Helmut Kuntz
Vor ein paar Tagen brachten die NN (Nordbayerische Nachrichten) ein Interview mit der GRÜNen Fachperson für Klima und Energie, Frau Lisa Badum, zu ihren Erlebnissen und Aktivitäten auf dem aktuellen Klimagipfel. Was sie dort nach der weiten Anreise mit hohen Kosten (natürlich auf Spesen) tat und erlebte, ist banal, wahrscheinlich aber typisch und gerade deshalb lesenswert.
Die Links-GRÜNe NN interviewt grundsätzlich nur Personen mit der gleichen Meinung
Die Nordbayerischen Nachrichten haben sich auf Anordnung ihrer Inhaberinnen bedingungslos dem allgegenwärtigen Kampf gegen alles, was auch nur entfernt im Verdacht steht rääääächs zu sein, verschrieben. Entsprechend werden auf der „Wissensseite“ ausschließlich Personen interviewt, bei denen sich die Redaktion absolut sicher sein kann, dass ihre eigene Meinung bestätigt wird und dabei nichts, was den Rääächten irgendwie auch nur entfernt nützen könnte, gesagt wird.
Als logische Folge führt dies dazu, dass die NN-Redaktion, wenn sie von etwas keine Ahnung hat – und das ist nicht selten der Fall -, durch solches Befragen der „genau gleichen Meinung“ nicht klüger werden kann.
Und in diesem Interview zeigte sie dies wieder exemplarisch.
Wie so oft, geht es um den ominösen Klimawandel
Und diesmal um den jährlichen Massenauflauf zur COP, aktuell der 30ten in Brasilien.
Wie vorherzusehen, wird dazu nicht etwa eine Fachperson interviewt, sondern eine Person der GRÜNEN, der Partei, bei der man immer noch am Sichersten sein kann, keine wirkliche Themenahnung zu finden, aber immer jemanden, der vollgestopft mit (der richtigen) Ideologie herumläuft.
Denn selbstverständlich haben auch die GRÜNen eine Fachperson fürs Klima benannt. Das muss sein, denn die SPD hat schließlich mehrere davon.
Klimafachfrau Lisa Badum
Man braucht sich eigentlich nur eine bestimmte der vielen Reden von Lisa Badum im Parlament zum Klima anhören (Link, ihr Vortrag ab 21:00), um ein Bild von dieser Dame zu erhalten.
Eine Rede, in der wirklich jeder klimahysterische Unsinn, als wären solche unwiderlegbare, wissenschaftliche Wahrheiten, geradezu hysterisch hinausposaunt und kritische Argumente (z.B. Sonnenprotonen beeinflussen die klimatisch wichtige Wolkenbedeckung) in Bausch und Bogen verdammt wurden.
Eine Rede, welche vom Inhalt und leider auch vom Vortragsstiel an die Hexenverfolgung (ein anderer, schlimmer Zeitraum der Geschichte sei hier nicht genannt) erinnert, wie es auch erkennbar – da es gegen die AfD ging – gemeint war.
Nun ist Frau Badum also eine der weit über 50.000 COP30-Teilnehmer in Belem, von denen (amtlich unbestätigt) ca. alleine 160 aus deutschen Behörden und Ämtern mit dabei sein sollen.
Und im Interview erklärt sie, dort unseren Umweltminister und dessen seit Trittins Zeiten beratenden Klimahysteriker, Herrn Flashbart, getroffen zu haben, um „Verhandlungslinien“ zu bereden, welche sie in Berlin wenige Meter von ihrem Büro entfernt ziemlich sicher auch hätte besprechen können.
Für den interviewenden Redakteur natürlich ein Beleg, wie konsequent und aufopfernd Frau Badum arbeitet und sogar Reisestrapazen auf sich nimmt, wenn es um unser aller Klima geht.
Die immerwährende Suche nach Klimabelegen
Nun braucht es für die Bürger auch Belege, warum man gerade in Belem sein muss.
Natürlich kommt als Beleg nun nicht: Weil ein Herr Luna, wie schon länger viele Atollstaaten, erkannt hat, wie man den reichen, aber strunzdummen Westen (mit zwischenzeitlich einer Ausnahme) am Leichtesten um viele Milliarden schröpfen kann und er dafür diesen Massenauflauf an solchen Strunzdummen begann, für sich zu nutzen.
Im Interview erzählt Frau Badum die bekannten Allgemeinplätze, wie wichtig dieser jährlich stattfindende Massenauflauf sei und dass man dort Regierungsvertreter trifft, deren Regierungen doch viel mehr „gutes Klima“ machen als Deutschland und dass man in Belem sehr viel „positive Bewegung“ sieht.
Eben alles, was überall erzählt wird, wenn man nicht hinter die Kulissen schauen will, in denen es vorwiegend um das Verteilen der schon jetzt angehäuften, immensen Klimageldsummen geht (Die COP30 fordert 1,3 Billionen Dollar pro Jahr, 3,2 Billionen Dollar bis 2035. – EIKE – Europäisches Institut für Klima & Energie).
Die Erträge der Açaíbeere brechen stark ein
Ihr anscheinend bisher wichtigstes und traumatisches Erlebnis war wohl ein Treffen mit Indigenen, die wie zufällig in großer Zahl in Belem protestierten.
Und es war etwas ganz, ganz Schlimmes, was ihr diese Indigenen vor Ort berichteten: „Die Erträge der Açaíbeere brechen stark ein“. Und vollkommen klar, wissen diese (von Klimaaktivisten geschulten) Indigenen auch, dass die Ursache dafür ausschließlich der vom reichen Westen verursachte Klimawandel sein kann und auch ihnen deshalb vom reichen Westen Klimareparationen zustehen.
Frau Badum konnte das bestätigen „ … Wegen der wachsenden Trockenheit. Die sei eine Folge des Temperaturanstiegs …“. Soll es nicht so sein, dass mehr Wärme zu mehr Niederschlag führt? Aber was hilft Theorie gegen praktischem Wissen, welches nun auch der interviewende Redakteur nun mit nach Hause nimmt.
Hinweis: Im Artikel „COP30: Das Aufbegehren der Ureinwohner – EIKE – Europäisches Institut für Klima & Energie“ wird das Auftreten von Indigenen und deren Hintergründe vollkommen anders orientiert beschrieben. Der Autor gibt hier wieder, was Frau Badum zum Treffen mit „ihren“ Indigenen im NN-Interview sagte.
Dazu gibt es Fakten. Diese verweisen aber auf Anderes
Wen interessieren bei solchen Berichten von direkt so schlimm Betroffenen Indigenen noch Fakten, wenn Erzählungen so eindeutig sind und zudem auch genau zur eigenen Ideologie passen? Anderes wäre ja vollkommen neu und hätte auch eher Arbeit und sicher keine Lustreisen auf Spesen zur Folge.
Mit ein bisschen googeln findet sich allerdings Information, die ausreicht, um sich ein wahreres Bild zu machen. Und danach ist der Wohlstand in dieser Gegend durch den Export dieser Beere geradezu explodiert:
Zum Beispiel ein Bericht der FAZ vom 13.08.2024 mit der Aussage: „Seit 2013 haben sich die Exporte verdreißigfacht“.
Und ein Bericht des Stern vom 12. Mai 2017. In diesem wird beschrieben, wie aufwendig und gefährlich deren Ernte ist, aber auch, welchen Wohlstand diese bringt: „freut sich der Bauer Jorge Rodrigues da Costa über eine Wunderwirkung der Frucht, die bereits eingetreten ist: In seiner Hütte steht ein Fernseher. Weil er Açaí erntet, kann er sich das Gerät leisten. Wie sehr der Hype um die Frucht sein Leben verändert hat, begreift man, wenn man mit ihm auf seiner Veranda im Urwald sitzt … Vereinzelt fahren Motorboote vorbei, das metallische Knattern der Außenbordmotoren zerreißt die Stille. Das, sagt er, habe es vor einigen Jahren nicht gegeben. „Außenbordmotoren! Das war Luxus! Gepaddelt sind wir, mit dem Kanu. Doch heute muss sich das keiner mehr antun. “ Er zeigt in sein Haus. „Schau, was wir uns heute leisten können. Einen Kühlschrank, zwei Tiefkühltruhen, einen Gasherd. Und einen Fernseher, mit Parabolantenne. Wir haben unsere Goldader gefunden: Açaí. „
Vom Stern erfährt man auch, dass diese Beere am Amazonas erst seit ca. 20 Jahren angebaut wird, dort also gar nicht heimisch war:
„Noch vor 20 Jahren war Açaí abseits des Amazonas so gut wie unbekannt. In den Neunzigerjahren brachten Surfer die Frucht nach Rio de Janeiro“
Und man erfährt, dass schon begonnen wird, im Land eine Konkurrenz für die Kleinbauern aufzubauen: „Dazu sollen auch große Plantagen angelegt werden. Das brasilianische Forschungsinstitut Embrapa experimentiert seit Jahren mit neuen Samen, die sich für eine Monokultur eignen. „Bei richtiger Bewässerung und Düngung könnten wir Erträge von zehn bis zwölf Tonnen pro Hektar erzielen, doppelt so viel wie im Urwald““
Das alles interessiert nicht. Denn es ist üblich geworden und auch seitens der Redaktion als vollkommen ausreichend befunden, bereits den Klimawandel „wissend belegt“ zu haben“, wenn ein paar einheimische Aktivisten es einfach behaupten.
Und wie bei Talkshows der Öffentlichen fragt man konsequent nicht nach Zahlen, wie zum Beispiel, wie viel Ernteeinbruch nach inzwischen 30fachen Ernten es denn nun wirklich ist und natürlich auch nicht, ob es dafür auch andere Ursachen als den ominösen Klimawandel geben könnte, zum Beispiel, weil sich der Anbau vom Kleinbauern auf die billiger produzierenden, neuen Plantagen verlagert.
Dazu war halt keine Zeit mehr übrig. Erkennbar waren sich der Redakteur und Frau Badum einig, dass zur genau in die Ideologie passenden Beeren-Klimawandel-Schauergeschichte wegen der auch die Indigenen nun Klima-Reparationszahlungen fordern, eine tiefer gehende Recherche nach Fakten eher stören würde.
Klima in Brasilien
Nun etwas zum Klima. Südamerika ist vom sich stetig wandelnden Klimawandel weit weniger betroffen als zum Beispiel Europa. Der Grund ist, dass die Globaltemperatur dort wegen der Feuchte nur etwa um die Hälfte gegenüber dem trockeneren Europa gestiegen ist.
Gerade Brasilien taugt deshalb eher weniger als „Vorzeige-Klimamenetekel“, auch wenn dort in den letzten Jahren erhebliche Extremwetterereignisse auftraten.
Zudem ist das Wetter dort in hohem Maß von Zyklen und nicht vom ominösen Klimawandel abhängig, wie es Studien zeigen.
Dazu Auszüge aus der Studie, 2023: A 50-year cycle of sea surface temperature regulates decadal precipitation in the tropical and South Atlantic region:

Bild Betrachtete Region der Studie (Belem ist darin eingeschlossen)

Bild Studie, Abb. 2 (Teilbild) einer Klimaoszillation des Niederschlagsindex‘
Weitere Studie, 2017: Impacts of Climate Change on Sea Temperature in the Coastal and Marine Environments of Caribbean Small Island Developing States (SIDS)

Bild Studie, langfristige Klimaoszillation
In einer Dissertation finden sich weitere Informationen zum dortigen, aktuellem und historischem Klima. Und das stimmt ebenfalls nicht mit den Angaben der indigenen Aktivisten überein.
Belem liegt an einer dort beginnenden, langen und deutlichen Klimagrenze zwischen dem trockener werdendem Süden und dem feuchter werdenden Norden, wobei Belem noch zum feuchter werdenden Norden gehört.
Wie die Dissertation sagt, soll das Wetter dort weniger durch das Klima bestimmt sein:
Uni Wien, August 2023, Dissertation: Hydrological extremes in Brazil: large-scale patterns, mechanisms, and change
(deepl-Übersetzung) … Diese Dissertation erweitert die Forschung zu hydrologischen Extremereignissen in drei Hauptrichtungen.
Erstens liefern wir Belege dafür, dass die großräumige Variabilität von Hochwasser- und Dürreabflüssen primär durch die Eigenschaften des Einzugsgebiets und weniger durch das Klima bestimmt wird. Hochwasser und Dürren hängen stärker von der Fähigkeit des Einzugsgebiets ab, die klimatische Variabilität durch Wasserspeicherdynamik abzuschwächen, als von Niederschlagsmenge und -zeitpunkt.

Bild Dissertation: Figure 5.1. Observed streamflow trends and their drivers in Brazil (1980-2015). (a) Change in annual minimum 7-day streamflow (drought flows).

Bild Figure 5.5. Spatial distribution of the accelerating, decelerating, wetting, and drying streamflow trends in Brazil. (a) The location of the four quadrants of regional streamflow trends, with darker colors indicating larger change intensities. (b) Explanation of the color code of (a). Accelerating water cycle has occurred in 29% of the region (2.7 million km²); deceleration in 4% (0.4 million km²); drying in 42% (3.9 million km²); and wetting in 25% (2.4 million km²).
Fazit
Blättert man verschiedene Studien zum Klimaverlauf dieser Gegend durch, findet sich eine Vielfalt an sich teils widersprechenden Aussagen, wobei man abhängig von der Finanzierung eindeutig (vorhersagbare) Aussagetendenzen erkennen kann.
Eines lässt sich allerdings recht sicher sagen. Die „Erkenntnisse und angeblichen Kenntnisse“ der GRÜNen Klimafachfrau stimmen mit der Wirklichkeit, höflich beschrieben, wenig überein und sie, wie auch der interviewende Redakteur, legten auch gar keinen Wert darauf.
Was wiederum zu der Frage führt, warum man dann so weit und teuer reisen muss.
Das hat ihre Parteigenossin Annalena (und viele anderen im Nachhinein bestens „versorgte“ Politiker) allerdings gezeigt. Gute Connections, sorgfältig gepflegt auf möglichst vielen Treffen mit internationaler Prominenz, am Besten zur „Abrundung“ ergänzt um einen mitgebrachten Geldkoffer, dazu ausreichende, persönliche Skrupellosigkeit, erschließen auch politischen Versagern eine Zukunft.
Und eine gesicherte Zukunft benötigt, wer im Haifischbecken der Politik schwimmt.
Unser Umweltminister als Fachperson
Ist als eine der deutschen Hauptfiguren dieses Spiels natürlich auch vor Ort. Und was macht er, nachdem sein Chef und nicht er deutsche Klimageldzahlungen verkündete. Er unterschreibt eine Petition, in der noch mehr Klimaschutz und Geld dafür gefordert wird. Und weil ihm das bisher schon hinausgeworfene und versprochenes Geld der Bürger noch nicht genug ist, fordert er von COP30 noch weitergehende Beschlüsse (Bundesumweltminister: COP30-Beschlussentwurf „reicht nicht aus“ | Watch).
Das ist folgerichtig, denn er begrüßte ausdrücklich auch das auf keiner tiefer gehenden, sachlichen Begründung basierende UN IGH Klimaurteil, welches mit der Arroganz der UN-Administration alle Staaten der Welt – sogar die, welche dem Klimavertrag nicht beigetreten sind – zum bedingungslosen Klimaschutz verpflichtet:
Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) erklärte am 24. Juli zum Gutachten: „Der Internationale Gerichtshof hat zu Recht deutlich gemacht: Niemand darf sich hier aus der Verantwortung stehlen und schon gar nicht Länder mit einem hohen Pro-Kopf-Ausstoß an Klimagasen.
Das Gericht habe auch deutlich gemacht, dass es nicht reicht, einfach nur einen Klimaplan vorzulegen. „Der Klimaplan muss so gut sein, dass er den größtmöglichen Beitrag im Einsatz gegen den Klimawandel darstellt““, sagte Schneider.
Man kann sich also zurücklehnen, denn geändert hat sich mit der neuen Regierung nichts. Unser neuer Umweltminister ist nicht eine Spur besser oder geschweige sachkundiger als seine vielen, beliebig auswechselbaren Vorgänger*innen. Und seine „Erfüllung“ findet er ebenfalls im Geldausgeben, wofür er sogar fremde Klagen dazu unterstützt (Unsere Regierung unterstützt Klimaklagen fremder Länder gegen sich selbst, also gegen ihre eigenen Bürger! – EIKE – Europäisches Institut für Klima & Energie).
