Die erheblichen ökologischen Auswirkungen von Offshore-Windparks im Atlantik

Charles Rotter

Es gibt eine alte wissenschaftliche Maxime, der zufolge komplexe Systeme sich selten so verhalten, wie es Planer erwarten. Seit Jahrzehnten geht die Umweltpolitik in die entgegengesetzte Richtung – sie beharrt darauf, dass immer größere Eingriffe auf Whiteboards skizziert, per Dekret umgesetzt und so behandelt werden können, als würden sie sich so verhalten, wie es die Architekten beabsichtigen. Die Entwicklung der Offshore-Windenergie ist eine der jüngsten Manifestationen dieses technokratischen Impulses. Die sie umgebende Rhetorik ist voller Zuversicht: Diese riesigen Industrieanlagen werden als wohlwollende Eingriffe in die Meeresumwelt behandelt, als würde sich die Natur höflich anpassen, um den Turbinen Platz zu machen.

Nun liegt jedoch eine in Science Advances veröffentlichte Studie vor, einer Zeitschrift, die nicht dafür bekannt ist, die Klimadogmatik in Frage zu stellen. Die Studie legt nahe, dass Tausende von Offshore-Windkraftanlagen entlang der Ostküste der USA die Physik der Ozeane erheblich verändern werden: Erwärmung der Meeresoberfläche und Rückkopplung zwischen Ozean und Atmosphäre durch großflächige Offshore-Windparks unter saisonal geschichteten Bedingungen.

Nimmt man die Ergebnisse der Studie für bare Münze, sind die Auswirkungen auf die Meeresökosysteme nicht trivial, sondern struktureller Natur. Sie stellen die Vorstellung in Frage, dass „grüne“ Energie-Infrastrukturen harmlos oder ökologisch regenerativ sind. Ganz im Gegenteil: Die Studie beschreibt eine anhaltende Umgestaltung der oberen Meeresregion, die sich auf Temperatur, Vermischung, Auftriebsströmungen, Schichtung und atmosphärische Stabilität auswirkt.

Die Folgen für das Leben im Meer ergeben sich direkt aus diesen physikalischen Veränderungen. In einer Region, deren Fischerei und ökologische Dynamik stark von einem empfindlichen Gleichgewicht zwischen Ozeanschichtung, Nährstoffkreislauf und dem Mid-Atlantic Cold Pool abhängt, können selbst kleine, aber anhaltende Störungen Auswirkungen auf das gesamte Nahrungsnetz haben.

Der Zweck dieses Aufsatzes ist es, diese Auswirkungen zu untersuchen. Nicht durch spekulativen Katastrophismus, sondern durch sorgfältiges Lesen dessen, was die Forscher selbst berichten. Dieser Beitrag stellt weder die Methodik der Studie noch ihre Annahmen in Frage. Er nimmt die Autoren einfach beim Wort und fragt: Wenn das stimmt, was passiert als Nächstes?

Und dabei stößt man auf eine große Ironie. Die gleiche Bewegung, die behauptet, sich für den Schutz der Meeresökosysteme einzusetzen, könnte den Grundstein für eine langfristige ökologische Umgestaltung legen – nicht durch CO₂-Emissionen, sondern durch den physischen Fußabdruck der sogenannten Lösung.

Eine Studie, die stillschweigend eingesteht, was politische Entscheidungsträger lautstark leugnen

Die Studie beginnt mit einer Aussage, die sofort Fragen aufgeworfen hätte, als Offshore-Windkraftanlagen erstmals vorgeschlagen worden waren:

„Offshore-Windparks können durch gekoppelte Rückkopplungen zwischen Ozean und Atmosphäre Veränderungen im oberen Ozean und in der oberflächennahen Atmosphäre hervorrufen.“ (S. 2)

Dieser Satz allein hätte andere Arten der Offshore-Erschließung verhindert. Man stelle sich die Reaktion der Aufsichtsbehörden vor, wenn ein Ölkonzern beiläufig zugeben würde, dass neue Bohrplattformen „Veränderungen in den oberen Schichten des Ozeans hervorrufen können“. Bei Windkraftanlagen hingegen werden solche Aussagen als harmlose Beobachtungen abgetan.

Die Autoren räumen weiter ein:

„Die Rolle der durch Offshore-Windparks vermittelten Wechselwirkungen zwischen Luft und Meer ist nach wie vor kaum verstanden.“ (S. 2)

Würde man in diesem Satz „Tiefseebohrinseln“ oder „umfangreiche Schleppnetzfischerei“ einsetzen, würde sofort das Vorsorgeprinzip geltend gemacht werden. Stattdessen wurde der Ausbau der Offshore-Windenergie in historischem Ausmaß vorangetrieben, bis die Trump-Regierung begann, einzugreifen, während Wissenschaftler erst jetzt damit beginnen, die Folgen zu untersuchen.

Dies ist keine Skepsis im kulturellen Sinne, sondern Skepsis im wissenschaftlichen Sinne – das aktive Aussetzen von Annahmen, bis Beweise vorliegen. Die Studie liefert genau diese Beweise: Groß angelegte Windkraftanlagen stehen nicht einfach nur wie stille Wächter auf der Meeresoberfläche. Sie verändern die Umgebung um sich herum.

Dadurch hervorgerufene Veränderungen: Eine subtile physikalische Verzerrung mit überragender ökologischer Bedeutung

Die Studie dokumentiert keine dramatischen, sondern anhaltende Veränderungen. Und in ökologischen Systemen ist die Beständigkeit über einen längeren Zeitraum hinweg wichtiger als das Ausmaß.

Die zentrale Erkenntnis:

„Simulierte kumulative Verringerungen von Windstress aufgrund großflächiger Windparkcluster führen zu einer Erwärmung der Meeresoberfläche um 0,3 bis 0,4 °C und einer flacheren Mischschicht.“ (S. 2)

Dieser Satz verdient es, zweimal gelesen zu werden. Er ist der Kern der Sache.

Diese Turbinen schwächen die Windkräfte – was niemanden überraschen sollte, da die Gewinnung von Energie aus dem Wind zwangsläufig dessen Schwungkraft verringert. Was jedoch weitgehend ignoriert wurde, ist das, was danach geschieht: Der Ozean reagiert auf die verringerten Kräfte mit einer Erwärmung, einer erneuten Schichtung und einer Abkehr vom üblichen sommerlichen Mischungsregime.

Die Autoren quantifizieren die strukturellen Veränderungen:

• Die Windgeschwindigkeit nimmt in Nabenhöhe um 20–30 % ab (S. 4).

• Die Windspannung nimmt innerhalb der Pachtgebiete um 10–20 % ab (S. 6).

• Die turbulente kinetische Energie des Ozeans nimmt ab (S. 6; Abb. 4D).

• Die Mischschichttiefe nimmt um ~20 % ab (S. 6–7; Abb. 3B).

• Die Schichtung nimmt an der Basis der Mischschicht stark zu (S. 6–7; Abb. 3E).

• Der Wärmefluss nach oben (vom Ozean zur Atmosphäre) steigt um 3–10 W/m² (S. 7; Abb. 2F)

• Die Erwärmung der Meeresoberfläche erreicht in manchen Sommern bis zu 1 °C (S. 9; Abb. 6D–M)

Dies sind keine trivialen Anpassungen. Sie deuten darauf hin, dass die gesamte Physik der Schelfregion in einen neuen Zustand versetzt wird – nicht durch den Klimawandel, sondern durch die Turbinen selbst.

Die Autoren formulieren dies in neutraler wissenschaftlicher Sprache, aber die ökologische Interpretation erfordert keine aktivistische Rhetorik. Jeder dieser Parameter – Vermischung, Schichtung, Auftrieb, Wärmefluss – steuert die Verfügbarkeit von Nährstoffen, den Zeitpunkt der Phytoplanktonblüte, die Verteilung der Fische und die Struktur der Nahrungsnetze.

Sie schreiben:

„Diese Veränderungen können zu ozeanischen und ökologischen Reaktionen führen.“ (S. 3)

Dieser zurückhaltende Satz ist das Einzige, was in dem Artikel über die Folgen gesagt wird. Es bleibt anderen überlassen, die Auswirkungen weiter zu untersuchen.

Die Mischschicht: Ein fünf Meter tiefer Motor der biologischen Produktivität des Atlantiks

In der Mid-Atlantic Bight gibt es im Sommer eine flache Mischschicht, die nur etwa fünf Meter tief ist. Die Autoren betonen:

„Die Tiefe der Mischschicht … bleibt in der Nähe der Windparks unter 5 m.“ (S. 6)

In solchen Umgebungen ist selbst eine Verflachung um einen Meter proportional gesehen enorm. Eine Verringerung der Mischschichttiefe um 20 % verkleinert den Bereich, in dem Nährstoffe, Licht und Turbulenzen zusammenwirken, um die Primärproduktion zu unterstützen.

Das Modell zeigt:

„Mit den Windparks sinkt die MLD um etwa 1 m, was einer Verringerung um 20 % entspricht.“ (S. 6–7)

Eine dünnere Mischschicht:

• Schränkt die Nährstoffaufnahme ein

• Verstärkt die Schichtung

• Verändert das Verhältnis von Licht zu Nährstoffen

• Begünstigt kleinere Phytoplanktonarten auf Kosten größerer Kieselalgen

• Verändert die Basis des Nahrungsnetzes

Das ist keine Spekulation. Das sind etablierte Prozesse in der Meeresökologie.

Die Autoren merken weiter an:

„Die Erwärmung des Ozeans konzentriert sich auf die Mischschicht, während unterhalb davon eine Abkühlung stattfindet.“ (S. 6–7)

Dadurch entsteht eine schärfere Sprungschicht – eine physikalische Barriere, welche die Vermischung verhindert. Die Natur sorgt im Sommer von selbst für eine Schichtung, aber die Turbinen verstärken diesen Effekt noch.

Schwächung der Aufwärtsströmung: Die stille Untergrabung eines Motors der Fischerei

Eine der folgenreichsten Erkenntnisse ergibt sich aus der Analyse der Küste von New Jersey. Offshore-Windkraftanlagen reduzieren durch die Verringerung der Windspannung entlang der Küste auch den Ekman-Transport, der die Aufwärtsströmung an der Küste antreibt.

Die Studie liefert eindeutige Beweise:

„Die für die Auftriebsströmung günstige Windspannung entlang der Küste wird in Richtung Küste der Windparks abgeschwächt.“ (S. 11; Abb. S12A)

Und:

„Ohne Windparks tritt die 21,6 °C-Isotherme 20 bis 30 km vor der Küste zutage … mit Windparks bleibt sie unter der Oberfläche.“ (S. 11; Abb. S12B)

Das ist eindeutig: Die Turbinen verändern die Auftriebsströmung.

Die Auftriebsströmung ist kein nebensächliches Detail der Ozeanographie. Sie ist der Prozess, der Nährstoffe in die photische Zone transportiert, die Voraussetzungen für die Planktonblüte schafft und den Fischbestand beeinflusst. Der Mittelatlantik hat zwar nicht die dramatischen Auftriebsströmungen des Kalifornienstroms, aber seine moderaten Auftriebsimpulse sind für das Funktionieren des Ökosystems von entscheidender Bedeutung.

Wenn die Turbinen diese Ereignisse dauerhaft unterdrücken – was das Modell nahelegt –, dann:

• nimmt die Nährstoffversorgung der Küsten ab

• verschiebt sich die Primärproduktion

• ändern sich die Transportwege der Larven

• verlieren Populationen, die auf kühlere Bodenwasserlagen angewiesen sind (z. B. Flundern, Surfmuscheln, Jakobsmuscheln), ihre thermische Zuflucht

Dies sind weitreichende systematische Auswirkungen.

Die Autoren selbst verbinden die Punkte, indem sie auf frühere Forschungsergebnisse verweisen:

„Große Windparkcluster können die Küstenstratifizierung und die Bildung des Cold Pool (einer wichtigen unterirdischen Wassermasse, die regionale Fischereien und Ökosysteme unterstützt) beeinflussen.“ (S. 3)

Somit geben die Forscher bereits vor ihrer eigenen Analyse zu, dass viel auf dem Spiel steht.

Der Cold Pool: Ein gefährdeter Eckpfeiler der Ökologie des Atlantiks

Der Mid-Atlantic Cold Pool – die Masse aus kühlem, dichtem Bodenwasser, die den ganzen Sommer über bestehen bleibt – ist ein prägendes Merkmal der Ökologie dieser Region. Er beeinflusst die Verbreitung der Arten, den Zeitpunkt ihrer Wanderung, ihren Nachwuchs und ihr Überleben.

Die Ergebnisse der Studie lesen sich wie ein Rezept zur Störung dieser Struktur:

• Reduzierte Windspannung

• Schwächere Durchmischung

• Flachere Mischschicht

• Erhöhte Schichtung

• Veränderte Auftriebszirkulation

Die Autoren stellen fest:

Diese Muster … stehen im Einklang mit einer Verringerung der Windspannung, der thermodynamischen Energie und der turbulenten Durchmischung.“ (S. 7)

Eine geringere Durchmischung und eine veränderte Auftriebsströmung sind genau die Bedingungen, die die Erosion und Erneuerung des Kaltwasserpools beeinflussen. Wenn Windparks dazu führen, dass sich die Schichtung im Sommer verstärkt und länger anhält, kann sich der Kaltwasserpool erwärmen oder verkleinern, wodurch sich die Lebensräume für kommerziell wichtige Fisch- und Muschelarten verschieben.

Dies ist keine Spekulation, sondern eine bekannte ozeanografische Gesetzmäßigkeit.

Fragmentierung des Ökosystems: Entstehung von Lebensrauminseln im industriellen Maßstab

Die in der Studie untersuchten SST-Anomalien sind stark lokalisiert und bilden zusammenhängende warme Flecken, die an Windkraftanlagen gebunden sind.

Die Autoren stellen fest:

„Die Erwärmung der Meeresoberfläche tritt in allen Fällen konsistent auf und ist räumlich gut auf die größten Offshore-Windparkgebiete abgestimmt.“ (S. 9)

Die Erwärmung ist nicht diffus, sondern fleckig. Meeresorganismen, die Temperaturunterschiede wahrnehmen können (praktisch alle Fische, Zooplankton und viele Wirbellose), reagieren auf diese Flecken. Je nach Art:

• Einige werden die warmen Gebiete meiden

• Einige werden sich an den thermischen Rändern ansammeln

• Einige werden ihre Migrationsrouten um diese Gebiete herum verlegen

• Einige werden neu veränderte Raubtier-Beute-Beziehungen finden

Dies entspricht ökologisch gesehen dem Bau von Dutzenden von Parkplätzen in einem Wald und der Frage, ob sich die Tierwelt daran „anpassen” wird.

Die Natur passt sich an, aber nicht immer so, wie es den Menschen gefällt.

Das Modell zeigt anhaltende, nicht vorübergehende Veränderungen

Eine wichtige Beobachtung in der Zeitreihenanalyse:

„Die Erwärmung der Meeresoberfläche tritt innerhalb weniger Tage auf … die Anomalie-Muster der Meerestemperatur zeigen erhebliche zeitliche Schwankungen.“ (S. 13; Abb. 6C)

Die Erwärmung lässt nicht nach. Sie schwankt innerhalb eines bestimmten Bereichs, bleibt aber über Jahre hinweg an den Standort der Turbinen gebunden.

Diese Beständigkeit ist von Bedeutung. Wenn Meereslebewesen sich auf einen beständigen Bereich mit ungewöhnlich warmem Wasser verlassen können, werden sie sich um dieses Merkmal herum neu organisieren. Was für das menschliche Auge eine „geringe“ Abweichung ist, wird für Arten, die sich auf feine Hinweise verlassen, zu einem stabilen ökologischen Orientierungspunkt.

An anderer Stelle fügen die Autoren hinzu:

„Die Erwärmung der Meeresoberfläche (SST) … macht etwa 50 bis 60 % der … interannuellen SST-Variabilität aus.“ (S. 9)

Wenn dies zutrifft, bedeutet dies, dass die Turbinen ein Signal erzeugen, das mit den natürlichen jährlichen Schwankungen vergleichbar ist. Ökologisch gesehen ist das enorm.

Atmosphärische Rückkopplungen sind wichtig: Der Ozean wird zur Wärmequelle

Der auffälligste Rückkopplungs-Prozess der Studie ist, dass der Ozean beginnt, Wärme nach oben zu übertragen.

Wie angegeben:

„Die Reaktion der warmen Meeresoberfläche ist mit positiven Anomalien von 3 bis 5 W/m² verbunden … bis zu 10 W/m² vor der Küste von New Jersey.“ (S. 7; Abb. 2F)

Und:

„Die Erwärmung der Meeresoberfläche übersteigt die Lufttemperatur in 2 m Höhe … was zu nach oben gerichteten Wärmeflüssen und einer instabileren marinen atmosphärischen Grenzschicht führt.“ (S. 7; Abb. 4E)

Dadurch wird die Küstenregion zu einer kleinen Wärmekraftmaschine – ein neues thermisches Merkmal im Küstenklimasystem. Die wärmere Meeresoberfläche destabilisiert die Atmosphäre, verstärkt Turbulenzen, verändert leicht die Windspannung und beteiligt sich an einer Rückkopplungsschleife, welche die ursprüngliche Erwärmung verstärkt.

Für die Ökologie ist dies nicht nur eine meteorologische Kuriosität. Veränderungen der Oberflächenturbulenz beeinflussen:

• Gasaustausch (Sauerstoff, CO₂)

• Nährstoffretention an der Oberfläche

• Ausbreitung von Larven

• Wechselwirkungen zwischen Luft und Meer, die biogeochemische Kreisläufe antreiben

Dies sind keine unbedeutenden Zusammenhänge.

Die Größenordnung spielt eine Rolle: Tausende von Turbinen erzeugen einen regionalen Effekt

Die Studie modelliert 1418 Turbinen (S. 3–4; Abb. 1A). Bei dieser Dichte beschränken sich die Nachlaufeffekte nicht auf einzelne Turbinen, sondern verschmelzen zu Phänomenen auf Cluster-Ebene.

Die Autoren schreiben:

„Kumulative Verringerung der Windbelastung durch großflächige Windparkcluster“ (S. 2)

„… es wurde über eine weit verbreitete Erwärmung der Meeresoberfläche berichtet … in Verbindung mit schwimmenden Offshore-Windparks.“ (S. 9)

Große Anlagen verhalten sich anders als einzelne Turbinen. Sobald Cluster eine bestimmte Größe erreichen, verhält sich die Region wie eine neue Randbedingung.

Meeresökosysteme haben sich im Laufe der Jahreszeiten entwickelt, nicht im Zusammenhang mit industriellen Gradienten, die Jahr für Jahr an festen Positionen verankert sind.

Die zurückhaltenden Warnungen der Autoren

Die Studie enthält mehrere zurückhaltende, aber schwerwiegende Feststellungen:

1. „Diese Veränderungen führen zu einer flacheren Mischschicht … einer verstärkten Schichtung … einer veränderten Aufwärtsströmung.“ (S. 12; Abb. 10B)

2. „Diese Veränderungen können die stromabwärts gerichtete Ozeanzirkulation und den biogeochemischen Kreislauf beeinflussen.“ (S. 3)

3. „Die Bewertung potenzieller ozeanografischer Auswirkungen … erfordert möglicherweise einen gekoppelten Modellierungsansatz.“ (S. 2)

4. „Prozesse in der oberen Meeresschicht können eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der SST-Reaktionen spielen.“ (S. 14)

Jede dieser Aussagen räumt Unsicherheit in einem System ein, in dem Unsicherheit ein Risiko und keine Ausnahme darstellt.

Die Ironie: Das „grüne” Projekt, welches das Wasser erwärmt

Die ökologischen Auswirkungen sind offensichtlich:

• Oberflächengewässer erwärmen sich

• Die Schichtung nimmt zu

• Die Durchmischung wird schwächer

• Die Aufwärtsströmung nimmt ab

• Tiefenwasser erhält weniger Energie

• Thermische Anomalien bestehen Jahr für Jahr fort

Dies entspricht nicht den Erwartungen an eine Technologie, die eigentlich zum Klimaschutz beitragen soll.

Das System erwärmt sich selbst – nicht durch CO₂-Emissionen, sondern durch mechanische Beeinträchtigung der natürlichen Windbelastung.

Die Autoren geben zu:

„Die Erwärmung der Meeresoberfläche übersteigt die Erwärmung der Lufttemperatur in 2 m Höhe.“ (S. 7)

Mit anderen Worten: Die Erwärmung wird nicht durch den atmosphärischen Klimawandel verursacht. Sie wird durch Turbinen verursacht.

Dies wirft eine grundlegende Frage auf: Wie kann eine Technologie als Schutz für marine Ökosysteme verkauft werden, wenn sie diese neu organisiert?

Selbst wenn man an eine drohende Klimakatastrophe glaubt, ist diese Logik nicht stichhaltig. Man behebt Umweltunsicherheiten nicht, indem man zusätzliche Unsicherheiten schafft.

Historischer Präzedenzfall: Technokratische Eingriffe verlaufen selten wie geplant.

Die Meereshistorie ist voll von Fällen, in denen subtile physikalische Verzerrungen zu großen ökologischen Umgestaltungen führten:

• Der Lachsaufstieg brach zusammen, als die Flusstemperaturen um Bruchteile eines Grades stiegen.

• Die europäische Fischerei wurde neu organisiert, als sich die Schichtung in der Nordsee verschob.

• Schädliche Algenblüten breiteten sich dort aus, wo die Aufwärtsströmung schwächer wurde.

• Die Hummerpopulationen in Neuengland wanderten aufgrund kleiner Temperaturänderungen nach Norden.

Eine Erwärmung um 0,3–1 °C, die mit der industriellen Infrastruktur zusammenhängt, ist nicht geringfügig.

Die Autoren weisen sogar auf ähnliche Erkenntnisse in Europa hin:

„Reduzierte Windspannung … unterdrückt die vertikale Durchmischung … führt zu einer stärkeren Schichtung und Erwärmung … beeinflusst nachweislich die Meeresströmungen und biogeochemischen Kreisläufe stromabwärts.“ (S. 3, unter Berufung auf Christiansen et al.)

Meeresökosysteme sind nach Durchmischungsmustern strukturiert, nicht nach menschlichen Präferenzen.

Das politische Problem: Entscheidungen werden getroffen, bevor die wissenschaftlichen Erkenntnisse vorliegen.

Bedenken Sie folgende Aussage:

„Die Rolle der Wechselwirkung zwischen Wellen und Ozean … ist nach wie vor kaum verstanden.“ (S. 3)

Dennoch werden Offshore-Windparks in beispiellosem Umfang genehmigt und gebaut.

In jedem anderen Kontext würde eine solche Aussage eine Pause in der Entwicklung auslösen, nicht eine Beschleunigung. Sie würde eine Umweltprüfung nach sich ziehen, nicht politische Parolen. Aber die Offshore-Windenergie ist von einer genauen Prüfung ausgenommen, weil sie unter dem Deckmantel der Klimaschutzbemühungen steht.

Aus wissenschaftlicher Sicht ist das rückständig. In einem komplexen System sind es nicht die gut verstandenen Eingriffe, die Überraschungen hervorrufen. Es sind die schlecht verstandenen.

Die Folgen für das Ökosystem: Eine konservative, auf Fakten basierende Zusammenfassung

Nach den Ergebnissen der Studie sind folgende ökologische Auswirkungen wahrscheinlich:

1. Reduzierter Nährstoffeintrag in Oberflächengewässer

◦ Die Verflachung der Mischschicht reduziert die Mitführung von nährstoffreichem Tiefenwasser.

◦ Eine reduzierte Aufwärtsströmung begrenzt Nährstoffimpulse in der euphotischen Zone.

2. Verschiebung in der Zusammensetzung der Phytoplanktongemeinschaft

◦ Eine stärkere Schichtung begünstigt kleines, langsam wachsendes Phytoplankton.

◦ Kieselalgen, die viele Fischereien unterstützen, nehmen unter geschichteten, nährstoffarmen Bedingungen ab.

3. Veränderungen in der Zooplanktondynamik

◦ Die Verfügbarkeit von Nahrung verändert sich in Bezug auf Zeitpunkt und Umfang.

◦ Temperaturverschiebungen verändern die Fortpflanzungszyklen.

4. Veränderter Lebensraum und Verbreitung von Fischen

◦ Arten, die kältere Gewässer bevorzugen, werden sich von den durch Turbinen verursachten warmen Stellen entfernen.

◦ Raubtierverhalten und Wanderungszeiten können gestört werden.

5. Mögliche Belastung für Arten, die auf Kaltwasserpools angewiesen sind

◦ Eine schwächere Durchmischung und verändertes Aufwellen können zu einer Verkleinerung oder Erwärmung der Kaltwasserpools führen.

◦ Surfmuscheln, Jakobsmuscheln, Kabeljau, Flunder und andere Arten sind auf dessen Stabilität angewiesen.

6. Erhöhte Wahrscheinlichkeit schädlicher Algenblüten

◦ Eine starke Schichtung und warme Oberflächenschichten schaffen ideale Bedingungen für Dinoflagellatenblüten.

7. Fragmentierung des Lebensraums

◦ Anhaltende thermische Anomalien wirken als ökologische Grenzen.

◦ Die Verbreitung der Arten wird lückenhafter.

8. Langfristige Umstrukturierung regionaler Ökosysteme

◦ Anhaltende Veränderungen der Schichtung und des Auftriebs könnten die Nahrungsnetze neu ordnen.

◦ Eine Erholung ist ohne die Entfernung der Turbinen unwahrscheinlich, da die physikalischen Einflüsse struktureller Natur sind.

Dies sind keine alarmistischen Schlussfolgerungen. Sie leiten sich direkt aus den in der Arbeit beschriebenen physikalischen Gesetzmäßigkeiten ab.

Das große Ganze: Offshore-Windenergie als unkontrolliertes Experiment

Die verantwortungsvollste Art, diese Studie zu interpretieren, ist nicht emotionale Rhetorik, sondern klarer Pragmatismus.

Politiker verwandeln derzeit große Teile des Atlantiks in Industriekorridore. Die Wissenschaft beginnt jedoch erst, die Folgen zu untersuchen. Die Autoren selbst beschreiben ihre Arbeit als grundlegend, nicht als endgültig. Sie merken an:

Eine zusätzliche Quantifizierung der Unsicherheit ist erforderlich … Ansätze zur Turbulenzabschätzung … können die Entwicklung der simulierten SST- und MLD-Reaktionen beeinflussen.“ (S. 14)

Mit anderen Worten: Das Modell kann die Auswirkungen unterschätzen oder überschätzen; die tatsächlichen Auswirkungen bleiben unbekannt.

Die verantwortungsvolle Reaktion auf Unsicherheit ist Vorsicht.

Die politische Reaktion war jedoch eine Beschleunigung.

Im Namen der Nachhaltigkeit haben zentrale Planer eine Technologie eingesetzt, deren ökologische Folgen sie nicht vorhersagen können. Sie gehen davon aus, dass sich ein so komplexes System wie der atlantische Kontinentalschelf gemäß ihren Absichten und nicht gemäß seinen physikalischen Gesetzen verhalten wird.

Aber die Physik gewinnt immer.

Fazit: Wir brauchen echte Skepsis, keine Slogans

Dieser Aufsatz versucht nicht zu argumentieren, dass Offshore-Windkraftanlagen einen ökologischen Kollaps verursachen werden. Stattdessen vertritt er eine weitaus bescheidenere und wissenschaftlich fundiertere These: Wenn man die physikalischen Eigenschaften des Ozeans verändert, verändert man auch seine Ökologie.

Die Autoren der Studie haben der wissenschaftlichen Gemeinschaft einen großen Dienst erwiesen, indem sie diese physikalische Veränderung quantifiziert haben:

• Geringere Windbelastung

• Flachere Mischschichten

• Verstärkte Schichtung

• Veränderte Aufwärtsströmung

• Anhaltende Erwärmung der Meeresoberfläche

• Veränderte Stabilität der atmosphärischen Grenzschicht

Nichts davon ist spekulativ. Es ist das Ergebnis ihres Modells. Und wenn wir ihre Arbeit für bare Münze nehmen – wie es dieser Beitrag ausdrücklich tut –, dann sind die ökologischen Auswirkungen nicht ungewiss, sondern unvermeidlich.

Nicht wegen Katastrophismus, sondern weil Meeresökologie Meeresphysik ist.

Der echte Skeptiker – der Wissenschaftler, der seine Meinung zurückhält, anstatt den Konsens nachzuplappern – muss daher anerkennen, dass die Entwicklung der Offshore-Windenergie im Atlantik ein groß angelegtes Umweltexperiment darstellt, dessen Ergebnisse unbekannt sind und dessen Risiken systematisch heruntergespielt wurden.

Es ist an der Zeit, die vereinfachende Darstellung, dass „grüne” Infrastruktur den Ökosystemen nicht schaden kann, ad acta zu legen. Die Turbinen wissen nicht, dass sie grün sind. Sie gehorchen keinem moralischen Imperativ. Sie reduzieren lediglich die Windbelastung. Sie verändern lediglich die Vermischung. Sie erwärmen lediglich das Wasser.

Und der Atlantik wird entsprechend reagieren.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/12/01/the-severe-ecological-ramifications-of-offshore-windfarms-in-the-atlantic/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Die Umweltverschmutzung durch Elektroautos wird zugunsten einer angeblichen Klimakrise ignoriert!

Vijay Jayaraj 

Das leise, glänzende Chassis eines Elektrofahrzeugs (EV) gleitet durch einen unberührten Wald oder eine makellose, futuristische Stadt. Die Botschaft ist einfach: Der Fahrer rettet den Planeten. Es handelt sich um eine Erzählung, die auf einer bequemen, berechnenden Auslassung basiert.

Wenn man einen Blick hinter die Kulissen der EV-Lieferkette wirft – angefangen beim Nickelabbau in Indonesien bis hin zur Verarbeitung von Seltenerdmetallen in China – offenbart sich ein weit weniger makelloses Bild. Das Label „null Auspuffemissionen” ist ein Meisterwerk der Irreführung, das die Aufmerksamkeit von einer ökologischen Hölle ablenkt.

In Sulawesi Indonesien erstrecken sich Förderbänder über einst üppige Wälder und schleudern Staub in die Luft, während Schornsteine den Himmel mit giftigem Dunst verpesten. Der Ansturm, den Bedarf des Westens an Elektrofahrzeugen zu decken, hat einen Nickelboom ausgelöst, dessen Kosten jedoch direkt auf die Menschen und Ökosysteme Indonesiens abgewälzt werden.

Warum also gerade Nickel? Die heutigen Batterien – das Herzstück des Antriebs von Elektrofahrzeugen – basieren auf Nickel, dessen größter Produzent Indonesien ist. Ohne indonesisches Nickel kämen die Lieferketten für „saubere” Fahrzeuge zum Erliegen. Und jeder neue Elektro-SUV, der in die Ausstellungsräume geliefert wird, hinterlässt Umweltkosten, die diesen indonesischen Gemeinden auferlegt werden.

Was genau strömt aus indonesischen Schornsteinen und sickert aus Fabrikabwässern in Flüsse und Böden? Eine unvollständige Liste umfasst Schwefeldioxid, ein ätzendes Gas, Stickoxide und mikroskopisch kleine Partikel, beides Bestandteile von Smog, Chrom, Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Schwermetalle wie Blei, Arsen, Kobalt und Cadmium. All dies sind Schadstoffe mit potenziellen Auswirkungen auf die Gesundheit.

Fischer aus Sulawesi und Nord-Maluku beklagen das Verschwinden von Fischschwärmen sowie giftige Schlammablagerungen im Meer. Sogar die Luft soll nach Metall und Asche schmecken. Das sind die Lebenserfahrungen Tausender Indonesier, keine vereinzelten Anekdoten.

Die Batterie ist nur ein Teil der Geschichte. Der Elektromotor des Elektroautos sowie die Maschinen der riesigen Windkraftanlagen, welche die Batterie aufladen könnten, benötigen leistungsstarke Magnete aus Seltenerdmetallen. Und mehr als 90 % der weltweiten Versorgung mit diesen verarbeiteten Mineralien stammt aus China.

Die Verarbeitung dieser Mineralien hat ökologische Schäden hinterlassen, die in westlichen politischen Debatten verschwiegen werden.

Städte wie Baotou in der Inneren Mongolei sind berüchtigt für ihre dystopischen Giftseen – künstliche Teiche, die mit schwarzem Schlamm gefüllt sind, der wiederum mit Thorium, Uran und gefährlichen Chemikalien verseucht ist. Saures Abwasser, ein Nebenprodukt der Mineralgewinnung und -verarbeitung, gelangt in die Umwelt und vergiftet Ackerland und Gewässer.

Giftige Abwässer haben südostasiatische Flüsse wie den Malihka und den N’Mai Hka verschmutzt, die Quellflüsse der großen Flüsse Irrawaddy und Mekong sind. Die Wasserversorgung von Millionen von Menschen in Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam ist dadurch verseucht worden.

Leider interessieren sich „grüne“ Enthusiasten nicht für echte Umweltverschmutzung, sondern vielmehr für die Dämonisierung von Kohlendioxid (CO₂). Die alarmistische Bewegung braucht einen unsichtbaren, allgegenwärtigen Buhmann, um die Menschen in Panik zu versetzen, damit sie ihr Geld und ihre Souveränität aufgeben.

Das gesamte „Netto-Null“-Konstrukt basiert auf der Behauptung, dass CO₂ ein Schadstoff ist, der eine Klimakrise verursacht. Das ist der größte Betrug unserer Zeit. Viele Länder regulieren CO₂ nicht zum Schutz der öffentlichen Gesundheit, wie es der gesunde Menschenverstand und die Wissenschaft vorschreiben würden. Schließlich ist CO₂ ein lebenswichtiges Gas, das Pflanzen und alle Tiere am Leben erhält, die sich von ihnen ernähren. Jeder von uns atmet täglich zwei Pfund CO₂ aus.

Die Massenbekehrung zu Elektroautos und Windkraftanlagen ist kein edler Kreuzzug zur Rettung des Planeten. Es ist ein zynischer Trick, um eine kleine Gruppe von Investoren in grüne Technologien zu bereichern und globale Bürokraten zu stärken.

Die Absicht dabei ist nicht, die Verwendung von Nickel oder Seltenen Erden zu stoppen, die beide vielen nützlichen Zwecken dienen. Der Punkt ist, dass die „grüne” Agenda nicht grün ist. Es handelt sich um eine finstere Marketingkampagne für eine eigennützige Ideologie, die bereit ist, ganze Regionen ihren giftigen Nebenprodukten zu opfern.

This commentary was first published at PJ Media November 25.

Vijay Jayaraj is a Science and Research Associate at the CO2 Coalition, Fairfax, Virginia. He holds an M.S. in environmental sciences from the University of East Anglia and a postgraduate degree in energy management from Robert Gordon University, both in the U.K., and a bachelor’s in engineering from Anna University, India.

Link: https://clintel.org/ignoring-ev-pollution-for-fake-climate-crisis/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Kältereport Nr. 48 / 2025

Vorbemerkung: Die offensichtliche Abkühlung in der Antarktis macht sich diese Woche vor allem im Südosten Australiens bemerkbar, wo reihenweise Kälterekorde fallen. Weiterer Schwerpunkt sind zunehmend die USA, wo sich in weiten Teilen eine lang anhaltende extreme Kältewelle anbahnt.

Man beachte hierzu die Anmerkungen von mir selbst am Ende dieses Reports.

Meldungen vom 1. Dezember 2025:

Australien: Rekord-Sommerkälte im Südosten

Am ersten Tag des Sommers, dem 1. Dezember, hat Schnee den Südosten Australiens heimgesucht, als ein intensiver Kaltluftvorstoß antarktischen Ursprungs die Temperaturen in Victoria, New South Wales und Tasmanien bis zu 15 °C unter den Durchschnitt drückte.

Melbourne verzeichnete den kältesten 1. Dezember seit 1996 mit nur 15 °C (59 °F) – gefühlt waren es aufgrund der starken Südwestwinde sogar nur 8 °C. Auch Ballarat, Canberra und Hobart erlebten den kältesten Sommerbeginn seit Jahrzehnten.

Über den [australischen] Alpen erreichte der Mt Hotham eine Höchsttemperatur von nur -0,6 °C und brach damit seinen bisherigen Rekord vom 1. Dezember von 0,5 °C (aus dem Jahr 2019), während es in Thredbo -0,8 °C kalt wurde, ebenfalls ein neuer Rekord.

Es gab sogar Sommer-Schnee, der sich auf dem Mt Buller, Falls Creek, Mt Baw Baw und Mt Wellington niederschlug.

Dies ist mindestens der sechste Schneefall in den Alpen des Festlandes seit Anfang November, wodurch die Region eine der schneereichsten Übergangsperioden zwischen Frühling und Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt. Der Mt Buller meldete frische Schneeverwehungen auf exponierten Bergrücken.

Dutzende Orte im Südosten verzeichnen derzeit den kältesten Sommerbeginn seit Jahrzehnten, mit gefühlten Temperaturen, die in den Ballungsräumen auf Werte im mittleren einstelligen Bereich sinken – und am Flughafen Melbourne sogar auf 2,5 °C.

Bis Dienstag wird es im Osten noch kälter werden.

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Indien: Kälte in Mumbai

Mumbai hat den kältesten Novembermorgen seit mehr als einem Jahrzehnt erlebt.

In Santacruz sank die Temperatur auf 15,7 °C – 4,4 °C unter dem Normalwert. Seit 2014 hatte die Stadt keinen Novemberwert unter 16 °C mehr verzeichnet.

Kalter, trockener Nordostwind ist für den Temperaturrückgang verantwortlich, der von Rajasthan und Madhya Pradesh nach Süden weht. Die Regionen im Norden verzeichnen ebenso ungewöhnlich niedrige Temperaturen. Chandigarh beispielsweise erlebte gerade die kälteste Novembernacht seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2011. Auch Srinagar, Qazigund und Kupwara gehören zu den Orten, die die kältesten Novembernächte seit 2007-2009 verzeichnen.

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Kanada: –30,2°C in Saskatchewan

Nach einem milden November ist nun der Winter in den kanadischen Prärien eingekehrt, sank doch die Temperatur in Val Marie in Saskatchewan auf -30,2 °C.

Alberta folgte mit mehreren Orten, an denen die Temperaturen auf -30 °C sanken.

Es ist der erste echte arktische Kälteeinbruch der Saison in der Region, eine scharfe Umkehrung nach wochenlanger ungewöhnlicher Wärme. Angesichts der Kälte im Norden und der Modelle, die auf eine noch stärkere polare Strömung im Dezember hindeuten, könnte dies ein Vorgeschmack auf das sein, was noch kommen wird…

Link: https://electroverse.substack.com/p/record-cold-start-to-summer-for-australias?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldungen vom 2. Dezember 2025:

Australien: Erster Sommer-Frost in Canberra jemals

Canberra hat die erste Sommertemperatur unter null Grad seit mehr als einem Jahrhundert verzeichnet.

Am 2. Dezember um 5:50 Uhr morgens sank die Temperatur am Flughafen Canberra auf -0,3 °C und brach damit den bisherigen Sommerrekord von 0,3 °C aus dem Jahr 2012. Der ältere Standort Acton erreichte im Dezember 1924 0 °C, aber bis jetzt war die Temperatur noch an keiner Station in Canberra jemals im Sommer unter den Gefrierpunkt gefallen (Aufzeichnungen reichen bis 1912 zurück).

Ein starker Einbruch antarktischer Luft in den Südosten Australiens am Montag brachte Tasmanien und den Alpen auf dem Festland, einschließlich Mt Hotham, seltenen Sommerschnee.

Dann sorgte ein starkes Hoch über der Region, das eher für den Winter typisch ist, für klare, ruhige Nachtbedingungen. Die Temperaturen am Mt Hotham sanken auf -2,8 °C, während es an der Thredbo Top Station mit -4,0 °C eisig kalt war – beides ungewöhnlich niedrige Werte.

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Nordchina: Kälte bis –42,7°C

In Nordchina hat sich strenge Winterkälte durchgesetzt, wobei ein großer Teil des Nordostens extremen Frost verzeichnet.

Weite Teile des mongolischen Plateaus und der Großen und Kleinen Khingan-Gebirgsketten fielen heute Morgen (2. Dezember) auf Temperaturen zwischen -20 °C und -40 °C und verzeichneten damit die bisher niedrigsten Werte der Saison.

Das nationale Netzwerk Chinas verzeichnete eine Reihe extremer Tiefstwerte.

Die nationale Station Tulihe erreichte -38,7 °C, Genhe folgte mit -38,6 °C und Mohe erreichte -36,9 °C. In Hulunbuir City sank die Temperatur auf -31,7 °C, aber die kälteste automatische Messstation der Stadt verzeichnete außergewöhnliche -42,7 °C – Werte unter -40 °C sind in diesen Gegenden vor Mitte Dezember historisch selten.

Küstenorte wie Yantai und Weihai, in denen zu dieser Jahreszeit normalerweise gemischte Niederschläge auftreten, werden voraussichtlich mit „durchweg Schnee” in den Winter starten, da sich die Kaltfront bis in die tieferen Lagen ausbreitet.

Dies ist ein früher, weit verbreiteter Einbruch arktischer Luft, der nicht nur den Nordosten, sondern einen Großteil Chinas erfasst.

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Nordamerika: Starker Wintereinbruch

Der Flughafen Mary River in Nunavut hat -41,1 °C gemessen, was Kanadas erste -40 °C in dieser Saison sind. Dieses Anzeichen für eine frühe Kältewelle hallte weiter südlich nach und deutet auf eine weitreichende und abrupte Wetteränderung in ganz Nordamerika hin.

In den Vereinigten Staaten breitet sich eine starke arktische Kältewelle von den nördlichen Ebenen bis zur Ostküste aus und dringt sogar in Teile des Südens und des unteren Mississippi-Tals vor.

Die Tiefsttemperaturen am Morgen könnten in vielen Gemeinden im Mittleren Westen, an den Großen Seen und an der mittleren Atlantikküste auf einstellige Werte (Fahrenheit) fallen.

Temperatur am 2. Dezember 2025 um 04 UTC in Grad Fahrenheit. Zur Orientierung: ausgehend von 32°F = 0°C geht es in Schritten von 18°F in beide Richtungen entsprechend 10°C (Beispiel: 32°F – 18 ≅ 0°C – 10.

Link: https://electroverse.substack.com/p/canberras-first-freezing-summer-temp?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Australien: Historischer Sommerfrost

Australien scheint nun seine Abkühlung bis in den Dezember hinein fortzusetzen, zumindest im Osten. Eine winterliche Kältewelle erfasste am Montag Victoria, New South Wales und Teile von Queensland und sorgte für die niedrigsten jemals dort gemessenen Sommertemperaturen.

In New South Wales erreichte die Thredbo Top Station eine Höchsttemperatur von nur -0,8 °C, die zweitkälteste Sommer-/Dezember-Tmax seit Beginn der Aufzeichnungen für ganz Australien. Der Rekord liegt weiterhin bei -1 °C aus dem Jahr 2019 (in Aufzeichnungen, die bis ins Jahr 1966 zurückreichen).

Auch Victoria erreichte einen historischen Wert, wobei Mt Hotham nur -0,7 °C erreichte, ebenfalls die zweitniedrigste jemals gemessene Sommer-Tmax, nur 0,1 °C über dem Landesrekord.

Der Großteil des Landes lag am ersten Sommertag deutlich unter dem Durchschnitt (selbst laut BoM):

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China: Strenger frühwinterlicher Frost

Der frühe Wintereinbruch in China verschärfte sich am Morgen des 3. Dezembers, als arktische Luft tief in den Norden des Landes vordrang. So verzeichnete Genhe mit -37,9 °C den niedrigsten Wert außerhalb eines AWS-Messnetzes.

Die -20 °C-Isotherme drang nach Süden bis nach Liaoning vor, während die Frostgrenze bis zur Grenze zwischen Qinling und Huaihe reichte.

Nationale Messstationen in der Nordchinesischen Ebene, wie beispielsweise Bazhou in Hebei, verzeichneten Temperaturen unter -10 °C – was zu dieser frühen Jahreszeit selten vorkommt.

Die meisten Provinzhauptstädte erlebten einen starken Temperaturrückgang: Harbin sank auf -22 °C, Changchun auf -19,9 °C, Shenyang auf -13,7 °C, Yinchuan auf -11,7 °C, Taiyuan auf -11,2 °C, Urumqi auf -9,9 °C und Tianjin Xiqing auf -9 °C – auch dies sind allesamt ungewöhnlich niedrige Werte.

Entlang der Küste von Shandong herrscht in Weihai derzeit extremer Frost. Starke Schneefälle, die vom Gelben Meer herüberwehten, bedeckten ganze Stadtteile innerhalb einer Stunde mit einer weißen Decke.

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USA: Bevorstehender Einbruch arktischer Luft dürfte vielerorts Rekorde brechen

Der Dezember wird den Plains, dem Mittleren Westen, den Großen Seen und dem Nordosten eine Rekord-Kältewelle bescheren. Tatsächlich werden mehr als 200 Millionen Amerikaner bei eisigen Temperaturen aufwachen, wenn kalte Luft aus Kanada nach Süden strömt.

Die Kälte trifft zuerst die nördlichen Ebenen und den oberen Mittleren Westen. Die Höchsttemperaturen werden bis zu 14°C unter dem Normalwert liegen, wobei einige Orte in den Dakotas Mühe haben werden, -12 °C zu erreichen. Mehr als ein Dutzend Städte werden von Mittwoch bis Freitag Rekord-Tiefsttemperaturen verzeichnen.

Der Höhepunkt der Kältewelle wird am Donnerstag erwartet.

Link: https://electroverse.substack.com/p/global-temps-cooled-in-november-australias?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Eine Meldung vom 4. Dezember 2025:

Marokko: Schneefall im Atlas-Gebirge

Im Hohen Atlas in Marokko hat es geschneit, und die Hochländer von Anarki und Zaouiat Ahansal sind unter einer dicken Schneeschicht begraben.

Mehrere Routen durch den Hohen und Mittleren Atlas wurden gesperrt, da sich die Schneemassen auftürmten – was für Anfang Dezember ungewöhnlich ist. Schneeräummannschaften sind auf den Straßen im Einsatz.

Die lokalen Behörden brachten schweres Gerät in die Pässe, um die blockierten Verbindungen zwischen den Dörfern und den nahe gelegenen Städten wiederherzustellen. Aufnahmen von Atlas Scope zeigen, wie Schneepflüge sich durch die frischen Schneeverwehungen kämpfen, während die Temperaturen im Gebirge stark sinken.

Es wird weiterer Schneefall erwartet, Warnungen wurden ausgegeben.

Link: https://electroverse.substack.com/p/snow-hits-moroccos-high-atlas-cosmic?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Eine Meldung vom 5. Dezember 2025:

USA: Extreme Kältewelle nimmt Gestalt an

Eine starke negative Ostpazifik-Oszillation (EPO) hält über dem Nordpazifik an und schafft die Voraussetzungen für wiederholte arktische Kälteeinbrüche in den USA bis Mitte Dezember.

Das ECMWF zeigt eine massive Kaltluftansammlung über Alaska und Westkanada. Hoher Luftdruck über Alaska drückt kalte Luft über die Rocky Mountains in den Mittleren Westen und zu den Großen Seen und dann weiter nach Osten.

Eine kürzliche Störung der stratosphärischen Erwärmung verstärkt diese Konstellation, wobei in etwa 10 Tagen ein weiterer Erwärmungsschub in der Stratoisphäre prognostiziert wird.

Mehr zu dieser Kältewelle in Nordamerika kommt wohl in der nächsten Woche, nachdem der Vorgang in voller Stärke eingetreten ist. In diesem Zusammenhang soll aber, weil dieser Kältereport kürzer ist als üblich, hier etwas aktualisiert werden, was ich in diesem Beitrag schon angesprochen hatte.

Die aktuelle Kältewelle in den USA und Kanada reflektiert etwas, das sowohl in den aktuellen Analysen als auch in den Simulationen im 500-hPa-Niveau augenscheinlich ist: der Schwerpunkt des arktischen Kältepols in der Troposphäre hat sich eindeutig auf die amerikanisch-pazifische Seite der Nordhemisphäre verlagert und scheint dort auch zu bleiben. Im oben verlinkten Beitrag hatte ich einen ähnlich gelagerten Fall im Jahre 1986 erwähnt. Auch damals lag das Kältezentrum dort, jedoch mit einem recht ausgeprägten, wenn auch kleinerem Pendant über Nordrussland / Nordskandinavien. Dieser ist zwar auch in diesem Monat erkennbar, aber viel schwächer ausgeprägt.

Was sich hingegen nicht geändert hat ist, dass die 500-hPa-Fläche der Nordhemisphäre immer noch irgendwie „zerflattert“ erscheint, das heißt es gibt nicht ein Kältezentrum, sondern mehrere, wobei die Arktis selbst nach wie vor relativ „warm“ daherkommt, wie die Abweichung der Temperatur im 850-hPa-Niveau von heute zeigt (5. Dezember 2025):

Temperatur-Abweichung im 850-hPa-Niveau, 5. Dezember 2025, 00 UTC. Quelle

Die Nordatlantische Oszillation NAO kommt auch nicht so richtig in Gang wie das in den letzten Jahren der Fall war. Kaltluftvorstöße in unsere Richtung von Norden und Nordosten her sind dabei im weiteren Verlauf dieses Winters durchaus möglich, aber ob das bis Weihnachten schon was wird…

Es ist jedoch die Frage, ob eine harte Frostperiode angesichts (nicht nur) der derzeitigen Energie-(Mangel-)Lage bei uns wirklich wünschenswert ist…

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Wird fortgesetzt mit Kältereport Nr. 49 / 2025

Redaktionsschluss für diesen Report: 5. Dezember 2025

Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE




Weist der globale Meeresspiegelanstieg eine sinusförmige Schwankung auf? – Teil 2

Eine Untersuchung anhand von Gezeitenpegel-Daten – Teil 2: Kurvenanpassung

Dr. Alan Welch FBIS FRAS

Kurvenanpassung

Die einzelnen Gezeitenmessgeräte werden zuerst verarbeitet. Sie decken einen weiten Bereich von Gesamtperioden ab, und bei einigen fehlen Daten, in der Regel kleine Lücken, gelegentlich jedoch auch erhebliche Zeiträume, die sich auf die Berechnungen auswirken und berücksichtigt werden müssen. Die Ergebnisse aus Aberdeen werden vollständig dargestellt, während die underen Gezeitenmessgeräte in einem stundardisierten, gekürzten Layout gezeigt werden.

Aberdeen

Die Daten aus Aberdeen decken den Zeitraum von 1862 bis 2022 ab, also einen Zeitraum von 161 Jahren. Die Spektralanalyse ergab drei Kurven mit einer Periode von mehr als 11 Jahren (P1, P2 und P3), nämlich (84,9, 43,0 und 18,1) Jahre. Damit verbunden sind drei Amplitudenwerte (amp1, amp2 und amp3) von (32,7, 15,1 und 10,3). Jeder dieser Werte hat eine zugehörige Sinuskurve, die durch Gleichung 1 gegeben ist. Die drei Amplitudenwerte der Kurven (AMP1, AMP2 und AMP3) stehen mit den Werten (amp1, amp2 und amp3) in Beziehung zu Gleichung 2, woraus sich die relativen Werte (a1, a2 und a3) im Verhältnis (5,7, 3,9 und 3,2) ergeben, welche die Quadratwurzelwerte von (amp1, amp2 und amp3) sind.

Die letzten drei Werte (a1, a2 und a3) sind relativ und müssen mit einem Faktor F multipliziert werden, um die tatsächlichen Amplituden der Sinuskurven zu erhalten. F kann geschätzt werden, oder wenn eine ausreichende Anzahl von Zyklen vorliegt, würde der Extrembereich nahe am Bereich der einzelnen maximalen und minimalen Amplituden (Amax und Amin) der Daten liegen, was zu einem Wert von F gemäß Gleichung 3 führt.

                                     F = (Amax – Amin) / 2 x (a1 + a2 + a3)                                     Equation 3

Für die Aberdeen-Daten: Amax = 35.7 und Amin = -42.2 also eine Bundbreite von 77.9

Und mit               (a1 + a2 + a3) = (5.7 + 3.9 + 3.2) = 12.8

F = 77.9 / 25.6 = 3.04

was zu Amplituden (AMP1, AMP2 und AMP3) von (17,3, 11,9 und 9,7) führt.

Diese Werte sind wahrscheinlich zu niedrig angesetzt, daher werden die etwas höheren Werte 18, 12,5 und 10 ausprobiert.

Abbildung 14 zeigt die Daten aus Aberdeen (ein gleitender Durchschnitt über etwa 8 Jahre), auf denen die drei Zeiträume dargestellt sind.

Abbildung 15 zeigt die Daten aus Aberdeen mit den kombinierten Werten der drei Sinuskurven. Sie zeigt eine angemessene Anpassung, wird jedoch nicht weiter verfolgt, da die gemittelten Ist-Daten stellenweise durch Lücken im ursprünglichen vollständigen Datensatz beeinflusst sind. Außerdem wurden die Phasenverschiebungen der Sinuskurven visuell bestimmt und es wurde kein Konstantenterm (CONST) einbezogen, d. h. die Sinuskurven oszillieren um den Nullrestwert . Die verwendeten Verschiebungen (SHIFT1, SHIFT2 und SHIFT3) betragen (-30, -20 und -90).

Abbildung 14                                                                          Abbildung 15

Die größten Abweichungen treten ungefähr zum Zeitpunkt = 110 (2010) auf. Von 2016 bis 2021 fehlen viele Daten, wie aus den NOAA-Daten im Abschnitt über Aberdeen oben ersichtlich ist. Teile der NOAA-Daten sind unten in Abbildung 16 dargestellt:

Abbildung 16

Bergen

Die Daten aus Bergen decken den Zeitraum von 1915 bis 2022 ab, also 108 Jahre, mit zwei mittleren Lücken in den 1940er und 1970er Jahren.

                             (P1, P2 und P3)     =      (66.9, 28.9 und 19.2) Jahre

(amp1,amp2 und amp3)     =     (13.3, 10.2 und 10.1)

(a1, a2 und a3)      =     (3.6, 3.2 und 3.2)

(Amax und Amin)       =     (32.3 und -40.9)

Die Anwendung von Gleichung 3 in

F = 73.2 / 20.0= 3.66

ergibt jeweils        (AMP1, AMP2 und AMP3)  13.2, 11.7 und 11.7

Es werden die Amplitudenwerte 14, 12 und 12 ausprobiert.

Abbildung 17 zeigt die Daten aus Bergen (ungefährer gleitender 8-Jahres-Durchschnitt), auf denen die drei Perioden dargestellt sind.

Abbildung 18 zeigt die Daten aus Bergen mit den kombinierten Werten der drei Sinuskurven. Die verwendeten Verschiebungen (SHIFT1, SHIFT2 und SHIFT3) betragen (-50, -40 und -90).

Abbildung 17                                                                              Abbildung 18

Die einzigen wesentlichen Abweichungen treten ungefähr zum Zeitpunkt = 110 (2010) auf, wenn in den Daten kein Peak zu erkennen ist. Es gibt keine Erklärung dafür, aber Abbildung 19 wurde eingefügt, um die vollständigen NOAA-Daten zu diesem Zeitpunkt zu zeigen:

Abbildung 19

Pause zum Nachdenken

In dieser Phase haben zwei Beispiele für die Anpassung von Sinuskurven zu einem zufriedenstellenden Ergebnis geführt.

Ist das ein Aha-Erlebnis oder mache ich mir etwas vor?

Der Prozess läuft darauf hinaus, dass mithilfe der Spektralanalyse die Hauptmodi ermittelt werden, die auf Zeiträume von etwa 11 Jahren beschränkt sind. Auf der Grundlage dieser Modi wird eine Reihe von Sinuskurven gebildet, welche die Perioden und berechneten Amplituden zusammen mit den bekannten Spitzen- und Minimalwerten sowie den maximalen Restwerten verwenden, die aus einem gleitenden Durchschnitt der Residualwerte über einen Zeitraum von etwa 8 Jahren ermittelt wurden. Die Phasenverschiebungen für jede Sinuskurve werden visuell bestimmt und eine kombinierte Kurve erstellt. Ist dieser Prozess etwas zyklisch oder verzerrt, sodass er gut aussehende Anpassungen erzeugt?

Der Prozess wird auf die underen 7 Fälle mit kürzerer Periode angewendet und anschließend wird das Verfahren erneut bewertet. Der Grund dafür ist, dass dies dazu beitragen kann, die Eignung der Methode zu beurteilen und ein vollständigeres Bild der 9 Gezeitenpegel-Datensätze zu erhalten.

Narvik

Bei diesem Datensatz umfassen die verbleibenden Datensätze weniger als 100 Jahre, was die Analyse erschweren kann. Narvik weist zu Beginn eine große Lücke in den Daten sowie seltsame Werte für das erste Jahr oder so auf. Die Datendatei wurde daher gekürzt, und die verwendeten Daten beginnen mit dem Jahr 1947.

Die unvollständigen Daten für Narvik decken den Zeitraum von 1947 bis 2022 ab, also einen Zeitraum von 76 Jahren.

                             (P1, P2 und P3)     =      (26.0, 17.6 und 13.4) Jahre

(amp1,amp2 und amp3)     =     (2.6, 5.0 und 1.9)

(a1, a2 und a3)      =     (1.6, 2.2 und 1.4)

(Amax und Amin)       =     (28.9 und -30.4)

Die Anwendung von Gleichung 3 in

F = 59.3 / 10.4= 5.7

ergibt               (AMP1, AMP2 und AMP3)  =    (9.1, 12.6 und 8.0)

Es könnten Werte von Amplitude 9,0, 13,0 und 8,0 ausprobiert werden.

Abbildung 20 zeigt die Narvik-Daten (ungefährer gleitender 8-Jahres-Durchschnitt), auf denen die drei Perioden dargestellt sind.

Abbildung 21 zeigt die Narvik-Daten mit den kombinierten Werten der 3 Sinuskurven. Die verwendeten Verschiebungen (SHIFT1, SHIFT2 und SHIFT3) sind (-30, -30 und -90).

Abbildung 20                                                                                         Abbildung 21

Das Ergebnis ist recht zufriedenstellend.

Reykjavik

Die Daten für Reykjavik umfassen den Zeitraum von 1956 bis 2022, also 67 Jahre.

                             (P1, P2 und P3)     =      (37.0, 18.7 und 14.0) Jahre

(amp1,amp2 und amp3)     =     (12.5, 9.2 und 9.0)

(a1, a2 und a3)      =     (3.5, 3.0 und 3.0)

(Amax und Amin)       =     (52.8 und -39.4)

Anwendung von Gleichung 3 führt zu

F = 92.2 / 19.0= 4.85

ergibt               (AMP1, AMP2 und AMP3)  =    (17.0, 14.6 und 14.6)

Es könnten die Werte Amplitude 18,0, 15,0 und 15,0 ausprobiert werden.

Abbildung 22 zeigt die Daten aus Reykjavik (ungefährer gleitender 8-Jahres-Durchschnitt), auf denen die drei Perioden dargestellt sind.

Abbildung 23 zeigt die Daten aus Reykjavik mit den kombinierten Werten der drei Sinuskurven. Die verwendeten Verschiebungen (SHIFT1, SHIFT2 und SHIFT3) sind (-80, -16 und -4).

Abbildung 22                                                                                          Abbildung 23

Das passt alles ziemlich gut.

Murmansk

Die Daten umfassen den Zeitraum von 1952 bis 2022, also 71 Jahre, weisen jedoch zwischen 1990 und 2010 eine merkwürdige Abweichung auf, da der Meeresspiegelanstieg hier offenbar um etwa 100 mm über dem allgemeinen Trend liegt (Abbildung 24). Dies wird sich auf die Spektralanalyse auswirken, aber der Prozess wird mit den vollständigen Daten abgeschlossen werden.

Abbildung 24

(P1, P2 und P3)     =      (65.2, 17.6 und 13.1) Jahre

(amp1,amp2 und amp3)     =     (143.5, 9.8 und 5.0)

(a1, a2 und a3)      =     (12.0, 3.1 und 2.2)

(Amax und Amin)       =     (112.5 und -79.7)

Gleichung 3 angewendet

F = 192.2 / 34.6= 5.55

ergibt               (AMP1, AMP2 und AMP3)  =    (66.6, 17.2und 12.2)

Es könnten Werte von Amplitude 18,0, 15,0 und 15,0 ausprobiert werden.

Es könnten Werte von Amplitude 67, 17,5 und 12,5 ausprobiert werden. Diese sind etwas höher, da bei einer kürzeren Gesamtperiode die Wahrscheinlichkeit geringer ist, dass die Spitzen und Tiefpunkte der drei Kurven zusammenfallen.

Abbildung 25 zeigt die Murmansk-Daten (ungefähr 8-Jahres-Gleitender Durchschnitt), wobei nur die längste Periode dargestellt ist. Die beiden kurzen Perioden werden nicht gezeigt, da die seltsamen Daten zwischen 1990 und 2010 den Plot stark beeinflussen. Die verwendeten Verschiebungen (SHIFT1, SHIFT2 und SHIFT3) sind (-45, -20 und -100).

Abbildung 26 zeigt die Daten aus Murmansk mit den kombinierten Werten der drei Sinuskurven.

Abbildung 25                                                                                            Abbildung 26

Die Auswirkung der seltsamen Daten zwischen 1990 und 2010 zeigt sich in einem untypischen Diagramm, in dem die kleineren Schwankungen von einer Sägezahnform des Hauptmodus‘ dominiert werden.

Barentsburg

Die Daten für Barentsburg umfassen den Zeitraum von 1948 bis 2022, also 75 Jahre.

(P1, P2 und P3)     =      (41.6, 17.8 und 13.4) Jahre

(amp1,amp2 und amp3)     =     (15.2, 16.3 und 14.0)

(a1, a2 und a3)      =     (3.9, 4.0 und 3.7)

(Amax und Amin)       =     (26.5 und -56.7)

Gleichung 3 angewendet

F = 83.2 / 23.2= 3.59

ergibt               (AMP1, AMP2 und AMP3)  =    (14.0, 14.3 und 13.3)

Es könnten die Werte Amplitude 15, 15 und 14 ausprobiert werden.

Abbildung 27 zeigt die Barentsburg-Daten (ungefährer gleitender 8-Jahres-Durchschnitt), auf denen die drei Perioden dargestellt sind.

Abbildung 28 zeigt die Barentsburg-Daten mit den kombinierten Werten der 3 Sinuskurven. Die verwendeten Verschiebungen (SHIFT1, SHIFT2 und SHIFT3) sind (-50, -30 und -97).

Abbildung 27                                                                                          Abbildung 28

Die beiden Kurven in Abbildung 27 haben im Allgemeinen die gleiche Form. In diesem Fall gab es drei ähnliche Spitzen, was die Beurteilung der Phasenverschiebungen erschwerte.

Lerwick

Die Daten aus Lerwick decken den Zeitraum von 1957 bis 2022 ab, also 66 Jahre, mit einer mittleren Lücke um das Jahr 2002 und späteren kleineren Lücken.

                             (P1 und P2)     =      (21.4 und 12.8) Jahre

(amp1 und amp2)     =     (5.5 und 3.05)

(a1 und a2)=     (2.35 und 1.75)

(Amax  und Amin)       =     (17.1 und -20.0)

Anwendung Gleichung 3

F = 37.1 / 8.20 = 4.52

errgibt               (AMP1 und AMP2)=    (10.6 und 7.9)

Es könnten die Werte Amplitude 11 und 8 ausprobiert werden.

Abbildung 29 zeigt die Lerwick-Daten (ungefähr 8-Jahres-Durchschnitt), auf denen die beiden Perioden dargestellt sind.

Abbildung 30 zeigt die Lerwick-Daten mit den kombinierten Werten der 3 Sinuskurven. Die verwendeten Verschiebungen (SHIFT1 und SHIFT2) betragen (-54 und -25).

Abbildung 29                                                                                         Abbildung 30

Das passt sehr gut.

Tiksi

Die Tiksi-Daten umfassen den Zeitraum von 1949 bis 2010, also 62 Jahre.

(P1 und P2)     =      (47.4 und 18.1) Jahre

(amp1 und amp2)     =     (0.835 und 4.28)

(a1 und a2)=     (0.91 und 2.07)

(Amax  und Amin)       =     (35.6 und -28.6)

Anwendung Gleichung 3

F = 64.2 / 5.96 = 10.77

ergibt                (AMP1 und AMP2)=    (9.8 und 22.3)

Es könnten Werte von Amplitude 10 und 24 ausprobiert werden.

Abbildung 31 zeigt die Tiksi-Daten (ungefähr 8-Jahres-Gleitender Durchschnitt), auf denen die beiden Perioden dargestellt sind.

Abbildung 32 zeigt die Tiksi-Daten mit den kombinierten Werten der 3 Sinuskurven. Die verwendeten Verschiebungen (SHIFT1 und SHIFT2) betragen (-54 und -20).

Abbildung 31                                                                                         Abbildung 32

Torshavn

Die Daten aus Torshavn umfassen den Zeitraum von 1957 bis 2006, also 50 Jahre.

                             (P1, P2 und P3)     =      (38.1, 18.7 und 13.1) Jahre

(amp1,amp2 und amp3)     =     (1.27, 6.72 und 4.19)

(a1, a2 und a3)      =     (1.13, 2.59 und 2.05)

(Amax und Amin)       =     (26.5 und -17.7)

Anwendung Gleichung 3

F = 44.2/ 11.54 = 3.83

ergibt               (AMP1, AMP2 und AMP3)  =    (4.33, 9.92 und 7.85)

Es könnten die Werte Amplitude 4,5, 10 und 8 ausprobiert werden.

Abbildung 33 zeigt die Torshavn-Daten mit den kombinierten Werten der 3 Sinuskurven.

Die verwendeten Verschiebungen (SHIFT1, SHIFT2 und SHIFT3) sind (-10, -8 und -82).

Abbildung 33

Die Anpassung ist aufgrund der kurzen Dauer des Datensatzes und mehrerer Unterbrechungen in den Daten nicht sehr gut. Die Grafik, die die Zeiträume zeigt, wird nicht dargestellt.

Vor einer allgemeinen Diskussion ist es angebracht, das entwickelte Verfahren auf die Daten aus Brest anzuwenden.

Brest    

Die Daten aus Brest decken den Zeitraum von 1807 bis 2022 ab, also einen Zeitraum von 216 Jahren. Abbildung 10 zeigt die Spitzenwerte der Spektralanalyse für die Residuen.

                             (P1, P2, P3 und P4)     =      (92.8, 36.1, 28.2 und 19.0) Jahre

(amp1,amp2, amp3 und amp4)     =     (16.6, 8.8, 15.6 und 9.0)

(a1, a2, a3 und a4)      =     (4.1, 3.0, 3.9 und 3.0)

(Amax und Amin)       =     (50.0 und -38.4)

Anwendung Gleichung 3

F = 88.4 / 28.0= 3.16

ergibt               (AMP1, AMP2, AMP3 und AMP4)  =    (12.9, 9.5, 12.3 und 9.5)

Es könnten die Werte Amplitude 14,0, 10,0, 13,0 und 10,0 ausprobiert werden.

Abbildung 34 zeigt die Brest-Daten (ungefährer gleitender 8-Jahres-Durchschnitt), auf denen die vier Perioden dargestellt sind.

Die verwendeten Verschiebungen (SHIFT1, SHIFT2, SHIFT3 und SHIFT4) sind (-55, -70, 101 und -120).

Abbildung 34

Alles passt recht gut, außer zu den Zeitpunkten, an denen Daten fehlen, d. h. um 1850 und 1950.

Diskussion

Die wichtigste Erkenntnis ist, dass jeder Gezeitenmesser zusätzlich zu den vielen Oszillationen unterhalb von 11 Jahren, die aufgrund von Strahlungsschwankungen oder El Niño/La Niña-Zyklen auftreten, zwei oder mehr Oszillationen in den Residual-Meeresspiegeln zwischen 11 und 100 Jahren aufweist. Über einen Zeitraum von 20 Jahren variieren diese Schwankungen von Messgerät zu Messgerät in ihren Perioden, und der kombinierte Effekt ist schwer zu bestimmen, aber wenn sie nicht über den nördlichen Meeren gemessen würden, würde dies die „globalen” Messwerte der Satelliten beeinträchtigen.

Die Gültigkeit der verwendeten Verfahren ist nach wie vor umstritten.

Abbildung 35 zeigt eine Grafik, die alle kombinierten Sinuskurven der Gezeitenpegel von 1993 bis 2025 darstellt, mit Ausnahme von Murmansk aufgrund möglicher fehlerhafter Daten und Brest, da es sich hierbei um eine zusätzliche Studie handelte. Die Kurven weisen eine gewisse Ähnlichkeit auf:

Abbildung 35

Die 8 Kurven wurden gemittelt und in Abbildung 36 im gleichen Maßstab dargestellt. Sie zeigen einen ungefähren 18-Jahre-Zyklus.

Abbildung 36

Die Signifikanz des 18-Jahre-Zyklus‘ lässt sich anhand der Amplituden und Perioden jeder Gruppe von Sinuskurven nachvollziehen, wie in Abbildung 23 (plus Murmansk) dargestellt. Es gibt zwei Cluster. Einer mit einer Periode von 13,5 Jahren, an dem 6 der 9 Kurven beteiligt sind, und einer mit einer Periode von 18 Jahren, an dem 8 der 9 Kurven beteiligt sind, wobei der 9. Wert 21,4 Jahre beträgt. Die zweite Gruppe entspricht dem 18-Jahres-Zyklus in Abbildung 36.

Abbildung 37

Die Gemeinsamkeit der Perioden könnte ein Hinweis auf eine oder mehrere kurze dekadische Schwankungen sein. Auf Grundlage der Satellitenanalysen wurde nach Werten im Bereich von etwa 25 bis 30 Jahren gesucht. Die Periode der Satellitenabdeckung betrug nur 32 Jahre, und das nicht abgedeckte Gebiet umfasste zwar hauptsächlich die oberen Atlantikregionen, aber auch andere Teile des Arktischen Meeres und kleinere Meeresgebiete rund um die Antarktis. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die nicht überwachten Gebiete sinusförmige Schwankungen in den „globalen” Ergebnissen hervorrufen könnten.

Anlass für diese Arbeit war die sinusförmige Schwankung im Bereich von 26 bis 29 mm/Jahr2, die bei der Untersuchung von NASA-Satellitendaten festgestellt wurde. Diese Schwankung wurde für die Residualwerte bestimmt, die aus der linearen Bestfit-Anpassung der Daten berechnet wurden. Die Ergebnisse der Gezeitenpegel beziehen sich auf die Residuen, die aus einer quadratischen Kurve über den gesamten Datensatz berechnet wurden. Über den kurzen Zeitraum (33 Jahre) der Satellitendaten wurde angenommen, dass die Abweichung der besten Anpassung von einer geraden Linie minimal ist, aber mit zunehmender Dauer der Satellitenbeobachtung könnte es wichtiger werden, dies zu berücksichtigen.

Zunächst wurden die neuesten Daten der NASA geprüft. Leider gab es aus politischen Gründen eine Unterbrechung und zuvor einen Rückgang der Menge der veröffentlichten verarbeiteten Daten. Daher werden die Daten vom April 2025 verwendet, da dies der letzte Datensatz mit einer vollständigeren Form der Daten ist, den ich seit Beginn im Jahr 2018 analysiert und veröffentlicht habe. Abbildung 38 zeigt die Daten vom April 2025, auf die am besten passende lineare und quadratische Kurven angewendet wurden:

Abbildung 38

Die Anpassung quadratischer und sinusförmiger Kurven an die Residuen (Istwerte – Werte der Geraden) ergab die Abbildungen 39 und 40. Statistisch gesehen ist die sinusförmige Kurve genauer als die quadratische, wenn man die Fehler betrachtet.

Abbildung 39                                                                                       Abbildung 40

 

Es wurden vier Spektralanalysen durchgeführt

• Vollständige Daten (wie in Abbildung 38 dargestellt – blaue Linie)

• Residuen (wie in Abbildung 39 oder 40 dargestellt – blaue Punkte)

• Unterschiede der Residuen zur quadratischen Kurve (Abbildung 41)

• Unterschiede der Residuen zur Sinuskurve (Abbildung 42)

Abbildung 41                                                                                            Abbildung 42

                                                                                                      

Die Ergebnisse der 4 Spektralanalysen sind in den Abbildungen 43 bis 46 dargestellt.

Abbildung 43                                                                                         Abbildung 44

 

Abbildung 45                                                                                       Abbildung 46

 

Was sagen die Abbildungen 43 bis 46 aus? Alle vier Abbildungen weisen mehrere Spitzen unterhalb einer Periode von etwa zehn Jahren auf, aber für diese Studie sind die übrigen Spitzen von Interesse.

In Abbildung 43 sind drei Spitzenwerte dargestellt. Zunächst ein sehr langfristiger Spitzenwert, dessen tatsächliche Periode aufgrund der kurzen Messdauer nicht bestimmt werden kann. Dann eine Periode von 16,9 Jahren, die mit den bei allen Gezeitenmessgeräten festgestellten Perioden übereinstimmt. Und schließlich eine Periode von 11 Jahren, die möglicherweise auf Schwankungen der Sonneneinstrahlung (Sonnenzyklus) zurückzuführen ist.

Abbildung 44 weist auf den untersuchten 29-Jahre-Zyklus und erneut auf einen Peak um 10 Jahre hin. Wie oben erwähnt, wird dieser auf der Grundlage einer geraden Linie erhalten und entstand bei der Beurteilung der Verwendung der quadratischen Kurvenanpassung und der damit verbundenen Extrapolation. Als Alternative wurde die sinusförmige Kurvenanpassung untersucht, worüber in einer Reihe von Artikeln berichtet wurde, zuletzt hier, der den Zeitraum bis Ende 2024 abdeckt.

Abbildung 45 zeigt möglicherweise zwei kombinierte, eng beieinander liegende Spitzen um 14 bis 15 Jahre.

Abbildung 46 weist eine einzelne, sehr scharfe Spitze bei 10,9 Jahren auf, die ebenfalls möglicherweise auf Schwankungen der Sonneneinstrahlung zurückzuführen ist. Die Abbildungen 41 und 42 sehen auf den ersten Blick sehr ähnlich aus, aber die Sinuskurve, die etwas besser passt, erzeugt ein klareres Spektrum.

Die allgemeine Schlussfolgerung lautet, dass die 29-jährige Schwankung mit der linearen Anpassung zusammenhängt, aber es gibt eine allgemeine Schwankung von etwa 18 Jahren in allen Gezeitendiagrammen, die in den vollständigen Satellitendaten zu sehen ist.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/12/03/does-the-global-sea-level-rise-have-a-sinusoidal-variation-part-2/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Erinnern Sie sich noch daran, als man Ihnen sagte, der Klimawandel würde zu einem „Massen-Aussterben” führen? Vergessen Sie es!

Anthony Watts

Von der University of Arizona und der „Emily Litella, äh, Greta Thunberg School of Climate Attribution kommt dieser frische Wind. Übrigens hatte Willis Recht – schon vor 16 Jahren.

Studie zeigt: Aussterberaten haben sich bei vielen Pflanzen- und Tiergruppen verlangsamt

Renommierte Forschungsstudien legen nahe, dass unser Planet derzeit ein weiteres Massensterben erlebt, basierend auf einer Extrapolation der Aussterberaten der letzten 500 Jahre in die Zukunft und der Annahme, dass sich die Aussterberaten rapide beschleunigen.

Eine neue Studie von Kristen Saban und John Wiens vom Fachbereich Ökologie und Evolutionsbiologie der Universität Arizona hat jedoch gezeigt, dass das Aussterben von Pflanzen, Arthropoden und Landwirbeltieren der letzten 500 Jahre vor etwa 100 Jahren seinen Höhepunkt erreichte und seitdem zurückgegangen ist. Darüber hinaus fanden die Forscher heraus, dass die diesen Prognosen zugrunde liegenden früheren Aussterbeereignisse hauptsächlich durch invasive Arten auf Inseln verursacht wurden und nicht die derzeit größte Bedrohung darstellen, nämlich die Zerstörung natürlicher Lebensräume.

Die Studie argumentiert, dass Behauptungen über ein derzeitiges Massensterben auf wackeligen Annahmen beruhen könnten, wenn Daten aus früheren Aussterbeereignissen auf die Zukunft projiziert werden, ohne die Unterschiede zwischen den Faktoren zu berücksichtigen, die das Aussterben in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beeinflussen. Die in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society of London veröffentlichte Studie ist die erste, welche die Raten, Muster und Ursachen des jüngsten Artensterbens bei Pflanzen und Tieren analysiert.

Für ihre Studie analysierten Saban und Wiens die Häufigkeit und Muster der jüngsten Aussterbefälle, insbesondere bei 912 Pflanzen- und Tierarten, die in den letzten 500 Jahren ausgestorben sind. Insgesamt wurden Daten von fast 2 Millionen Arten in die Analyse einbezogen.

„Wir haben festgestellt, dass sich die Ursachen für diese jüngsten Aussterbefälle stark von den Bedrohungen unterscheiden, denen Arten derzeit ausgesetzt sind“, sagte Wiens, Professor für Ökologie und Evolutionsbiologie. „Das macht es problematisch, diese vergangenen Aussterbemuster auf die Zukunft zu übertragen, da sich die Ursachen rapide verändern, insbesondere im Hinblick auf den Verlust von Lebensräumen und den Klimawandel.“

Laut Saban und Wiens stammen die direktesten Informationen über den Artenverlust aus den jüngsten Aussterbeereignissen der letzten fünf Jahrhunderte. Studien, die diese Muster auf die Zukunft extrapolieren, gehen jedoch in der Regel davon aus, dass die jüngsten Aussterbeereignisse das aktuelle Aussterberisiko vorhersagen und über Zeiträume und Lebensräume hinweg homogen sind, argumentieren die Autoren.

„ Zu unserer Überraschung sind vergangene Aussterbeereignisse schwache und unzuverlässige Prädiktoren für das aktuelle Risiko, dem eine bestimmte Tier- oder Pflanzengruppe ausgesetzt ist“, sagte die Hauptautorin Saban, die kürzlich sein Studium an der U of A abgeschlossen hat und derzeit Doktorandin an der Harvard University ist.

Die Aussterberaten variierten stark zwischen den Gruppen, wobei Aussterbeereignisse am häufigsten bei Weichtieren wie Schnecken und Muscheln sowie bei Wirbeltieren auftraten, während sie bei Pflanzen und Arthropoden relativ selten waren. Die meisten Aussterbefälle betrafen Arten, die auf isolierten Inseln wie den Hawaii-Inseln lebten. Auf den Kontinenten betrafen die meisten Aussterbefälle Süßwasser-Lebensräume. Das Aussterben auf Inseln stand meist im Zusammenhang mit invasiven Arten, während der Verlust von Lebensräumen die wichtigste Ursache (und aktuelle Bedrohung) in kontinentalen Regionen war. Viele Arten schienen auf Inseln aufgrund von Raubtieren und Konkurrenten auszusterben, die vom Menschen eingeschleppt wurden, wie Ratten, Schweine und Ziegen.

Etwas überraschend stellten die Forscher fest, dass es in den letzten 200 Jahren keine Anzeichen für eine Zunahme des Artensterbens aufgrund des Klimawandels gab.

„Das bedeutet nicht, dass der Klimawandel keine Bedrohung darstellt“, sagte Wiens. „Es bedeutet lediglich, dass das Artensterben in der Vergangenheit nicht die aktuellen und zukünftigen Bedrohungen reflektiert.“

Die Autoren berücksichtigten auch die Gefährdungsstufen – zum Beispiel „bedroht“, „gefährdet“ oder „nicht gefährdet“ – für 163.000 Arten, wie sie von der Internationalen Union für Naturschutz bewertet wurden.

„Der aktuelle Gefährdungsgrad gibt uns wahrscheinlich den besten Hinweis darauf, was derzeit geschieht und in naher Zukunft geschehen könnte“, sagte Wiens. „Wir haben festgestellt, dass sich die Muster der heutigen Bedrohungen von denen vergangener Aussterbeereignisse unterscheiden. Beispielsweise sind die meisten ausgestorbenen Arten Weichtiere und Wirbeltiere auf Inseln, die durch invasive Arten ausgerottet wurden, während die meisten bedrohten Arten heute Festlandarten sind, die mit der Zerstörung ihres Lebensraums konfrontiert sind.“

Saban sagte, sie wolle nicht, dass die Studie „als Freibrief für die Menschen verstanden wird“, dass menschliche Aktivitäten keine bedeutende und dringende Bedrohung für viele Arten darstellen.

„Der Verlust der biologischen Vielfalt ist derzeit ein großes Problem, und ich glaube, wir haben noch nicht alle Auswirkungen gesehen, die er haben könnte“, sagte sie. „Aber es ist wichtig, dass wir präzise darüber sprechen und dass unsere Wissenschaft rigoros vorgeht, wenn es darum geht, diese Verluste detailliert zu beschreiben und zukünftige Verluste zu verhindern.“

Im Gegensatz zu vielen anderen Studien hat die Studie ergeben, dass sich die Aussterberate von Arten nicht rapide beschleunigt.

„Wir zeigen, dass die Aussterberate nicht, wie viele Menschen behaupten, in der Gegenwart schneller wird, sondern schon vor vielen Jahrzehnten ihren Höhepunkt erreicht hat“, sagte Wiens.

Bei einigen Gruppen, wie Arthropoden, Pflanzen und Landwirbeltieren, sei die Aussterberate in den letzten 100 Jahren tatsächlich zurückgegangen, insbesondere seit Beginn des 20. Jahrhunderts, fügte er hinzu. Einer der Gründe für den Rückgang der Aussterberate sei, „dass viele Menschen hart daran arbeiten, Arten vor dem Aussterben zu bewahren. Und wir haben Belege aus anderen Studien, dass Investitionen in den Naturschutz tatsächlich Wirkung zeigen.“

Laut Saban entstand die Studie aus der Motivation heraus, sich von Weltuntergangsszenarien zu distanzieren.

„Wenn wir sagen, dass das, was gerade passiert, mit einem Asteroideneinschlag auf der Erde vergleichbar ist, dann wird das Problem unüberwindbar“, sagte sie. „Indem wir die Daten auf diese Weise betrachten, hoffen wir, dass unsere Studie zu einem besseren Verständnis des Verlusts der biologischen Vielfalt beiträgt und uns hilft, bessere Wege zu finden, um diesem Problem zu begegnen.“

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/12/02/remember-when-they-told-you-climate-change-was-causing-a-mass-extinction-never-mind/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE