Die Debatte zwischen Steven Koonin und Andy Dessler – ein Sieg des „gesunden Menschenverstandes“

Andy May

Die SOHO-Forum-Debatte begann am 15. August 2022 um 17:30 Uhr im New Yorker Sheen Center, wie ich hier angekündigt habe. Koonin gewann die Debatte im Oxford-Stil, da 25% des Publikums vor Ort und online seiner Meinung waren, dass die debattierte Frage: „Die Klimawissenschaft zwingt uns, die Treibhausgasemissionen in großem Umfang und schnell zu reduzieren“ eine falsche Aussage ist.

Im Folgenden werde ich die meiner Meinung nach wichtigsten Argumente sowohl von Dessler als auch von Koonin darlegen. Steve Koonin hat mir großzügigerweise seine PowerPoint-Folien zur Verfügung gestellt. Ich habe auch Andy Desslers Folien angefordert, aber er hat nicht auf meine Anfrage geantwortet; wenn er sie irgendwann zur Verfügung stellt, werde ich sie veröffentlichen und Sie darüber informieren. Die Folien von Steve Koonin können hier heruntergeladen werden. Sie werden die gesamte Debatte bis Ende nächster Woche, wahrscheinlich bis zum 24. August, auf Youtube sehen können.

Dessler hatte siebzehn Minuten Zeit, um sein anfängliches Argument vorzubringen, dass die Menschheit die Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) in großem Umfang und schnell reduzieren muss. Zunächst behauptet er, dass der geschätzte Anstieg der globalen durchschnittlichen Oberflächentemperatur (GAST) von etwa einem Grad seit dem 19. Jahrhundert im geologischen Zeitverlauf ungewöhnlich ist. Die Genauigkeit der Proxy-Temperaturen, die er für seine GAST-Aufzeichnung verwendet hat, und die Auflösung der Temperatur-Rekonstruktionen sind sehr gering, so dass diese Art von „Hockeyschläger“-Grafik für mich und vermutlich auch für den Rest des Publikums wenig aussagekräftig ist. Auf jeden Fall ist ein Anstieg von einem Grad in 120 Jahren nicht alarmierend.

Seine nächste Behauptung ist, dass Solar- und Windenergie den größten Teil der weltweiten Energieversorgung übernehmen können, wobei er einige Ausnahmen einräumt, z. B. für die Luftfahrtindustrie. Er zitiert Studien, die zeigen, dass das Stromnetz so modifiziert werden kann, dass solche intermittierenden Stromquellen effizient genutzt werden können. Er führt Texas als Beispiel an und weist darauf hin, dass diese Quellen den größten Teil der Stromerzeugungskapazität in Texas ausmachen. Er zitiert eine Studie, wonach die Texaner durch die Nutzung von Solar- und Windenergie täglich 20 Millionen Dollar sparen. Andy Dessler und ich leben beide in Texas. Das stimmt zwar, aber diese Quellen arbeiten nur selten mit voller Kapazität, und wenn sie aufgrund von schlechtem Wetter ausfallen, wie es im Februar 2021 der Fall war, sind die Folgen katastrophal und tödlich.

Er liefert auch Beweise dafür, dass Wind- und Solarenergie die billigsten Stromquellen sind. Später entgegnet Koonin, dass diese Statistiken nicht die Kosten für die Notstromversorgung oder die Aufrüstung des Stromnetzes für die Zeiten beinhalten, in denen der Wind nachts oder an bewölkten Tagen nicht weht. Koonin zitiert eine Studie der Harvard Business School, die die Kosten für den notwendigen Netzausbau allein für die Vereinigten Staaten auf 2,4 Billionen Dollar beziffert.

Schließlich liefert Dessler ein Diagramm ohne Zahlen oder Belege, in dem er behauptet, alle Auswirkungen des Klimawandels seien für die Menschheit negativ. Alles, woran ich denken konnte, als er das Diagramm diskutierte, war: Wo sind die Zahlen? Spricht er vom BIP, von verlorenen Menschenleben, wie ist der Maßstab seiner Grafik? Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.

Als nächstes war Koonin an der Reihe. Er entgegnet, dass das Wachstum der Weltwirtschaft nur um maximal 4 % zurückgehen wird, wenn wir weiterhin fossile Brennstoffe verwenden und wenn die Klima- und Wirtschaftsmodelle des IPCC korrekt sind. Praktisch jeder geht davon aus, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahrhundert weiterhin um mindestens 2 % pro Jahr wachsen wird, so dass die Wirtschaft im Jahr 2100 um ~478 % größer sein wird, wenn wir den Klimawandel irgendwie in den Griff bekommen, oder um ~474 % größer, wenn wir es nicht tun – ein kaum wahrnehmbarer Unterschied. Siehe hier und hier für weitere Informationen.

Koonin stellt dann fest, dass es den Menschen viel besser geht, wenn sie mehr Energie verbrauchen. Im Zeitalter der fossilen Brennstoffe sind Lebenserwartung, Lebensqualität und Realeinkommen gestiegen. Dank der Technologie und der billigen Energie ist unsere Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel gestiegen, und die Zahl der Todesfälle und Schäden aufgrund von Wetterextremen ist zurückgegangen.

Die Zuverlässigkeit der Stromversorgung ist sehr wichtig, denn oft hängt das Leben von der Elektrizität ab, und Notstromaggregate sind für die meisten Menschen zu teuer. Der Standard, den die meisten Versorgungsunternehmen anstreben, ist eine Zuverlässigkeit von 99,99 %. Koonin berechnet die Kosten eines solchen Systems für einige gängige saubere Stromquellen und kommt zu dem Ergebnis, dass Erdgassysteme die billigste saubere Energiequelle sind, wie in Abbildung 1 aus seinem Diskussionsmaterial ersichtlich:

Abbildung 1. Die Kosten für 99,99 % zuverlässige Elektrizität aus ausgewählten sauberen Energiequellen. Aus den Diskussionsunterlagen von Steven Koonin, Daten aus (Dowling, et al., 2020).

Dessler hat zwar Recht, dass Solar- und Windenergie unter idealen Bedingungen Strom billiger produzieren können als fossile Brennstoffe, aber die Kosten, um diesen Strom zuverlässig zu machen, treiben die Gesamtkosten für Wind- und Solarenergie viel höher. Weitere Probleme, die bei der Bilanzierung von Wind- und Solarenergie nicht richtig berücksichtigt werden, sind die dafür benötigten Flächen und die Kosten für hochwertige Materialien wie seltene Erden, Lithium, Kupfer, Zink, Chrom und viele andere. Bei der Onshore-Windkrafterzeugung werden neunmal mehr dieser Materialien pro Megawatt verbraucht als bei Erdgas. Der größte Teil dieser kritischen Materialien wird in China produziert, und einige davon werden in Sklavenarbeit hergestellt.

Der Nutzung fossiler Brennstoffe wird oft vorgeworfen, dass sie aufgrund der Luftverschmutzung zu Todesfällen führt oder das Leben verkürzt. Verkürzt die zunehmende Nutzung fossiler Brennstoffe das menschliche Leben, fragt Koonin? Offenbar nicht, denn er stellt fest, dass die Lebenserwartung um 16 Jahre gestiegen ist, während der Verbrauch fossiler Brennstoffe in Indien in den letzten 16 Jahren um 700 % gestiegen ist. In China hat sich die Lebenserwartung um 10 Jahre erhöht, obwohl der Verbrauch fossiler Brennstoffe dort um 600 % gestiegen ist. Die Nutzung fossiler Brennstoffe erhöht das menschliche Wohlergehen, wie Abbildung 2 zeigt, die ebenfalls aus Koonins Diskussionsfolien stammt:

Abbildung 2: Ein Diagramm des BIP pro Kopf und des Gesamtenergieverbrauchs pro Kopf. Daten von OurWorldinData.org.

Aus Abbildung 2 geht hervor, dass das Pro-Kopf-BIP stark mit dem Energieverbrauch pro Kopf korreliert ist. Dies sollte niemanden überraschen, denn je mehr Energie wir verbrauchen, desto weniger müssen wir arbeiten und desto einfacher und sicherer ist unser Leben. Man beachte die Korrelation mit dem Energieverbrauch, der steigt, wenn die Preise für verfügbare Energie sinken. Wenn Energie weniger verfügbar, weniger zuverlässig oder teurer ist, sinkt der Verbrauch, und das menschliche Wohlergehen verschlechtert sich, zumindest der Teil des Wohlergehens, der mit dem Pro-Kopf-BIP zusammenhängt. Leider betrachten Dessler und viele andere Befürworter der Debatte nur eine Seite des Arguments und ignorieren die Vorteile der Nutzung fossiler Brennstoffe, der Erwärmung und des zusätzlichen CO2.

Schließlich sei noch Koonins Schlusswort erwähnt. Andy Dessler hat seinen Namen für einen schamlosen, unwissenschaftlichen amerikanischen Artikel aus dem Jahr 2021 hergegeben. Die Überschrift des Artikels findet sich in einer von Koonins Folien und ist hier als Abbildung 3 wiedergegeben:

Abbildung 3. Ein Versuch des unScientific American*, Steve Koonin und sein Buch zu „demontieren“.

[*Unübersetzbares Wortspiel. Gemeint ist die Zeitschrift Scientific American. Mit dem dem Scientific voran gestellte „un will Autor Andy May das Verhalten dieser Zeitschrift beschreiben. A. d. Übers.]

Wir erwarten diese Art von verleumderischem Unsinn von Leuten wie Naomi Oreskes und Michael Mann, aber dass Dessler mitmacht, ist sowohl überraschend als auch enttäuschend. Außerdem habe ich Scientific American als Kind gelesen und respektiert, und ich bin mir sicher, dass viele von Ihnen das auch taten – es war einmal eine seriöse Zeitschrift. Jetzt sehe ich es als das Äquivalent von CNN oder MSNBC. Nichts als Meinung und Boulevardjournalismus.

Der fragliche Artikel bestreitet keine der Fakten oder Analysen in Koonins sehr populärem Buch Unsettled, obwohl sie den Versuch unternehmen, zu widerlegen, was der Washington Post-Kolumnist Marc Thiessen über das Buch geschrieben hat. Doch selbst dabei gelingt es ihnen nicht zu punkten, einen Schlag zu landen.

Am bezeichnendsten ist, dass sich unScientific American nach der Veröffentlichung dieses schändlichen Hetzartikels weigerte, Koonins Gegendarstellung zu veröffentlichen. Offensichtlich habe ich keinen Respekt vor unScientific American und es hat offensichtlich keinen Respekt vor der Wissenschaft. Eine sehr geschmacklose Angelegenheit, aber ich bin froh, dass Koonin sie zur Sprache gebracht hat. Übrigens hat Andy Dessler den Artikel dementiert und sich entschuldigt. Das hat meine Meinung über ihn um einiges verbessert. Er ist ein guter Wissenschaftler und hat einige sehr interessante und hilfreiche Artikel geschrieben, zumindest meiner Meinung nach. Er hat in dieser Debatte einfach nicht so gut argumentiert wie Koonin. Koonin hatte die Beweise und die Zahlen auf seiner Seite, Dessler nicht, und das war ausschlaggebend für das in Abbildung 4 dargestellte Ergebnis:

Abbildung 4. In dieser Debatte im Oxford-Stil hat Koonin gewonnen, da 25 % der Zuschauermeinungen nach der Debatte auf seine Seite wechselten.

Die gesamte Debatte soll bis zum 24. August auf Youtube zu sehen sein, wie mir gesagt wurde. Dieser Beitrag gibt nur die Höhepunkte der Debatte aus meiner Sicht wieder, die eigentliche Debatte enthält viel mehr.

Link: https://andymaypetrophysicist.com/2022/08/18/overview-of-the-koonin-dessler-debate/#respond

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Bergbau-Exzess im Amazonas-Becken für den Ausbau „grüner“ Energie; New York Times entsetzt

Francis Menton, MANHATTAN CONTRARIAN

Auf der Titelseite der heutigen New York Times findet sich ein großer Artikel, der die Leser offensichtlich über den neuesten Umweltschreck aufregen soll, der gestoppt werden muss. Die Schlagzeile lautet: „Illegale Landebahnen, die giftigen Bergbau in Brasiliens indigenes Land bringen“. Unterschlagzeile: „Die Times hat Hunderte von Landebahnen ausfindig gemacht, die kriminellen Bergbau in die entlegensten Winkel des Amazonasgebietes bringen.“

Wow, das ist schlimm. Die Landebahnen sind „illegal“. Der Abbau ist „giftig“, und nicht nur das, sondern auch „kriminell“. Und das alles geschieht an dem unberührtesten Ort, den es auf der ganzen Welt noch gibt, den „entlegensten Winkeln des Amazonas“, von denen ein Großteil von dem unschuldigsten aller unschuldigen indigenen Völker, den Yanomami, bewohnt wird.

Was also treibt diesen großen Ansturm von Bergleuten in diese abgelegenen Regionen? Könnte die so genannte „grüne Energie“ – mit ihrem enormen Bedarf an Rohstoffen wie Nickel, Mangan, Aluminium und Eisen – etwas damit zu tun haben? Wenn ja, wird man in der Times nichts darüber erfahren.

Der offensichtliche Zweck dieses langatmigen Times-Artikels ist es, Sie über die kriminellen Bergbau-Wilddiebe zu empören, von denen es jetzt im Amazonas-Dschungel wimmeln soll. Der Artikel beginnt mit Nachforschungen, die die Times unter Verwendung von Satellitenfotos angestellt hat und die eine große Anzahl von Landebahnen – fast 1.300 an der Zahl – identifiziert haben, die in den Amazonasdschungel gegraben wurden und die nun genutzt werden, um Nachschub für die Erschließung neuer Minen heranzuschaffen.

Hunderte von Flugpisten wurden heimlich auf geschütztem Land in Brasilien gebaut, um den illegalen Bergbau zu fördern, wie eine Untersuchung der Times ergab, darunter 61 in diesem Gebiet der Yanomami-Indianer. Die Times identifizierte mehr als 1.200 weitere nicht registrierte Flugplätze im brasilianischen Amazonasgebiet – viele von ihnen sind Teil von kriminellen Netzwerken, die das Land der Indigenen zerstören und ihre Bevölkerung bedrohen. . . Eingebettet in die dichte, üppige Landschaft, arbeiten die geheimen Landebahnen – weitgehend unkontrolliert…

Und es wird Sie nicht überraschen zu erfahren, dass diese ungeheuerlichen und illegalen Aktivitäten von der gefühllosen und gefühllosen rechtsgerichteten Regierung des derzeitigen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro unterstützt werden.

Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2019 hat sich Bolsonaro für Industrien eingesetzt, die die Zerstörung des Regenwaldes vorantreiben, was zu einer Abholzung in Rekordhöhe geführt hat. Er hat sowohl die Vorschriften gelockert, um die Abholzung und den Bergbau im Amazonasgebiet auszuweiten, als auch die Schutzmaßnahmen zurückgeschraubt. Außerdem hat er Bundesmittel und Personal gekürzt und damit die Behörden geschwächt, die für die Durchsetzung der Gesetze über die indigene Bevölkerung und den Umweltschutz zuständig sind.

Der illegale Bergbau fügt den indigenen Völkern der Region großen Schaden zu, zumindest wenn man der Times glaubt:

Eine aktuelle Studie von Hutukara, einer gemeinnützigen Organisation der Yanomami, schätzt, dass mehr als die Hälfte der Menschen, die im brasilianischen Yanomami-Gebiet leben, durch den illegalen Bergbau geschädigt wurden. Die Folgen sind laut dem Bericht unter anderem Unterernährung aufgrund zerstörter oder aufgegebener Ernten und Malaria, die durch die Verbreitung von Moskitos in offenen Bergbaugruben und abgeholzten Gebieten verbreitet wird.

Okay, aber warum genau erfolgt dieser plötzliche Ansturm von Bergbauunternehmen auf diese abgelegenen Gebiete? Die Times bietet wenig Anhaltspunkte, im Grunde nur eine Zeile, in der es heißt, dass die illegalen Flugplätze „den illegalen Abbau von Gold- und Zinnerz“ in abgelegene Gebiete tragen. Gold und Zinn sind jedoch Rohstoffe mit relativ geringem Volumen auf den Weltmärkten. Könnten das wirklich die Hauptgründe sein?

Eine etwas andere Perspektive auf die Situation des Bergbaus im Amazonasgebiet bietet dieser Artikel vom 28. Februar 2022 aus einer Publikation namens Undark (herausgegeben vom MIT) mit der Überschrift [übersetzt] „Von den USA unterstützte Unternehmen sind bestrebt, den Bergbau im Amazonasgebiet auszubauen“.

Im November [2021] hatten neun große Bergbauunternehmen, die als Hauptakteure bei der Gewinnung seltener Metalle für Elektroauto-Batterien gelten, 225 aktive Anträge auf die Ausweitung von Betrieben in oder in der Nähe indigener Gebiete im brasilianischen Amazonas-Regenwald gestellt.

Aha! Die „Hauptakteure“ des Bergbauansturms im Amazonasgebiet sind große Unternehmen, die nach „seltenen Metallen für Elektrofahrzeug-Batterien“ suchen. Warum bin ich nicht überrascht?

Handelt es sich bei den Materialien, nach denen gesucht wird, hauptsächlich um Gold und Zinn, oder gibt es noch viele andere, höherwertige Materialien, die gefunden werden können? Aus einer Veröffentlichung namens Mining Technology, 12. Februar 2018:

Der Amazonas-Regenwald in Südamerika verfügt über große Mengen an Kupfer, Zinn, Nickel, Bauxit, Mangan, Eisenerz und Gold, was ihn für Bergbauunternehmen in aller Welt attraktiv macht.

Nickel und Mangan sind die wichtigsten Rohstoffe für die Batterien von Elektrofahrzeugen. Bauxit ist das Erz für Aluminium, das zusammen mit Kupfer das wichtigste Material für die riesigen Mengen an neuen Stromleitungen ist, die zur Unterstützung von Wind- und Solarenergie gebaut werden müssen. Eisenerz? Davon werden riesige Mengen für den kommenden Ansturm auf Windkraftanlagen benötigt.

Undark erzählt uns, dass alle großen amerikanischen Finanzinstitute – dieselben, die jetzt die fossile Brennstoffindustrie boykottieren – Schlange stehen, um die großen neuen Minen im Amazonas zu finanzieren:

Laut einem neuen Bericht von Amazon Watch und der Vereinigung der Indigenen Völker Brasiliens (APIB) gehören Finanzinstitute mit Sitz in den USA zu den wichtigsten Geldgebern. … Der Bericht konzentriert sich auf neun Bergbauunternehmen, darunter Vale, Anglo American, Belo Sun und Glencore. … Capital Group, BlackRock und Vanguard, die zusammen 14,8 Milliarden Dollar in die Bergbauunternehmen investiert haben, sind die wichtigsten US-Investoren, die in dem Bericht genannt werden. Der führende US-amerikanische Kreditgeber ist die Bank of America, die den Unternehmen Kredite und Emissionsdienstleistungen im Wert von 670 Mio. $ zur Verfügung stellte. Auch die Citigroup und JPMorgan Chase wurden als Top-Gläubiger genannt.

Hey, das ist für EV-Batterien, Übertragungsleitungen, Windkraftanlagen und alle anderen guten Dinge, die die Welt „grün“ machen. Natürlich stehen alle großen Finanzinstitute dahinter. Es geht um ESG-Investitionen!

Und bitte werfen Sie den Leuten von der New York Times nicht vor, dass sie ihr eigenes unablässiges und lautstarkes Eintreten für grüne Energie untergraben. Sie folgen lediglich den wesentlichen Grundsätzen der offiziellen progressiven New Yorker Orthodoxie, wie sie auf der „About“-Seite von Manhattan Contrarian, die erstmals 2012 veröffentlicht wurde, brillant herausgearbeitet wurden – insbesondere dieser Teil:

Weiser Gebrauch von Energie ist ein Menschenrecht, aber alle derzeit bekannten Methoden der Energieerzeugung sind ökologisch inakzeptabel. …

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://wattsupwiththat.com/2022/08/05/miners-explore-amazon-basin-to-support-green-energy-new-york-times-horrified/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Zuverlässige Wind- und Solarenergie ist NICHT billig

David Wojick

Man hört oft, dass Wind- und Solarenergie billiger sind als die Verbrennung von Kohle oder Erdgas, so dass wir durch den Umstieg Geld sparen werden. Aber das ist nicht unbedingt so. Tatsächlich ist es fast nie so. Dass Wind- und Sonnenenergie billiger sind, ist bestenfalls eine Halbwahrheit, eher eine Achtelwahrheit.

Hier ist die Realität, von der Sie nie etwas erfahren.

Dass Wind- und Solarenergie billiger sind, stimmt zwar in einer Hinsicht, aber nur in einer kleinen. Es ist auch eine technische Art und Weise, mit dem großartigen Namen der „nivellierten Stromkosten“ (levelized cost of electricity LCOE). Das Wort „nivelliert“ hört man, gelinde gesagt, nicht jeden Tag. Das könnte schon darauf hinweisen, dass hier etwas nicht stimmt.

In der Tat sind die LCOE, wie sie immer genannt werden, eine einfache Idee. Sie werden normalerweise für einen einzelnen Stromerzeuger berechnet (oder geschätzt). Dabei kann es sich um ein kohle- oder gasbefeuertes Kraftwerk handeln, aber auch um einen Windpark oder eine Solaranlage. Man nimmt zunächst die Gesamtkosten über die gesamte Lebensdauer des Generators. Dazu gehören Bau, Betrieb und Stilllegung oder Entsorgung. Dann teilt man diese Kosten durch den gesamten Strom, den das Kraftwerk in dieser Zeit erzeugt. Das Ergebnis sind die LCOE für diesen Generator.

Die LCOE sind also die Kosten für die Erzeugung des Stroms. Nivelliert bedeutet, dass das Auf und Ab im Laufe der Zeit keine Rolle spielt. Sie werden alle in einer einzigen Zahl zusammengefasst.

Bei den großen Stromerzeugern werden die Kosten in der Regel in Dollar angegeben und der Strom in Megawattstunden (MWh). Ein durchschnittliches Haus verbraucht etwa eine MWh pro Monat. Amerika als Ganzes verbraucht etwa 4 Milliarden MWh pro Jahr. Das ist eine Menge Strom.

Die Kosten der einzelnen Generatoren können von Fall zu Fall variieren, was die LCOE zu einer Art grober Schätzung macht. Nachstehend finden Sie eine aktuelle Version einer internationalen Bewertung, welche die niedrigsten Zahlen verwendet.

Beachten Sie, dass es zwei verschiedene Arten von gasbefeuerten Generatoren gibt. Ein so genannter einfacher Zyklus ist im Grunde nur ein Düsentriebwerk, das einen Generator antreibt. Diese sind in der Regel ziemlich klein. Dann gibt es noch das „Kombikraftwerk“, bei dem die heißen Abgase Dampf erzeugen, der einen weiteren Generator antreibt. Die meisten unserer gasbefeuerten Kraftwerke sind Kombikraftwerke. Der einfache Zyklus wird verwendet, wenn für kurze Zeit ein Stromstoß benötigt wird.

Ebenso gibt es zwei Arten von Windkraftanlagen, je nachdem, wo sie sich befinden. Offshore-Windtürme stehen auf dem Meer, was sie teuer macht. Bei Onshore-Windkraftanlagen handelt es sich um die bekannten Windkraftanlagen mit mehreren Türmen auf dem Festland. Während es in Europa viele Offshore-Windkraftanlagen gibt, gibt es in Amerika derzeit fast keine. Mehrere große Projekte sind in Arbeit. Wir sprechen hier nur über Onshore-Wind, der relativ billig ist.

Geschätzte durchschnittliche LCOE für verschiedene Arten von Kraftwerken in $/Mwh.

Kohle = 60 Dollar

Gas einfach = 152 Dollar

Gas kombiniert = 41 Dollar

Solar = 36 Dollar

Onshore Wind = 29 Dollar

Sie sehen, dass sowohl Solar- als auch (Onshore-)Windkraft billiger sind als Gas und Kohle. Das ist gemeint, wenn man sagt, dass Wind und Sonne billiger sind. Ihre LCOE sind niedriger.

Wenn sie jedoch im Netz zur Stromversorgung Amerikas eingesetzt werden, sind Wind- und Solarenergie bei weitem nicht billiger. Diese Tatsache wird von den Befürwortern von Wind- und Solarenergie gerne ignoriert oder ist ihnen in vielen Fällen nicht einmal bekannt.

Zu den Stromgestehungskosten kommen noch die hohen Kosten, um Wind- und Solarenergie zuverlässig zu machen.

Grundsätzlich ist es so, dass Kohle und Gas zuverlässig sind, Wind und Sonne dagegen nicht. Das bedeutet, dass wir mit Kohle und Gas den Strom dann erzeugen können, wenn wir ihn brauchen. Wir können uns darauf verlassen. Wind und Sonne erzeugen nur dann Strom, wenn der Wind stark weht und die Sonne hell scheint. Da wir uns nicht auf Wind und Sonne verlassen können, müssen wir Gas- oder Kohlekraftwerke bereithalten, die dann laufen, wenn Wind oder Sonne nicht zur Verfügung stehen.

Gas- oder kohlebefeuerte Kraftwerke in Bereitschaft zu halten ist ein großer Kostenfaktor, der nicht in den LCOE enthalten ist. Diese Kraftwerke könnten den Strom anstelle von Wind- und Solarenergie liefern, was sich auszahlen würde. Sie stehen einfach nur da und warten darauf, in Betrieb genommen zu werden, was immer noch eine Menge Geld kostet. Die hohen Kosten dieser ungenutzten Anlagen sind Teil der Kosten für Wind- und Solarenergie. Es sind die Kosten für die Zuverlässigkeit.

Diese stillgelegten Gas- und Kohlekraftwerke laufen nicht, um Platz für die Energie aus Wind- und Solaranlagen zu schaffen. Die Kosten für diesen absichtlichen Leerlauf haben in der Branche einen Namen. Man nennt sie „Kapazitätskosten“, weil die Menge an Strom, die ein Kraftwerk produzieren kann, als Kapazität bezeichnet wird. Da Sie für die Menge an Strom bezahlen, die zur Unterstützung der Wind- und Solaranlagen benötigt wird, handelt es sich um die Kapazitätskosten für die Unterstützung.

Die Kapazitätskosten sind der Grund dafür, dass zusätzliche Wind- oder Solarstromerzeugung (die per Gesetz genutzt werden muss) den Strompreis in die Höhe treibt. Aus diesem Grund ist der Strom in den Staaten (und Ländern) mit den meisten Wind- und Solaranlagen in der Regel sehr teuer. Je mehr Wind- und Solarenergie im Erzeugungsmix enthalten ist, desto höher sind die Kapazitätskosten. Beachten Sie, dass die Verwendung von Batterien keine realistische Option ist, da die Kosten für Reservebatterien weitaus höher sind als die Kapazitätskosten.

Kurz gesagt, Wind- und Solarenergie sind nur dann billiger, wenn man die Kosten für ihre Zuverlässigkeit außer Acht lässt. Und davon gibt es eine ganze Menge. Lassen Sie sich nicht täuschen.

Nachdruck mit Zusatzmaterial aus der Zeitschrift RANGE, Ausgabe Herbst 2022. Weitere Informationen hier.

Autor: David Wojick, Ph.D. is an independent analyst working at the intersection of science, technology and policy. For origins see http://www.stemed.info/engineer_tackles_confusion.html For over 100 prior articles for CFACT see http://www.cfact.org/author/david-wojick-ph-d/ Available for confidential research and consulting.

Link: https://www.cfact.org/2022/08/11/reliable-wind-and-solar-are-not-cheap/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE




Stimmt der Jetstream nicht, oder (nur) das, was die Wissenschaft darüber erzählt?

Helmut Kuntz

Es gibt beim schlimmen, ausschließlich vom Menschen verursachten, sich trotzdem weiterhin stetig wandelndem Klima wirklich nichts, über das sich die Wissenschaft einig wäre.
So auch über die Ursache der Dürren, wie aktuell in Europa. Dafür sei der langsamer werdende Jetstream schuldig. Nur sagt eine neue Studie, dass er eher zugenommen hat.

Ob lang anhaltende Hitze, oder Überschwemmungen, oder Kälte: Der Jetstream wars …

weil dieser nur wegen des schlimmen Klimawandels langsamer wird und das mehr Extremereignisse verursacht. Jedenfalls ist sich (nicht nur) das PIK (Potsdamer Institut für unablässigen Klimaalarm) dabei vollkommen sicher:

Bild 1 Ausschnitt einer dpa-Meldung vom 09. August 2022

[Zu dieser Meldung siehe auch hier. A. d. Red.]

Wenn das Wissen nicht ausreichte, fragte man früher notgedrungen für viel Geld ergänzend ein gutes Orakel. Heute macht man das mit Computern viel billiger, indem man deren künstliche Intelligenz zur eigenen addiert. So kann man diese problemlos „vergrößern“ und siehe, auch dann kommt die Wissenschaft zu dem gleichen und damit gesicherten Ergebnis:

Bild 2 Meldung der DW am 28.05.2019 (Ausschnitt)

Was aufgrund der Verkündung durch unsere Medien folgerichtig das vorgegebene Allgemeinwissen in Deutschland wird, und nun nicht mehr „delegitimiert“ werden darf.
Und so sagte es auch der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied kürzlich auch in einem Interview, dass es der langsamer gewordene Jetstream sein muss, welcher unsere Bauern dieses Jahr so unter Dürre leiden lässt, während es voriges Jahr eher zu viel geregnet hat.

Gut, es gäbe noch weitere, das Problem zumindest verschärfende Gründe, ebenfalls alleine von Menschen verursacht.

Bild 3 Agenturmeldung am 10.08.2022

H ONLINE, 10.08.2022: [1] Ende Juni schlug die EU-Kommission eine neue Pflanzenschutzverordnung vor – was die Folgen sein werden, ist den Bauern durch die Revolten der Kollegen in NL und Sri Lanka bestens bekannt.
Wobei die Erntedesaster auf Sri Lanka zeigen, dass der „Klimawandel“ eher das kleinere Übel ist.
Aber gegen die EU und ideologiebedingt unfähige von Fachkenntnis freie Landwirtschaftsminister angehen zu wollen, ist noch sinnloser, als CO2 zu vermeiden.

Zudem ist in Deutschland wirklich handgreiflicher, brutaler Protest außer von der staatlich alimentierten Antifa, inzwischen verstärkt auch von Klimapropheten, fast nicht denkbar. Dafür muss man in der Historie schon etwas weiter zurückgehen, zu den damals noch jungen GRÜNEN und ihren Vorläufern.
Nichtsdestotrotz bereitet sich unsere Regierung mit größter Sorgfalt darauf vor, seitdem Ministerin Faeser gemeinsam mit dem BND herausbekommen hat, wer in Deutschland für Proteste einzig in Frage kommt [6]:

Bild 4 MSN-Meldung (Ausschnitt)

Ins Grübeln kommt man jedoch, wenn eine Studie das Gegenteil ermittelt

Es handelt sich um die in der Klimaschau 122 gezeigte:
[2] Samantha Hallam at al., 21. Januar 2022: A regional (land–ocean) comparison of the seasonal to decadal variability of the Northern Hemisphere jet stream 1871–2011

Am Anfang geht diese Studie auf einige der vielen, bereits veröffentlichten Studien zum Jetstream ein und zeigt, wie divergierend deren Ergebnisse sind. Auch wird berichtet, dass man von vielen die Ergebnisse kaum vergleichen kann, weil es im Kern „jeder macht, wie er will“. Vielleicht ein kleiner Seitenhieb auf den IPCC, der für einen Bericht „locker“ 40.000 Studien sichten und genau auswerten kann und so die Klimawahrheit herausfiltert und zementiert.
Wie viel das für Einzelne und das nur für ein Spezialgebiet bedeutet, wurde einmal berichtet:
[3] … Für den Biologen Hans-Otto Pörtner vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, der ein Kapitel zu Ozeanen verantwortet, waren es ungefähr 1200 Studien.
Zudem seien die Beobachtungzeiträume fast aller Studien viel zu kurz für ein aussagefähiges Ergebnis.

Wie wahr, kann der Autor nach dem Lesen wirklich vieler Studien aus eigener Erfahrung sagen. Leider gilt das nicht nur für die zum Jetstream. Kurzum, die Studienautoren waren sich sicher, dass nur eine methodisch richtig aufgebaute, neue Studie ein brauchbares Ergebnis liefert …:
[2] … Whilst the studies are not directly comparable, as they cover diferent time periods, jet defnitions, dataset used and geographical area studied, they do all suggest a poleward shift in the northern hemisphere jet stream. Most of the above studies are of the recent past (1958 onwards) and only Woollings et al. (2014) looked at data from 1871 but only for the North Atlantic. The frst key motivation for the work here is to study the whole northern hemisphere, for the longest available time period from 1871, using one methodology and dataset.
deepl Übersetzung: Die Studien sind zwar nicht direkt vergleichbar, da sie unterschiedliche Zeiträume, Jet-Definitionen, Datensätze und geografische Gebiete abdecken, aber sie deuten alle auf eine polwärts gerichtete Verschiebung des nordhemisphärischen Jetstreams hin. Die meisten der oben genannten Studien beziehen sich auf die jüngste Vergangenheit (ab 1958), und nur Woollings et al. (2014) untersuchten Daten aus dem Jahr 1871, allerdings nur für den Nordatlantik. Die erste Hauptmotivation für die vorliegende Arbeit besteht darin, die gesamte nördliche Hemisphäre für den längsten verfügbaren Zeitraum ab 1871 mit einer einzigen Methodik und einem einzigen Datensatz zu untersuchen.

Ergebnisse:
Abstract: [2] The 141-year trends in jet latitude and speed show diferences on a regional basis. The North Atlantic has signifcant increasing jet latitude trends in all seasons, up to 3° in winter. Eurasia has signifcant increasing trends in winter and summer, however, no increase is seen across the North Pacifc or North America. Jet speed shows signifcant increases evident in winter (up to 4.7  ms−1), spring and autumn over the North Atlantic, Eurasia and North America however, over the North Pacifc no increase is observed. Long term trends are generally overlaid by multidecadal variability, particularly evident in the North Pacifc, where 20-year variability in jet latitude and jet speed are seen, associated with the Pacifc Decadal Oscillation which explains 50% of the winter variance in jet latitude since 1940. The results highlight that northern hemisphere jet variability and trends difer on a regional basis (North Atlantic, North Pacifc, Eurasia and North America) on seasonal to decadal timescales, suggesting that diferent mechanisms are infuencing the jet latitude and speed. This is important from a climate modelling perspective and for climate predictions in the near and longer term.

deepl-Übersetzung: … Die 141-Jahres-Trends bei der Jet-Breite und -Geschwindigkeit zeigen regionale Unterschiede.
Der Nordatlantik weist in allen Jahreszeiten eine deutliche Zunahme der Jet-Breite auf, im Winter bis zu 3°.
In Eurasien sind sowohl im Winter als auch im Sommer deutlich zunehmende Trends zu verzeichnen, während über dem Nordpazifik und Nordamerika keine Zunahme zu beobachten ist.
Die Jet-Geschwindigkeit nimmt im Winter (bis zu 4,7 m/s), im Frühjahr und im Herbst über dem Nordatlantik, Eurasien und Nordamerika deutlich zu, während über dem Nordpazifik kein Anstieg zu verzeichnen ist.
Langfristige Trends werden im Allgemeinen von multidekadischen Schwankungen überlagert, die besonders im Nordpazifik deutlich werden, wo eine 20-jährige Schwankung der Jet-Breite und der Jet-Geschwindigkeit zu beobachten ist, die mit der dekadischen Oszillation des Pazifiks zusammenhängt, die 50 % der winterlichen Schwankungen der Jet-Breite seit 1940 erklärt.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Variabilität und die Trends der Jetstreams der nördlichen Hemisphäre auf regionaler Basis (Nordatlantik, Nordpazifik, Eurasien und Nordamerika) auf saisonalen bis dekadischen Zeitskalen unterschiedlich sind, was darauf hindeutet, dass unterschiedliche Mechanismen die Breite und Geschwindigkeit der Jets beeinflussen. Dies ist aus Sicht der Klimamodellierung und für kurz- und längerfristige Klimavorhersagen von Bedeutung.

In der Grafik sieht man, wie sich der Jetstream in den 40 … 50er Jahren stabilisierte und seitdem vielleicht etwas zunimmt, aber nicht abnimmt. Allerdings sieht man auch die hohen Unsicherheiten. Für die Zeit nach ca. 1950 einen Trend bestimmen zu wollen, dürfte erheblich von der Fabulierkunst angewandten Statistik abhängen.

Bild 5 [2] Jet Speed for the Northern Hemisphere from 1871 to 2011 …

Nichts Genaues weiß man halt nicht

So hatte es der Spiegel auch einmal berichtet: [5]Sie schauten dabei, wie oft der Jetstream seine Lage kaum noch änderte, sodass über mindestens neun Tage das gleiche Wetter herrschte….Doch aus den Simulationen ergeben sich auch Unsicherheiten: Möglich ist auch eine stärkere Zunahme von Extremwetterlagen, eine geringere Zunahme oder sogar eine Abnahme – jedoch mit geringerer Wahrscheinlichkeit. Auch in den Beobachtungsdaten, die einen leichten Anstieg zeigen, stecken Unsicherheiten

Die „Neue Zürcher Zeitung“ schrieb es ebenfalls, NZ, 17.09.2021: Der Einfluss des Klimawandels auf den Jetstream wird viel zu einseitig dargestellt
Häufig ist zu lesen, Wetterextreme wie Fluten und Dürren hingen mit einem wegen der Erderwärmung aus dem Ruder gelaufenen Starkwindband zusammen. Viele Befunde sprechen aber gegen diese Wirkungskette … Das Narrativ erwies sich als so eingängig und wirksam, dass berechtigte Zweifel an der Hypothese beiseite gewischt wurden.
Manche Wetterextreme werden nachweislich stärker, auch ganz ohne Veränderung des Jetstreams. Das am besten belegte Beispiel sind die Hitzewellen. Genügt das nicht? Wer eine umstrittene Hypothese als Tatsache darstellt, nur um die Gefahren des Klimawandels in ein noch bedrohlicheres Licht zu rücken, als dies ohnehin schon getan wird, begibt sich in das abschüssige Gelände des Tendenzjournalismus.

Und Zweifel kommen auch dem Laien

Wenn die Daten zum Jetstream von Bild 6 wirklich stimmen, dann kann etwas am Jetstream-Narrativ nicht stimmen. Um 1875 war der Jetstream in drei von vier Jahreszeiten erheblich schneller. Trotzdem wird gerade von damals berichtet:
NewScientist, 20. October 2018: A freak 1870s climate event caused drought across three continents
Die schlimmsten – bekannten – Hitze- und Dürrejahre außerhalb Europas waren 1875 – 1878
Und der bisher einzigartig gebliebene „Dusted Bowl“ in den USA geschah ebenfalls, als der Jetstream schneller war:

Bild 6 USA, Heat-Wave Index mit dem „Dusted Bowl“ um 1930

Da freut man sich, dass auch Klimawissenschaftler Zweifel haben:
Studie [7]: … Es ist an der Zeit, dass sich die Wissenschaftsgemeinschaft mit der Herausforderung auseinandersetzt, den katastrophalen Klimawandel besser zu verstehen. Wie schlimm könnte der Klimawandel werden … ist die Klimakatastrophe relativ wenig erforscht und kaum verstanden.

Leider ist davon bis zu unserer „Intelligenz“ in Berlin noch nichts durchgedrungen. Kein Wunder, denn wer nur die befragt (teils sogar als Staatssekretär*in einstellt), welche entweder selbst keine Ahnung haben, oder eher, aus politischen Gründen nicht ehrlich sind, kann nicht klüger werden [8] [9]. Die Allermeisten sehen wohl auch keinen Handlungsbedarf dazu.

Quellen

[1] EIKE, 11. August 2022: Jetzt auch in Deutschland: Bauern protestieren am 15. August gegen EU-Zerstörungsprogramm „Farm to fork“
[2] Samantha Hallam at al., 21. Januar 2022: A regional (land–ocean) comparison of the seasonal to decadal variability of the Northern Hemisphere jet stream 1871–2011
[3] DER TAGESSPIEGEL, 30.03.2014: Neuer IPCC-Bericht: Klimaforscher kämpfen mit Datenflut
[4] Neue Zürcher Zeitung, 17.09.2021:Der Einfluss des Klimawandels auf den Jetstream wird viel zu einseitig dargestellt
[5] SPIEGEL Wissenschaft, 01.11.2018: Jetstream-Simulation Warum der Klimawandel die Gefahr von Hitzewellen erhöht
[6] EIKE, 14.07.2022: Wer den Eindruck erweckt, dass staatliche Stellen mit der Bewältigung der Lage (im Flutgebiet Ahrtal) komplett überfordert gewesen seien, ist ein Fall für den Verfassungsschutz
[7] Studie, 1.8.2022: Climate Endgame: Exploring catastrophic climate change scenarios
[8] EIKE, 14. August 2022: Extrem-Hitze mit 40°C oder mehr soll in Deutschland immer häufiger auftreten …
[9] Achgut, 11.08.2022: Pfauen der Energiewende – vom ZDF gerupft

 




Typische Trockenlegungen und Erwärmungen durch Bebauung, gezeigt am neuen Baugebiet Heiligenwiesen.

Josef Kowatsch

Im kleinen Ort Hüttlingen im Ostalbkreis beträgt die durchschnittliche Flächenversiegelung durch Bebauung und Straßenerweiterungen seit der Jahrtausendwende etwa 3 Hektar pro Jahr. Derzeit wird der Rest der Heiligenwiesen bis zum Onatsbach hin bebaut. Das ganze Gebiet gehörte einst der Kirche, deshalb der Name. Der letzte Rest war bis vor 70 Jahren ein Feucht- und Überschwemmungsgebiet. Auf Deutschland bezogen findet dieselbe großflächige Landschaftsversiegelung in jeder Sekunde statt.

Flächenversiegelungen führen im Sommer zur Versteppung und bei Regen zu Hochwasser.

Das ist die einstige Benzenwiese, (Benze=Binse), im Volksmund vor 100 Jahren auch Lachenwiese (vgl. Wasserlache) genannt.

Eine kleine Quelle, das Brünnele entspringt 100 m geländeaufwärts im Rücken des Fotographen. Das Brünnele floss einst direkt in die Lachenwiese, daher die Bezeichnung. Bei Regen bildeten sich zusammenhängende Wasserflächen. Im Frühjahr waren die Lachen voll mit Fröschen. Im Sommer zeigte sich die typische artenreiche Auenvegetation mit der bunten Vogel- und Schmetterlingsfauna. Vor fast 70 Jahren wurde die Quelle des Brünneles gefasst und direkt in den Onatsbach, der ganz rechts verläuft, eingeleitet. Die Wiese blieb natürlich noch lange Jahrzehnte eine Feuchtwiese, da sie das gesamte Regenwasser aufsaugte. Binsen und Weiden verschwanden allerdings allmählich. Unten zwischen den beiden Baumaschinen erfolgt nun die direkte Ableitung des zukünftigen Oberflächenwassers in einem 50 cm Rohr in den Onatsbach. (nächstes Bild)

So trocknen wir unser Land von unten und oben aus. Der Regen darf nicht mehr versickern und den Grundwasserspiegel auffüllen. Eine Versteppung Deutschlands zeichnet sich seit 2020 ab mit Wassermangel im Sommer. Dafür steigt der Pegel der Bäche und Flüsse bei Starkregen und letztlich auch der Meeresspiegel, weil der Boden zusehendes sein Wasser ins Meer verliert. Ohne Wasserverdunstung können auch keine Wolken mehr entstehen und die Sonnenstunden im Sommer haben in ganz Deutschland zugenommen. Zusätzlich fehlt die kühlende Verdunstung aus den trockenen Böden, spätabends und nachts verringert sich die Frischluftbildung zur Kühlung des Wohnortes. Ein positiver Effekt: Im Herbst verschwindet die Nebelbildung, einst tagelange Nebel, die für einen Ort im Kochertal typisch waren. Folge: Nicht nur die Sommer werden wärmer, sondern auch der Herbst.

In den letzten 70 Jahren wurden alle Au- und Lachenwiesen (Wasserlache) in unserem Ort zuerst trockengelegt, größtenteils sind sie heute bebaut. Eine einzige Auwiese blieb übrig im Teilort Niederalfingen, die nach dem Besitzer benannte Hüglerwiese.

Eine Boden-Temperaturmessung am 20. Juli 2022 ergab in der Hüttlinger Ortsmitte 48°C, in dieser feuchten Auwiese betrug die Bodentemperatur in der Sonnenhälfte 32°C, im Schattenteil nur 24°C. Die Wiese trägt erheblich zur Frischluftbildung für den Teilort Niederalfingen und zur nächtlichen Abkühlung bei.

Und so sehen trockengelegte Wiesen im August 2022 in Hüttlingen aus. Die Hangwiesen sind besonders betroffen, da das trocken gelegte Kochertal Wasser aus den Hängen und aus den Flächen oberhalb des Kochertales runtersaugt. Wo gibt’s im Wasserstall/Teich noch stehendes Wasser oder gar Teiche in der Landschaft? Alles braungelb im August

Die Bodentemperaturen dieser braungelben Steppenwiesen liegen im Sommer bei 40°C, siehe nächstes Bild. Sie sind außerhalb der Ortschaft eine zusätzliche Flächenheizung und sorgen für trockene und heiße Luft. Die sonst in Deutschland übliche 2.te Wiesenmahd Ende Juli/Anfang August (Öhmd oder Ohmed) genannt, fällt spärlich aus, das einst grüne Wiesengras hat sein Wachstum längst eingestellt.

Fazit: Nicht der Klimawandel führt zur Austrocknung und Erwärmung Deutschlands, sondern die menschenverursachten großflächigen Trockenlegungen einstiger freier Nassflächen erzeugen allmählich den Klimawandel. Über die Hälfte der Fläche von Deutschland wird in den Sommermonaten zu einer Wärmeinsel. Leider werden auch die Wälder zunehmend trockengelegt.

Die Temperaturen in diesen großflächigen Wärmeregionen – einst sprach man von Wärmeinseln – haben sich in den letzten 35 Jahren in den Sommermonaten stark erhöht. Als Beispiel soll der Temperaturanstieg bei der benachbarten Wetterstation Ellwangen dienen. Durch die Sonnenstundenzunahme wurde bereits der erste Sommermonat entscheidend wärmer.

Abhilfe: CO2-Klimasteuern bewirken gar nichts. Der Regen muss wieder in der Landschaft und in den Baugebieten gehalten werden, und zwar durch zusätzliche Teiche und Tümpel oder Rigolen (siehe letztes Bild) unter den asphaltierten Flächen, in welchem sich kurzfristige Stark-Niederschläge sammeln und versickern können. So bleibt nicht nur der Rasen grün.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter, aktiver Naturschützer und Klimaforscher.