperaturen (hellblau). Zur grünen Kurve (AMO) besteht mit r= 0,146 nur ein geringer, nicht signifikanter positiver Zusammenhang. Weil die vier Größen sehr unterschiedliche Werte haben, wurden sie zur besseren Veranschaulichung in einer Grafik in Indexwerte umgerechnet.

Tendenziell treten in AMO-Phasen mehr Süd- und Südwestlagen auf; doch bringen gerade Südlagen im Winter nicht immer deutlich übernormale Temperaturen. Trotzdem könnte es bei sehr hohen AMO-Werten, wie gegenwärtig, im Einzelfall zu verstärkten, gebietsweisen Warmluft-Einbrüchen im Winter kommen. Der sehr milde Dezember 2020, in dem Westlagen aber eher selten waren, deutet in diese Richtung. Er wies am Monatsanfang und am Monatsende zwei markante Troglagen über West- und Mitteleuropa auf. Dabei standen sich zeitweise ein Tief über dem südlichen Mitteleuropa und ein Russland-Hoch gegenüber; zwischen beiden strömte über Westpolen extrem milde Mittelmeer-Luft nordwärts, während in West-und Mitteleuropa sonst nasskaltes Wetter mit gebietsweisen Schneefällen in den Mittelgebirgen und extrem starken Schneefällen in den Alpen herrschte:

Abbildung 5: Winterlicher, räumlich eng begrenzter Warmlufteinbruch über den Balkan, Böhmen und Westpolen am 6. Dezember 2020. Dort wurden noch abends zweistellige Plusgrade gemessen, während es über Südrussland schon frostig kalt und in Mittel- und Westeuropa nasskalt war. Bildquelle

Winter und Energiewende – das passt nicht gut zusammen

Der Dezember 2020 zeichnete sich, ganz anders als seine beiden Vorgänger, durch viele Flauten aus; auch die Sonnenscheindauer blieb gering:

Abbildung 6: Während die Solarenergie im Dezember 2020 praktisch keinen nennenswerten Strom lieferte, war auch Windstrom bis zur Monatsmitte und am Monatsende Mangelware. Braun- und Steinkohle, Kernkraft und zunehmend Erdgas verhinderten, dass in Deutschland die Lichter ausgingen.

Und in den ersten Januartagen sah es für die „Erneuerbaren“ Energien auch alles andere als rosig aus:

Abbildung 7: Fehlstart der „Erneuerbaren“ bis zum 5. Januar 2021: An den ersten zwei Januartagen kaum Wind, auch danach unterdurchschnittliche Windausbeute. Und die Sonne lieferte praktisch Nichts – zum Glück gibt es (noch) Kohle- und Kernkraftwerke; bei deren Abschaltung werden wir wohl künftige Winter in Kälte und Dunkelheit verbringen müssen.

Im Winter steigt der Stromverbrauch tendenziell an, weil mehr Licht benötigt und die meisten Heizungsanlagen zwar mit Erdgas oder Öl befeuert, aber mit Strom gesteuert werden. Anders als in den übrigen Jahreszeiten, nahm im Winter die Anzahl der unbestimmten, schwachwindigen XX-Lagen nur geringfügig zu; dennoch sind die Produktionsergebnisse des Windstroms trotz weiteren Ausbaus gerade der Offshore-Anlagen unbefriedigend. Sollte sich der Trend zu mehr schwachwindigen Wetterlagen künftig auch im Winter beschleunigen, was durchaus zu erwarten ist, so dürfte das endgültige Scheitern der Energiewende nicht mehr zu verhindern sein.

Zusammengestellt von Stefan Kämpfe, unabhängiger Klimaforscher, am 05. 01. 2021




Steigt der Meeresspiegel immer schneller? (T1/2)

Leider allerdings nur wieder ein Beispiel, wie angebliche „Wissenschaftler“ gemeinsam mit unseren Medien den Bürger bewusst belügen bzw. ihm nicht die ganze Wahrheit sagen. Auf kaltesonne wurde es thematisiert [2]. Da die Info dort etwas kurz geraten ist und den Sachverhalt nur anreißt, anbei eine etwas längere Ausführung.

Der Meeresspiegel steigt. Und nicht nur das: Er steigt immer schneller…

…verkündete Prof. Rahmstorf (PIK) im Spiegel [1]. Und er wusste dazu zu erzählen, dass man auch wisse, warum das so ist: „[1] Wie stark der Klimawandel diesen Effekt treibt, ist inzwischen weitgehend entschlüsselt … “. Dazu erzählt er auch, dass die Satelliten den Meerespegel aus einer Bahnhöhe von ca. 1.320 km auf einen Millimeter genau ausmessen könnten: „Die Laufzeit der Wellen erlaubt es, den mittleren globalen Meerespegel auf einen Millimeter genau zu bestimmen“.

Um dann mit der Hiobsbotschaft zu ergänzen: „Seit 1992 ist der globale Meeresspiegel um neun Zentimeter gestiegen. Die Anstiegsgeschwindigkeit hat sich in dieser Zeit mehr als verdoppelt, von 2,1 auf 4,8 Millimeter pro Jahr ... „

Bild 1 [1] Meerespegelverlauf. Darstellung von Prof. Rahmstorf

Dazu passt auch die Wiederholung der Information, wonach der Meerespegel die letzten 2.000 Jahre fast unverändert blieb, nun aber ebenfalls so etwas wie einen „Hockeyschläger-Verlauf“ ausbildet:
[1] Doch schon dieser Anstieg ist einzigartig mindestens seit der Geburt Christi: Sedimentdaten zeigen, dass es seither in keinem Jahrhundert mehr als fünf Zentimeter Anstieg gegeben hat, und Jahrhunderte mit steigendem und fallendem Pegel hielten sich in etwa die Waage

Bild 2 [4] historischer und aktueller Meerespegelverlauf

Wenn irgend jemand vom PIK „spricht“, ist eine Erwähnung der Kipppunkte „unvermeidbar“, schließlich hat diese im Wesentlichen ihr ehemaliger Chef, Herr Schellnhuber, simuliert und propagiert:
[1] Die Eismassen haben seit Jahrzehnten bekannte Kipppunkte durch die Eis-Höhen-Rückkopplung in Grönland und die marine Eisschildinstabilität in der Antarktis. Der Kipppunkt für Grönland (genug für sieben Meter Meeresspiegel) liegt wahrscheinlich irgendwo zwischen einem und drei Grad globaler Erwärmung – nach der besten Abschätzung bei 1,6 Grad. Der Kipppunkt für die Westantarktis (genug für drei Meter Meeresspiegel) ist wahrscheinlich sogar schon überschritten …

Eine aktuelle Studie liest aus den gleichen Daten etwas anderes heraus

Beim Klimawandel bleibt und ist nichts im „Konsens“ oder gar wie oft behauptet „settled“. Wie immer gibt es Wissenschaftler, die zum genau gleichen Datensatz ganz anderes berichten. So auch wieder in diesem Fall:
[5] H. Bâkiİz and C.K. Shum, January 29, 2020: The certitude of a global sea level acceleration during the satellite altimeter era
Abstract: Recent studies reported a uniform global sea level acceleration during the satellite altimetry era (1993– 2017) by analyzing globally averaged satellite altimetry measurements. Here, we discuss potential omission errors that were not thoroughly addressed in detecting and estimating the reported global sea level acceleration in these studies. Our analyses results demonstrate that the declared acceleration in recent studies can also be explained equally well by alternative kinematic models based on previously well-established multi-decadal global mean sea level variations of various origins, which suggests prudence before declaring the presence of an accelerating global mean sea level with conidence during the satellite altimetry era.
(Leicht angepasste) deepl-Übersetzung: Zusammenfassung: Jüngste Studien berichteten über eine einheitliche globale Meeresspiegel-Beschleunigung während der Satellitenaltimetrie-Ära (1993- 2017) durch die Analyse von global gemittelten Satellitenaltimetrie-Messungen.
Hier diskutieren wir mögliche Auslassungsfehler die bei der Erkennung und Schätzung der berichteten globalen Meeresspiegelbeschleunigung in diesen Studien nicht gründlich behandelt wurden.
Unsere Analyseergebnisse zeigen, dass die angegebene Beschleunigung in den jüngsten Studien ebenso gut auch durch alternative kinematische Modelle erklärt werden kann, die auf gut etablierten multidekadischen globalen mittleren Meeresspiegelschwankungen unterschiedlicher Herkunft basieren. Was zur Vorsicht mahnt, bevor man Erklärungen vertraut, welchen das Vorhandensein eines sich beschleunigenden globalen mittleren Meeresspiegels während der Satelliten Altimetrie-Ära postulieren.
Dem Abstrakt setzten die zwei Studienautoren noch ein Zitat nach: “Nothing is always absolutely so” Sturgeon, The Claustrophile, 1956

In der Studie werden zuerst Daten verschiedener Studien, welche Beschleunigungen im Anstieg der Meerespegel- berichten gelistet und dazu, dass darin (fast immer) keine stichhaltigen Belege enthalten sind. Dann kommt eine eigene Analyse der Satellitendaten:
[5]We analyzed monthly and globally averaged satellite altimetry, SA, global sea level time series to demonstrate that one of the most important approaches to earliest possible detection of a signicant GMSL acceleration lies in recognizing and separating the eect of natural internal forcing of the oceans compounded with the variability of astronomical origin that are not limited to the SA era. We also quanti- ed unusually highly autocorrelated noise in the SA time series, which were not rigorously addressed in recent studies …
(Leicht angepasste) deepl-Übersetzung: ... Wir analysierten monatliche und global gemittelte Zeitreihen der Satellitenaltimetrie SA, (und) des globalen Meeresspiegels, um zu zeigen, dass einer der wichtigsten Ansätze zur frühestmöglichen Erkennung einer signifikanten GMSL-Beschleunigung in der Erkennung und Trennung des Effekts natürlicher interner Antriebe der Ozeane zusammen mit der Variabilität astronomischen Ursprungs (Einfügung. Bsp. Sonnenvariabilität) liegt, die nicht auf die Satelliten-Ära beschränkt sind.
Wir quantifizierten auch ungewöhnlich stark autokorreliertes Rauschen in den SA-Zeitreihen, das in den aktuellen Studien nicht konsequent behandelt wurde …

Dann kommt eine Übersichtsgrafik der Satelliten-Pegelreihe (Bild 3). Eigentlich zeigt dieses Bild schon (fast) alles über die alarmistische Aussage von Herrn Rahmstorf und was dieser bewusst dazu nicht gesagt hat: Dass die Pegel-Änderungsrate vom Messbeginn an zyklisch um +- diesen Wert pendelt und aktuell wieder bei Null angekommen ist.

Bildtext: Fig. 1. Globally and monthly averaged sea level anomalies as observed by Satellite Altimetry (Blue), superimposed with the residuals of the OLS. – Bild 3 [5] Satelliten-Pegelreihe (Anomalie) mit der Pegel-Änderungsrate (Residuals). Grafik vom Autor ergänzt

Beim Vergleich der erkennbaren Zyklen zeigt sich (was „Kaltesonne“ auch erwähnt), ein mehr als signifikanter Einfluss von Klimazyklen:

Fig. 3. MEI and Solution I monthly OLS residuals (mm) during the SA period. – Bild 4 [5] Korrelation der Pegel-Residuen (Bild 3) mit den ENSO-Zyklen

Schlussfolgerung

Was Herr Rahmstorf wie üblich als eine „gesicherte Kenntnis“ publiziert, zeigt sich beim näheren Betrachten (wieder) als höchst spekulativ:
[5] ... Conclusion
Recent analyses of SA time series by Nerem at al., (2018) and Ablain et al., (2019) and others declaring a GMSL acceleration are far from exhaustive for such an important topic. Uncertainty is one of the essential components in assessing variability in global sea level in the context of GMSL budget to ascertain anthropogenic contributions. The omission of the eect of potential confounders including a potential jerk or multidecadal sea level variations (Ablain at al., 2019), or using a conjecture that they will average out because of the superior global coverage of SA by Nerem at al. (2018) is a leap of faith without evidence in quantifying a GMSL acceleration and its uncertainty using globally averaged SA time series. Moreover, conducting projections as in Nerem at al. (2018) without ascribing proper uncertainties to the model estimates have no meaning. Until the uncertainty of a recent GMSL acceleration is established in the context of “total evidence”, i.e. in the light of systematic global sea level variations during the 20th century revealed by TG measurements together with the available SA time series, any prediction of a GMSL rise ought to be made with extreme prudence.

(Leicht angepasste) deepl-Übersetzung: Schlussfolgerung
Die jüngsten Analysen der SA-Zeitreihen von Nerem at al. (2018) und Ablain et al. (2019) und anderen, die eine GMSL-Beschleunigung erklären, sind bei weitem nicht erschöpfend für ein so wichtiges Thema.
Die Unsicherheit ist eine der wesentlichen Komponenten bei der Bewertung der Variabilität des globalen Meeresspiegels im Rahmen des GMSL-Budgets, um die anthropogenen Beiträge zu ermitteln. Die Auslassung des Einflusses potenzieller Störfaktoren, einschließlich eines potenziellen Rucks oder multidekadischer Meeresspiegelschwankungen (Ablain at al., 2019), oder die Verwendung einer Vermutung, dass sie sich aufgrund der überlegenen globalen Abdeckung von SA durch Nerem at al. (2018) ausmitteln werden, ist ein Vertrauensvorschuss ohne Beweise bei der Quantifizierung einer GMSL-Beschleunigung und ihrer Unsicherheit unter Verwendung global gemittelter SA-Zeitreihen. Darüber hinaus ist die Durchführung von Projektionen wie in Nerem at al. (2018), ohne den Modellschätzungen angemessene Unsicherheiten zuzuschreiben, sinnlos.
Solange die Unsicherheit einer rezenten GMSL-Beschleunigung nicht im Kontext der „Gesamtevidenz“, d. h. im Lichte systematischer globaler Meeresspiegelschwankungen während des 20. Jahrhunderts, die durch TG-Messungen zusammen mit den verfügbaren SA-Zeitreihen aufgedeckt wurden, ermittelt ist,
sollte jede Vorhersage eines GMSL-Anstiegs mit äußerster Vorsicht erfolgen.

Satellitepegel

Anbei anhand der Originaldaten eine Plausibilitätssichtung.
Die Satellitendaten werden gängig wie in Bild 5 dargestellt. Der quadratische, stetig schlimmer steigende Regressions-Fit erscheint in dieser Darstellung plausibel und „zwingend“:

Bild 5 Pegeldaten der verschiedenen Messsatelliten mit der quadratischen Pegel-Anstiegskurve

Im WEB sind die Satellitendaten hinterlegt und lassen sich laden. Daraus ergibt sich Bild 6, welches dem Bild 5 in höherer Auflösung entspricht.
Trägt man darin Verlaufsbegrenzungslinien ein, zeigt sich, dass der quadratisch – stetig schlimmer ansteigende – Fit überhaupt nicht zwingend ist. Ein bisheriger – und weiterhin – linearer Anstieg hat genau so gut seine „Berechtigung“ (wie es die Studie [5] auch feststellt).
Der quadratisch steigende Fit zeigt sich demnach lediglich als eine Hypothese und ist durch nichts (außer, dass der Verlauf mathematisch hineinpasst) begründet.

Man muss sich klar machen, dass die Satelliten aus ca. 1.320 km Entfernung den Meeres-Pegel auf den Millimeter genau messen können sollen (was auf Meereshöhe und direkt daneben angeblich nur ungenau erfolgt). Das mag theoretisch stimmen, wenn man alleine die Laufzeit-Messgenauigkeit betrachtet. In Wirklichkeit wird die Laufzeit das Messsignal jedoch durch externe Einflüsse verfälscht, teils driften die Messapparaturen und die Satelliten selbst „taumeln“ mit den Änderungen des Erd-Schwerefeldes. Den Pegelwert bekommt man erst nach vielen, vielen Korrekturen und Anpassungen. Teils werden diese sogar noch nach Jahren nachträglich korrigiert. Es ist also gar nicht sicher, dass die Satelliten-Pegelmesskurve wirklich mit der angegebenen Genauigkeit stimmt.

Herr Rahmstorf ist allerdings überzeugt – zumindest sagt er es -, dass die Satelliten es auf den Millimeter genau könnten. Allerdings ist immer noch ungeklärt, warum die ja weiterhin durchgeführten Tidenpegelmessungen und die Satellitenpegel eine große Abweichung im Pegeltrend aufweisen (Tidenpegel: 1,5 … 2 mm/pa, Satellitenpegel 3,3 mm/pa).
Anmerkung: Diese Abweichung ist der Grund, warum im Pegel-Verlaufsbild (Bild 1) mit den angefügten Satellitendaten so ein großer Beschleunigungsanstieg erfolgt. Es ist der gleiche „Datenbetrug“ wie beim Hockeystick, wo ebenfalls zwei unterschiedliche Messarten mit systembedingt unterschiedlichen Messergebnissen gekoppelt wurden.

Bild 6 Original-Satellitendaten (3,4 mm/pa). Grafik vom Autor erstellt

Aus diesen Originaldaten lässt sich auch der Verlauf der Pegel-Änderungsrate ermittelt (zum Vergleich mit Bild 3). Die von Rahmstorf genannten, 4,8 mm/pa mit steigender Tendenz erscheinen nun unplausibel und nur eine kurzfristige Momentaufnahme.

Bild 7 Satelliten-Pegel-Änderungsrate (Residuals) als Absolutwerte und als Steigungswerte der Regressionsgeraden. Grafik vom Autor erstellt

Fazit

Der von Prof. Rahmstorf dem Spiegel erzählte, hohe und beschleunigte Meerespegelanstieg ist eher falsch als richtig. Und dies ist anhand der Daten so deutlich erkennbar, dass von einer bewussten Alarmisierung ausgegangen werden muss.
Der „Spiegel“ macht sich dabei eindeutig einer „Mittäterschaft“ schuldig, da zumindest „er“ als unabhängige Institution auch auf die vorliegenden, der Aussage von Herrn Rahmstorf entgegenstehenden Studien und Daten hätte hinweisen müssen.

Damit endet Teil 1. Im zweiten Teil wird der aktuelle Meerespegel-Änderungszustand anhand von Pegeldaten in der (angeblich) am meisten davon betroffenen Region – der Südsee – gezeigt.

Quellen

[1] SPIEGEL Wissenschaft, Rahmstorf 15.12.2020: Klimakrise Warum der Meeresspiegel immer schneller steigt

[2] kaltesonne 23.12.2020: Die Welt säuft ab…wirklich?

[3] STERN, 26.12.2020: Wirtschaftswachstum: Corona-Turbo – China wird die USA schon 2028 hinter sich lassen

[4] RAHMSTORF 22. Feb 2016. SciLogs > KlimaLounge > Allgemein > Meeresspiegel über die Jahrtausende

[5] H. Bâkiİz* and C.K. Shum, January 29, 2020: The certitude of a global sea level acceleration during the satellite altimeter era

[6] EIKE 10. November 2019: Statt 80 sind plötzlich 300 Millionen Küstenbewohner vom Klimawandel bedroht

[7] DKK, Schrift: Zukunft der Meeresspiegel

 




Wärme und Kälte

Teilweise entspricht dies meinen Erwartungen. Aber ich habe keinesfalls erwartet, dass der größte Teil Südamerikas zu den sich am stärksten abkühlenden Gebieten der Erde gehört.

Hier ist das hervor stechende Phänomen, dass sich fast der gesamte Nordatlantik abkühlt … das habe ich nicht kommen sehen. Gleiches gilt für den zentralen Indischen Ozean.

Dadurch aufmerksam geworden wollte ich nun auch einen Blick auf die Hot Spots werfen. Hier also die gleichen Ansichten, nur diesmal mit den Gebieten, welche sich stärker als 0,25°C pro Dekade erwärmen:

Der gesamte östliche Pazifik erwärmt sich rasch … ebenso wie der zentrale Südliche Indische Ozean. In Australien ist das teilweise der Fall:

Einige Gebiete im östlichen Brasilien erwärmen sich rasch … während im westlichen Brasilien das Gegenteil der Fall ist. In Nordafrika wird es wärmer, in Südafrika kälter. Und in ganz Sibirien wird es wärmer … so etwas!

Ich ziehe jetzt keine übermäßigen Schlussfolgerungen aus all dem … außer dass ich überrascht war, dass rund ein Viertel der Welt sich abkühlt…

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/12/28/blowing-hot-and-cold/

Übersetzt von Chris Frey EIKE