Die Erholung und das Wachstum der Korallen zeigen, dass bzgl. der Zerstörung der Riffe durch globale Erwärmung irreführende Angaben gemacht werden.
Ein kürzlich in The Hill erschienener Artikel mit dem Titel [übersetzt] „Der Klimawandel ist kein ‚Betrug‘“ behauptet, dass der katastrophale, vom Menschen verursachte Klimawandel durch Hitzewellen im Ozean zum Absterben von Korallenriffen führt. Diese Behauptung ist falsch. In Wirklichkeit existieren Korallen seit Millionen von Jahren, durch wärmere und kältere Perioden hindurch, und in der jüngeren Vergangenheit haben sich Korallenriffe von Bleicheereignissen und sogar vom Massensterben erholt, was beweist, dass diese Spezies anpassungsfähig und widerstandsfähig gegenüber dem Klimawandel ist.
Der Artikel in The Hill von Rebecca Vega Thurber, der Direktorin des UC Santa Barbara Marine Science Institute, ist geprägt von Thurbers Verärgerung darüber, dass Präsident Donald Trump den Klimawandel als „Betrug“ bezeichnet. Sie behauptet, dass ihre persönlichen Forschungserfahrungen seine Aussage widerlegen.
Thurber erklärt, dass die Verschmutzung durch ausgelaugte Düngemittel Korallen töten kann, was zwar stimmt, behauptet aber weiter, dass „alle Ergebnisse, die wir in jedem dieser gut gemeinten und sorgfältig konzipierten Experimente gesammelt haben, durch die immer häufiger auftretenden und immer schwereren Hitzewellen der letzten Jahrzehnte zunichte gemacht wurden“. Sie sagt, dass ihre Bemühungen zur Eindämmung der Verschmutzung „durch die hohen Wassertemperaturen aufgrund des Klimawandels zunichte gemacht wurden oder schlimmer noch, dass der Klimawandel unser gesamtes Experiment zerstört hat“.
Thurber behauptet, dass marine Hitzewellen im französischen Südpazifik ihre Arbeit behindert haben, indem sie „diese normalerweise üppigen Riffe von Lebensräumen, in denen einst 60 Prozent des Meeresbodens mit gesunden Korallen bedeckt waren, in karge Ebenen mit weniger als 1 Prozent lebenden Korallen verwandelt haben“.
Tatsächlich hat eine Langzeitstudie aus dem Jahr 2019 gezeigt, dass die Riffe Französisch-Polynesiens keineswegs eine „karge Ebene” sind, sondern eine „hervorragende Erholungsrate der Korallen aufweisen und innerhalb von nur 5 bis 10 Jahren systematisch in den Zustand vor der Störung zurückkehren”.
Eine zweite, in Nature veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2024 versuchte zu verstehen, warum sich die Riffe nach großen Hitzewellen so schnell erholten, und kam zu folgendem Schluss:
In den letzten drei Jahrzehnten gab es fünf große Erwärmungsereignisse, die zu einer massiven Korallenbleiche rund um Moorea und Tahiti geführt haben, nämlich 1994, 2002, 2007, 2016 und 2019. Trotz einer Bleiche bis 100 % bei einigen Korallenarten erholten sich die Riffe nach jedem Ereignis zu etwa 76 %.
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Derzeit ist nicht bekannt, wodurch die Fähigkeit der Korallenbedeckung gesteuert wird, sich an diesen Standorten schnell zu erholen. Es wurde vermutet, dass die Riffe nach jedem Bleichereignis eine erhöhte Toleranz gegenüber höheren Meerestemperaturen entwickeln und dass die erhöhte Widerstandsfähigkeit eine kürzere Erholungsphase mit weniger Absterben bei nachfolgenden extremen Meerestemperaturen ermöglichen würde.
Kurz gesagt, die wissenschaftliche Literatur stützt Thurbers Behauptung in The Hill nicht, dass Korallenriffe in großer Zahl absterben. Interessanterweise veröffentlichte The Hill vor wenigen Jahren einen Artikel mit einem anderen Tenor, in dem die Tatsache diskutiert wurde, dass Korallenriffe „trotz der Erwärmung der Meere“ florierten, aber man scheint dies dort vergessen zu haben.
Was Thurber und The Hill ebenfalls nicht erwähnten war, dass das jüngste Massensterben nicht nur mit Hitzewellen zusammenfiel. Vielmehr kam es im gleichen Zeitraum zu einer Reihe von tropischen Wirbelstürmen und Ausbrüchen der Dornenkronenseesterne, was zu einem Rückgang mehrerer Korallenkolonien führte. Mehrere Stressfaktoren sind für eine Art schwerwiegender als jeder dieser Gefahren für sich genommen.
Thurber erwähnt, dass australische Riffe ein weiterer Teil ihres Forschungsgebiets sind, aber sie erwähnt nicht, dass 2024 das dritte Jahr in Folge war, in dem das Great Barrier Reef eine rekordverdächtige Korallenbedeckung aufwies.
Leider gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts und davor kaum genaue Untersuchungen zum Absterben von Riffen, sodass kurzfristige Aufzeichnungen wie einzelne Massensterben nicht bis in die vorindustrielle Zeit zurückreichen und daher nicht zum Vergleich herangezogen werden können. Infolgedessen ist es für Alarmisten allzu leicht zu behaupten, dass beispielsweise maritime Hitzewellen beispiellos sind, wenn nur wenige Jahrzehnte an Satellitendaten zur Verfügung stehen. Langfristige Studien und das Wissen darüber, wie Korallenriffe weltweit im Laufe der Zeit entstehen, zeigen jedoch, dass das Absterben von Korallen Teil des Entstehungsprozesses von Riffen ist.
Korallenriffe haben schon viel wärmere Perioden als heute überstanden, wie beispielsweise das Paläozän-Eozän-Temperaturmaximum, in dem es 5 bis 8 °C wärmer war, sowie viel kältere Eiszeiten. Ein Grund dafür ist, dass Korallenorganismen nicht unbeweglich sind. Selbst wenn bestimmte Regionen zu heiß würden, was in unserer Lebenszeit höchst unwahrscheinlich ist, könnten Korallen einfach in Richtung der Pole wandern, und Untersuchungen zeigen, dass sie dies in der Vergangenheit getan haben. Eine solche Veränderung mag für eng fokussierte Forscher unbequem sein, aber sie ist Teil der Geschichte der Erde.
The Hill hat seinen Lesern einen Bärendienst erwiesen, indem es diesen Artikel veröffentlichte, der keinen anderen Zweck erfüllte, als die Leser zu verängstigen, damit sie Trumps wichtigen Punkt ignorieren, dass schlechte Akteure (insbesondere bei den Vereinten Nationen, wo er die Kommentare abgegeben hat) den Klimawandel nutzen, um schädliche, linksgerichtete Politik zu fördern und sich selbst zu bereichern. Ich bin mir sicher, dass Thurber eine „wahre Gläubige” der Katastrophen-Propaganda über die Erderwärmung ist, aber es hilft ihrer Sache nicht, wenn wesentliche Fakten in der Argumentation ausgelassen werden und wenn die zahlreichen vorhandenen Datenquellen ihren Behauptungen widersprechen.
Linnea Lueken is a Research Fellow with the Arthur B. Robinson Center on Climate and Environmental Policy.
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE







