Der industrielle Masochismus des „grünen“ Europa

Dr. Samuele Furfari

Wenn ein selbsternannter Anführer feststellt, dass ihm niemand folgt, ist dann überhaupt von Führung die Rede? Vielleicht. Die nächste Frage könnte lauten: Wohin steuert der Anführer?

Diese Fragen könnte man durchaus den energiepolitischen Entscheidungsträgern der Europäischen Union stellen, die sich als Wegbereiter für einen vermeintlichen Übergang von fossilen Brennstoffen zu „grünen” Technologien sehen. (Wir verwenden hier Anführungszeichen, weil Windkraftanlagen und Solarzellen zahlreiche Nachteile für die Umwelt haben).

Laut aktuellen Daten des Energy Institute treiben die europäischen Staats- und Regierungschefs jedoch nicht einen Zug voran, auf den die Welt aufspringt, sondern eher einen Leichenwagen in Richtung Selbstzerstörung.

Die politischen Entscheidungen der EU haben dazu geführt, dass sogenannte erneuerbare Energien – vor allem Wind- und Sonnenenergie – mehr als ein Drittel des europäischen Strommixes ausmachen und damit Kohle deutlich übertreffen.

Weltweit wachsen erneuerbare Energien in absoluten Zahlen rasant. Im Jahr 2024 trugen Wind, Sonne und andere erneuerbare Energien 5,6 % zum globalen Energiemix bei.

Das Wachstum im Bereich der erneuerbaren Energien hält jedoch nicht mit dem Anstieg des weltweiten Energiebedarfs Schritt. In den letzten zehn Jahren stieg der Verbrauch fossiler Brennstoffe mehr als siebenmal schneller als das Wachstum der erneuerbaren Energien. Entgegen der oft in den Medien verbreiteten Darstellung hat die Kohleproduktion zugenommen und ist in den letzten zehn Jahren um mehr als 10 % gestiegen.

Fossile Brennstoffe – Kohle, Öl und Erdgas – machten 2024 87 % der weltweiten Energie aus, während der Anteil erneuerbarer Energien trotz Investitionen von mehr als 5 Billionen US-Dollar in Wind- und Solarenergie in den letzten 20 Jahren im einstelligen Bereich bleibt.

Im vergangenen Jahr stieg die weltweite Energieversorgung um fast 2 %, angetrieben durch die steigende Nachfrage nach allen Arten von Energie. 65 % des Anstiegs entfielen auf die Region Asien-Pazifik, die 47 % des weltweiten Energieverbrauchs ausmacht und in der 83 % der Kohle verbrannt wird, die als Königin der Brennstoffe gilt. Zusammen produzierten China, Indien und Indonesien 71 % der weltweiten Kohle.

In den letzten 10 Jahren ist der Energiebedarf der EU um fast 6 Exajoule (EJ) zurückgegangen, während der weltweite Verbrauch um das 13-fache gestiegen ist – auf fast 77 Exajoule EJ.

Die „Führungsrolle” der EU hat also dazu geführt, dass der Energieverbrauch in Europa gesunken ist und die Bedeutung erneuerbarer Energien auf dem Kontinent zugenommen hat. Aber zu welchem Preis?

„Im Jahr 2008 waren die Volkswirtschaften der USA und der Eurozone etwa gleich groß”, schreibt Andy Kessler im Wall Street Journal. „Seit 2010 stagniert das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf in Europa im Wesentlichen. Heute ist das nominale BIP pro Kopf in den USA fast doppelt so hoch wie in Europa.”

Anstatt sich der von Deutschland auferlegten globalen Energiewende zu unterwerfen, wächst die Weltwirtschaft und befindet sich in einer Phase, in der neue Energiequellen zu den bestehenden hinzukommen, anstatt diese zu ersetzen. (Eine ausführlichere Erörterung finden Sie in meinem Artikel „Energy Addition, Not Transition“ (Energiezugang statt Energiewende).

Angesichts der Tatsache, dass der Großteil der Weltbevölkerung nach mehr Wohlstand strebt – und damit nach billiger, reichlich vorhandener Energie, wie sie die EU vor ihrer Hinwendung zum Ökologismus forderte – ist es höchst unwahrscheinlich, dass sich diese Trends umkehren werden. Wirtschaftliche und soziale Zwänge sowie die Notwendigkeit einer sicheren Energieversorgung machen eine Verringerung der Nachfrage nach fossilen Brennstoffen unwahrscheinlich.

Infolgedessen wird sich die Kluft zwischen unklugen Klimazielen und der Realität des globalen Energieverbrauchs nur noch weiter vergrößern. Das Scheitern der angekündigten Klimaziele ist mittlerweile so offensichtlich, dass mit einer Aufkündigung des Pariser Abkommens zu rechnen ist, da es immer schwieriger werden wird, das Ausmaß dieses Scheiterns zu verbergen.

Paradoxerweise schlägt die Europäische Kommission weiterhin utopische Ziele vor, wie beispielsweise eine Reduzierung ihrer eigenen Emissionen um 90 % bis 2040, obwohl die neueste Ausgabe des Statistical Review of World Energy des Energy Institute dieses Scheitern deutlich aufzeigt.

Die Realität sieht so aus, dass die europäische Industrie dahinsiecht, Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden und die Bürger es leid sind, die Rechnung für eine Klimapolitik zu bezahlen, die unweigerlich zum wirtschaftlichen Selbstmord führt. Ja, die EU mag zwar Netto-Null erreichen, aber es wird eine Null auf ganzer Linie sein: null Industrie, null Wohlstand und null globaler Einfluss.

Da haben Sie es also: die EU, Verfechterin einer Politik, die keinen Unterschied für das Klima macht – und des industriellen Masochismus.

Dr. Samuele Furfari ist Professor für Energiegeopolitik in Brüssel und London, ehemaliger hoher Beamter der Generaldirektion Energie der Europäischen Kommission und Mitglied der CO2 Coalition. Er ist Autor des Papiers „Energy Addition, Not Transition” und von 18 Büchern, darunter „Energy Insecurity: The organised destruction of the EU’s competitiveness”.

This commentary was first published at The Daily Signal.

Link: https://cornwallalliance.org/green-europes-industrial-masochism/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Kurzbeiträge zu neuen Forschungs-Ergebnissen aus Klima und Energie – Ausgabe 30 / 2025

Meldung vom 19. August 2025:

Begutachtung neu definiert

Kürzlich ist eine E-Mail aus dem Climategate wieder aufgetaucht, die schon vor Jahren die Glaubwürdigkeit der Mainstream-Klimawissenschaft hätte zerstören müssen.

In einem Schriftwechsel aus dem Jahr 2004 schrieb Phil Jones (damals Leiter der Climatic Research Unit und leitender Autor des IPCC) an Michael Mann: „Kevin und ich werden sie [kritische Beiträge, A. d. Übers.] irgendwie fernhalten – selbst wenn wir dafür neu definieren müssen, was Peer-Review-Literatur ist!“

Das ist Zensur, schlicht und ergreifend.

Führende IPCC-Autoren planen offen, unbequeme Studien von der Aufnahme auszuschließen. Der Öffentlichkeit wurde gesagt, sie solle „der Wissenschaft vertrauen”. Aber sie wusste nicht, dass die Wissenschaft selbst hinter verschlossenen Türen kuratiert, manipuliert und zensiert wurde.

Diese E-Mail war eine von vielen, die im Rahmen der Climategate-Enthüllungen auftauchten und hinter den Kulissen geführte Diskussionen über das Verbergen von Daten, das Beschönigen von Schlussfolgerungen und das Untergraben abweichender Meinungen offenbarten. Anstelle einer offenen Untersuchung wurde die Klimawissenschaft zu einem Kartell.

Und immer wieder tauchen die gleichen Namen auf.

Michael Mann, bekannt für seine „Hockeyschläger“-Kurve, wurde kürzlich vor Gericht wegen Irreführung einer Jury angeklagt. In Manns langwierigem Verleumdungsprozess gegen den Kommentator Mark Steyn sprach eine Jury Mann zunächst 1 Million Dollar Schadenersatz zu, doch der vorsitzende Richter reduzierte die Summe später auf nur 5.000 Dollar und sanktionierte Mann wegen „böswilligen Prozessmissbrauchs”. Mann wurde für schuldig befunden, die Jury irregeführt zu haben, indem er die behaupteten Fördermittelverluste von 112.000 Dollar auf 9,7 Millionen Dollar aufgebläht hatte, was der Richter als „Affront gegen die Autorität des Gerichts“ bezeichnete. Er muss nun über eine halbe Million Dollar an Steyns Anwaltskosten zahlen.

Wenn die Wissenschaft so „settled” ist, wie uns gesagt wird, warum dann die Geheimhaltung? Warum die zwielichtigen Gestalten? Warum die Manipulation? Warum die Lügen? Weil die Wissenschaft eben nicht settled ist. Das Establishment weiß das. Und seit Jahrzehnten versuchen sie, jeden zu beseitigen, der darauf hinweist.

Link: https://electroverse.substack.com/p/aussie-alpine-rescues-up-cold-freezes?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldung vom 25. August 2025:

MSM vs MSM

Die gleichen Portale. Absurde Behauptungen. Die Realität holt einen ein. Keine Rechenschaftspflicht.

BBC 2007:Arktis eisfrei bis 2013“
BBC 2015:Arktisches Eis hat um ein Drittel zugenommen“

Guardian 2012:„Meereis wird innerhalb von vier Jahren verschwunden sein“
Guardian 2025:Dramatische Verlangsamung des Schmelzprozesses überrascht Wissenschaftler“

Der Zyklus ist das Produkt, nicht die Wahrheit.

Alarmistische Schlagzeilen, verfehlte Vorhersagen, stilles Zurückrudern, Wiederholung.

Die Mainstream-Medien werden sich von nun an in Bezug auf das arktische Meereis zurückhalten. Aber ich sehe, dass sich das Rampenlicht bereits nach Süden verlagert hat: Die Antarktis wird zum neuen Schauplatz für „Rekordschmelze“, „Kipppunkte“ und „Katastrophen“. Gleiches Drehbuch, neue Kulisse – und der gleiche unwissenschaftliche Unsinn:

Link: https://electroverse.substack.com/p/early-us-cold-to-impact-200-million?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Zwei Meldungen vom 26. August 2025, davon eine Deutschland betreffend:

Deutschland: Die Gasspeicher leeren sich

Die Energiereserven Deutschlands erreichen historische Tiefststände. Offizielle Daten zeigen, dass die Lagerbestände bei nur 67 % liegen – weit unter den 92 % des Vorjahres und hinter Frankreich, Polen, Österreich und Belgien.

Berlin beharrt darauf, dass es keine Krise gibt, und verweist auf vier schwimmende LNG-Terminals als Beweis für „Flexibilität”. Aber Lagerbestände sind eine Versicherung, und Deutschland hat seine Reserven aufgebraucht, gerade als sich das Wetter zu ändern droht und der Herbst Wochen früher als erwartet einsetzt.

Bei dieser Krise geht es nicht nur darum, russisches Pipelinegas durch überteuertes LNG zu ersetzen. Dieser Schritt hat zwar die Energiekosten in die Höhe getrieben, aber die eigentliche Schwachstelle liegt in der Stilllegung genau der fossilen Brennstoff- und Kernkraftinfrastruktur, die einst eine günstige und zuverlässige Grundlast-Stromversorgung garantierte.

Durch die Stilllegung von Kohlekraftwerken, den Ausstieg aus der Kernenergie und die Vernachlässigung der Gasspeicherung hat Deutschland seine Energiezukunft an Windräder, Sonnenkollektoren und die auf dem Weltmarkt verfügbaren LNG-Lieferungen geknüpft. Wenn der Wind nachlässt, die Nacht hereinbricht oder die Nachfrage steigt, gibt es keinen Puffer – und die Reserven sinken rapide.

Deutschland hat seine langjährigen Säulen der Energiesicherheit und damit potenziell auch seines Wohlstands abgebaut.

Und wofür das alles?

[Man beachte: So sieht man die Verhältnisse bei uns im Ausland! A. d. Übers.]

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Der Hurrikan-Hinweis, der niemals eintraf

[Titel im Original: The Hurricane Link That Never Landed]

An diesem Tag im Jahr 1990 behauptete der Klimawissenschaftler Steve Schneider, dass wir innerhalb von 10 bis 20 Jahren wissen würden, ob Treibhausgasemissionen zu stärkeren, tödlicheren Hurrikanen führen.

Schneider verwies auf Stürme wie Hugo und Gilbert als Beweis dafür, dass die globale Erwärmung bereits „die Würfel fallen lässt”.

Das war vor 33 Jahren. Das Urteil steht nun fest. Es gab keinen Anstieg der Häufigkeit oder Intensität von Hurrikanen – weder im Atlantik noch weltweit. Alle Messwerte der Hurrikanaktivität bleiben innerhalb der Grenzen der natürlichen Schwankungen.

Der verstorbene Bill Gray, ein legendärer Hurrikanforscher an der Colorado State University, sagte es damals schon: Schneiders Behauptungen waren reine Spekulation. Gray erklärte, dass die Wissenschaft nicht zusammenpasste – die Zahl der Hurrikane ging tatsächlich zurück, und der vermeintliche Zusammenhang zwischen wärmeren Ozeanen und Sturmaktivität war bei weitem nicht bewiesen. Die Geschichte hat ihm Recht gegeben.

Drei Jahrzehnte später sind die Daten so eindeutig, dass die sogenannte „CO2-Erwärmungs-Hurrikan-Verbindung” endgültig ad acta gelegt werden kann – nur die etablierten Kreise tun weiterhin so, als wäre dies nicht der Fall. Was als Frühwarnung verkauft wurde, hat sich als ein weiteres Kapitel in der endlosen Reihe nicht eingetretener Vorhersagen herausgestellt.

Link: https://electroverse.substack.com/p/perths-coldest-day-in-50-years-antarctica?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Zwei Meldungen vom 29. August 2025:

Durch Flächenbrände zerstörte Gebiete sind seit 2002 um 30% zurückgegangen

Während die Medien sich bemühen, jeden regionalen Ausbruch – in Kalifornien, Australien, im Mittelmeerraum – als Beweis für den „Klimakollaps“ darzustellen, zeigt das globale Bild ein ganz anderes Bild: Die Waldbrandaktivität nimmt ab und nicht zu!

[Hervorhebung im Original]

Die Daten liegen alle vor, Alarmisten – konsumiert Fakten statt Propaganda zu verbreiten!

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Hurrikane: Der Atlantik ist eine Geisterstadt

Wir befinden uns nun mitten in der Atlantik-Hurrikansaison – der Zeit also, in der die Aktivität normalerweise zunimmt. Dennoch sieht das Becken karg aus. Abgesehen von einer Welle vor Afrika, deren Wahrscheinlichkeit gering ist, herrscht in den Tropen Ruhe:

Während der Hochsaison gibt es in der Karibik, im Golf von Mexiko und im westlichen Atlantik keine Stürme. Die Saison dauert natürlich noch einige Wochen, aber Ende August ist es dort praktisch wie ausgestorben. Drücken wir die Daumen, dass es so bleibt.

Wie die Trends bei Waldbränden weigern sich auch die Hurrikandaten, mitzuspielen – ein weiteres hartnäckiges Problem für die Klimaille:

Link: https://electroverse.substack.com/p/snow-piles-up-in-the-australian-alps?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Weitere neue Studie: Der größte Teil des derzeitigen CO₂-Anstiegs – 80% – war natürlichen Ursprungs

Kenneth Richard

Der Anstieg der CO₂-Konzentration ist nicht die Ursache für den Temperaturanstieg, sondern eine Folge davon.

Ein unabhängiger Forscher (Robbins, 2025) hat aktuelle Forschungsergebnisse ausgewertet, die darauf hindeuten, dass mindestens „80 % oder mehr des Anstiegs [des modernen CO₂] natürlichen Ursprungs sind”.

Der Grund dafür ist, dass „Veränderungen der atmosphärischen Temperatur eine ‚Folge’ von Veränderungen der Meerestemperaturen sind und nicht, wie manche behaupten, deren ‚Ursache’”.

Inhalte:

Atmosphärisches CO₂: Untersuchung der Rolle der Meerestemperaturen und des Einflusses von anthropogenem CO₂

Abbildung 16: Messungen des atmosphärischen CO₂ in Blau (chemische Messungen bis 1960 und Mauna Loa-Messungen ab 1960) und globale SSTs (in Violett). Die Fehlermargen und Konfidenzintervalle entsprechen denen der chemischen CO₂- und SST-Datensätze.

Die Abbildung zeigt weitgehend übereinstimmende Spitzenwerte, die sich um die 1940er Jahre konzentrieren. Die Vergänglichkeit des CO₂-Spitzenwerts würde eine kurze Verweildauer in der Atmosphäre bedeuten: Die Meinungen hierzu reichen von weniger als fünf Jahren bis zu mehr als fünf Jahren. Der Spitzenwert der globalen Temperaturen ist sowohl in den SST- als auch in den terrestrischen Aufzeichnungen dokumentiert.

Trotz Becks größter Bemühungen bei der Analyse der zusammengetragenen chemischen Messungen ist das Vorhandensein (und möglicherweise auch das Ausmaß) eines CO₂-Peaks um die 1940er Jahre herum nach wie vor umstritten. Sollte das CO₂-Profil in dieser Abbildung die Realität angemessen wiedergeben, dann deutet die Übereinstimmung der beiden Peaks erneut darauf hin, dass die Natur daran arbeitet, ein Gleichgewicht zwischen Oberfläche und CO₂ aufrechtzuerhalten.

Bernard Robbins: Sea Surface Temperatures and Recent Increases in Atmospheric CO₂, Science of Climate Change https://scienceofclimatechange.org

Schlussfolgerungen

Analysen der seit 1995 erfassten Daten zu Meerestemperaturen (SST) und atmosphärischem CO₂ ergeben einen geschätzten Anstieg des atmosphärischen CO₂ um etwa 20 % oder weniger des Gesamtanstiegs seit der industriellen Revolution, der möglicherweise auf menschliche Emissionen zurückzuführen ist. Daraus lässt sich schließen, dass etwa 80 % oder mehr des Anstiegs natürlichen Ursprungs sind.

Weitere Datenauswertungen deuten auf einen fast linearen langfristigen Zusammenhang zwischen SST und atmosphärischem CO₂ seit mindestens Ende der 1950er Jahre hin und lassen vermuten, dass die Natur daran arbeitet, ein temperaturabhängiges Gleichgewicht zwischen Atmosphäre und Oberflächen-CO₂ aufrechtzuerhalten. Aktuelle historische Belege für ein solches Gleichgewicht könnten chemische Messungen liefern, die auf einen kurzen Anstieg der CO₂-Konzentration in der Atmosphäre um die 1940er Jahre hinweisen, der mit einem Anstieg der globalen SSTs zusammenfiel.

Die vom Menschen verursachten CO₂-Emissionen machen etwa 1/20 des natürlichen Umsatzes aus, und die Ergebnisse der hier vorgestellten Analysen deuten darauf hin, dass dieser relativ geringe Beitrag des Menschen leicht in die Kohlenstoffkreisläufe der Natur integriert wird, passen sich diese doch kontinuierlich an unser sich ständig veränderndes Klima an.

Was die Temperaturen betrifft, so kam die Forschung von Humlum et al. zu dem Schluss, dass Veränderungen der atmosphärischen Temperatur eine „Auswirkung” von Veränderungen der Meerestemperaturen sind und nicht, wie manche behaupten, deren „Ursache”. Und Humlums Kernaussage aus einem kürzlich gehaltenen Vortrag lautete: „Was die Meerestemperatur steuert, steuert auch das globale Klima” [33]. Er schlägt vor, dass die Sonne ein guter Kandidat wäre, moduliert durch die Wolkendecke.

Ähnliche Schlussfolgerungen finden sich in einem Artikel, der letztes Jahr in der gleichen Fachzeitschrift veröffentlicht worden ist. (Ato, 2024).

„Die Meerestemperatur (SST) war der entscheidende Faktor für die jährlichen Veränderungen der CO₂-Konzentrationen in der Atmosphäre, und […] anthropogene Emissionen spielten in diesem Prozess keine Rolle …“

Quelle: Ato, 2024

 

Quelle: Ato, 2024

Link: https://notrickszone.com/2025/08/29/another-new-study-suggests-most-80-of-the-modern-CO₂-increase-has-been-natural/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Der August wird in Deutschland erst seit 1988 wieder wärmer – Teil 2

Teil 2: Die unterschiedliche Entwicklung der Tag/Nachtemperaturen, die August-Erwärmung fand tagsüber statt.

Von Josef Kowatsch, Matthias Baritz

  • Der August wird erst seit 1987/88 wieder wärmer, der Klimawandel in Mitteleuropa begann mit diesem Jahr
  • Die Augusterwärmung fand tagsüber statt.
  • Seit 10 Jahren stagnieren die Augusttemperaturen aber wieder, allerdings auf einem hohen Niveau, die Erwärmung ist jedoch ausgereizt.
  • geänderte Großwetterlagen-Häufigkeiten seit 1987/88 mit südlichem Anteil bestimmten die Augusterwärmung ebenso wie zunehmende Wärmeinseleffekte durch Bebauung, Flächenversieglungen und Trockenlegung der Landschaft
  • Die Klimahysterie basierend auf CO₂ ist völlig unbegründet und falsch.
  • Kohlendioxid ist ein lebensnotwendiges Gas, wir brauchen mehr und nicht weniger

Zum Einstieg siehe Teil 1.

Die Grafik der August-Deutschlandtemperaturen nach den veröffentlichten Original DWD-Temperaturwerten zeigt: Laut DWD haben wir 45 Jahre lang fallende Augusttemperaturen, dann beginnt der neuzeitliche Klimawandel 1987/88 auf einem höheren Niveau und anschließend eine deutliche Weitererwärmung. Das zeigt die erste Grafik nach den Original DWD-Angaben.

Die unterschiedlichen Tag/Nachtemperaturen der DWD-Stationen

Grafik 1: Oben in grau die tagsüber gemessenen Tmax=Tageshöchsttemperaturen, unten in blau die nächtlichen Tiefsttemperaturen Tmin. Dazwischen die Tagesmittel. Jeweils 31 Werte ergeben dann den Augustschnitt des betreffenden Jahres

Leider bietet der DWD keinen Gesamtschnitt seiner 539 Wetterstationen seit 1942 an, die wenigstens dem Namen nach bis heute geblieben sind und gleichzeitig auch T-max/T-min mitmessen. Wir mussten die Schnitte der einzelnen Monate aus den 539 Einzelstationen mühsam selbst errechnen.

Warum nur 539 Stationen? Der DWD hat in den letzten 30 Jahren über die Hälfte seiner Stationen ausgetauscht und es gibt nicht mehr als 539, die seit 1942 bis heute wenigstens dem Namen nach geblieben sind.

Auffallend: Wäre CO₂ bzw. Treibhausgase der einzige Temperaturregler, dann müssten die drei Trendlinien dieselben Steigungsformeln haben. CO₂ kann nicht tagsüber stärker wirken als nachts. Die Realität ist:

  1. Tmax, die Tageshöchsttemperaturen sind 45 Jahre lang bis 1987 am stärksten gefallen, seit 1988 sind diese am stärksten gestiegen
  2. Tmin, die nächtlichen Tiefsttemperaturen sind 45 Jahre lang bis 1987 fast gleich geblieben, seit 1988 steigen sie leicht an.

Wir wissen auch, weshalb diese Grafik 1 nirgendwo bei der CO₂-Klimaglaubenskirche veröffentlicht wird, weil sie ein Freispruch für CO₂ ist.

Damit stellen wir anhand der DWD-Messungen fest: Der 1987/88 beginnende neuzeitliche Klimaerwärmung des Monates August fand seit 1988 tagsüber statt.

Und laut einer CO₂-Treibhaustheorie sollte es doch genau umgekehrt sein!!

Und weiter: Wäre wie die Treibhauskirche behauptet, CO₂ der einzige Temperaturregler, dann müssten alle drei Temperaturgraphen bei den Einzelwetterstationen gleich verlaufen, das ist überhaupt nicht der Fall. Es gibt ausgesprochen wärmeinselverseuchte Stationen, aber auch wärmeinselarme.

Die DWD-Wetterstationen erwärmen sich unterschiedlich.

Grafik 2a: Großstadt Berlin, eine starke Wärmeinsel, eher geringe Tag/Nacht Steigungsdifferenz

2b: Absolut ländlich in Thüringen, Nächte zeigen keine Erwärmung, hohe Differenz zwischen Tag und Nacht.

2c: Seit 50 Jahren stark wachsende Kleinstadt im Osten von BaWü

2d: Hauptstadt von NRW, die Nachttemperaturen zeigen gar keine Erwärmung. (sogar leicht negativ). Dabei wohnt der Treibhausforscher Häckl doch bei Düsseldorf.

Grafik 2e: Gießen, keine Augusterwärmung. Die Nachttemperaturen sind sogar fallend.

Grafik 2f: Großstadt Hamburg, nachts keine Erwärmung, sogar leichte Tendenz zu fallend

Grafik 2g: ländlich, Station steht im freien Gelände, umgeben von Wiesen, bei Memmingen kühlen die Augustnächste sogar deutlich ab.

Grafik 2h: Großstadt München, auch hier geht die Schere auseinander, nachts gleich bleibend, tagsüber deutliche Erwärmung

Grafik 2i: sehr große Scherenöffnung zwischen Tag/Nacht.

Ergebnisse der Tag/Nachtvergleiche

Die Temperaturschere zwischen Tag und Nacht geht bei den DWD-Stationen seit 1988 auseinander. Die Tage werden erkennbar wärmer als die Nächte, man vergleiche die Regressionslinien. Manche Stationen haben sich nachts gar nicht weiter erwärmt. Vor allem die ländlichen zeigen nachts sogar ein deutliches Kälter werden

Damit gilt auch für den August: Die starke Augusterwärmung seit 1988 fand in Deutschland tagsüber statt. Das beweist den Einfluss der Wärmeinselwirkung in Zusammenhang mit der Zunahme der Sonnenscheindauer. Allerdings ist seit 10 Jahren die Augusterwärmung zu einem Stillstand auf hohem Niveau gekommen.

Erkenntnis:

  1. Der völlig unterschiedliche Verlauf der Tag/Nachtemperaturen in Deutschland zeigt, dass CO₂ überhaupt keine oder fast keine Wirkung hat.
  2. Würde wie behauptet, Kohlendioxid der alleinige Temperaturtreiber sein, dann müssten bei allen DWD-Wetterstationen der Tages- und Nachttemperaturenverlauf dieselben Steigungsformeln aufweisen.
  3. Alle bedeutet streng genommen, dass alle 8 gezeigten DWD Stationen ein- und dieselbe Steigungsformeln für Tag/Nacht und für den Schnitt (brauner Graph) haben müssten, nämlich y= 0,03 C/Jahr, wie in Grafik 1

Das ist überhaupt nicht der Fall. Jede DWD-Wetterstation hat je nach Standortverhältnissen und Umgebung ihren eigenen Verlauf mit einer eigenen Steigungsformel. Dieser Grafikbeweis zeigt erneut, dass CO₂ allerhöchstens in homöopathischen Dosen irgendwo versteckt mitwirken kann.

Gesamt: Das Klima wandelt sich immer, der stets verschiedene Augustverlauf der Grafiken zeigt: CO₂ hat daran keinen erkennbaren Anteil

Zusammenfassung:

1.) Die Augusttemperaturen variieren an allen Betrachtungsorten Deutschlands von Jahr zu Jahr. Die Gründe sind die unzähligen natürlichen und sich ständig ändernden Einflüsse auf das Wetter und das Klima.

2.) Daneben übt der Mensch einen konstanten zusätzlichen Einfluss durch die Schaffung immer neuer zusätzlicher Wärmeinseleffekte aus. Bei manchen Stationen mehr, bei anderen weniger. Deshalb auch die unterschiedlichen Formeln der Regressionslinien.

3.) Wie die Grafiken zeigen, bewirken die jährlich weltweiten CO₂-Zunahmen entweder gar nichts oder nichts Erkennbares, denn sonst könnten die Nachttemperaturen nicht fallen. CO₂ kann am Tage auch im August nicht erwärmend und nachts abkühlend wirken.

4.) Weniger Nord-, dafür mehr Süd- und Hochdruckwetterlagen tragen ganz wesentlich zum Durchschnittstemperatur eines Monates bei. Es handelt sich um natürliche Einflussfaktoren auf das Wetter und Klima

Damit ist die Definition des IPPC von Klimawandel falsch: Die behauptet nämlich, dass die CO₂-Zunahme der alleinige Temperaturtreiber wäre. Noch verwerflicher ist die derzeitige Klimapolitik der Bundesregierung, die ein klimaunwirksames Gas bekämpfen will und dabei unsere Demokratie, unsere Wirtschaft und unseren Wohlstand ruiniert.

Fazit: Es wird Zeit, dass endlich Umwelt- und Naturschutz in den Mittelpunkt des politischen Handelns gerückt werden, saubere Luft, genügend Trinkwasser zu verträgliche Preisen und gesunde Nahrungsmittel sind menschliche Grundrechte. Eine CO₂-Klimaabgabe taugt zu gar nichts, auf alle Fälle nicht dem Klima. Es handelt sich um ein Geschäftsmodell, das dem Sündenablasshandelsmodell der Kirche im Mittelalter nachempfunden ist. Neben den oben beschriebenen Gründen, abgeleitet aus den Grafiken, weshalb CO₂ nicht an der gemessenen August-Erwärmung seit 1988 tagsüber schuld sein kann, sollen noch vier weitere Gründe genannt werden.

  1. Es gibt keinen Versuch, der die Klimasensitivität von CO₂ auch nur annähernd bestimmen kann. Behauptet werden 2° bis 4,5°C Erwärmung. Jeder Versuch liefert Null oder das Ergebnis verschwindet im Rauschen der Messfehler.
  2. Es gibt auch keinerlei technisches Anwendungsbeispiel, bei welchem wir Menschen uns den behaupteten CO₂-Treibhauseffekt positiv zunutze machen könnten.
  3. Schon bei der Elite der deutschen Physiker wie Einstein, Heisenberg, Hahn, Planck spielte der CO₂-Treibhauseffekt keine Rolle. Er existierte für sie schlichtweg nicht, obwohl die Hypothese dazu schon Jahrzehnte zuvor entwickelte wurde.
  4. Wir sind weit entfernt von einer bevorstehenden Klimakatastrophe oder gar Klimaverbrennung der Erde. Folgende Grafik sollte auf alle Leser beruhigend wirken:

Grafik 3: Einordnung der gegenwärtigen Temperaturen, Vergleich mit anderen Zeitepochen. Von einer Klimakatastrophe oder Erdverbrennung sind wir weit entfernt.

Der leichte Anstieg der globalen Temperaturen lässt sich leicht mit einer Albedoverringerung der Erdoberfläche in den letzten Jahrzehnten erklären, gemessen von Satelliten. Eben eine stete Beseitigung von grünen Vegetationsflächen, eine stete Zunahme der Flächenversiegelungen.

Grundforderung von uns Natur- und Umweltschützern: Die bewusst geplante und regierungsgewollte CO₂-Klimaangstmacherei in Deutschland muss eingestellt werden.

Was gegen heiße Sommertage hilft haben wir hier beschrieben.

Wir brauchen mehr CO₂ in der Atmosphäre

Eine positive Eigenschaft hat die CO₂-Zunahme in der Atmosphäre. Es ist das notwendige Wachstums- und Düngemittel aller Pflanzen, mehr CO₂ führt zu einem beschleunigten Wachstum, steigert die Hektarerträge und bekämpft somit den Hunger in der Welt. Ohne Kohlendioxid wäre die Erde kahl wie der Mond. Das Leben auf der Erde braucht Wasser, Sauerstoff, ausreichend Kohlendioxid und eine angenehm milde Temperatur. Der optimale CO₂-gehalt der Atmosphäre liegt wohl eher bei 800 bis 1200ppm. Es wird Zeit, dass dieses CO₂-Optimum endlich wissenschaftlich festgestellt und öffentlich diskutiert wird. Das Leben auf der Erde braucht mehr und nicht weniger CO₂ in der Luft.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger, weil unbezahlter Klimaforscher

Matthias Baritz, Naturschützer und neutraler Klimaforscher.

 




Antrieb unserer nuklearen Zukunft

Duggan Flanakin

Die meisten Kernkraftwerke in den USA werden mit Uranoxid (Uraniumoxid) betrieben, das eine ausreichend hohe Spaltbarkeit aufweist, gute Stabilität besitzt und Spaltprodukte wirksam zurückhält. Uraniumoxid ist außerdem sehr widerstandsfähig gegen Strahlenschäden, allerdings lässt sich aufgrund seiner relativ schlechten Wärmeleitfähigkeit nur schwer Energie daraus gewinnen.

Obwohl Uran in Gesteinen auf der ganzen Welt vorkommt, kam die Uran-Erzeugung in den Vereinigten Staaten nach 1980 fast vollständig zum Erliegen – ebenso wie der Bau neuer Kernkraftwerke –, nachdem eine bis heute andauernde Anti-Atomkraft-Kampagne an Intensität gewonnen hatte. Seit 1992 stammt der größte Teil des von den alternden Kernkraftwerken Amerikas verwendeten Urans aus Kanada (27 %), Kasachstan (25 %), Russland (12 %), Usbekistan (11 %) und Australien (9 %).

Die Trump-Regierung möchte die Abhängigkeit der USA von ausländischen Lieferanten für Uranerz und verarbeiteten Uranoxidbrennstoff einschränken, stammt dieser doch größtenteils aus Russland. Im Rahmen einer im Mai angekündigten Politik schlug das Weiße Haus Alarm, dass die Infrastruktur für den Kernbrennstoff-Zyklus stark verfallen sei, da nur etwa 5 % des in US-Reaktoren verwendeten Brennstoffs aus heimischen Quellen stamme.

Ein Grund dafür ist die strenge Regulierung der Genehmigung von Uranminen durch die Bundesbehörden, ein weiterer Grund ist eine Bundesrichtlinie aus dem Jahr 1977, die die Wiederaufbereitung von abgebrannten Brennelementen aus kommerziellen Reaktoren verbietet. Eine Durchführungsverordnung von Trump soll sicherstellen, dass die Amerikaner Kernbrennstoffe abbauen, verarbeiten und raffinieren können – als eine Frage der nationalen Sicherheit. Eine zweite Durchführungsverordnung befasst sich mit „sofortigen Maßnahmen zur Steigerung der heimischen Mineralerzeugung”, darunter auch Uran.

Viele Entwickler fortschrittlicher Reaktoren in den USA testen ihre Entwürfe mit dreistrukturellem isotropem Partikelbrennstoff [Tri-structural ISOtropic particle fuel; TRISO]. TRISO, vom DOE als „der robusteste Kernbrennstoff der Welt“ bezeichnet, findet auch in älteren Kugelhaufenreaktoren Verwendung. Vertreter der Industrie und der Regierung sehen in TRISO eine Möglichkeit zur Kostensenkung für die gesamte Mikroreaktorindustrie – und für energieintensive Branchen.

TRISO ist strukturell widerstandsfähiger gegen Neutronenbestrahlung, Korrosion, Oxidation und hohe Temperaturen als Uranoxide. TRISO-Brennstoff besteht aus winzigen, samenartigen Partikeln, die zu zylindrischen Pellets oder billardkugelgroßen Kugeln („Kugeln“) geformt werden können, die entweder in Hochtemperaturgas- oder in salzgeschmierten Reaktoren verwendet werden können. Da jedes TRISO-Partikel als eigenes Sicherheitsbehälter-System fungiert, kann TRISO unter allen Reaktorbedingungen Spaltprodukte zurückhalten.

BWX Technologies hat in Zusammenarbeit mit dem Advanced Gas Reactor Fuel Development Program des US-Energieministeriums (DOE) gerade eine neue Produktionslinie für TRISO-Brennstoff aus Urannitrid in seinem Technologiezentrum in Lynchburg in Virginia fertiggestellt. BWX entwickelt und produziert TRISO-Brennstoff für das Pele-Programm des Verteidigungsministeriums und evaluiert TRISO als Brennstoff für fortschrittliche Reaktoren.

BWXT ist das erste US-Unternehmen, das strahlungsgetesteten TRISO-Brennstoff aus Uranoxycarbid mit Anlagen zur Erzeugung im Produktionsmaßstab herstellt. Die TRISO-Produktionslinie befindet sich am gleichen Standort wie die bestehenden Uranverarbeitungsanlagen von BWXT, um eine vertikal integrierte Anlage zu schaffen, die den gesamten TRISO-Brennstoffkreislauf von der Aufbereitung des Ausgangsmaterials bis zur Rückgewinnung und Reinigung von Uran abdeckt.

Ein weiterer TRISO-Hersteller, Standard Nuclear mit Sitz in Oak Ridge, war das erste vom Energieministerium ausgewählte Unternehmen, um eine inländische Lieferkette für Kernbrennstoffe zum Testen neuer Reaktoren aufzubauen. Bei der Bekanntgabe sagte Energieminister Chris Wright: „Fortschrittliche Kernreaktoren werden für die USA eine bahnbrechende Neuerung darstellen, und damit einher geht die Notwendigkeit, den Brennstoff für diese Reaktoren herzustellen.“

Darüber hinaus stellt TRISO-X, eine Tochtergesellschaft der X-energy Reactor Company, LLC, eine eigene Version des TRISO-Brennstoffs für die kommerziellen Mikroreaktoren her, die das Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Defense Innovation Unit des Verteidigungsministeriums und der US-Luftwaffe entwickelt. X-energy wird seinen TRISO-X-Brennstoff zur Stromerzeugung in seinen hochtemperatur- und gasgekühlten Xe-100-Reaktoren als netzgebundene Energielösung für Versorgungsunternehmen, industrielle Verbraucher und Hyperscaler einsetzen.

TRISO-Brennstoffe sind keine neue Brennstofftechnologie. TRISO gehört zu einer breiteren Klasse von Partikelbrennstoffen, die bereits 1944 – zu Beginn des Atomzeitalters – für gasgekühlte Kugelhaufenreaktoren vorgeschlagen wurden, aber erst jetzt als „Brennstoff der Zukunft“ wieder auftauchen.

Die Forschung zu TRISO begann in den 1960er Jahren, verlangsamte sich jedoch, nachdem die USA in Panik gerieten und die Nuclear Regulatory Commission die Branche unterdrückte. Diese frühen Entwürfe basierten auf Uranoxid für den Kern, um einen internen Druckaufbau durch die Bildung von Kohlenmonoxidgas zu vermeiden.

Es besteht auch eine enge Verbindung zwischen der Entwicklung von TRISO für den Einsatz auf der Erde und der Weltraumforschung, da hier die gleichen Prinzipien der Brennstoffstabilität bei extremen Temperaturen gelten. Da die NASA und private Unternehmen Langzeitmissionen mit Besatzung planen, könnten zuverlässige und kompakte Kernkraftwerke unverzichtbar werden – so wie dies seit Jahrzehnten bei Atom-U-Booten der Fall ist.

Nicht jeder setzt jedoch bei der Zukunft der Kernenergie auf TRISO.

Clean Core Thorium Energy testet seinen patentierten Brennstoff „Advanced Nuclear Energy for Enriched Life“ (ANEEL) in seinem fortschrittlichen Testreaktor im Idaho National Laboratory (INL) des US-Energieministeriums. Der Brennstoff hat einen Abbrand von über 45 Gigawatt-Tagen pro Tonne erreicht und übertrifft damit die Leistungsfähigkeit herkömmlicher Kernbrennstoffe, die in Druckwasserreaktoren zur Stromerzeugung eingesetzt werden.

ANEEL kombiniert auf einzigartige Weise Thorium mit hoch aktivem, schwach angereichertem Uran (HALEU) und bietet damit laut CCTE eine sicherere, effizientere und proliferationsresistente Alternative für bestehende und zukünftige Reaktorflotten weltweit. Schwach reaktives Thorium gilt als sicherere und kostengünstigere Alternative zu Uran in Kernreaktoren – und kommt in der Natur dreimal häufiger vor als Uran.

Thorcon, gegründet vom ehemaligen MIT-Professor Jack DeVanney, hat sein Design für einen Flüssigsalzreaktor, der mit Thorium betrieben und in einer Werft auf einem Fließband hergestellt wird, nach Indonesien gebracht, wo bereits ein 500-MW-Prototyp-Reaktor gebaut wird, der bis 2029 in Betrieb genommen werden könnte. Die Anlage basiert auf einer Technologie, die in den 1960er Jahren im Oak Ridge National Laboratory entwickelt – aber aufgrund der Angst vor der Kernenergie längst aufgegeben worden war.

Anfang dieses Monats begannen Forscher des Pacific Northwest National Laboratory mit der Überprüfung einer weiteren Weiterentwicklung im Bereich Kernreaktorbrennstoff, welche die Leistung von Kraftwerken steigern und die Menge an abgebrannten Brennelementen reduzieren könnte. GE Vernovas Global Nuclear Fuel (GNF) hat acht Brennelemente für zwei 24-monatige Zyklen in einen kommerziellen Reaktor geladen und wurde für eine weitere Bestrahlung neu lizenziert und wieder in den Reaktor eingesetzt.

Das Design verwendet Stäbe in voller und teilweiser Länge, deren Brennstoffpellets Gadolinium enthalten, das Neutronen absorbiert, um die Ausnutzung des spaltbaren Gehalts während des gesamten Brennstoffzyklus zu verbessern. Die Verantwortlichen des Unternehmens warten nun auf die Ergebnisse der Untersuchungen des PNNL an den zweimal verwendeten Stäben.

Eine weitere Möglichkeit zur Ausweitung der heimischen Kernbrennstoffversorgung könnte sich aus der Aufhebung des langjährigen Verbots (initiiert von Präsident Carter) der Wiederverwendung abgebrannter Kernbrennstoffe ergeben, von welchem 91.000 Tonnen in den USA gelagert werden. Einem Bericht des Kongresses vom Januar 2025 zufolge bestehen 95 % der abgebrannten Brennelemente aus Uran aus frischem Brennstoff und 1 % aus spaltbarem Plutonium, das aus bestrahltem Uran gewonnen wird – beides kann in neuem Brennstoff verwendet werden.

Die USA entwickelten während des Zweiten Weltkriegs die Technologie zur Wiederaufbereitung abgebrannter Brennelemente und betrieben – wie heute Frankreich, Russland und andere Nationen – einige der größten Wiederaufbereitungsanlagen der Welt. Das war zumindest so, bis die Anti-Atomkraft-Bewegung politische Maßnahmen einleitete, welche die Entwicklung der Kernenergie in den USA für 40 Jahre zum Erliegen brachten.

Unterdessen hat China einen Schnellneutronenreaktor der vierten Generation vorgestellt, der Kernbrennstoff effizienter nutzt, Abfall reduziert und die Energieausbeute erhöht. Laut Energy-Reporters „haben sie einen Reaktor gebaut, der seinen eigenen Brennstoff erzeugt“.

This  article originally appeared at Real Clear Energy

Link: https://www.cfact.org/2025/08/27/fueling-our-nuclear-future/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE