Kältereport Nr. 35 / 2024

Christian Freuer

Vorbemerkung: Die Kältewelle dieses Wochenendes wird natürlich vor allem am Ende dieses Reports angesprochen, aber die Hauptmasse des Unwetters kommt ja erst noch. Cap Allon wird dazu sicher mehr schreiben, wenn er am Montag sein nächstes Bulletin veröffentlicht.

Aber natürlich gab es auch anderswo in der Welt wieder diverse Kaltereignisse, die in den MSM grundsätzlich mit dröhnendem Schweigen übergangen werden.

Meldungen vom 9. September 2024:

Kälterekorde fallen im Osten der USA

Ein Kälteeinbruch in Teilen des Ostens der USA hat eine Vielzahl seit langem bestehender Temperaturrekorde gebrochen oder eingestellt. Der NWS hat für viele Gebiete Frostwarnungen für den Beginn der Saison herausgegeben, da die Ernten gefährdet sind.

In Charleston, WV, sank die Temperatur am Sonntag auf 6°C und brach damit den bisherigen Rekord von 7°C aus dem Jahr 1944. In Parkersburg, WV, wurde ebenfalls ein neuer Tiefstwert von 6°C erreicht, der zuletzt 1986 gemessen wurde.

Auch der Tiefstwert am Sonntagmorgen im Central Park, NY, übertraf einen vor 153 Jahren aufgestellten Rekord:

[Storm Team 4 NY] Zur Orientierung: 55°F = 13°C / 52°F = 11°C

Die gefallenen Tagesrekorde häuften sich bis Sonntag und übertrafen insgesamt 100.

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80°C in der Antarktis

In der Antarktis ist es in diesem September wirklich eisig geworden – der Kontinent macht dort weiter, wo er vor dem milder als normal ausfallenden August aufgehört hat.

Am Sonntag sank die Temperatur in Concordia auf -77,1 °C. Zum Vergleich: Der durchschnittliche September-Tiefstwert in Concordia liegt bei etwa -70 °C, wobei die niedrigste jemals gemessene Temperatur im September bei -81,9 °C im Jahr 2007 lag.

Andernorts nähert sich Dome C ebenfalls -80°C, und auch Dome A, Vostok und die Südpolstation verzeichnen bemerkenswerte Tiefstwerte.

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Weltweit kälter als normal ausgefallene August-Monate

Im August 2024 waren die Temperaturen in mehreren Regionen der Welt niedriger als im Durchschnitt. Von den atlantischen Inseln bis hin zu den nördlichen Extremen gab es vielerorts einen spürbaren Temperaturrückgang im Vergleich zu den historischen Normen.

Hier ist eine Handvoll davon:

Auf den Bermudas lag die Durchschnittstemperatur im August bei 27,6 °C und damit 0,3 °C unter der Norm.

Pakistan hatte einen kühleren und feuchteren August als üblich, mit einer Durchschnittstemperatur von 29,9°C, 0,4°C unter der Norm.

Irland erlebte einen kühlen Monat mit Anomalien von -0,7°C in Markree (im Vergleich zum dort verwendeten Durchschnitt 1981-2010).

Island erlebte einen sehr kühlen August mit einer landesweiten Anomalie von 1 K unter dem multidekadischen Vergleichswert.

In Alaska schließlich waren weite Teile der zentralen und westlichen Regionen kühler als üblich, so dass der Staat insgesamt ungewöhnlich kühl war, so der Alaska-Klimaexperte Rick Thoman. Die Stadt Kotzebue zum Beispiel verzeichnete den kühlsten August seit 1984.

In den letzten Jahren scheint sich in Alaska ein Abkühlungstrend abzuzeichnen. Ein Trend zu mehr Schnee und so weiter. Erst zum zweiten Mal in den Aufzeichnungen verzeichnete Anchorage in den Jahren 2022-23 und 2023-24 zwei aufeinanderfolgende Saisons mit mehr als 250 cm Schnee, ein Vorgang, der zuletzt in den Saisons 1954-55 und 1955-56 erreicht worden war.

Link: https://electroverse.substack.com/p/cold-records-tumble-across-the-east?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldungen vom 10. September 2024:

Früher Schneefall in Österreich

Die Sommerwärme in Österreich hat ein jähes Ende gefunden. Nach wochenlanger Wärme hat das Land nun mit einer dramatischen Abkühlung zu kämpfen, und in den höheren Lagen wird Anfang September Schnee erwartet. Dies wird in ganz Mittel- und Westeuropa der Fall sein.

Während der Schwerpunkt auf der von einigen Medien stark hochgespielten sommerlichen Hitze lag, geht es jetzt um den raschen Einzug strenger polarer Bedingungen, die viel früher als normal eintreten – eine Entwicklung, über die sicher nicht ein Bruchteil der Berichterstattung bzgl. der Wärme erfolgen wird.

Österreich wird Zeuge eines wahren „Wechsels zwischen den Extremen“, denn es wird in einen frühen Wintervorgeschmack getaucht. Tiefsttemperaturen, dichte Wolken und Regenschauer ziehen über das Land, in der Höhe schneit es kräftig.

Der Kontrast könnte nicht größer sein: von Sommerhitze zu Schnee bis auf 1000 Meter Höhe in weniger als einer Woche – in Regionen wie Arlberg, Hohe Tauern und Dachstein.

Diese Prognose teile ich aus heutiger Sicht (10. September). Es dürfte Einiges an Meldungen dazu geben – aber diese werden hier erst wie üblich nach Eintritt des Ereignisses übersetzt. – A. d. Übers.]

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Schottland friert

Wie auf den Gipfeln des europäischen Festlandes steht auch in Schottland nach einem sehr kühlen Sommer ein früher Wintereinbruch mit Schnee bevor.

Im schottischen Hochland wird die Temperatur am Mittwoch und Donnerstag wahrscheinlich unter den Gefrierpunkt sinken, da Luft arktischen Ursprungs aus dem Nordwesten in den meisten nördlichen Regionen verbreitet Frost und auf den Gipfeln Schnee bringt, einschließlich der Cairngorms.

Das Met Office warnt vor „Schnee oberhalb von 800 Metern“ und mahnt zur Vorsicht in den Bergen.

[Das ist der gleiche Kaltluftvorstoß – siehe die Bemerkung unter der vorigen Meldung]

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USA: Historische Kälterekorde gebrochen

In weiten Teilen der USA hält die Kälte der Vorsaison weiter an und bricht in mehreren Regionen die Tiefsttemperaturrekorde. Diese Woche erlebten Teile von West Virginia und Indiana historische Kälte, die Jahrhunderte alte Rekorde brach.

In West Virginia wurde in Webster Springs der kälteste 9. September seit Beginn der Aufzeichnungen registriert, und zwar mit einer Temperatur von 2,8°C, 5 Grad kälter als der bisherige Tiefstwert von 7,8°C aus dem Jahr 2005.

Elkins, eine weitere Stadt in West Virginia, brach ebenfalls einen langjährigen Rekord: Die Temperatur sank auf 1,7°C und unterbot damit den 1986 aufgestellten Rekord von 3,9°C.

Für weite Teile der Allegheny Highlands galt eine Frostwarnung, da die Temperaturen in der gesamten Region um den Gefrierpunkt herum schwankten. Am kältesten war es im Canaan Valley Wildlife Refuge mit -6,7°C – die niedrigste Temperatur in den USA am Montag.

In Indiana setzte Rockville am Sonntagmorgen mit 3,3°C einen neuen Meilenstein und brach damit einen 124 Jahre alten Rekord aus dem Jahr 1899.

Anderson erreichte mit 3,3°C seinen eigenen September-Tiefstwert, ein Rekord, der seit 1908 nicht mehr erreicht worden war.

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In Grönland wuchs das Eis in der letzten Saison um 370 Milliarden Tonnen – mehr als der Durchschnitt

In der Saison 2023-24 nahm die Eismasse Grönlands um 370 Milliarden Tonnen Eis zu, was dem Durchschnitt der Jahre 1981-2010 entspricht:

DMI

Diese durchschnittliche Jahreszeit war ein Schock, da die letzte Zeit die wärmste seit 113.000 Jahren war, wobei diese Hitze vermeintlich durch die CO-Emissionen der Menschheit um das 37-fache wahrscheinlicher geworden ist – oder so ähnlich.

Diese von den Medien ignorierte stabile Akkumulation unterstreicht die Widerstandsfähigkeit des grönländischen Eisschildes. Das Eis sollte eigentlich schon längst verschwunden sein, wie es in den Medien behauptet wird, aber hier im Jahr 2024 geht es ihm noch gut. Der Entwicklungstrend der letzten Jahre ist nach wie vor intakt: vom Tiefpunkt im Jahr 2012 zu einem Aufschwung und einer allmählichen Rückkehr zum Gesamt-Massenzuwachs.

Link: https://electroverse.substack.com/p/early-season-snow-in-austria-scotland?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldungen vom 11. September 2024:

Rekorde brechende Schneefälle in den Alpen

Der Winter hält in Europa früh Einzug, und für die Gebirge werden erhebliche Tiefstwerte und rekordverdächtige Schneemengen vorhergesagt.

Meteo France rechnet diese Woche mit bis zu 70 cm auf den höchsten Gipfeln der Alpen, und auch in den französischen Pyrenäen wird eine ordentliche Schneedecke erwartet.

Schon jetzt haben sich auf den europäischen Gipfeln erste Schneemengen angesammelt, die zu den Niederschlägen der letzten Woche hinzukommen, wobei Frankreich, Österreich und Italien betroffen sind:

Dazu dieses YouTube-Video

In den Schweizer Alpen wird für Regionen wie Simplon und Valle Maggia weiterer Schneefall bis 30 cm vorhergesagt, und in den italienischen Alpen werden in Regionen wie dem Aosta-Tal, dem Valtellina und in grenznahen Gebieten wie dem Reschenpass ähnliche Mengen erwartet.

Der Winter hält in Europa viel früher als gewöhnlich Einzug, was auf eine intensive, von Norden heran wehende polare Luftmasse zurückzuführen ist.

Die Lage wird sich weiter verschärfen. Zwischen dem 13. und 14. September wird der Schnee noch schwerer und die Schneefallgrenze sinkt bis in tiefere Lagen – ein außergewöhnliches Ereignis für den Herbstanfang, sagen die Meteorologen vor Ort.

Es folgen Hinweise verschiedener meteorologischer Organisationen in Europa auf einen schneereichen Winter in den Bergen Europas. Nun ja, auch in sonst milden Wintern kann es ja dort oben mächtig schneien…

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Südafrika: Überraschender Frühjahrs-Schnee in Zulu-Land

Gerade als die Zululänder den Frühling willkommen hießen, kehrte der Winter am Montag unerwartet zurück und brachte einen erheblichen Temperatursturz.

Die Kaltfront brachte in weiten Teilen Zululands Regen, während in den höheren Lagen KwaZulu-Natals, namentlich in den Drakensbergen, Schnee fiel, vor allem am Sani Pass:

Auch hier gibt es ein YouTube-Video dazu.

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Erster messbarer Schnee auf dem Mount Washington (New Hampshire)

Das Mount Washington Observatory verzeichnete diese Woche den ersten messbaren Schneefall der Saison, also ungewöhnlich früh.

Der Schneefall brachte zwar nur eine dünne Schneedecke, kam aber fast einen Monat vor der ersten messbaren Anhäufung im letzten Jahr und gut drei Wochen vor dem durchschnittlichen Datum des ersten Schnees um den 1. Oktober.

Nach Angaben des Observatoriums verharrte die Temperatur auf dem Gipfel am Montag und Dienstag fast 36 Stunden lang unter dem Gefrierpunkt.

Link: https://electroverse.substack.com/p/record-breaking-snow-for-the-alps?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Schnee in UK, Kälterekorde wackeln

Die höchsten Berge Schottlands haben zu Beginn der Saison ungewöhnlich viel Schnee abbekommen, unter anderem in den Cairngorms, im Glen Coe und in Lochaber. Im Laufe der Woche ist mit kälteren und noch schneereicheren Bedingungen zu rechnen, und zwar nicht nur in UK, sondern in ganz Europa.

Starke Nordwestwinde haben kalte arktische Luft über die Britischen Inseln und einen ersten Vorgeschmack auf den Winter gebracht. Die Nächte werden sich bis zum Wochenende besonders kalt anfühlen, wobei in ländlichen Gebieten die Gefahr von Bodenfrost besteht.

Nach Angaben des Met. Office werden die Temperaturen in Schottland bis null Grad sinken und in einigen Gegenden bis zu -3 Grad erreichen, vielleicht sogar noch weniger. Solche Werte würden die bisher niedrigsten Temperaturen bedrohen, die im Vereinigten Königreich um diese Jahreszeit gemessen wurden: Der Rekord für den 13. September liegt bei -3,5 °C (2023 in Kinbrace), während der Richtwert für den 14. September bei -3,3 °C liegt (1981 in Lagganlia).

Auch Irland erlebt einen drastischen Temperatursturz, ein abruptes Ende des ohnehin schon kühlen und feuchten Sommers. Met Éireann sagt voraus, dass es am Freitag und Samstag um etwa 8 °C kälter sein wird als sonst.

Es folgt wieder ein Ausblick auf eine Intensivierung der Kältewelle in Europa am Wochenende.

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Arktisches Meereis nach wie vor ohne Trend

Wie die nachstehende Grafik zeigt, erstellt auf der Grundlage offizieller NSIDC-Daten, gibt es beim arktischen Meereis seit 18 Jahren keinen signifikanten Trend bei der minimalen, mittleren oder maximalen Ausdehnung – eine Tatsache, die den wiederholten und immer lauter werdenden Vorhersagen eines raschen Rückgangs widerspricht.

Die Daten von 2007 bis 2024 zeigen konsistente saisonale Zyklen, ohne eine deutliche Abnahme der Sommerminima oder Wintermaxima.

Diese Stabilität untergräbt das Narrativ einer „Krise“ des arktischen Meereises, die durch die angeblich vom Menschen verursachte globale Erwärmung verursacht wird.

[NSIDC-Daten, Graphik von Tony Heller]

Seit Jahrzehnten warnen Pop-Wissenschaftler, Politiker und Aktivisten-Journalisten gleichermaßen vor einem eisfreien arktischen Sommer, wobei diese Kipp-Termine stets ereignislos verlaufen. In Wirklichkeit ist das arktische Meereis unbequemerweise stabil geblieben.

Rohdaten und Logik stellen die AGW-Erzählung in Frage, wie es immer der Fall ist.

Link: https://electroverse.substack.com/p/snow-clips-the-uk-cold-threatens?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldungen vom 13. September 2024:

Beispielloser Sommer-Schneesturm setzt in den Alpen ein

In den europäischen Alpen hat ein möglicherweise rekordverdächtiger Sommerschneesturm eingesetzt. Einige Modelle simulieren für dieses Wochenende bis zu drei Meter Schnee auf den höchsten Gipfeln.

In den europäischen Bergen schneit es schon seit Wochen, aber jetzt verstärkt sich der Schnee, breitet sich auf relativ niedrige Lagen aus und betrifft sogar Länder wie die Tschechische Republik. In Tschechien gab es am Donnerstag, dem 12. September, den ersten Schnee der Saison in Höhenlagen bis zu 1000 m. Velký Javor wurde von einer dünnen Schicht bedeckt, und obwohl die Flocken nicht lange hielten und in der Wärme des frühen Septembers schmolzen, sagen die lokalen Prognosen eine Intensivierung für Freitag, Samstag und auch Sonntag voraus.

Der erste Schnee in der Tschechischen Republik fiel im vorigen Jahr erst am 8. Oktober, im Jahr davor am 18. September – die typische Spanne.

Die jüngste polare Luftmasse, die die Temperaturen in Deutschland bereits von sommerlichen auf winterliche Tiefstwerte hat sinken lassen, kollidiert mit Feuchtigkeit aus dem Mittelmeerraum, was zu seltenen und starken Schneefall im September führt.

Bislang haben sich in Deutschland in höheren Lagen über 35 cm Schnee angesammelt, wobei die Schneefallgrenze bis auf 800 Meter gesunken ist. Es wird jedoch angenommen, dass dies erst der Anfang ist. Für weite Teile der Alpen werden bis zum Wochenende noch stärkere Schneefälle vorhergesagt, wobei einige Modelle Gesamtschneemengen von mehr als 2 Metern voraussagen, was einen neuen Septemberrekord bedeuten würde.

In Deutschland hat es bereits heftig geschneit (Foto unten), aber wenn die arktische Luft weiter nach Süden zieht, werden auch Österreich, die Schweiz und Italien stark betroffen sein – um nur drei Länder zu nennen.

Dieser Sommerschneesturm könnte in die Geschichtsbücher eingehen, berichten lokale Medien.

Warten wir mal ab, was Cap Allon dazu nach dem Wochenende schreibt.

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Rekorde brechende Kälte auf Gipfeln in Italien

Europa hat die intensivste September-Kälteperiode des 21. Jahrhunderts erlebt. Die in den Bergregionen des Kontinents gemessenen Temperaturen sind wirklich bemerkenswert. In den frühen Morgenstunden des 13. September wurden auf dem Monte Rosa, einem markanten Gipfel in den Alpen, -21°C gemessen:

Ein solcher Wert in der ersten Septemberhälfte ist beispiellos, schreibt der Wetterexperte Stefano Di Battista, und er übertrifft bequem den Wert von -19,2°C vom 15. September 2008.

Auch der Monatsrekord von -22°C vom 26. September 2020 wird fast gebrochen. Da für das Wochenende eine weitere Abkühlung vorhergesagt wird, bleibt dieser Rekord ernsthaft in Gefahr.

Noch auffälliger ist die Temperatur auf dem Mont Blanc, dem höchsten Berg der Alpen. Dort wurde am Freitag um 7:30 Uhr Ortszeit ein Tiefstwert von -24,6 °C gemessen, wie der offizielle Sensor (ArpaValledAosta) feststellte – ein vorläufiger Rekord (der noch bestätigt werden muss).

Link: https://electroverse.substack.com/p/unprecedented-summer-snowstorm-begins?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Wird fortgesetzt mit Kältereport Nr. 36 / 2024

Redaktionsschluss für diesen Report: 13. September 2024

Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE




Unlogische Fakten – „Faktenchecks“ durch Innuendo

Kip Hansen

[Alle Hervorhebungen in diesem Beitrag im Original]

Die neueste Mode bei allen Arten von Aktivismus ist es, die eigenen ideologischen Gegner durch „Faktenüberprüfung“ anzugreifen. Wir sehen das in der Politik und bei allen modernen Kontroversen, natürlich auch bei der Klimawissenschaft.

Fast keine der „Fact-Checking-Sites“ und „Fact-Checking-Organisationen“ überprüfen tatsächlich die Fakten. Und wenn sie zufällig etwas prüfen, das wir alle als Tatsache und nicht nur als Meinung oder Standpunkt ansehen, wird es immer gegen eine gegenteilige Meinung, einen anderen Standpunkt oder eine alternative Tatsache geprüft.

Der daraus resultierende Faktencheck-Bericht hängt von den Zielen des Faktenchecks ab. Einige werden durchgeführt, um zu bestätigen, dass „unser Mann“ oder „unser Team“ richtig liegt, oder dass die Gegenseite nachweislich falsch liegt, lügt oder falsch informiert ist. Wenn sich herausstellt, dass eine Tatsache in irgendeiner Weise von der gewünschten Tatsache abweicht, und sei es auch nur im Geringsten, wird das überprüfte Original als Unwahrheit oder, schlimmer noch, als absichtliche Lüge bezeichnet. (oder umgekehrt, andere Leute lügen über unsere Fakten!). Niemand mag einen Lügner, so dass diese Art der gefälschten Faktenüberprüfung zwei Ziele erreicht – sie lässt Zweifel an der angeblich überprüften Tatsache aufkommen und verleumdet einen ideologischen Gegner als Lügner. Zwei Fliegen mit einer Klappe.

Obwohl nicht ganz neu in der Szene der Faktenüberprüfung, ist eine KI-gestützte Bemühung an die Oberfläche der aufgewühlten Meere der Kontroverse aufgetaucht: Logically Facts. „Logically Facts ist Teil des Third Party Fact-Checking Program (3PFC) von Meta und arbeitet mit TikTok in Europa zusammen. Wir sind seit 2020 ein verifizierter Unterzeichner des International Fact-Checking Network (IFCN) und sind Mitglied der Misinformation Combat Alliance (MCA) in Indien und des European Digital Media Observatory (EDMO) in Europa.“ [Quelle] Meta? „Meta Platforms … ist der unangefochtene Marktführer im Bereich der sozialen Medien. Das Technologieunternehmen besitzt drei der vier größten Plattformen nach monatlich aktiven Nutzern (Facebook, WhatsApp und Instagram).“ „Die sozialen Netzwerke von Meta sind als Family of Apps (FoA) bekannt. Bis zum vierten Quartal 2023 zogen sie fast vier Milliarden Nutzer pro Monat an.“ Und TikTok? Es hat über eine Milliarde Nutzer.

Ich bezweifle, dass man die 4 Milliarden und die 1 Milliarde zusammenzählen kann, um auf 5 Milliarden Nutzer von META und TikTok zu kommen, aber auf jeden Fall ist das ein riesiger Prozentsatz der Menschheit, egal wie man es betrachtet.

Und wer prüft die Fakten dieser Milliarden von Menschen? Logically Facts [LF].

Und welche Art von Faktenüberprüfung führt LF durch? Schauen wir uns ein Beispiel an, das sich mit etwas beschäftigt, das der Leserschaft hier sehr vertraut ist: Die Leugnung der Klimawissenschaft.

Die von Wiki vorgeschlagene Definition lautet:

„Klimawandelleugnung (auch Leugnung der globalen Erwärmung) ist eine Form der Wissenschaftsleugnung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie den wissenschaftlichen Konsens über den Klimawandel ablehnt, sich weigert, ihn anzuerkennen, ihn anzweifelt oder bekämpft.“

Andere gängige Definitionen der Leugnung des Klimawandels lauten: Angriffe auf Lösungen, Infragestellung der offiziellen Klimawandelwissenschaft und/oder der Klimabewegung selbst.

Wenn ich alle Zeit der Welt hätte, könnte ich mich eingehend mit der Fact-Checking-Industrie befassen. Aber da meine Zeit begrenzt ist, wollen wir uns gemeinsam einen einzigen „Analyse“-Artikel von Logically Facts ansehen:

Pseudowissenschaft, keine Krise“: Wie angebliche Experten die Leugnung des Klimawandels anheizen

Dieser Artikel ist eine faszinierende Studie über „Fake-fact-checking by inuendo“. Während wir den Artikel durchgehen und seine Behauptungen stichprobenartig überprüfen, werde ich Sie auf jede Überprüfung einer tatsächlichen Tatsache hinweisen – halten Sie nicht den Atem an. Wenn Sie proaktiv sein wollen, lesen Sie zuerst den LF-Artikel, dann werden Sie besser verstehen, was sie tun.

Die Einführung zu ihrem Artikel lautet:

„Würden Sie einen Augenarzt um zahnärztlichen Rat bitten? Die Antwort ist offensichtlich. Doch in den sozialen Medien beeinflussen selbsternannte ‚Experten‘ mit wenig bis gar keinem relevanten Wissen über Klimawissenschaft die öffentliche Meinung.“

Als Herausgeber dieser „Analyse“ werden Shreyashi Roy [MA in Massenkommunikation und ein BA in englischer Literatur] und Nitish Rampal [ … mit Sitz in Neu-Delhi und …. mit großem Interesse an Sport, Politik und Technik] genannt. Der Autor ist angeblich [mehr zu „angeblich“ in einer Minute…] Anurag Baruah [MA in englischer Sprache und ein Zertifikat in Umweltjournalismus: Storytelling, erworben online bei der Thompson Founation.]

Warum sagen Sie „angeblich“, Herr Hansen? Wenn Sie den LF-Artikel gelesen hätten, wie ich vorgeschlagen habe, würden Sie sehen, dass er sich so liest, als ob er von einem KI-Large Language Model „geschrieben“ wurde, gefolgt von einer sinnvollen Überarbeitung durch einen Menschen, wahrscheinlich Herrn Baruah, gefolgt von einer weiteren Überarbeitung durch Roy und Rampal.

Der Vorspann ist selbst unlogisch. Zunächst ist von ärztlicher/zahnärztlicher Beratung die Rede, wobei zu Recht darauf hingewiesen wird, dass es sich um unterschiedliche Fachgebiete handelt. Dann wird beklagt, dass ungenannte so genannte selbsternannte Experten, von denen LF behauptet, sie hätten „wenig bis keine relevanten Kenntnisse der Klimawissenschaft“, die öffentliche Meinung beeinflussen. Da diese Personen bisher nicht namentlich genannt werden, können der KI, der Autor und die nachfolgenden Redakteure von LF unmöglich wissen, wie hoch ihr Wissensstand über die Klimawissenschaft sein könnte.

Wen genau wollen sie hier anschmieren?

Der erste ist:

Einer dieser „Experten“, Steve Milloy, eine prominente Stimme auf der Social-Media-Plattform X (früher Twitter), bezeichnete am 26. Juni 2024 einen Beitrag der NASA Climate (Archiv) über die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Meere als „Lüge“.

Es ist absolut wahr, dass Milloy, der dafür bekannt ist, dass er alles kritisiert, was er als schlecht gemacht, überbewertet oder anderweitig in seine Kategorie „Junk Science“ fällt, auf X den behaupteten Artikel veröffentlicht hat. LF, dessen KI, Autor und Redakteure machen keine Anstalten, die von Milloy als Lüge bezeichneten Fakten zu überprüfen oder die Fakten der NASA in irgendeiner Weise zu überprüfen.

Wenn Milloy irgendeine Behauptung der NASA als „Lüge“ bezeichnet, ist das a priori ein Fall von Klimaleugnung: Er widerlegt oder weigert sich, irgendeinen Punkt der offiziellen Klimawissenschaft zu akzeptieren.

Wer ist Steve Milloy? 

Steve Milloy ist Vorstandsmitglied und Senior Policy Fellow des Energy and Environment Legal Institute, Autor von sieben Büchern und über 600 Artikeln/Kolumnen, die in großen Zeitungen, Zeitschriften und im Internet veröffentlicht wurden. Er hat auf Anfrage mehrfach vor dem US-Kongress ausgesagt, unter anderem zu den Themen Risikobewertung und Katastrophenschutz. Er ist außerordentliches Mitglied des National Center for Public Policy Research.

„Er hat einen B.A. in Naturwissenschaften von der Johns Hopkins University, einen Master in Gesundheitswissenschaften (Biostatistik) von der Johns Hopkins University School of Hygiene and Public Health, einen Juris Doctorate von der University of Baltimore und einen Master of Laws (Wertpapierregulierung) vom Georgetown University Law Center.

Es scheint, dass viele Herrn Milloy für einen Experten in vielen Dingen halten.

Und die Beweise für LFs Ablehnung von Milloy als „selbsternannter Experte“ mit „wenig bis gar keinem relevanten Wissen über Klimawissenschaft“? Der Guardian, Mitbegründer der Klimakrisen-Propagandaorganisation Covering Climate Now, sagte: „JunkScience.com wurde als ‚Hauptumschlagplatz für fast jede Art von Leugnung des Klimawandels bezeichnet“, und nach einem Link, der Milloys Abschlüsse auflistet, wurde er wegen „fehlender formaler Ausbildung in Klimawissenschaft“ abgewatscht. Nun, ein BA in Naturwissenschaften könnte schon etwas zählen. Und ein Jurastudium ist nicht nichts. Der letzte Link, der eindeutig beweist, dass Milloy ein anerkannter Experte ist, und es ist offensichtlich, dass der LF KI, der Autor und die Redakteure den Inhalt des Links entweder nicht gelesen oder einfach beschlossen haben, ihn zu ignorieren.

Unglaublicherweise ist das nächste Ziel von LF „… John Clauser, ein Nobelpreisträger für Physik aus dem Jahr 2022, behauptete, dass es keine Klimakrise gibt und dass die Klimawissenschaft ‚Pseudowissenschaft‘ ist. Clausers Nobelpreis verlieh seinen Aussagen Gewicht, aber er hat nie eine von Fachleuten begutachtete Arbeit über den Klimawandel veröffentlicht.“

LFs Beweis gegen Clauser ist die Washington Post, die in einem Artikel nicht nur Clauser angreift, sondern eine lange Liste bedeutender Physiker, die den IPCC-Konsens zum Klimawandel nicht unterstützen: Willie Soon (einschließlich der Lüge, dass Soon’s Arbeit von fossilen Brennstoffunternehmen finanziert wurde), Steve Koonin, Dick Lindzen und Will Happer. Der Post-Artikel geht auf keinen der Gründe ein, warum diese geschätzten Weltklasse-Physiker keine Mitglieder des Konsensclubs sind. Ihre Nichtübereinstimmung ist ihr Verbrechen. Es werden keine Fakten geprüft.

LF untermauert den Angriff auf weltbekannte Physiker mit einem Zitat von Professor Bill McGuire: „Solche Pseudo-Experten sind gefährlich und meiner Meinung nach unglaublich unverantwortlich – Nobelpreis hin oder her. Ein Physiker, der den anthropogenen Klimawandel leugnet, leugnet in Wirklichkeit die wohlbekannten physikalischen Eigenschaften von Kohlendioxid, was einfach absurd ist.“

McGuire ist kein Physiker und kein Klimawissenschaftler, aber er hat einen Doktortitel in Geologie und ist Vulkanologe und ein Mitautor des IPCC. Man könnte ihn auch als „ohne formale Ausbildung in Klimawissenschaft“ bezeichnen.

Aber McGuire hat einen Punkt, den LF, seine KI und seine menschlichen Redakteure zu übersehen scheinen: Die Grundlage der CO2-Hypothese der globalen Erwärmung basiert auf der Physik und nicht auf dem, was man heute „Klimawissenschaft“ nennt. Daher sind die Physiker die wahren Experten (und nicht die Vulkanologen….).

LF zieht dann den unbegründeten Vergleich mit „falschen Experten“ im Anti-Tabak-Kampf, spielt auf die Verbindungen zur Ölindustrie an und kommt dann direkt auf John Cook zu sprechen.

John Cook, ein weltweit führender Kämpfer gegen die Leugnung des Klimawandels, ist kein Klimawissenschaftler. Er ist kein Geologe, kein Atmosphärenforscher, kein Ozeanforscher, kein Physiker und nicht einmal ein Vulkanologe. Er promovierte 2016 in Kognitionswissenschaften an der University of Western Australia“.

Der Rest der Fake-Analyse von Logically Facts ist im Grunde eine Umschreibung einiger von Cooks Anti-Klimaleugner-Beiträgen. Möglicherweise/wahrscheinlich resultiert sie aus einem KI-Sprachmodell, das auf Pro-Konsens-Klimamaterialien trainiert wurde. Logically Facts ist ausdrücklich und offen ein KI-basiertes Projekt.

LF greift nacheinander eine Reihe von Personen an, nicht deren Ansichten: Tony Heller, Dr. Judith Curry, Patrick Moore und Bjørn Lomborg.

Das Fachwissen dieser Personen auf ihren jeweiligen Gebieten wird entweder ignoriert oder übergangen.

Curry ist eine weltweit anerkannte Klimawissenschaftlerin und ehemalige Vorsitzende der School of Earth and Atmospheric Sciences am Georgia Institute of Technology. Curry ist Autorin des Buches „Thermodynamics of Atmospheres and Oceans“, eines weiteren Buches „Thermodynamics, Kinetics, and Microphysics of Clouds“ und des wunderbaren, bahnbrechenden Buches „Climate Uncertainty and Risk: Rethinking Our Response“. Eine Suche nach „Dr. Judith Curry climate“ bei Google scholar ergibt über 10.000 Treffer.

Lomborg ist ein Sozioökonom mit einer beeindruckenden Erfolgsbilanz, ein Bestsellerautor und ein führender Experte in Fragen der Energieabhängigkeit, des Nutzens von Geld, das für die internationale Armutsbekämpfung und die öffentliche Gesundheit ausgegeben wird, usw. Richard Tol wird negativ erwähnt, weil er es gewagt hat, den „97%-Konsens“ anzuzweifeln, wobei seine Qualifikationen als Professor für Wirtschaftswissenschaften und Professor für die Ökonomie des Klimawandels nicht erwähnt werden.

Unter dem Strich:

Logically Facts ist eine KI vom Typ Large Language Model [LLM], ergänzt durch Autoren und Redakteure, die das von dieser KI vom Typ Chat-Bot zurückgelieferte Chaos bereinigen sollen. Daher ist sie völlig unfähig, Werturteile zwischen wiederholten Verleumdungen, erzwungenen Konsensmeinungen, den vorherrschenden Voreingenommenheiten in wissenschaftlichen Bereichen und tatsächlichen Fakten zu treffen. Außerdem ist jede LLM-basierte KI unfähig, kritisch zu denken und logische Schlussfolgerungen zu ziehen.

Kurz gesagt, Logically Facts ist unlogisch.

Kommentar des Autors Kip Hansen dazu:

Ich bin kein Fan von Künstlicher Intelligenz (ein Oxymoron). Logically Facts und der Rest des Logically-Imperiums, Logically.ai, leiden unter all den großen Mängeln der aktuellen Versionen verschiedener Arten von KI, einschließlich Halluzinationen, Zusammenbrüchen und der KI-Version von „Du bist, was du isst“.

Soweit ich weiß, wird bei Logically Facts ein LLM eingesetzt, das darauf trainiert ist, offiziellen Quellen (Regierungen), renommierten Zeitungen (wie der New York Times, dem Guardian, der Washington Post usw.) und in diesen Quellen zitierten Wissenschaftlern zu vertrauen und jede Quelle zu ignorieren, die nicht mit den Meinungen dieser Quellen übereinstimmt.

Das Problem liegt auf der Hand: Bei jeder Art von Kontroverse gewinnt die „offiziellste“ und am weitesten verbreitete Ansicht und wird für „wahr“ erklärt, während gegenteilige Ansichten als „Fehlinformation“ oder „Desinformation“ bezeichnet werden. Personen, die die Minderheitsmeinung vertreten, werden als „Leugner“ (von was auch immer) abgestempelt und alle Verleumdungen und Beleidigungen gegen sie werden standardmäßig als „wahr“ eingestuft.

Das ist das natürliche Ergebnis von LLMs – dieser Effekt wird noch verstärkt, indem ihre Trainings-Algorithmen so angepasst werden, dass bestimmte Quellen und Arten von Quellen als endgültig und andere Quellen und Arten von Quellen als nicht vertrauenswürdig akzeptiert werden.

Ein KI-Chat-Bot kann einfache, nicht kontroverse Sachfragen korrekt beantworten – und ist eine schnelle, unkomplizierte Methode, um Dinge herauszufinden wie: „Was ist die Hauptstadt der Türkei?“ (solange man sich nicht über die Geschichte streiten will….). „Wie hoch ist die Einwohnerzahl von New York City?“ (aber Vorsicht, stellen Sie sicher, dass es das ist, was Sie wissen wollen, und nicht die Bevölkerung dessen, was wir als „NY City“ bezeichnen, einschließlich aller Bezirke und der umliegenden Gebiete – die Megalopolis NY-NJ-Connecticut).

Logically Facts prüft keine Fakten.

Link: https://climaterealism.com/2024/08/illogically-facts-fact-checking-by-innuendo/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Louisiana positioniert sich als Motor der Renaissance des Südens

Aurelia S. Giacometto

Im Süden ist eine Renaissance im Gange, deren Grundlage die beeindruckende Kapazität Louisianas zur Stromerzeugung ist. Diese neue industrielle Revolution im Süden wird durch saubere, reichlich vorhandene und zuverlässige Energie angetrieben, die sowohl ländliche als auch städtische Gemeinden stabilisieren wird. Sie beschränkt sich nicht nur auf das verarbeitende Gewerbe und Arbeitsplätze. Die wirtschaftsfreundliche Agenda des Gouverneurs von Louisiana Jeff Landry ist wegweisend und erstreckt sich auch auf das Bildungswesen und andere Bereiche der Wirtschaft des Bundesstaates. Ich bin stolz darauf, sagen zu können, dass Louisiana die Weichen für diese Renaissance stellt.

Die Kernenergie ist ein wesentlicher Bestandteil des derzeitigen Energiemix‘, mit dem die Haushalte und Unternehmen Louisianas versorgt werden. Und warum? Weil die Kernkraft sauber, zuverlässig und emissionsfrei ist. Tatsächlich stammen 92 % des emissionsfreien Stroms des Staates und schätzungsweise 16 % des gesamten in Louisiana verbrauchten Stroms aus den beiden Kernkraftwerken des Staates: River Bend in St. Francisville (West Feliciana Parish) und Waterford 3 in Kilona (St. Charles Parish). Zusammen beschäftigen diese beiden Anlagen 1500 hochqualifizierte Arbeitskräfte. Grand Gulf in Port Gibson (Mississippi), ein drittes Kernkraftwerk, befindet sich ebenfalls in der Nähe und liefert Strom an das nationale Netz, den die Kunden in Louisiana nach Bedarf nutzen können.

Während andere Regionen des Landes Schwierigkeiten haben, die für die neuen Rechenzentren benötigte zusätzliche Elektrizität bereitzustellen, verfügt das Stromnetz von Louisiana problemlos über die nötige Kapazität. In Verbindung mit anderen Anreizprogrammen von Gouverneur Landry, wie z. B. dem Industrial Tax Exemption Program (ITEP), ist Louisiana in der Lage, die Vision des Gouverneurs vom Übergang von der Steinzeit ins Weltraumzeitalter zu verwirklichen.

Als Sekretär des Umweltministeriums (Department of Environmental Quality, DEQ) von Louisiana, einer Behörde, die lange Zeit als Hindernis für eine schnelle Entwicklung der Wirtschaft in Louisiana galt, leite ich die Behörde an, ihren Teil dazu beizutragen. Ein wesentlicher Punkt dabei ist die Ersetzung des schwerfälligen Umweltgenehmigungsverfahrens des Staates durch ein rationalisiertes digitales Dashboard des 21. Jahrhunderts, das die Genehmigungszeiten um die Hälfte reduzieren wird. Gouverneur Landry hat uns angewiesen, die Genehmigungsverfahren zu verbessern, ohne Louisianas erstklassige Umwelt zu opfern – ein Paradies für Sportlerinnen und Sportler – und bei DEQ krempeln wir dafür die Ärmel hoch. Die DEQ ist ein Partner bei den wirtschaftlichen Entwicklungsbemühungen des Staates.

Große Rechenzentren, die von Google, Amazon oder den Anbietern von KI betrieben werden, können mit ihren Tausenden von Routern, Speichern, Servern und den Kühlsystemen, die erforderlich sind, um diese Geräte mit optimaler Kapazität zu betreiben, bis zu 100 Megawatt verbrauchen, was in etwa der Strommenge entspricht, die für den Betrieb von 80.000 Häusern benötigt wird. Die beiden Kernreaktoren in Louisiana erzeugen derzeit zusammen 17.249 Megawatt. Und Grand Gulf in Mississippi steuert weitere 1.443 Megawatt bei.

Louisiana ist heute gut positioniert, um diese und andere wachsende Industrien zu versorgen. Und das wird auch in den kommenden Jahren so sein, denn es werden die neuen und bescheideneren Kernkraftwerke sein, die als „kleine modulare Reaktoren“ (SMR) bekannt sind und die einen Großteil des neuen Stroms erzeugen werden, der für das künftige Wachstum des Staates und die großen Datenzentren der Zukunft benötigt wird. Was benötigen die SMRs? Offenes Land mit Zugang zu reichlich Süßwasser – Ressourcen, die Louisiana in Hülle und Fülle hat.

Auf dem Luftwaffenstützpunkt Eielson in Alaska wird ein Mikro-Kernreaktor erprobt, um die bestehende Stromversorgung der Einrichtung zu ergänzen. Der Reaktor liefert saubere, netzunabhängige Energie für den Betrieb des Stützpunkts, der für unsere nationale Verteidigungsstrategie unerlässlich ist. Die SMR-Reaktoren sind im Kommen.

In den 1990er Jahren erweiterte Louisiana sein Energieportfolio um die Wasserkraft, als es ein Wasserkraftwerk an den Ufern des Mississippi in Betrieb nahm, wo dieser in den Red River mündet. Auch in Louisiana gibt es weitere Möglichkeiten für Wasserkraft. Mit der Kombination von Erdgas, Kernenergie und Wasserkraft funktioniert das verantwortungsvolle Gesamtkonzept von Louisiana.

Aber was ist mit Erdgas (LNG) und den 61 % der Elektrizität in Louisiana, die derzeit von Anlagen geliefert werden, die Erdgas verwenden? In den letzten Jahren haben die LNG-Produzenten festgestellt, dass der Bedarf an importiertem LNG in Europa und Asien drastisch gestiegen ist, insbesondere seit der Export von Erdgas für Russland komplizierter geworden ist.

Das ist gut für unsere Erdgasversorger. Und die Terminals Sabine Pass, Cameron und Calcasieu in Louisiana zeigen, dass sie in der Lage sind, ihren Teil zur Deckung der wachsenden weltweiten Nachfrage nach LNG beizutragen. Dies sind alles Teile des globalen Energieversorgungspuzzles, die für Louisiana und seine Unternehmen von Vorteil sind.

Sind Kernkraft und Wasserkraft dem Erdgas überlegen? Ganz und gar nicht! Frankreich importiert LNG und erzeugt etwa zwei Drittel seines Stroms aus Kernkraft. Louisiana begrüßt die Möglichkeit, seine Kern- und Wasserkraftwerke auszubauen und damit unserem dominierenden LNG-Sektor die Möglichkeit zu geben, sein Produkt weltweit zu vertreiben.

River Bend, Waterford 3 und Grand Gulf laufen seit fast 100 Jahren emissionsfrei und ohne nennenswerte Sicherheitsprobleme. Und die US-Nuclear Regulatory Commission hat kürzlich die Genehmigungen für alle drei Anlagen um weitere zwanzig Jahre verlängert. Darüber hinaus sind wir bei DEQ für die radiologische Planung und Reaktion in allen drei Anlagen zuständig. In Zusammenarbeit mit der FEMA und anderen staatlichen Behörden führen wir regelmäßig groß angelegte Übungen durch, um die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.

Während die Biden-Harris-Administration ihre fehlgeleiteten Bemühungen fortsetzt, die fossilen Brennstoffe und die petrochemische Industrie zu unterdrücken, werden Gouverneur Landry und das DEQ auch weiterhin die Regeln und Vorschriften durchsetzen, um zuverlässige und erschwingliche Energie für Louisiana und die Welt bereitzustellen. Mit der Kernkraft und der Wasserkraft als wesentliche Bestandteile des Energiemix‘ gehört Louisianas Energiezukunft zu den besten des Landes. Louisiana ist stolz darauf, einen Beitrag zur südlichen Renaissance zu leisten.

This article originally appeared at Real Clear Energy

Link: https://www.cfact.org/2024/09/08/louisiana-is-positioning-itself-to-power-the-southern-renaissance/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Neuer Bericht erläutert Umwelt- und Menschenrechtsprobleme von „grüner“ Energie und Elektroautos

Tim Benson

Ein neuer Bericht des American Consumer Institute (ACI) zeigt, dass die Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie trotz ihrer Anpreisung als „grüne“ Energiequellen viel umweltschädlicher ist als den meisten Menschen bewusst ist.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Der Bericht mit dem Titel „Clearing the Air: Honest Truths about Clean Energy“ (Die Luft reinigen: Ehrliche Wahrheiten über saubere Energie) beschreibt detailliert die Umweltgefahren während der Produktionsprozesse dieser grünen Energiequellen, ihre Auswirkungen auf die Landnutzung und die Abfallprobleme bei ihren Entsorgungsprozessen sowie andere Umweltprobleme, die durch sie entstehen.

Windturbinen beispielsweise bestehen hauptsächlich aus Stahl und Beton, die „aufgrund ihrer Herstellungsprozesse hohe implizite Kohlenstoffemissionen haben…. Stahl und Beton tragen im Allgemeinen am meisten zu den [Treibhausgas-] Emissionen bei. Das Weltwirtschaftsforum räumt ein, dass die Stahlindustrie 7-9 Prozent der weltweiten, vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen verursacht. Es liegt auf der Hand, dass die massive Zunahme von Windturbinen den Gesamtbeitrag der Stahlindustrie zu den Emissionen stark erhöhen wird.

Auch der Flächenbedarf für Windkraftanlagen ist ein ernstes Problem. „Einige Schätzungen besagen, dass die Winderzeugung zwischen 2023 und 2050 um 570 Prozent steigen wird, von knapp 500.000 [Gigawattstunden (GWh)] auf 3,3 Millionen GWh. Da [das National Renewable Energy Laboratory] von einem Potenzial von 250.000 Turbinen ausgeht und jede Turbine mindestens 55 Acres beansprucht, könnten das fast 14 Millionen Acres sein. Das ist fast der gesamte Bundesstaat West Virginia.

Die Turbinenschaufeln aus Glasfaser sind auch fast unmöglich zu recyceln, was dazu führt, dass in den nächsten fünf Jahren etwa sieben Millionen Tonnen Turbinenschaufeln, 3.000 bis 9.000 Schaufeln pro Jahr und bis 2040 zwischen 10.000 und 20.000 Schaufeln, auf Mülldeponien landen werden.

Der Bericht weist auch auf die tödlichen Auswirkungen auf die Tierwelt hin. Jährlich werden bis zu 328.000 Vögel und 880.000 Fledermäuse durch Turbinenblätter getötet, und diese Zahlen werden mit der Zunahme der Turbinenkapazität noch steigen.

Solaranlagen bergen ihre eigenen, einzigartigen Gefahren. Bei der Herstellung von Solarmodulen werden gefährliche Gifte wie Stickstofftrifluorid (NF₃) und Schwefelhexafluorid (SF₆) freigesetzt, die 17.200- bzw. 23.000-mal stärker wirken als Kohlendioxid (CO₂).

„Eine Studie aus dem Jahr 2020 zeigt, dass die jährlichen SF₆-Emissionen von etwa 7,3 Gigagramm (Gg) im Jahr 2008 auf etwa 9,04 Gg im Jahr 2018 gestiegen sind, ein Anstieg von 24 Prozent in nur einem Jahrzehnt“, heißt es in dem Bericht. „Zum Vergleich: Neun Gg SF₆ entsprechen den Treibhausgasemissionen von etwa 44 Millionen PKWs, die ein Jahr lang gefahren werden, oder 226 Milliarden Pfund verbrannter Kohle.“

Auch die Flächennutzung ist bei Solaranlagen ein erhebliches Problem, denn dem Bericht zufolge hat das Bureau of Land Management vorgeschlagen, bis zu 22 Millionen Acres öffentliches Land für Solarfarmen zur Verfügung zu stellen, was „ungefähr der Größe von Maine oder einer Fläche größer als Schottland entspricht“.

Weiter heißt es in dem Bericht: „Die Solarindustrie ist leider auch mit Zwangsarbeitslagern der uigurischen muslimischen Minderheit in Xinijang, China, belastet, wo etwa die Hälfte des weltweiten Polysiliziums hergestellt wird. Diese Art von Sklavenlagern befleckt die Idee der sauberen Energie an sich; Menschenrechtsverletzungen sind ein Schandfleck für jedes Unternehmen, unabhängig von den angeblichen Vorteilen, welche die Waren haben könnten.“

Schließlich geht der Bericht ausführlich auf die Umweltprobleme von Elektrofahrzeugen ein, deren Batterien große Mengen an Lithium, Kobalt, Nickel, Graphit und Kupfer enthalten und deren Lieferkette von China dominiert wird.

„Eine typische EV-Batterie wiegt 1.000 Pfund“, so ACI. „Insgesamt sind 90.000 Pfund Gestein/Erz erforderlich, um die für eine Batterie benötigte Menge zu gewinnen. Um jedoch an jede Tonne Erz zu gelangen, müssen zwischen 3 und 20 Tonnen Erde abgetragen werden. Dies ergibt im Durchschnitt etwa 500.000 Pfund Erdabtrag pro Autobatterie“.

Bzgl. der Demokratischen Republik Kongo (DRK), in der sich mehr als die Hälfte der weltweit bekannten Kobaltvorkommen befindet, weist ACI darauf hin, dass „ganze vertriebene Bevölkerungsgruppen gezwungen sind, mit bloßen Händen für ein paar Dollar am Tag nach Kobalt zu graben, weil sie nach der Zerstörung ihrer Dörfer keine Alternative haben. Menschenhandel und Kinderarbeit sind weit verbreitet; schätzungsweise 25.000 Kinder arbeiten in den Minen der DRK. Kobalt ist bei Berührung giftig, und die Dämpfe durchdringen die Luft und die Wasserversorgung. Zehntausende, darunter auch kleine Kinder, sterben oder verlieren Gliedmaßen durch einstürzende Tunnel. So wie die Lager der Uiguren die Solarindustrie in Verruf bringen, so bringen diese Menschenrechtsverletzungen die EV-Lieferkette in Verruf.“

[Hervorhebung vom Übersetzer]

„Die Realität der ‚grünen‘ Energietechnologien besteht darin, dass sie mit erheblichen Umweltauswirkungen verbunden sind, die nicht ignoriert werden können und dürfen“, heißt es in dem Bericht. „Die Verfahren zur Gewinnung und Verarbeitung der verschiedenen Elemente, die bei der Herstellung von Wind- und Solarenergie sowie von Batterien für Elektrofahrzeuge zum Einsatz kommen, sind intensiv und in vielen Fällen ziemlich schädlich. Alle drei erfordern riesige Mengen an Mineralien und/oder Rohstoffen, die im Allgemeinen enorme Mengen an Energie und Land verbrauchen. In einigen Fällen kommt noch die Belastung durch Humankapital hinzu. Es werden nicht nur Giftstoffe und Treibhausgase freigesetzt, sondern die Erde wird durch den Abbau von Mineralien, die Landnutzung und die (falsche) Abfallbewirtschaftung für immer verändert. Einmal verseuchte Böden und Wasserquellen erholen sich möglicherweise nie wieder. Schlimmer noch: Leben werden für immer verändert. Es scheint nicht richtig zu sein, die Wasservorräte zu verunreinigen, Land zu konfiszieren oder Sklavenarbeit nach Lust und Laune der Befürworter sauberer Energie zu fördern. Es passiert vielleicht nicht in Ihrem Hinterhof, aber jemand anderes zahlt den Preis dafür, oft in weit entfernten Ländern.“

Der gesamte Report steht hier (PDF)

Tim Benson joined The Heartland Institute in September 2015 as a policy analyst in the Government Relations Department.

Link: https://heartland.org/publications/research-commentary-new-report-details-environmental-and-human-rights-problems-of-green-energy-and-electric-vehicles/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




In Deutschland wird die Situation bzgl. der Energiewende immer schlimmer

Francis Menton, MANHATTAN CONTRARIAN

[Hier wieder ein Blick von außerhalb auf unsere Energiepolitik… – alle Hervorhebungen vom Übersetzer außer anderweitig benannt]

Viele tugendsame Orte (New York, Kalifornien, Großbritannien, Australien) wollen sich um den Titel des „Klimavorreiters“ bewerben. Aber seien wir ehrlich, zumindest unter den Orten mit einer bedeutenden Bevölkerung kann niemand Deutschland übertreffen. In Deutschland hat man bereits in den frühen 1990er Jahren mit dem massiven Ausbau der Wind- und Solarstromerzeugung begonnen. Bis Ende 2023 wird die Nennwert-Gesamtkapazität der Wind- und Solarstromerzeugung 148 GW betragen, was etwa dem 2,5-fachen des durchschnittlichen Bedarfs (von etwa 60 GW) und dem 1,5-fachen des Spitzenbedarfs (von etwa 100 GW) entspricht. Die Tage der fossilen Brennstoffe in Deutschland sind also wohl gezählt.

Zeit für eine weitere Aktualisierung der deutschen Fortschritte auf dem Weg ins Energie-Nirwana. Das Fazit ist, dass Deutschland wie die Rote Königin immer schneller rennt, um auf der Stelle zu treten. In der Zwischenzeit zerstört es seine Wirtschaft.

Meine letzte Aktualisierung aus Deutschland erfolgte am 15. Juni und bezog sich auf die damals neuesten Daten für das gesamte Jahr 2023. Die Nachricht lautete, dass Deutschland endlich den Richtwert von mehr als 50 % seines Stroms aus „erneuerbaren Energien“ übertroffen hatte. Diese Nachricht wurde von mehreren Nachrichtenagenturen aufgeregt verkündet, darunter auch von Reuters, die die Schlagzeile „Anteil der erneuerbaren Energien an deutschen Stromnetzen erreicht 55 % im Jahr 2023“ brachte. Wie ich in meinem Beitrag vom 15. Juni feststellte, stammten von den 55 % 8,4 % aus „Biomasse“ (d. h. Holzspäne, die hauptsächlich aus den USA importiert werden) und 3 % aus „Wasserkraft“ und „Sonstige“, so dass nur 43,6 % aus Wind und Sonne stammten. Die Kapazität der Biomasse- und Wasserkraftwerke betrug übrigens nur 12,9 GW, was bedeutet, dass sie mit weniger als 10 % der Kapazität etwa 25 % so viel Strom produzierten wie die Wind- und Solaranlagen. Das ist keine Überraschung.

Jetzt sind die Zahlen für Deutschland für die erste Hälfte des Jahres 2024 veröffentlicht worden; außerdem gibt es weitere Wirtschaftsnachrichten, die uns erreichen. Lassen Sie uns eine weitere Aktualisierung vornehmen.

Clean Energy Wire hat am 18. Juli Daten zum Stromverbrauch im ersten Halbjahr 2024 vom deutschen Umweltbundesamt (UBA) erhalten. Der Anteil der „erneuerbaren Energien“ ist erneut gestiegen, jetzt auf 57 %!

Rund 57 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland wurden im ersten Halbjahr 2024 durch erneuerbare Energien gedeckt. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Umweltbundesamtes (UBA) hervor. Die Erzeugung aus erneuerbaren Energien erreichte 147 Terawattstunden (TWh) und stieg damit um neun Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Natürlich haben sie wieder einmal „Biomasse“ und Wasserkraft unter die „erneuerbaren Energien“ gemischt. Sollen wir diese wieder herausnehmen?

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 hatte die Windenergie den größten Anteil an der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (rund 51 %), gefolgt von der Photovoltaik (24 %), der Biomasse (15 %) und der Wasserkraft (8 %).

Biomasse und Wasserkraft kamen also auf 23 % der 57 %, also 13,1 %. Es verbleiben also höchstens 43,9 %, die aus Wind- und Sonnenenergie stammen, gegenüber 43,6 % im Jahr 2023. Der prozentuale Anteil von Wind- und Solarenergie wurde durch einen Rundungsfehler erhöht.

Das Problem ist, dass Deutschland in der Zwischenzeit die Wind- und Solarkapazität stark ausgebaut hat. Nach einem Diagramm auf dieser Website, das ebenfalls von Clean Energy Wire stammt und dem UBA entnommen wurde, stieg die Kapazität der Solarstromerzeugung in Deutschland von 67,6 GW zum Jahresende 2022 auf 79,2 GW zum Jahresende 2023 – ein Anstieg von mehr als 17 %; und die Kapazität der Windenergie stieg von 66,1 GW auf 68,8 GW, ein Anstieg von über 4 %. Das ist eine enorme Menge an zusätzlichem Kapital, das in Wind- und Solarenergie investiert wird, um einen zusätzlichen Marktanteil von 0,3 % bei der Stromerzeugung zu erreichen.

Werfen wir nun einen Blick auf das wirtschaftliche Gesamtbild für Deutschland. Erstens: Wie sind die Strompreise in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern? Hier ist eine sehr nützliche Graphik der Energy Policy Research Foundation, das die Verbraucherpreise für Strom in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 zwischen den EU-Ländern und den US-Bundesstaaten vergleicht:

Ganz oben auf der Liste steht Deutschland mit über 38 Cent pro kWh, das ist mehr als das Doppelte des US-Durchschnitts.

Als Nächstes folgen die Daten zum deutschen BIP von der St. Louis Fed. Der Höchststand wurde im 3. Quartal 2022 mit 770,6 Mrd. $ erreicht, seitdem ist es leicht zurückgegangen. Manche würden es eine Rezession nennen, und zwar eine ziemlich lange. Der jüngste Quartalswert (2. Quartal 2024) lag bei 766,4 Mrd. USD. Das ist eine ernsthafte Stagnation. Im Gegensatz dazu ist das BIP der USA in der mittelmäßigen Biden-Harris-Wirtschaft jährlich um 2-3 % gewachsen. Wäre die deutsche Wirtschaft in den letzten zwei Jahren nur um 2 % gewachsen, läge sie jetzt bei 800 Milliarden Dollar pro Quartal und nicht bei den angegebenen 766 Milliarden Dollar.

Es ist eindeutig: hohe Energiepreise sind Gift für eine Wirtschaft, die für ihren großen Produktionssektor bekannt ist. Sie haben vielleicht die jüngsten Nachrichten über Volkswagen gesehen. Von Reuters, 2. September:

Volkswagen … erwägt zum ersten Mal die Schließung von Werken in Deutschland. Dieser Schritt zeigt den zunehmenden Preisdruck, dem Europas führender Automobilhersteller durch asiatische Konkurrenten ausgesetzt ist. … VW hält ein großes Fahrzeugwerk und ein Komponentenwerk in Deutschland für überflüssig, sagte der Betriebsrat und versprach „heftigen Widerstand“ gegen die Pläne des Vorstands.

In diesem Zusammenhang schickt ein deutschsprachiger Freund eine englische Übersetzung dieses Artikels vom 12. August aus Die Welt. Die Überschrift lautet: „Deutschlands elektrischer Irrtum“, Auszug:

Sauberer und billiger Strom war das große Versprechen der Energiewende. Jahrelang hieß es, es würde ein „Jobwunder“ zum Nulltarif geben. Doch jetzt bricht die Nachfrage ein. . . . [Für das erste Halbjahr 2024] meldet der Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes einen Rückgang der Bestellungen von Elektroautos um 47 Prozent. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie meldet einen Rückgang von 54 Prozent beim Absatz von Wärmepumpen. Was dagegen zunimmt: die Nachfrage nach Verbrennungsautos und Ölheizungen.

„Wird die Energiewende jetzt billig? Ja. Punkt“, versprach Patrick Graichen, späterer Chefplaner der Bundesregierung und Leiter der Denkfabrik Agora Energiewende, 2017 in einem Interview mit der WELT: „Die Erntejahre der Energiewende sind jetzt in Sicht.“ Fossile Brennstoffe würden bald unerschwinglich, während Ökostrom immer billiger werde. … Doch das seit vielen Jahren kursierende Narrativ stößt zunehmend auf Skepsis – nicht nur bei den Verbrauchern. … „Die vermeintlichen Gewissheiten älterer Prognosen, wonach die Elektrifizierung des Industrie-, Verkehrs- und Gebäudesektors wirtschaftlich vorteilhaft sei und ein stetiger Ausbau der erneuerbaren Energien die Endkundenpreise drücken würde, sind inzwischen brüchig“, sagt Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Thüga Aktiengesellschaft.

[Rückübersetzung! Das deutsche Original in „Die Welt“ steht hinter einer Zahlschranke]

„Brüchig“? Ich würde sagen, dass diese alten „Gewissheiten“ völlig über den Haufen geworfen worden sind. Aber vielleicht ist das nur ein Problem der Übersetzung.

Lassen Sie mich mit der Botschaft von Dirk Messner, dem Leiter des UBA, schließen, die in dem Artikel von Clean Energy Wire vom 18. Juli zitiert wird (Hervorhebung [vom Autor] hinzugefügt):

„Es ist ein Erfolg, dass der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung weiter wächst“, sagte UBA-Chef Dirk Messner. Allerdings müsse Deutschland den Ausbau der erneuerbaren Energien noch beschleunigen, um seine Klima- und Energieziele zu erreichen, vor allem im Bereich der Photovoltaik (PV), mahnte er. Messner forderte Planungssicherheit und eine behutsame Weiterentwicklung der Fördermechanismen sowie eine Begrenzung der Netzentgelte in Gebieten mit hohem Erneuerbaren-Ausbau.

[Hervorhebung vom Autor im Original hinzugefügt]

Immer mehr Wind und Sonne bauen, die Subventionen noch einmal erhöhen und Deutschland über die wirtschaftliche Klippe treiben. So wird es weitergehen, bis die Wähler endlich aufwachen. Ich habe keine Ahnung, wann das sein wird.

Link: https://wattsupwiththat.com/2024/09/08/in-germany-the-energy-transition-situation-only-gets-worse/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

Anmerkung des Übersetzers: Die oben gemeldete Ankündigung des VW-Betriebsrates von „heftigem Widerstand“ sollte sich gegen die Politik richten, nicht gegen den VW-Vorstand.