Was die Zukunft für unsere Klima-Führer bereit hält

Francis Menton, MANHATTAN CONTRARIAN

Wenn ich in den letzten Monaten nicht viel geschrieben habe, liegt das daran, dass ich an einem großen Bericht für die Global Warming Policy Foundation zum Thema Energiespeicherung als Mittel zur Unterstützung der Stromerzeugung aus Wind- und Solaranlagen gearbeitet habe. Der Bericht ist im Wesentlichen fertig und wird jetzt überarbeitet. Er wird voraussichtlich irgendwann im September veröffentlicht werden.

Bei den Recherchen für den Bericht hatte ich Gelegenheit, die Pläne vieler Länder und US-Bundesstaaten, die für sich in Anspruch nehmen, in Sachen Klimatugend „führend“ zu sein, genau unter die Lupe zu nehmen, insbesondere in Bezug auf die Frage, wie sie das Ziel von Netto-Null-Kohlenstoffemissionen bei der Stromerzeugung erreichen wollen. Zu diesen Klima-„Führern“ gehören in Europa Deutschland sowie das Vereinigte Königreich und in den USA Kalifornien und New York. Man sollte meinen, dass es für jedes Land, das das Ziel „Netto-Null-Emissionen“ verfolgt und die Verwendung fossiler Brennstoffe abschaffen will, absolut unerlässlich ist, eine Lösung für die Energiespeicherung zu finden, um das Stromsystem zu stützen, wenn Wind und Sonne nicht produzieren. Meine Nachforschungen haben jedoch gezeigt, dass alle diese Länder, die eine Vorreiterrolle auf dem Weg zum „Net Zero“ anstreben, dem Problem der Energiespeicherung erstaunlich wenig Beachtung geschenkt haben.

Ich habe schon früher über einige der unglaublichen Mängel in der Netto-Null-Planung dieser Orte berichtet, zum Beispiel hier:Can California Really Achieve 85% Carbon-Free Electricity By 2030?“ am 16. Mai [in deutscher Übersetzung hier] und hier:And The Winner Is, Germany!“ am 29. Juni [in deutscher Übersetzung hier]

Das verblüffendste universelle Versäumnis aller Staaten, die Net Zero anstreben, ist das Versäumnis, irgendeine Art von funktionierendem Prototyp oder Demonstrationsprojekt eines Net Zero-Elektrizitätssystems zu verfolgen, bevor der gesamte Staat auf der Grundlage eines Blankoschecks, der von den Steuer- und Gebührenzahlern zu begleichen ist, dem Projekt verpflichtet wird. Wer hat schon einmal von so etwas gehört? Als Thomas Edison in den 1880er Jahren mit dem Bau von Zentralkraftwerken beginnen wollte, um seine neuen Geräte wie Glühbirnen mit Strom zu versorgen, baute er zunächst eine Prototypanlage in London unter dem Holborn-Viadukt und anschließend eine größere Demonstrationsanlage in der Pearl Street in Lower Manhattan, die nur Kunden innerhalb einiger Quadratblöcke mit Strom versorgte. Erst nachdem sich diese Anlagen als erfolgreich erwiesen hatten, wurde mit einem größeren Ausbau begonnen. In ähnlicher Weise begann die Bereitstellung von Kernenergie mit kleinen, staatlich finanzierten Prototypen in den späten 1940er und frühen 1950er Jahren, gefolgt von größeren Demonstrationsprojekten in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren. Erst Ende der 1960er Jahre, zwanzig Jahre nach Beginn der Bemühungen und nachdem die Machbarkeit und die Kosten nachgewiesen worden waren, wurden die ersten kommerziellen Kernreaktoren in großem Maßstab gebaut. Kein kompetenter Mensch würde je einen anderen Ansatz wählen.

Aber irgendwie sind unsere Politiker inzwischen so überheblich geworden, dass sie glauben, sie könnten einfach ein funktionierendes Wind-/Solarenergiesystem in Auftrag geben und davon ausgehen, dass auf magische Weise Backup-Energiespeicher erfunden werden, so dass alles gut funktioniert und nicht in den finanziellen Ruin führt, und das alles zu einem willkürlich festgelegten Termin in den 2030er Jahren.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Heute haben alle genannten Länder und viele andere ehrgeizige Pläne für eine Netto-Null-Stromerzeugung, und dennoch gibt es nirgendwo auf der Welt einen funktionierenden Prototyp oder ein Demonstrationsprojekt, bei dem die Netto-Null-Stromerzeugung tatsächlich erreicht wurde, nicht einmal annähernd. Es ist sogar noch schlimmer als das. Es gibt ein recht umfangreiches Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, den Netto-Nullpunkt zu erreichen (auch wenn der Begriff zu dem Zeitpunkt, also 2014, noch nicht verwendet wurde), und das dieses Ziel in bemerkenswerter Weise verfehlt hat. Dieses Projekt befindet sich auf der Insel El Hierro, einer der Kanarischen Inseln vor der Küste Spaniens. El Hierro installierte mit großem Tamtam eine Reihe von Windturbinen und ein Pumpspeicher-/Wasserreservoir als Back-up, hat aber Mühe, im Laufe eines Jahres 50 % des Stroms aus dem Wind-/Speichersystem zu gewinnen. Der Rest kommt von einem Dieselgenerator. Der Systembetreiber veröffentlicht monatliche Statistiken (mit erheblicher Verzögerung), in der Regel mit aufgeregtem Geschwätz über „Tonnen von eingesparten Kohlenstoffemissionen“, ohne jemals zuzugeben, dass das System sein ursprüngliches Ziel, den fossilen Brennstoffanteil loszuwerden, völlig verfehlt hat. Stattdessen gibt es jetzt drei redundante Systeme für die Stromerzeugung – Windturbinen, Wasserspeicher und -turbinen sowie den Dieselgenerator -, die alle bezahlt werden müssen, um denselben Strom zu erzeugen, den der Dieselgenerator auch allein liefern könnte. Die Kosten belaufen sich auf etwa 80 Eurocent pro KWh, was etwa dem 7- bis 8-fachen der durchschnittlichen US-Verbrauchertarife entspricht; diese Kosten werden jedoch durch Subventionen der EU und der spanischen Regierung weitgehend vor den Steuerzahlern von El Hierro verborgen.

Ich habe mich auch eingehend mit der Frage befasst, wie viel Energiespeicherung in verschiedenen Ländern erforderlich wäre, um ein System, das überwiegend aus Wind- und Sonnenenergie besteht, ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe vollständig zu stützen. Zu den glaubwürdigen Berechnungen, die hier bereits erörtert wurden, gehören die Berechnung von Roger Andrews aus dem Jahr 2018, wonach entweder Kalifornien oder Deutschland mindestens 25.000 GWh an Energiespeichern benötigen würden, um ein Jahr lang ein komplettes Wind-/Solarenergiesystem ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe zu stützen, sowie eine Berechnung von Ken Gregory, die Ende 2021 auf der Grundlage einer sehr ähnlichen Methode durchgeführt wurde und die zeigt, dass die gesamten USA (die unteren 48 Bundesstaaten) für denselben Zweck etwa 250.000 GWh an Speichern benötigen würden. Das sind wirklich riesige Zahlen.

In Anbetracht der Tatsache, dass es notwendig ist, Net Zero zu erreichen und fossile Brennstoffe aus dem Elektrizitätssystem zu verbannen, sind die Pläne dieser Länder für die Anschaffung von Energiespeichern ziemlich schockierend. Das Beratungsunternehmen Wood Mackenzie berichtete am 11. April 2022, dass Deutschland angekündigt hat, bis 2031 insgesamt 8,91 GWh an Energiespeichern anzuschaffen – eine lächerlich geringe Menge, wenn es Deutschland mit Net Zero wirklich ernst ist. Utility Dive berichtete am 12. April 2022, dass New York die Anschaffung von insgesamt 6 GW Speicher plant (was wahrscheinlich etwa 24 GWh entspricht, da es sich um Lithium-Ionen-Batterien handeln soll, die im Allgemeinen eine Kapazität von vier Stunden Entladung bei voller Kapazität haben). Diese Zahl ist nur geringfügig weniger mickrig als die von Deutschland. In einem anderen Artikel von Utility Dive vom 6. April 2022 wurde berichtet, dass die kalifornischen Regulierungsbehörden die Versorgungsunternehmen angewiesen haben, im Rahmen der Net-Zero-Pläne des Landes Speicher im Gegenwert von etwa 42 GWh zu erwerben. Alle diese Pläne zum Erwerb von Speichern liegen im Bereich von 0,1 % bis 0,2 % der Speicher, die zur Erreichung des Netto-Null-Ziels tatsächlich erforderlich wären.

Wie wird also die Zukunft der Energienutzung an diesen Orten aussehen, wenn die fossilen Brennstoffe auslaufen und Wind- und Solarenergie die Oberhand gewinnen, wobei die Energiespeicherung nicht ausreicht, um die Schwankungen auszugleichen? Um eine Vorstellung davon zu bekommen, werfen wir noch einmal einen Blick auf den Bericht für Kalifornien, den das Beratungsunternehmen Energy Innovations am 9. Mai unter dem Titel „Achieving an Equitable and Reliable 85 Percent Clean Electricity System by 2030 in California“ veröffentlicht hat. Dabei ist zu beachten, dass es sich dabei nicht um „Net Zero“ handelt, sondern nur um 85 % desselben. Hier sind ein paar Leckerbissen. Zunächst eine Grafik über die Art des Übergangs:

Wir werden einen „Paradigmenwechsel“ bei „RA“ erleben, was so viel wie „Resource Adequacy“ bedeutet. Sehen Sie sich die Liste auf der rechten Seite unter „saubere Zuverlässigkeitsressourcen“ an – „Energieverfügbarkeit hängt vom Wetter ab“. Verstehen Sie jetzt langsam, worum es geht?

Lesen Sie den Bericht bis zu den Seiten in der Mitte der 30er Jahre, wo das Thema euphemistisch „Demand Response“ genannt wird. Das ist eine Menge Geschwafel, um es so angenehm erscheinen zu lassen. Auszug:

Nachfrageseitige Maßnahmen können angebotsseitige Ressourcen ersetzen und somit zur Ressourcenvielfalt beitragen; ihre erhöhte Verfügbarkeit sichert das Risiko ab, dass neue saubere angebotsseitige Ressourcen (einschließlich Erzeuger und Speicher) zu langsam eingesetzt werden. Der technische Bericht kommt beispielsweise zu dem Schluss, dass der Einsatz von Lastverschiebung die Last um 1.500 MW in den frühen Abendstunden reduzieren könnte, wenn die Solarleistung sinkt, und so die Herausforderungen bei der Einführung von Batterien, wie z. B. die Lieferkette, abfedert. … Nachfrageseitige Maßnahmen bieten auch ergänzende Vorteile in Bezug auf Zuverlässigkeit, Ausfallsicherheit und öffentliche Sicherheit zu angebotsseitigen Lösungen oder Importen, da sie der betroffenen Last am nächsten sind. Während zentralisierte Generatoren unter den meisten Systembedingungen den Großteil unserer Energie liefern, können sie unter bestimmten Katastrophenbedingungen weniger effektiv oder nutzlos sein.

Das ist Bürokratie und bedeutet: „Wir schalten Ihren Strom zu beliebigen Zeiten ab, wenn uns danach ist“.

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://wattsupwiththat.com/2022/07/29/what-the-future-holds-for-our-climate-leaders/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Angst vor der industriellen Landwirtschaft?

Ohne Mineraldünger droht der Hungertod –

Klaus Ridder

Ich bin in der Landwirtschaft groß geworden, das waren in etwa die Jahre 1947 bis 1960, wo ich noch Erinnerungen habe. Es waren in dem Dorf Helstorf an der Leine, praktisch in den südlichsten Ausläufen der Lüneburger Heide, 30 Landwirte, die mehr oder weniger von der Landwirtschaft lebten. Von diesen 30 Landwirten gab es 3 Großbauern mit mehr als 100 Hektar Acker- und Weidefläche. Heute sind die „Kleinbauern“ alle verschwunden und es gibt noch 2 „leistungsfähige“ Höfe und 2, die am Rande der Existenz wirtschaften. Der Grund liegt einfach im Strukturwandel, Landwirtschaft lohnt sich nicht mehr – es sei denn, man betreibt sie nach modernsten Erkenntnissen. Doch was versteht man darunter?

Am Beispiel der Kartoffel- und Getreideernte versuche ich mal zu erklären, wie es damals war.

Getreidestiegen: Schön anzusehen – aber sehr lohnintensiv.

Es gab einen Schädling, den gestreiften Kartoffelkäfer – schon die roten Larven bedienten sich an den Blättern und erst recht die Käfer selbst. Zum Spritzen mit Schädlingsbekämpfungsmitteln (z.B. das bekannte E605) fehlte den Bauern oft das Geld, also suchten wir Kinder (= Kinderarbeit) tagelang nachmittags nach der Schule die Larven und Kartoffelkäfer von den Kartoffelpflanzen und vernichteten sie. Der Ertrag an Kartoffeln war ohnehin bescheiden und wenn man sie an die Städter in Hannover verkaufte, bekam man 3 bis 5 DM für einen Zentner (= 50 kg), Anlieferung bis in den Keller eingeschlossen. Soviel bezahlt man heute für 2,5 kg. Ja, und die „armen Leute“, von denen es in der Nachkriegszeit viele gab (es gab ja noch kein Hartz IV), suchten nach der Ernte die Felder ab, um noch ein paar Kartoffeln auf den abgeernteten Feldern zu finden.

Die Getreidefelder blühten und das waren nicht nur die Getreideähren. Es waren die blauen Kornblumen oder der rote Mohn – schön anzusehen. Die Ernte, noch ohne Mähdrescher, war mühsam und bis zum Dreschen im Winter, also bis es das ersehnte Korn gab, musste alles mehrmals angefasst werden: Mähen, abnehmen von der Sense und Garben binden, aufstellen zu Stiegen, trocknen, Abfuhr in die Scheune, lagern, dreschen und manchmal musste mit einer „Staubmühle“ „Spreu vom Korn“ getrennt werden. Dann war das Korn aber immer noch nicht sauber, weil darin noch die Samen von Mohn- und Kornblumen enthalten waren. Dann wurde das Korn in eine Reinigung gefahren und gereinigt, bevor die Müller es annahmen. Korn mit „Fremdsamen“ war für die Mehlherstellung nicht zu gebrauchen.

Der Ertrag auf den mageren Heideböden war nicht so üppig (20 Doppelzentner pro Hektar?)

Irgendwann kam Anfang der 60er Jahre für mich die Wende, meine Eltern gaben die Landwirtschaft auf, es lohnte sich nicht mehr und wir 3 Söhne konnten auch nicht mehr zuause helfen, weil wir Berufe lernten und in der Ausbildung keine Zeit mehr für die Tätigkeit in der Landwirtschaft vorhanden war.

Änderung in der Landwirtschaft

Seit dieser Zeit hat sich im Verlaufe von 50 Jahren die Landwirtschaft grundlegend verändert und heute gibt es, wie schon erwähnt, noch 2 leistungsfähige Höfe in meinem Heimatdorf Helstorf; diese haben sich auf bestimmte Produkte spezialisiert.. Zum einen gibt es keine „Knechte“ und „Mägde“ mehr (25 % der berufsfähigen Menschen arbeiteten in der Landwirtschaft), die für wenig Geld Arbeiten verrichteten und zum anderen mussten die Arbeitsabläufe so geändert werden, dass mit teuren Maschinen die Arbeiten erledigt werden können. Und dann kam die Chemie hinzu, aber das fing ja praktisch schon mit Justus von Liebig (1803-1873) an, der erkannte, dass Pflanzen wichtige anorganische Nährstoffe in Form von Salzen aufnehmen und den Grundstein für die Mineraldüngung legte und somit den Beginn der Agrochemie einleitete. Ohne das Wirken des Agrarforschers wären Millionen von Menschen an Hungersnöten gestorben.

Landwirtschaft heute: Heute bearbeiten Maschinen riesige Flächen – nur so ist die Landwirtschaft rentabel.

Justus von Liebig gilt als Pionier für die moderne Landwirtschaft – mit ihm begann die Mineraldüngung und rettete Millionen Menschen vor dem Hungertot

Die Mineraldüngung wurde fortentwickelt ( zum Beispiel das Haber Bosch-Verfahren – Gewinnung von Ammoniak) , hinzu kam die Entwicklung von Mitteln zur Unkraut- und Schädlingsbekämpfung.

Heute wachsen Getreide, Kartoffeln, Rüben und Gemüse dank der Düngung mit Mineralstoffen praktisch auf allen Böden (Sand, Klei, Lehm,..). Und Kartoffelkäfer gibt es auch nicht mehr, auch sind die Äcker frei von Unkraut – es wird halt gespritzt. Und in der Landwirtschaft arbeiten nur noch 2 % arbeitsfähige Menschen und der Ertrag ist um das etwa vierfache höher.

Um allein in Deutschland 83 Millionen Menschen zu akzeptablen Preisen zu ernähren, geht es wohl nicht anders. Die Erträge sind im ökologischen Landbau um 30 bis 40 % niedriger als beim konventionellen Landbau. Somit ist die sog. Bioware teurer und die teuren Produkte kann sich nicht jeder leisten. Und ob Bioprodukte immer „bio“ sind – ich habe da meine Zweifel.

Übrigens, die beiden noch leistungsfähigen Bauern in Helstorf haben sich spezialisiert. Der eine Bauer hat von den ehemaligen Kleinbauern Land dazu gekauft und baut großflächig Getreide an, das er verkauft. Getreide kann praktisch im Einmannbetrieb angebaut und auch geerntet werden. Eine Nachbehandlung wie Reinigung ist nicht mehr erforderlich. Es ist frei von Mohn- und Kornblumensamen. Die großen Schweineställe, mit den Ferkelzucht betrieben wurde, hat er zu Gewächshäusern für Geranien umgebaut. Im Frühjahr erntet er Spargel, den rumänische Gastarbeiter stechen, und verkauft in der Saison Spargel und Geranien.

Der andere Bauer betrieb bis 2021 Milchwirtschaft mit 150 Kühen und eine vollautomatische Anlage für die Ferkelzucht. Beide Erwerbsquellen waren und sind ohne Chemie nicht möglich, zumal die Preise für Milch seit Jahren sehr niedrig sind und die Ferkel für wenig Geld verkauft werden, weil Schweinefleisch zu „Spottpreisen“ in den Supermärkten zu haben ist. Gespart werden muss übrigens auch bei der Kastration der männlichen Ferkel. Derzeit erfolgt die Kastration mit der Hand ohne Betäubung, praktisch werden dem Ferkel die Hoden einfach weggeschnitten. Eine Betäubung, wie von Tierschützern befürwortet wird, kostet pro Ferkel ein paar Euro und die derzeitige Kalkulation lässt das aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu.

Überrascht war ich bei meinem Besuch 2021 in Helstorf. Der Milchbauer, übrigens ein Schulfreund von mir, hatte seine 150 Milchkühe verkauft. Es lohnte sich nicht mehr.

Ich habe kürzlich eine Abrechnung eines Arbeiters, der bei der Nürburgring GmbH 1948 beschäftigt war, gesehen: Ein Liter Milch hat 1948 mal 26Pfennige gekostet und der Stundenlohn für einen Arbeiter lag bei 80 Pfennige. Man musste praktisch für einen Liter Milch etwa 20 Minuten arbeiten – heute sind es etwa 3 Minuten. Ja, es ist richtig, die Nürburgring GmbH hat auf ihren Flächen nach dem Krieg auch Landwirtschaft betrieben.

Abrechnung eines Mitarbeiters am Nürburgring im Jahre 1948: Stundenlohn 80 Pfennig.1 Liter Milch 26 Pfennig

Zuviel des Guten?

Mineraldünger, Schädlings- und Unkrautbekämpfungsmittel kosten Geld. Kein Landwirt kommt deshalb auf die Idee, zu viel davon zu gebrauchen. Es wird bedarfsgerecht gedüngt und gespritzt. Dazu werden Bodenproben genommen und untersucht – danach richtet sich die Menge des aufzubringenden Mineraldüngers.

Wie schon erwähnt, liegen die Erträge beim ökologischen Landbau 30 bis 40 % niedriger . Auch gibt es nicht genug Mist und Gülle für die biologische Nährstoffversorgung.Würde man tatsächlich die Landwirtschaft umstellen, wären für den flächendeckenden ökologischen Landbau zusätzlich zur Ernährung der Bevölkerung bis 2050 1,1 Milliarden Hektar Land zusätzlich erforderlich (das entspricht der Fläche von 300x NRW) . Und denken wir vielleicht auch daran, dass bei weniger Ertrag zusätzliche Fahrten mit Ackermaschinen wie Traktoren und Mähdrescher erforderlich sind. Der Treibstoffverbrauch ist somit höher.

Und Schädlingsbekämpfungsmittel?

Zugegeben, die verwende ich in meinem Garten auch. Wir haben 30 Buchsbäume und die werden von einem aus China eingeschleppten Schädling, dem Buchsbaumzüngler, befallen. Zuerst versuchte meine Frau , die Raupen und Nester abzusammeln. Das dauerte viele Stunden und half nicht. Auch eine Falle für 30 €, das war praktisch ein Kunststoffeimer mit einem Duftstoff, brachte keinen Erfolg. Die Buchsbäume drohten kaputt zu gehen.

Dann bekam meine Frau eine Allergie vom Absammeln und wir entschlossen uns, den Schädling doch chemisch zu bekämpfen – das half und wir konnten unsere 30 Buchsbäume retten.

Der aus China ‚eingeführte‘ Buchsbaumzüngler konnte nur chemisch bekämpft werden.

Auch der Landwirt hat keine Zeit, beispielsweise die Kartoffelkäfer abzusammeln – also spritzt er.

Vielleicht noch ein Beispiel von einem Bio-Bauernhof in Mecklenburg, den ein früherer Nachbar aus meinem Heimatdorf dort betreibt.. Gezüchtet werden Angus-Rinder, streng „biologisch“. Die Rinder laufen Sommer und Winter frei auf großen Weiden herum und ernähren sich nur von Gras. Die Zucht ist zertifiziert und das selbstvermarktete Fleisch ist begehrt von Privatpersonen und Restaurants, aber sicher für den Normalverbraucher zu teuer.

Rinderzucht ökologisch in Mecklenburg-Vorpommern. Das Fleisch ist gut und teuer

Das Jabobskreuzkraut ist giftig für die Rinder, darf aber auf ‚Bio-Höfen‘ nicht chemisch bekämpft werden

Bei einem Besuch erläuterte mir Bauer Heinz Büsing ein Problem. Auf den Weiden hat er Jakobskreuzkraut festgestellt – und das kann tödlich für die Rinder sein, wenn die das fressen. Er hat dann die einzelnen Pflanzen rausgestochen. Doch das reichte nicht aus. Mit Unkrautvernichtungsmitteln darf er das Jakobskreuzkraut nicht bekämpfen. Er muss also weiter die Pflanzen ausstechen und hoffen, dass es die Rinder nicht fressen.

Ist Glyphosat krebserregend?

Früher wurden auf unserem Bauernhof die Wege im Garten mit Unkraut-Ex freigehalten. Das war ein weißes Pulver, das wir mit Wasser verdünnten und mit einer Gießkanne vorsichtig verteilten. Das half, die Wege waren unkrautfrei. Es hatte für uns Jugendliche noch einen brauchbaren Nebeneffekt, wir fertigten mit Löschblättern, die wir in der Lösung mit Unkraut-Ex eintauchten, Knallfrösche. Die funktionierten zwar nicht immer so, wie wir es wollten, aber knallen, das schafften sie immer.

Viele Jahre später, wir hatten in Schweden einen alten Bauernhof gekauft, versuchte ich, dort ein Unkrautbekämpfungsmittel zu kaufen, als Privatperson bekam ich keins. Ich brachte mir dann ein Produkt aus Deutschland mit, das den Stoff Glyphosat enthielt. Doch eine Wirkung war nicht festzustellen – dabei war eine kleine Flasche recht teuer (15 €?). Glyphosat, ein Wort, das wohl über 3 Jahre durch die Medien geht. Es ist ein Unkrautbekämpfungsmittel, das von der US-Firma Mansato entwickelt wurde und seit vielen Jahren erfolgreich weltweit im Einsatz ist.

Es ist als Grundstoff in vielen Mitteln, die zur Unkrautbekämpfung verkauft werden, enthalten. Man spricht davon, dass es krebserregend sein kann. Bewiesen ist das nicht.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung in Wernigerode vertritt übrigens auch die Auffassung , dass keine signifikanten Anhaltspunkte für die Krebsgefahr von Glyphosat vorliegen.

Ein Unkrautbekämpfungsmittel, wie auch Glyphosat, soll Unkraut vernichten und vernichtet somit auch Blüten mit Nektar für die Bienen, praktisch wird der Biene die Nahrung entzogen. Das ist nun eine ethische Frage: Wohl des Menschen oder Wohl der Biene? Aber, auch dafür gibt es eine Lösung: Landwirte sähen auf freien Flächen neben dem Acker Blumen an, das ist gut für die Bienen und auch gut zum Anschauen. Übrigens, in Schweden werden an den Straßenrändern Blumen ausgesät anstatt Gras, das gemäht werden muss. Das ist auch gut für die Bienen und für das Auge.

In einem großen Blumencenter in Hennef wurde ich über Glyphosat aufgeklärt und bekam auch ein Informationsblatt.

Zukunft der Landwirtschaft

Immer mehr Menschen (10 Milliarden 2050?) müssen künftig ernährt werden und das bedeutet eine neue Herausforderung für die Landwirtschaft. Die Felder werden vollautomatisch und satellitenunterstützt bearbeitet werden. Gentechnisch behandelte Pflanzen werden resistent gegen Schädlinge sein. Immer kostbarer werdendes Wasser wird aus dem Meer gewonnen und nur noch tröpfchenweise sparsam den Pflanzen zugeführt werden. Man spricht von ‚Präzisionslandwirtschaft‘. Aber, ganz ohne Risiko wird auch die künftige Landwirtschaft nicht betrieben werden können und leider verhindern die ideologischen Vorstellungen sog. Nichtregierungsorganisationen (NGO’s) wie Deutsche Umwelthilfe (DUH), Greenpeace, BUND, usw. wichtige fachliche Diskussionen.

Klaus Ridder

 

 

 




Juli 2022 in Deutschland – ein warmer, aber kein heißer Sommermonat

Stefan Kämpfe

Während die Juli-Hitze in den „Qualitätsmedien“ wieder mal überstrapaziert wurde, gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) den Juli-Mittelwert für Deutschland mit nur 19,1°C an. Er schaffte es damit nicht unter die zwölf wärmsten Juli-Monate seit 1881 – die sommerliche Klimaerwärmung stößt an ihre Grenzen. Die Ernteaussichten sind äußerst mager; Hyper-Inflation und Nahrungsmittelknappheit drohen.

Langfristig: Kräftige Juli-Erwärmung, aber erst seit 1982

Heuer sind unsere Sommer, speziell der Juli, deutlich wärmer, als noch vor 40 bis 50 Jahren. Doch schaut man sich die bis 1982 zurückreichende Reihe genauer an, so stellt man fest, dass alle Erwärmung erst in den 1980er Jahren einsetzte; im Juli begann sie mit den warmen Monaten 1982 und 1983.

Abbildung 1: Entwicklung der deutschen Juli-Temperaturen 1881 bis 2022. Bis 1981 gab es, trotz damals schon deutlich steigender CO2-Konzentrationen, keine Juli-Erwärmung. Hinweis: Diese Grafik zeigt keine Klimasensitivität des CO2, sie verdeutlicht jedoch, dass die Temperaturentwicklung über volle 100 Jahre nicht zur steigenden CO2-Konzentration passte.

In Zentralengland (Midlands) fiel dieser Juli 2022 mit 18,2°C zwar sehr warm aus, dennoch hat sich dort das Juli-Mittel seit dem Höhepunkt der „Kleinen Eiszeit“ im späten 17. Jahrhundert nur um knappe 0,7 Kelvin (°C) erhöht.

Abbildung 2: Nur unwesentliche Juli-Erwärmung in Zentralengland seit über 360 Jahren.

Juli-Erwärmung am Limit?

Schauen wir uns die Entwicklung der Juli-Temperaturen seit 1982 einmal genauer an. Der rekordwarme Juli 2006 liegt nun schon reichliche anderthalb Jahrzehnte zurück – ein Großteil der aktuellen Juli-Erwärmung fand also zwischen 1982 und 2006 statt.

Abbildung 3: Die seit 182 eingetretene Juli-Erwärmung fand bis zum Jahre 2006 statt; danach verharrten die Juli-Temperaturen auf einem sehr hohen Niveau. Die allerwärmsten Monate, 2006, 1994 und 1983, liegen schon relativ weit zurück.

Anhand der Tagesmaxima und Tagesminima der Station Dachwig nordwestlich von Erfurt wird deutlich, warum dieser Juli nicht zu den wärmsten gehörte – neben teils empfindlich kühlen Nächten gab es auch tagsüber immer wieder kühlere Perioden.

Abbildung 4: Tägliche Temperaturmaxima und –Minima in 2 Metern Messhöhe an der WI-armen Station Dachwig nordwestlich von Erfurt. Das ständige Auf und Ab dieses „Schaukelsommers“ war äußerst unbekömmlich – Erkältungskrankheiten häuften sich.

Wenn man die wesentlichen Erwärmungsursachen der Juli-Temperaturen kennt, wird klar, warum es nun nicht mehr wesentlich wärmer werden kann. Die aktuelle AMO-Warmphase hat ihren Höhepunkt vermutlich schon überschritten und wird bald in eine Kaltphase wechseln. Ein Juli hat auch nur 31 Tage, an denen im Bestfall stets erwärmende Großwetterlagen auftreten können, und die astronomisch mögliche Sonnenscheindauer beträgt maximal so zwischen 450 und 490 Stunden – aber da dürfte es keine einzige Wolke und niemals Frühdunst geben. Blieben die weiter wachsenden WI-Effekte, welche sicherlich noch etwas zur Juli-Erwärmung beitragen können – insgesamt scheint die Juli-Erwärmung aber nun ausgereizt zu sein.

Abbildung 5: Enge Verzahnung von Sonnenscheindauer und Juli-Temperaturen im DWD-Flächenmittel; über 70% der Temperaturvariabilität werden von der Sonnenscheindauer bestimmt. Der 2022er Juli erreichte bei deutlich überdurchschnittlichen 265,8 Sonnenstunden 19,1°C. Besonnungs- und Temperaturzunahme erscheinen ausgereizt. Umrechnung in Indexwerte, um beide Größen anschaulicher in einer Grafik zu zeigen.

Schlechte Ernteaussichten 2022 – droht eine Hungersnot in Deutschland?

Wie schlimm es kommen wird, hängt von mehreren, schwer einschätzbaren Faktoren ab. Eventuell gibt es noch reichliche Lagerbestände, welche die Kalamität bis zur Ernte 2023 abmildern könnten. Und nicht überall steht das Korn so schlecht, wie in den Dürregebieten von Brandenburg bis Thüringen. Auch die weitere Entwicklung in der Ukraine könnte eine Rolle spielen. Nahrungsmittelpreise hängen außerdem gar nicht so sehr von den Preisen der landwirtschaftlichen Rohstoffe ab, sondern vor allem von den Lohn- und Energiekosten (Energiekosten-Äquivalentgesetz). Jetzt rächen sich gleich mehrere krasse politische Fehlentscheidungen. Erstens natürlich die wegen der dämlichen Energiewende stark gestiegenen Energiepreise in Deutschland, zweitens die durch den politisch gewollten Mindestlohn steigenden Arbeitskosten. Und drittens wurde in Deutschland etwas versäumt, was in Israel längst erfolgreich umgesetzt wurde – der Aufbau effektiver, umfangreicher Bewässerungssysteme. So verwundert es nicht, dass in den vergangenen Wochen teils Speisekartoffeln aus Israel im Angebot waren – zu bezahlbaren Preisen. Deutschland, einst ein Kartoffel-Land, kann sich nicht mehr selbst versorgen und ist auf Importe eines Wüstenstaates angewiesen – ein weiterer Beleg für Deutschlands Niedergang. Damit wird klar: Von reibungslosen, offenen Handelswegen sowie halbwegs bezahlbaren Transportkosten wird unser Überleben im nächsten Winter abhängen; Verbraucher sollten sich mit lange haltbaren Nahrungsmitteln bevorraten und sich auf weiter steigende Nahrungsmittelpreise sowie Versorgungsengpässe einstellen.

Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

 




Warum die Sonne, nicht das CO2, die Ozeane erwärmt

Wiederaufnahme der Debatte: Erwärmt die Rückstrahlung von Treibhausgasen die Ozeane?

Jim Steele

Video:

Da Infrarot-Wärmewellen weniger als einen Millimeter in die Meeresoberfläche eindringen, argumentierten viele Skeptiker, dass es unmöglich sei, den Anstieg des CO2 für die Erwärmung der Ozeane verantwortlich zu machen. Mehrere prominente skeptische Wissenschaftler, vor denen ich großen Respekt habe, argumentierten jedoch auch, dass es albern und nutzlos sei, zu behaupten, Infrarotwärme könne den Ozean nicht erwärmen.

Transkript

Vor etwa einem Jahrzehnt gab es eine hitzige und ungelöste Debatte darüber, ob die von Treibhausgasen ausgehende Infrarot-Rückstrahlung die Ozeane erwärmt. Da die Infrarotstrahlung weniger als einen Millimeter in die Oberfläche des Ozeans eindringt, argumentierten viele Skeptiker, dass es unmöglich sei, den Anstieg des CO2 für die Erwärmung der Ozeane verantwortlich zu machen. Mehrere prominente skeptische Wissenschaftler, vor denen ich großen Respekt habe, argumentierten jedoch auch, dass es albern und nutzlos sei, zu behaupten, Infrarotwärme könne den Ozean nicht erwärmen.

Nach der Analyse der in diesem Video dargestellten physikalischen Zusammenhänge bin ich davon überzeugt, dass die beobachtete Erwärmung der Ozeane auf die Sonnenenergie zurückzuführen ist und dass eine Erwärmung der Ozeane durch Infrarotstrahlung bestenfalls unbedeutend ist. Wenn diese Analyse zutrifft, ist dies ein weiterer bedeutender Schlag gegen die vorherrschende CO2-bedingte globale Erwärmungstheorie.

Um sicherzustellen, dass Laien auf dem Laufenden sind, hier eine kurze Zusammenfassung des heutigen Stands der Klimawissenschaft.

[Hinweis: Die Graphik ist auch im Original etwas unscharf]

Klimawissenschaftler erstellen Modelle für den Energiehaushalt der Erde. Die Energiemenge, die die Erde pro Sekunde aufnimmt oder in den Weltraum abgibt, wird in Watt gemessen und ist für eine Fläche von einem Quadratmeter standardisiert. Diejenigen, die mit dieser Maßeinheit nicht vertraut sind, sollten einfach verstehen, dass mehr Watt mehr Energie bedeutet.

Das hier abgebildete Energiebudget wurde von Stephens 2012 veröffentlicht. Andere haben leicht abweichende Zahlen, aber diese Abbildung ist eine der besten, weil sie eine der wenigen ist, die den Bereich der Unsicherheiten bei ihren Messungen aufführt.

Da die Sonnenoberfläche so heiß ist, sendet sie energiereiche Kurzwellenstrahlung aus. Im Durchschnitt erwärmt sich die Erde, da die Kurzwellen dem atmosphärischen Wasserdampf 75 Watt hinzufügen, während die Erdoberfläche etwa 160 Watt absorbiert, insgesamt also 240 Watt, die das Klima der Erde tagsüber aufheizen.

Nach dem Stefan-Boltzman-Gesetz – und denken Sie daran, dass wissenschaftliche Gesetze unumstritten sind – reagiert die Oberfläche sofort, wenn sie erwärmt wird, indem sie die gleiche Menge an Energie abgibt.

Um das Temperaturgleichgewicht auf der Erde aufrechtzuerhalten, sollten die 240 Watt Energie der Sonne die Erde veranlassen, 240 Watt zurück in den Weltraum abzustrahlen oder einen Teil dieser Energie von der Oberfläche in die Ozeane oder Böden zu übertragen. Da die Erde jedoch so viel kühler ist als die Sonne, gibt sie diese Energie nur in Form von langwelligen Infrarotwellen ab, die ganz anders mit der Erde interagieren als die kurzwelligen Wellen der Sonne.

Während einige Langwellen ungehindert und mit Lichtgeschwindigkeit zurück ins All entweichen können, werden andere Langwellen von Treibhausgasen wie Kohlendioxid und Wasserdampf absorbiert. Die Treibhausgase geben die absorbierte Energie wieder ab und leiten die Hälfte davon zurück zur Erdoberfläche. Im Durchschnitt absorbiert die Erdoberfläche auch schätzungsweise 345 Watt an rückgeführter Langwellenenergie, was der Abkühlung entgegenwirkt und verhindert, dass sich die Erde bei der nächtlichen Abkühlung bis zum globalen Gefrierpunkt abkühlt.

Diese langwellige Energie ist jedoch nicht gefangen, wie viele Schlagzeilen in den Medien suggerieren. Letztendlich entweicht fast die gesamte Energie der Sonne zurück in den Weltraum. Die am besten modellierten Energiebudgets deuten jedoch darauf hin, dass im Verhältnis zu der ursprünglich von der Sonne eingestrahlten Energiemenge etwas weniger Energie in den Weltraum zurückstrahlt.

Abgesehen von einigen großen Unsicherheiten scheint es ein Strahlungsungleichgewicht von 0,6 Watt weniger Energie zu geben, die die Erde verlässt, als von der Sonne zugeführt wird. Einige Forscher schätzen, dass dieses Ungleichgewicht bis zu einem Watt betragen könnte.

Dieses Ungleichgewicht verstößt nicht gegen das Stefan-Boltzmann-Gesetz, da die fehlende Wärme unter der Landoberfläche oder unter der Meeresoberfläche gespeichert wird, wo die Wärme nicht rechtzeitig in den Weltraum zurückstrahlen kann.

Es ist wissenschaftlich unumstritten, dass sich unsere Ozeane seit dem Ende der kleinen Eiszeit um 1850 erwärmt haben. Umstritten ist jedoch, inwieweit die natürliche Erwärmung der Ozeane auf die Speicherung von mehr kurzwelliger Energie von der Sonne oder auf die Speicherung von vermehrt nach unten gerichteter langwelliger Energie zurückzuführen ist, die durch steigende Kohlendioxidkonzentrationen freigesetzt wird.

Einige haben fälschlicherweise behauptet, dass sich die Landoberfläche der Erde in gleicher Weise erwärmt und abkühlt wie die Ozeane.

Im Gegensatz zum Ozean dringt die kurzwellige Energie der Sonne jedoch nicht viel tiefer als einen Zentimeter in den Boden ein. Die kombinierte Erwärmung durch kurzwellige und langwellige Energie sowie die fühlbare Wärmeübertragung durch warme Luft heizt die Böden an der Oberfläche zunehmend auf und erreicht im Sommer Höchstwerte. Dann wird die Oberflächenwärme vor allem durch Wärmeleitung langsam über das Temperaturgefälle von der warmen Oberfläche in kühlere Tiefen geleitet, wie es der zweite Hauptsatz der Thermodynamik vorsieht. Die Wärmeübertragung durch Wärmeleitung ist langsam, so dass die Temperaturen nur 25 Zentimeter unter der Oberfläche um 8ºC kühler bleiben können.

Im Winter kehrt die kältere Oberfläche dieses Temperaturgefälle um, so dass die gespeicherte Sommerwärme durch Wärmeleitung zurück an die Oberfläche gelangt. Da die Abkühlung an der Oberfläche schnell und die Wärmeleitung langsam erfolgt, bleibt der tiefere Boden wärmer als der Oberflächenboden.

Die langwellige Energie der Treibhausgase dringt nur wenige Mikrometer tief in den Ozean und noch weniger in die meisten Böden ein, aber die kurzwellige Energie der Sonne dringt viel tiefer in den Ozean ein.

Energiereichere Kurzwellen wie blaues Licht können über 100 Meter in klares Meerwasser eindringen, wobei nur die Hälfte der Energie innerhalb der ersten 20 Meter absorbiert wird. Im Gegensatz dazu werden 50 % des weniger energiereichen roten Lichts bereits in den ersten Metern absorbiert. Aus diesem Grund können Algen im tieferen Ozean rotes Licht nicht wie Landpflanzen zur Photosynthese nutzen.

Obwohl sowohl die Erwärmung des Landes als auch des Ozeans von der Oberflächenerwärmung abhängt, ist die Strahlungs- und Konvektionserwärmung für die Erwärmung des Ozeans viel wichtiger. Dies führt zu erheblichen Unterschieden in der Art und Weise, wie sich unsere Ozeane erwärmen und abkühlen, so dass Analogien zur Erwärmung der Landoberfläche irreführend sind.

Dieses standardmäßige, wenn auch stark vereinfachte Temperaturprofil des Ozeans zeigt, dass sich die obere Schicht des Ozeans, die oft als epipelagische Schicht oder Sonnenlichtschicht bezeichnet wird, von der Oberfläche bis in 200 Meter Tiefe erstreckt. Durch Winde und Strömungen verursachte Turbulenzen vermischen und homogenisieren die Temperatur, wie hier dargestellt, und betragen weltweit im Durchschnitt 13°C.

Unterhalb dieser gemischten Oberflächenschicht befindet sich die Sprungschicht, die als eine Region mit rasch sinkenden Temperaturen definiert ist, da die Durchmischung der warmen Oberfläche in die darunter liegenden Schichten mit zunehmender Tiefe rasch abnimmt.

In einer Tiefe von etwa 1000 Metern und darunter herrscht eine homogenere Temperatur von nur 4°C. Die dargestellte homogene obere Sonnenschicht verdeckt jedoch die wichtigsten Dynamiken der Oberflächenschicht der Ozeane, die für die Steuerung der Erwärmung und Abkühlung des Ozeans entscheidend sind.

In einer Arbeit von Wong & Minett aus dem Jahr 2018 wurden die Ozeantemperaturen aus Daten analysiert, die während zweier Ozeankreuzfahrten in warmen tropischen und subtropischen Gewässern des Nordatlantiks gesammelt wurden. Sie berichteten über bedeutende Unterschiede in den Erwärmungs- und Abkühlungsmustern in der mikrometerdicken Oberflächenschicht und den millimeterdicken unterirdischen Schichten.

Zum Vergleich: Die angespitzte Spitze eines Bleistifts ist etwa einen Millimeter breit. Es braucht tausend Mikrometer, um einen Millimeter zu erreichen. Der Pförtner der Meeresoberfläche ist nur ein paar Mikrometer dick.

Nur 4,9 Watt pro Quadratmeter Sonnenenergie wurden in den ersten 10 Mikrometern absorbiert.

Im Gegensatz dazu wurde der Untergrund zunehmend erwärmt, so dass in 10 Millimetern Tiefe 261 Watt Sonnenenergie absorbiert wurden.

Nur an der Oberfläche kann die Wärme des Ozeans wieder an die Atmosphäre oder den Weltraum abgegeben werden. Diese unterschiedliche Erwärmung durch die Sonne schafft also den erforderlichen Temperaturgradienten, der es dem durch die Sonne erwärmten Wasser im Untergrund ermöglicht, sich ständig in Richtung der kühleren Oberfläche zu bewegen.

Die Erwärmung durch langwellige Energie ist eine weitere Komplikation, die berücksichtigt werden muss. Langwellige Energie durchdringt nur die ersten paar Mikrometer der obersten Schicht. Und diese Tatsache veranlasst einige Skeptiker zu der Behauptung, dass die CO2-Rückstrahlung den Ozean nicht erwärmen kann.

Auf der anderen Seite der Debatte wird jedoch argumentiert, dass die Langwellenerwärmung den für die Abkühlung des Ozeans erforderlichen Temperaturgradienten verändern und sogar umkehren kann, da die Langwellenerwärmung 100 Mal mehr Energie in die Hautschicht einbringen kann als die Sonnenerwärmung.

Aber wenn das stimmt, wie kann der Ozean dann überhaupt Wärme verlieren?

Nichtsdestotrotz wird die alarmistische Behauptung aufgestellt, dass die zusätzliche Infrarotenergie den Temperaturgradienten bis zu einem gewissen Grad verändern muss. Je mehr Treibhausgase also mehr langwellige Energie in die Oberflächenschicht einbringen, desto mehr wird der Temperaturgradient gestört, so dass die Abkühlung des Meeresbodens abnimmt. Steigendes CO2 erwärmt also indirekt den Ozean.

Doch die Messungen stützen diese Behauptungen nicht.

Satellitenmessungen ermittelten die Oberflächentemperatur der Ozeane durch Messung der langwelligen Strahlung, die von der Hautschicht ausgeht. Die darunter liegende Schicht wurde ebenfalls gemessen, allerdings über die emittierten Mikrowellen.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Oberflächenschicht des Ozeans immer kühler ist als die darunter liegenden Schichten, trotz der kombinierten Erwärmung der Oberfläche durch kurzwellige und langwellige Strahlung und der zunehmenden Wärme aus dem von der Sonne aufgeheizten Wasser darunter.

Tagsüber gibt es eine tiefere, von der Sonne erwärmte, warme Schicht. Nachts, ohne Sonneneinstrahlung, kühlt sich das Wasser unter der Wasseroberfläche schließlich ab und vermischt sich mit dem Wasser darunter, wodurch überall eine homogenere Temperatur der oberen Schicht entsteht, mit Ausnahme der kühleren Hautoberfläche.

Unabhängig von der Jahreszeit oder der Tageszeit ist die Hautschicht immer kühler als das Wasser unmittelbar darunter.

Das Phänomen der konstant kühlen Hautoberfläche ist zwar nicht intuitiv, lässt sich aber mit dem Stefan-Boltzman-Gesetz erklären. Nach diesem Gesetz strahlt die oberste Hautschicht, wenn sie durch lang- oder kurzwellige Energie erwärmt wird, sofort die gleiche Energiemenge an die Atmosphäre zurück. Jegliche langwellige Erwärmung der Oberflächenschicht ist so kurzlebig, dass sie keine erkennbare Auswirkung auf den Temperaturgradienten hat, der erforderlich ist, um die von der Sonne aufgeheizten unterirdischen Schichten des Ozeans zu kühlen.

Wie die Ergebnisse von Wong & Minett zeigen, absorbierte die mikrometerdicke Hautschicht 410 Watt Langwelle und eine vernachlässigbare Menge Kurzwelle, gab aber gleichzeitig 470 Watt aus dem Ozean ab, wodurch die beobachtete kühlere Hautschicht erhalten blieb.

Das Verhältnis von 470 Watt Langwellenabstrahlung zu 410 Watt Langwelleneinstrahlung verstößt nicht gegen das Stefan-Boltzman-Gesetz, da die Erwärmung der Hautoberfläche das kombinierte Ergebnis der Erwärmung durch 67 Watt von unten aufsteigendes, solar erwärmtes Wasser und der abwärts gerichteten Langwellenstrahlung von oben ist.

Diese kombinierte Erwärmung führte auch dazu, dass die Hautoberfläche insgesamt 7 Watt mehr an fühlbarer Wärme durch Wärmeleitung an die kühlere Luft darüber und mehr latente Wärme durch Verdunstung von der Hautoberfläche verlor. Im Durchschnitt gleicht also die Abkühlung der Hautoberfläche die Erwärmung der Hautoberfläche aus, aber die Hautoberfläche bleibt etwas kühler, weil sie die Wärme schneller abstrahlt, als die Wärme aus dem Untergrund aufsteigen kann.

Dennoch geben ihre Daten Anlass zur Sorge. Es ist sehr ungewöhnlich, dass der von ihnen geschätzte Wärmeverlust durch fühlbare und latente Wärme nur 7 Watt Abkühlung beträgt. Das ist 15 Mal weniger als die globale durchschnittliche Abkühlungsrate der Ozeane.

Es ist bekannt, dass die Energie, die benötigt wird, um so viel Wasser zu verdunsten, wie im Wasserkreislauf der Erde beobachtet wird, mehr als 80 Watt pro Quadratmeter Verdunstungskühlung der Ozeane erfordert.

Angesichts des Problems, dass diese langwelligen Energien nicht tiefer als ein paar Mikrometer eindringen und daher die Ozeane nicht direkt erwärmen können, bestand die erklärte Absicht der Analyse von Wong & Minett darin, ihre Hypothese voranzutreiben, dass mehr langwellige CO2-Energie den Ozean immer noch indirekt erwärmen kann, indem sie den Temperaturgradienten verringert und damit die Abkühlungsrate der tageszeitlichen warmen Schicht des Ozeans reduziert.

Um ihre Behauptung zu untermauern, argumentierten sie, dass die Absorption von mehr Langwellen in der Hautschicht nicht zu dem erforderlichen Anstieg der Oberflächentemperatur führt, der die Emissionen sofort erhöhen und das Oberflächenbudget der Langwellenenergie ausgleichen würde.

Zu diesem Zweck untersuchten sie die erhöhte langwellige Erwärmung an bewölkten Tagen als Analogon zu den Auswirkungen der erhöhten langwelligen Erwärmung durch steigendes Kohlendioxid.

Ihre hier dargestellten Ergebnisse zeigen, dass trotz eines Anstiegs der langwelligen Erwärmung um 40 Watt durch bewölkten Himmel keine verstärkte Abkühlung durch die emittierte langwellige Abstrahlung und kein erhöhter Verlust an fühlbarer und latenter Wärme zu verzeichnen war, so dass der kühlende Temperaturgradient unterbrochen worden sein muss. Dies würde jedoch gegen das Stefan-Boltzman-Gesetz verstoßen, und ihre Darstellung erfordert magisches Denken.

In Wirklichkeit wurde das Stefan-Boltzman-Gesetz nie verletzt. Es war einfach eine schlechte Geschichte. Obwohl die zunehmende Bewölkung die langwellige Erwärmung erhöhte, verringerte die Bewölkung gleichzeitig die kurzwellige Erwärmung der Schichten unterhalb der Hautoberfläche.

Der Grund dafür, dass 40 Watt mehr ankommender Langwelle nicht auch die abgehende Langwelle erhöht haben, ist die Tatsache, dass die Wolken auch die solare Erwärmung des Wassers unter der Oberfläche verringert haben. Wenn sowohl die lang- als auch die kurzwellige Erwärmung berücksichtigt werden, bleibt das Gleichgewicht zwischen ein- und ausgehender Wärme an der Hautoberfläche erhalten, wie es das Stefan-Boltzman-Gesetz vorhersagt.

Andere haben argumentiert, dass die durch die langwellige Erwärmung der Hautoberfläche erzeugte Wärme durch Vermischung mit darunter liegenden Schichten schnell nach unten transportiert werden würde.

Eine Durchmischung der beobachteten kühleren Hautschicht nach unten würde jedoch nur die wärmeren Schichten unter der Oberfläche abkühlen. Jede Durchmischung, die wärmeres Wasser aus dem Untergrund an die Oberfläche bringt, verstärkt nur dessen Abkühlung.

Nur die Vermischung von tieferem, durch die Sonne erwärmtem Wasser mit dem kühleren Wasser unter der Oberfläche trägt die Wärme tiefer in den Ozean. Durch die Durchmischung des von der Sonne erwärmten Wassers in tiefere Schichten wird die Wahrscheinlichkeit verringert, dass die Sonnenwärme wieder an die Oberfläche gelangt und abkühlt.

Es ist also die Durchmischung des von der Sonne erwärmten Wassers nach unten und nicht die vorübergehende langwellige Erwärmung der Oberflächenschicht, die Energie im Ozean speichert und das geschätzte Energieungleichgewicht erzeugt.

Bei einer umfassenderen globalen Betrachtung zeigen Analysen des Wärmeflusses in und aus den Weltmeeren, wo sich die Ozeane erwärmen. Huangs (2015) Darstellung der Wärmeströme in den Ozeanen widerspricht den Behauptungen, dass eine sich verdickende globale CO2-Decke die Weltmeere aufheizt.

Fast die Hälfte der Ozeanoberflächen, die grün gefärbten Regionen, weisen keinen Nettowärmefluss in den oder aus dem Ozean auf.

Die Regionen mit dem größten Wärmestrom in den Ozean sind rot gefärbt.
Dort wird die intensive tropische Erwärmung durch die geringere Bewölkung in den Tropen noch verstärkt, wie in der Studie von Fasullo und Trenberth aus dem Jahr 2008 beschrieben.

Außerdem bewirken die tropischen Passatwinde einen verstärkten Auftrieb von kaltem Tiefenwasser im Ostatlantik und Ostpazifik.

Kälteres Wasser an der Oberfläche kann den typischen Wärmefluss umkehren, so dass Wärme von der wärmeren Luft darüber in diese kälteren aufgetriebenen Gewässer fließt.

Der offensichtliche Hinweis auf die Hauptursache für die Erwärmung der Ozeane ist, dass die Regionen mit dem stärksten solaren Fluss in den Ozean dieselben sind, die durch pazifische und atlantische La Ninas entstehen. Das von der Sonne erwärmte Wasser wird westwärts und dann polwärts entlang der Meeresströmungen transportiert, wo die größte Wärmemenge freigesetzt wird (dunkelblau gefärbt). Das holozäne Optimum mit höheren Temperaturen als heute fand während der immerwährenden La Nina-Bedingungen statt.

Einzelheiten darüber, wie ein von der Sonne aufgeheizter Ozean unseren derzeitigen Erwärmungstrend verursacht, finden Sie in meinem früheren Video: Global warming driven by pacific warm pool, La Nina & ITCZ: an alternative climate change theory oder lesen Sie das Transkript.

Bis heute gibt es keinen nachweisbaren Mechanismus, der veranschaulicht, wie die Erwärmung durch CO2 etwas anderes als die Oberfläche des Ozeans erwärmen kann. Im Gegensatz dazu werden die kombinierten Klimaeffekte der solaren Erwärmung, der ITCZ-Wanderungen und der La Ninas in der von Experten begutachteten wissenschaftlichen Literatur stark unterstützt.

Daher werde ich die von den Medien verbreitete Angstmacherei ignorieren, dass unsere Ozeane aufgrund des steigenden CO2-Gehalts „am Kochen“ sind. Es gibt einfach keine wissenschaftlichen Beweise, die solche unwahren Behauptungen stützen.

Und ich werde gut schlafen. Es gibt keine Klimakrise.

Unsere Demokratie ist auf ein vielfältiges Spektrum an guten, kritischen Denkern angewiesen. Vermeiden Sie also bitte hirnloses Gruppendenken.

Beherzigen Sie stattdessen den Rat des berühmten Wissenschaftlers Thomas Huxley: Skepsis ist die höchste aller Pflichten und blinder Glaube die einzige unverzeihliche Sünde.

Link: https://wattsupwiththat.com/2022/07/31/why-the-sun-not-co2-heats-the-oceans-revisiting-the-debate-does-greenhouse-back-radiation-warm-the-oceans/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

Bitte des Übersetzers: In anderen Foren gleitet die Diskussion zu diesem Thema häufig in äußerst unsachliche Sphären ab. ADMIN wird gebeten, derartige Kommentare nicht freizuschalten, denn wer schreit hat immer unrecht!

 




Grüne Energiepolitik ist keinerlei Hilfe für die Ärmsten

Larry Bell

Die Herdenhysterie fordert einen tragischen sozialen und wirtschaftlichen Tribut in ehemals wohlhabenden Ländern, die eine vom Klimaalarm geprägte Politik gegen fossile Energieträger und Landwirtschaft betrieben haben.

Dieses selbstverschuldete Elend ist auf eine Kombination von Einflüssen zurückzuführen: ungerechtfertigte Ängste, die auf nachweislich gescheiterten theoretischen Klimamodellen beruhen; grob fehlgeleitete Erwartungen an so genannte „grüne Energie“-Kapazitäten und -Volkswirtschaften; und sicherlich nicht zuletzt mächtige politische Aktivisten, die verängstigte, uninformierte Bevölkerungen ausnutzen, für die sie arbeiten.

Einst ein weltweit beneidetes industrielles Kraftpaket, kämpft Deutschland heute darum, die Lichter am Leuchten zu halten, nachdem es zuverlässige und reichlich vorhandene Kohlenwasserstoff- und Kernenergie zugunsten von unzuverlässiger, unregelmäßiger und vergleichsweise mickriger Wind- und Solarenergie aufgegeben hat.

Radikale „Klimawandel“-Agenden, die sich geografisch von den fruchtbaren Ackerflächen der Niederlande im Westen bis nach Sri Lanka in Südasien und Ghana in Afrika südlich der Sahara erstrecken, haben ebenfalls verheerende Auswirkungen auf die lokalen Lebensgrundlagen und die Nahrungsmittelversorgung der Welt.

Das Klima-begeisterte Deutschland mit der höchsten installierten Windkraftkapazität in Europa gehört zusammen mit Dänemark zu den Ländern mit den höchsten Strompreisen weltweit … rund 35 USD-Cent pro Kilowattstunde im zweiten Quartal 2021, was Platz 15 der teuersten von 133 Ländern bedeutet.

Der von den Vereinten Nationen geförderte Klima-Alarmismus bezüglich der Treibhausgas-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe führte vor 20 Jahren zu einem Plan des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder, innerhalb von drei Jahrzehnten aus der Kohlenwasserstoff- und sogar aus der Kernenergie auszusteigen.

Nach Schröders Wahlniederlage gegen Angela Merkel im Jahr 2005 beschleunigte sie diesen Prozess, so dass die letzten Kernkraftwerke des Landes in diesem Jahr abgeschaltet werden sollen – ein Jahrzehnt früher als geplant.

Merkels Entscheidungen zum Ausstieg aus der Kohle- und Kernkraft haben das Land zum weltweit größten Abnehmer von russischem Gas und zu einem der am stärksten von russischer Energie abhängigen Länder in der EU gemacht.

Da Deutschland und die gesamte EU es versäumt haben, seine eigenen, technisch förderbaren Schiefergasvorkommen zu erschließen, haben sie berechtigten Grund zur Sorge, dass Russland seine lebenswichtigen Energieressourcen mit Waffengewalt einsetzen wird, um seine territorialen Ziele durchzusetzen.

Paradoxerweise haben die EU-Mitgliedsländer noch vor 15 Jahren mehr Gas produziert als Russland exportiert, und obwohl ihre Reserven kleiner sind als die Russlands, verfügen sie möglicherweise über ebenso viel technisch förderbares Schiefergas wie die USA, dessen Erschließung ihre Regierungen nicht zulassen.

Der deutsche Energieriese und notleidende Erdgasversorger Uniper hat praktisch einen Versorgungsnotstand ausgerufen, nachdem er gezwungen war, Brennstoff aus Lagern abzuziehen, um die Kürzungen der russischen Lieferungen zu ersetzen. Das Unternehmen benötigt außerdem dringend Lieferungen, um den Konkurs abzuwenden.

Die niederländischen Landwirte rebellieren gegen die drakonische, klimabedingte „Great Reset“-Gesetzgebung, die für 2020 eine Reduzierung des Stickstoffs vorschreibt.

Der Vorwand für diesen Irrsinn ist die Begrenzung der Emissionen von Chemikalien wie Ammoniak, das aus Tierdünger freigesetzt wird … die Lösung besteht darin, die Milch- und Fleischproduzenten zu zwingen, ihre Herden um die Hälfte zu reduzieren, die die lebenswichtige Versorgung der Welt mit Nahrungsmitteln und den Lebensunterhalt der Landwirtschaft sichern.

Angeblich soll die Verordnung die Ziele eines 2019 verabschiedeten Klimagesetzes erfüllen, das eine Senkung der Treibhausgasemissionen um 49 Prozent bis 2030 vorsieht.

Der Gegner Thierry Baudet und einige andere Mitglieder des niederländischen Repräsentantenhauses behaupten, dass diejenigen, die hinter der Güllebewegung stehen, eine noch stinkendere Agenda verfolgen, nämlich dass die Regierung Ackerland aufkaufen und entwerten will, um mehr Wohnungen für Migranten zu bauen.

Der Wanderungssaldo in den Niederlanden, einem Land mit 17,2 Millionen Einwohnern, belief sich im Jahr 2021 auf 108.275.

Baudet fragt: „Wie ist es möglich, dass die niederländische Regierung in einer Zeit, in der alle von möglichen Lebensmittelengpässen und unsicheren Versorgungsketten sprechen, diese Politik verfolgt, die zu einer noch größeren Abhängigkeit von internationalen Versorgungsketten und damit zu Unsicherheit für die niederländische Bevölkerung führen wird?“

Tausende von Demonstranten in Sri Lanka, einem Inselstaat vor der Südküste Indiens, stürmten den Amtssitz des Präsidenten und setzten das Haus des Premierministers in Brand, um gegen die Inflation und die Lebensmittelknappheit zu protestieren.

Sri Lankas Landwirtschaft, die mehr als 7 % des BIP des Landes ausmacht und 30 % der Arbeitskräfte beschäftigt, wurde erheblich zurückgeworfen, nachdem 99 000 Tonnen teurer organischer Dünger, der von der chinesischen Qingdao Seawin Biotech Group importiert wurde, positiv auf schädliche Bakterien getestet worden waren.

Der daraus resultierende Düngermangel führte dazu, dass die Landwirte ihre Felder nicht mehr bestellen konnten mit der Folge massiver Ernteausfälle.

Das westafrikanische Land Ghana, das einst zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften des Kontinents gehörte, steht vor allem wegen eben dieser „klimafreundlichen“ Agrarpolitik am Rande des Bankrotts.

Bis vor kurzem war Ghana das Aushängeschild der Vereinten Nationen für Klimaziele, die im Rahmen des Pariser Abkommens „eine Reduzierung der Emissionen um 15 bis 45 Prozent … bis 2030 und eine Stärkung der Klimaresilienz in enger Abstimmung mit seinen Entwicklungsprioritäten anstrebten.“

Das war jedoch nicht genug, um die UNO zufriedenzustellen.

Unter wirtschaftlichem Druck der Europäischen Union und der Weltbank stimmte das Land 2021 einer drastischen Senkung der Treibhausgasemissionen im Zusammenhang mit Kunstdünger und Viehzucht zu.

Inmitten der durch den Krieg in der Ukraine verursachten Düngemittelknappheit und der sich verschärfenden Nahrungsmittelkrise hat die EU Finanzinvestitionen abgelehnt, um Ghana und anderen klammen afrikanischen Ländern dabei zu helfen, die einheimische Düngemittelproduktion anzukurbeln oder ihre fossilen Energiequellen auszubauen, weil dies „mit ihrer Energie- und Umweltpolitik unvereinbar“ wäre.

In der Zwischenzeit haben die USA und mehrere europäische Staaten, darunter auch Deutschland, 8,5 Milliarden Dollar (7,3 Milliarden Euro) zugesagt, um Südafrika beim Ausstieg aus der Kohle und beim Ausbau erneuerbarer Energiequellen zu unterstützen“, berichtet der deutsche Staatssender DW News.

Und die Belohnung?

Ghana, das früher ein Nettoexporteur von Strom war, erlebte komplette Stromausfälle, die dazu führten, dass Millionen Menschen in der Ashanti-Region ohne Wasser lebten … einschließlich der Bewässerung, die für den Anbau von Lebensmitteln benötigt wird.

Danke für nichts.

This piece originally appeared at NewsMax.com and has been republished here with permission.

Link: https://cornwallalliance.org/2022/07/green-energy-policies-no-help-to-the-most-desperate/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

Fazit des Übersetzers: Wo immer Klima- und Energiepolitik dieser Art regiert, droht ausnahmslos Chaos und Zerstörung! Und das alles nur, um unserem Planeten möglichst effizient seine Lebensgrundlage zu entziehen!!