Pielke Jr. – eine Übernahme des IPCC

Charles Rotter

Der Artikel von Roger Pielke Jr. „A Takeover of the IPCC” bietet eine zeitgemäße Nachbetrachtung darüber, was von der wissenschaftlichen Genauigkeit in der weltweit einflussreichsten Klimabeurteilungsbehörde übrig geblieben ist, deren langjähriger Befürworter Pielke Jr. ist. Der Artikel beschreibt nicht nur einen Personalwechsel beim IPCC, sondern auch eine grundlegende Veränderung in Methodik und Zielsetzung – eine Transformation, die am besten als feindliche Übernahme durch Befürworter der „Extreme Event Attribution” (EEA) beschrieben werden kann. Die Auswirkungen auf die öffentliche Politik, die wissenschaftliche Integrität und sogar die grundlegende Glaubwürdigkeit der Klimawissenschaft sind erschütternd und hätten längst einer öffentlichen Überprüfung unterzogen werden müssen.

Pielke ist von den ersten Zeilen an unmissverständlich:

„Der langjährige Rahmen des IPCC für Erkennung und Zuordnung scheint in AR7 bereits tot zu sein.“

Das Bild eines Grabsteins – das den Tod des „Detection and Attribution Framework, 1988–2025“ des IPCC symbolisiert – gibt den Ton an. Was wir hier erleben, ist nicht die Beerdigung eines bürokratischen Prozesses, sondern eines der letzten Überbleibsel disziplinierter wissenschaftlicher Skepsis innerhalb des IPCC.

Er erklärt:

„Die Autorenliste für Kapitel 3 – Veränderungen des regionalen Klimas und Extremereignisse sowie deren Ursachen – deutet stark darauf hin, dass der IPCC seinen langjährigen Schwerpunkt auf die Erkennung und Zuordnung (D&A) von Extremereignissen auf die „Zuordnung von Extremereignissen“ (EEA) verlagern wird.“

Dies ist keine obskure Unterscheidung. Das traditionelle D&A-Konzept umfasste die langsame, oft frustrierende, aber notwendige Arbeit, tatsächliche Veränderungen in den Wetterstatistiken über viele Jahrzehnte hinweg zu suchen und dann zu versuchen, Ursachen zuzuordnen – in der Regel mit einer gesunden Portion Unsicherheit und Demut hinsichtlich dessen, was geltend gemacht werden konnte oder nicht.

Hier war der bisherige D&A-Ansatz des IPCC

„wissenschaftlich rigoros, im Einklang mit der Definition des IPCC für den Klimawandel und behandelt Extremereignisse auf die gleiche Weise wie andere Phänomene, wie globale Temperaturen und den Anstieg des Meeresspiegels.“

Im Gegensatz dazu stellt Pielke fest:

„Der Ansatz der EEA ist wissenschaftlich problematisch, steht im Widerspruch zu den Erkenntnissen des IPCC über Extremwetterereignisse und basiert ausdrücklich auf Klimaschutz-Aktivismus.“

Mit anderen Worten: Wir tauschen disziplinierte Wissenschaft gegen Pressemitteilungen, Lobbyarbeit und – noch heimtückischer – Munition für Klimaklagen.

Pielke dokumentiert sorgfältig die Zusammensetzung der neuen IPCC-Autorenliste für Kapitel 3:

„Die Autorenliste des Kapitels zeigt, dass es voll von Personen ist, die sich auf die Zuordnung extremer Ereignisse konzentrieren – weit überproportional zu ihrer Präsenz in diesem Bereich. Mit Hilfe von Google Scholar und ChatGPT habe ich die folgende Tabelle erstellt, aus der hervorgeht, dass 9 der 20 Autoren des Kapitels ihre Forschung auf die Zuordnung extremer Ereignisse konzentrieren. Zwei der drei koordinierenden Hauptautoren konzentrieren sich auf EEA. Nur wenige der Autoren, wenn überhaupt, verfügen über Fachkenntnisse im konventionellen Rahmenwerk des IPCC für Erkennung und Zuordnung und haben daher keine Veröffentlichungen zu Erkennung oder Zuordnung vorzuweisen.“

Die Tabelle verdeutlicht dies anschaulich: Nur eine Minderheit der Autoren verfügt über Hintergrundwissen in der ursprünglichen Detektions- und Attributionsmethodik. Stattdessen gibt es eine Flut von „Attributionisten“ – Wissenschaftlern, deren Karriere nicht auf dem Verständnis langfristiger Klimaveränderungen basiert, sondern darauf, direkte Verbindungen zwischen den aktuellen Wetter-Schlagzeilen und dem anthropogenen Klimawandel herzustellen. Das ist keine „Wissenschaft als Dialog“, sondern Wissenschaft als Megafon.

Pielke liefert ein Lehrbuchbeispiel mit der jüngsten Berichterstattung über die Überschwemmungen in Pakistan:

„World Weather Attribution (WWA) in den Medien (6. August 2025): ‚Jedes Zehntel Grad Erwärmung führt zu stärkeren Monsunregenfällen, was deutlich macht, warum ein schneller Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien so dringend ist.‘ Die WWA-Analyse (nicht peer-reviewed, als Pressemitteilung veröffentlicht) behauptete: ‚Historische Trends im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung in Beobachtungsdatensätzen zeigen, dass die maximale Niederschlagsmenge über 30 Tage in der untersuchten Region nun um etwa 22 % intensiver ist. … Es ist zu erwarten, dass solche starken Niederschlagsereignisse häufiger und intensiver werden.‘“

Wie Pielke jedoch betont, hält diese Darstellung einer tatsächlichen wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand. Eine neue, am 9. Juli 2025 veröffentlichte und von Fachkollegen begutachtete Studie kam zu folgendem Schluss: „Das Verständnis darüber, wie sich der Klimawandel auf die Monsunregionen in Südasien auswirkt, ist nicht einfach, entgegen der Darstellung einiger Medienkommentatoren bei der Berichterstattung über die Überschwemmungen in Pakistan im Jahr 2022.“ Noch vernichtender ist, dass ihre Prognosen „eine nicht signifikante Verringerung der mittleren Niederschlagsmenge um etwa 5 % ergeben haben“. Und eine Studie aus dem Jahr 2022 über das Auftreten von Überschwemmungen? „Die jährlichen Höchstabflüsse zeigten zwischen 1981 und 2016 an 15 (10 signifikanten) Stationen negative Trends, während an 7 (2 signifikanten) Stationen positive Trends zu verzeichnen waren. Entgegen der landläufigen Meinung wurde das ausgeprägteste und stärkste Rückgangsmuster der Abflüsse im Sommer beobachtet.“

Diese Behauptungen sind, wie Pielke feststellt, „unvereinbar“. Verschlimmert sich die Hochwasserlage in Pakistan? Hat sie überhaupt etwas mit dem Klimawandel zu tun? Nimmt die Niederschlagsmenge zu oder ab? Sind Emissionsreduktionen für das Monsunverhalten relevant? Die Wissenschaft – wenn man über die Schlagzeilen und die Lobbyarbeit hinausblickt – stützt einfach nicht die pauschale Gewissheit, die von den Befürwortern einer Zuordnung zu Extremereignissen propagiert wird.

Er merkt an, dass die Medien sich dieser Verschiebung angeschlossen haben und die Argumente der EEA ohne kritische Prüfung wiedergeben. Die New York Times berichtet beispielsweise: „Einst Quelle des Lebens und der Erneuerung, bringt der Monsun nun den Tod nach Pakistan … Der Klimawandel hat dem Land eine katastrophale neue Normalität beschert.“ Pielke entgegnet: „In Wirklichkeit gibt es keine ‚neue Normalität‘. Pakistan ist seit langem eines der am stärksten von Überschwemmungen bedrohten und betroffenen Länder der Welt.“ Tabelle 1 untermauert dies und listet tödliche Überschwemmungen aus den letzten Jahrzehnten auf – eine düstere, aber sachliche Erinnerung daran, dass Katastrophen ein Teil der Geschichte sind und kein „neues“ Nebenprodukt fossiler Brennstoffe.

Was wirklich passiert ist, dass „Extremereignisse zu einem politischen Spielball geworden sind“. Die Klimapolitik hat den Zusammenhang zwischen Extremereignissen und dem Klimawandel betont und den Gedanken verbreitet, dass jeder Zehntelgrad Anstieg der globalen Temperatur mit mehr Extremereignissen und mehr Katastrophen verbunden ist. Wenn wir nur die Emissionen reduzieren, so lautet das Argument, können wir auch das extreme Wetter beeinflussen. Nach dieser Logik dreht sich jedes Extremereignis um den Energieverbrauch und nicht um die Gefährdung, die Anfälligkeit und die lokalen Entscheidungen, die dazu geführt haben, dass die Zahl der Todesopfer durch Katastrophen auf den niedrigsten Stand in der Geschichte der Menschheit gesunken ist. Die EEA hat bei dieser Politik eine zentrale Rolle gespielt.

Das ist ein Taschenspielertrick: Anstatt die Widerstandsfähigkeit zu verbessern, die Infrastruktur zu stärken oder in Risikominderung zu investieren – also Dinge, die tatsächlich Leben retten –, wird die Politik in die Sackgasse der Emissionskontrollen und der CO₂-Bilanzierung gelenkt. Laut Pielke ist die EEA nun „von zentraler Bedeutung für diese Lobbyarbeit“, und die Übernahme des IPCC-Kapitels stellt sicher, dass dies auch in den kommenden Jahren die Parteilinie sein wird.

Die vielleicht wichtigste Erkenntnis ist, dass es sich bei dieser Transformation nicht nur um eine „wissenschaftliche Debatte” handelt. Sie steht für den Ersatz von wissenschaftlicher Skepsis durch Gruppendenken und Interessenvertretung, allesamt als Fachwissen getarnt. „Wissenschaftliche Bewertungen können selbst unter den besten Umständen eine Herausforderung sein. Wenn eine Bewertung für politische Zwecke instrumentalisiert wird, ist sie keine Bewertung mehr, sondern etwas ganz anderes.”

Kurz gesagt, Pielkes Artikel ist ein Weckruf. Die sogenannte „gesicherte Wissenschaft“ ist unsicherer denn je, und genau die Strukturen, die für eine ehrliche Bewertung sorgen sollten, werden für Lobbyarbeit umfunktioniert. Die Kosten dafür werden unweigerlich in Form von öffentlichem Misstrauen, fehlgeleiteten Ressourcen und einem anhaltenden Versagen bei der Bekämpfung der tatsächlichen Ursachen von Katastrophenrisiken bezahlt werden.

In der Wissenschaft gibt es ein altes Sprichwort: Außergewöhnliche Behauptungen erfordern außergewöhnliche Beweise. Leider scheint sich das neue IPCC mit außergewöhnlichen Pressemitteilungen zufrieden zu geben. Die Öffentlichkeit verdient Besseres. Es ist an der Zeit, laut zu fragen, wessen Interessen mit dieser Veränderung wirklich bedient werden – und eine Rückkehr zu echter wissenschaftlicher Skepsis zu fordern, bevor die letzten Fetzen der Glaubwürdigkeit für immer verloren sind.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/08/23/pielke-jr-a-takeover-of-the-ipcc/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Die Aufhebung des Endangerment Finding war längst überfällig. Aber wer entschädigt die dadurch Geschädigten?

Gary Abernathy

Die „Gefährdungsfeststellung“ von 2009, in der die EPA offiziell erklärte, dass Treibhausgase eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellen, führte zu drakonischen Gesetzen und Richtlinien, die darauf abzielten, die fossile Brennstoffindustrie zu schwächen und die weltweit günstigsten und zugänglichsten Energiequellen zu zerstören. Als EPA-Administrator Lee Zeldin Ende Juli bekannt gab, dass die Behörde die Regelung aufheben werde, war die Empörung der Klima-Kultisten vorhersehbar.

Der führende Hände Ringende war kein Geringerer als der geistige Pate der extremistischen Klimabewegung, der ehemalige Vizepräsident Al Gore, der sagte: „Die heutige Ankündigung der EPA ignoriert die offensichtliche Realität der Klimakrise und schiebt die eigenen Wissenschaftler und Juristen der EPA zugunsten der Interessen und Gewinne der fossilen Brennstoffindustrie beiseite.“

Die Anhänger der Klimakatastrophe standen Schlange, um die Rücknahme der Ergebnisse mit gespielter Wut und einer abgedroschenen Liste katastrophaler Vorhersagen zu verurteilen. Tatsächlich ging Zeldins Ankündigung jedoch nicht weit genug. Die Rücknahme war zwar eine längst überfällige Rückkehr zum gesunden Menschenverstand und eine Ablehnung der Ausübung roher Politik unter dem Deckmantel der Wissenschaft, trug jedoch nichts dazu bei, den damit angerichteten jahrelangen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Schaden wiedergutzumachen.

Die Geschichte ist gut dokumentiert. Während der Angriff auf fossile Brennstoffe schon viel früher begonnen hatte, entschied der Oberste Gerichtshof 2007, dass der Clean Air Act des Kongresses von 1970 Kohlendioxid als Luftschadstoff einstufen sollte, und forderte die EPA auf zu erklären, warum Treibhausgase nicht reguliert wurden, insbesondere im Hinblick auf Autoabgase. Im Jahr 2009 begann die Obama-Regierung mit der Ausarbeitung zahlreicher neuer Vorschriften für Automobilhersteller und andere „Umweltverschmutzer“, ein Begriff, dessen Definition immer weiter gefasst und zunehmend politisiert wurde. Die Biden-Regierung schloss sich diesem Trend bereitwillig an, als sie an der Reihe war.

Die Folgen waren katastrophal: Es begann mit einem Krieg gegen die fossile Brennstoffindustrie, der zum Verlust von Zehntausenden von Arbeitsplätzen, zu Milliarden an Steuergeldern für Subventionen und Kredite für „alternative“ Energiequellen führte – Energie, die in puncto Erschwinglichkeit, Effizienz und Zuverlässigkeit nicht annähernd mit traditionellen Energiequellen mithalten kann – und die Sicherheit der amerikanischen Bevölkerung gefährdete. Während die Linke argumentiert, dass Arbeitsplätze im Bereich „alternativer Energien“ die Verluste in der fossilen Brennstoffindustrie ausgleichen, handelt es sich bei den meisten Arbeitsplätzen im Bereich Wind- und Solarenergie um befristete Jobs im Baugewerbe.

Neben dem Verlust von Arbeitsplätzen haben Bundes- und/oder Landesgesetze, die Umweltbelange über die Bedürfnisse der Menschen stellen, unzählige weitere negative Auswirkungen. Die Kosten, die Unternehmen und Industrien durch die Einhaltung strenger Umweltvorschriften entstehen, führen zu höheren Preisen für die Verbraucher (was insbesondere ärmere Gemeinden trifft) oder dazu, dass Unternehmen sich einfach dafür entscheiden – oder dazu gezwungen werden –, zu schließen. Politisch motivierte „Lösungen“ wie Kohlenstoffsteuern und die Abschaffung bevorzugter Geräte behindern Innovationen und schwächen die Produktion. Die Einschränkung des Zugangs zu Land aufgrund von Umweltbefunden schadet insbesondere ländlichen Gemeinden und damit verbundenen Berufen wie Viehzucht und Landwirtschaft.

Die Sekte der Klimatologie wird endlich finanziell ausgehungert und weitgehend neutralisiert, zumindest in den USA. Aber wohin wenden sich diejenigen, die unter dem früheren Einfluss dieser Sekte gelitten haben, um Entschädigung zu erhalten? Wer wird die Verzweiflung wiedergutmachen – die Jahre verlorener Löhne, die zerstörten Leben, die ganzen Gemeinden, die im Namen des „Kampfes gegen den Klimawandel” geopfert wurden? Wohin wenden sich die Opfer, um Entschädigung zu erhalten?

Eine Regierungsbehörde, die vernünftige Umweltvorschriften durchsetzt, ist für alle von Vorteil. Wir wollen darauf vertrauen können, dass die Luft, die wir atmen, und das Wasser, das wir trinken, sicher und sauber sind, ebenso wie andere ökologische Richtlinien, die für das tägliche Leben gelten. Aber die EPA ist längst zu einem politischen Instrument geworden. Sie wurde mit einem Vorschlaghammer ausgestattet, um drakonische Regeln durchzusetzen, die darauf abzielen, parteipolitische Agenden umzusetzen. Sie wurde zu einem überdimensionierten, einschüchternden und gefürchteten Regierungsgiganten, der eher dafür bekannt ist, Hindernisse zu errichten, strenge Strafen zu verhängen und sogar Unternehmen zu schließen, als für seine ursprüngliche Aufgabe, grundlegende Umweltauswirkungen zu überwachen.

Dank der Trump-Regierung kehrt die EPA zu ihren Wurzeln zurück: Sie sorgt dafür, dass unsere Luft, unser Land und unser Wasser frei von tödlichen Schadstoffen bleiben. Hoffentlich sind die Zeiten vorbei, in denen die EPA als Vollstreckerin extremistischer politischer Agenden fungierte.

Doch während in den USA wieder Vernunft in Sachen Klima einkehrt, bleibt ein Großteil der Welt weiterhin im Bann der radikalen Klimabewegung unter Führung der Vereinten Nationen, die sich darauf vorbereitet, im November ihre jährliche Klimakonferenz abzuhalten, auf der sie sich mit gleichgesinnten linken Politikern zusammentut, um weltweit extremistische Klimavorschriften zu erlassen und durchzusetzen.

Es ist nicht unverschämt oder gar unvernünftig, eine Bilanz der menschlichen Opfer zu fordern, die der Klimakult sowohl in den USA als auch weltweit gefordert hat. Welchen Preis kann man den wirtschaftlichen Verlusten beimessen? Welche Entschädigungen sind für die ruinierten Leben gerechtfertigt? Wer sollte zur Rechenschaft gezogen werden? Die Untersuchung dieser Fragen und die Zusammenstellung der Antworten würde zu einer echten „Gefährdungsfeststellung” führen.

Gary Abernathy is a longtime newspaper editor, reporter and columnist. He was a contributing columnist for the Washington Post from 2017-2023 and a frequent guest analyst across numerous media platforms. He is a contributing columnist for The Empowerment Alliance, which advocates for realistic approaches to energy consumption and environmental conservation. Abernathy’s “TEA Takes” column will be published every Wednesday and delivered to your inbox!

This article was originally published by RealClearEnergy and made available via RealClearWire.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/08/20/rescinding-the-endangerment-finding-was-overdue-but-where-do-we-turn-for-justice/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Die Wahrheit hinter den Flächenbränden in UK

Paul Homewood, NOT A LOT OF PEOPLE KNOW THAT

Hier gibt es viel zu besprechen.

Das war die Schlagzeile im Guardian letzte Woche:

Wie üblich bei The Guardian werden Sie hier falsch informiert.

Nachstehend finden Sie die tatsächlichen Daten von EFFIS:

Wie Sie sehen können, ereigneten sich etwa drei Viertel der bisherigen Waldbrände im Februar und März, die bekanntlich in diesem Jahr sehr trockene Monate waren. Dies kann jedoch eindeutig nicht dem Klimawandel angelastet werden, da uns der Wetterdienst immer wieder versichert, dass die Winter dadurch eigentlich feuchter werden sollten! Aber noch wichtiger ist, dass dieser starke Anstieg in der ersten Aprilwoche auf eine Reihe von riesigen Bränden in den Mourne Mountains zurückzuführen war, die vermutlich vorsätzlich gelegt worden waren:

Inschrift: Die Brände ereigneten sich gleichzeitig und über ein großes Gebiet verteilt, darunter Waldbrände in Bloody Bridge in Newcastle, Silent Valley in der Nähe von Kilkeel, Sawel Mountain in der Nähe von Newtownstewart und in Dervock in der Grafschaft Antrim, wobei in den Mourne Mountains ein Großereignis ausgerufen wurde. Es wird angenommen, dass eine erhebliche Anzahl der Brände vorsätzlich gelegt wurde, wobei Hunderte Feuerwehrleute und andere Rettungskräfte an den Löscharbeiten beteiligt waren.

Seit diesem Ausbruch ist nichts Ungewöhnliches mehr passiert. Aber hinter all diesen Daten scheint sich ein echtes Problem abzuzeichnen, das auf X aufgegriffen worden ist:

Auch der Telegraph schreibt dazu:

Die Pläne der Labour-Partei zur Renaturierung könnten laut Wildhütern zu einer Zunahme von Waldbränden in ganz Großbritannien führen.

Die Regierung schlägt vor, das Verbrennen im Winter – eine traditionelle Technik zur Bewirtschaftung von Hochlandgebieten, die die Menge an brennbarem Material für potenzielle Brände reduziert – in mehr als der Hälfte aller Moorgebiete in England zu verbieten.

Es wird behauptet, dass die Änderungen dazu beitragen werden, die Torfmoore Großbritanniens wieder zu bewässern“, das Risiko von Waldbränden zu verringern und die CO₂-Emissionen zu senken.

Umweltschützer wollen Torfmoore erhalten, weil sie große Mengen an Kohlenstoff binden. Landbesitzer und Wildhüter machen jedoch geltend, dass die Einschränkungen beim Abbrennen keineswegs zum Schutz der Umwelt beitragen, sondern vielmehr dazu führen, dass die Moore und Heiden Großbritanniens Waldbränden ausgeliefert sind, die „zu groß sind, um sie zu bekämpfen“.

Winterbrände schaffen in Hochlandgebieten Brandschneisen, indem sie Streifen mit weniger brennbarem Laub bilden und so die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Waldbränden begrenzen.

Im Jahr 2021 wurde das Abbrennen jedoch in Gebieten mit „tiefem Torf“ – wo dieser 40 cm oder tiefer reicht – in Naturschutzgebieten mit einer Gesamtfläche von 222.000 Hektar verboten.

Das Ministerium für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten (Defra) berät derzeit über Pläne, die Verbrennungsbeschränkungen auf 368.000 Hektar Torf auszuweiten, indem der Schwellenwert für „tiefen Torf“ auf 30 cm gesenkt wird.

Das Ministerium argumentiert, dass feuchterer Torf die Gefahr von Waldbränden verringert. Wildhüter warnen jedoch, dass die Änderungen weite Teile der Landschaft gefährden würden.

Die ganze Story steht hier.

Die Agenda 2030 ist ein globales Rahmenwerk, das von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen worden ist, um dringende Herausforderungen wie Armut, Ungleichheit, Klimawandel und Umweltzerstörung bis zum Jahr 2030 anzugehen. Sie umfasst 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, darunter auch den Verlust der biologischen Vielfalt.

Wir können hier auch einen Zusammenhang mit den jüngsten Waldbränden in Spanien sehen, vor allem in Galicien – wie der Telegraph diese Woche berichtete:

In Galicien haben große Flächen unbewirtschafteter Vegetation und entvölkerte Dörfer in Waldgebieten zu einer Anhäufung von Brennstoff für Waldbrände geführt, sagte Adrian Regos, Ökologe bei der Biologischen Mission Galiciens, einem Forschungsinstitut.

Wir wissen auch, dass genau das gleiche Phänomen der verlassenen Plantagen auf Maui der Grund dafür war, dass die Brände dort vor einigen Jahren außer Kontrolle gerieten. Dort wurden die vor einigen Jahren noch gut bewirtschafteten Plantagen aufgegeben und sind seitdem mit savannenartigen invasiven Gräsern überwuchert, die wie Zunder wirken.

Wie gesagt, es gibt viel zu besprechen.

Aber es ist extrem vereinfachend, diese Brände auf den Klimawandel zurückzuführen.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/08/22/the-truth-behind-britains-wildfires/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Kältereport Nr. 33 / 2025

Meldungen vom 18. August 2025:

Australien: Frost bis –13,2°C

Am 18. August sank die Temperatur an der Thredbo Top Station* in New South Wales auf -13,2 °C und war damit mehr als 3 °C kälter als in jeder anderen Nacht dieses Jahres.

[*Diese Station liegt rund 2000 m ü. NN. A. d. Übers.]

Darüber hinaus war es auch die niedrigste Temperatur in New South Wales seit mehr als sieben Jahren und die niedrigste Temperatur des Landes seit Liawenee, Tasmanien, im Juli 2024 mit -13,5 °C einen Landesrekord aufgestellt hatte.

Im ganzen Land verzeichneten alle acht Bundesstaaten und Territorien ungewöhnlich niedrige Temperaturen:

Auf die Listung aller Einzelwerte wird hier verzichtet. Herausgegriffen sei nur der Tiefstwert von Alice Springs mit 1,4°C. A. d. Übers.

Eine trockene antarktische Luftmasse über dem Südosten Australiens war dafür verantwortlich. Bei klarem Himmel sorgte die Strahlungskühlung dafür, dass die Wärme an der Oberfläche schnell entweichen konnte. Eine seltene windstille Nacht über Thredbo und die Isolierung durch etwa 10 cm Neuschnee trugen dazu bei, dass die Temperatur auf Werte sank, die außerhalb des Zentralplateaus von Tasmanien nur selten beobachtet werden.

Auf nationaler Ebene hat nur Tasmanien in den letzten zehn Jahren Werte unter -13,2 °C erreicht.

Der australische Winter 2025 war geprägt von wiederholten Kaltlufteinbrüchen, starken Strahlungskühlungsereignissen, Schneefall bis in nicht-alpine Städte hinein und weit verbreiteten Frösten bis tief nach Queensland hinein – genau das Gegenteil der saisonalen Prognosen des BOM.

Und die Kältewelle ist noch nicht vorbei. Es bleibt vorerst ungemütlich.

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Die folgende Meldung ist zwar kein aktuelles Einzelereignis, passt aber in einen Kältereport:

Weltweit: Schnee an ungewöhnlichsten Orten

Von der trockensten Wüste der Erde bis zum amerikanischen Süden war seltener Schneefall ein Thema des Jahres 2025.

Im Januar begrub ein heftiger Schneesturm die nördliche Golfküste unter einer Schneedecke.

Am 21. Januar stellte Florida mit 22 cm in Milton einen neuen Landesrekord auf und brach damit eine Marke, die seit dem 19. Jahrhundert Bestand hatte. In Louisiana fielen bis zu 23 cm Schnee, in New Orleans waren es 20 cm – fast dreimal so viel wie der bisherige Rekord. Houston verzeichnete 8 cm Schnee, den drittschneereichsten Tag seit Beginn der Aufzeichnungen, während Mobile in Alabama mit 19 cm seinen alten Rekord brach.

Das Jahr 2025 hat weltweit eine ungewöhnliche Häufung von Kalt-Extremen gebracht.

Im Januar bedeckte Schnee die Sahara in Algerien. Im Februar lag eine dicke Schneeschicht auf dem Mauna Kea auf Hawaii. Im Juni verwandelte sich die Atlantikküste Argentiniens in eine Winterlandschaft. Und am Ende des Monats bedeckte Schnee die karge Oberfläche der Atacama-Wüste in Chile, einem der trockensten Orte der Erde (in Teilen davon gab es seit Jahrhunderten keinen messbaren Niederschlag mehr), wie NASA-Satellitenbilder zeigten.

Die NASA hat Schnee in der Atacama-Wüste fotografiert, die weithin als der trockenste nicht-polare Ort der Erde gilt. [NASA Earth Observatory/Wanmei Liang/USGS/MODIS]

Diese Vorgänge sind nicht mysteriös – eine Kombination aus kalter Luft, Feuchtigkeit und Höhenlage kann fast überall zu Schneefall führen –, aber bemerkenswert ist die Häufigkeit, mit der diese „unmöglichen” Ereignisse nun auftreten.

Schneefall ist kein Relikt der Vergangenheit, wie es die AGW-Theorie ursprünglich vorhergesagt hatte. Im Gegenteil – die Beweise deuten darauf hin, dass er an immer seltsameren Orten auftritt. Insgesamt wird er zu einem immer häufiger auftretenden und weiter verbreiteten Phänomen, und die AGW-Kabale versucht ihr Bestes, um mit dieser Realität Schritt zu halten.

Begriffe wie „“Polarwirbel“ wurden populär gemacht, um heftige Kälteeinbrüche zu erklären. Obwohl der Begriff in der Meteorologie bereits seit dem 19. Jahrhundert verwendet wird, fand er erst nach dem brutalen Winter 2013–14 in den USA Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch – als die Mainstream-Medien eine Erklärung für die Rekord-Tiefsttemperaturen und starken Schneefälle im Zusammenhang mit der Mär vom „katastrophalen Klimawandel“ suchten.

Seitdem wird er immer dann verwendet, wenn arktische Kälte nach Süden (NH) vordringt: „Eine Erwärmung der Arktis destabilisiert den Polarwirbel und führt zu mehr Kälteeinbrüchen weiter südlich“, lautet die offizielle Position. Was einst als natürlicher Teil der winterlichen Schwankungen anerkannt war, wird nun als Symptom der globalen Erwärmung umgedeutet. Auf diese Weise kommt das Narrativ unabhängig vom Ergebnis – Hitzewellen oder Schneestürme – immer zu der gleichen Schlussfolgerung.

2025 Schnee in der Sahara-Wüste, in der Nähe der Stadt Ain Sefra, Algerien.

Link: https://electroverse.substack.com/p/australia-freezes-at-132c-snow-in?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Australien: Ausgraben aus Schneemassen in den Bergen

Die Snowy Mountains in Australien befinden sich mitten in einem Winter mit zahlreichen Rettungseinsätzen, wobei die Einsatzkräfte bereits mehr als dreimal so viele Notrufe wie im Vorjahr bearbeiten mussten.

Starke Schneefälle im Juni gaben den Ton an, mit Schneestürmen, die 50 bis 70 cm Schnee über die Gebirgsketten brachten, und Perisher, wo sich bis August eine 90 cm dicke Schneedecke gebildet hatte – von den Einheimischen als die beste Schneedecke seit Jahren beschrieben.

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Brasilien: Kaffee-Ernte erfriert

Kaffee wird vor allem durch einen Faktor in einen strukturellen Umbruch getrieben: Kälte.

Brasilien – der weltweit größte Produzent – hat seit 2021 wiederholt Frost und Rekord-Tiefsttemperaturen erlebt. Laut der globalen Kaffeeanalystin Maja Wallengren traf der jüngste Frost Mitte August 2025 genau zu Beginn der Blütezeit für die Ernte 2026 ein.

Diese Wachstumsphase ist entscheidend, da selbst leichter Frost verheerende Auswirkungen haben kann.

Die Bäume, ohnehin schon durch jahrelange Strapazen geschwächt, reagieren mit einer „Stressblüte“ – sie stecken ihre Energie in die Blätter statt in die Kirschen. Das bedeutet irreversible Verluste, noch bevor die Früchte überhaupt wachsen. Agronomisch gesehen ist die Erholung von diesem Zyklus langsam und dauert oft Jahre oder Jahrzehnte.

Unterdessen steigt die Nachfrage weiterhin um etwa 3 Millionen Säcke pro Jahr. Da eine echte Erholung über Jahre oder Jahrzehnte hinweg nicht möglich ist und weitere Kälteperioden vorhergesagt werden (sowohl kurz- als auch langfristig), gilt die Vorstellung, dass „hohe Preise hohe Preise heilen“, nicht mehr. Der Kaffee ist einfach nicht da.

Dies ist ein wetterbedingter Einbruch des Angebots aufgrund der Abkühlung. Brasiliens Arabica-Gürtel ist eingefroren und schrumpft – und der Weltmarkt beginnt gerade erst, dies in seinen Preisen zu berücksichtigen.

Link: https://electroverse.substack.com/p/aussie-alpine-rescues-up-cold-freezes?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldungen vom 20. August 2025:

USA: Früher Frost in Maine

Der Norden von Maine wurde diese Woche von einem frühen Vorgeschmack auf den Winter heimgesucht, als die Tiefsttemperaturen in der Nacht unter den Gefrierpunkt fielen.

Die Estcourt Station verzeichnete eine seltene Tiefsttemperatur von -0,6 °C, während es in Caribou auf 3,3 °C kalt wurde. In Houlton sank die Temperatur am Montag auf 1,7 °C – der zweitfrüheste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1948, nur am 17. August 1979 war es noch früher so kalt. Die dort am Dienstag gemessenen 3,9 °C stellten einen neuen Tagesrekord dar.

Laut einem Bericht des NWS wurde an mehreren Orten Frost gemessen. Entlang der Küste wird der Hurrikan Erin voraussichtlich Ende dieser Woche für hohen Wellengang und böigen Wind sorgen, aber im Landesinneren ist die frühe Frostperiode das eigentliche Thema. Und das könnte für einen Großteil Amerikas durchaus der Sommer sein, da sich ab diesem Wochenende in breitem Strom Luft arktischen Ursprungs nach Süden ausbreiten wird.

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Europa: Kühles Sommer-Finale

Europa wird den August mit ungewöhnlicher Kälte beenden.

GFS-Daten zeigen weit verbreitete Anomalien von 6 °C bis 10 °C unter dem Durchschnitt von 1981–2010, die sich von Frankreich und Deutschland über Polen, den Balkan bis nach Russland erstrecken. Auch Skandinavien ist von der Kälte betroffen, wobei Mitteleuropa das Zentrum der Kältewelle bildet.

GFS 2m Temperatur- Anomalien am23. August [tropicaltidbits.com].

Der größte Teil Europas nördlich des Mittelmeers wird den Herbst schon Wochen früher spüren.

Eine Blockierung sorgt erneut für Anomalien. Für einen Großteil des Kontinents bedeutet dies, dass im August Jacken getragen werden müssen – weit entfernt von den Schlagzeilen über „endlose Sommerhitze”, die während einer sehr kurzen Hitzewelle Anfang des Monats dominierten.

Vermutlich kommt es Mitte der nächsten Woche bei uns erneut zu einer kurzen Wärme-[Hitze?]-Welle (ca. 2 bis 3 Tage), bevor erneut herbstliches Wetter Einzug hält. A. d. Übers.

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Brasilien: Erneute Bedrohung der Kaffee-Gebiete durch Kälte

Brasiliens Kaffeegürtel bereitet sich auf einen weiteren Kälteeinbruch vor, da eine neue Kaltfront über alle wichtigen Arabica-Anbaugebiete nach Norden zieht.

Dieser Winter hat bereits Rekorde hinsichtlich der Häufigkeit und Intensität von Kälteeinbrüchen im Kaffeeanbaugebiet Brasiliens aufgestellt. Die Bäume, die bereits durch wiederholte Kälteeinbrüche (seit 2021) geschwächt sind, stehen nun wenige Wochen vor der entscheidenden Blütezeit 2026 vor weiteren Belastungen.

Die Erzeuger warnen, dass selbst ohne starken Frost anhaltende Kälte und übermäßige Niederschläge die Gleichmäßigkeit der Blüte stark beeinträchtigen und das Ertragspotenzial schwächen können. Angesichts der bereits angespannten globalen Lieferketten dürfte sich jede weitere Wetterkatastrophe in Brasilien – dem weltweit größten Kaffeeproduzenten – auf die Märkte auswirken.

Die globale Kaffeeanalystin Maja Wallengren: „Dies bestätigt einmal mehr, dass es sich um einen Rekordwinter mit extremer Kälte in allen wichtigen Arabica-Anbaugebieten handelt.“

Link: https://electroverse.substack.com/p/early-frost-bites-maine-cool-summer?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Rekord-Augustkälte in Jemen und Saudi-Arabien

Kühle, feuchte Wetterbedingungen haben diese Woche den Südwesten Saudi-Arabiens und das benachbarte Jemen heimgesucht und für Rekordkälte gesorgt.

Die saudische Küstenstadt Gizan verzeichnete eine Höchsttemperatur von nur 30,5 °C – der kälteste Augusttag, der dort jemals gemessen worden ist.

Im Jemen, insbesondere in den Bergdörfern, sanken die Tiefsttemperaturen in der Nacht auf 7 °C in Saada – ebenfalls außergewöhnliche Kälte für diese Jahreszeit.

Anhaltende Regenfälle und Bewölkung begleiteten den Temperaturrückgang, wobei lokale Wettervorhersagen weitere Schauer im jemenitischen Hochland (Ibb, Taiz, Dhamar, Al Bayda, Raymah, Hajjah, Saada, Amran, Sanaa) sowie im Süden Saudi-Arabiens erwarten lassen.

Der jemenitische Wetterdienst meldet ungewöhnlich kalte Augustnächte im Hochland mit Tiefsttemperaturen bis 7 °C.

Diese für „Otto Normalverbraucher“ recht unverständliche Tabelle wird hier der Volständigkeit halber gezeigt. A. d. Übers.
Beobachtungen aus der realen Welt sprechen weiterhin gegen die Theorie, dass es „immer heißer“ wird.

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Argentinien: Starke Schneefälle im Süden

Starker Schneefall trifft Cerro Catedral, Río Negro, während antarktische Luftmassen den Norden Patagoniens heimsuchen:

Das im Original gezeigte Video kann hier nicht übernommen werden. Es zeigt einfach ein Schneegstöber. A. d. Übers.

Schneeflocken bedeckten die hohen Berge und weite Abschnitte der RN40, behinderten den Verkehr und rechtfertigten die offiziellen Wetterwarnungen. Die Temperaturen in den Höhenlagen fielen auf -11 °C, etwa 10 °C unter dem Durchschnitt.

Die Vorhersagen sagen für die nächsten 48 Stunden weiteren Schneefall voraus, wobei die Kälte zunimmt und sich nach Norden ausbreitet – sie wird voraussichtlich an diesem Wochenende und bis in die nächste Woche hinein den Norden Argentiniens, Uruguay, Paraguay, Bolivien und sogar auch wieder den Süden Brasiliens erfassen…

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Brasilien: Kaffee – der Rufer in der kälter werdenden Wüste

Die brasilianische Cooxupé – die weltweit größte Kaffee-Genossenschaft mit Sitz in Guaxupé, Minas Gerais – hat berichtet, dass ihre Lagerhäuser zum Ende der Ernte 2025 nur zu 60 % ausgelastet waren. Normalerweise sind diese Lagerhäuser voll.

Kaffee ist der Rufer in der Wüste. Arabica, die vorherrschende Sorte, gedeiht nur in einem engen Temperaturbereich – schon wenige Grad weniger und die Erträge brechen ein. Im Jahr 1975 vernichtete ein einziger Frost über Nacht zwei Drittel der brasilianischen Ernte und veränderte die weltweite Versorgung grundlegend.

In Zeiten der Abkühlung können Grundnahrungsmittel wie Weizen und Mais überleben. Sie gedeihen zwar möglicherweise nicht besonders gut, aber ein oder zwei Frostperioden zerstören den Ertrag nicht. Kaffee, Kakao und Zuckerrohr hingegen sind auf schmale äquatoriale Gürtel beschränkt, und schon ein Temperaturrückgang oder früher Frost reichen aus, um die Ernte zu vernichten.

Die Geschichte bestätigt dies. Während der Kleinen Eiszeit wurden die europäischen Weinberge und Cash Crops vom Frost heimgesucht, lange bevor die Getreideernte zusammenbrach. Luxusgüter waren als erstes betroffen. An Wärme angepasste Pflanzen sind empfindlich, weil sie auf klimatische Stabilität angewiesen sind – und genau das ist das Erste, was eine Abkühlung zunichte macht. Die halb leeren Lagerhäuser von Cooxupé sind ein frühes Anzeichen für systemischen Stress in der Landwirtschaft der warmen Breiten. Der brasilianische Kaffee hat seit 2021 mit ungewöhnlich niedrigen Temperaturen und zerstörerischen Frösten zu kämpfen. Die Preise steigen immer stärker.

Die Lieferketten werden ins Wanken geraten. Und wenn sich der Planet weiter in Richtung Kälte neigt, wird Kaffee nicht nur teuer, sondern für viele auch unerschwinglich. Die Lieferketten werden ins Wanken geraten. Und wenn sich der Planet weiter in Richtung Kälte neigt, wird Kaffee nicht nur teuer sein, sondern für viele unerschwinglich.

Die „Indiana Jones des Kaffees”, die Analystin Maja Wallengren, hat genau vor dieser Anfälligkeit gewarnt. Sobald Kaffee seinen Sweet Spot verlässt, ist der Sturz nicht allmählich. Es ist ein Absturz. Kaffee könnte uns etwas sagen: Die KALTEN ZEITEN kehren zurück.

[Hervorhebung im Original]

Link: https://electroverse.substack.com/p/record-august-chill-hits-yemen-and?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

Wird fortgesetzt mit Kältereport Nr. 34 / 2025

Redaktionsschluss für diesen Report: 22. August 2025

Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE




Wissenschaftler warnen vor Warnungen von Wissenschaftlern

Willis Eschenbach

Nur ein Journalist, der sich wirklich der alten Kunst des Panik-Klickbaits verschrieben hat, könnte die ganze existenzielle Angst der Welt in eine Schlagzeile packen wie z. B. „Ein riesiger, zerstörerischer Vulkanausbruch wird die Welt in den kommenden Monaten erschüttern und das Ende der Menschheit herbeiführen, warnen Wissenschaftler“. Dazu gibt es das folgende Bild, falls Sie noch nicht ausreichend erschrocken waren:

Bild: Artguru KI, dem Original nachempfunden

Der eindeutige Hinweis? „… warnen Wissenschaftler“. Wann immer Sie diese beiden Wörter zusammen sehen, wissen Sie, dass Sie gleich in ein Wunderland wilder Extrapolation, qualifizierter Eventualitäten und Modelle eintreten werden, die so weit in die Zukunft reichen, dass sie als Bumerang zurückkommen, mit „Roboter übernehmen“ als Y-Achse.

Sie beginnen wie folgt:

Eine detaillierte geophysikalische Studie, veröffentlicht vom U.S. Geological Survey (USGS) in Nature, hat unser Verständnis des Yellowstone-Supervulkans verfeinert und neue Einblicke in seine unterirdische Magmadynamik eröffnet. Gleichzeitig haben klimatologische Einschätzungen von Forschern wie Markus Stoffel (Universität Genf) die Diskussion über die globalen systemischen Risiken eines potenziellen Superausbruchs erneuert – nicht nur am Yellowstone, sondern auch an mehreren anderen aktiven Vulkankomplexen weltweit.

Zunächst einmal gibt es hier eine Merkwürdigkeit. Sie haben in einem Absatz eine tatsächliche wissenschaftliche Studie über die Yellowstone-Caldera und einen kostenpflichtigen Artikel eines beliebigen Typen zusammengeschoben, der versucht, den Leuten Angst vor zukünftigen Eruptionen zu machen. Wenn man nicht genau darauf achtet, unter welchem Fingerhütchen sich die Erbse befindet, wird man wahrscheinlich denken: „Wow, ein vorhergesagter Superausbruch im Yellowstone, und die Wahrscheinlichkeit ist auch an anderen Orten hoch“.

Das klingt wirklich beängstigend. Behalten Sie also diesen Gedanken im Hinterkopf, während wir uns den ersten der beiden Teile ansehen, die sie in einen Absatz gepresst haben – die eigentliche wissenschaftliche Yellowstone-Studie.

Es handelt sich um die neueste USGS-Studie, die in Nature unter dem sehr langweiligen Titel „The progression of basaltic-rhyolitic melt storage at Yellowstone Caldera“ [etwa: Die Entwicklung der basaltisch-rhyolitischen Schmelzespeicherung in der Yellowstone-Caldera] veröffentlicht worden ist. Sie liefert uns einen verbesserten, hochauflösenden CAT-Scan von Yellowstones Magmakanälen. Statt eines riesigen Pools flüssigen Unheils, der unter Wyoming schwappt, zeigen die neuen Aufnahmen ein Keulen-Sandwich: verstreute Klumpen teilweise geschmolzenen Gesteins, die ungleichmäßig verteilt sind, wobei sich der größte Teil der Schmelze im nordöstlichen Sektor befindet. Das Ausmaß ist beeindruckend: 400-500 Kubikkilometer rhyolitisches Magma warten auf ihren kosmischen Moment. Die Hitze sprudelt langsam und unaufhaltsam von unten nach oben, und mit genügend Zeit könnten sich diese Schmelzzonen sogar zu einem größeren Reservoir verbinden. Aber Spoiler: Kein Wissenschaftler behauptet, dass das morgen auf der Aufgabenliste steht.

Das bringt uns zu der großen, schlagzeilenträchtigen „16%igen Chance (einer von sechs) auf eine Apokalypse bis 2100“ weiter unten in den populären Berichten – eine Zahl, die, wenn sie jemals auf einen Lottoschein gedruckt werden würde, Las Vegas bankrott machen würde. Aus dem Artikel:

Dennoch schätzen der Klimatologe Markus Stoffel und befreundete Risikoforscher die Wahrscheinlichkeit eines globalen Vulkanausbruchs der Stufe VEI 7 oder höher vor dem Jahr 2100 auf ~16 %.

Nur wird diese spezielle Vorhersage nicht von den Wissenschaftlern der eigentlichen Yellowstone-Studie angeführt und hat nichts mit der Yellowstone-Studie zu tun.

Sie stammt von einem gewissen Herrn namens Markus Stoffel. Und er redet nicht einmal über Yellowstone. Er redet über den gesamten Planeten. Das hat nichts mit Yellowstone zu tun.

[Hervorhebungen im Original]

Und wer ist Markus, wenn er zu Hause ist? Ist er ein Mitglied des Autorenteams der Yellowstone-Studie?

Nein.

Nun, ist er Vulkanologe?

Wieder nein.

Er ist ein Klimaprofessor an der Universität Genf. Er hat eine Menge veröffentlicht, fast ausschließlich über die Auswirkungen des „Klimawandels“ auf Gletscher, Bergstürze und Bergseen. Um aus seiner Biografie zu zitieren:

Kurz gesagt, meine Forschung bezieht sich auf die Auswirkungen des Klimawandels, Zeitreihen und die Dynamik hydrogeomorphischer und erdoberflächlicher Prozesse in der Höhe und/oder in hohen Breitengraden sowie auf die Dendroökologie und Holzanatomie von Bäumen und Sträuchern.

Übersetzt bedeutet dies, dass er sich hauptsächlich mit der Natur und der Dynamik von Erdrutschen und deren Auswirkungen auf Baumringe und Baumpopulationen beschäftigt.

Stoffels globale „Superausbruch“-Wahrscheinlichkeit basiert auf … nun ja … das ist schwer herauszufinden. Es handelt sich um einen kostenpflichtigen Meinungsartikel (keine begutachtete Studie), und ich bezahle Affen nicht. Die Überschrift lautet:

Der nächste große Vulkanausbruch wird ein Klimachaos auslösen – und wir sind unvorbereitet

Vulkanische Aktivitäten werden in einer wärmeren Welt anders erlebt werden. Die Forscher müssen diese Risiken verstehen und wissen, wie sie sich entwickeln könnten.

Was er als „massiven“ Vulkanausbruch bezeichnet, ist wissenschaftlich als VEI-7-Ausbruch oder höher bekannt. Der Vulkanexplosivitätsindex (VEI) ist eine logarithmische Skala von 0 bis 8, die zur Messung der relativen Explosivität von Vulkanausbrüchen verwendet wird. „Logarithmisch“ bedeutet, dass jede Stufe das Zehnfache der vorherigen Stufe ist. Eine Eruption der Stufe VEI-7 ist also zehnmal so explosiv wie eine Eruption der Stufe VEI-6. Und er ist hundertmal so explosiv wie der VEI-5-Ausbruch des Vesuvs, der Pompeji verschüttete … also ja. Massiv.

Soweit ich aus den veröffentlichten Berichten und Beschreibungen des Werks entnehmen kann, beruht die Schätzung auf einer Logik des Wiederholungsintervalls. Allerdings kann ich das nicht mit den realen Daten in Einklang bringen. Seit dem Ausbruch des Vulkans Akahoya in Japan im Jahr 7.300 v. Chr. bis zum Ausbruch des Tambora vor 110 Jahren gab es in der relativ gut dokumentierten Geschichte 7 Ausbrüche der Stufe VEI-7 oder stärker. Damit liegt das Wiederholungsintervall in der Größenordnung von 1.070 Jahren. Wir werden es also als tausend Jahre bezeichnen. Und diese Zahl für ein „tausendjähriges Ereignis“ wird in der wissenschaftlichen Literatur über Ausbrüche von VEI-7 oder höher häufig genannt.

Etwas Mathematik:

Die Poisson-Formel für die Wahrscheinlichkeit P eines VEI-7-Ausbruchs innerhalb einer bestimmten Anzahl von Jahren wird nun wie folgt berechnet:

P = 1 − eλt

wobei λ die jährliche Rate (1/1000) und t das Zeitfenster (75 Jahre bis zum Jahr 2100) ist.

Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs der Stufe VEI-7 oder höher vor dem Jahr 2100 bei 7 % liegt. Dabei spielt es keine Rolle, wie lange der letzte Ausbruch her ist. Die Wahrscheinlichkeit ist die gleiche, egal ob der letzte Ausbruch hundert oder tausend Jahre zurückliegt.

Señor Stoffel vollführt also eine Art einfachen und ausgefallenen statistischen Stepptanz, um einen Wert zu erhalten, der mehr als doppelt so hoch ist wie der der traditionellen Mathematik. Um auf die von ihm angegebene Wahrscheinlichkeit von 16 % bis zum Jahr 2100 zu kommen, müsste das Wiederholungsintervall massiver Eruptionen 430 Jahre betragen, und dafür gibt es keinen Beweis.

(Seltsamerweise, und vielleicht nicht zufällig, beträgt die Wahrscheinlichkeit eines massiven Ausbruchs im Jahr 2200 tatsächlich 16 % … aber ich schweife ab.)

Was nun das „Ende der Menschheit“ angeht, so brauchen Sie die Nature-Studie nicht zu durchsuchen. Sie werden viele Details über Mineralogie und Schmelzprozentsätze, Unmengen von elektronenmikroskopischen Scans und viel Vorsicht bei der Ableitung von Zeitrahmen finden. Sie werden keine Vorhersagen über das Aussterben der Menschheit finden, weder im Rahmen einer Peer Review noch im Briefkopf des USGS. Was die Daten tatsächlich aussagen ist, dass der Zeitplan des Yellowstone völlig unperiodisch ist, dass es keine eindeutigen Zyklen gibt und dass die statistische Stichprobe nach jedem vernünftigen Standard zu klein ist, um Wahrsagerei zu betreiben.

Die tatsächliche Gefahr von Monstereruptionen irgendwo auf dem Globus? Real, ja. Und zwar schon seit den letzten neuntausend Jahren.

Nimmt sie erkennbar zu? Nein. Die Gefahren sind über die gesamten neun Jahrtausende gleich geblieben, und unsere Fähigkeit, mit solchen Ereignissen umzugehen, war nie besser als heute.

Wahrscheinlich das „Ende der Menschheit“ herbeiführen? Nun, die letzten acht derartigen Ereignisse haben nicht einmal ansatzweise das Ende der Menschheit bedeutet. Sie brachten ein paar Jahre lang schlechtes Wetter, manchmal sehr schlecht zu Beginn und in der Nähe des Ausbruchs. Aber weltweit starben nicht viele Menschen.

Ich setze also darauf, dass der nächste Ausbruch die Menschheit auf keinen Fall auslöschen wird.

Lohnt es sich, seinen Weltuntergangsbunker wegen einer panischen Schlagzeile über Eruptionen vorzubereiten, die von einem Mann mit einer Doktorarbeit mit dem Titel „Spatio-temporal variations of rockfall activity into forests – results from tree-ring and tree analysis“ geschrieben wurde? [Titel übersetzt etwa: „Räumlich-zeitliche Schwankungen der Steinschlagaktivität in Wäldern – Ergebnisse von Baumring- und Baumanalysen“]

Vielleicht nicht in diesem Quartal.

Wenn Sie also das nächste Mal „Wissenschaftler warnen“ über einem Bild von einem Bison sehen, der in einer dampfenden Caldera grast, denken Sie daran: Es sind nie die Geologen, die den Countdown zum Armageddon in der Pressemitteilung veröffentlichen. Die wirkliche Wissenschaft findet sich wie immer im Kleingedruckten – vergraben unter drei Schichten von Modellannahmen und fast immer mit einer Version von „wir wissen einfach nicht wann“ endend.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/08/19/scientists-warn-about-scientists-warnings/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE