Verschiebung des magnetischen Pols und geringe Sonnenaktivität: Eine „Globale Umweltkrise“ hat begonnen

Cap Allon

[Vorbemerkung des Übersetzers: Hier folgt mal Alarmismus mit umgekehrtem Vorzeichen – auch ein Gegenpol zu den MSM.

Oder?

Ende Vorbemerkung]

Kürzlich sind sogar die Mainstream-Medien auf die „katastrophale“ Bedrohung aufmerksam geworden, die eine Kombination aus geringer Sonnenaktivität und einem schwächer werdenden Magnetfeld für das Leben auf der Erde darstellt – sogar der Guardian:

Die Umkehrung der magnetischen Pole der Erde in Verbindung mit einem Rückgang der Sonnenaktivität vor 42.000 Jahren könnte ein apokalyptisches Umfeld geschaffen haben, das zum Aussterben der Megafauna und zum Ende der Neandertaler führte, berichten sie unter Berufung auf eine in der Zeitschrift Science veröffentlichte Arbeit, an der Professor Chris Turney von der University of New South Wales mitgewirkt hat.

Die neue Studie mit dem Titel [übersetzt] „Eine globale Umweltkrise“ befasst sich mit der vorübergehenden Verschiebung der Pole vor etwa 42.000 Jahren, die als Laschamp-Exkursion bekannt ist und etwa 1.000 Jahre lang andauerte.

Weiter schreibt der Guardian:

Frühere Arbeiten lieferten nur wenige Beweise dafür, dass dieses Ereignis tiefgreifende Auswirkungen auf den Planeten hatte, möglicherweise weil man sich nicht auf den Zeitraum konzentriert hatte, in dem sich die Pole tatsächlich verschoben. Jetzt sagen die Wissenschaftler, dass die Verschiebung zusammen mit einer Periode geringer Sonnenaktivität die Ursache für eine ganze Reihe von Klima- und Umweltphänomenen mit dramatischen Auswirkungen gewesen sein könnte.

„Es hätte wahrscheinlich wie das Ende der Tage ausgesehen“, sagt Turney.

Wie nicht anders zu erwarten, versäumen es die Medien, Vergleiche mit den heutigen Ereignissen zu ziehen, und kein einziger Artikel der etablierten Medien versucht, ihren Lesern ein umfassenderes Verständnis der Geschichte zu vermitteln.

Die Laschamp-Exkursion war nur eine von vielen in „jüngster“ Zeit, wobei diese magnetischen Exkursionen (keine vollständigen Umkehrungen) etwa alle 12.000 Jahre aufzutreten scheinen:

Vereinfachte Aufschlüsselung der vergangenen magnetischen Ausschläge auf der Erde.

Und ja, Sie haben richtig geschlussfolgert – wir werden eine weitere erleben.

Tatsächlich gibt es Hinweise darauf, dass sie bereits begonnen hat – deshalb ist das alles so wichtig.

Etwa alle 12.000 Jahre erfährt unser Planet eine magnetische Exkursion, bei der seine magnetischen Nord- und Südpole „wandern“ und schließlich „umkippen“. Dieser Prozess führt zu einer Schwächung der Magnetosphäre (des Magnetfelds) der Erde, was wiederum – und bei jeder früheren Gelegenheit, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß – schwerwiegende klimatische Ereignisse und mittlere Aussterbe-Ereignisse auf der Erde auslöst.

Die Verheerungen dieser Ereignisse sind wirklich „kataklysmisch“ – nichts daran ist übertrieben, im Gegensatz zu dem modernen Geschrei.

Diese apokalyptischen Vorgänge haben weit mehr als nur einen extremen „Klimawandel“ zur Folge, denn sie bombardieren auch die untere Atmosphäre mit kosmischer Energie, wenn unser Schutzschild gegen die Sonne zusammenbricht. Dadurch werden nicht nur alle lebenden Organismen einer gefährlichen Strahlung ausgesetzt, sondern die kosmischen Strahlen dringen auch in den Erdmantel ein und „aktivieren“ kieselsäurereiches Magma, was dessen Viskosität beeinträchtigt und Vulkane zum Explodieren bringt (was zu einer globalen Abkühlung führt: ein Dreifach-Hammer).

In den letzten Jahren haben wir eine beschleunigte Abschwächung des Magnetfelds beobachtet, der durch unsere wandernden Pole (wie oben dargestellt) verursacht wird. Dies ist ein wichtiger Hinweis darauf, dass die Exkursion zu Ende gehen könnte und dass die Pole sich darauf vorbereiten, zu „kippen“.

Mitte des 18. Jahrhunderts, nach Jahrtausenden der Stabilität, begann das Feld zu schwinden, und das tut es seither. Im Jahr 2000 wurde der beschleunigte Verlust offiziell mit 10 % angegeben, und nur ein Jahrzehnt später lag er bei 15 %. Die 2015 und 2017 festgestellten Abschwächungen wurden der Öffentlichkeit erst 2020 und 2021 bekannt gegeben und hatten „signifikante Verschiebungen“ in der Südatlantischen Anomalie (SAA) zur Folge.

[Die SAA ist ein Gebiet, in dem der innere Van-Allen-Strahlungsgürtel der Erde der Erdoberfläche am nächsten kommt. Dies führt zu einem erhöhten Fluss energetischer Teilchen in dieser Region, die dadurch einer höheren Strahlung als üblich ausgesetzt ist].

Die Stärke des Magnetfelds der Erde (ab 2020).

Die nächste „Klima- und Umweltkatastrophe“ steht der Erde in der Tat bevor, da haben die blauhaarigen Freaks unter uns, die Pappkameraden mit Kaffeetassen, recht. Was diese unwissenden Bauern jedoch hoffnungslos falsch machen ist der Glaube, dass die besagte „Katastrophe“ unnatürlich ist und dass drastische, Armut verursachende politische Maßnahmen wie Energiebeschränkungen und Kohlenstoffsteuern sie im Keim ersticken werden. Alles, was diese böswilligen Maßnahmen bewirken, ist die Zunahme des menschlichen Leids, wie wir jetzt in Europa am deutlichsten sehen.

Katastrophen, Debakel und Umwälzungen sind leider das Ergebnis magnetischer Exkursionen/Umkehrungen (in Verbindung mit Phasen geringer Sonnenaktivität). Diese zyklischen Ereignisse stellen die Dinge auf unserem Planeten neu auf. Man könnte sie als „den wahren großen Reset“ betrachten.

Link: https://electroverse.co/pole-shift-and-low-solar-activity-global-environmental-crisis/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Geht es noch dümmer? Ist leider nicht möglich. Dumm mehrmals geht jedoch

Helmut Kuntz

Halt du sie dumm, ich halt sie arm. Diesen Satz kennt jeder. Dass er einmal wieder leibhaftig umgesetzt wird, ahnte man allerdings nicht. Unsere Regierung mit den explodierenden Energiekosten und das „Öffentliche“ mit ihrer (Des-)„Informationspolitik“ dazu schaffen es.

Was in Simbabwe erfunden werden kann, lässt sich auch in Bad Hennef erfinden

So schlimm ist es natürlich nicht. Der Erfinder des „kabellosen Fernsehgenerators“ [2] konnte außer Erzählungen gar nichts vorweisen.

Da sind Generator-Erfinder aus Bad Hennef wirklich viel, viel weiter. Sie generieren elektrische Energie, wie man es im Reportagevideo des WDR auch sehen kann. Wobei im Video ausschließlich kleine Spannungen und nicht das, was Energie ausmacht, nämlich Spannung mal Strom mal Zeit, gezeigt werden. Doch das sind typische Mäkeleien und so kommentiert eine Angela Sinne (bekannt durch Reportagen wie „Happy End für Trafohäuschen Kunigunde“) enthusiastisch:

[1] WDR, 16.09.2022: Erfinder aus Hennef entdecken neue Energiequelle
… Überall auf der Welt suchen Menschen nach neuen Möglichkeiten, Energie zu gewinnen. Jetzt sagen zwei Erfinder aus Hennef, dass sie ein Material entdeckt haben, mit dem man Strom aus der Umgebungswärme gewinnen kann.

… Ihre neue Forschungshalle steht noch voll mit Kartons und Gerätschaften, doch mitten im Umzugschaos beugen Anton Ledwon und Waldemar Lewtschenko sich schon wieder über ihre neue Erfindung: kleine schwarze Kunststoff-Module, die sie mit Drähten an ihr Spannungsmessgerät anschließen. Das Messgerät schlägt sofort aus. Als sie das Modul durch Hauchen erwärmen, steigt die Voltzahl weiter an.
Niedertemperatur als neue Energiequelle?
Gerade erst haben sie das Patent für ihre Entdeckung angemeldet, die Anton Ledwon immer noch fasziniert: „Wir brauchen kein Licht, wir brauchen keinen Wind. Wir brauchen kein Ladegerät. Allein die Umgebungstemperatur reicht aus, diesen Speicher zu füllen und als elektrische Energie wieder auszugeben. Das ist fantastisch!“ …
… Schon ab 9,5 Grad Raumtemperatur sollen die „Niedertemperatur-Wandler“ Strom erzeugen können. Je wärmer es ist, desto mehr. Ein Material, das bei so niedrigen Temperaturen Strom erzeugen und sogar speichern kann, hat bisher noch niemand gefunden. Das sei laut Ledwon „ein Quantensprung zu den bisher bekannten Möglichkeiten.“

Und weil die Angela Sinne vom SWR von der Erfindung so begeistert ist, zeigt der Haupterfinder auch gleich sein weiteres Werk, „eine Solarzelle, welche Strom nicht nur erzeugt, sondern auch speichert. Sie brauchen keinen getrennten Akku, sondern das Material kann beides gleichzeitig“, gebaut aus – was könnte noch genialer und nachhaltiger sein – „Erzeugt wird das Material dafür aus recycelten Kunststoffabfällen.“

Stellt sich die Frage: Wie macht man solche Erfindungen? Im Video wird es verraten:
„Immer wenn Probleme kommt, kommt auch Lösung. Irgendwo in der Welt gibt auch Lösung.“
Vollkommen am Thema vorbei wird der Autor an das Finderteam Habeck und Scholz erinnert, die derzeit rund um die Welt Energie suchen.

Spaß beiseite und wieder Ernst.
Damit setzen sich diese Erfinder erkennbar positiv sowohl vom Erfinder des Fernsehgenerators, als auch von der grandiosen Erfinderin Annalena mit ihrem Tiefgefrierhähnchen-Generator [3] und dem Netzspeicher ab.

Energie“ alleine hilft wenig. Die Menge bestimmt, ob es eine Problemlösung wird

Allerdings nicht wirklich viel. Vielleicht hat es die berichtende Frau Angela Sinne in ihrem tiefsten Inneren auch irgendwie ganz, ganz leise geahnt und deshalb öfter Fragezeichen gesetzt.
Die Physik – zumindest die, welche der Autor noch lernen musste – sagt, dass Kontaktwärme als Stromquelle nicht direkt angezapft werden kann. Elektrische Energie gewinnen lässt sich daraus nur über eine Temperaturdifferenz.

Anders ist es bei Strahlungsenergie, wie sie beispielsweise die Sonne zu uns sendet. Nun hat die Sonne eine Oberflächentemperatur von ca. 5.800 Grad. Reduziert sich eine solche allerdings auf die genannte Niedrigtemperatur von 9,5 Grad, wird die Strahlungsenergie leider mehr als gering. Sie nimmt zwar mit der 4. Potenz der Temperatur zu, aber ebenso auch ab. Wohl ein Grund, weshalb es bei Niedertemperatur seltenst gemacht wird, denn Energie gewinnt man dadurch keine.

Bei Kontaktwärme funktioniert es allerdings problemlos in beiden Richtungen, wie es die seit ca. 200 Jahren bekannten Peltierelemente zeigen. Steckt man viel Elektroenergie hinein, kühlt es. Darauf basierende Kühlboxen fürs Auto und kleine Kühlschränke ohne Lärm kann man kaufen. Dreht man das Prinzip um und hat man eine große Temperaturdifferenz, kommt auch etwas Elektroenergie heraus. Generatoren auf dieser Basis finden sich vorwiegend für Sonderanwendungen, wo Geld (und geringe Energiemengen) wenig Rolle spielen.
Um Größenordnungen zu haben, aus einem Datenblatt für Peltier-Generatoranwendungen:
Um 3 Watt nutzen zu können, muss durch das Element ein Wärmestrom von ca. 100W fließen. Dieser Wärmestrom kommt jedoch nur zu Stande, wenn die kalte Seite auf 50°C heruntergekühlt wird, da wir das ∆T mit 125K angegeben haben.

Wer aus niedriger Temperatur Energie gewinnen will, nimmt eine Wärmepumpe, also ein ganz anderes Verfahren. Strom kommt dabei nicht heraus, man muss sogar welchen hineinschicken.

Die Erfinder behaupten in einem schon früher darüber publizierten Zeitungsartikel jedoch, es wäre gegen die Energiekrise, was der WDR-Artikel nicht direkt sagt, aber auch suggeriert:
General Anzeiger, 17. Mai 2022: Ukrainer aus Hennef wollen Energieproblem lösen: Mit Solarzellen aus Kunststoffabfällen gegen die Energiekrise
… Anton Ledwon und der gebürtige Ukrainer Waldemar Lewtschenko arbeiten derzeit an Möglichkeiten, mit denen sie der Energiekrise entgegenwirken können …
Allerdings kann die Energiekrise, welche aktuell in Deutschland, teils auch in Europa propagiert wird, aus den dargelegten Gründen damit nicht gemeint sein.

Multiuniversalisten, von denen es nur wenige gibt

Hochgradig umtriebig ist diese Erfindertruppe allemal. Wenn sie sich nicht gerade in die Feinheiten und wissenschaftlichen Details der nicht immer einfachen Elektrophysik, wohl auch Elektrochemie, vertiefen, entwickeln sie ein neues Verfahren zur Gewinnung von sauberem Dieselkraftstoff, wie es die Welt bisher noch nicht gesehen hat:
Rhein-Sieg-Anzeiger, 02.07.2019: Abgas-Problem gelöst? Zwei Hennefer entwickeln neues Syntheseverfahren für Diesel
Entspringt im Rhein-Sieg-Kreis die Revolution der Kraftstoffproduktion? Ist das Abgasproblem gelöst? Wie ein Wunder klingt, was der Hennefer Waldemar Lewtschenko und Anton Ledwon aus Spich erzählen. Demnach haben sie herausgefunden, wie man „sauberen“ Diesel herstellt.

Im „Denkzimmer“ unterm Dach eines Reihenhauses in Geistingen erläutern Ledwon und Lewtschenko ihre Erfindung, was gegenüber Laien nicht so einfach ist. Wasser und eine kohlenstoffhaltige Flüssigkeit wie Alt-, Schwer- oder Heizöl sind die Zutaten. Was damit in einem Reaktor passiert, ist „ein ganz komplizierter synthetisierender Prozess“, sagt Ledwon, „etwas Grandioses“, so Lewtschenko. Es wirke ein physikalischer Effekt, den sie – zusammengesetzt aus zwei Silben ihrer Vornamen – den Walton-Effekt nennen. Im Ergebnis werden aus langkettigen wertvolle kurzkettige Verbindungen.
… Auf den wissenschaftlichen Ritterschlag müssen die zwei Erfinder noch warten. Eine Anerkennung sei schwierig, weil die vorhandenen physikalischen Erkenntnisse nicht ausreichten. „Es geht um etwas Neues, das erst begriffen werden muss.“

Als Fazit der vom WDR berichteten Kernerfindung bleibt

Mit diesem Prinzip und der Erfindung ist endlich das Perpeteum-Mobile gelungen (Anmerkung: Diese Idee stammt aus einem Blogkommentar).

Man geht einfach in einem Raum mit einer Temperatur von 9,5 °C und erzeugt dort mit der Erfindung Strom. Mit diesem Strom heizt man den Raum hoch, was wiederum die Stromerzeugung erhöht. Einen Teil des erzeugten Stroms kann dann ins Netz abgegeben werden und der Rest zum weiteren Aufheizen des Raums. Damit verselbständigt sich die Stromproduktion. Die alternative Lösung gegen den Strommangel.

Fragen bleiben

Was bringt ein Team von Personen dazu, Zeitungen und dem Fernsehen solchen Unsinn zu erzählen?
Und warum fragt vom Redaktionsteam vor Ort niemand nach Daten und Versuchsreihen? Sind alle im Team so vollkommen unbedarft und dumm unerfahren in Recherche, wie die Berichtsautorin? Wahrscheinlich hat die Ideologie beim Fernsehen wirklich alle Köpfe schon „vernagelt“.
Trotzdem muss man bei Erfindungen, deren Theorie und Komplexität man nicht mehr wirklich versteht, mit einer Bewertung vom Wohnzimmer aus sehr vorsichtig sein. Auch Einsteins Relativitätstheorie wurde 1931 in einem Buch von 100 Deutschen Wissenschaftlern widerlegt. Von den 100 Wissenschaftlern spricht keiner mehr.

Sollte das Entwicklerteam mit diesem Artikel wirklich ungerecht behandelt worden sein und Messergebnisse, sowie Berechnungen zeigen, dass unser Energieproblem damit wirklich bezahlbar gelöst werden könnte, ist der Autor der erste, der das in einem neuen Beitrag freudig verkündet. Er wartet darauf.

Hinweis: Die Anregung zu diesem Artikel kam von einer Veröffentlichung von „kaltesonne“ zum WDR-Beitrag

Quellen

[1] WDR, 16.09.2022: Erfinder aus Hennef entdecken neue Energiequelle

[2] EIKE, 18.09.2022: Dümmer geht nimmer? Doch es geht …

[3] Achgut, 01.06.2021: Strom aus Hühnchen

 




Medien können sich nicht auf die Anzahl der Klima-Kipppunkte einigen, geschweige denn auf deren Zeitpunkt

Anthony Watts

Nach der Veröffentlichung eines Artikels von Damian Carrington im Guardian in der vergangenen Woche mit dem Titel „World on brink of five ‚disastrous‘ climate tipping points, study finds“ [etwa: Laut Studie steht die Welt am Rande von fünf „katastrophalen“ Klima-Kipppunkten] griffen zahlreiche Medien das Thema auf und brachten ihre eigenen Berichte. Auf der Grundlage einer einzigen Studie mit dem Titel „Exceeding 1.5°C global warming could trigger multiple climate tipping points“ [etwa: Überschreitung von 1,5°C globaler Erwärmung könnte mehrere Klima-Kipppunkte auslösen] schrieben The Guardian und viele andere Nachrichtenagenturen Artikel, in denen sie die spekulativen Behauptungen der Studie als bewiesen ansahen, obwohl sie sich nicht auf die Anzahl der Kipppunkte einigen konnten: Der Guardian sprach von fünf, die BBC von sechs, und Grist von sieben. CBS News, die eher konservativ sind, sprechen von vier.

Behauptungen, die Erde stehe vor einem Klima-Kipppunkt, jenseits dessen eine Katastrophe drohe, sind nicht neu, und die gegenwärtigen Behauptungen sind nicht wahrscheinlicher oder durch Beweise gestützt als frühere derartige Behauptungen. Es gibt keine Daten oder messbaren Trends, die wissenschaftlich fundierte Beweise dafür liefern, dass die Erde auf einen apokalyptischen Klima-Kipppunkt zusteuert, oder dass es solche Kipppunkte überhaupt gibt.

In der Beschreibung der Studie schreibt Grist:

Riesige Eisschilde, Meeresströmungen und Permafrostregionen haben möglicherweise bereits den Punkt der unumkehrbaren Veränderung überschritten

Die Klimakrise hat die Welt an den Rand mehrerer „katastrophaler“ Kipppunkte gebracht, so eine wichtige Studie.

Die Studie zeigt, dass fünf gefährliche Kipppunkte durch die von der Menschheit verursachte globale Erwärmung von 1,1°C bereits überschritten worden sein könnten.

Dazu gehören der Zusammenbruch der grönländischen Eiskappe, der zu einem enormen Anstieg des Meeresspiegels führen würde, der Abriss einer wichtigen Strömung im Nordatlantik, der den Regen, von dem Milliarden von Menschen für ihre Ernährung abhängen, unterbrechen würde, und das abrupte Schmelzen des Kohlenstoff-reichen Permafrosts.

Bei einer Erwärmung von 1,5 °C, dem jetzt erwarteten Mindestanstieg, werden vier der fünf Kipppunkte von möglich zu wahrscheinlich, so die Analyse. Bei einer Erwärmung von ebenfalls 1,5 °C werden fünf weitere Kipppunkte möglich, darunter Veränderungen in den großen Wäldern des Nordens und der Verlust fast aller Berggletscher.

Falls Sie nicht wissen, was ein Klima-Kipppunkt ist, finden Sie eine Beschreibung der Theorie der Klima-Kipppunkte unter Climate At A Glance: Kipppunkt – 1,5 Grad Celsius Erwärmung.

In der von den Medien zitierten Studie haben die Forscher anhand von Computermodellen 16 Kipp-Punkte berechnet, von denen die letzten sechs einen globalen Temperaturanstieg von mindestens 2 °C erfordern. Den Computermodellen der Wissenschaftler zufolge würden die Kipppunkte in Zeiträumen von einigen Jahren bis Jahrhunderten wirksam werden.

Man beachte das Wort „könnte“ im Titel des Originalartikels und die zeitliche Unsicherheit. Mit anderen Worten: Die Wissenschaftler haben eine Vermutung angestellt. Und, was noch wichtiger ist, die Vermutung basiert auf Computermodellen, die bekanntermaßen fehlerhaft sind, und nicht auf realen, gemessenen Daten.

Vor Klima-Kipppunkten wurden wir schon früher gewarnt, und zwar so sehr, dass sie eine beeindruckende Bilanz des Nicht-Eintretens aufweisen.

Zum Beispiel: Die Google-Suche zeigt weit über hundert, hier sind nur einige davon:

„Kipp-Punkt der globalen Erwärmung nahe?“ – ClimateArk.com, 27. Januar 2004

„Die Erwärmung erreicht den Wendepunkt“ – The Guardian, 11. August 2005

„Die Erde am Wendepunkt: Globale Erwärmung nimmt Fahrt auf“ – Time, 26. März 2006

„Kipp-Punkte der globalen Erwärmung erreicht, sagt Wissenschaftler“ – National Geographic.com, 14. Dezember 2007

„Zwanzig Jahre später: Tipping Points Near on Global Warming“ – Huffington Post, 23. Juni 2008

„Globale Erwärmung: Die Kipp-Punkte sind näher, als Sie denken“ – Wall Street Journal, 29. April 2009

„Unbedingt lesenswerte Studie von Hansen und Sato: Wir befinden uns an einem Klima-Kipppunkt, der, sobald er überschritten ist, einen Anstieg des Meeresspiegels um mehrere Meter in diesem Jahrhundert ermöglicht“ – ThinkProgress.org, 20. Januar 2011

„Erde: Haben wir einen ökologischen Wendepunkt erreicht?“ – BBC, 15. Juni 2012

„Trotz der fortgesetzten Freisetzung von 90 Millionen Tonnen Treibhausgasen pro Tag in die Atmosphäre, als ob diese ein offener Abwasserkanal wäre, sehen wir jetzt, wie sich ein globaler politischer Kipppunkt nähert“ – Al Gore, Interview mit der Washington Post, 21. August 2013

Es scheint, dass es in unserer Zukunft immer einen Klima-Kipppunkt gibt, der nie eintritt. Jedes Jahr werden wir mit neuen düsteren Vorhersagen konfrontiert, wobei der Zeitpunkt des Eintretens immer irgendwo in der Zukunft liegt, aber nie sicher ist.

Im Juni 2011 sah die University of East Anglia (UEA) hinter jedem Stein und jedem Baum Kipppunkte und schlug vor, ein „Frühwarnsystem“ zu schaffen. Die Liste der Kipppunkte ist in der Abbildung unten zu sehen. Die meisten von ihnen sind die gleichen, die heute in den Medien die Runde machen und in der neuen Studie genannt werden:

Abbildung 1. Präsentation über ein vorgeschlagenes „Frühwarnsystem“ für Kipppunkte durch die UEA im Jahr 2011. Quelle

Aber im Jahr 2022, 11 Jahre später, ist keine dieser Katastrophen eingetreten, obwohl nie ein „Frühwarnsystem“ geschaffen wurde. Der Grund dafür ist vielleicht, dass andere, von Experten begutachtete wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass es in der fernen Vergangenheit der Erde keine Kipppunkte als Reaktion auf Veränderungen des atmosphärischen Kohlendioxids gegeben hat.

Eine bedeutende Paläoklimastudie der University of Washington besagt, dass Kipp-Punkte aufgrund des erhöhten Kohlendioxidgehalts in unserer Atmosphäre wahrscheinlich nie eintreten werden.

In der Pressemitteilung zu der Studie mit dem Titel „Atmospheric carbon dioxide buildup unlikely to spark abrupt climate change“ [etwa: Zunahme des Kohlendioxids in der Atmosphäre wird wahrscheinlich keinen abrupten Klimawandel auslösen] heißt es dazu:

In der Erdgeschichte hat es Fälle gegeben, in denen sich die durchschnittlichen Temperaturen innerhalb weniger Jahrzehnte um bis zu 10 Grad Celsius rapide verändert haben, und einige haben spekuliert, dass sich dies wiederholen könnte, wenn die Atmosphäre mit Kohlendioxid überladen wird.

Die neuen Forschungsergebnisse untermauern die Erkenntnisse zahlreicher aktueller Studien, die darauf hindeuten, dass abrupte Klimaveränderungen das Ergebnis von Veränderungen in der Ozeanzirkulation sind, die eindeutig mit Eiszeiten in Verbindung stehen.

Aber noch wichtiger ist, dass die neue Studie, die in der vergangenen Woche von den Medien gepusht wurde, die Behauptung einer zukünftigen Katastrophe auf einen Temperaturanstieg von 1,5°C stützt – das Problem ist, dass sie nicht zu erkennen scheinen, dass dies bereits geschehen ist.

In Abbildung 2 ist die durchschnittliche Oberflächentemperatur in Europa seit etwa 1780 dargestellt. Europa ist ein guter Ort für die Analyse, weil einige der längsten kontinuierlichen Temperaturaufzeichnungen aus Europa stammen. Sie zeigt, dass eine Erwärmung nicht nur um 1,5°C, sondern um 2,0°C bereits stattgefunden hat.

Abbildung 2 (zum Vergrößern bitte anklicken) Die europäische Durchschnittstemperatur von Berkeley Earth zeigt einen Anstieg von 2,0 °C seit etwa 1820. Quelle, kommentiert von Anthony Watts

Doch selbst bei einer atmosphärischen Erwärmung von 2 Grad Celsius seit etwa 1820 sind die behaupteten katastrophalen Klima-Kipppunkte nicht eingetreten.

Trotz gegenteiliger Beweise aus der realen Welt scheint der Klima-Alarmismus über künftige Klima-Kipppunkte ein ständiges Thema in den Medien zu sein, aber sie treten nie ein – „es ist immer wieder ein Déjà-vu.“

Behauptete katastrophale „Kipppunkte“ mögen für gute Schlagzeilen und Überschriften sorgen, aber es gibt keinerlei Beweise für deren Existenz. Angesichts der enormen Anpassungsfähigkeit, die der Mensch im Laufe der Zeit und in den unterschiedlichsten Umgebungen an veränderte Klimabedingungen bewiesen hat, und des beständigen Fortschritts, den die Gesellschaft in Verbindung mit revolutionären technologischen Innovationen gezeigt hat, gibt es auch keinen Grund zu der Annahme, dass die Menschheit jetzt vor einem katastrophalen Kipppunkt steht.

Autor: Anthony Watts is a senior fellow for environment and climate at The Heartland Institute. Watts has been in the weather business both in front of, and behind the camera as an on-air television meteorologist since 1978, and currently does daily radio forecasts. He has created weather graphics presentation systems for television, specialized weather instrumentation, as well as co-authored peer-reviewed papers on climate issues. He operates the most viewed website in the world on climate, the award-winning website wattsupwiththat.com.

Link: https://wattsupwiththat.com/2022/09/14/media-cant-agree-on-the-number-of-climate-tipping-points-much-less-when/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Zeitweilige Septemberkühle 2022 in Deutschland – hat sie Konsequenzen für die restliche Jahreswitterung und den kommenden Winter?

Stefan Kämpfe

Der Super-Sommer 2022 fand noch bis zum 13. September eine gemäßigte Fortsetzung; danach stürzten die Temperaturen ab, und die bis dahin fleißige Sonne verschwand oft hinter Regenwolken. Ist damit das Ende aller Schönwetterträume eingeläutet, und droht uns gar ein Kaltwinter? Für die von den links-grünen Ideologen verursachte Energiekrise wirkt die frühe Herbstkälte gewiss als Brandbeschleuniger – vielerorts mussten die Wohnungen am dritten Septemberwochenende schon beheizt werden.

Die realen meteorologischen Möglichkeiten des Septembers

An der Bewertung des Septembers kann man Optimisten und Pessimisten unterscheiden: „Noch Sommer!“ sagen Erstere. „Schon Herbst!“ Letztere. Die Meteorologen haben sich da aber eindeutig positioniert – für sie gehört der gesamte „Scheiding“ (weil die warme Zeit des Jahres nun endet) zum Herbst. September kann jedoch Vieles: Hochsommer mit Sonne satt und zeitweise noch um oder über 30°C (1947, 1961, 1982, 1999, 2006, 2016), aber auch Kälte, Regen und kaum noch Sonne (1986, 1990, 1996, 2001, 2007), mitunter schon zähen Nebel oder auch schon erste Boden- und Nachtfröste. Sonnenstand und die astronomisch mögliche Sonnenscheindauer fallen vom Niveau des mittleren Aprils auf das des mittleren März zurück. Diese schwindende Besonnung reicht schon ab etwa der Monatsmitte nicht mehr aus, um einfließende Kaltluft, wie wir sie auch 2022 hatten, wesentlich zu erwärmen. Für sehr hohe Lufttemperaturen bedarf es neben einer maximalen Besonnung daher stets einer intensiven, von Wind unterstützten Warmluftzufuhr aus dem Süden. Zwar gehört der September zu den klassischen „Schönwettermonaten“ im Jahresverlauf, denn er wird oft von Hochdruckwetterlagen dominiert. Aber erstens kommt es auf die Position des Hochdruckgebietes an – liegt es westlich oder nördlich von Deutschland, so profitieren meist nur West- und Norddeutschland davon, und das Temperaturniveau ist schon recht verhalten. Zweitens werden die beiden septemberlichen Schönwetterphasen, der Spätsommer am Monatsanfang und der Altweibersommer im letzten Monatsdrittel, mitunter durch eine mehr oder weniger intensive Tiefdruckwetterphase um die Monatsmitte unterbrochen (2013, 2010, 2003, und eben auch 2022). Fazit: Die zeitweise feuchtkühle Septemberwitterung 2022 ist also alles andere als ungewöhnlich. Wohl zutreffend ist folgende Bauern-Regel: „Bei Schwalb‘ und Eichhorn merkt man’s bald – wenn sie verschwinden, wird es kalt.“ In den letzten Jahrzehnten blieben die Schwalben oft bis Mitte September – diesmal waren sie am Monatsanfang schon fortgezogen.

Abbildung 1: Empfindliche, frühe Herbstkühle. Am 18. September erreichten die Temperaturmaxima in Deutschland mit verbreitet 11 bis 15°C im Flachland nur noch das Niveau von etwa Mitte Oktober. Und die 15 bis ganz vereinzelt 16°C gab es nur dort, wo die noch einigermaßen kräftige Septembersonne für 6 bis 9 Stunden schien (Norddeutschland). Die Mittelgebirgsgipfel waren mit 2 bis 7°C schon sehr kühl. Auf der Zugspitze herrschte mit einem Maximum von minus 5,9°C schon tiefster Winter, und der Schnee lag dort schon am Morgen stolze 60 cm hoch. Bildquelle: mtwetter

Unklare Oktober-Aussichten

Anders als im Hochsommer lassen sich im Herbst aus der Witterung des Vormonats meist keine eindeutigen Schlüsse für den Folgemonat ziehen, weil bei der schnell abnehmenden Tageslänge oft schon eine geringe Umstellung der Großwetterlage ausreicht, um ein völlig anderes Temperaturniveau zu bewirken. So folgten den warmen Septembern 1982, 1999 und 2016 durchwachsene und teils schon recht kühle und nasse Oktoberwochen, während es nach den kalten Septembern 1990, 1995 und 2001 im Oktober zeitweise nochmals spätsommerlich warm wurde. Zwar hat die Erhaltungsneigung (Persistenz) der Witterung um den Monatswechsel September/Oktober eine gewisse Bedeutung, und auch schon der Charakter des Septemberbeginns („Ägidientagsregel“) lässt nicht selten grobe Schlüsse auf den Witterungsverlauf im weiteren Herbst zu – doch diesmal startete der September schon nicht ganz beständig und nur mäßig warm. Das wichtigste Langfristmodell, das amerikanische CFSv2-Modell, sieht nach wie vor einen zu warmen Oktober für Mitteleuropa voraus. Weil die Oktobertemperaturen leicht positiv von der aktuellen AMO-Warmphase beeinflusst werden, könnte diese Prognose zutreffen; sicher ist sie keinesfalls.

Abbildung 2: Nach der CFSv2-Prognose (Eingabezeitraum bis zum 17. September) soll der Oktober in fast ganz Europa zu warm ausfallen – in Deutschland um bis zu zwei Kelvin (°C). Aber schon der September wird kühler abschließen, als es dieses Modell vorhersagte. Bildquelle: NOAA

Spielverderber für Späturlauber: Zwei Hurrikane auf Abwegen, in drei Etappen vom warmen Sommer in den kalten Herbst

Bis Ende August hatte sich noch kein Hurrikan entwickelt, was nur selten vorkommt (letztmalig 2013), weil viel Sahara-Staub und eine Windscherung die Bildung ausreichend großer Gewitterzellen über Westafrika und dem Atlantik behinderten. Erst Anfang September zeigten sich zwei schwächere Hurrikane, welche aber, anders als üblich, nicht in die Karibik oder zur US-Ostküste zogen, sondern die Region westlich der Azoren ansteuerten. Der erste, Danielle, tauchte am 2. September erstmals auf den Wetterkarten des Metoffice (Brit. Wetterdienst) auf. Noch Ende August befand sich ein recht stabil aussehendes Hoch über dem Nordmeer. Es war der letzte Teil des umfangreichen, zwischen den Azoren, West-, Nord- und Mitteleuropa pendelnden Hochdruckblocks, welcher uns das anhaltende Sommerwetter beschert hatte. Doch ein zunächst schwaches Tief bei Island vereinigte sich nun allmählich mit einem neuen Tiefkomplex westlich und südlich der Britischen Inseln. Dieser wurde durch die Ex-Hurrikane (Earl kam am 11. September als schon außertropisches Tief hinzu) intensiviert. Zunächst wanderte das Schönwetterhoch nach Fennoskandien und löste sich zum Ende der ersten Septemberdekade allmählich auf. Im Azorenraum dominierte nun zunehmend tiefer Luftdruck; ein weiteres Tief zog vom Nordatlantik südlich Islands schließlich nach Skandinavien und verstärkte sich dort ab dem 14. September, wobei an diesem Tage entlang einer Luftmassengrenze die verbreitet stärksten Regenfälle über Mitteldeutschland seit dem August 2021 (!) zu beobachten waren – oft um oder über 30 mm. Damit war der Umbruch zum windig-kalten Herbstwetter vollzogen.

Abbildungen 3a bis 3c: Drei Schritte bis zur frühen Herbstkälte 2022: Oben (3a) erkennt man noch das letzte Schönwetterhoch, welches sich am 30. August über dem Nordmeer befand; sein nach Mitteleuropa gerichteter Keil sorgte hier für meist freundliches, warmes, nur leicht wechselhaftes Wetter. In der Mitte (3b) reichte das für Deutschland noch immer teilweise wetterbestimmende Hoch am 6. September vom Nordmeer nach Skandinavien und Osteuropa; auf der Vorderseite eines sehr kräftigen Tiefs südwestlich von Irland gab es aber in feucht-warmer Luft stellenweise kräftige Schauer und Gewitter aus südlicher Richtung. Der Hurrikan „DANIELLE“ lag etwa auf halbem Wege zwischen Neufundland und den Azoren. Unten (3c) ist die Umstellung am 17. September längst vollzogen; zwischen einem Hoch westlich von Irland und einem sehr kräftigen Tief über Nordeuropa strömt arktische Meeresluft (mA) nach Deutschland – eine an den kalten April 2021 erinnernde Wetterlage. Die Hurrikane sind in diesem Tief aufgegangen und haben diese dramatische Wetterumstellung wesentlich mit beeinflusst. Bildquellen: wetter3.de/Metoffice

Diese spannende Wetterentwicklung verdeutlicht, warum die Großwetterlagen so wichtig für das Temperaturniveau sind. Bei entsprechender Kaltluftzufuhr zeigt sich das für diese Wetterlagen typische Temperaturniveau der 1970er und 1980er Jahre; lediglich ihre Seltenheit bescherte uns die in jüngster Vergangenheit oft sehr milden September.

Die September-Witterung und der kommende Winter: Die Aussicht auf Kälte wird etwas besser

Ist der September gelind, so bleibt der Winter meist ein Kind“ – das ist eine der ganz wenigen, halbwegs brauchbaren Witterungsregeln in Mitteleuropa. Nach den Untersuchungen des Autors anhand der DWD-Flächenmittel der Lufttemperatur seit 1881 folgte einem September, welcher mehr als 15°C erreichte, niemals ein sehr kalter Winter. Andererseits gingen milden Wintern mitunter auch sehr kühle September voraus – Septemberkühle weist nämlich besonders dann mit gewisser Sicherheit auf einen Kaltwinter oder zumindest zeitweise kalten Winter hin, wenn ein merklich zu trockener, warmer Oktober, am besten noch mit hohem Luftdruck über West- und Mitteleuropa, folgt (Paradebeispiel 1995/96, aber mit gewissen Abstrichen auch 2017/18, 2001/02, 1986/87, 1984/85, 1978/79 und 1977/78 – meist sind nicht alle Kriterien streng erfüllt). Der September 2022 wird aber weder allzu warm noch allzu kalt ausfallen – damit liefert er, zumindest bei flüchtiger Betrachtung, alleine keine eindeutigen Hinweise für die kommende Winterwitterung.

Abbildung 4: Streudiagramm der Wertepaare aus September- und Folgewintermittel (°C) in Deutschland 1881 bis 2021/22.

Zu dieser Abbildung: Wegen der großen Streuung ist der Zusammenhang trotz vorhandener Signifikanz (hoher Stichprobenumfang) nur sehr eingeschränkt aussagefähig und darf daher niemals allein für Vorhersagen genutzt werden; trotzdem gilt: Je wärmer der September, desto milder ist (meist) der folgende Winter. Weil der September 2022 mit etwa 13 bis 14,5°C (hier optimistisch auf etwa 14 °C geschätzt) nur im Mittelfeld landen wird; ist sowohl ein sehr kalter oder auch ein sehr milder Folgewinter noch möglich. Einige markante Wertepaare sind gekennzeichnet; dem bislang kältesten September von 1912 folgte der mäßig milde Winter 1912/13, dem kalten von 1962 aber der Strengwinter 1962/63, dem extrem warmen September von 2006 der extreme Mildwinter von 2006/07.

Aber erlaubt vielleicht ein Blick auf historische Wetterkarten doch etwas bessere Hinweise? Ähnlich kalt, freilich anders als 2022 fast durchgängig, verliefen die September 1986, 1996 und 2001. In allen diesen Septembern fanden sich zeitweise ähnliche Wetterlagen, wie Mitte September 2022 – das markante Tief über Nordeuropa und das Hoch westlich der Britischen Inseln.

Abbildung 5: Stellvertretend für ähnliche Vergleichsfälle, sei hier die Lage vom 11. September 1986 gezeigt: Wie Mitte September 2022, befanden sich ein Hoch westlich von Irland und ein umfangreiches Tief über Skandinavien; doch verlief jener September von Anfang an kalt. Ihm folgte der Strengwinter 1986/87. Bildquelle: wetterzentrale.de

Doch traten solche grob ähnlichen Lagen auch in einem insgesamt eher milden September auf? Hier kommt der äußerst spannende September von 2009 ins Spiel. Zwar verlief hier die Entwicklung anders, als in den bisher genannten Jahren: Nach einem heißen August und einer leicht wechselhaften, aber oft noch warmen ersten Septemberdekade (wie 2022) bildete sich ab dem 10. September ein umfangreiches Hoch über den Britischen Inseln, welches später nach Skandinavien und Mitteleuropa zog. An seiner Ostflanke wanderte ein am Boden nur schwach entwickeltes, in der Höhe aber sehr intensives Tief („Kaltlufttropfen“) von Nord- nach Mittel- und später nach Südwesteuropa. Es löste ab dem 14. September eine merkliche Abkühlung mit gebietsweise starken Regenfällen aus, ehe nach einigen Tagen wieder Hochdruckeinfluss für einen mäßig warmen Altweibersommer sorgte. Jedem Kenner wird klar: Eine winterliche Wiederholung dieser Lage bedeutet viel Schnee und Kälte, was dann im Januar 2010 eintrat.

Abbildung 6: Wetterkarte vom 13. September 2009. Auch hier befand sich ein umfangreiches Hochdruckgebiet nordwestlich von Deutschland; das korrespondierende Tief über Skandinavien war aber nur schwach, jedoch in der Höhe sehr ausgeprägt und daher äußerst wetterwirksam. Bildquelle: wetterzentrale.de

Die genannten, zumindest zeitweiligen Ähnlichkeiten in den Witterungsabläufen dürfen zwar nicht überbewertet werden – trotzdem kann die Septemberwitterung 2022 die Wahrscheinlichkeit für zeitweilige Kälteeinbrüche zwischen Oktober und Februar erhöht haben, nachdem eine Betrachtung des Sommers allein kaum Aussicht auf Kälte versprach; Näheres dazu am Ende des Sommerrückblicks des Autors.

Nur gedämpfter, kurzlebiger Altweibersommer 2022?

Schon ab dem 20. September verliert das Skandinavien-Tief allmählich seinen Einfluss; Schauer und Wind lassen nach. Das Hoch zieht dann Richtung Mitteleuropa. Aber weil es zu keiner großräumigen Süd- oder Südwestströmung kommt und damit die intensive Warmluftzufuhr fehlt, wird es schwierig, nochmals die 20°C-Marke zu erreichen oder gar zu überschreiten, zumal auch nicht überall eitel Sonnenschein herrscht. Nach sehr kalten Nächten könnte sich gebietsweise Frühnebel über längere Zeit halten. Angesichts der Energiekrise wird die bevorstehende Flaute wieder zu Problemen bei der Stromproduktion führen. Falls die Modelle Recht behalten, bleibt der Altweibersommer auch nur etwa eine Woche: Schon ab etwa dem 27.September könnte wieder kaltes Nordwestwetter einsetzen, danach Anfang Oktober aber nochmals Altweibersommer – bei noch sehr, sehr großer Unsicherheit.

Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

 




Es ist schlimmer als gedacht! Nein, nicht der sog. menschengemachte Klimawandel, sondern der große Klimaschwindel von DWD, ZDF und Co. Teil 3

Teil 3: Money for Nothing: Mehrere Tausend Milliarden € wegen 0,5°C Erwärmung in Deutschland seit 140 Jahren

Raimund Leistenschneider, Josef Kowatsch

„Wir spielen mit 6 Millionen Arbeitsplätzen“, wie jüngst Prof. Vahrenholt resümierte. Und dass alles für eine natürliche Temperaturerhöhung von +0,4°C bis 0,7°C in Deutschland, wie die Teile 1 und 2 belegten und einem gigantischen Schwindel um Temperaturmesswerte und Temperaturmessstationen.

Dieser gewaltige Klimaschwindel von DWD und Co. rechtfertigt auch nicht die Ausgabe von nur 1€, um irgendwelche Klimamaßnahmen in der Energieerzeugung oder der CO2-Reduzierung in Industrie/Handel zu erzwingen. Eine Investition, die sich in einer Temperaturmessung/-messreihe auch gar nicht wiederfinden wird, weil nicht vorhanden und damit existent ist.

„Energiewende kostet die Bürger 520.000.000.000 Euro – erstmal“ hier.

Und weiter: „Bis zum Jahr 2025 müssen geschätzt rund 520 Milliarden Euro aufgewendet werden. Eine vierköpfige Familie zahlt somit direkt und indirekt über 25.000 Euro für die Energiewende.“ Wohlbemerkt, bis 2025. Dies war eine Bilanz aus dem Jahr 2016. Im Jahr 2021 sieht die Bilanz bereits so aus (Abb.28).

Abb.28, Quelle, siehe Chart. Bis 2020, also in den ersten 20 Jahren, kostete die Energiewende die Bürger mehr als 388 Milliarden Euro!

Bis 2020 hat eine vierköpfige Familie für die Energiewende in Deutschland 18.700€ zahlen müssen!

Wir alle erinnern uns noch an die Aussage des damaligen Grünen Umweltministers Trittin aus dem Jahre 2003, der versicherte, die Energiewende werde die Verbraucher „nicht mehr als eine Kugel Eis pro Monat kosten“. Gott behüte unser Land vor ideologischen Blindgängern in Politik und Öffentlichkeit!

Das Ifo-Institut kommt in 2019 auf Gesamtkosten bis zum Jahr 2050 von 500 Milliarden Euro bis mehr als 3.000 Milliarden Euro, hier . Dies sind bis zu 150.000€ für eine vierköpfige Familie.

Alle diese Zahlen stammen noch aus der Zeit vor der jetzigen Energiekrise, so dass davon ausgegangen werden muss, dass die Kosten in unkalkulierbare Höhen für unser Land und seine Bürger steigen, Abb.29.

Abb.29, Quelle: Dr. Christoph Canne, zeigt die Verzehnfachung des Strompreises in Deutschland an der Energiebörse. 95 ct/kWh für die sog. Baseload, 127.5 ct/kWh für die sog. Peakload.

Diesen Preis kann keine Familie bezahlen. Die Ursache dafür ist nicht etwa der Ukrainekrieg, der ist bestenfalls der Beschleuniger, sondern eine über Jahre verfehlte Energiepolitik und verfehlte Energieerzeugung in Deutschland: Weg, vom zuverlässigen Grundstrom (Abb.32), hin zu Zappelstrom (Windstrom, Abb.30) und Sandmännchenstrom (Solarstrom, Abb.31), der „schlafen“ geht, wenn es dunkel wird.

Abb.30, Quelle: Rolf Schuster, zeigt den Zappelstrom (Windstrom), wie dieser in Abhängigkeit des Windes mal mehr und mal weniger und oft genug gar nicht erzeugt wird am Beispiel August 2022. Wird die installierte Windleistung (roter Balken) mit der tatsächlich erzeugten verglichen, ergibt sich ein äußerst schlechter Wirkungsgrad. Ein Grund, warum Strom nirgends so teuer wie in Deutschland ist.

Abb.31, Quelle wie Abb.30, Sandmännchenstrom (Solarstrom), der sozusagen „schlafen geht“, wenn es dunkel wird. Dessen Erzeugung also meist Null ist. Ein weiterer Grund für die hohen Strompreise in Deutschland.

Was für ein Kontrast bei sog. Atomstrom, fachmännisch: Nuklearstrom, Abb.32.

Abb.32, Quelle wie Abb.30, zeigt eindrucksvoll den erstklassigen Wirkungskrad, denn Ist (erzeugter Strom) ist fast so hoch wie die installierte Leistung. Sieht bei Kohlestrom in etwa gleich aus.

Jeder halbwegs denkende Mensch erkennt sofort, was eine Industrienation wir Deutschland benötigt. Nein, nicht Energiesparen, sondern Energieerzeugung! Eine Energieerzeugung mittels zuverlässigem Grundstrom, der immer in gleicher Weise vorhanden ist und kein Zufallsstrom, wie Zappel*4)– oder Sandmännchenstrom. Dies wäre die größte Entlastung für eine Familie. Die Kraftwerke dazu sind vorhanden, sie müssten „nur“ (wieder) in Betrieb genommen werden.

*4) Die echten Naturfreunde in Deutschland werden dies danken (Abb.33).

Abb.33, Quelle: Götz Wiedenroth. Massentötungsmaschine Windrad: Allein in Deutschland fallen jedes Jahr ca. 200 Adler Windrädern zum Opfer und werden durch diese erschlagen. Die Zahl der erschlagenen Vögel liegt zwischen 100.000 und 1.000.000 pro Jahr. Die der erschlagenen Fledermäuse bei 200.000 pro Jahr, (hier).

6. Ergebnis:

Unser Land braucht in Politik und Medien keine ideologischen Blindgänger – Entschuldigung – sondern kompetente Praktiker vom Schlage eines Helmut Schmidt oder Konrad Adenauer, die Deutschland wieder zurück zu bezahlbarer, zuverlässiger Energieerzeugung führen, zumal irgendwelche CO2-Einflüsse auf die Temperatur nicht feststellbar sind und die klimatischen „Ereignisse“ alle auf natürlichen Ursachen beruhen. Deutschland hat seit Jahren die höchsten Strompreise in Europa. Das ist ein (gewolltes?) Politikversagen.

Aber offensichtlich hat man sich dort zu Abb.34 entschieden. Neben der Verarmung weiter Teile der Bevölkerung, der Zukunft unseres Landes in der Energie-/stromversorgung:

Abb.34, Kollage: R. Leistenschneider

… und lenkt auch noch durch Energiesparen vom eigentlichen Thema, der Energieerzeugung ab. Getreu dem Motto von Peter Finch, in seiner Rolle als Nachrichtensprecher in dem zeitlosen Filmklassiker Network, Zitat:

…Also hört mir zu. Das Fernsehen ist nicht die Wirklichkeit… Das Fernsehen ist ein Zirkus,…,eine reisende Gruppe von Akrobaten, Märchenerzählern…“

Von uns (Anmerkung: Fernsehen) werdet ihr nie die Wahrheit hören. Wir erzählen euch das, was ihr hören wollt (Anmerkung: sollt). Wir lügen wie die Teufel… Wir erzählen euch jeden Scheiß, den ihr hören wollt (Anmerkung: sollt). Wir handeln mit Illusionen. Nichts davon ist wahr… Ihr fängt an, den Blödsinn zu glauben, den wir hier verzapfen. Ihr fängt an zu glauben, dass die Röhre*5) die Wirklichkeit ist.“

*5) 1976, als der Film in die Kinos kam, gab es noch keine Flachbildschirme, sondern Bildröhren, die die Bilder für den Betrachter darstellten.

Ob wir uns weiter für dumm verkaufen lassen oder uns naturwissenschaftlichen Fakten zuwenden, liegt einzig an jedem Einzelnen. Die Autoren werden ihren Anteil dazu beitragen, dass interessierte Leser etwas anderes als den sog. Mainstream zu hören/lesen bekommen.

Raimund Leistenschneider – EIKE; Josef Kowatsch – Naturbeobachter, aktiver Naturschützer und unabhängiger, weil unbezahlter Klimaforscher