Wie Deutschlands Industrie mit juristischen Tricks vernichtet wird

Von Fred F. Mueller

Zum Jahresende 2024 wird den Deutschen allmählich klar, dass die guten Zeiten eines ständig steigenden Wohlstands vorbei sein dürften. Die Volkswirtschaft befindet sich in einer mehrjährigen Rezessionsphase, unsere Industrien müssen hunderttausende Mitarbeiter entlassen, die Kosten für Energie, Lebensmittel und Mieten gehen durch die Decke und die Aussichten für die Zukunft sind inzwischen so düster, dass selbst in der Online-Ausgabe der FAZ Schlagzeilen wie „Wir befinden uns in einer endzeitlichen Multikrise“ teils zuoberst auf der Seite landen. Wie konnte es soweit kommen, wer hat hierbei mit welchen Tricks gearbeitet, und kommen wir da überhaupt wieder raus?

Bild 1. Der industrielle Niedergang Deutschlands (und Europas) zeichnet sich immer deutlicher ab (Youtube-Bildschirmausdruck 1))

Sucht man nach den Gründen für die Misere, so findet sich schnell ein großer gemeinsamer Nenner: Die Deutschland verordnete „Transformation zu einer CO2-freien Volkswirtschaft“, die einen extrem kostspieligen Totalumbau nahezu der gesamten Infrastruktur und Industrie beinhaltet. Dies beginnt mit der Stromerzeugung und geht über die Herstellung von Stahl und Aluminium sowie die chemische Industrie bis zur Automobilproduktion. Zugleich wurden die Kernkraftwerke, die früher zuverlässig und weitgehend CO2-frei bis zu 30 % des deutschen Stroms lieferten, aus ideologischen Gründen abgeschaltet. Außerdem wird der Schatz an Knowhow, den unsere Industrie über Generationen aufgebaut hatte, weitgehend entwertet, wodurch wir unseren Technologievorsprung gegenüber anderen Nationen verschenken. Begründet wird dies alles mit der angeblichen „Klimaschädlichkeit“ des CO2, das wir bei der Verbrennung von Kohle, Gas und Benzin freisetzen. Dank einer ungeheuer massiven und seit Jahrzehnten pausenlos betriebenen Propaganda-Kampagne in allen Medien, in der Politik und in den Schulen wird uns eingebläut, dass CO2 das Klima so erwärme, dass dadurch die Erde weitgehend unbewohnbar werde. Inzwischen wurde die Frage, welche Schädlichkeit CO2 haben soll, für Deutschland höchstrichterlich entschieden, Bild 2.

Bild 2. Aus dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts 2) (BVG) zum sogenannten Klimaschutzgesetz vom 24. März 2021

Die im BVG-Beschluss umfassend ausgeführte Begründung entspricht im Prinzip 1/1 den Klimalehren des IPCC (Intergovernment Panel on Climate Change) der Vereinten Nationen sowie von staatlichen Institutionen wie dem Umweltbundesamt UBA bzw. von Beratergremien wie dem Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU). Obwohl es zahlreiche und durchaus ernstzunehmende Kritiker dieser Klimalehren gibt, hat das BVG keine Gegengutachten herangezogen und sich folglich für sachkompetent erklärt. Somit wurde eine Frage, die wissenschaftlich alles andere als unumstritten ist, durch einen Beschluss des Bundesverfassungsgerichts als abschließend „geklärt“ eingestuft.

Bild 3. Übersetzung aus der Webseite der US-Bundesbehörde für Ozeane und Atmosphäre NOAA 3)

Wie sehr das BVG mit seinem Urteilsspruch in Widerspruch zu wissenschaftlichen Realitäten, zeigt Bild 3. Die NOAA ist eine große, seit Jahrzehnten bestehende und renommierte US-Behörde, deren Feststellungen keinesfalls als unwissenschaftlich abgetan werden können. Das BVG-Urteil weckt daher ungute Erinnerungen an mittelalterliche Urteile gegen Wissenschaftler wie Galileo Galilei. Dieser hatte im Widerspruch zur etablierten Lehrmeinung die Ansicht vertraten, die Erde sei nicht etwa flach, sondern eine Kugel, die sich um die Sonne dreht und nicht umgekehrt. Heute wird man für solche abweichenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zwar nicht jahrelang in Inquisitionskellern gefoltert, aber medialer Rufmord und Karriereknick als „Klimaleugner“ gelten als legitimes Vorgehen.

Verstoß gegen das Grundrecht der Freiheit von Wissenschaft und Lehre

Mit der richterlichen Erhebung der IPCC-Thesen zu einem juristisch nicht anfechtbaren Dogma verstieß das Verfassungsgericht zugleich gegen den Schutz der Freiheit von Wissenschaft und Lehre, Bild 4.

Bild 4. Die Väter des Grundgesetzes haben in Artikel 5 4) ausdrücklich die Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre bestimmt.

Mit diesem Verstoß befinden sich die Karlsruher Richter jedoch in bester Gesellschaft. Insbesondere unsere kürzlich hochdekorierte Ex-Kanzlerin Merkel hatte wenig Hemmungen, gegen den Schutz der Wissenschaft vor staatlicher Einmischung zu verstoßen, als sie im Januar 2018 im Rahmen eines Medien-Shitstorms gegen die Rheinisch-Westfälische Universität Aachen „umstrittene Diesel-Schadstofftests“ scharf verurteilte 5) und Aufklärung einforderte. Die gleiche Bundeskanzlerin verhielt sich auch im Februar 2020 anlässlich der Wahl von Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten des Freistaats Thüringen 6) verfassungswidrig, als sie diese von Südafrika aus als „unverzeihlich“ bezeichnete und forderte, dass „das Ergebnis rückgängig gemacht werden muss“. In Deutschland sind solche Verstöße gegen Verfassungsgebote selbst auf höchster Ebene mittlerweile wohl lediglich Petitessen, die keinerlei öffentliches Interesse und damit auch keine Konsequenzen nach sich ziehen. Und über eine Verfassungsklage werden die beklagten Verfassungsrichter wohl nur müde lächeln.

Der Trick mit dem Naturschutz

Rückblickend kann man feststellen, dass der Erfolg der grünen Ideologen beim Bundesverfassungsgericht das Ergebnis einer geschickten Strategie war. Erster Schritt war 1994 – noch unter Helmut Kohl – die Platzierung eines harmlos wirkenden Trojaners im deutschen Grundgesetz, in Form eines völlig unverfänglich klingenden Zusatzartikel 20a, Bild 5.

Bild 5. Der 1994 eingeführte und 2002 um den Tierschutz erweiterte Artikel 20a 7) des Grundgesetzes zum Schutz von Umwelt, Natur und Tieren

Selbst bei aufmerksamem Lesen ist in Artikel 20a GG nichts zu finden, was Deutschland dazu zwingen müsste, unsere Industrie und damit unseren Wohlstand zugunsten des ideologischen Konstrukts „Klimaschutz“ zu vernichten, und dass dies auch noch auf Veranlassung ausländischer Kläger zu erfolgen habe. Dennoch hat sich das Bundesverfassungsgericht mit seinem „Klimaurteil“ vom 24. März 2021 angemaßt, genau diese Forderungen für Deutschland festzuschreiben.

Der ursprüngliche Artikel 20 des Grundgesetzes beinhaltet selbstverständliche Grundprinzipien der Demokratie und der staatlichen Organisation: Die Feststellung, dass die Bundesrepublik Deutschland ein demokratischer und sozialer Rechtsstaat ist, und dass alle Gewalt vom Volk aus geht, das diese durch Wahlen und Abstimmungen ausübt. Die eingesetzten Organe entsprechen der klassischen Dreiteilung in gesetzgebende Parlamente (mit zwei Kammern), Regierung und Rechtsprechung. Weiterhin ist festgelegt, dass die Parlamente an die Verfassung, Regierung und Justiz hingegen an Recht und Gesetz gebunden sind. Schließlich wurde – damals wohl als Beruhigungspille für die Gegner der Notstandsgesetze gedacht – das Widerstandsrecht aller Deutschen gegen jeden, der diese Ordnung zu beseitigen versucht, definiert.

Zerstörung der Grundlagen des Staates: Der neue Grundgesetz-Artikel 94

Das Verfassungsgericht hatte sich bei seinem Klimaurteil weit über seinen Aufgabenbereich – die Einhaltung der bestehenden Gesetze – hinweggesetzt und sich damit Kompetenzen zugesprochen, die nur dem Gesetzgeber zustehen 8). Eigentlich wäre es Aufgabe des Parlaments gewesen, diesem Verstoß gegen die Verfassung entgegenzutreten. Stattdessen verfolgen die heutigen grünen Ideologen und ihre nützlichen Idioten in den Altparteien das Ziel, den sich langsam abzeichnenden Widerstand gegen die erzwungene „Transformation“ unserer Volkswirtschaft durch eine Verfassungsänderung zu ersticken. Dabei nutzen sie die von Merkel initiierte und geförderte Verleumdung der wichtigsten ablehnenden politischen Kraft – der AFD – als „Nazis“, gegen die eine „Brandmauer“ errichtet und gehalten werden müsse. Gipfel dieses Vorhabens ist die jetzt hastig noch vor den Neuwahlen zum 28.12. 2024 durchgepeitschte Änderung des Grundgesetzes. Damit soll angeblich das Verfassungsgericht vor der bösen AFD geschützt werden. In Wirklichkeit wird jedoch die Verfassung völlig auf den Kopf gestellt.

Verfassungsgerichte agieren jetzt selbst als Gesetzgeber

Wir alle hatten im Schulunterricht auch die „Staatskunde“. Uns wurde erläutert, dass zum Rechtsstaat das Prinzip der Gewaltenteilung gehört. Diese Gewalten sind die gesetzgebende Gewalt (Legislative, Parlament), die ausführende Gewalt (Exekutive, Regierung) und die Recht sprechende Gewalt (Judikative, Gerichte). Durch diese Dreiteilung soll verhindert werden, das eine der drei Gewalten sich über die anderen erhebt, indem sie sich zusätzliche Kompetenzen anmaßt und dadurch das Gleichgewicht der Kräfte aushebelt. Ein Schulbeispiel für einen solchen Übergriff lieferte bereits das weiter oben besprochene Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts. Auch bei dem jetzigen Vorstoß zur Entmachtung des Volks klingt die Kernaussage des neu gefassten Artikels 94 GG für den unbedarften Leser zunächst ganz harmlos, Bild 6.

Bild 6. Die entscheidende Passage der Neufassung des Artikels 94 GG 9) mutet beim Lesen im Prinzip völlig harmlos an. Das Gesetz wurde rechtzeitig vor den anstehenden Neuwahlen, bei denen die AFD Stimmengewinne erzielen könnte, in höchster Eile durchgepeitscht: Verabschiedung im Bundestag am 19.12.2024, im Bundesrat am 20.12.2024 und Verkündung im Bundesgesetzblatt am 27.12.2024.

Die Brisanz liegt darin, dass damit die Richter des Bundesverfassungsgerichts Gesetzgebungsmacht erhalten und somit nicht nur die Regierung, sondern auch das Parlament bevormunden können. Ihre Entscheidungen haben unmittelbare Gesetzeskraft, obwohl sie nicht den Parteien, den Medien und dem Volk gegenüber vorgelegt und begründet werden müssen. Statt der bewährten Gewaltenteilung sind die Verfassungsrichter jetzt mit der Vollmacht ausgestattet, ihre eigenen Gesetze zu erlassen. Dazu genügt ein Verschwörer-Grüppchen von lediglich fünf Verfassungsrichtern.

Beurteilung durch Prof. Werner Müller

Prof Dr. Werner Müller, bis 2023 im Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Mainz tätig, kritisiert das neue Gesetz 10) mit klaren Worten. Es sei „ein flagranter Verstoß gegen Artikel 79 der Verfassung, nach dem Änderungen des Grundgesetzes, durch welche … die in den Artikeln 1 und 20 niedergelegten Grundsätze berührt werden“ unzulässig sind. Dazu zählen auch der Grundsatz der Volkssouveränität nach Art. 20 Abs. 2 Satz 1 (Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus.) und die Gewaltenteilung nach Art. 20 Abs. 3 GG“…. Weiter führt er aus: „Das Gesetz vom 28.12.24 entmachtet das Parlament nun auch ganz offiziell. Die in Hinterzimmern ausgekungelten und nach politischer Zuverlässigkeit ausgewählten Verfassungsrichter können nach dem neuen Art. 94 Abs. 4 GG willkürlich festlegen, was das Parlament noch beschließen darf und sie unterliegen dabei keiner demokratischen Kontrolle. [Ihre] Machtfülle hat Ähnlichkeiten mit der des Wächterrats in der Islamischen Republik Iran.“

Bild 7. Schlagzeile eines Leitartikels in der Online-Ausgabe der FAZ 11) Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 3. Januar 2025 (Bild: Bildschirmausdruck, bearbeitet)

Bild 7. Schlagzeile eines Leitartikels in der Online-Ausgabe der FAZ 11) Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 3. Januar 2025 (Bild: Bildschirmausdruck, bearbeitet)

Die Konsequenzen

Für dieses Gesetz haben im Bundestag 600 Abgeordnete in namentlicher Abstimmung votiert, nur 69 waren dagegen. Dem Ja-Votum haben sich interessanterweise auch 26 von 28 Abgeordneten der Linken angeschlossen. Bei deren DDR-Vergangenheit nicht allzu überraschend.

Diese Gesetzesänderung ist ein schwarzer Tag für Deutschland, denn sie zementiert die Abwärtsspirale, in die wir durch die katastrophal schädliche Energie, Klima- und Wirtschaftspolitik der Grünen (sowie der nur äußerlich schwarzen, innerlich aber tiefgrünen „Klimakanzlerin“) geraten sind. Zur katastrophal maroden Infrastruktur gesellt sich mittlerweile auch noch der Ukraine-Konflikt, den wir immer noch nicht aufgeben wollen, obwohl er militärisch schon längst verloren ist, wie selbst Springers „Welt“ inzwischen zugeben musste 12). Die grüne „Transformation“ wird die Industrie, die bereits jetzt schwerstens belastet wird, immer weiter ruinieren oder ins Ausland treiben. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, wird den grünen Kräften jetzt auch noch das Justizwesen auf dem silbernen Tablett überlassen. Wer kann Deutschland in Zukunft noch vor grün beeinflussten Verfassungsrichtern schützen? Zwei-Drittel-Mehrheiten sind bei so hoch kontroversen Themen fast unmöglich zu erreichen. Andersherum werden feixende grüne Abgeordnete jeden Widerstand gegen den aktuellen Kurs dank ihrer gesicherten Sperrminorität abschmettern. Profitjäger werden uns immer neue „CO2-freie“ Technologien aufschwätzen, während seriöse Investoren woanders hingehen. In spätestens drei bis fünf Jahren werden die Abgeordneten von CDU/CSU und FDP, die jetzt namentlich für diese Grundgesetzänderung gestimmt haben, ihren Wählern für den unaufhaltsam weitergehenden Absturz des Landes Rede und Antwort stehen müssen. Ob dann die Herren Lindner, Merz, Scholz oder Buschmann ihre Befürwortung dieser grünen Falle immer noch für eine gute Idee halten werden?

Quellen:

  1. https://www.youtube.com/watch?v=M92gzY0SUu8
  2. https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2021/03/rs20210324_1bvr265618.html
  3. https://www.pmel.noaa.gov/co2/story/Ocean+Carbon+Uptake
  4. https://www.nachrichtenleicht.de/das-grundgesetz-artikel-5-einfach-erklaert-100.html
  5. https://www.focus.de/auto/news/ethisch-in-keiner-weise-zu-rechtfertigen-merkel-verurteilt-schadstofftests-mit-affen-und-menschen_id_8379445.html
  6. https://www.focus.de/auto/news/ethisch-in-keiner-weise-zu-rechtfertigen-merkel-verurteilt-schadstofftests-mit-affen-und-menschen_id_8379445.html
  7. https://de.wikipedia.org/wiki/Artikel_20a_des_Grundgesetzes_f%C3%BCr_die_Bundesrepublik_Deutschland
  8. https://eike-klima-energie.eu/2021/06/29/karlsruhe-contra-freiheit-der-wissenschaft/
  9. https://www.bing.com/search?q=Neufassung+artikel+94+grundgesetz&qs=n&form=QBRE&sp=-1&lq=0&pq=neufassung+artikel+94+grundgesetz&sc=8-33&sk=&cvid=E53F91B8847E44F0914D56FCB387D384&ghsh=0&ghacc=0&ghpl=
  10. https://tkp.at/2025/01/03/deutschland-beseitigung-der-gewaltenteilung/
  11. https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/apokalypse-forscher-robert-folger-wir-befinden-uns-in-einer-endzeitlichen-multikrise-110207136.html
  12. https://www.bing.com/videos/riverview/relatedvideo?q=ukraine+krieg+aktuelle+lage+front&mid=93E7CA268BD42AB70B2A93E7CA268BD42AB70B2A&FORM=VIRE




Neue Studie: Eisverlust in der Antarktis in den 1970er-Jahren und heute ist ‚“nicht außergewöhnlich“‘ und nicht auf „Klimawandel“ zurückzuführen

Kenneth Richard

Der Zusammenbruch von Schelfeis war vor Jahrtausenden viel ausgeprägter und außergewöhnlicher als in den letzten 47 Jahren.

Es wurde angenommen, dass der „Klimawandel“ der 1970er Jahre und die polare Verstärkung aufgrund der rasch ansteigenden Treibhausgasemissionen des Menschen katastrophale Eisabbrüche und eine Zunahme der Eisberggröße in der gesamten Kryosphäre der Erde auslösen würden.

Eine neue Analyse (MacKie et al., 2024) zeigt jedoch, dass die Größe der vom Eisschild abbrechenden antarktischen Eisberge entgegen der landläufigen Annahme seit 1976 leicht abgenommen hat. Die Kalbungsereignisse der letzten Jahrzehnte können daher nicht einmal eindeutig auf den Klimawandel zurückgeführt werden. Vielmehr sind sie repräsentativ für das natürliche Geschehen.

„…unsere Ergebnisse zeigen, dass extreme Kalbungsereignisse nicht automatisch als Zeichen für eine Instabilität des Schelfeises interpretiert werden sollten, sondern stattdessen für den natürlichen Zyklus des Vorstoßes und Rückzugs der Kalbungsfront repräsentativ sind.“

In den letzten 47 Jahren (1976-2023) erreichten die Kalbungsereignisse ihren Höhepunkt in der Zeit von 1986 bis 2000. Dennoch waren die größten der modernen Eisberge, die von den antarktischen Küstenschelfen kalben, immer noch viermal kleiner als bei einem außergewöhnlichen Kalbungsereignis, das nur einmal in einem Jahrhundert auftritt.

Selbst die vermutlich großen Kalbungsverluste der letzten Jahrzehnte, die als extrem und beispiellos galten (z. B. der 5.800 km² große Larsen-C-Eisberg von 2017), könnten also nicht einmal statistische Signifikanz in Bezug auf ihre Außergewöhnlichkeit erreichen. Erst ein Eisberg mit einer Größe von etwa 40 000 km² könnte als außergewöhnliches, einmaliges Kalbungsereignis in einem Jahrhundert eingestuft werden.

„…dass extreme Kalbungsereignisse wie der jüngste Larsen-C-Eisberg A68 aus dem Jahr 2017 statistisch gesehen keine Ausnahme sind und dass extreme Kalbungsereignisse nicht unbedingt eine Folge des Klimawandels sind.“

Es gibt nicht nur keine Anzeichen für eine Instabilität des Schelfeises bei den „untypischen“ modernen Veränderungen, sondern Paläoklimastudien deuten darauf hin, dass es während des gesamten Holozäns Perioden des Zusammenbruchs von Schelfeis gab, die viel ausgeprägter waren als alles, was in den letzten Jahrzehnten geschah.

„Paläoklimastudien deuten darauf hin, dass es bereits im Holozän zu erheblichen Schelfeiskollapsen gekommen ist, die größer waren als die in unserem Datensatz beobachteten Maximalgrößen.“

Kurz gesagt, es gibt nichts auch nur im Entferntesten Ungewöhnliches an den Kalbungsereignissen, die heute in der Antarktis auftreten.

Link: https://notrickszone.com/2024/12/26/new-study-finds-1970s-present-antarctic-ice-loss-is-unexceptional-and-not-due-to-climate-change/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Vorsatz für das neue Jahr: CO₂-Emissionen und -Nutzen berücksichtigen

Vijay Jayaraj

Wissenschaftlicher Fortschritt und landwirtschaftliche Technologie haben die Nahrungsmittelproduktion revolutioniert und die Menschheit in die Lage versetzt, eine wachsende Bevölkerung leichter zu ernähren. Und hinter diesen gefeierten Innovationen steht ein unerkannter, aber unverzichtbarer Beitrag zur wachsenden Ernährungssicherheit der Welt: der Anstieg des atmosphärischen Kohlendioxids (CO₂).

Gerade das Molekül, das fälschlicherweise als Weltuntergangsgas gebrandmarkt wird, trägt zu steigenden Erträgen bei wichtigen Nutzpflanzen wie Reis, Weizen und Sojabohnen bei.

Ernährungssicherheit ist eine ernste Angelegenheit

Die Grüne Revolution des 20. Jahrhunderts zeigte, wie wissenschaftliche Eingriffe – einschließlich des Einsatzes von Düngemittel – die Ernteerträge drastisch steigern konnten. In den späten 1960er Jahren kam es dank Norman Borlaugs ertragreichen, dürre- und krankheitsresistenten Nutzpflanzensorten weltweit zu einem gewaltigen Aufschwung bei den Erträgen.

Länder, die zuvor unter großer Armut und Hungersnöten gelitten hatten, wurden innerhalb von etwa zehn Jahren zu landwirtschaftlichen Giganten. Zwischen 1965 und 1970 verdoppelten sich die Weizenerträge in Pakistan und Indien, zwei Nationen, die einst um internationale Hilfe flehten, um ihre Bevölkerung vor Unterernährung und Hunger zu retten.

Trotz der Kritik mancher sind die Fortschritte in der Landwirtschaft bei der Verwendung von Düngemitteln, Pestiziden und Genmanipulation von entscheidender Bedeutung. Ohne sie wäre die Ernährung unserer wachsenden Weltbevölkerung unmöglich. Aber sie sind nicht die ganze Geschichte.

Ein weiterer Grund für höhere Ernteerträge ist die zunehmende CO₂-Konzentration in der Atmosphäre, die im 19. Jahrhundert mit der Beschleunigung der industriellen Revolution begann. Mit der globalen Industrialisierung nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Rate weiter.

C₃-C₄-Gefälle: Den Unterschied verstehen

Einen besonders effizienten Photosyntheseweg haben C₄-Pflanzen, bei denen während der Photosynthese ein vierkettiges Zuckermolekül entsteht. Diese Pflanzen, zu denen Mais und Zuckerrohr gehören, haben sich vor Millionen von Jahren evolutionär an eine relativ CO₂-arme Atmosphäre angepasst. Daher arbeiten C₄-Pflanzen unter geeigneten Umweltbedingungen, wie sie heute herrschen, bei der CO₂-Nutzung bereits nahe der Höchstleistung.

Im Gegensatz dazu zeigen C₃-Pflanzen, die sich in einer weit zurückliegenden Zeit entwickelt haben, als der CO₂-Gehalt in der Atmosphäre um ein Vielfaches höher war als heute, dramatische Reaktionen auf den erhöhten Gehalt des Gases in der Atmosphäre. C₃-Pflanzen, benannt nach ihrem Dreikohlenstoff-Zuckermolekül, haben einen relativ ineffizienten Photosyntheseprozess. Ihre Spaltöffnungen – winzige Poren auf den Blättern, die den Gasaustausch ermöglichen – müssen länger geöffnet bleiben, um genügend CO₂ aufzunehmen, was zu einem größeren Wasserverlust durch Transpiration führt.

Höhere CO₂-Werte in der Umgebung ermöglichen C₃-Pflanzen eine effizientere Photosynthese bei geringerem Wasserverlust. Die Vorteile einer erhöhten CO₂-Konzentration sind nicht nur theoretisch, wie Feldstudien gezeigt haben, welche die Ergebnisse aus dem Labor bestätigt haben.

Diese unter realen Bedingungen durchgeführten Studien zeigen konsistente Ertragssteigerungen bei verschiedenen C₃-Kulturen. Die Weizenerträge steigen unter erhöhten CO₂-Bedingungen um 20-30 %, während bei Reis Steigerungen zwischen 15-32 % zu verzeichnen sind. Sojabohnen, eine weitere wichtige C₃-Pflanze, weisen in einigen Studien Ertragssteigerungen bis 46 % auf.

Vielleicht ist der CO₂-Effekt nirgendwo so offensichtlich wie im Gewächshausanbau. Moderne Gewächshausbetreiber steigern routinemäßig die Produktivität, indem sie den CO₂-Gehalt auf 800 bis 1000 Teile pro Million (ppm) erhöhen, was weit über den derzeitigen atmosphärischen Werten von etwa 420 ppm liegt. Die Ergebnisse sind verblüffend: Die Tomatenerträge steigen um 40-50 %, die Gurkenproduktion um 30-40 %, und das Wachstum von Salat und anderen Gemüsesorten wird deutlich beschleunigt.

Außerdem hat sich jetzt herausgestellt, dass sogar C₄-Kulturen – wie Mais und Zuckerrohr – von erhöhtem CO₂ unter Bedingungen von Trockenheit und geringem Bodenstickstoff profitieren können. Für die tropischen Länder Asiens, in denen Zuckerrohrbauern oft mit Wassermangel zu kämpfen haben, ist dies eine großartige Neuigkeit. Weitere Forschungen könnten zeigen, dass die erhöhten CO₂-Werte des 21. Jahrhunderts dort die Pflanzenproduktion gefördert haben.

Das Verständnis der Rolle von CO₂ für die Produktivität von Pflanzen sollte die politische Landschaft informieren, in der Regierungen und Unternehmen wie Blackrock und Vanguard die Reduzierung des atmosphärischen CO₂ fälschlicherweise als „lebensrettendes“ Unterfangen propagiert haben, ohne die grundlegende Pflanzenbiologie zu verstehen. Das Gegenteil ist der Fall: Mehr atmosphärisches CO₂ ist ein Segen für die Menschheit, und weniger ist schlecht.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Wir sollten dankbar sein für die industriellen Kohlendioxid-Emissionen, die zu einer höheren Pflanzenproduktivität beitragen, anstatt Milliarden für unsinnige Projekte auszugeben, um das Gas aus der Luft zu entfernen und es unterirdisch zu speichern. Solche Initiativen werden nichts zur Verbesserung des Wetters beitragen und die Menschen verarmen lassen.

Die heutige Freisetzung von Kohlendioxid durch die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas kehrt einen Prozess um, der das CO₂ über Millionen von Jahren aus der Atmosphäre gebunden und die für das Pflanzenwachstum verfügbare Menge des Gases auf suboptimale Konzentrationen gesenkt hat.

Ein guter Vorsatz für das neue Jahr wäre, die koordinierte Dämonisierung von CO₂ durch Klimaschreier abzulehnen und es als das zu feiern, was es ist: das Gas des Lebens.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

This commentary was first published at BizPac Review on December 27, 2024.

Vijay Jayaraj is a Science and Research Associate at the CO Coalition, Arlington, Virginia. He holds an M.S. in environmental sciences from the University of East Anglia and a postgraduate degree in energy management from Robert Gordon University, both in the U.K., and a bachelor’s in engineering from Anna University, India.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/01/02/new-years-resolution-to-embrace-CO₂-emissions-and-benefits/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Kältereport Nr. 01 / 2025

Christian Freuer

Vorbemerkung: Der Kältereport Nr. 50 / 2024 ist ausgefallen, nachdem sich Blogger Cap Allon eine Woche Weihnachtsurlaub für seine Familie genommen hatte. Jetzt macht er aber weiter.

Ein Schwerpunkt diesmal ist Südasien und dort Länder, in denen es eigentlich immer warm ist, allen voran Indien, das fast täglich in den Meldungen auftaucht. Bevor stehende Wintereinbrüche in den USA und Europa werden ebenfalls erwähnt, sind aber als Meldung nach deren Eintreffen erst in der nächsten Woche relevant.

Eine Meldung gibt es wieder bei bei wetteronline.de über extreme Kälte in Ostsibirien. Auch Cap Allon geht natürlich darauf ein.

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Meldungen vom 30. Dezember 2024:

Indien: Dal-See friert zu

Delhi hat mit anhaltender Kälte zu kämpfen, und starker Dezemberregen bricht einen 15-jährigen Niederschlagsrekord. Der Kälteeinbruch ließ die Temperaturen kürzlich auf einen Höchstwert von nur 14,6 Grad Celsius sinken und markierte den kältesten Dezembertag in der Stadt seit fünf Jahren.

Die Kälte in Delhi sticht im Vergleich zu den letzten kalten Dezembertagen hervor:

  • 2024: 14.6°C
  • 2023: 15.9°C
  • 2022: 15.6°C
  • 2021: 17.8°C
  • 2020: 15.2°C

Insgesamt erlebt Indien einen der kältesten Winter seit Jahrzehnten.In Kaschmir ist der berühmte Dal-See zum ersten Mal seit Jahren zugefroren. Die Temperaturen in Srinagar fielen auf -8,5 °C, die kälteste Dezembernacht seit 1974, als es -10,3 °C kalt geworden war.

Das Einfrieren des Dal-Sees hat das tägliche Leben gestört, da die Einheimischen darum kämpfen, ihre Boote von der vereisten Oberfläche zu befreien. Viele haben Lagerfeuer angezündet und verwenden traditionelle Kangris – mit heißer Asche gefüllte Tontöpfe – um sich zu wärmen. Die Nachfrage nach Winterkleidung und Decken ist angesichts von Temperaturen bis -18 °C in einigen Teilen des Landes sprunghaft gestiegen.

Auch im Norden des Landes hat es geschneit, in Kaschmir und Teilen von Jammu gab es die größten Schneemengen seit Jahren.

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Rundblick auf extreme Schneefälle weltweit

Europa

Die Alpen haben eine spektakuläre Schneewoche hinter sich, in der in einigen Regionen bis zu 2 m Schnee gefallen sind. Die Schneehöhen haben sich stellenweise vervierfacht, und die Temperaturen sind auf -20 °C und weniger gesunken.

Auf der anderen Seite haben starker Wind, schlechte Sicht und eine Lawinengefahr der Stufe 4 (auf einer Skala von 5) zu weiträumigen Pistensperrungen geführt. In Österreich, Frankreich, Italien und der Schweiz wurden tödliche Lawinenunfälle gemeldet, wobei mindestens acht Menschen bei sechs verschiedenen Vorfällen ums Leben kamen.

Frankreich: Val Thorens, das höchstgelegene Skigebiet Europas, meldete über 2 Meter Schneefall, während Alpe d’Huez, Flaine, Les Arcs und Méribel ihre Schneehöhen mehr als verdoppelt haben. Die Lawinengefahr führte zunächst zu Behinderungen, aber das sonnige Wetter hat die Verhältnisse inzwischen stabilisiert. Für die Neujahrswoche wird Sonnenschein vorhergesagt, wobei die Null-Grad-Grenze zwischen 500 m und 2.500 m schwankt.

Österreich: Auf dem Stubaier Gletscher und in Saalbach Hinterglemm ist bis zu einem Meter Schnee gefallen, und St. Anton hat sein berühmtes Valluga-Gelände für Tiefschneefreunde geöffnet. Eine sonnige Woche ist angesagt, mit Temperaturen bis -5°C.

Italien: Der Schneefall war in den meisten Gebieten geringer. In Cervinia gab es jedoch mit 75 cm in 72 Stunden viel Schnee.

Schweiz: Massive Schneefälle trafen die vier Täler von Verbier und Crans-Montana, die über einen Meter Neuschnee erhielten und damit die Landschaft veränderten. Andermatt war der erste Schweizer Skiort, der eine Schneehöhe von zwei Metern vorweisen konnte. Für die Zukunft sind kalte und sonnige Bedingungen vorhergesagt, wobei es nachts in den Alpen bis -10°C kalt werden soll.

Die Pyrenäen: Neuschnee hat die Aussichten für größere Skigebiete wie Grandvalira in Andorra und Baqueira Beret in Spanien aufgehellt, die jetzt zu 70 % geöffnet sind.

Skandinavien: Moderate Schneefälle helfen den Skigebieten: Hemsedal, Trysil und Åre melden 40 % geöffnete Pisten, Geilo sogar 50 %.

Osteuropa: Schneestürme brachten frischen Pulverschnee, aber auch starke Winde, die die Lifte im slowakischen Jasná Heiligabend schlossen. Das bulgarische Bansko ist dank fantastischer Schneefälle zu 90 % geöffnet.

Schottland: Auf den heftigen Schnee des Sturms ohne Namen“ folgte Tauwetter, aber die Temperaturen sinken wieder stark ab.

Den neuesten GFS-Läufen zufolge wird Europa zu Beginn des neuen Jahres von einer weiteren Runde starker, großflächiger Schneefälle heimgesucht werden – von Spanien bis Russland, von Schottland bis zur Türkei.

Nordamerika: im Norden kalt, aber ruhig

Kanada: Anhaltende Tiefstwerte (bis zu -15°C in der Nacht) haben die Bedingungen in Alberta und British Columbia trotz bescheidener Schneefälle erhalten. In Whistler Blackcomb sind jetzt 85 % des Skigebiets geöffnet, in Tremblant im Osten sind es 70 %. Die Prognosen gehen auf bewölkten Himmel, leichten Schneefall und anhaltende Kälte auf den kanadischen Pisten.

Vereinigte Staaten: Der Dezember war trockener als üblich, und die meisten Skigebiete sind zu 50-75 % ausgelastet. Aspen führt mit den meisten geöffneten Pisten, aber Park City hat mit nur 15 % befahrbarer Pisten zu kämpfen. Mit Blick auf die Zukunft kehrt die Kälte zurück, mit mäßigem Schnee in den Rockies und schweren Stürmen an der Westküste, wo in höheren Lagen bis zu 1 Meter Neuschnee erwartet werden.

Japan: Bester Beginn seit Jahrzehnten

Die Skisaison in Japan hat den besten Start seit mindestens 10 Jahren hingelegt. Skigebiete wie Arai in Hakuba meldeten zusätzliche 50 cm Schneefall in nur 24 Stunden, und es war das erste Skigebiet weltweit, das in dieser Saison eine Schneehöhe von drei Metern erreichte.

Sukayu hat in dieser Saison eine Schneehöhe von 357 cm erreicht und damit einen neuen nationalen Dezemberrekord für Japan aufgestellt, der die bisherige Bestmarke von 324 cm in Tsunan aus dem Jahr 2005 übertrifft. Außerdem brach Sukayu seinen eigenen Dezember-Stationsrekord von 297 cm aus dem Jahr 2012.

In ganz Japan meldeten viele Stationen in den Präfekturen Niigata und Gifu Schneehöhen über 300 cm, wobei in den umliegenden Bergen noch größere Mengen fielen. Diese Saison ist bereits jetzt eine für die Rekordbücher in Japan.

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Erholung des antarktischen Meereises

Das Eis sollte verschwinden und der Meeresspiegel steigen, und die Katastrophe schien unvermeidlich – bis die Realität dazwischenkam.

Neue Daten zeigen eine starke – wenn auch völlig vorhersehbare – Erholung des antarktischen Meereises. Es bedeckt jetzt eine größere Fläche als am gleichen Tag in den Jahren 2023, 2022, 2021, 2019, 2018, 2017, 2016, 2006, 2005, 2000, 1998, 1997, 1996, 1993, 1992, 1991, 1989, 1987, 1986, 1982, 1980, and 1979:

Auch wird die Ausdehnung bald den Durchschnitt der Jahre 1979-1990 übertreffen:

Und dabei ist noch nicht einmal der größte Teil des Eises des Kontinents (90 % des Eises auf unserem Planeten) berücksichtigt, das sich auf den Hochebenen hält.

Link: https://electroverse.substack.com/p/dal-lake-freezes-over-extreme-snow?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldungen vom 1. Januar 2025:

Schnee erreicht den Norden von Athen

Eis und seltener Schneefall bedeckten in den letzten Tagen die nördlichen Vororte von Athen, als einKaltlufteinbruch weite Teile Griechenlands zum Stillstand brachte. Die Bergregionen auf den Inseln Euböa und Lesbos wurden in ähnlicher Weise umgewandelt, und in hoch gelegenen Gebieten in Ostmakedonien, Euböa, Attika und Kreta wurde starker Schneefall gemeldet.

Der nationale griechische Wetterdienst (EMY) warnte vor einer Verschlechterung der Bedingungen und sagte für weite Teile des Landes weiteren Schnee und gefrierenden Regen voraus.

Schnee in Athen, Griechenland.

Am schlimmsten traf es Evia, wo Straßen, Wälder und Häuser unter einer dicken Schneedecke begraben waren. In Notfallwarnungen wurden die Bewohner aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben, da die Temperaturen sanken und eisige Winde die Region erfassten.

Die Straßen in Mittelgriechenland und Mazedonien waren tückisch, da starker Schneefall und Eis den Verkehr über Nacht zum Erliegen brachten. Die Polizei ergriff strenge Maßnahmen und schrieb für alle Fahrzeuge Winterreifen oder Schneeketten vor; bei Nichteinhaltung drohten Bußgelder in Höhe von 80 €.

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Weiterer Temperatursturz in Delhi

Delhi erlebte am 30. Dezember einen Tag der „schweren Kältewelle“, an dem die Temperaturen aufgrund eisiger Nordwestwinde deutlich unter den Normalwert fielen.

Die Höchsttemperatur in Safdarjung, der repräsentativen Wetterstation der Stadt, lag bei 15°C – über 5°C unter dem Normalwert. Der niedrigste Höchstwert in der Stadt wurde mit 12,8 °C an der Station Pusa gemessen, was einen „sehr kalten Tag“ (definiert durch Temperaturen von 6,5 °C oder mehr unter dem Normalwert) darstellt.

Das India Meteorological Department (IMD) hat für Silvester eine Warnung der Stufe gelb herausgegeben und sagt weiterhin kalte Tage voraus. Es wird erwartet, dass die Tiefsttemperaturen in der Stadt weiter sinken und deutlich unter 10 °C liegen werden, begleitet von leichtem bis mäßigem Nebel.

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Arktisches Meereis um 26% höher

Die diesjährige jahreszeitlich bedingte minimale arktische Meereisausdehnung war um 26 % größer als im Jahr 2012:

Trotz düsterer Vorhersagen und „Kipp-Punkt“-Fristen, wie die der BBC, die besagen, dass die Arktis bis 2013 eisfrei sein könnte, hält sich das Meereis weiterhin. Wie gestern berichtet, ist es auch am anderen Ende der Welt noch vorhanden.

Link: https://electroverse.substack.com/p/snow-reaches-athens-delhi-plunges?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldungen vom 2. Januar 2025:

Drei-Tage-Schneewarnung für UK

Für den größten Teil Englands wurde eine dreitägige Schneewarnung für dieses Wochenende herausgegeben, und UK bereitet sich auf einen kalten Start in das Jahr 2025 vor.

Die Warnung, die für Samstag, Sonntag und Montag gilt, erstreckt sich auf Wales, Südschottland und fast ganz England. Die Midlands, Wales und Nordengland werden voraussichtlich am stärksten betroffen sein, mit Schneefällen von mehr als 30 cm in vielen Gebieten.

Das ist die Vorhersage, schauen wir mal. Wenn es so käme, wäre es das erste Mal seit dem Jahr 2011, dass UK wieder fast vollständig unter einer Schneedecke liegt!

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Extreme Schneefälle paralysieren Nord-Norwegen

Nord-Helgeland und Salten in Nordnorwegen sind seit Montag mit unaufhörlichen Schneefällen konfrontiert.

Die Prognosen sagten 60 cm voraus, angetrieben durch starke Westwinde. Berichte aus Bodø und Glomfjord zeigen, dass die Gesamtsumme bisher 40 cm erreicht hat, und es wird noch mehr kommen: 30 cm am Donnerstag, gefolgt von weiteren 60 cm am Freitag (höhere Summen über den Gipfeln).

Der starke Schneefall hat zu weit verbreiteten Stromausfällen geführt, Flughäfen mussten geschlossen werden, und viele Straßen und Bergpässe sind jetzt unpassierbar, so dass Städte und Dörfer isoliert sind, während die Temperaturen in vielen Fällen bis -30 °C sinken.

Trotz der rund um die Uhr andauernden Bemühungen von Winterdienst und Rettungskräften bleibt die Situation kritisch. Die Bewohner werden dringend gebeten, zu Hause zu bleiben und die lokalen Wetterberichte genau zu verfolgen.

Während sich Nordnorwegen ausgräbt, bereiten sich die Regionen im Süden, einschließlich der Alpen, auf ihre eigenen extremen Schneefälle vor – nicht nur die Hochgebirgsregionen, sondern der Großteil Europas wird erneut von erheblichen Schneemengen heimgesucht werden. Dies verspricht einen Segen für Wintersportler, aber auch eine Belastung für die durch die Energiepolitik belasteten Stromnetze des Kontinents, da der Heizbedarf in die Höhe schießt.

Die italienischen Skigebiete Frontignano und Bolognola beispielsweise erlebten einen sehr schneereichen Dezember, der mit erheblichen Schneemengen eine Rekordzahl von Besuchern auf die Pisten lockte. Auch in den Alpen liegt der Schnee weit über dem Durchschnitt. Gleiches gilt für die osteuropäischen Skigebiete, etwa in der Türkei und der Slowakei, aber auch in Russland.

Die Skisaison in Europa ist noch lange nicht tot, wie die Katastrophisten immer wieder behaupten…

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In Sibirien fast –60°C

Sibirien macht in diesem Winter seinem Ruf alle Ehre.

In Tegyulte wurde es am am 1. Januar -58,7 °C kalt. Sollte sich dies bestätigen, wäre dies eine der niedrigsten Temperaturen, die jemals an der Station gemessen wurden (die Daten laufen seit 1942), und ein Wert, der nicht allzu weit von dem Allzeittief von -61,6 °C entfernt ist.

Oymyakon, bekannt als einer der kältesten bewohnten Orte der Erde, erreichte einen Tiefstwert von -56°C, Agayakan -55°C, Iema -54,4°C und Batamay und Pokrovskaja jeweils -54°C – allesamt extreme, anomale Tiefstwerte.

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Rekord-Schnee in Uttarakhand, Indien

Indien steht ein außergewöhnlich kalter Januar bevor, mit schweren Kältewellen in den Ebenen und Rekordschneefällen in den Himalaya-Regionen. Vor allem Uttarakhand war in letzter Zeit erheblich betroffen mit viel Schnee auf den Bergen.

Die Meteorologen vor Ort sagen für den Himalaya weitere rekordverdächtige Schneefälle voraus, was nicht zuletzt auf den Einfluss von La Niña auf die westlichen Strömungen zurückzuführen ist. Dr. Narendra vom Aryabhatta Science Research Institute bestätigte, dass der Einfluss von La Niña im Dezember begann und drastische Wetterveränderungen auslöste. „Es gab eine 60-prozentige Wahrscheinlichkeit für La Niña, und sie ist eingetreten“, sagte er.

Der Meteorologe Birendra Singh fügte hinzu: „Diese Saison wird den jüngsten Trend der rückläufigen Schneefälle umkehren. Die Auswirkungen von La Niña werden wahrscheinlich drei Monate andauern, wobei während des Monsuns mit vermehrten Regenfällen zu rechnen ist.“

Link: https://electroverse.substack.com/p/three-day-snow-warning-for-uk-extreme?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldungen vom 3. Januar 2025:

Thailand friert

Doi Inthanon in Chiang Mai erlebte am 2. Januar einen drastischen Temperatursturz: Die Temperatur sank auf -3,2°C – eine Seltenheit für Thailand.

Ein Hochdrucksystem, das über den Norden des Landes zog, lockte zahlreiche Besucher nach Doi Inthanon im Distrikt Chom Thong. Die Menschen kamen schon vor der Morgendämmerung, um die seltenen Fröste zu erleben. Um den Verkehr zu entlasten, wurde ein Shuttle-Service von Kiew Mae Pan zum Gipfel eingerichtet, der 30 Baht pro Fahrt kostet.

Der Donnerstagmorgen markierte das 10. Frostereignis der bisherigen Wintersaison. Der gestrige Tiefstwert von -3,2°C auf dem Doi Inthanon ist für Thailand bemerkenswert kalt und gilt als der tiefste Wert seit den -5°C vom 21. Dezember 2017. Es ist auch weit entfernt vom nationalen Rekord von -8°C am 7. Januar 1974.

Die Kälte wird in den kommenden Tagen anhalten, sich sogar noch verstärken und den Rekord von 2017 gefährden.

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Rekord-Schnee in Japan

Japans Hochgebirge erleben einen phänomenalen Winter mit unablässigen, rekordverdächtigen Schneefällen.

Es folgt eine Auflistung verschiedener Skigebiete nebst deren Schneehöhen. Allen ist gemeinsam, dass es seit vielen Jahren nicht mehr so viel geschneit hat.

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Zum ersten Mal seit 50 Jahren Schneefall in Teilen Marokkos

In mehreren Regionen Marokkos hat es zum ersten Mal seit einem halben Jahrhundert wieder geschneit.

Das seltene Wetterereignis, über das ursprünglich die Maghreb Arabe Press berichtete, hat eine ansonsten trockene Landschaft in diese verwandelt:

Das Nationale Meteorologische Zentrum Marokkos führt das ungewöhnliche Wetter auf einen erheblichen Kaltlufteinbruch aus Nordeuropa zurück. Diese klimatische Anomalie führte zu seltenen, heftigen Schneefällen in den südlichen und südöstlichen Provinzen, darunter Azilal, Beni Mellal, Ifrane, Midelt, Taroudant, Tinghir, Ouarzazate und Al-Haouz.

In einigen Gebieten erreichten die Schneemengen eine beeindruckende Höhe von 40 cm. Die Temperaturen in den Bergregionen fielen auf -5 °C und brachen damit Rekorde. Die Bedingungen überraschten Einheimische und Touristen gleichermaßen, so dass viele Menschen in die Berge strömten.

Link: https://electroverse.substack.com/p/thailand-freezes-record-snow-in-japan?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Wird fortgesetzt mit Kältereport Nr. 02 / 2025

Redaktionsschluss für diesen Report: 3. Januar 2025

Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE




Wissenschaftler: „auffälliger globaler Ergrünungstrend“ in den letzten 42 Jahren

Kenneth Richard

Das Ergrünen der Vegetationsflächen der Erde wird „auf CO₂-Düngung, Klimawandel und Änderungen der Landnutzung zurückgeführt.“

Neue Erkenntnisse aus der Fernerkundung (Gutiérrez-Hernández und García, 2025) verwenden solide statistische Verfahren, um falsch positive Ergebnisse und falsche Korrelationen bei der Ermittlung von Vegetationstrends im Satellitenzeitalter auszuschließen.

Die Wissenschaftler stellen fest, dass 38 % der Landoberfläche der Erde in den letzten 42 Jahren (1982-2023) statistisch signifikante Ergrünungs- oder Verbräunungs-Tendenzen erfahren haben. Herkömmliche Verfahren (z. B. der Mann-Kendall-Test), die zuvor festgestellt hatten, dass 51 % der Erdoberfläche in der Satellitenära statistisch signifikante Vegetationstrends aufwiesen, können entscheidende Faktoren übersehen, die zu ungenauen, überhöhten Ergebnissen führen.

Mit diesem neuen analytischen Verfahren, dem True Significant Trends (TCT)-Test, haben die Autoren einen „auffälligen globalen Ergrünungstrend“ festgestellt, der auf CO₂-Düngung und Klimawandel zurückzuführen ist.

„Unter Anwendung einer neu vorgeschlagenen Workflow-Methode (True Significant Trends, TST) zeigen wir einen auffälligen globalen Ergrünungstrend, wobei ein erheblicher Teil der Landoberfläche der Erde in den letzten vier Jahrzehnten eine Zunahme der Vegetationsbedeckung aufweist, insbesondere in Eurasien.“

Konkret deuten 76,1 % bis 85,4 % der statistisch signifikanten Vegetationstrends auf eine Ergrünung hin, während die Bräunungstrends 14,7 bis 23,9 % ausmachen.

„Von diesen signifikanten Trends, die mit Hilfe des TST-Workflows identifiziert wurden, deuten 76,07 % auf eine Ergrünung und 23,93 % auf eine Verbraunung hin. Bei der Betrachtung von Gebieten (Pixeln) mit NDVI-Werten über 0,15 entfielen 85,43 % der signifikanten Trends auf die Ergrünung und die restlichen 14,57 % auf die Verbräunung. Diese Ergebnisse bestätigen nachdrücklich, dass die Vegetation weltweit immer grüner wird.

Mit anderen Worten: Ergrünungstrends dominieren gegenüber Verbräunungstrends in einem Verhältnis von etwa 4:1, also 80 % zu 20 %.

Link: https://notrickszone.com/2024/12/30/scientists-report-a-striking-global-greening-trend-over-the-last-42-years/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE